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Aus der Klinik für Anästhesiologie der Universität zu Lübeck Direktor ...

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1.2 Die Periduralanästhesie als medizinische Maßnahme im<br />

Geburtsverlauf<br />

1.2.1 Die Technik <strong>der</strong> Periduralanästhesie<br />

Die Periduralanästhesie stellt durch die vorübergehende Unterbrechung <strong>der</strong><br />

Erregungsleitung durch die Injektion eines Lokalanästhetikums in den<br />

Periduralraum des Wirbelkanals eine regionale Anästhesiemethode dar. Diese<br />

Methode gilt als <strong>der</strong> „Goldstandard“ in <strong>der</strong> geburtshilflichen Schmerzlin<strong>der</strong>ung mit<br />

<strong>der</strong> effektivsten Wirkung und <strong>der</strong> geringsten Beeinträchtigung (Halpern et al.,<br />

1998).<br />

Für eine geburtshilfliche Periduralanästhesie wird <strong>zu</strong>m Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

Studiendurchführung lumbal punktiert und nach Positionierung des<br />

Periduralkatheters eine Testdosis injiziert, um die inkorrekte Katheterlage<br />

aus<strong>zu</strong>schließen. Anschließend wird <strong>für</strong> die angestrebte rein sensorische Blockade<br />

ein Lokalanästhetikum, <strong>zu</strong>meist Bupivacain o<strong>der</strong> Ropivacain, verwendet. Diese<br />

Substanzen zeichnen sich durch gute Analgesie bei geringer motorischer<br />

Blockade, lange Wirkdauer, hohe Proteinbindung und damit geringe<br />

Plazentapassage sowie fehlende toxische Wirkung auf den Feten aus. Die<br />

Wirkung hat sich zwischen 15 bis 20 Minuten nach Applikation meist vollständig<br />

entwickelt und dauert etwa 90 Minuten an. Daher wird bei Anlage <strong>der</strong> PDA in <strong>der</strong><br />

fortgeschrittenen Eröffnungsphase oft die „single-shot“-Technik verwendet.<br />

An<strong>der</strong>enfalls wird eine mehrmalige Nachinjektion des Anästhetikums durchgeführt.<br />

Dabei wird möglichst vor dem erneuten Auftreten von Schmerzen nach ca. 90<br />

Minuten nachinjiziert, da <strong>der</strong> Wirkungseintritt in <strong>der</strong> Regel schneller erfolgt und<br />

sonst die gute Analgesiequalität gefährdet sein kann.<br />

Der positive Effekt <strong>der</strong> Periduralanästhesie wird in <strong>der</strong> Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

schmerzhaften Wehentätigkeit mit günstigen <strong>Aus</strong>wirkungen auf die Atmung <strong>der</strong><br />

Gebärenden und die uterine Durchblutung gesehen.<br />

Dagegen werden Komplikationen wie ein Blutdruckabfall, die versehentliche<br />

Punktion von Blutgefäßen, die Verlet<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> Dura o<strong>der</strong> in sehr seltenen Fällen<br />

eine Verlet<strong>zu</strong>ng des Rückenmarks in Kauf genommen (Larsen, 2006).<br />

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