zds#28
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26 | Anzeigen<br />
Meine Versicherung<br />
ist auch da, wenn’s<br />
hart auf hart kommt.<br />
Yoga am Morgen<br />
ÖVB<br />
Versicherungen<br />
Direktion Bremen<br />
Martinistr. 30<br />
28195 Bremen<br />
Tel. 0421 3043-0<br />
Fax 0421 3043-4733<br />
www.oevb.de<br />
Vertreibt es Kummer und Sorgen?<br />
Während Bremen schläft, testet unsere<br />
Autorin spirituelles Sadhana<br />
Text: Wiebke Plasse<br />
Foto: Begüm Yücelay<br />
Studieren? Ja! Aber was und wo?<br />
Viele Fragen schwirrten mir vor meinem Studium im Kopf herum.<br />
Ich habe mir jemanden gewünscht, der schon<br />
studiert und mir alles darüber erzählen kann.<br />
Ehrlich und offen.<br />
Dieser Jemand bin ich heute selber. Als einer von 14 Studienpaten,<br />
auf studienpaten.hs-bremerhaven.de.<br />
Deine Studienpatin<br />
Cruise Tourism Management<br />
Lisa<br />
Frag einfach die,<br />
die es wissen!<br />
Deine Studienpaten<br />
studienpaten.hs-bremerhaven.de<br />
Als am Freitagmorgen um vier Uhr der Wecker<br />
klingelt, frage ich mich, warum ich mir das eigentlich<br />
antue. Am Bahnhof volltrunkene Menschen,<br />
die sich auf dem Heimweg vom Club noch einen<br />
Burger gönnen. Ich muss grinsen, schäme mich<br />
ein bisschen. Letzte Woche war ich selbst noch<br />
hier. Und heute bin ich auf dem Weg zum Sadhana-Yoga,<br />
das noch vor Sonnenaufgang abgehalten<br />
wird. In einer Zeit, in der die Welt noch ruht, die<br />
Gedanken noch nicht auf der Arbeit und bei all den<br />
To-dos des Tages sind – so zumindest die Idee hinter<br />
der Zeremonie. Im YogaGarten in der Plantage<br />
13 ist das Licht gedimmt. Eine Kerze brennt, die<br />
großen Pflanzen werfen flackernde Schatten. Eine<br />
Buddhafigur lächelt milde. Die weiche Yogamatte<br />
im mollig-warmen Raum ist gefährlich bequem.<br />
Neben mir sitzen drei weitere Frühaufsteher. Wir<br />
beginnen mit dem Lesen des „Jap Ji Sahib“, einer<br />
Art Hymne auf den Guru Nanak Dev. Es soll uns<br />
auf die Yoga-Einheit vorbereiten. Die Übersetzung<br />
steht am Rand, es geht um Gott, an den ich nicht<br />
im weitesten Sinne glaube. Doch der Text fordert<br />
meine volle Konzentration:<br />
„Hukmee hovan aakaar,<br />
hukam na kahi-aa jaa-ee.“<br />
Dreißig Minuten lesen wir mehr schlecht als<br />
recht, synchron ist es jedenfalls nicht. Dann beginnt<br />
Yogalehrer Rüdiger mit den Übungen. Sonnengruß,<br />
Krieger, Baum – wir folgen festgelegten<br />
Bewegungsabläufen. Nun die Froschfigur: 26 Mal<br />
stehend die Hände aus voller Streckung bis an die<br />
Zehenspitzen bewegen und dabei gleichmäßig einund<br />
ausatmen. Ich zähle 15, da entspannen sich<br />
die anderen schon wieder. Sie haben ihre Augen<br />
geschlossen und sind hoch konzentriert. Ich bin<br />
immer noch müde. Todmüde. Ich höre Rüdiger:<br />
„Schließt die Augen, schaut auf euer drittes, das<br />
innere Auge.“ Ich will es verstehen. Gefühlte zehn<br />
Minuten dauert jede Übung. Nach und nach merke<br />
ich, wie mein Körper aufwacht. Nur der Kopf ist<br />
nicht bereit. Meine Gedanken drehen sich. Wie soll<br />
man da entspannen? Dann ist der anstrengende<br />
Teil geschafft. Zum Abschluss folgt das meditative<br />
Singen, siebzig Minuten lang.<br />
„Ek Ong Kar Sat Nam Siri Wa-He Guru. Ek<br />
Ong Kar Sat Nam Siri Wa-He Guru.“<br />
Ich kann das nicht, für Gott singen. Aber ich genieße<br />
es, zuzuhören.<br />
Draußen ist es mittlerweile hell. Ich bin entspannt<br />
wie lange nicht mehr. Den ganzen Tag hält<br />
meine positive Stimmung an. Am nächsten Morgen<br />
habe ich Muskelkater. Dass mich etwas derart<br />
Spirituelles mitreißen konnte, beeindruckt mich.<br />
Wie werden meine Freunde reagieren, wenn ich<br />
ihnen sage, dass ich jetzt regelmäßig zum Sadhana-Yoga<br />
gehe?