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Dienstag, 9. Oktober 2007 7 Zum Jubiläum der Lehrwerkstatt für Schreiner ein Buch Die Chronik eines nachhaltigen Pionierwerks Kürzlich feierte die <strong>Engadiner</strong> Lehrwerkstatt für Schreiner in Samedan mit einem festlichen Abend ihr 40-jähriges Bestehen. Gleichzeitig erschien ein sorgfältig gemachtes Buch über die Entstehung und die Geschichte des erfolgreichen Unternehmens. Urs Dubs «Vorbildlich» und namentlich «nachhaltig» sind Attribute, die heutzutage inflationär benutzt werden. Wenn sie für einen Betrieb im Engadin zu Recht benützt werden, so ist das die Lehrwerkstatt für Schreiner in Samedan. Vor 40 Jahren als Pioniereinrichtung gegründet, machte sie Schule (u. a. für die Schaffung des «Informatik-Ausbildungszentrums Engadin» im Jahr 1992) und ist heute ein prosperierendes Unternehmen mit 2,5 Mio. Fanken Jahresumsatz. 160 junge, gut ausgebildete Schreinerinnen und Schreiner sind in den 40 Jahren ins Berufsleben entlassen worden, darunter eine ganze Reihe solcher, die heute ebenfalls eigene Unternehmen führen, erwähnt seien Namen wie Fried, Hohenegger, Zisler, Rauch und Bezzola. Kürzlich feierte die Lehrwerkstatt ihren 40. Geburtstag mit einem Fest für Behördenvertreter, Architekten, Kunden und Lieferanten. Dabei betonten Referenten wie Regierungsrat Claudio Lardi, «Hochparterre»- Herausgeber Köbi Gantenbein und Stiftungsratspräsident Thomas Nievergelt die Bedeutung der Berufsbildung im Allgemeinen und der jubilierenden Lehrwerkstatt im Besonderen. Auch blendeten sie zurück auf die Zeit vor der Eröffnung, als der Samedner Schreinermeister Christian Badraun zunächst eine eigene Lehrwerkstätte für seinen Betrieb eröffnete und mit grossem weiterem Engagement – u. a. mit 100 000 Franken für die Stiftungsgründung – die Basis schuf für die heutige Lehrwerkstatt. Eine zum 40-Jahre-Jubiläum vom langjährigen Betriebsleiter Albert Burkhalter und vom gegenwärtigen Geschäftsleiter Ernst Huber erar- PONTRESINA Die Kulturkommission Pontresina hat zum Auftakt des vergangenen Wochenendes zu einem herbstlichen Anlass für Einheimische und Gäste eingeladen und damit einen alten Brauch, der vor Jahren jeweils von Schülern organisiert worden war, wieder neu aufleben lassen. Als heuer der Winter just einige Tage vorher mit Macht einbrach und viel Neuschnee liegen blieb, bangten die Organisatoren doch etwas, ob sich trotzdem ein paar Leute zur «Festa da Maruns» einfinden würden. Diese Sorge war unbegründet, trafen doch gegen 100 Personen ein, darunter Familien mit Kindern. Alle haben den Abend in Gesellschaft genossen. Die Kinder hatten sogar Gelegenheit, unter kundiger Anleitung aus Zweigen und Zapfen, also aus Natur pur, schöne Mobiles zu basteln. Als es dann dunkel wurde, ging es weiter bei Kerzenlicht im Zelt, denn die Werkgruppe Pontresina und der Forstbetrieb beitete, 96-seitige Chronik zeichnet das Bild der Anfänge der Lehrwerkstatt für Schreiner in Samedan. Dazu gehört nicht nur die Entstehung, sondern auch der Lauf der Unternehmensgeschichte. Etwa anhand der Namen der ausgebildeten Lehrlinge, von denen 1969 Esther Lang die erste Schreinerin war in ganz Graubünden. Oder anhand der Arbeitszeiten- und Ferienordnung mit anfänglichen 47- Stunden-Wochen bei gerade einmal drei Wochen Ferien. Oder anhand von einer reichen Auswahl an Bildern, die die damalige Zeit und ihre Protagonisten zeigen, aber auch die kunstvollen Werke, die die Lehrwerkstatt schafft. Das von der Pontresiner eGrafica sorgfältig gestaltete Buch zeigt die Entwicklung der Werkstatt zu einem modernen Unternehmen, das mit Innovationsgeist und Konkurrenzfähigkeit einerseits die zeitgemässe Schreinerausbildung gewährleistet und andererseits im Markt bestehen kann. Längst verarbeiten die angehenden Schreiner zusammen mit ihren Ausbildnern nicht nur bloss Holz, sondern auch Kunststoffe, Metalle und sogar Steine. Computer Aided Design (CAD) und Computerized Numerical Control (CNC) bei der Fertigung sind ebenso selbstverständlich eingesetzte Geräte bzw. Technologien wie die Tischkreissäge und die Bandschleifmaschine. Dass das Pionierwerk rasant gewachsen ist, belegt die Chronik auch mit den Umsatzzahlen: Waren es 1970 noch rund 200 000 Franken, so sind es aktuell rund 2,5 Mio. Franken. Unterstrichen wird die Aussage auch von den Investitionen: Für 0,865 Mio. im Jahr 1967 gebaut, sind seither insgesamt 5,7 Mio. in Um- und Ausbauten investiert worden. In der Broschüre zum 20-Jahre- Jubiläum 1987 schrieb Verfasser Ernst Schmid: «Aus den bescheidenen Anfängen der Lehrwerkstätte ist eine nicht mehr wegzudenkende Ausbildungsstätte entstanden». Schmids Erkenntnis hat auch am 40. Geburtstag unveränderte Gültigkeit. Die Jubiläumsschrift «Seit 1967 – <strong>Engadiner</strong> Lehrwerkstatt für Schreiner Samedan» ist zu beziehen unter www.lehrwerkstatt.ch Marronischmaus auf der Sonnenterrasse Eine gute Gewohnheit Pontresina/Samedan hatten Zelt, Tische und Bänke bereitgestellt und übrigens auch die edlen Kastanien zubereitet. Den von der Gemeinde à discrétion offerierten Marroni wurde gut zugesprochen und sie wurden ganz offensichtlich genossen. Die Besucher konnten das von der Sennerei schön präsentierte reiche Angebot an Bergeller Spezialitäten kennen lernen. Dass warme Getränke und Wein nicht fehlten, versteht sich von selber. Über Geschichte und Kultur der Bergeller Kastanienwälder berichtete im Laufe des Abends Mengia Spreiter-Gallin, Buchautorin aus Castasegna. Ihre interessanten Ausführungen werden dazu beitragen, dass viele die Kastanienselve im Nachbartal und dort dann speziell den instruktiven Lehrpfad bei Castasegna besuchen wollen. Man vermutet, dass die Edelkastanien im Bergell durch die Römer eingeführt worden sind. Ursprünglich stammen sie aus dem Osten, wurden dann um das Schwarze Meer heimisch und kamen schliesslich in den Mittelmeerraum und von dort ins Bergell. Speziell in Kriegsjahren erlangten die Kastanien eine Die Camerata Vitodurum mit Solist Domenic Janett und unter der Leitung von Christoph Reimann, dem Sohn des Laudinella-Gründers Hannes Reimann. Foto: Urs Dubs Camerata Vitodurum spielte zum Laudinella-Jubiläum Begeisterung für abwechslungsreiches Konzert Im vollbesetzten Konzertsaal des St. Moritzer Hotels Laudinella wurde am Samstag mit einem grossartigen Konzert der Camerata Vitodurum das 50-jährige Bestehen der Laudinella-Genossenschaft gefeiert. Gerhard Franz Hannes Reimann war Gründer dieser Kulturinstitution, sein Sohn Christoph gestaltete mit seiner Camerata, die er selbst gegründet hatte, das Festkonzert. Seit seiner Jugend ist er eng mit dem Engadin verbunden. So war es folgerichtig, dass der erste Teil Bündner Komponisten aus unserer Zeit vorbehalten war. Hannes Meyer ist ein bekannter Organist und ein Original. Seine «Suite Paysanne» besteht aus volkstümlichen Melodien, geschickt arrangiert. Im Schlusssatz, einer Marcia, wird es recht jazzig. Domenic Janett und die Kontrabassistin Seon-Deok Baik waren ganz in ihrem Element. Klarinettist Janett ist wohl einer der bekanntesten Musiker im Engadin. grosse Bedeutung als Lebensmittel, nicht nur frische oder gedörrte, auch Kastanienmehl wurde sehr geschätzt. Die Kastanie ist eine nahrhafte, aber nicht dick machende Frucht; was eher auf das Gewicht schlägt sind die Zutaten, die man dazu reicht: Rahm, Speck, Käse! Die Ernte der Kastanien dauert etwa einen Monat von Mitte Oktober bis November. Die Früchte werden nicht heruntergeschlagen, dazu sind die Bäume viel zu hoch. Man wartet auf ein paar Regentage, bis die stacheligen Hüllen schwer und weich werden und von selbst herunterfallen und gelesen werden können. Die Weiterverarbeitung ist aufwendig und arbeitsintensiv: Die Dörrzeit in den eigens dafür erbauten Cascinas, die sich wegen der Brandgefahr ausserhalb der Dörfer befinden, beansprucht ca. sechs Wochen. Danach erst kann man ans Kastanien-Klopfen und Dreschen gehen. Alle diese Arbeiten wurden und werden in Gemeinschaft erledigt und nach getaner Arbeit freuen sich alle auf eine wohlverdiente «Marenda», ganz so, wie der Marronischmaus auf der Sonnenterrasse von allen, die dabei waren, genossen worden ist. (Einges.) Nebst seinen tollen Soli steuerte er auch ein eigenes Werk bei, nämlich zwei kleine Stücke für Streicher: «La Tschiaindra» (Die Zigeunerin) und «Orma engiadinaisa» (<strong>Engadiner</strong> Seele). Beide mal besinnlich, mal schwungvoll. Und dann noch ein Kabinettstückchen mit Klarinette und Kontrabass, vom Publikum begeistert aufgenommen. Gion Antoni Derungs ist vermutlich der fruchtbarste Bündner Komponist unserer Zeit. Er sammelte Volkslieder aus dem Val Müstair, aus Sent und Celerina und schrieb sie um für Streicher und Klarinette. Die Stimmungen wechseln zwischen melancholisch und übermütig. Ganz wundervoll passten sich die Camerata und Janett dem Text an. Jeder Passage gaben sie das richtige Flair, eine bessere Interpretation ist kaum vorstellbar. Uraufführung einer Genossenschaft-Komposition Letzten Mai ist Stephan Simeon 80 Jahre alt geworden. Für Christoph Reimann hat er eine Suite geschrieben, der sich mit spürbarem Stolz der Aufgabe annahm. Einfachheit der Form und durchaus «ins Ohr gehende» Klangkombinationen machten diese Musik dem Zuhörer verständlich, die Klangreibungen blieben relativ dezent. So passte diese kleine Suite genau ins Konzept der Laudinella, immer wieder neue Wege zu gehen. Stephan Simeon, ein «Urgestein» der Genossenschaft, überrascht uns immer wieder mit seiner Vitalität und musikalischen Kompetenz. Zauberhaftes mit köstlichem Humor Mit grossem Engagement war die Camerata Vitodorum ihrem Dirigenten Christoph Reimann gefolgt. Nun im zweiten Teil war sie besonders gefordert, denn Mozart verlangt immer gute Technik. In seinem «Dorfmusikanten-Sextett» nimmt er mittelmässige Komponisten und Musiker auf die Schippe. Die zwei Hörner blasen daneben, der Konzertmeister langweilt mit seiner Solokadenz und das Orchester setzt im vierten Satz zu einer Fuge an, die ganz schnell im Sande verläuft. Die erfahrenen Hornisten Jakob Hefti und Hansueli Wopmann blieben dem Spass nichts schuldig, der Konzertmeister Urs Walker konnte die Pseudo-Virtuosität seines Solos genüsslich auskosten. Die Streicher folgten mit subtiler Klangkultur der akkuraten Zeichengebung des Dirigenten. Domenic Janett setzte dem Spass die Krone auf mit der «Zauber-Klarinette» von Robert Vollstedt. Nach tiefen Tönen der Bassklarinette verkürzte er sein Instrument, bis er nur noch mit dem Mundstück eine bekannte Melodie blies. Alle amüsierten sich köstlich und begeisterter Applaus belohnte den «Allroundmusiker» Domenic Janett. Freude bereitet Franz Schuberts Musik folgt oft dem schmalen Grat zwischen beglückender Melodienseligkeit und feiner Wehmut. So auch in den Deutschen Tänzen, in denen die Camerata exakt an diesem Dualismus entlang spielte: nie zu forsch, aber auch nie zu sentimental. In der herrlichen Coda scheint er uns zu sagen: Tanzt ihr mal schön, ich ziehe mich in meine Welt zurück. Bei der Zugabe, einem Menuett aus W. A. Mozarts Divertimento KV 334, durften die zwei Hörner wieder mitspielen, dieses Mal absolut korrekt. Mit Musik und Kultur in den verschiedensten Facetten Freude zu bereiten, das ist die Aufgabe der Laudinella-Genossenschaft seit den ersten Singwochen vor 50 Jahren. Wie schon im Frühling beim Resonanzen-Festival ist das auch an diesem Abend bestens gelungen. ST. MORITZ Musikalische Brücke mit dem Trio Intercontinental Die St. Moritzer Kulturveranstalterin Mo Wasescha bringt am Mittwoch, 17. Oktober, das Trio Intercontinental ins Segantini Museum St. Moritz. Der Anlass beginnt um 19.30 Uhr und der Eintritt umfasst einen Apéro, den Museumseintritt, eine Führung sowie das Konzert. Das Trio Intercontinental sind Jusup Aisaev (Kirgistan) Kniegeige, Langhalslaute, Maultrommel; Abduvali Ikramov (Tadschikistan) Perkussion, und Martin Schumacher (Schweiz) Klarinette, Maultrommel. Die drei Musiker treffen sich zum Dialog unter Ohren und zum Bau einer musikalischen Brücke. Einer von da und zwei von dort. Eine Verbindung zwischen den Welten, eine Umsetzung archaischer Melodien mit zeitgenössischen Mitteln, eine improvisierte interkontinentale Kammermusik. (Einges.) Vorverkauf: Segantini Museum, Tel. 081 833 44 54, Mo Wasescha, Tel. 079 411 44 81