Vom Korn zum Brot Vom Korn zum Brot - Ev.-luth. Kirchengemeinde ...

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10 DAS THEMA Wir feiern heute Erntedank Wir feiern heute Erntedank. Wir danken Gott für Speis’ und Trank! Weil wir ja genügend haben, teilen wir die Erntegaben. Viele Nüsse sind am Baum, Tausende – ihr glaubt es kaum. Hundert sind vom Baum gefallen, ich hoffe sehr, sie schmecken allen. Ich bin satt, und du bist satt – Ich teil’ mit dem, der gar nix hat. Du hast wenig - ich hab’ mehr, drum stell ich meine Gaben her! Herbstlich färbt sich die Natur. Bunte Blumen bring ich nur. Dahlien, Astern, Herbstzeitlosen, und dazu die letzten Rosen. Auch ich hab’ etwas, schau nur – schau: Zwetschgen, süß und reif und blau. Trauben, gelb und ohne Kern Haben alle Kinder gern. In andern Ländern herrscht die Not. Wir haben unser täglich Brot. Streicht ein Stückchen Butter drauf – Nachher essen wir es auf. Ich lege auf den Erntetisch Gemüse, grün und knackigfrisch. Der Kürbis, glatt und prall und rund, ist auf jeden Fall gesund. Seht den schönen braunen Kuchen. Ihr könnt ja auch davon versuchen. Schweizer Brötchen zum Frühstück Ein Backvorschlag nicht nur zum Erntedank Am Vortag vorbereiten: 500 g Weizenmehl Typ 550 15 g Frischhefe 1 Tl Salz 340 g Wasser gut verknetet in einer geschlossenen Schüssel im Kühlschrank über Nacht lagern. Am Backtag Ohne noch einmal zu kneten, mit einem großen Löffel 10-12 Teiglinge abstechen und auf ein Backblech legen. Größere Abstände lassen. Noch einmal reichlich gehen lassen. Falls die Brötchen zu sehr auseinander gelaufen sind, einfach noch einmal zusammendrücken. Und nicht vergessen: als Dank für diese gute Gabe Gottes ein Kreuz in den Teig schneiden! (Das geht ganz einfach mit einer Haushaltsschere). Die Mutti hat ihn selbstgemacht. Und ich – ich hab’ ihn mitgebracht. Porree, Sellerie und Lauch, ein paar Radieschen hab ich auch. Wird damit der Tisch gedeckt, wett ich, daß es allen schmeckt. Die Mutti sagte: „Weißt du was, du bringst ein Marmeladeglas. Das hält den ganzen Winter lang ... vielleicht auch nur bis Erntedank. Selbstgemachter Fliedersaft Schenkt nicht nur den Kindern Kraft. Magst du lieber Apfelmost? Zu euch allen sag’ ich Prost! Selbst gebacken: Schweizer Brötchen sind lecker. Bild: Christiane Boos Ein hitzebeständiges Gefäß mit Wasser in den Backofen stellen. Backblech auf mittlerer Schiene Bei 240 Grad Ober-/Unterhitze ca. 20 Minuten backen lassen. Diese braune Kokosnuß Bringe ich als Erntegruß. Zwar wächst sie in Afrika, doch die Mutti kauft sie da! Frisches, köstliches Gebäck Bäckt der Bäcker gleich ums Eck. Die ganze Nacht hat er geschuftet – Riecht doch nur, wie gut es duftet! Ich bringe einen Bund von Möhren, weil die zum Erntedank gehören. Und der Zucchini, riesengroß, ist doch wirklich tadellos! Die Südfrüchte sind nicht von hier. Aber trotzdem denk ich mir, dass Orangen, Mandarinen, gut als Erntegaben dienen. Die Brötchen lassen sich gut einfrieren. Gutes Gelingen und guten Appetit! Christiane Boos In unserm Garten wächst soooo viel: Zwiebel, Knoblauch, Petersil, Paprika und Kraut und Kohl, grüne Gurken und Karfiol. (Blumenkohl) Ich bin nur ein kleiner Wicht, große Dinge hab’ ich nicht. So viel Not gibt’s auf der Welt, drum spende ich mein Taschengeld. Aus dem Buch „Das Weihnachtsfest fängt im September an“ - von Helga Duffek-Kopper, erschienen im Verlag Johannes Heyn, 14,50 Euro; ISBN 978-3-85366-958-7, 112 Seiten, Schwarz-weiß Zeichnungen Evangelisch in Varel Nr. 3/2012 www.ev-kirche-varel.de
DAS THEMA Kirche im Aufbruch Zukunftskongress - Neue Formen und kritische Stimmen Welche Eindrücke hat der Zukunftskongress unter dem Motto „Ein Land, das ich Dir zeigen will“ in Oldenburg hinterlassen, was können wir für unsere Gemeinde mitnehmen? Mitglieder unserer Kirchengemeinde waren dabei - und bringen ihre persönliche Kritik und Begeisterung zum Ausdruck. Lucas Scheel, der die kirchliche Jugendgruppe in Varel mit gegründet hat, ist der Meinung, dass bisher längst nicht alles richtig gemacht worden sei: „Niemand ist perfekt und das ist auch gut so. Ich denke, dass die Kirchengemeinde Varel sicherlich auf einem guten Weg ist. Aber wo bleibt sie in sozialen Netzwerken? Facebook, Twitter & Co.? Angst oder bewusst keine Teilnahme? Hier sollte unbedingt weiter geschaut werden.“ Übrigens: Lucas Scheel hat Fotos „geschossen“ - zu finden im Internet unter www.flickr.com/photos/ ejo/ . Jugendliche aus Varel hatten die Veranstaltung auch filmisch dokumentiert:www.kircheoldenburg.de/kirche-gemeinden/ zukunftskongress.html. Auch Klaus Engler, Büppel, hat sich auf dem Kongress mit sozialen Netzwerken beschäftigt - in einem Workshop, den Tom O. Brok, Pfarrer in Büppel, geleitet hat: „Fazit“, so Engler, „ist nicht die Frage, ob Kirche Facebook braucht, sondern in welcher Form. Diese Frage wird in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren eine Rolle spielen und Veränderungen bewirken.“ 50 Wegweiser mit inhaltlichen Themen, vier Podien, sieben Workshops, zwei Foren und 35 Schaufenster verschiedener kirchlicher Organisationen und Aktionen gehörten zum Kon- Evangelisch in Varel Nr. 3/2012 gress, an dem auch die Kirchenältesten Stephanie Malek und Leif Walther aus Obenstrohe teilnahmen. Sie üben allerdings Kritik: „Ich bin mir sicher, dass viele Personen sehr ernsthaft und vor allem vom Glauben, dem Grund unseres Zusammenschlusses Kirche bewegt, Inhalte vorbereitet haben. Genauso bin ich mir sicher, dass die Delegierten motiviert waren, mitzuarbeiten. Aber welchen Impuls gibt es, wenn Ralf Meister, Landesbischof der Ev.-luth. Landeskirche Hannover und Vorsitzender des Rates der Konföderation Evangelischer Kirchen in Niedersachsen, seine Grußworte nur an den Oldenburgischen Bischof, die Synodalpräsidentin und den Vorsitzenden des Rates der EKD richtet? Hat er das Plenum vor sich gar nicht bemerkt oder weiß er mehr als wir? Die Projektarbeit zeigte, Ralf Meister wusste mehr: Wie unmissverständlich ist die Tatsache, dass einige für die Synode vorzubereitenden Wegweiser bereits vorformuliert waren und teilweise am Ende einer Veranstaltung kontextentzogen aus dem Nichts gezaubert wurden?“ fragt Stephanie Malek. Sie hat den Zukunftskongress „nicht als Möglichkeit zur Beteiligung an der Gestaltung unserer Kirche“ wahrgenommen: „Ich wünsche Tom O. Brok, Pfarrer in Büppel, stellte auf dem Kongress soziale Netzwerke und deren Möglichkeiten für die Kirche vor. „Eine runde Sache“ war der Kongress nicht für alle Teilnehmer aus der Vareler Kirchengemeinde. Bilder: Klaus Engler mir eine Kirche, deren Gedanken sich um mehr als nur um Wirtschaftlichkeit drehen.“ Das „Schaufenster Zukunft“ sei eine interessante Möglichkeit gewesen, Neues zu entdecken, berichtet Leif Walther. Hingegen kritisiert er die Podiumsdiskussion im Rahmen der Eröffnung, „bei der leider weder auf, noch mit geschweige denn überhaupt diskutiert wurde.“ Als „sehr enttäuschend“ bezeichnet Walther auch den Workshop „Die Zukunft unserer Gebäude“. Er sei so mit Vorträgen vollgepackt gewesen, „dass für ein gemeinsames Erarbeiten von zukunftsfähigen Konzepten leider wenig Raum blieb“. Gegen Ende des Workshops seien zwei bereits beschriftete Wegweiser präsentiert worden. „Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass die ganze Veranstaltung dazu diente, die Teilnehmer ruhig zu stellen, sie aber nicht ernsthaft an den Entwicklungen unserer Kirche teilhaben zu lassen. Ich hoffe, dass ich nicht in den nächsten Jahren nach Kürzungen und Einschnitten von Vertretern unserer Landeskirche hören muss: ‚Das hat doch der Zukunftskongress so als Wegweiser beschlossen...’. Aber ich befürchte 11 genau das wird geschehen“, schließt Leif Walther. Tom O. Brok dagegen bezeichnete den Kongress als „klasse organisiert“ und spricht ein großes Kompliment an das Kongress-Team aus: „Es war eine gute und positive Grundstimmung. Ich denke, der Kongress hat es geschafft, Aufbruchstimmung zu verbreiten. Diese sollten wir in die Gemeinden transportieren. Wir wissen, dass sich die Gemeinden verändern müssen. Die Wegweiser geben Hinweise, in welche Richtung dies geschehen kann. Viele Vorbereitungsteams haben mit Sachkenntnis Wegweiser formuliert, die zur Abstimmung standen. In anderen Workshops wurden Wegweiser direkt auf dem Kongress formuliert. Mir ist besonders dieser Wegweiser im Kopf hängen geblieben: „Menschen statt Immobilien – Wege für eine mobile Kirche der Zukunft.“ Die Synode stehe nun vor der großen Aufgabe, die Wegweiser zu sichten und daraus Thesen für die künftige Arbeit zu formulieren. Bei allem menschlichen Können „ ist es gut zu wissen, dass Gott es ist, der uns das neue Land zeigen wird. “ Wolfgang Müller www.ev-kirche-varel.de
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