2016-04-14_TN_Frühjahr_Lü-Wob
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Deutsche bleiben reiselustig<br />
Rund 70 Prozent der Deutschen ab <strong>14</strong> Jahren, also mehr als 48 Millionen<br />
Personen, planen wenigstens eine Urlaubsreise in <strong>2016</strong>. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) in ihrer<br />
diesjährigen „Reiseanalyse“. 59 Prozent haben feste Urlaubspläne, weitere<br />
11 Prozent wollen wahrscheinlich verreisen. Gegenüber 2015 gibt es keinen<br />
Rückgang bei den Reiseabsichten. Nur 12 Prozent gaben bei der Befragung an,<br />
sicher keine Urlaubsreise <strong>2016</strong> zu machen. „Die Ferienlaune lassen sich die<br />
Deutschen also nicht vermiesen“, so Prof. Martin Lohmann, der die Reiseanalyse<br />
wissenschaftlich begleitet.<br />
87 Mrd. Euro<br />
Reiseausgaben<br />
Im Jahr 2015 wurden über 69,1 Millionen Urlaubsreisen (fünf Tage und länger)<br />
und 77,1 Millionen Kurzurlaubsreisen (zwei bis vier Tage) durchgeführt. Dabei<br />
gaben die Reisenden insgesamt rund 87 Milliarden Euro aus. 42 Prozent der<br />
Urlaubsreisen 2015 wurden bei Reiseveranstaltern gebucht, das Reisebüro blieb<br />
mit 32 Prozent die wichtigste Buchungsstelle. Das Internet gewinnt als<br />
Informations- und Buchungsweg allerdings eine immer größere Bedeutung.<br />
Die Hitparade der Urlaubsreiseziele wird vom Inland angeführt (29 Prozent,<br />
20 Mio. Urlaubsreisen), die meisten zieht es hier in die Berge oder an die Küsten.<br />
Es folgen die Auslandsziele Spanien (13 Prozent, 9,1 Mio.), Italien (8 Prozent, 5,7<br />
Mio.), Türkei (7 Prozent, 5 Mio.) und Österreich (5 Prozent, 3,6 Mio.).<br />
Deutschland bleibt<br />
beliebtestes Urlaubsziel,<br />
Türkei-Nachfrage sinkt<br />
Reiseausgaben steigen<br />
weiter<br />
www.fur.de<br />
Vor dem Hintergrund der Terroranschläge in der Türkei werden für <strong>2016</strong><br />
Nachfrageverschiebungen bei den Zielen besonders im Mittelmeertourismus<br />
erwartet. So ist das Interesse an Spanien, Italien und Griechenland, aber auch an<br />
Österreich gewachsen. Guido Wiegand, Managing Direktor bei Studiosus und<br />
Vorsitzender des Vorstands der FUR macht die Dynamik deutlich: „Das Potenzial<br />
für die Türkei ging unmittelbar nach dem Anschlag im Januar um etwa 30<br />
Prozent zurück“. Nach den ersten Analysen der Forscher interessieren sich aber<br />
weiterhin 26 Prozent der Deutschen für einen Urlaub in der Türkei, darin sind<br />
7 Prozent (etwa 5 Mio.), die eine solche Reise ziemlich sicher planen. Trotz der<br />
Anschläge in Istanbul bricht die Nachfrage nach einem Urlaub in der Türkei nicht<br />
völlig zusammen. Ein nennenswerter Teil der Urlaubsnachfrage (9 Prozent;<br />
6 Millionen Reisen) stammt von in Deutschland lebenden Ausländern. Von ihnen<br />
haben 87 Prozent Urlaubsreisen in 2015 gemacht, der Wert liegt deutlich über<br />
dem der Deutschen (76 Prozent). Viele von ihnen wählen ihr Herkunftsland als<br />
Urlaubsziel, aber oft reisen die ausländischen Mitbürger auch in klassische<br />
Ferienziele, etwa nach Deutschland (bei 9 Prozent ihrer Urlaubsreisen) oder nach<br />
Spanien (8 Prozent).<br />
„Insgesamt erwarten wir für <strong>2016</strong> wieder ein starkes Jahr für den<br />
Urlaubstourismus“, so fasst Rolf Schrader, Geschäftsführer der FUR, die<br />
Aussichten zusammen. Dabei ist mit steigenden Umsätzen zu rechnen:<br />
29 Prozent der Befragten wollen in diesem Jahr mehr Geld für Reisen aufwenden<br />
als 2015, nur 16 Prozent planen geringere Ausgaben.<br />
Eine kostenlose Kurzfassung mit ersten ausgewählten Ergebnissen der<br />
Reiseanalyse steht auf der Homepage der FUR zum Download.<br />
NIHK-Tourismusnachrichten – <strong>Frühjahr</strong> <strong>2016</strong>