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Blasmusik in Tirol, Ausgabe 2 / 2016

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THEMA<br />

„Musik verb<strong>in</strong>det“<br />

Mag. Elmar Juen, der neue Landesobmann des <strong>Blasmusik</strong>verbandes <strong>Tirol</strong>,<br />

im Gespräch.<br />

BiT: Herr Juen, seit 13. März <strong>2016</strong> s<strong>in</strong>d Sie nach<br />

e<strong>in</strong>em Jahr der E<strong>in</strong>arbeitung Landesobmann<br />

des <strong>Tirol</strong>er <strong>Blasmusik</strong>verbandes. Bedeutet das<br />

für Sie e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>schnitt <strong>in</strong> Ihrem Leben?<br />

Elmar Juen: Ja, natürlich. Es ist e<strong>in</strong> neuer Abschnitt<br />

<strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Tätigkeit als Funktionär <strong>in</strong> der<br />

<strong>Tirol</strong>er <strong>Blasmusik</strong>. Der Aufgabenbereich des Landesobmannes<br />

ist doch wesentlich umfassender, als<br />

jener <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en bisherigen Funktionen – <strong>in</strong>haltlich<br />

und räumlich.<br />

BiT: 302 Kapellen unter Ihrem Dach:<br />

Spannung, Bangen, Stolz, Freude, Besorgnis,<br />

Nachdenklichkeit, Angst, Aufbruch?<br />

Juen: Spannung – ja, denn ich sehe die Aufgabe<br />

als große Herausforderung. Stolz – ja auch, aber<br />

nicht im S<strong>in</strong>ne diese Funktion erreicht zu haben,<br />

sondern dass me<strong>in</strong> bisheriges Wirken als <strong>Blasmusik</strong>funktionär<br />

derart war, dass mir die Bewältigung<br />

der Aufgaben des Landesobmannes zugetraut<br />

wird. Aufbruch – ja, ich sehe die <strong>Blasmusik</strong><br />

nicht als etwas Statisches, sondern als etwas sehr<br />

Dynamisches. Es gilt Wege zu gehen – auch neue<br />

– und dazu ist natürlich e<strong>in</strong> Aufbruch notwendig.<br />

Nachdenklichkeit – ja, denn ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Mensch,<br />

der <strong>in</strong> der Regel analysiert und nachdenkt, und<br />

dann erst Handlungen setzt. Freude – ja, Bangen,<br />

Besorgnis, Angst – ne<strong>in</strong>, weil ich überzeugt b<strong>in</strong>,<br />

dass sich die <strong>Tirol</strong>er <strong>Blasmusik</strong> derzeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

guten Situation bef<strong>in</strong>det und auch e<strong>in</strong>er guten<br />

Zukunft entgegengeht. Ich sehe mich also ke<strong>in</strong>esfalls<br />

<strong>in</strong> der Rolle e<strong>in</strong>es Krisenmanagers, der e<strong>in</strong><br />

marodes Unternehmen zu sanieren hat!<br />

BiT: Was hat Sie bewogen, diese Aufgabe zu<br />

übernehmen?<br />

Juen: Ich b<strong>in</strong> seit mehr als 40 Jahren Musikant.<br />

Die <strong>Blasmusik</strong> ist e<strong>in</strong> wesentlicher Teil me<strong>in</strong>es<br />

Lebens und hat me<strong>in</strong>e Persönlichkeit stark mitgeprägt.<br />

Aus den zahlreichen Begegnungen mit<br />

Musikant<strong>in</strong>nen und Musikanten weiß ich, dass<br />

das Mitwirken <strong>in</strong> der <strong>Blasmusik</strong> für viele Menschen<br />

zu e<strong>in</strong>em s<strong>in</strong>nerfüllten Leben beiträgt.<br />

Für jedes e<strong>in</strong>zelne Mitglied hat das Spielen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Musikkapelle e<strong>in</strong>e eigene, ganz persönliche<br />

Bedeutung. Das ist e<strong>in</strong> Grund, weshalb ich<br />

mich für e<strong>in</strong> funktionierendes <strong>Blasmusik</strong>wesen<br />

<strong>in</strong> <strong>Tirol</strong> e<strong>in</strong>setze. Weiters hat die <strong>Blasmusik</strong> auch<br />

vielfältige Bedeutung für die Öffentlichkeit, die<br />

ich <strong>in</strong> diesem Rahmen nur andeuten kann: für<br />

das Dorfleben, für das gesellschaftliche Mite<strong>in</strong>ander<br />

und nicht zuletzt für die kulturelle<br />

Vielfalt <strong>in</strong> unserem Land. Ich betrachte es als<br />

Verpflichtung des <strong>Tirol</strong>er <strong>Blasmusik</strong>verbandes,<br />

die Musikkapellen zu unterstützen, dass sie<br />

diese Aufgaben bestmöglich erfüllen können.<br />

Auch zu dieser Verpflichtung möchte ich e<strong>in</strong>en<br />

Beitrag leisten.<br />

BiT: Wo steht die <strong>Tirol</strong>er <strong>Blasmusik</strong> heute,<br />

wie sehen Sie die Zukunft?<br />

Juen: Konsequente Arbeit <strong>in</strong> den Kapellen,<br />

Bezirksverbänden und im Landesverband<br />

haben der <strong>Tirol</strong>er <strong>Blasmusik</strong> zu ihrem heutigen<br />

Status verholfen. Dazu e<strong>in</strong> paar Zahlen:<br />

es gibt <strong>in</strong> <strong>Tirol</strong> mehr Musikkapellen als Geme<strong>in</strong>den<br />

mit e<strong>in</strong>er durchschnittlichen Zahl<br />

von über 50 Mitgliedern. Die <strong>Blasmusik</strong> ist<br />

also <strong>in</strong> ganz <strong>Tirol</strong> präsent. Die Bedeutung<br />

kann aber ke<strong>in</strong>eswegs nur <strong>in</strong> Zahlen gemessen<br />

werden, sie geht weit darüber h<strong>in</strong>aus.<br />

Ich sehe <strong>in</strong> der heutigen Situation auch e<strong>in</strong>e gute<br />

Basis für die Zukunft. Die Musikkapellen haben<br />

e<strong>in</strong>en großen Zustrom an jungen und, dank<br />

e<strong>in</strong>es hervorragenden musikalischen Ausbildungswesens,<br />

sehr gut qualifizierten Musikan-<br />

Foto: BVT/Mair<br />

6 BiT | Juni <strong>2016</strong>

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