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WESTFÄLISCHES ÄRZTEBLATT

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FORTBILDUNG 29<br />

Differenzialdiagnostik bei Verdacht auf Hirntod<br />

Fortbildung wird künftig in Nordrhein und Westfalen-Lippe angeboten<br />

A<br />

uf Initiative der Arbeitsgemeinschaft<br />

der Transplantationsbeauftragten Nordrhein-Westfalen<br />

erarbeiteten die Ärztekammern<br />

Nordrhein und Westfalen-Lippe<br />

eine curriculäre Fortbildung zur Feststellung<br />

des irreversiblen Hirnfunktionsausfalles. Das<br />

zwölf Unterrichtseinheiten umfassende Curriculum<br />

„Differenzialdiagnostik bei Verdacht<br />

auf Hirntod“ wurde Ende 2014 erstmalig in<br />

Düsseldorf angeboten, Mitte November 2015<br />

fand die curriculäre Fortbildung erstmals im<br />

Ärztehaus Münster statt.<br />

Beide Ärztekammern haben vereinbart, die<br />

Fortbildung jährlich im Wechsel in Düsseldorf<br />

bzw. Münster anzubieten. In Westfalen-Lippe<br />

ist sie anrechnungsfähig auf das Curriculum<br />

„Transplantationsbeauftrager Arzt“ der Bundesärztekammer.<br />

Die dort abgebildeten Inhalte<br />

zur „Feststellung des Todes/Hirntod“ gelten<br />

mit der Teilnahme an der o. g. Fortbildung als<br />

erfüllt.<br />

Das Referententeam der curriculären Fortbildung „Differenzialdiagnostik bei Verdacht auf Hirntod“, die am 13. November 2015<br />

im Ärztehaus Münster mit großem Erfolg stattgefunden hat: (v. l. n. r.) Angelika Fritz, Duisburg, Dr. Hilal Yahya, Duisburg, Dr.<br />

Heinz-Dieter Oelmann, Gladbeck, Dr. Gero Frings, Kamp-Lintfort, Priv.-Doz. Dr. Josef F. Zander, Dortmund, Prof. Dr. Wilhelm<br />

Nacimiento, Duisburg, Andrea Baumann (3. v. r.), Düsseldorf, Priv.-Doz. Dr. Otfried Debus, Münster, Prof. Dr. Stephan A. Brandt,<br />

Berlin. Verantwortlich für die Organisation: Elisabeth Borg, Leiterin Ressort Fortbildung der ÄKWL (Bildmitte). Foto: kd<br />

STATEMENT<br />

Fortbildung mit Vorbildcharakter<br />

Die curriculäre Fortbildung zur Feststellung des irreversiblen Hirntods ist eine<br />

vorbildliche Initative, findet Prof. Dr. Gundolf Gubernatis. Der Transplantationsbeauftragte<br />

des Verbands Leitender Krankenhausärzte wünscht sich, dass vom<br />

nordrhein-westfälischen Fortbildungsengagement Signalwirkung ausgeht:<br />

„Begeisterung und große Hoffnung<br />

hat die Nachricht ausgelöst, dass im<br />

Bereich der Ärztekammern Nordrhein<br />

und Westfalen-Lippe ab sofort eine<br />

curriculäre Fortbildung für Hirntoddiagnostik<br />

angeboten wird. Glückwunsch<br />

zu diesem mutigen Schritt,<br />

der m. E. einen wichtigen Meilenstein<br />

in die richtige Richtung darstellt!<br />

auch von dokumentarischen Besonderheiten<br />

geprägt ist und neuerdings<br />

jeder Arzt auf jedem Protokoll per<br />

Unterschrift seine richtlinienkonforme<br />

Qualifikation selbst bestätigen<br />

muss, was aufgrund des Gesetzescharakters<br />

der neuen Richtlinie<br />

nicht unproblematisch für den Arzt<br />

erscheint.<br />

auf mangelnde Qualifikation der Untersucher<br />

zurückgeführt wurden, und<br />

der VLK hat seine Mitglieder kürzlich<br />

über persönliche Risiken und mögliche<br />

Fallstricke bei der Diagnostik<br />

informiert und sich den Forderungen<br />

eines Offenen Briefes von Kollegen<br />

nach curriculärer Ausbildung mit<br />

spezifischer Zusatzqualifikation für<br />

Hirntoddiagnostik angeschlossen. In<br />

Nordrhein und Westfalen-Lippe wird<br />

eine solche Qualifikationsmöglichkeit<br />

angeboten, der VLK wird dabei ggf.<br />

gerne in jeder Hinsicht unterstützen.<br />

Man kann nur hoffen, dass weitere<br />

Landesärztekammern diesem guten<br />

Beispiel folgen!”<br />

Nach unseren Erkenntnissen im<br />

Verband der Leitenden Krankenhausärzte<br />

(VLK) tun sich viele Kollegen<br />

mit dieser Diagnostik schwer, zumal<br />

sie nicht nur von fachlichen, sondern<br />

Auf dem Kongress der Deutschen<br />

Gesellschaft für Neurologie im September<br />

2015 wurde über Fehlerquoten<br />

bei der Hirntoddiagnostik bis zu<br />

27,5 Prozent berichtet, die vor allem<br />

Prof. Dr. Gundolf Gubernatis<br />

Transplantationsbeauftragter<br />

des VLK Deutschland e. V.<br />

Vorsitzender des Landesverbandes<br />

Niedersachsen des VLK<br />

<strong>WESTFÄLISCHES</strong> <strong>ÄRZTEBLATT</strong> 01|16

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