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Aus der Klinik für Anästhesiologie der Universität zu Lübeck Direktor ...

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kontrollierte Studie mit PDA versus Placebo als unabhängige Variable wäre zwar<br />

unter methodischen Gesichtspunkten wünschenswert, könnte aber ethischen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen nicht standhalten. Da<strong>zu</strong> gab das „American Committee on<br />

Obstetrics“ <strong>zu</strong>sammen mit <strong>der</strong> „American Society of Anaethesiologists“ im Jahr<br />

2000 folgende Erklärung ab: „Wehen können bei vielen Frauen erhebliche<br />

Schmerzen verursachen. Es gibt keine an<strong>der</strong>e Gelegenheit, bei <strong>der</strong> eine Person<br />

bei einer ärztlichen Behandlung unbehandelt starke Schmerzen ertragen muss,<br />

obwohl Möglichkeiten bestehen, sie <strong>zu</strong> behandeln. Bei Fehlen einer medizinischen<br />

Kontraindikation reicht <strong>der</strong> Wunsch <strong>der</strong> Gebärenden aus, um Wehenschmerzen <strong>zu</strong><br />

verhin<strong>der</strong>n.“ (ACOG, 2000). Zusätzlich <strong>zu</strong>r ethischen Problematik würde die<br />

Repräsentativität eines mit solchen Bedingungen einverstandenen Kollektivs<br />

nachdrücklich in Frage <strong>zu</strong> stellen sein.<br />

Nachdem die Anfor<strong>der</strong>ungen an ein geeignetes Studiendesign, das eine<br />

Fragestellung <strong>zu</strong>r Kausalität zwischen Periduralanästhesie und<br />

Entbindungsmodus mit hinreichen<strong>der</strong> <strong>Aus</strong>sagekraft klären kann, nicht <strong>zu</strong> erfüllen<br />

sind, stellt sich die Herausfor<strong>der</strong>ung, ein quasi-experimentelles Design <strong>zu</strong> dieser<br />

Fragestellung <strong>zu</strong> entwickeln, das soweit möglich alle Faktoren <strong>der</strong> Verzerrung<br />

berücksichtigt und ausschließt.<br />

In <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> Einflussfaktoren, die <strong>für</strong> ein quasi-experimentelles<br />

Studiendesign von Bedeutung sind, steht am Anfang die <strong>Aus</strong>einan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ng mit<br />

den unterschiedlichen Konstellationen einer Geburt.<br />

1.1 Phasen des Geburtsverlaufs<br />

Der Geburtsvorgang erstreckt sich auf die Eröffnungs-, die <strong>Aus</strong>treibungs- sowie<br />

die Plazentarperiode (Dudenhausen & Pschyrembel, 2001). Die Dauer <strong>der</strong><br />

Eröffnungsperiode vom Einsetzen regelmäßiger und anhalten<strong>der</strong> Wehentätigkeit<br />

o<strong>der</strong> dem Abgang von Fruchtwasser bis <strong>zu</strong>r vollständigen Eröffnung des<br />

Muttermundes durch die Eröffnungswehen unterliegt großen zeitlichen<br />

Schwankungen, bei Erstgebärenden wird die mittlere Dauer mit 7,7 Stunden, bei<br />

Mehrfachgebärenden 5,6 Stunden angegeben. Von einer prolongierten<br />

Eröffnungsperiode wird bei Erstgebärenden nach 17,5 Stunden und bei<br />

Mehrfachgebärenden nach 13,8 Stunden gesprochen (Kilpatrick & Laros, 1989;<br />

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