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kinder! März 2016

Kinder, Deutschlands große renommierte Elternzeitschrift für Familien mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter. Titelthema in diesem Monat: Die Kunst, glücklich zu sein

Kinder, Deutschlands große renommierte Elternzeitschrift für Familien mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter. Titelthema in diesem Monat: Die Kunst, glücklich zu sein

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lasse, sehe ich sie erst wieder, wenn alles<br />

blitzeblank ist. Kenne ich. Diskutieren<br />

dauert bei uns meist länger als mal eben<br />

selbst machen.<br />

als Belohnung<br />

winkt die<br />

Lieblingspizza<br />

Frühjahrsputz in drei<br />

Schritten<br />

Bloß nicht wieder<br />

alles selbst machen<br />

Also mache ich fast immer mal eben alles<br />

selbst. Schon seit Jahren. Das kann nicht<br />

ewig so weitergehen. Sonst ziehen die<br />

Kinder eines Tages aus und haben noch<br />

nie ein Bett gemacht. Zum Glück gibt’s<br />

nicht nur praktische, sondern auch gute<br />

pädagogische Gründe für die Mithilfe<br />

im Haushalt. Zum Beispiel, dass die Kids<br />

lernen, Verantwortung zu übernehmen,<br />

ein Pflichtgefühl zu entwickeln, sich<br />

zu überwinden, durchzuhalten und Erfolgserlebnisse<br />

zu genießen, die stark<br />

machen. Weiterer Pluspunkt: Wertschätzung<br />

der eigenen Familie. Klingt gut,<br />

bringt auch mehr als jede Schulaufgabe.<br />

Jeder hat eine eigene Aufgabe,<br />

die ihn nicht überfordert<br />

Bevor sich alle verkrümeln, hat jeder einen<br />

Job. Diskutiert wird nicht. Jonathan (6)<br />

muss sein Zimmer von allem befreien,<br />

was nicht am richtigen Ort liegt. Damit<br />

ihn das nicht überfordert, darf er Spielzeug<br />

in Kisten schmeißen und muss bei<br />

den Klamotten nur zwischen „noch tragbar“<br />

oder „reif für die Wasch maschine“<br />

entscheiden. Natürlich stopft er erst mal<br />

alles in die Wäsche (ist ja leichter als<br />

falten). Ich mache den Schnüffeltest und<br />

gebe zurück, was gefaltet werden muss.<br />

Anna (10) schafft schon mehr. Ihr eigenes<br />

Zimmer ist so vorsortiert, dass ich<br />

mit dem Staubtuch durchkann, bevor sie<br />

mit dem Sauger kommt. So arbeiten wir<br />

uns schritt- und zimmerweise durchs<br />

Haus. Ich nehme mir die Küche (schwer)<br />

und das Schlafzimmer (leicht) vor. Mein<br />

Mann schrubbt das Bad und bringt das<br />

Wohnzimmer auf Vordermann.<br />

Damit die Arbeit überschaubar<br />

wird, verteilen wir sie auf zwei Tage<br />

Kleiderschränke aufräumen und altes<br />

Zeug ausmisten – das verschieben wir auf<br />

Tag zwei des Frühjahrsputzes. Der Keller<br />

kommt irgendwann mal dran. So bleibt<br />

die Sache überschaubar. Das Wichtigste:<br />

Wir meckern uns nicht gegenseitig an,<br />

loben die Kinder, hören alle zusammen<br />

laut Musik und freuen uns über jeden<br />

erledigten Schritt. Lachs mit Gemüse<br />

schaffe ich natürlich nicht nebenbei. Dafür<br />

treibt eine viel bessere Aussicht die<br />

Kinder an. Wenn jeder sein Pensum geschafft<br />

hat, lassen wir uns Pizza liefern.<br />

Und siehe da: Am Ende mampfen wir die<br />

genüsslich in unserer strahlend sauberen<br />

Küche und erkennen: Das Ganze hat doch<br />

ein bisschen Spaß gemacht.<br />

Streifenfreie<br />

Scheiben? Eltern<br />

dürfen von den<br />

Kleinen nicht zu<br />

viel erwarten<br />

Spülen, putzen,<br />

bügeln: Da müssen<br />

auch die Männer ran<br />

1. Freie Flächen schaffen<br />

Spielzeug liegt auf dem Boden<br />

herum, Kleidung auf dem Sofa,<br />

überall stapeln sich Dinge, die da<br />

nicht hingehören. Um das Chaos<br />

zu beseitigen, verteile kleine,<br />

konkrete Aufgaben an die Kinder<br />

(„Jan, du räumst alle Schuhe an<br />

ihren Platz” statt „Bring mal den<br />

Flur in Ordnung”). Wichtig: Jungen<br />

und Mädchen sollten nur Aufgaben<br />

übernehmen, die sie ihrem Alter<br />

entsprechend allein erfüllen können.<br />

2. Wisch und weg<br />

Nun sind die wichtigsten Flächen<br />

frei zum Staubwischen. Jedes<br />

Familienmitglied kann einen Raum<br />

übernehmen. Grundregel, die<br />

schon Kinder verstehen: geputzt<br />

wird von oben nach unten und von<br />

hinten nach vorne. Achtung: Kleine<br />

Kinder dürfen nicht mit Putzmitteln<br />

in Berührung kommen. Bad, WC<br />

und Küche übernehmen besser die<br />

Erwachsenen.<br />

3. Boden säubern<br />

Zum Schluss kommt der Boden<br />

dran. Größere Kinder<br />

dürfen durchaus mal<br />

staubsaugen oder<br />

den Boden wischen.<br />

Im Kindergartenalter<br />

sind sie damit aber meist<br />

noch überfordert.<br />

Fotos: Thinkstock<br />

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