FachDienst - Aufklären und Beraten

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Schwules Netzwerk NRW e.V. Impressum FachDienst - Schwules Netzwerk NRW e.V. Beitrage aus der Praxis der schwulen Selbstorganisation. Hg. Schwules Netzwerk NRW e.V. Koln 2002 ISSN 1617-8718 Redaktion Markus Chmielorz, Steffen Schwab eV.i.S.d.P.) Autoren Stefan Timmermanns - Stefan.Timmermanns@schwul-nrw.de Michael Mayerle - MichaeI.Mayerle@schwul-nrw.de Postanschrift: Schwules Netzwerk NRW e.V. Hohenzollernring 48 50672 Koln Telefon: 0221/2572847 Telefax: 0221/2572848 www.schwul-nrw.de schwul@netcologne Gefordert aus Mitteln des Ministeriums fur Gesundheit, Soziales, Frauen und Fami/ie des Landes Nordrhein-Westfalen
® Vorwort von Markus Chmielorz 1m Kontext anderer europaischer Lander hat es in Folge der Gesetzesvorhaben der rot-grLinen Bundesregierung auch in Deutschland wesentliche politische und gesellschaftliche Veranderungen fUr Lesben und Schwule gegeben. Der Fokus verschiebt sich: weg von einer nur kompensatorisch wirkenden Politik, die sich gegen tradierte und fortbestehende Diskriminierungen richtet, hin zu einer aktiv gestaltenden, sich bffnenden Minderheitenpolitik, die selbstverstandlich gleiche BLirgerlnnenrechte fUr Lesben und Schwule einfordert und von ihnen ausgeht. Die zweite Ausgabe des FachDienstes widmet sich zwei Praxisfeldern - Schule und psychosoziales Versorgungssystem -, in denen die strukturelle Diskriminierung Homosexueller auf Grund der Wirksamkeit der normativen Vorstellungen in Tradition der burgerlichen Familie lange anhielt. Erst in den letzten Jahren wurde diese strukturelle Diskriminierung, die Nicht-Sichtbarkeit lesbischer und schwuler Lebensformen aufgebrochen: 1m Bereich Beratung hat die Landesregierung NRW in Folge ihres Arbeitsprogramms "Antidiskriminierungspolitik" ein Modellprojekt "Psychosoziale Beratung fUr Lesben, Schwule und deren Angehbrige in NRW" unter dem Dach des Familienministeriums ins Leben gerufen. 1m Bereich Schule wurden die Richtlinien zur Sexualerziehung Liberarbeitet: Homosexualitat ist gleichberechtigte Lebensform, und im Rahmen der schulischen Sexualerziehung sind Expertlnnen von auBerhalb, also auch die in NRW arbeitenden Initiativen und Beratungsstellen in lesbischer und schwuler Tragerschaft ausdrucklich als Kooperationspartnerlnnen fUr schuleigene Arbeitsplane gefragt - wenn diese Nachfrage auch nur vereinzelt und sporadisch zu verzeichnen ist. Dass in beiden Praxisfeldern die professionelle Arbeit lesbischer und schwuler Expertlnnen dringend nbtig ist und erst anfanglich etabliert ist, zeigen die beiden Fachbeitrage aus den Praxisfeldern. Offenbar suchen Lesben und Schwule mit gutem Grund Antworten auf ihren Beratungsbedarf nicht im allgemeinen psychosozialen Beratungsdienst, sondern in Beratungseinrichtungen mit spezifischem Angebot. Dies muss auch Auswirkungen auf die geltenden Standards und die Qualitatsentwicklung des allgemeinen Beratungsdienstes haben. Offenbar sind lesbische und schwule Lebensweisen in Schulen nicht sichtbar, weil Jugendlichen in ihrer Lebenswelt positive Vorbilder fUr die eigene (lesbische und schwule) Identitatsentwicklung fehlen. Deutlich wird: In beiden Praxisfeldern ermbglichen padagogische BemLihungen zwischen den Polen "Aufklaren und Beraten" und die Begegnung von Subjekten in gelungener Kommunikation hilfreiche Veranderungen: Am Ende kbnnten wirkliche Akzeptanz und die Selbstverstandlichkeit der jeweils anderen Lebensform stehen. ( 3
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