Der Deutsche Schmerz- und Palliativtag 2011 - Schmerz Therapie ...
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Freitag, 25. März <strong>2011</strong><br />
DER DEUTSCHE SCHMERZ- UND PALLIATIVTAG <strong>2011</strong><br />
PRAKTISCHE SCHMERZTHERAPIE UND PALLIATIVVERSORGUNG<br />
13.45–15.15 Symposium<br />
Plenarsaal Rückenschmerztherapie –<br />
Harmonie rational, spezifisch, leitliniengerecht<br />
Moderation: Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Göppingen<br />
56<br />
Was gibt es Neues zum muskulär bedingten Rückenschmerz –<br />
die Sicht des Forschers<br />
Siegfried Mense, Heidelberg<br />
Diagnostik muskulärer Rückenschmerzen – die Sicht des Klinikers<br />
Olaf Günther, Magdeburg<br />
Stellenwert ionenkanalaktiver Analgetika beim Kreuzschmerz –<br />
die Sicht der DGS-Praxisleitlinie <strong>Schmerz</strong>therapie<br />
Michael A. Überall, Nürnberg<br />
Am Beispiel des Beschwerdebildes Rückenschmerz lässt sich die Absurdität der<br />
gegenwärtig – nicht nur in Deutschland – gepflegten Leitlinienkultur besonders<br />
drastisch darstellen. Zahl, Umfang <strong>und</strong> Anspruch der diesbezüglich verfassten<br />
Leitlinien steigt seit Jahren kontinuierlich an – parallel zur Anzahl Betroffener, parallel<br />
zur Zahl chronifizierender Krankheitsverläufe, parallel zu den jährlich durch<br />
dieses Krankheitsbild verursachten Kosten. Ein Schelm, wer angesichts dieser Korrelationen<br />
Böses denkt. Und doch stellt sich die Frage: sind diese Bemühungen –<br />
gerade bzgl. des Krankheitsbildes Rückenschmerz – nicht eher Ursache denn Lösungsansatz,<br />
mehr Problem denn Hilfe? Sind diese Leitlinien wirklich das was sie<br />
sein sollen, Hilfen zur »Verbesserung der medizinischen Versorgung durch die Vermittlung<br />
von Wissen«, oder sind es formal umfangreich verschleierte, nicht nur<br />
evidenz- sondern auch eminenz-getriebene Richtlinien, die mit intransparenten<br />
nur schwer nachvollziehbaren Empfehlungen versuchen, den praktischen Versorgungsalltag<br />
pseudowissenschaftlich zu rationalisieren um das eigentliche Ziel –<br />
die wirtschaftlich dringend notwendige Rationierungsmaßnahmen – zu verschleiern.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> kommt nicht nur formalen methodischen Überlegungen<br />
zur Leitlinienerstellung sondern auch fachlichen Überlegungen zur Pathophysiologie<br />
von <strong>Schmerz</strong>en des Haltungs- <strong>und</strong> Bewegungsapparates <strong>und</strong> der differenzialtherapeutische<br />
Stellenwert von muskulären Ursachen <strong>und</strong> entsprechenden Empfehlungen<br />
eine besondere Bedeutung zu, die Gegenstand der Vorträge dieses<br />
Symposiums sind.