James Tiptree Jr.-Reader
Leseproben der 7 Bändigen Werkausgabe des Septime Verlag, sowie der Biografie von Julie Phillips.
Leseproben der 7 Bändigen Werkausgabe des Septime Verlag,
sowie der Biografie von Julie Phillips.
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nen waren, befinden sich jetzt kahle Zellen […], vollgestopft mit zwei- und dreistöckigen<br />
Stahlgestellbetten. […] Das Licht ist trübe, und es ist eiskalt. Tagsüber kann man<br />
an Deck gehen, aber dort gibt es keine Stühle, Wolldecken usw. Lediglich eine große,<br />
windige Fläche.« Nach einer Überfahrt von acht oder neun Tagen und einigen Tagen<br />
an Land, wo sie auf die Klärung ihres Befehls wartete, kam Alice am 9. Juni in London<br />
an. Dort meldete sie sich im Hauptquartier der Air Force, genauer bei der USSTAF<br />
(Rear), der United States Strategic Air Forces in Europe, um sich für ihren neuen Einsatz<br />
instruieren zu lassen.<br />
Während des Krieges hatten die deutschen Streitkräfte, allen voran die Luftwaffe,<br />
Technologien entwickelt, welche die Alliierten unbedingt in ihren Besitz bringen wollten,<br />
darunter das Strahlflugzeug und die V2-Rakete. Auch Landkarten und andere wertvolle<br />
Daten über Russland wurden beschlagnahmt für den Fall, dass Stalin der neue Feind<br />
werden sollte. Im Herbst des Jahres 1944 hatte die Air Force eine »Auswertungseinheit«<br />
unter der Leitung von Colonel Huntington Sheldon eingerichtet, um das erbeutete deutsche<br />
Wissen auszuwerten. Bis zum Frühjahr 1945 überboten sich sämtliche Teilstreitkräfte<br />
und das Office of Strategic Services (OSS – Amt für strategische Dienste) bei der Jagd<br />
nach Informationen und Informanten in den Trümmern des Dritten Reiches.<br />
Zum Verständnis der Daten benötigte die Air Force Spezialisten für die entsprechenden<br />
Fachgebiete, daher entsandte das Pentagon eine Gruppe von fünfzig verschiedenen<br />
Sachverständigen nach Europa, unter ihnen eine Luftbildauswerterin. (Alice war<br />
zudem die einzige Frau – sie fragte sich immer, ob nicht der zuständige Sachbearbeiter<br />
zufällig ihre WAC-Erkennungsnummer übersehen hatte.) Mittlerweile war die Einheit<br />
zur USSTAF-Zentrale im Pariser Vorort Saint Germain-en-Laye verlegt worden,<br />
und Colonel Sheldon schickte seinen Assistenten Captain Walter Pforzheimer nach<br />
London, der die Fachkräfte<br />
einweisen und per<br />
Flugzeug nach Frankreich<br />
bringen sollte. Als Captain<br />
Pforzheimer zurückkehrte,<br />
erwähnte er Colonel Sheldon<br />
gegenüber, das Pentagon<br />
habe ihnen eine gutaussehende<br />
WAC gesandt.<br />
Sheldon schlug vor, er solle<br />
sie zum Dinner ins Schloss<br />
der Führungsoffiziere einladen.<br />
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