Blasmusik in Tirol, Ausgabe 2 / 2016
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THEMA<br />
Foto: privat-W<strong>in</strong>eberger<br />
t<strong>in</strong>nen und Musikanten. Auch der Frauenanteil<br />
<strong>in</strong> den Reihen der Musikkapellen wird erfreulicherweise<br />
immer größer. Ich denke, dass die<br />
<strong>Blasmusik</strong> auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sich wandelnden Welt<br />
<strong>in</strong> Zukunft ihren Platz haben wird.<br />
BiT: Sie waren unter anderem Jugendreferent,<br />
Bezirksobmann und 17 Jahre lang Kapellmeister.<br />
S<strong>in</strong>d Ihnen diese Erfahrungen bereits <strong>in</strong> der<br />
E<strong>in</strong>arbeitungsphase zugute gekommen?<br />
Juen: Natürlich, die jahrelange Erfahrung <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Funktionen ist für mich e<strong>in</strong>e wichtige<br />
Voraussetzung für diese Tätigkeit. Gerade<br />
der Obmann ist für die Gesamtorganisation und<br />
die Koord<strong>in</strong>ation zuständig, und da schadet es<br />
nicht, wenn man auch die Gegebenheiten und<br />
Herausforderungen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Fachbereichen<br />
kennt.<br />
BiT: Den <strong>Blasmusik</strong>bezirk Landeck prägten Sie<br />
neun Jahre lang als Obmann. Was haben Sie<br />
bewegt, was machte Ihnen Sorge?<br />
Juen: Ich hoffe, dass ich e<strong>in</strong>en Beitrag zur Weiterentwicklung<br />
der <strong>Blasmusik</strong> im Musikbezirk<br />
Landeck leisten konnte. Wichtig waren mir e<strong>in</strong><br />
hochwertiges Fortbildungsangebot für die Jugend,<br />
aber auch Fortbildungsangebote für alle<br />
Musikanten und Funktionäre. Auch die Förderung<br />
der Kommunikation unter den Kapellen<br />
sowie die Kommunikation zwischen Kapellen<br />
und Verband – der Bezirksverband ist ja das B<strong>in</strong>deglied<br />
zum Landesverband – war e<strong>in</strong>es me<strong>in</strong>er<br />
Anliegen. Ich habe auch versucht, die Verbandsarbeit<br />
möglichst professionell zu gestalten<br />
im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er modernen Vere<strong>in</strong>sführung, das<br />
heißt klar strukturierte organisatorische Abläufe,<br />
moderne Kommunikation und e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches<br />
Auftreten (Logo, Homepage). Sorgen habe ich<br />
mir gemacht, wenn bei Kapellen Probleme auftraten<br />
– besonders wenn diese den zwischenmenschlichen<br />
Bereich betrafen. Das war aber<br />
eher selten der Fall!<br />
BiT: Was s<strong>in</strong>d Ihre Kernkompetenzen und<br />
Aufgaben als Landesobmann? Wor<strong>in</strong> liegt Ihre<br />
Verantwortung?<br />
Juen: Ich habe me<strong>in</strong>e neue Funktion unter dem<br />
Motto „Musik verb<strong>in</strong>det“ angetreten. Dies gilt<br />
auch für me<strong>in</strong>e Aufgaben als Landesobmann.<br />
Als e<strong>in</strong>e me<strong>in</strong>er Hauptaufgaben sehe ich, bestehende<br />
Verb<strong>in</strong>dungen zu stärken beziehungsweise<br />
neue herzustellen und zwar sowohl <strong>in</strong>nerhalb<br />
des <strong>Blasmusik</strong>verbandes, als auch nach außen,<br />
vornehmlich zu den musikalischen Bildungs<strong>in</strong>stitutionen,<br />
zu den weiteren Kulturträgern, zu<br />
den Verbänden, die ähnliche Ziele verfolgen,<br />
und natürlich auch zu den politischen Entscheidungsträgern.<br />
Als me<strong>in</strong>e Kernkompetenzen würde ich Kommunikation,<br />
Koord<strong>in</strong>ation und Kooperation bezeichnen.<br />
BiT: Was ist Ihnen wichtig, was wollen/müssen<br />
Sie erreichen?<br />
Juen: Wichtig ist mir, dass sich die vielen Musikant<strong>in</strong>nen<br />
und Musikanten <strong>in</strong> der <strong>Tirol</strong>er <strong>Blasmusik</strong><br />
wohlfühlen, dass e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung<br />
stattf<strong>in</strong>det und dass die <strong>Blasmusik</strong> als Säule der<br />
<strong>Tirol</strong>er Kultur <strong>in</strong> der Öffentlichkeit wahrgenommen<br />
wird.<br />
BiT: Treffen Sie Ihre Entscheidungen alle<strong>in</strong>,<br />
oder s<strong>in</strong>d Sie e<strong>in</strong> Teamplayer?<br />
Juen: Ich b<strong>in</strong> auf jeden Fall e<strong>in</strong> Teamplayer. Die<br />
Problemstellungen werden auf den jeweils passenden<br />
Ebenen diskutiert und Entscheidungen<br />
immer vom Team getragen.<br />
BiT: Zwei wesentliche Merkmale dieser Verbandswahl<br />
<strong>2016</strong> waren der Generationensprung<br />
und die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von noch mehr Musikanten<br />
aus den Bezirken <strong>in</strong> die Verbandsfunktionen.<br />
Sollen diese Trends auf allen Ebenen fortgesetzt<br />
werden?<br />
Juen: Generationensprünge s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung<br />
nach notwendig. Das heißt nicht, dass jüngere<br />
Funktionäre besser arbeiten als die älteren, aber<br />
sie br<strong>in</strong>gen neue Ideen und Perspektiven e<strong>in</strong> und<br />
tragen so zur Weiterentwicklung bei. Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />
von Funktionären aus allen Musikbezirken<br />
ist auf Grund der Zahl nicht möglich. In erster<br />
L<strong>in</strong>ie ist für mich die Qualifikation e<strong>in</strong>er Person<br />
für e<strong>in</strong>e Funktion im Landesverband wichtig und<br />
erst <strong>in</strong> zweiter L<strong>in</strong>ie ihre Herkunft. Trotzdem ist es<br />
gelungen, im derzeitigen Vorstand e<strong>in</strong>e möglichst<br />
breite regionale Streuung zu erreichen. Außerdem<br />
glaube ich, dass die Kommunikation und Organisationsstruktur<br />
im <strong>Blasmusik</strong>verband <strong>Tirol</strong> so<br />
gestaltet ist, dass die Bedürfnisse der Kapellen aus<br />
allen Landesteilen berücksichtigt werden.<br />
BiT: Die Anforderungen an die Vere<strong>in</strong>sfunktionäre<br />
haben sich enorm gesteigert. Gibt es Hilfe<br />
und Unterstützung?<br />
Juen: Es stimmt auf jeden Fall, dass heute die<br />
Anforderungen an Vere<strong>in</strong>sfunktionäre sehr hoch<br />
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Juni <strong>2016</strong> | BiT<br />
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