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http://<strong>www</strong>.<strong>student</strong>-<strong>online</strong>.net/Publikationen/171/<br />

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21.03.2015<br />

Jahren ein intensiver Reisanbau betrieben.<br />

4. Gunst- und Ungunstfaktoren des Gebietes<br />

als landwirtschaftlicher Standort<br />

4.1. Naturräumliche Faktoren<br />

Das milde Mittelmeerklima macht den Süden Frankreichs zu einem ausgezeichneten Anbaugebiet<br />

für eine große Zahl von Früchten. Der frühe Einbruch der Vegetationsperiode stellt die ideale<br />

Voraussetzung für den Anbau z.B. von Frühgemüse dar. Die warmen Sommer garantieren eine<br />

hohe Qualität der Produkte, die in den Treibhauskulturen Nordeuropas (z.B. Holland) nur schwer<br />

erreicht wird. Der Einsatz von Bewässerung hilft dabei, wasserarme Perioden zu überbrücken und<br />

neue Gebiete zu erschließen.<br />

Probleme wie die klimatischen Nachteile durch kalte Fallwinde aus dem Norden (Mistral) dürfen<br />

dabei nicht vernachlässigt werden. Besonders im Rhônetal sorgt ihr Auftreten immer wieder für<br />

eine Verzögerung der Reife und zur Ausblasung der Bodenkrume. Die Landwirte begegnen<br />

diesem Problem mit der Anpflanzung von Windschutzhecken.<br />

Ein weiterer negativer Faktor ist, daß weiter südlich gelegenen europäischen Länder, wie z.B.<br />

Spanien aufgrund der noch günstigeren klimatischen Bedingungen (höhere Insolation), größere<br />

Vorteile bei der Qualität und der Geschwindigkeit des Anbaus von Obst und Gemüse haben. Den<br />

Problemen durch Sommertrockenheit wird auch dort mit Bewässerungsmaßnahmen begegnet.<br />

4.2. Wirtschaftliche Faktoren<br />

Die Verkehrslage Südfrankreichs in Europa ist denkbar günstig. Schon im 17. Jahrhundert wurde<br />

mit dem Ausbau der Verkehrsverbindungen begonnen. Der Canal du Midi verbindet den<br />

Languedoc von Cap d'Agde aus mit dem Atlantik, während ein weiterer Kanal von der Rhône bei<br />

Beacaire ausgehend die Küstenregionen des Nordlanguedoc bis Sète erschließt. Die traditionell<br />

guten Verkehrsverbindungen durch das Rhônetal wurden weiter ausgebaut und ermöglichen heute<br />

einen schnellen Transport der Anbaufrüchte in die französischen Zentren des Nordens und zu<br />

ausländischen Abnehmern, z.B. durch die Burgundische Pforte in die BRD.<br />

Aufgrund der günstigen Transportpreise und immer perfekteren Kühltechniken ist die Bedeutung<br />

der Marktnähe bei landwirtschaftlichen Produkten jedoch rückläufig. Wenn seine<br />

Produktionskosten nur etwas geringer sind, kann ein spanischer Landwirt seine Früchte genauso<br />

günstig und im gleichen Zustand überall in Europa anbieten wie ein französischer Landwirt.<br />

Teilweise lohnt sich sogar ein Flugzeugtransport hochwertiger Produkte wie z.B. Zitrusfrüchte<br />

von den Canarischen Inseln.<br />

Ein Problem, das in der Nähe zu Mitteleuropa begründet ist, sind auch die hohen Lohnkosten im<br />

landwirtschaftlichen Bereich, die seit den 60'er Jahren drastisch gestiegen sind. Regionen mit<br />

niedrigerem Lohnniveau, wie Spanien, Griechenland und z.T. Italien, stellen, begünstigt durch den<br />

freien EG-Handel, eine ernste Konkurrenz für die südfranzösische Landwirtschaft dar.

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