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Zur Toxikologie milätärspezifischer Explosivstoffe und deren ...

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8 <strong>Toxikologie</strong> militärspezifischer <strong>Explosivstoffe</strong><br />

nigten Korrosion der Waffen entgegengewirkt (Kirchner et al.<br />

1993).<br />

POL-Pulver (Pulver ohne Lösungsmittel) sind zwei- oder dreibasige<br />

Pulver, die im Gegensatz zu konventionellen Pulvern<br />

ohne Lösungsmittel wie Ethanol oder Ether hergestellt werden.<br />

Nach Suspendieren der Nitrocellulose in Wasser <strong>und</strong> Eintrag<br />

der weiteren Komponenten wird der Wassergehalt unter Druck<br />

<strong>und</strong> Wärme auf ca. 1% eingestellt. POL-Pulver werden als<br />

Treibladungspulver für Artilleriegeschosse <strong>und</strong> Raketen verwendet.<br />

Ersetzt man die Nitroglycerinkomponente durch andere flüssige<br />

Salpetersäureester (z.B. Diglykoldinitrat) erhält man energieärmere,<br />

sogenannte „Kalte Pulver", die die Lebensdauer der Artillerierohre<br />

erhöhen.<br />

Den Pulvern werden Stabilisatoren, Geliermittel, Kaliumsulfat<br />

(zur Unterdrückung des Mündungsfeuers) <strong>und</strong> Aluminiumpulver<br />

(zur Verbesserung der Schiebewirkung) zugesetzt (Zuschlagstoffe<br />

s.u.).<br />

3.2.3 Initialsprengstoffe<br />

(Zündstoffe)<br />

Initialsprengstoffe zeichnen sich durch hohe Brisanz <strong>und</strong> Auslösegeschwindigkeit<br />

aus. Sie lassen sich durch Schlag, Reibung<br />

<strong>und</strong> Funken sofort zur Detonation bringen (zur Ausnahmestellung<br />

von Tetrazen <strong>und</strong> den Trizinaten s.u.). Aufgr<strong>und</strong> dieser<br />

Eigenschaft werden sie zur Einleitung der Detonation von reaktionsträgeren<br />

Sek<strong>und</strong>ärsprengstoffen <strong>und</strong> der Deflagration von<br />

Treibladungen verwendet. Sie werden in Sprengkapseln <strong>und</strong><br />

(An)-Zündhütchen verarbeitet.<br />

Definitionsgemäß wird zwischen dem Zünd- <strong>und</strong> dem Anzündvorgang<br />

unterschieden. Während das Zünden die Einleitung<br />

einer Detonation eines Sek<strong>und</strong>ärprengstoffs darstellt, wird unter

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