Vom Korn zum Brot Vom Korn zum Brot - Ev.-luth. Kirchengemeinde ...
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SENIOREN<br />
Nur nicht einsam sein<br />
Wechsel in Residenz und Stift hat viele Vorteile<br />
Hermann Husmann (geboren<br />
1913) lebte mit seiner Frau in<br />
der Berliner Straße. Nie hätte er<br />
sich träumen lassen, von dort<br />
wegzuziehen. Dazu liebte er<br />
sein Haus viel zu sehr, den Garten!,<br />
seine prachtvolle Hecke,<br />
die schönen Büsche und Sträucher,<br />
das zu jeder Jahreszeit blühende<br />
Blumenbeet! An ein Fortziehen<br />
mochte er damals gar<br />
nicht denken. Warum auch?<br />
Schließlich hatten Husmanns<br />
vorausschauend ihr Haus 1972<br />
seniorengerecht gebaut. Aber<br />
dann kam es doch anders. Frau<br />
Husmann wurde so krank, dass<br />
sie ins Marienstift umsiedeln<br />
musste. Zuerst versuchte Herr<br />
Husmann noch, seine Frau regelmäßig<br />
zu besuchen. Als das<br />
zu beschwerlich wurde, machten<br />
die Kinder den Vorschlag, er<br />
solle in die Seniorenresidenz<br />
umziehen. Schweren Herzens<br />
löste die Familie den Hausstand<br />
auf. Als Hermann Husmann in<br />
seiner neuen, kleinen Wohnung<br />
wohnte, erkannte er – bei aller<br />
Wehmut – die Vorteile, die das<br />
neue Heim ihm bot. Er konnte<br />
seine Frau nun zweimal am Tag<br />
besuchen, ohne dazu lange Wege<br />
bewältigen zu müssen. Das<br />
Mittagessen wurde ihm täglich<br />
in seine Küche geliefert. Und –<br />
für einen kontaktfreudigen<br />
Menschen wie ihn besonders<br />
nach dem Tod seiner lieben<br />
Frau sehr wichtig! - er konnte<br />
die vielen geselligen Aktivitäten<br />
des Seniorenstiftes nutzen.<br />
Ganz bewusst suchte er zweimal<br />
in der Woche im hauseigenen<br />
Gemeinschaftsraum den<br />
Kontakt mit Mitbewohnern.<br />
Gemeinsam spielten sie Karten,<br />
übten sich im Gedächtnistraining<br />
oder bei der Gymnastik<br />
oder erfreuten sich an Kaffee,<br />
Kuchen und interessanten Gesprächen.<br />
Er ließ sich von seinem<br />
Sohn in die Geheimnisse des<br />
Handys einweihen, damit er mit<br />
allen seinen Bekannten in regel-<br />
mäßigem Kontakt bleiben konnte.<br />
Als Hermann Husmanns körperliche<br />
Kräfte nachgelassen<br />
hatten, fiel der Wechsel ins Marienstift<br />
nicht mehr so schwer.<br />
Dort zog er in ein hübsches Erkerzimmer<br />
mit Blick auf die Seniorenresidenz.<br />
Nun kam ihm<br />
die Kontaktpflege der vergangenen<br />
Jahre zugute. Auch wenn zu<br />
seinem Bedauern nur noch ein<br />
anderer Herr mit ihm auf seiner<br />
Station wohnt, („Mit den Frauen<br />
kann man sich ja schlecht von<br />
'Mann zu Mann' unterhalten!“)<br />
und viele Mitbewohner geistig<br />
nicht mehr so fit sind, so hat er<br />
doch vorausschauend alles getan,<br />
um nicht einsam zu sein. Er<br />
bekommt regelmäßig Besuch<br />
von seiner großen Familie und<br />
seinen 'alten' Kartenspielern' sowie<br />
Anrufe von denen, die nicht<br />
mehr so gut auf den Beinen<br />
sind.<br />
Das Team dieses Magazins<br />
wünscht Hermann Husmann<br />
weiterhin viele Gelegenheiten,<br />
seine Interessen mit Gleichgesinnten<br />
zu teilen. Christiane Boos<br />
Lebt zufrieden im Marienstift: Hermann Husmann. Bild: Privat<br />
<strong>Vom</strong> Hobby profitieren auch andere - Jetzt Handy-Garagen<br />
Inge Hartwig lebt an der<br />
Moltkestraße in Varel. Ihr<br />
ganzes Glück sind ihre Kinder<br />
und Enkel. Seitdem Simon<br />
und Ylvie auf der Welt<br />
sind, strickt sie als vorbildliche<br />
Oma für die Kleinen<br />
Mützen, Schals und Pullover.<br />
Auch andere Kinder ihres Bekanntenkreises<br />
durften von<br />
ihrem Hobby, dem Stricken,<br />
profitieren. Dadurch tat sie<br />
nicht nur Gutes, sondern es<br />
geschah ihr auch etwas Gutes.<br />
Sie erhielt - ganz unverhofft -<br />
Strickaufträge. Und das kam<br />
so: Eine Bekannte von Inge<br />
Hartwig organisiert seit Jahren<br />
einen Verkaufs-Stand auf<br />
Hobbymärkten. Als sie eines<br />
Tages mit ihrer Freundin Inge<br />
über ihre Tätigkeit sprach,<br />
sagte die: „Ich hab' hier noch<br />
einige Paare Socken. Möchtest<br />
du die auch verkaufen?“ Die<br />
Freundin wollte, und seitdem<br />
produziert Inge Hartwig fleißig<br />
weiter Handgestricktes. Im Augenblick<br />
ist sie mit der Herstellung<br />
von Handy-Garagen beschäftigt.<br />
Natürlich werden diese<br />
in frischen, bunten Farben<br />
gefertigt. Denn modern und<br />
fröhlich ist alles, was Inge<br />
Hartwig strickt. Das Team von<br />
EVA wünscht ihr weiterhin viel<br />
Erfolg und Freude mit ihren<br />
Arbeiten. Christiane Boos<br />
Inge Hartwig liebt das Stricken -<br />
mit ihren Produkten begeistert<br />
sie viele Menschen.<br />
Bild: Wolfgang Müller<br />
<strong>Ev</strong>angelisch in Varel Nr. 3/2012 www.ev-kirche-varel.de<br />
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