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FachDienst - Aufklären und Beraten

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Anti-Gewalt-Arbeit<br />

<strong>FachDienst</strong>: Alter<br />

Die lesbisch-schwule Anti-Gewalt-Arbeit (AGA) wird neu<br />

ausgerichtet. Das NRW-Familienministerium hat das<br />

Schwulen Netzwerk NRW e_V. vorUbergehend mit der<br />

Tragerschaft fUr das Projekt beauftragt, zu dem auch<br />

die "Schwulen Uberfalltelefonen" gehoren.<br />

Seitjuli 2002 sind Karin Vogl <strong>und</strong> Burkhard Minnerup bis<br />

Ende des jahres als Projektkoordinatoren der lesbischschwulen<br />

Anti-Gewalt-Arbeit tatig. Zu den Aufgaben der<br />

beiden Koordinatoren mitvielfaltigen Erfahrungen in der<br />

Gewaltpravention <strong>und</strong> Beratungsarbeit gehoren unter<br />

anderem die Erarbeitung einer Neukonzeptionierung<br />

auf der Gr<strong>und</strong>lage der bisherigen Erfahrungen, Vernetzung<br />

mit Organisationen, Einrichtungen <strong>und</strong> Behorden<br />

<strong>und</strong> die Betreuung <strong>und</strong> Fortbildung der ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter der schwulen Oberfalltelefone. Ein wichtiger<br />

Punkt fUr die Zukunft ist es, eine Gleichrangigkeit<br />

der schwulen <strong>und</strong> lesbischen Anti-Gewaltarbeit herzustellen.<br />

Neuer Trager der AGA wird ab 2003 das Sozialwerk fUr<br />

Lesben <strong>und</strong> Schwule in Koln. Ziel ist es, die Arbeit mit<br />

in das psychosoziale schwule <strong>und</strong> lesbische Beratungsangebot<br />

zu integrieren. Eine wesentliche Rolle wird<br />

auch in Zukunft den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiterinnen zukommen, ohne deren groBes<br />

Engagement die AGA nicht das ware, was sie heute ist.<br />

Gewinnung, Motivierung <strong>und</strong> Qualifizierung der Ehrenamtlerinnen<br />

in der (Opfer-)Beratungwird eine der Aufgaben<br />

sein, die die neue Koordinierungsstelle<br />

landesweit<br />

wahrnehmen wird. Dazu haben das Schwule Netzwerk<br />

NRW <strong>und</strong> die Landesarbeitsgemeinschaft<br />

(LAG) Lesben<br />

ihre Kooperation zugesagt; sie werden ihre Strukturen<br />

mit einbringen, damit das neue Unterstutzungsangebot<br />

optimal verbreitet <strong>und</strong> genutzt werden kann. Weitere<br />

untersWtzende Instanz der Anti-Gewalt-Arbeit wird<br />

ein Beirat sein, dem unter anderem auch Vertreterlnnen<br />

des Landeskriminalamts, des Familienministeriums <strong>und</strong><br />

der psychosozialen Beratung fUr Schwule <strong>und</strong> Lesben<br />

angehoren werden.<br />

Alter werden gehort zum Leben dazu, auch zum schwulen<br />

Leben. Alt sein ist eine Lebensphase, die heute<br />

anders aussieht als gestern <strong>und</strong> morgen anders als<br />

heute: DafUr hat die Entwicklung von Medizin <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitssystemen gesorgt, <strong>und</strong> dafUr wird der<br />

schlichte demografische Umstand sorgen, dass die Alten<br />

demnachst die Mehrheit <strong>und</strong> damit auch das Sagen<br />

haben - <strong>und</strong> dafUr nicht genugend junge, die ihnen<br />

ein einigermaBen komfortables Wohlergehen gewahrleisten.<br />

Gay and Grey ist ein Stichwort, "schwule Seniorenarbeit"<br />

ein anderes. "Erwachsen werden ist nicht schwer,<br />

erwachsen sein dagegen sehr", lautete das Motto einer<br />

Fachtagung des Schwulen Netzwerks. Immer geht es<br />

um eins: die schwulen Gene-rationen, die definitiv nicht<br />

mehr zur "jugend" zahlen. Offen bleiben Fragen, die<br />

im-mer wieder einmal gestellt <strong>und</strong> immer mal anders<br />

beantwortet werden: Brauchen wir eine spezielle Infrastruktur<br />

fUr die Schwule-Senioren-Selbsthilfe? Welche<br />

Rolle spielt das Alter- <strong>und</strong> Altwerden in den bestehenden<br />

Zusammenhangen schwuler Selbsthilfe - als<br />

Thema, als Tabu, als Problem? Sind schwule Seniorengruppen<br />

der einzige Ort, der Orientierung <strong>und</strong> auch<br />

Betreuung vermitteln kann - oder gibt es fUr diese Anliegen<br />

Platz in vielen Gruppen <strong>und</strong> Projekten, die gar nicht<br />

auf eine Generation festgelegt sind?<br />

Wir mochten in der nachsten <strong>FachDienst</strong>-Ausgabe das<br />

Forum zu diesem groBen Thema eroffnen. Wir laden<br />

dazu ein, Diskussionsbeitrage zu leisten, AnstOBe zu<br />

ge-ben, zu provozieren <strong>und</strong>, naturlich auch, zu berichten:<br />

Wie sieht die Praxis der schwulen Selbsthilfe fUr das<br />

<strong>und</strong> im Alter aus? Welche Konzepte <strong>und</strong> Visionen gibt es<br />

fUr zukunftige Projekte? Wer sich angeregt fUhlt, melde<br />

sich zwecks naherer Absprache bei Markus Chmielorz,<br />

Kontakt uber das Schwule Netzwerk NRW e.V. (siehe<br />

Impressum)<br />

Die schwulen Oberfalltelefone in Aachen, Bonn, Dortm<strong>und</strong>,<br />

Dusseldorf, Koln <strong>und</strong> MUnster sind weiterhin<br />

unter 19228 zu erreichen.<br />

Kontakt<br />

AGA-Projektkoordination:<br />

Karin Vogl<br />

Tel. 0174-4928817<br />

E-Mail: karin-vogl@freenet.de<br />

Burkhard Minnerup<br />

Tel. 02151-754571, Mobil: 0163-7545711<br />

Fax:02151-754581<br />

E-Mail:Minnerup-Schims@t-online.de<br />

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