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Vivum 15 | NIMMER SATT

Die vivum ist ein Magazin für trendige Erwachsene der Region Laupheim.

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14<br />

Geilomat<br />

Kulturschock<br />

VIER WOCHEN ABENTEUER.<br />

MIT DEM RUCKSACK DURCH PERU!<br />

Nach 20 Stunden Flug landeten meine beste Freundin und<br />

ich in Lima. Großartig vorbereitet hatten wir uns nicht. Keiner<br />

von uns konnte spanisch, wir hatten keinen Plan, wo hin<br />

wir wollten und um eine Übernachtungsmöglichkeit hatten<br />

wir uns auch nicht gekümmert. Mit der App „Hostelworld“<br />

haben wir uns spontan unsere Hotels ausgesucht. Dort angekommen<br />

hat uns der Austausch mit anderen Backpackern<br />

viel gebracht.<br />

KULINARISCHE KÖSTLICHKEITEN!<br />

Wir erkundeten mit einer „free walking tour“ die Stadt Arequipa,<br />

waren in Monasterio de Santa Catalina einem Kloster<br />

und auf dem San Camilo Market. Dort geriet ich ins Staunen<br />

– es gibt in Peru über 4000 verschiedene Kartoffelsorten<br />

und Früchte, die ich noch nie gesehen habe und die richtig<br />

lecker schmecken.<br />

Der nächste Halt war das idyllische kleine Dörfchen Cotahuasi.<br />

Nach 10 Stunden Busfahrt waren wir endlich da – keine<br />

Touris, kein Internet, nur nette freundliche Menschen, Thermalquellen,<br />

Inkaruinen und den tiefsten Canyon der Welt. Es<br />

war fantastisch, kein Mensch weit und breit und wenn wir<br />

jemandem begegneten, dann waren das die Einheimischen in<br />

ihren bunten, selbst gewebten Trachten und den allbekannten,<br />

uns zu klein erscheinenden Hüten. Man nennt sie Qeros.<br />

Sie folgen noch heute der alten Inka-Lehre, indem sie mit<br />

der Pachamama (die Mutter Erde) und ihrer Umgebung in<br />

tiefer Harmonie leben. Die Pachamama bringt die Kräfte in<br />

Einklang, die sie und uns als Mensch definieren:<br />

Munay†- Die Kraft der Liebe und des Herzens.<br />

Yankay†- Die physische Kraft, die sich in Aktionen<br />

manifestiert.<br />

Yachay†- Die Kraft des Denkens, der Weisheit, der<br />

Erinnerung.<br />

Unsere Reise ging weiter nach Cusco. Dort gab es<br />

eine Art Flohmarkt/Schwarzmarkt und viele, viele<br />

Touristen. Mir war es dort fast schon zu anstrengend.<br />

Wir hatten kaum unsere Ruhe und wurden<br />

ständig von Händlern angesprochen.<br />

Komischerweise gab es immer ein bis zweimal am Tag<br />

irgendwo ein Feuerwerk und die einheimische Blasmusik<br />

spielte gewöhnungsbedürftige Stücke. Welchen Hintergrund<br />

das Ganze hatte, erfuhren wir leider nicht. Wir suchten oft<br />

außerhalb von Cusco etwas Ruhe und waren in Pisac im<br />

heiligen Tal am La Luna Tempel.<br />

GEBURTSTAG AUF 3051<br />

HÖHENMETERN!<br />

Das nächste Ziel – die Ruinenstadt Machu Picchu, die in<br />

2360 Metern Höhe auf einem Bergrücken liegt. Mit dem Bus<br />

ging es erst nach Hidroelectrica. Von dort aus zu Fuß 12 km<br />

nach Aguas Calientes, der Ausgangspunkt um auf den Machu<br />

Picchu zu gelangen. Am nächsten Tag, meinem Geburtstag,<br />

standen wir um 5 Uhr früh unter vielen hoch motivierten<br />

jungen Menschen am Tor. 1750 Stufen und danach ging es<br />

noch höher auf 3051 Höhenmeter.<br />

STUFEN, STUFEN, STUFEN!<br />

WIE GUT, DASS ICH DAS VORHER<br />

NICHT WUSSTE...<br />

Am Gipfel wurden wir aber für unsere Anstrengung mit<br />

einem phänomenalen Ausblick zum Machu Picchu belohnt.<br />

Dazu gab es Bier und ein Twix. Wer kann schon von sich behaupten,<br />

seinen Geburtstag auf dem Machu Picchu gefeiert<br />

zu haben.<br />

Wieder im Tal zurück startete unsere Dschungeltour auf dem<br />

Fluss Rio Madre de Dios zum Lake Sandoval. Mit dem Boot,<br />

sechs anderen Touristen und einem genialen Guide machten<br />

wir uns auf die Suche nach Seeottern und Totenkopfäffchen.<br />

Wir machten eine Nachtwanderung, fanden Kaimane,<br />

Vogelspinnen, knackten Kokosnüsse und waren schlichtweg<br />

fasziniert von den vielen bunten Schmetterlingen und dem<br />

wahnsinnigen Geräuschpegel.<br />

Mein Fazit unserer Reise: Auch mit Ende Vierzig ist es<br />

möglich aus dem Alltag auszubrechen. Für mich war es<br />

eine vollkommen neue Erfahrung in Hostels zu übernachten,<br />

bescheiden zu leben, nicht zu planen und spontan zu sein.<br />

Doris Stückle<br />

Die Ruinenstadt<br />

Machu Picchu.<br />

Bilder: zartbitter / freepik / Doris_Stückle

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