Bürgerhilfe - „Alt hilft Jung - Jung hilft Alt“ - FeG Bad Endbach
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unter Christen im Urlaub zu erleben,<br />
das macht dankbar dafür, dass wir nicht<br />
alleine als Nachfolgerin oder Nachfolger<br />
von Jesus unterwegs sind. Da war der<br />
Koffer am Flughafen nicht angekommen,<br />
wahrscheinlich in ein Flugzeug mit<br />
ganz anderem Zielort verladen. Große<br />
Aufregung, aber doch sofort auch Menschen,<br />
die helfen. „Was brauchst Du?<br />
Wir können teilen. Meinen Rasierer<br />
oder Föhn kannst du selbstverständlich<br />
mit benutzen.“ Dann auch die langen<br />
Busfahrten und Spaziergänge. Hier kann<br />
einem Mitreisenden, zu dem ich Vertrauen<br />
gewonnen habe, das Herz ausgeschüttet<br />
werden. Er trägt Lasten mit, betet für<br />
mich und lässt mich im Gespräch meine<br />
Probleme einmal aus anderer Perspektive<br />
erkennen.<br />
Mit der Familie<br />
Es ist zutiefst bedauerlich, wenn engagierte<br />
Mitarbeiter in unseren Gemeinden gelegentlich<br />
sagen: „Wir waren so stark mit<br />
Beruf und Gemeindeterminen belegt,<br />
dass wir kaum noch gemerkt haben, wie<br />
unsere Kinder erwachsen wurden.“ Was im<br />
Alltag für viele nur schwer möglich ist, das<br />
kann der Familienurlaub leisten: Viel Zeit<br />
für die Familie zu haben. Mit den Kindern<br />
spielen, auf ihre Ferienwünsche sensibel<br />
eingehen, sich als Eltern die kleinen und<br />
großen Sorgen der Heranwachsenden<br />
erzählen lassen, einfach da sein, hinhören,<br />
reden, verstehen, darin liegen unschätzbare<br />
Werte eines gemeinsamen Familienurlaubs.<br />
Wir haben auch gute Erinnerungen an<br />
Urlaubswochen, die wir gemeinsam mit<br />
einer befreundeten Familie durchführten.<br />
Unsere Kinder waren damals im Teen-<br />
8<br />
ageralter, wollten aber noch einmal mit<br />
uns verreisen. Wir mieteten uns, zusammen<br />
mit der anderen Familie, jeweils ein Schiff<br />
und fuhren durch Hollands Kanäle. Eine<br />
herrliche Erfahrung: Wir waren für eine<br />
Woche Kapitän und Schiffsjunge zugleich.<br />
Karten wurden studiert, die Wassertiefe und<br />
die Höhe der Brücken beachtet. Und abends<br />
saßen wir in einem unserer Schiffssalons<br />
gemütlich zusammen und tauschten unsere<br />
„Kapitänserfahrungen“ aus.<br />
Diese Erfahrung gilt auch für die folgenden<br />
Generationen. Schon seit Jahren unternehmen<br />
meine Frau und ich mit unseren<br />
Enkeln jährlich eine Wochenreise in ihren<br />
Ferien. Neulich meinten unsere beiden<br />
Enkeltöchter, dass dreimal „Otterndorf“<br />
nun wohl doch genug seien, aber verreisen<br />
wollten sie trotzdem mit uns. Eine Insel<br />
im Mittelmeer sollten wir doch bitte als<br />
nächstes Ziel anpeilen, weil doch auch eine<br />
interessante Flugreise damit verbunden<br />
wäre. Mit diesem Wunsch stießen wir schon<br />
in eine andere Preisklasse vor. Sollten wir<br />
aber nicht - wenn es irgend möglich ist -<br />
in diese Gemeinsamkeit von Enkeln und<br />
Großeltern investieren? Jetzt freuen wir uns<br />
auf eine Woche Mallorca.<br />
Wie auch immer wir unseren Urlaub<br />
gestalten, wir sollten darauf achten, dass<br />
er uns neue Kraft für den Alltag schenkt,<br />
nach Geist, Seele und Leib. Einen hohen<br />
Stellenwert hat dabei vor allem der Dank<br />
für das, was Gott uns - noch - ermöglicht. In<br />
der Tat: Wir sind „zu Gast auf einem schönen<br />
Stern.“<br />
Wolfgang Dünnebeil war von 1991 bis 2004 Bundessekretär<br />
im Bund Freier evangelischer Gemeinden und lebt heute im<br />
Ruhestand in Marburg. Aus: Christ sein heute 7/2011