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Pfarrblatt Mai 2016

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„Wir haben Angst vor dem Unbekannten, doch Angst ist ein schlechter Berater für unser Leben. In St. Stefan<br />

stehen wir vor der Aufgabe, Menschen aufzunehmen, die vor dem Krieg geflohen sind und die wir nicht<br />

kennen. Mit der Aufnahme dieser Menschen erfüllen wir nicht nur eine Quote, sondern unsere menschliche<br />

Pflicht anderen zu helfen. Ich bitte alle Bewohner guten Willens eine Unterkunft zu ermöglichen für konkrete<br />

Personen, die bereits einen Asylantrag in Österreich gestellt haben. Unsere christliche Aufgabe in dieser<br />

Zeit ist es, für den Frieden in der Welt zu beten und zugleich konkret zu helfen, um das Wort Jesu ernst zu<br />

nehmen: „Ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen.“ Mt 25, 35“<br />

Pfarrer Christian Grabner<br />

„Flucht und Asyl – wie<br />

können wir in St. Stefan<br />

helfen“<br />

So lautete das Thema eines Informationsabends<br />

am 9. März in<br />

der Rosenhalle, zu dem die Pfarre<br />

– Pfarrer Mag. Christian Grabner<br />

und die Marktgemeinde St. Stefan<br />

im Rosental – Bürgermeister Johann<br />

Kaufmann gemeinsam eingeladen<br />

haben. Auf dem Podium<br />

saßen viele erfahrene Gäste, die<br />

in der Flüchtlingsbetreuung aktiv<br />

sind. Dabei kamen sowohl hauptamtlich<br />

wie auch ehrenamtlich engagierte<br />

HelferInnen zu Wort. Kurt<br />

Kalcher (Flüchtlingskoordinator<br />

des Landes Steiermark) gab einen<br />

Einblick über die aktuelle Situation<br />

im Land Steiermark und in unserer<br />

Region. Zurzeit ist es nach wie vor<br />

so, dass das Land Steiermark die<br />

Quote bei der Unterbringung von<br />

Flüchtlingen nicht erfüllt. Von den<br />

287 Gemeinden in der Steiermark<br />

zählt St. Stefan zu den rund 90 Gemeinden,<br />

die bislang keine Flüchtlinge<br />

aufgenommen haben.<br />

Die zahlreichen Besucher dieser<br />

Veranstaltung waren sehr interessiert<br />

und hatten viele Fragen, die<br />

sich auf Rechtliches, auf den Ablauf<br />

des Asylverfahrens, auf die Arten<br />

der Unterbringung, welche Form<br />

der Hilfe benötigt wird, bezogen,<br />

bis hin zu kritischen Anmerkungen,<br />

wo die Sorgen und Ängste der Bevölkerung<br />

zum Ausdruck kamen.<br />

Bei der Diskussion versuchten die<br />

Gäste am Podium, alle Fragen zu<br />

beantworten, wenngleich aus zeitlichen<br />

Gründen viele Fragen wohl<br />

nicht gestellt werden konnten.<br />

Bei einem Punkt ließen sich doch<br />

viele Gemeinsamkeiten erkennen:<br />

Niemand wünscht sich Massenquartiere!<br />

Nach Möglichkeit sollte<br />

eine Unterbringung in Wohnungen/<br />

Häusern (für Familien/kleine Gruppen),<br />

wo Flüchtlinge gut begleitet<br />

werden können, angestrebt werden.<br />

Franz Waltl (Caritas) und Walter<br />

Lanzinger (Jugend am Werk)<br />

berichteten, wie so eine Unterbringung<br />

in privaten Wohnungen recht<br />

unkompliziert umgesetzt werden<br />

kann und wie ihre Organisationen<br />

dabei behilflich sind.<br />

Eine Bereicherung für den<br />

Abend war jedenfalls Aferdite<br />

Hirschmann aus Jagerberg, die<br />

bereits ein Quartier für vier Flüchtlinge<br />

aus dem Irak - Ali, Kara, Abbas<br />

und Ahmad - zur Verfügung<br />

gestellt hat. Die vier Männer brachten<br />

nicht nur ein Lied aus ihrer Heimat<br />

zur Darbietung, sondern boten<br />

den Besuchern im Anschluss auch<br />

kulinarische Kostproben an. Dies<br />

führte dazu, dass nach der Diskussion<br />

bei einer netten Atmosphäre<br />

noch viele intensive Gespräche<br />

und neue Begegnungen möglich<br />

waren.<br />

Ein Ziel dieser Veranstaltung<br />

und deren Initiatoren war es, zu informieren<br />

und Menschen aus unserer<br />

Gemeinde/Pfarre zu ermutigen<br />

eventuell geeignete Wohnungen<br />

für die Unterbringung von Flüchtlingen<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Ein weiteres Ziel ist es, ein Gruppe<br />

von hilfsbereiten Menschen aus St.<br />

Stefan und Umgebung aufzubauen,<br />

die bereit sind, in der Betreuung<br />

von Flüchtlingen mitzuhelfen.<br />

Da mit Sicherheit ein großes Spektrum<br />

an Hilfe benötigt wird – z.B.<br />

Deutsch lernen, Begleitung bei diversen<br />

Erledigungen, Fahrdienste,<br />

Begegnung und persönliches Gespräch,<br />

etc. – können viele einen<br />

Beitrag leisten und helfen.<br />

Wer mithelfen möchte, ist herzlich<br />

eingeladen, sich bei der Pfarre<br />

bzw. unter pgr@aon.at zu melden.<br />

Für das Team Asyl<br />

Fredi Niederl u. Franz Hohl<br />

BEGEGNUNG<br />

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