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Gesundheitsmagazin<br />
7<br />
Heuschnupfen und Allergien<br />
SOS FÜR ALLERGIKER<br />
Heuschnupfensymptome überall: Dieses Jahr scheint sich wegen der warmen<br />
Temperaturen in den Wintermonaten ein besonders harter Frühling für<br />
Allergiker anzubahnen. Hier lesen Sie, wie Sie den kleinen Feinden am wirkungsvollsten<br />
trotzen.<br />
Jedes Jahr in Frühling dasselbe Spiel: Erst kommt<br />
die Wärme, dann das grosse Schniefen. Wenn die<br />
ersten Sonnentage da sind, ist die Heuschnupfenphase<br />
nicht mehr fern. In der Schweiz sind<br />
rund 1,2 Millionen Menschen, also etwa 15 bis<br />
20 %der Bevölkerung betroffen –Tendenz steigend.<br />
Die Pollenallergie (Heuschnupfen), deren Veranlagung<br />
oft vererbt wird, ist eine Reaktion auf eine<br />
oder mehrere Pollenarten. Dabei reagiert das<br />
Immunsystem auf die an sich harmlosen Eiweisse<br />
der Pollen. Durch das Einatmen oder den<br />
direkten Kontakt mit den Pollen wird bei Allergiebetroffenen<br />
Histamin ausgeschüttet, das zu einer<br />
Entzündung der Bindehaut der Augen und<br />
der Nasenschleimhaut führt. Die Blüte eines einzigen<br />
Grashalms enthält rund vier Millionen Blütenpollen.<br />
Zu den Blütenpollen, die keine Allergie<br />
auslösen, gehören die Nadelhölzer. Als gelber<br />
Staubniederschlag im Frühling gut sichtbar, bewirken<br />
sie allenfalls eine Reizung der Bindehaut.<br />
Symptome von Pollenallergie<br />
Folgende Beschwerden können auftreten: Niesattacken,<br />
Fliessschnupfen (Rhinitis), verstopfte<br />
Nase, juckende und tränende Augen, Juckreiz in<br />
Gaumen, Nase und Ohren. Angestauter Schleim<br />
in den Nasennebenhöhlen kann zu Kiefer- und<br />
Kopfschmerzenführen.EineübereinelängereZeit<br />
unbehandelte Pollenallergie kann sich zu einem<br />
allergischen Asthma entwickeln.<br />
Diagnoseund Differentialdiagnose<br />
Die Diagnose wird mit einer umfassenden Anamnese<br />
mittels Haut- und Bluttests gestellt. Bei einer<br />
Hausstaubmilben- oder Schimmelpilzallergie<br />
können ähnliche Symptome auftreten. Unterschiede<br />
lassen sich vor allem beim örtlichen und<br />
zeitlichen Auftreten der Beschwerden ausmachen.<br />
Es lohnt sich also, sie ganz genau zu beobachten.<br />
Therapie und Behandlung<br />
Zur Behandlung der Symptome bei einer Pollenallergie<br />
können verschiedene Medikamente in<br />
Form von Nasensprays, Augentropfen oder Tabletten/Tropfen<br />
eingesetzt werden. Zu den wichtigsten<br />
Wirkstoffgruppen gehören Antihistaminika,<br />
Kortikosteroide (Cortisonpräparate), Leukotrienantagonisten<br />
und Mastzellstabilisatoren.<br />
Die Desensibilisierung/spezifische Immuntherapie<br />
(SIT) ist bis heute die einzige Möglichkeit,<br />
die Beschwerden einer Pollenallergie ursächlich<br />
zu behandeln. Sie bedingt eine allergologische<br />
Abklärung durch den Facharzt. Gewisse Therapien<br />
aus der Komplementärmedizin können ebenfalls<br />
erfolgreich Symptome lindern. Welche Therapieform<br />
geeignet ist, sollte mit dem entsprechenden<br />
Therapeuten besprochen werden.<br />
Tippsund Tricks, um die<br />
Beschwerden zu lindern:<br />
- Während der Pollensaison nur kurz<br />
stosslüften.<br />
- Bei längeren Regenphasen oder wenn<br />
Pollengitter an den Fenstern montiert sind,<br />
kann ausgiebiger gelüftet werden.<br />
- ImAuto Pollenfilter montieren und diese gut<br />
warten.<br />
- Vor dem Schlafengehen die Haare waschen.<br />
- Wäsche nicht im Freien trocknen lassen.<br />
- Bei erhöhter Pollenkonzentration in der Luft,<br />
bei schönem, windigem Wetter ist nur ein.<br />
kurzer Aufenthalt an der frischen Luft<br />
ratsam, Sonnenbrille tragen.<br />
- Jede Art von Indoorsport ist geeignet, so<br />
wenig wie möglich draussen aufhalten.<br />
- MitmedikamentöserBehandlungkönnensich.<br />
Betroffene meist auch draussen ohne weitere<br />
- Probleme bewegen.<br />
- Antihistaminika rund 1Stunde vor sportlichen<br />
Aktivitäten einnehmen.<br />
- Vor grosser körperlicher Anstrengung nur<br />
«sichere»Nahrungsmittel und Getränke einnehmen,<br />
da der Körper unter Stress schneller<br />
allergischreagiert als sonst.<br />
- Wer an Kreuzreaktionenauf Nahrungsmittel<br />
leidet, sollte auf den Konsum von Obst und<br />
Nüssen verzichten<br />
- Die meisten Leute duschen am liebsten<br />
morgens –Allergiker aber besser abends.<br />
Und: Staub saugen sollen die anderen.<br />
Genaue Informationen zum<br />
Pollenflug in der Schweiz<br />
sind zu finden unter<br />
www.pollenundallergie.ch.<br />
Die europäischen<br />
Pollenflugdaten werden in<br />
verschiedenen Sprachen<br />
unter www.polleninfo.org<br />
publiziert.