Das Frühjahrs-Tankeschön für unsere Heizölkunden! - Schwerin Live
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AusgAbe 17 • FebruAr 2010<br />
Fotos: Mecklenburgisches Staatstheater<br />
Fotos: Rainer Cordes<br />
STADTGESPRÄCH<br />
KÖPFE AUS SCHWERIN<br />
200 KLEIDER FÜR DIE<br />
SCHLOSSFESTSPIELE<br />
Frau Lauer, spielt beim Entwerfen der Kostüme<br />
<strong>für</strong> die Theaterstücke die aktuelle Mode eine Rolle?<br />
Ja durchaus. Um Inspirationen zu kriegen und auf<br />
einen gewissen Geschmack zu kommen, blättere ich<br />
ganz viel in Modezeitschriften. Es kommt aber auf<br />
das Stück an. Ist es ein Historisches, schau ich mir<br />
historische Bücher an.<br />
Laufen, sobald Sie eine Idee haben, die Nähmaschinen<br />
heiß?<br />
Nicht alles fertigen wir selber an. Man geht auch<br />
mal ins Geschäft und kauft etwas. <strong>Das</strong> ist mitunter<br />
günstiger. Jeans lassen sich schon gar nicht so einfach<br />
nähen. Ich bin auch viel in Second Hand-Läden<br />
unterwegs. Manchmal ist es eine Zeitfrage. Unsere<br />
Werkstatt ist zwar schnell, aber in der gesamten Masse<br />
entstehen oft viele Stücke parallel. Bei der Oper<br />
„Der fl iegende Holländer“ hatten wir zum Beispiel 80<br />
Leute einzukleiden.<br />
Und wie viele sind es bei den Schlossfestspielen<br />
2010?<br />
<strong>Das</strong> werden an die 200 Kostüme sein. Wir haben jetzt<br />
schon damit begonnen.<br />
Haben die Schauspieler auch ein Wörtchen mitzureden?<br />
Bedingt schon. Sie müssen sich im Kostüm wohl fühlen.<br />
Vor allem beim Tanz sollte alles stimmen. Schuhe sind auch das ganz große Thema<br />
und werden am besten schon bei der Probe getragen. Schwierig wird es, wenn jemand<br />
seine Rolle vergisst und das anziehen will, was ihn besonders schön macht. Aber auch da<br />
gehen wir drauf ein. Schließlich soll sich der Schauspieler nicht wie ein Ausstellungsstück<br />
fühlen. Letztlich sind 60 Prozent <strong>unsere</strong>r Arbeit Psychologie. Wichtig ist, dass wir das Ziel<br />
nicht aus den Augen verlieren.<br />
Wie kleiden Sie sich am liebsten?<br />
Wie viele Kostümbildner trage ich meistens Schwarz. Ich habe den ganzen Tag mit<br />
Kostümen zu tun und oft keine Lust, mich hier noch doll anzustrengen. Am liebsten<br />
würde ich nur in Shirt und Hose gehen. Ich trage aber auch gerne Tunikas und umspielende<br />
Kleidung.<br />
Wohin gehen Sie in <strong>Schwerin</strong> gern shoppen?<br />
Ich kaufe meistens bei H&M – und ärgere mich dann im Nachhinein über die Qualität.<br />
Was ist Ihnen an <strong>Schwerin</strong>s Geschäften aufgefallen, als Sie 2007 nach <strong>Schwerin</strong><br />
zogen?<br />
Ich habe gestaunt, dass es hier ein paar sehr gute Designerläden gibt und mich gefragt,<br />
ob hier überhaupt ein Klientel da<strong>für</strong> da ist? Im Männerbereich vermisse ich ein gutes<br />
Mittelfeld. Es gibt entweder ganz teure oder ganz billige Sachen.<br />
Mode – was steckt <strong>für</strong> Sie hinter diesem Wort?<br />
Mode ist <strong>für</strong> mich häufi g etwas hohl. Zwar macht es Spaß, sich zu verwandeln, aber der<br />
schnelle Wechsel der Mode heute hat nichts mehr mit den Menschen zu tun, die drinnen<br />
stecken. Wichtig ist, dass die Leute in ihrer Kleidung sich selbst wieder fi nden.<br />
SCHWERIN LIVE<br />
Foto: Anja Bölck<br />
29<br />
Bettina Lauer, 40<br />
Kostümdirektorin am<br />
Mecklenburgischen Staatstheater<br />
<strong>Schwerin</strong>