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Seite 7 von 14<br />

21.03.2015<br />

man versuchte, die Rebanlagen während der Wintermonate zu fluten. Alle Ideen Dumonts<br />

scheiterten jedoch an politischen Zwängen oder der Konkurrenz anderer Ingenieure, die<br />

Reblauskrise wurde indes ohne den Kanal bewältigt. Mit den beiden Weltkriegen verschwanden<br />

alle Pläne in der Schublade, erst nach Ende des WK II, als die strukturellen Probleme bedingt<br />

durch Weinmonokulturen und Absatzschwierigkeiten des Weins in der Landwirtschaft sichtbar<br />

wurden, holte man die Bewässerungspläne, in Erwartung, eine polykulturelle Landwirtschaft<br />

aufbauen zu können, wieder heraus. Nach verschiedenen Plänen und Maßnahmen wurde 1955 die<br />

Compagnie Nationale d'Aménagement du Bas-Rhône et du Languedoc (CNABRL) ins Leben<br />

gerufen, die mit einigen Kompetenzen von gesetzlicher Seite versorgt worden war. (In der<br />

Provence gründete man zu diesem Zweck die Societé du Canal de Provence). Ziel der Compagnie<br />

war es, in den départements Gard, l'Aude, l'Herault und Pyrenées-Orientales eine LNF von über<br />

250000 ha zu bewässern. Es sollte ein Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung durch<br />

Bewässerung, landwirtschaftliches Management und Produktionsorganisation erbracht werden.<br />

Ziel war eine Despezialisierung der landwirtschaftlichen Produktion von der Monokultur Wein<br />

auf Polykulturen mit Obst und Gemüse.[4]<br />

Verwirklicht wurden zwei Projekte. Das erstere bestand im Bau des Canal d'Irrigation du<br />

Languedoc, der im östlichen Languedoc rd. 120000ha Küstenbereich zwischen Beaucaire im<br />

Rhônetal und Montpellier mit Wasser versorgt. Letzteres wird über ein Kanalnetz in Hochbehälter<br />

verteilt, über die dann Sprinkleranlagen angeschlossen sind.[5]<br />

Der westliche Teil der Region konnte aus technischen Gründen nicht auch über einen Rhônekanal<br />

bewässert werden, sondern wird nun über ein System von Stausperren, die in den Flüssen des<br />

Gebirge angelegt wurden, wie z.B. im Salagou, einem Nebenfluß des l'Herault, oder im Orbtal,<br />

versorgt (rd. 110000ha). Ein Nebeneffekt dieser Sperren ist eine Kanalisierung der<br />

Überschwemmungsgefahr in der Regenzeit, sowie eine ausreichende Nutzung der Niederschläge<br />

dort, wo sie gebraucht werden. Insgesamt plant die CNABRL eine Ausweitung der Bewässerung<br />

in den Minervois, Lauragais und in den Roussillon auf rd. 400000ha bewässerte LNF.<br />

Die Bewässerung der Region Provence Côte d'Azur wird seit seiner Fertigstellung in den 60'er<br />

Jahren durch den Canal d'Irrigation de la Provence sichergestellt, der sein Wasser aus dem Stausee<br />

von Serre-Poncon östlich von Gap (900 Mio m 3 ) und dem Lac de Ste-Croix am Ausgang des<br />

Verdon (300 Mio m 3 ) bezieht.[6]<br />

Die allgemeine Abnahme der bewässerten Flächen in den letzten Jahren ist vor allem darauf<br />

zurückzuführen, daß diese den Siedlungsflächen nahegelegener Orte weichen mußten.<br />

Bestrebungen die bewässerten Flächen wieder auszuweiten, entspringen sowohl dem Versuch dies<br />

zu kompensieren, als auch Bemühungen, der spanischen und italienischen Konkurrenz durch eine<br />

Intensivierung des Anbaus entgegenzutreten.<br />

6.2. Trockenlegung von Sumpfland und Rekultivierung von<br />

Ödlandflächen<br />

Die Trockenlegung von Sumpfgebieten im Bereich der Rhônemündung wurde nach dem<br />

Untergang des Römischen Reichs erst wieder im 10. Jhdt. durchgeführt, um LNF und Geld zu<br />

gewinnen. Doch erst im 17. Jhdt. wurden mit der Hilfe von Flamen und Holländern größere<br />

Erfolge verbucht. Bis ins 19. Jhdt. wurden Versuche unternommen, die entweder fehlschlugen<br />

oder aus politischen Gründen behindert wurden, erst Ende des letzten Jahrhunderts mit der<br />

Reblauskrise wurde das Thema wieder aktuell. Die wichtigsten Erfolge in der Trockenlegung<br />

betrafen damals die Camargue, die ihren Ruf als Malariagebiet bald verlor. Insgesamt wurden<br />

viele Versuche zur Entwässerung unternommen (l'étang de Marseillette im dep. l'Aude in den 60er

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