Lauffeuer 7/8-2011 - Feuerwehr Wilstedt
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Einsatzbericht<br />
Name: Alfred Gras Alter: 55<br />
Projektort: Kreisjugendfeuerwehrwart Rhein-Hunsrück<br />
Warum engagierst du dich für die Förderung von Demokratie?<br />
„Die Demokratie ist etwas, wofür unsere Vorfahren<br />
lange gekämpft haben und somit ein<br />
hohes und verteidigungspflichtiges Gut.“<br />
„Meine Aufgabe ist die Projektleitung – das bedeutet in erster<br />
Linie Koordination und Motivation der Projektmitarbeiter.“<br />
„Ja, und zwar einiges seit sich die DJF, zumindest in Hessen und<br />
Rheinland-Pfalz, etwas ausgeklinkt hat. Die Verantwortung und<br />
auch die Arbeit sind gestiegen. Dies hängt aber auch damit zusammen,<br />
dass wir in die Endphase gekommen sind und es auch<br />
darum ging, Informationsmaterial wie Banner, Flyer und Roll-Ups<br />
zu drucken und zu verteilen. Die Pressearbeit steht nun an und<br />
auch die Fallschulungen sowie die Schaffung von Materialien, die<br />
den Mentoren die Arbeit erleichtern sollen. Aber ich muss auch<br />
sagen, dass ich ein unwahrscheinlich gutes und motiviertes, wenn<br />
auch kleines Team habe, das mich überall unterstützt.“<br />
„Es sensibilisiert die Jugendlichen in Bezug auf Symbole und<br />
Codes der rechten Szene. Es wurde eigens ein sogenannter Kids-<br />
Flyer geschaffen. In diesem gehen wir kurz auf den Sinn dieses<br />
Projektes ein und versuchen somit die Hemmschwelle zu senken,<br />
einen Vorfall zu melden. Wir versuchen auch, Jugendliche zu mobilisieren,<br />
sich für genau die Menschen einzusetzen, gegen die<br />
sich zum Teil antidemokratische Aggressionen richten, und nicht<br />
davor die Augen zu verschließen oder wegzuschauen. Ich glaube<br />
sagen zu dürfen: Die Jugendlichen setzen sich mit der Problematik<br />
auseinander und beginnen, sich für die Demokratie einzusetzen<br />
und andere Interessen und Mentalitäten zu akzeptieren.“<br />
„… andere Menschen zu respektieren, die Menschenrechte zu<br />
schützen und auch dafür einzustehen. Aber auch Menschen, die<br />
zum Beispiel aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Religion bedroht<br />
werden, zu helfen.“<br />
Name: Andreas Adams Alter: 35<br />
Projektort: Jugendfeuerwehrwart Lorsch, Mitglied der Landesjugendfeuerwehrleitung<br />
Hessen: Fachgebietsleiter<br />
Bildung<br />
„Demokratie und die damit verknüpfte Toleranz<br />
ist für mich ein wertvolles Gut. Was<br />
totalitäre Systeme anrichten können,<br />
kenne ich (Gott sei Dank!) nur aus dem<br />
Geschichtsbuch. Aber da gerade in<br />
Deutschland die Demokratie, wie wir sie<br />
heute leben und erleben dürfen, noch<br />
keine 65 Jahre alt ist, zeigt mir dass es<br />
wichtig ist, immer wieder auf’s Neue<br />
dafür zu kämpfen.“<br />
Welche Aufgabe übernimmst du innerhalb des Projektes „Jugendfeuerwehren strukturfit für Demokratie“?<br />
Hat sich für dich durch das Engagement im Projekt etwas verändert?<br />
„Ich bin Mitglied im Team der „REX-Lotsen“ der Hessischen Jugendfeuerwehr.“<br />
„Ja, durch das Projekt und die ,Ausbildung’ zum REX-Lotsen hat<br />
eine Sensibilisierung für rechtsextreme Inhalte und Symbolik<br />
stattgefunden. Plötzlich fällt einem bspw. ein T-Shirt-Aufdruck<br />
oder ein Aufkleber, Sticker, Pin, etc. auf, und man schaut sich<br />
den Träger nochmals genauer an mit der Frage im Hinterkopf:<br />
Was will er/sie damit ausdrücken? Geht das in die rechtsextreme<br />
Richtung? Außerdem sehe ich eine gewisse Art von Witzen und<br />
Sprüchen in einem neuen Licht. Auch hier ist die Toleranzschwelle<br />
geringer geworden. Das ist nicht immer einfach und<br />
führt gelegentlich auch zu Diskussionen mit Leuten, die in<br />
Bezug auf das Thema etwas weniger sensibel sind.“<br />
Was macht das Projekt ganz konkret mit den Jugendlichen in deiner Jugendfeuerwehr?<br />
Vervollständige den Satz: Demokratie bedeutet für mich...<br />
Was bringt der Einsatz für Demokratie?<br />
„Ich bin seit mehr als zehn Jahren als Jugendwart tätig und<br />
hatte glücklicherweise noch keine Probleme mit Rechtsextremismus<br />
in unserer Jugendfeuerwehr. Durch die Arbeit im Projekt<br />
achte ich noch mehr als zuvor auf Sprüche bei den Jugendlichen,<br />
die einen rechten Touch haben oder in diese Richtung gedeutet<br />
werden können. Ich spreche dann die Jugendlichen darauf<br />
an oder verbitte mir solche Ausdrucksweisen in unserer Jugendfeuerwehr<br />
mit dem Hinweis auf das von uns gewollte offene<br />
kameradschaftliche Verhältnis im positiven Sinne. Das<br />
bringt dann viele in Verlegenheit und zum Nachdenken.“<br />
„... die Herrschaft des Volkes durch Wahlen, die stark und untrennbar<br />
mit Meinungsfreiheit und Toleranz verknüpft ist. Das<br />
sind Werte, für die ich auch persönlich einstehe.“<br />
7/8-<strong>2011</strong> lauffeuer