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ZOOM ZOO 1/2015

Das besondere Magazin für das Düsseldorfer Zooviertel

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›› Aus dem Viertel<br />

KINDHEITSERINNERUNGEN AN DEN <strong>ZOO</strong><br />

Wolfgang Schmidt (heute 88) ist im Zooviertel aufgewachsen in<br />

einem Eckhaus an der Paulusstraße 50. Er stellte uns freundlicherweise<br />

seine Erinnerungsfotos aus dem Fotoalbum seiner<br />

Kindheit zur Verfügung (S. Bilder 5-7). Dieses Album konnte er<br />

nach dem Bombenangriff 1943 zum Glück noch unter Einsatz seines<br />

Lebens aus dem brennenden Haus retten. So bleiben uns die<br />

Bilder noch bis heute erhalten.<br />

GESCHICHTE DES <strong>ZOO</strong>PARKS<br />

Als Düsseldorf sich im Rahmen der Industrialisierung zu einer<br />

Großstadt entwickelte, weil die Bevölkerung sprunghaft wuchs<br />

und neue Mietshäuser in den alten, bis dahin beschaulichen<br />

Stadtteilen aus dem Boden schossen, da durften auch Parks<br />

nicht fehlen. In dieser Zeit entstand in Privatinitiative der Zoopark.<br />

Am 14. Dezember 1874 wurde dazu vom Tierschutzverein<br />

„Fauna“ eine Aktiengesellschaft gegründete.<br />

Der Zoologische Garten wurde einst als eine der hervorragendsten<br />

landschaftlichen Anlagen Düsseldorfs bezeichnet. Entsprechend<br />

der damaligen Begeisterung für die Naturwissenschaften,<br />

kam es aber dieser Gesellschaft in erster Linie auf die Verbreitung<br />

von Kenntnissen der Zoologie und Botanik an und nicht<br />

auf den eigentlichen Tierschutz. In Düsseltal wurde ein Grundstück<br />

erworben, das der Benrather Hofgärtner C.A. Hillebrecht<br />

zu einem Landschaftsgarten gestaltete. Das ursprünglich ebene<br />

Gelände wurde durch Erdaufschüttungen modelliert. Es wurden<br />

zwei miteinander verbundene Teiche angelegt und ein Restaurant<br />

gebaut. Bereits am 31. Mai 1876 wurde der Zoologische<br />

Garten in Düsseldorf eröffnet. Die Düsseldorfer Anlage konnte<br />

sich nie mit den großen Tierparks in Hamburg, Berlin oder Köln<br />

messen. Sie wurde aber besonders wegen ihrer schön gestalteten<br />

Flächen mit reichem Baumbestand, farbenfrohen Beeten und<br />

schön geschwungenen Wegen geschätzt. Schattige Terrassen<br />

und ein gemütliches Gartenrestaurant rundeten das Angebot ab.<br />

1. + 2. Es gab im Zoopark neben Zebras auch Affen, Eisbären,<br />

Elefanten, Giraffen, Kamele, ungarische Steppen- und Watussi-<br />

Rinder, Wasserbüffel, Twergzebus, Bisons, Strauße, Rehe,<br />

Hirsche, Braunbären u.v.m.<br />

3. Die künstlerische Ruine, eines der Wahrzeichen des Zoos<br />

4. Haupteingang errichtet 1933/34<br />

5. Wolfgang Schmidt und sein Bruder durften Löwenbabys<br />

streicheln<br />

6. Hinweis im Fotoalbum: „Lulla macht Bitte, Bitte“<br />

7. Die Brüder Schmidt am Parkteich<br />

ZERSTÖRUNG IM 1. UND 2. WELTKRIEG<br />

Im 1. Weltkrieg wurde der gesamte Tierbestand vernichtet. Das<br />

Zoo-Restaurant wurde von den französischen Besatzungsmächten<br />

beschlagnahmt. Trotzdem entschloss man sich zum Wiederaufbau.<br />

Ende der 1920er-Jahre gehörte der Tiergarten zu den<br />

führenden deutschen Anlagen dieser Art. Doch bei einem Bombenangriff<br />

im November 1943 sank das gesamte Zooviertel und<br />

mit ihm der Tiergarten in Schutt und Asche.<br />

Aufgebaut wurde der Zoo nicht mehr, weil die Stadt nach dem<br />

Krieg wichtigere Probleme zu lösen hatte und später der Aufwand<br />

unverhältnismäßig hoch gewesen wäre. So wurde der Tiergarten<br />

1951 von Ulrich Wolf zum Stadtteilpark umgebaut<br />

An den ehemaligen Zoologischen Garten erinnern noch die Freitreppe<br />

am Teich, die zum damaligen Restaurant führte und die<br />

die Sandstein-Skulptur „Affe“ von Johannes Knubel – und das<br />

auch nur im übertragenen künstlerischen Sinn. Denn der angebliche<br />

Orang-Utan wurde von Zoologen stets als „Phantasie-Affe<br />

ohne naturwissenschaftliche Bedeutung“ angesehen. (Quelle:<br />

Stadt Düsseldorf, Gartenamt).<br />

5. 6. 7.<br />

Zoopark war kein eigentliches Erwerbsunternehmen. Es verging<br />

kaum ein Jahr, in dem der Betrieb keine Zuschüsse benötigte.<br />

Das Publikumsinteresse ging zu Beginn des 20. Jahrhunderts zurück<br />

und so geriet die Aktiengesellschaft „Fauna“ in wirtschaftliche<br />

Schwierigkeiten. 1905 erwarb die Stadt Düsseldorf den<br />

Zoologischen Garten unterstützt durch die Scheidt-Keim-Stiftung<br />

mit 500.000 Mark. An die Stiftung dieser Summe war die Verpflichtung<br />

zum dauerhaften Erhalt der Anlage geknüpft.<br />

ZOPPARK DATEN UND FAKTEN<br />

Gesamtfläche 13,06 Hektar<br />

1876 als Zoo Düsseldorf eröffnet<br />

Zerstörung im 1. Weltkrieg und Wiederaufbau<br />

Zerstörung im 2. Weltkrieg 1943<br />

Wiederaufbau 1951 von Ulrich Wolf als Stadtteilgarten<br />

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