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Gesundheitsmagazin<br />

9<br />

Allergien<br />

DASKREUZ MITKREUZREAKTIONEN<br />

Eine Kreuzreaktion bedeutet, dass sich bei einer bestehenden Allergie gegen<br />

einen Stoff auch eine Allergie gegen einen anderen Stoff, der in seiner<br />

Struktur dem Ersten sehr ähnlich ist, entwickeln kann. Diese Reaktion kann<br />

bei sämtlichen Formen von Allergien auftreten (z. B. bei Pollen, Medikamenten).<br />

Was ist eine allergische<br />

Kreuzreaktion?<br />

Eine Kreuzreaktion ist eine Gruppenallergie auf<br />

ähnliche oder verwandte Proteine. Betroffene reagieren<br />

auf mehrere scheinbar unabhängige<br />

Substanzen gleichzeitig allergisch. Meist handelt<br />

es sich um eine Nahrungsmittelallergie, deren<br />

Ursache auf eine Pollen- oder Latexallergie zurückzuführen<br />

ist. Häufige Beispiele für eine Kreuzreaktion<br />

sind das Birkenpollen-Nuss-Kernobstoder<br />

das Beifuss-Sellerie-Gewürz-Syndrom. Wer<br />

sich also auf Birkenpollen sensibilisiert hat, kann<br />

auch auf Äpfel und Nüsse allergisch reagieren und<br />

umgekehrt.<br />

Wielässt sicheine Kreuzreaktion<br />

erkennen?<br />

Diese pollenassoziierten Nahrungsmittelallergien<br />

verursachen nach dem Verzehr betreffender Speisen<br />

Schwellungen der Mund- und Rachenschleimhaut,<br />

aber auch Schnupfen, Asthmaanfälle,<br />

Durchfälle und Ausschläge können vorkommen.<br />

In sehr seltenen Fällen kann sogar ein<br />

anaphylaktischer Schock auftreten.<br />

Wielässt sicheine Kreuzreaktion<br />

vorbeugen?<br />

Wenn beim Essen ein Kribbeln/Beissen im Mund<br />

oder im Rachen bemerkt wird, sollte das Nahrungsmittel<br />

nicht mehr konsumiert werden. Allerdings<br />

werden viele Proteine beim Kochen oder<br />

Erhitzen zerstört und können wieder gegessen<br />

werden. Häufig empfiehlt sich, nur geringe Mengen<br />

des entsprechenden Nahrungsmittels zu essen.<br />

Gelegentlich lindert sich durch die Pollentherapie<br />

mittels Desensibilisierung auch die Allergie<br />

auf Nahrungsmittel.<br />

Welche Kreuzreaktionen sind am<br />

häufigsten?<br />

Rund 70 Prozent der an Baumpollenallergien Betroffenen<br />

weisen Kreuzreaktionen mit Nahrungsmitteln<br />

auf. Bei einer Beifuss- und Gräserpollenallergie<br />

kommen Kreuzreaktionen weniger häufig<br />

vor.<br />

Typisch sind:<br />

Birkenpollen-Nuss-Kernobst-Syndrom<br />

Birke, Erle, Hasel (Januar –April) Kern- und Steinobst<br />

(Äpfel, Birnen, Pflaumen, Aprikosen, Kirschen,<br />

etc.), Haselnuss, Walnuss, Mandeln, Tomaten,<br />

Karotten, Sellerie, Mango, Avocado, Fenchel,<br />

Kiwi, Litchi.<br />

Beifuss-Sellerie-Gewürz-Syndrom<br />

Beifuss (Juli –August) Sellerie, Karotten, Fenchel,<br />

Artischocken, Kamille, Pfeffer,Senf, Dill, Petersilie,<br />

Koriander, Kümmel, Anis, Sonnenblumenkerne.<br />

Weitere typische Kreuzreaktionen<br />

Gräser (Mai –Juli) Erdnuss, rohe Kartoffeln, Soja,<br />

Kiwi, Tomaten, Melone, Getreide, Pfefferminze.<br />

Wissenswertes<br />

- Eine Nahrungsmittelallergie als Kreuzreaktion<br />

einer Pollenallergie kann sich währendder<br />

Pollenflugzeit verschlechtern und mit Ende der<br />

Pollensaison abflachen. Das bedeutet, dass<br />

bestimmte Nahrungsmittelausserhalb der<br />

Heuschnupfenzeit womöglich vertragen<br />

werden.<br />

- ImFalle einer Allergie gegen eine Fischsorte<br />

ist es angebracht, auf den Verzehr jeglicher<br />

Fischarten zu verzichten,dadas Risiko einer<br />

Kreuzreaktion sehr hoch ist.<br />

- Reaktionen auf Fisch, insbesonderewenn<br />

nicht ganz frisch, rühren in der Regel eher von<br />

einer Histaminempfindlichkeit und nicht von<br />

einer Allergie.<br />

- Die häufigste Kreuzreaktion von Obstallergien<br />

besteht auf Pfirsich und Melone.<br />

- Nahrungsmittelallergien verursachen manchmal<br />

Symptome ausserhalb des Magen-Darm-<br />

Trakts, z. B. Ekzeme, ohne dass es dabei zu<br />

nennenswerten Verdauungsbeschwerden<br />

kommt.<br />

Infos auf www.allergiecheck.ch<br />

Keine «Good News»<br />

für Allergiker<br />

Je nach Standort ist die Vegetation<br />

in diesem Winter<br />

über einen Monat im Vorsprung.<br />

Die Witterungsbedingungen<br />

waren zum Beispiel<br />

im Raum Zürich bereits<br />

am 29. günstig für die Blüte<br />

der Hasel. Im langjährigen<br />

Mittel sollte der Haselstrauch<br />

dort erst um den 3. Februar<br />

blühen. Der Winter fand im<br />

Januar 2016 nur während<br />

einer einzigen Woche statt,<br />

ansonsten war es viel zu<br />

mild. Im Norden gab es einen<br />

Wärmeüberschuss von<br />

rund drei Grad, und dies<br />

nach einem rekordwarmen<br />

November und Dezember.

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