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G\'sungen & G\'spielt 4/2015

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RÜCKSICHT<br />

AUFG‘HORCHT IN INNSBRUCK<br />

„Aufg’horcht in Innsbruck. Volksmusik erobert die Stadt.“<br />

Eine Drohung, die in ihrer Umsetzung nicht für Angst und<br />

Schrecken sorgte, sondern für Frohsinn und Wohlbehagen.<br />

Text: Günther Laimböck | Foto: Ralph Kapavik<br />

Freitag, 23.10.<strong>2015</strong>, 18:00 Uhr: Die<br />

ersten volksmusikalischen Invasoren<br />

und deren Sympathisanten machen sich<br />

mit der Nordkettenbahn auf den Weg zur<br />

Seegrube, die es als Erstes einzunehmen<br />

gilt. In der Bergstation angekommen,<br />

fehlen einem zunächst die Worte: Die<br />

Gegend rund um Innsbruck präsentiert<br />

sich in einer atemberaubenden herbstlichen<br />

Abendstimmung und man hat jetzt<br />

schon das Gefühl, dass dieser Abend ein<br />

ganz besonderer ist. Während man mit<br />

einem Aperitif und Gebäck auf der Veranda<br />

des Restaurants Seegrube verwöhnt<br />

wird, stimmen die Bläser der gramÅrtmusig<br />

auf die bevorstehende volksmusikalische<br />

Eroberung ein.<br />

Übernahme der Alpenlounge<br />

Inzwischen ist es ganz dunkel geworden,<br />

alle Stuben im Restaurant sind mit<br />

einem frohgemuten Publikum gefüllt<br />

Vom Rathausbalkon wurde die Übernahme musikalisch demonstriert.<br />

und pünktlich ab 20:00 Uhr blasen Franz<br />

Posch mit seiner Liabsten-Weis-Partie,<br />

die Seehof Musi, Maultasch und Tiroler<br />

Kas, die Stubaier Freitagsmusig und<br />

die gramÅrtmusig im ganzen Haus zum<br />

Angriff. Binnen weniger Minuten ist die<br />

erfolgreiche volksmusikalische Übernahme<br />

der Alpenlounge geglückt und es<br />

steht einem heiteren und unterhaltsamen<br />

Abend nichts mehr im Wege. Wie im<br />

Flug vergeht die Zeit und um nicht unfreiwillig<br />

auf der Seegrube übernachten<br />

zu müssen, eilen die letzten Invasoren<br />

um 23:30 Uhr in die Gondel, wo noch<br />

bis zur Ankunft in der Talstation musiziert<br />

wird. Ein unvergesslicher volksmusikalischer<br />

Feldzug, den man noch<br />

ausgiebig im Burenwirt in Hötting ausklingen<br />

lässt.<br />

Volksmusik hat Innsbruck erobert!<br />

Samstag, 24.10.<strong>2015</strong>, 11:00 Uhr: Bei<br />

Kaiserwetter erklingen Bläserweisen<br />

vom Stadtturm in der Innsbrucker Altstadt:<br />

Das Flügelhorntrio „Die Glögglan“<br />

aus dem Stubaital bläst zum Generalangriff.<br />

Eine Allianz bestehend aus<br />

26 vornehmlich volksmusikwettbewerb<br />

-erprobten Musik- und Gesangsgruppen<br />

aus Bayern, Salzburg, Niederösterreich,<br />

Südtirol, Steiermark und Tirol versucht<br />

nun an sechs Plätzen, die Innsbrucker<br />

Innenstadt mit ihren musikalischen Beiträgen<br />

zu erobern. Auch das gelingt nach<br />

wenigen Minuten: Da sieht man – die<br />

Einkaufstaschen kurz beiseite stellend<br />

– spontan tanzende, walzerschunkelnde<br />

oder begeistert „Zugabe“ rufende<br />

Passanten. Da sieht man aber auch funkelnde<br />

Musikantenaugen, die das Bad in<br />

der ungewohnt bunten Menge genießen.<br />

Die einzigartige Atmosphäre erreicht<br />

bis zum späten Nachmittag dann ihren<br />

Höhepunkt vor der Annasäule, wo man<br />

schließlich gemeinsam vier Stücke zum<br />

Besten gibt, nachdem zuvor das Rathaus<br />

gekapert und vom Rathausbalkon<br />

verkündet wurde: „Die Volksmusik hat<br />

Innsbruck erobert!“<br />

Das Bierstindl wird eingenommen<br />

Nach dem erfolgreichen Innenstadtfeldzug<br />

macht sich nun der gesamte Tross<br />

in Richtung Wilten auf, um letztlich<br />

auch noch das Kulturgasthaus Bierstindl<br />

einzunehmen. Spätestens um 18:00 Uhr<br />

wird das gesamte Haus zum Klingen gebracht<br />

und auch diese Mission kann als<br />

erfüllt betrachtet werden. Um 20:00 Uhr<br />

findet schließlich im Theatersaal der<br />

Schlussakt mit einem Festabend moderiert<br />

von Traudi Siferlinger vom Bayerischen<br />

Rundfunk und Peter Kostner vom<br />

ORF Tirol statt, wo alle Gruppen noch<br />

einmal die Gelegenheit haben, sich zu<br />

präsentieren. Dass dieser Festabend mit<br />

seinem dreistündigen Programm fast ein<br />

wenig zu viel des Guten war, kann einem<br />

nicht die Freude über zwei wirklich<br />

unvergessliche Tage trüben.<br />

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G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 40. JAHRGANG | HEFT 04 | DEZEMBER <strong>2015</strong>

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