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Zur Toxikologie milätärspezifischer Explosivstoffe und deren ...

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22 <strong>Toxikologie</strong> militärspezifischer <strong>Explosivstoffe</strong><br />

Metallurgie, Maschinenbau, Optik, Optoelektronik <strong>und</strong> Elektronik<br />

nicht in dem derzeitigen <strong>und</strong> sich zukünftig abzeichnenden<br />

Masse möglich. Dies führte zu bisher kaum vorstellbaren Veränderungen<br />

des soldatischen Arbeitsumfeldes. Arbeitstoxikologische<br />

Erwägungen sind nur ein Teil der sich darstellenden<br />

Probleme. Ähnlich, wie in der Industrie wurden <strong>und</strong> werden gesamte<br />

Berufsbilder umgestellt. An die geistige Beweglichkeit<br />

werden zukünftig mehr Anforderungen gestellt werden müssen,<br />

als bisher. Während früher die körperliche Tauglichkeit im Vordergr<strong>und</strong><br />

stand, haben wir zukünftig mehr <strong>und</strong> mehr in vielen<br />

soldatischen Tätigkeiten mit der Problematik der Vigilanz,<br />

Stressbelastungen, vielfältigen biologischen physikalischen,<br />

psychophysischen <strong>und</strong> insbesondere chemischen Einwirkungen<br />

(von denen die <strong>Explosivstoffe</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> Zersetzungsprodukte<br />

nur einen geringen Teil darstellen) zu rechnen. Über die<br />

Zusammenhänge von Interaktionen vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

vielstündiger oder mehrtägiger Belastungen <strong>und</strong> insbesondere<br />

den Einfluss der circadianen Rhythmik auf die Metabo-lisierung<br />

körperfremder Substanzen sind wir derzeit nur sehr wenig<br />

informiert.<br />

In der Liste der sog. "Top Twenty" gefährlicher chemischer<br />

Substanzen der US-ATSDR (US Agency for Toxic Substances<br />

and Disease Registry) finden sich keine <strong>Explosivstoffe</strong>. Hierbei<br />

ist zu berücksichtigen, dass diese Bewertung sowohl von der<br />

Toxizität der Substanzen, als auch nach der Menge ihres Vorkommens<br />

<strong>und</strong> ihrer Verteilungsmechanismen für die Allgemeinbevölkerung<br />

erfolgt. Das Arbeitsumfeld des Soldaten findet bei<br />

diesen Bewertungen keine besondere Berücksichtigung. Gerade<br />

hier jedoch unterscheidet sich die Expositionsituation deutlich<br />

von der „normaler Menschen". Er ist in der Regel jung. Dies<br />

hat Vorteile <strong>und</strong> Nachteile. Vorteil: Belastungen gegenüber<br />

weitaus widerstandsfähiger, als ältere Menschen oder Kranke.<br />

Nachteil: wenig erfahren im Umgang mit chemischen Substanzen.<br />

Insbesondere junge Soldaten zeichnen sich zudem durch<br />

eine erfrischende Improvisations- <strong>und</strong> Expositionsfreude aus.

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