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stylus-magazin-K-01-2016

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Anja Schlamann fotografiert<br />

Schwimmhalle im ehemaligen<br />

Olympischen Dorf Berlin der<br />

Olympischen Sommerspiele 1936,<br />

Elstal, Brandenburg.<br />

U-Boot-Bunker Valentin, Bremen.<br />

Das größte Rüstungsprojekt der<br />

Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.<br />

Seit 2<strong>01</strong>5 Gedenkstätte<br />

<strong>01</strong> | 2<strong>01</strong>6 · Architektur. Interieur. Design.<br />

Foto: Anja Schlamann| Text: Beate Berns<br />

S I E<br />

Als ausgebildete Architektin lotet die<br />

Kölner Fotografin Anja Schlamann in<br />

ihren freien Arbeiten immer wieder die<br />

Beziehung zwischen Architektur und<br />

Mensch aus. In der vor zehn Jahren<br />

begonnenen Serie „S I E“, „inszeniert“<br />

sie sich selbst in außergewöhnlichen<br />

Gebäuden.<br />

Die eindrucksvollen Räume nehmen den<br />

Betrachter der großformatigen Fotografien<br />

(121 x 143 cm) sofort gefangen. Die<br />

perfekten Proportionen der Architektur,<br />

die strenge Gliederung, die schiere Größe<br />

oder die Morbidität teilweise scheinbar<br />

langjährigen Leerstands, sprechen den<br />

Sinn für Ästhetik direkt an. Erst auf den<br />

zweiten Blick nimmt man die Person im<br />

Bild wahr. Sie wirkt wie unbeteiligt, ohne<br />

erkennbare Gestik und Mimik ins Bild „gestellt“.<br />

Statisch, unbeweglich, immer in der<br />

gleichen Haltung, immer in der gleichen<br />

Größe. Hat man sie aber einmal entdeckt,<br />

wird sie von nun an immer mitgesehen und<br />

für den Betrachter unweigerlich zum Kommunikationspunkt.<br />

Er setzt sich zu ihr in<br />

Beziehung, sieht sie in ihrer Verlassenheit<br />

und entwickelt Empathie für sie.<br />

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