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D IE HOBBY S DER WISSENSCHAFTER | REDAKTIO N : DORIS KLIMEK<br />

Haltungsnoten<br />

Beim Tanz trainiert der Wiener Informatiker<br />

Rudolf Freund nicht nur Kondition und<br />

Gleich gewichtssinn. Manch eine beim Sport<br />

erworbene Kompetenz nützt ihm auch im Job.<br />

Rudolf Freund hat eine wichtige Botschaft für seine Studenten:<br />

„Bitte vergesst eure Hobbys nicht“, rät der Außerordentliche<br />

Universitätsprofessor an der Fakultät für Informatik der Technischen<br />

Universität Wien. Für Freund sind Hobbys neben Studium<br />

und Beruf sehr wichtig. Die daraus gewonnene Freude und Beruhigung<br />

hätte eine absolut positive Auswirkung auf den Alltag.<br />

Er selbst begann im Alter von 16 Jahren zu tanzen – eigentlich<br />

zu spät, wie er sagt, denn auch im Sporttanz ist der frühe Beginn<br />

ausschlaggebend. Bis zum Ende des Studiums übte er dieses Hobby<br />

durchgehend aus, und er empfiehlt seinen Studenten, auch weiterhin<br />

unbedingt dranzubleiben, selbst wenn das Studium dadurch<br />

etwas länger dauern sollte. Denn häufig kämen viele im Rahmen<br />

eines Hobbys erworbene Kompetenzen auch dem Job zugute: „Die<br />

Inszenierung beim Tanz, die trainierte, aufrechte Haltung und die<br />

Aufmerksamkeit des Publikums – all das konnte ich in meiner Arbeitswelt<br />

ebenso gut umsetzen“, meint Freund.<br />

Seine Tätigkeit an der TU Wien ließ ihm phasenweise allerdings<br />

keine Zeit für seinen Sport. Doch vor zehn Jahren zog es Freund<br />

wieder auf das Tanzparkett zurück. „Nach vielen Jahren, die ich<br />

sitzend vor dem Computer verbrachte, war der körperliche Verfall<br />

bemerkbar“, erzählt der Informatiker.<br />

„Auch hatte ich doch einiges<br />

an Gewicht zugelegt, es war Zeit,<br />

etwas dagegen zu unternehmen.“<br />

Mit der Zeit kam die Beweglichkeit<br />

wieder zurück. Trainiert wird nun<br />

pro Woche drei bis vier Mal in verschiedenen<br />

Tanzstudios. Mit einem<br />

seiner Tanztrainer, berichtet Freund,<br />

„diskutiere ich oft lange darüber,<br />

welcher Muskel bei einer bestimmten Tanzstellung gespannt sein<br />

muss. Tanzen fordert jeden Muskel im Körper und auch den Gleichgewichtssinn,<br />

das ist nicht immer so einfach.“ Rudolf Freund und<br />

seine Tanzpartnerin tanzen inzwischen auch bei Wettbewerben<br />

für den St. Pöltner Tanzsportklub Elysee. Denn das Ziel ist durchaus,<br />

sich mit anderen Tanzpaaren zu messen.<br />

Fototermin im Tanzstudio Arthur Murray des Tanzsportklubs<br />

UTSC Starlight im 5. Wiener Gemeindebezirk. Das große Parkett<br />

eignet sich hervorragend für das Training. Schon zum dritten Mal<br />

richtet Freund sich die rote Krawatte, denn auch die muss perfekt<br />

sitzen. Ihm gefällt die Bühne, ein wenig Showmensch sei er ja doch,<br />

sagt er.<br />

Da und dort wird die Arm- und Fußstellung korrigiert wie auch<br />

die Blickrichtung von Freund. Schließlich will, neben der körperlichen<br />

Leistung, auch der emotionale Ausdruck zur Geltung kommen.<br />

Der Informatiker hat, so scheint es, eindeutig den perfekten<br />

Ausgleich gefunden.<br />

■<br />

REINER RIEDLER FÜR PROFIL WISSEN (2)<br />

88<br />

<strong>profil</strong><strong>wissen</strong> 3 • 30. September 2015

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