Rettl & friends 1 Herbst/Winter 2011/12
Rettl 1868 Kilts & Fashion Kundenmagazin Ausgabe 1 Herbst/Winter 2011/12
Rettl 1868 Kilts & Fashion Kundenmagazin Ausgabe 1 Herbst/Winter 2011/12
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Historie<br />
Vom Waffenrock<br />
zum Kilt<br />
Die Städte des 19. Jahrhunderts waren geprägt von<br />
Uniformen, Sonntagskonzerten und Aufmärschen. Ein<br />
gefundener Markt für Josef <strong>Rettl</strong>!<br />
Wie das Eröffnungsplakat im Jahre 1868<br />
verkündete, war bei dem geborenen<br />
Gailtaler, „jegliche Uniform rasch und preisgünstig<br />
zu erhalten“. Prunk und Glorie der<br />
Monarchie spiegelten sich in prachtvollen Uniformen.<br />
Für den Militär- und Civil-Schneider<br />
wurde die Domgasse 11 in Klagenfurt zum Sitz<br />
der größten und renommiertesten Uniformierungsanstalt<br />
im südösterreichischen Raum. Die<br />
edlen Uniformen setzten schließlich ihren Siegeszug<br />
über die gesamte Monarchie fort. Man<br />
fertigte für „k. k. Staatsbeamte, Aspiranten, Volontäre,<br />
k. k. Einjährige und Offiziere“.<br />
Waffenrock<br />
Nach seinen Lehr- und Wanderjahren übernahm<br />
Hans <strong>Rettl</strong> I. 1902 den Betrieb seines kinderlosen<br />
Onkels. Im Unternehmen mit überregionaler<br />
Bedeutung griffen die Schneider und Schneiderinnen<br />
einstmals zu Stoff und Nadel um für<br />
den designierten Thronfolger Franz Ferdinand<br />
d`Este einen Waffenrock zu schneidern.<br />
Wort: Peter Umlauft, Bild: <strong>Rettl</strong> Archiv<br />
Paris bis Dresden<br />
Internationale Ausbildung schreibt sich im Hause<br />
<strong>Rettl</strong> jedenfalls „groß“. Über Paris Dresden,<br />
Genf und Bozen wanderte Hans <strong>Rettl</strong> II. zurück<br />
nach Villach, wo er 1930 die Filiale Villach,<br />
Willroiderstraße 1, aus der Taufe hob. Zwei Zuschneidemeister<br />
sowie 30 Schneiderinnen sorgten<br />
sich um das Wohl qualitätsbewusster Kundinnen<br />
und Kunden. Ein Anzug von <strong>Rettl</strong> war<br />
bereits damals Statussymbol, geschaffen aus<br />
der Synthese von Handwerkskunst und edelsten<br />
Stoffen.<br />
Taylor & Cutter<br />
Mit einem kräftigen Schrei erblickte Hans <strong>Rettl</strong><br />
III. das Licht der Schneiderwerkstatt. Selbstredend<br />
startete auch er zu einer internationalen<br />
Ausbildungsrunde. Erfahrung gab es bei W. F.<br />
Adlmüller in Wien zuhauf. Als krönender Höhepunkt<br />
und Einstieg ins Berufsleben, fungierte<br />
die Absolvierung der „Taylor & Cutter“- Academy,<br />
London. In London, Rom, Tel Aviv, Seoul<br />
sowie bei Modeschauen in Wien und San Remo<br />
führte nichts mehr am Namen <strong>Rettl</strong> vorbei. Gemeinsam<br />
mit seiner Frau Gertrude öffnete er die<br />
Pforten des neuen Geschäftes in der Freihausgasse.<br />
Ergänzt wurde die Handwerkstradition<br />
durch hochwertige Konfektion sowie exklusive<br />
Accessoires.<br />
Kilt<br />
London, Schottland, Wien wie auch „bella“ Italia<br />
prägten Thomas <strong>Rettl</strong> IV. bevor er das Geschäft<br />
1991 übernahm. Mit der Kombination<br />
von Kilt und Kärnten Karo gelang es eine eigene<br />
Trachtenmodebewegung ins Leben zu rufen,<br />
die mittlerweile in die Volkskundeanalen eingegangen<br />
ist und Weltruhm erlangte. Tradition<br />
verknüpft sich mit edler, zeitgemäßer Mode, die,<br />
dank Thomas Johannes <strong>Rettl</strong> IV. keine Kompromisse<br />
zulässt, jedoch der Individualität alle Freiheiten<br />
läßt.<br />
Josef <strong>Rettl</strong>, Gründer der Uniformierungsanstalt<br />
und Civilschneiderei anno 1868<br />
Erzherzog Franz Ferdinand d`Este<br />
Auch er ließ einen Waffenrock im Haus <strong>Rettl</strong> fertigen<br />
Thomas <strong>Rettl</strong> und Sean Connery beim<br />
Versöhnungswhisky bei der Kiltgala in New York<br />
6 <strong>Rettl</strong> & <strong>friends</strong>