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Baugesuch - Engadiner Post

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Dienstag, 9. Oktober 2007 3<br />

St. Moritzer Laudinella feierte ihr 50-Jahre-Jubiläum<br />

Von der Vision zur Institution<br />

Was vor 50 Jahren als Vision<br />

von Musikbegeisterten begann,<br />

ist heute eine aus dem<br />

Oberengadin nicht mehr<br />

wegzudenkende Kulturinstitution.<br />

Am Samstag feierte<br />

die Laudinella Jubiläum.<br />

Urs Dubs<br />

Es waren die Hotels «Metropol»<br />

und «<strong>Engadiner</strong>hof», beide weit hinweg<br />

über ihre besten Jahre, in denen<br />

Laudinella-Gründer Hannes Reimann<br />

und seine Freunde 1957 ihre<br />

Singwochen installieren konnten.<br />

Viel Engagement und eine wachsende<br />

Zahl von Genossenschaftern<br />

machte es möglich, in St. Moritz-Bad<br />

nach und nach das Hotel Laudinella<br />

entstehen zu lassen, das seinen Gästen<br />

heute 350 Betten in 200 Zimmern<br />

anbietet und wo 130 Mitarbeitende<br />

um das Wohl von Kulturbegeisterten,<br />

von internationalen Spitzensportlern,<br />

von Engadinfreunden und vielen<br />

anderen mehr besorgt sind.<br />

«Die Stafette geht weiter», sagte<br />

Felix Schlatter, seit 1994 Direktor<br />

der mittlerweile zum «Kulturhotel»<br />

gewordenen Laudinella, am Samstag<br />

vor 300 Gästen und Genossenschaftern<br />

im Rahmen einer zweiten Tranche<br />

der 50-Jahre-Jubiläumsfeierlichkeiten.<br />

Damit meinte er den Umstand,<br />

dass die Vision von Reimann und<br />

den Laudinella-Genossenschaftern<br />

GRAUBÜNDEN<br />

Ein Samedner im Vorstand der Musikveteranen<br />

tke. Nachdem 2006 S-chanf Austragungsort<br />

der Musikveteranen-Tagung<br />

war, fand am Sonntag die 32.<br />

Auflage dieses Anlasses in Domat/<br />

Ems mit über 400 Teilnehmern statt.<br />

Es war dies der erste grosse Anlass<br />

im dortigen neuen Freizeitzentrum,<br />

dessen Mobiliar erst kurz vor der Zusammenkunft<br />

eingetroffen ist.<br />

Mit dem Hinschied von Alfred<br />

Salzmann im letzten Jahr ist im Vorstand<br />

der Vereinigung eine Vakanz<br />

entstanden. Präsident Erich Zanoli<br />

schlug deshalb als Nachfolger Ernst<br />

Ledermann aus Samedan vor, der<br />

laufend von jüngeren Generationen<br />

aufgenommen und weitergetragen<br />

wird. Wobei aus der Vision effektiv<br />

eine Institution geworden ist.<br />

Dies sprach auch Laudinella-Verwaltungsrätin<br />

Marie-Theres Gammeter<br />

in ihrer Jubiläumsrede an. Es<br />

seien Hochs wie auch Tiefs zu bewältigen<br />

gewesen, in denen die Vision<br />

der damals noch jungen Genossenschafter,<br />

die Freude an der Musik,<br />

am Lied und am Engadin nie nachgelassen<br />

habe. «Die Lerche (rom. la<br />

laudinella) hat ihr Nest gefunden»,<br />

zitierte Marie-Theres Gammeter den<br />

Gründer Hannes Reimann. Ein Nest<br />

– um beim Bild zu bleiben – in dem<br />

neben der Musik mittlerweile auch<br />

die Literatur, die Malerei, der Sport<br />

und schlicht die Freude an der <strong>Engadiner</strong><br />

Landschaft Platz haben. Kultur<br />

habe im Engadin oft einen etwas<br />

steinigen Boden, sagte Marie-Theres<br />

Gammeter, mit der Laudinella habe<br />

sie aber eine Institution, von der sie<br />

gepflegt werde. Umso mehr sei es<br />

erfreulich, dass die Laudinella-Kulturverantwortliche<br />

Vera Kaiser nun<br />

auch in der neuen Tourismusorganisation<br />

Engadin/St. Moritz mit dieser<br />

Aufgabe betraut worden sei.<br />

Den krönenden Abschluss der Jubiläumsfeier<br />

bildete ein Konzert der<br />

Camerata Vitodurum, dirigiert von<br />

Christoph Reimann, dem Sohn des<br />

Laudinella-Gründers Hannes Reimann.<br />

Verwaltungsrätin Marie-Theres Gammeter am 50-Jahre-Jubiläum der von<br />

der Vision zur Institution gewordenenSt. Moritzer Laudinella. Foto: Urs Dubs<br />

dann auch mit Applaus gewählt wurde.<br />

Der als Aschi Ledermann bekannte<br />

ursprüngliche Berner hatte bereits<br />

1997 als OK-Präsident bei der Veteranentagung<br />

in Pontresina gewirkt.<br />

Unter den elf in der Versammlung<br />

vorgestellten kantonalen Ehrenveteranen<br />

2007, also jene, die nun auf 50<br />

Jahre Aktivmitgliedschaft in einem<br />

Musikverein zurückschauen können,<br />

zählen Walter Hausheer, Soc. da<br />

Musica Scuol; Claude Pitsch, Musica<br />

Concordia Müstair und Karl Wohlwend,<br />

Musikgesellschaft Pontresina.<br />

Ernst Ledermann (links) ist neues Vorstandsmitglied bei der Vereinigung der<br />

kantonalen Musikveteranen neben dessen Präsident Erich Zanoli, der während<br />

55 Jahren in Samedan wirkte und seit 2002 in Chur wohnt. Foto: Tibert Keller<br />

Präventionskampagne der Kantonspolizei Graubünden<br />

Was Kinder und Eltern vom Web wissen müssen<br />

Theo Wasescha von der<br />

Fachstelle Prävention der<br />

Kantonspolizei hielt kürzlich<br />

in Samedan ein Referat zum<br />

Thema «Sexueller Missbrauch<br />

im Internet». Im Lauf<br />

des Abends wurde den leider<br />

nicht zahlreich anwesenden<br />

Teilnehmern das Ausmass<br />

dieses Phänomens und die<br />

Dringlichkeit einer umfassenden<br />

Prävention bewusst.<br />

Maria Cucchi<br />

Einleitend wies Theo Wasescha auf<br />

die Neugier hin, mit der Mädchen<br />

und Buben der Welt begegnen. Dies<br />

geschehe auch ausserhalb der Kontrolle<br />

der Eltern und das sei auch<br />

gut so, betonte der Referent. Im Internetzeitalter<br />

ist eine neue Form<br />

des Plauderns hinzugekommen: der<br />

Chat. Im Chatraum kommunizieren<br />

Jugendliche mit Teenagern auf der<br />

ganzen Welt, sie lernen einander und<br />

auch sich selbst besser kennen.<br />

Eine Bereicherung<br />

mit Gefahren<br />

Der Fachstelle Prävention gehe<br />

es nicht um Angstmacherei. Angst<br />

sei ein schlechter Ratgeber und wirke<br />

lähmend. Eltern sollten deshalb<br />

Kindern und Jugendlichen das Chatten<br />

im Internet nicht grundsätzlich<br />

verbieten. Oft geschehe dies dann<br />

heimlich, bei Freunden oder in Internet-Cafés.<br />

Wichtig ist, dass Väter und<br />

Mütter informiert werden, damit sie<br />

Kinder und Jugendliche beim Entdecken<br />

und Benützen des Internets<br />

begleiten können. Zitat aus der Broschüre<br />

«click it – für Mädchen und<br />

Jungs» der Schweizerischen Kriminalprävention:<br />

«Chatten kann aber<br />

auch gefährlich werden: Nicht wenige<br />

Lügner und Kindsmissbraucher<br />

haben inzwischen Chaträume, MSN<br />

… und auch das Handy als eine Möglichkeit<br />

entdeckt, um sich an Mädchen<br />

und Jungs heranzuschleichen.»<br />

Kriminelle «Netz-Freunde»<br />

Welchen Gefahren Kinder und Jugendliche<br />

im Internet begegnen können,<br />

wurde im Film «Netfriends» von<br />

Beate Schöning gezeigt. In der ersten,<br />

nachgestellten Szene sieht man, wie<br />

ein gewisser Marc, 48-jährig, Ingenieur<br />

und Vater zweier Kinder, mit<br />

Claire, 12 Jahre alt, chattet. Claire<br />

fasst Vertrauen, schreibt über ihre<br />

Sorgen und findet die Vorschläge von<br />

Marc super. Als Marc Claire ein Treffen<br />

anbietet, stellt er folgende Fragen:<br />

«Wo? Am Bahnhof? Kann man mit<br />

dem Auto anhalten? Kommst du allein?»<br />

Auf die Rückfrage von Claire<br />

«wieso?» antwortet Marc: «Wollte<br />

nur wissen, ob du eine Freundin hast»<br />

– «Bis bald».<br />

Nach diesem Film listete Wasescha<br />

einige Folgen eines derart eingeleiteten<br />

Übergriffs auf: Sprachstörungen,<br />

Depressionen, Kopfschmerzen,<br />

Bettnässen bis hin zu<br />

Vertrauensverlust, Alkohol- bzw.<br />

Drogeneinstieg und Suizid.<br />

Damit Kinder und Jugendliche auf<br />

zweideutige, gefährliche Kontaktnahmen<br />

im Chat angebracht reagieren<br />

können, hat die Schweizerische<br />

Kriminalprävention die eingangs<br />

erwähnte Broschüre mit Tipps gegen<br />

sexuellen Missbrauch im Chat in<br />

zwei Ausführungen publiziert, eine<br />

für Kinder und eine für Eltern.<br />

Auch in Graubünden…<br />

Wasescha nannte im Lauf des Referats<br />

einige Zahlen, um die Dimension<br />

des Phänomens zu veranschaulichen.<br />

2007 hat es weltweit rund eine<br />

Milliarde Internetbenutzer. In der<br />

Schweiz sind es über 3,5 Millionen.<br />

Es gibt mehr als 650 Millionen<br />

Webseiten mit kinderpornografi-<br />

Für Kinder sind der PC und das Web das Tor zur Welt. Allerdings gibt es auch<br />

Gefahren, gegen die sich Eltern und Kinder gemeinsam wappnen können.<br />

Foto: Kapo<br />

schen Inhalten. Die Zunahme der Internetpornografie<br />

von 2005 bis 2006<br />

betrug 64 Prozent und die Tendenz<br />

ist steigend. Der Umsatz mit Kinderpornografie<br />

ist weltweit höher als jener<br />

mit dem Drogenhandel.<br />

In Deutschland wird von 65 000<br />

Dauerkonsumenten solcher Seiten<br />

ausgegangen und der Jahresumsatz<br />

beträgt 1,5 Milliarden Euro. Die<br />

Lage in der Schweiz kann nur anhand<br />

der Daten aus Deutschland geschätzt<br />

werden, da die zuständige Amtsstelle,<br />

die KOBIK, lediglich zehn Personen<br />

zur Untersuchung der Datenbahnen<br />

beschäftigt.<br />

Während der von den USA im Jahr<br />

2001 durchgeführten polizeilichen<br />

Grossaktion «Genesis» wurden Inhaber<br />

von Kreditkarten ermittelt,<br />

mit denen kinderpornografisches<br />

Material aus dem Internet bezahlt<br />

wurde. Genesis führte in Graubünden<br />

zur strafrechtlichen Ahndung<br />

von elf Konsumenten. Weitere, nur<br />

Tage dauernde Durchforstungen des<br />

Internets wie Falcon im Jahre 2003,<br />

Nora (Dänemark) und Canalegrande<br />

2004, Falco, Flo (Österreich), Lancer,<br />

und Penalty (Deutschland) 2007,<br />

brachten in der Schweiz zur Ahndung<br />

von bis zu 101 Usern, in Graubünden<br />

jeweils von eins bis vier.<br />

Prävention in Familie und<br />

Gesellschaft<br />

Ob Erwachsene, die zu Kindern<br />

Kontakt suchen, um ihre eigenen<br />

Gewaltphantasien auszuleben, krank<br />

sind, hat die Polizei gemäss Wasescha<br />

nicht zu beurteilen. Zu bedenken ist<br />

hingegen, dass hinter jeder pornografischen<br />

Darstellung mit Kindern und<br />

Jugendlichen im Internet ein realer<br />

Missbrauch und unermässliches Leiden<br />

stehen. Das schweizerische Strafgesetzbuch<br />

StGB hält in Artikel 187<br />

und folgende strafbare Handlungen<br />

gegen die sexuelle Integrität fest. Das<br />

Strafmass bei Pornographie wird in<br />

Artikel 197 aufgeführt. Gestützt auf<br />

diese Rechtsgrundlagen gilt der Pädophile<br />

für die Polizei als Täter.<br />

Auf den Hinweis, es gebe Untersuchungen,<br />

die belegen würden, dass<br />

Gewalt oder sexueller Missbrauch<br />

erst dadurch zum Thema werden,<br />

indem in präventiver Absicht darauf<br />

hingewiesen wird, antwortete Wasescha<br />

dezidiert, dass solche Aussagen<br />

unverantwortlich und äusserst gefährlich<br />

seien. Gefahren zu verharmlosen<br />

oder zu verschweigen liege einzig<br />

im Interesse der Täter.<br />

Die Fachstelle Prävention wird<br />

am 12. November im Engadin eine<br />

weitere Informationsveranstaltung<br />

durchführen. Tagsüber wird Theo<br />

Wasescha die Schüler der Oberstufe<br />

des Schulhauses Grevas in St.Moritz<br />

auf die Gefahren im Internet hinweisen<br />

und ihnen wertvolle Tipps zum<br />

Chatten geben. Am Abend findet<br />

ein weiterer Informationsabend für<br />

Eltern statt. Für Unterstufenschüler<br />

empfiehlt Wasescha den Präventionsparcours<br />

«Mein Körper gehört mir!»<br />

vom Kinderschutz Schweiz.<br />

www.skppsc.ch<br />

Spatenstich für die Samedner Bäderlandschaft<br />

mcj. Am Donnerstag erfolgte im Herzen von Samedan der Spatenstich<br />

bzw. der erste Hammerschlag, der den Baubeginn für das «Bergbad & Spa<br />

Samedan» symbolisiert. Nachdem das Bundesgericht die Baubewilligung<br />

der Gemeinde Samedan gestützt hat, steht nach einer dreijährigen Planungszeit<br />

der Errichtung des Gebäudes der Architekten Miller & Maranta,<br />

das eine rund 800 m 2 grosse Bäderlandschaft beherbergen wird, nichts<br />

mehr im Wege. Diese Woche wird mit dem Abbruch des alten Coop begonnen,<br />

es folgen Mitte Oktober die Erdsondebohrungen und dann der Aushub.<br />

Das «Bergbad & Spa Samedan» wird von der privaten Trägerschaft<br />

«Aqua-Spa-Resorts» erstellt. Es soll am 13. Juni 2009 eröffnet werden.<br />

Im Bild (von links): Daniel Brunner von der MLG Generalunternehmung<br />

AG, Roger Bernet und Peter Arnold von der Aqua-Spa-Resorts sowie<br />

Samedans Gemeindepräsident Thomas Nievergelt. Foto: Marie-Claire Jur

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