Der Deutsche Schmerz- und Palliativtag 2011 - Schmerz Therapie ...
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Donnerstag, 24. März <strong>2011</strong><br />
DER DEUTSCHE SCHMERZ- UND PALLIATIVTAG <strong>2011</strong><br />
PRAKTISCHE SCHMERZTHERAPIE UND PALLIATIVVERSORGUNG<br />
08.15–10.15 Symposium<br />
Plenarsaal <strong>Schmerz</strong>loser Durchbruch durch den Leitliniendschungel<br />
Harmonie Moderation: Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Göppingen<br />
Johannes Horlemann, Kevelaer<br />
28<br />
LONTS – Fiktion <strong>und</strong> Fakten: was bleibt am Ende übrig?<br />
Michael A. Überall, Nürnberg<br />
Tumordurchbruchschmerzen - gibt es neue <strong>Therapie</strong>optionen?<br />
Justus Benrath, Mannheim<br />
Effektive Durchbruchschmerztherapie – Sucht oder Segen:<br />
können Leitlinien weiterhelfen?<br />
Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Göppingen<br />
Leitlinien im Sozial-, Vertrags- <strong>und</strong> Zivilrecht<br />
Alexander P. F. Ehlers, München<br />
Nach international akzeptierten Definitionen sind Leitlinien »systematisch entwickelte Aussagen,<br />
die den gegenwärtigen Erkenntnisstand wiedergeben, um Ärzte <strong>und</strong> Patienten bei<br />
der Entscheidungsfindung für eine angemessene Versorgung in spezifischen Krankheitssituationen<br />
zu unterstützen«. Dabei ist der politische, volkswirtschaftliche <strong>und</strong> medizinische Anspruch<br />
an die Qualität <strong>und</strong> den Nutzen von Leitlinien vor dem Hintergr<strong>und</strong> notwendiger Reformen<br />
im öffentlichen Ges<strong>und</strong>heitswesen außerordentlich hoch – wenngleich nicht in jedem<br />
Fall deckungsgleich. Aus medizinischer Sicht sollen Leitlinien zu einem Mehr an Versorgungsqualität<br />
führen (u.a. indem sie Über-, Unter- <strong>und</strong> Fehlversorgung vermindern oder sogar<br />
verhindern), die Transparenz bei der Patientenversorgung erhöhen, das Handeln medizinisch<br />
richtiger, messbarer <strong>und</strong> berechenbarer machen, die Möglichkeiten der Kommunikation<br />
stärken <strong>und</strong> mit ihrer Informationsfunktion zugleich helfen, Prozesse besser kontrollieren<br />
<strong>und</strong> verstehen zu können. Aus politischer <strong>und</strong> volkswirtschaftlicher Sicht stehen – auch<br />
wenn dies selten direkt so formuliert wird – insbesondere die ökonomischen Einspareffekte<br />
z.B. durch Vermeidung überflüssiger, überholter oder überteuerter Leistungen oder die bevorzugte<br />
Empfehlung preiswerter(er) Wirkstoffe, Verfahren <strong>und</strong> Prozeduren im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Vor der Umsetzung von Leitlinienempfehlungen im praktischen Alltag ist somit zu klären, ob<br />
diese adäquat sind, d.h. ob sie den »maßgeblichen, aktuellen ärztlichen Standard wiedergeben«<br />
oder ob sie vorwiegend als Ökonomisierungsinstrument - zur Senkung der Kosten im<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen – entwickelt wurden. Diese Überlegungen betreffen aktuell insbesondere<br />
die Langzeitversorgung von Patienten mit chronischen nicht tumorbedingten <strong>Schmerz</strong>en<br />
wie auch die repetitive Akutversorgung von Kranken mit tumorbedingten Durchbruchschmerzen.<br />
In beiden Bereichen kontrastiert der durch die Neuentwicklungen der jüngsten<br />
Zeit geprägte ärztliche Standard mit diversen Aussagen aktuell erschienener Leitlinienempfehlungen,<br />
womit Inhalt <strong>und</strong> Ausrichtung dieses Symposiums trefflich beschrieben sind.