VANGARDIST Magazine | Issue 60 | The Nostalgia Issue | Philippe Gazar
For the Nostalgia Issue - the 60th VANGARDIST Issue we travelled with 6 important bloggers to the hights of Semmering Mountain for a nostalgic stay in the cosy Vila Antoinette. The whole issue is all about the feeling of the golden age that lies in the past and gives us a feeling of security and being at home.
For the Nostalgia Issue - the 60th VANGARDIST Issue we travelled with 6 important bloggers to the hights of Semmering Mountain for a nostalgic stay in the cosy Vila Antoinette. The whole issue is all about the feeling of the golden age that lies in the past and gives us a feeling of security and being at home.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
#<strong>60</strong> / 06 / 2016<br />
5<br />
NOSTALGIA
Das Smartphone mit Hang zum Perfektionismus.<br />
Edles Design, unzählige Möglichkeiten,<br />
sagenhafte Leistung. Und die vielleicht beste<br />
Smartphone-Kamera überhaupt, mit optischem<br />
Bildstabilisator für professionelle Fotos mit Frontund<br />
Rückkamera sowie brillantem Sound dank<br />
24-Bit-Hi-Res-Audio.<br />
Video
L’HOMME<br />
ULTIME<br />
THE NEW FRAGRANCE FOR MEN
Impressum:<br />
Herausgeber und Geschäftsleitung:<br />
<strong>VANGARDIST</strong> MEDIA GmbH<br />
Julian Wiehl<br />
Herausgeber:<br />
<strong>VANGARDIST</strong> MEDIA GmbH<br />
Chefredakteur: Julian Wiehl<br />
Produktionsleitung: Julian Behrenbeck<br />
Produktionsassistenz: Anna Gawrilow, Stefanie<br />
Thiele, Jon-Eric Hegemann<br />
Textchef: Klemens Gindl<br />
Moderedaktion: Mirza Sprecakovic<br />
Redaktion: Julian Behrenbeck, Klemens Gindl,<br />
Jon-Eric Hegemann, Laman Akhmedova, Stephan<br />
Otto, Lena Steinke, Marion Payr, Anna Gawrilow,<br />
Charlotte Weber<br />
Fotografie: Konstantin Reyer, Stefanie Thiele,<br />
Marion Payr, Lena Steinke<br />
Korrektorat: Georg Rauber<br />
Produktion: Mirza Sprecakovic<br />
Styling: Mirza Sprecakovic<br />
Styling Assistenz: Laura Hof<br />
Grafische Gestaltung: Magdalena Weyrer<br />
Illustrationen: NDCM FRÖHLICH<br />
Kamera: Cristobal Hornito<br />
Kamera Assistenz: Carlos Fernández<br />
Videoschnitt: Cristobal Hornito<br />
Herzlichen Dank an alle, die durch ihren unermüdlichen<br />
Einsatz diese Ausgabe möglich gemacht haben.<br />
<strong>VANGARDIST</strong> MEDIA GmbH<br />
Mariahilferstraße 49 Top 15 - 10<strong>60</strong> Wien
WOHNEN ALS GESAMTKUNSTWERK<br />
Fenster, Türen, Möbel und Polstermöbel<br />
SEIT<br />
1927<br />
FLAGSHIPSTORE<br />
SCHOTTENRING 35<br />
1010 WIEN
EDITORIAL<br />
Liebe <strong>VANGARDIST</strong>EN!<br />
Willkommen zur <strong>60</strong>. Ausgabe von <strong>VANGARDIST</strong>. Zeit für ein wenig Nostalgie!<br />
Egal, wie schlecht uns die Gegenwart erscheint, sobald sie zur Vergangenheit<br />
wird, finden wir mit Sicherheit Gefallen an ihr. Dieses Phänomen heißt Nostalgie<br />
und ist so alt wie die Menschheit selbst. Das Wort stand ursprünglich für das<br />
Heimweh von Schweizer Söldnern, die in ganz Europa verteilt fremder Herren<br />
Kriegshandwerk erledigten. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Begriff dann<br />
zum allgemeinen Wort für eine verklärte Sicht auf die Vergangenheit.<br />
Ähnlich wie die „Guns For Hire“ aus unserem Nachbarland, denken auch wir,<br />
wenn wir nostalgisch sind, gerne an pittoreske Blockhäuschen in abgeschiedenen<br />
Alpentälern. Doch wer möchte schon zurück in diese Zeit reisen und<br />
in einer abgeschiedenen Berghütte ohne Internetempfang auf das Ende des<br />
Winters warten? Nostalgie lebt von der Betrachtung aus sicherer Entfernung.<br />
Nur im Heute kann die Vergangenheit ihren Charme entfalten. Wir können uns<br />
getrost mit der Blumen-Print-Vintage Jacke im Berghain sehen lassen und unseren<br />
Fotos entspannt eine Patina mittels Instagram Filter aufdrücken.<br />
Anlässlich der <strong>60</strong>. Ausgabe haben wir uns mit sechs Bloggern drei Tage lang<br />
in die Villa Antoinette am idyllischen Semmering zurückgezogen. Den Bloggern<br />
haben wir eine gemeinsame Modestrecke sowie jeweils ein eigenes Cover<br />
gewidmet. Wir sind gespannt, wie diese Verschmelzung von romantisierter<br />
Vergangenheit und digitaler Zukunft bei euch ankommt.<br />
Viel Spaß mit dieser nostalgischen Ausgabe<br />
Julian Wiehl und das <strong>VANGARDIST</strong> Team.
INDEX<br />
SHOOTINGS<br />
THEMEN<br />
COVER-<br />
STORY<br />
Fassade<br />
NOSTALGIA 32<br />
Radar<br />
GUTE ALTE ZEIT 20<br />
Warum wir jetzt schon wie unsere<br />
Großeltern sind<br />
Fassade<br />
SOCCER 126<br />
Fassade<br />
HAVING FUN<br />
DOESN'T HURT 112<br />
Ein Interview mit der Band Hurts
VangArt<br />
DIE SONNE,<br />
DIE NICHT SCHEINT 98<br />
Vom traurigsten Nostalgiker unserer Zeit<br />
Fassade<br />
BLOGGER CAMP 50<br />
Blogger Diary & Interviews<br />
EDITORIAL 13<br />
Balance<br />
BEAUTY 164<br />
<strong>The</strong> classic men's survival kit<br />
Radar<br />
WELCOME TO THE<br />
NINETIES 122<br />
Laman knows best<br />
Auf Achse<br />
WESTCOAST ROADTRIP 142<br />
Looking for Ruby Beach<br />
Fassade<br />
EDITOR'S CHOICE 1<strong>60</strong><br />
Lieblinge aus der Redaktion<br />
Fassade<br />
SHOPZONE 176<br />
Auf Achse<br />
THE PLACES 184<br />
5 schrecklich schöne Orte
KEINE AUSGABE VERPASSEN!<br />
JETZT KOSTENLOS ANMELDEN >>
DAS LEBEN IST ZU KURZ,<br />
UM MIT DEM SCHWARM<br />
ZU SCHWIMMEN.<br />
Der Champagner liegt auf Eis,<br />
die Häppchen sind gerichtet.<br />
Fehlt nur noch das kleine, feine<br />
Grüppchen an Sommerfrischlern<br />
mit dem gewissen Hang zum<br />
Glamour. Wahrscheinlich genießt<br />
es noch die Exklusivität des Badehauses.<br />
Oder den malerischen<br />
Panoramablick aus den Schlafzimmern.<br />
Exakt wie damals, im<br />
Sommer 1912.<br />
www.villaantoinette.at
RADAR
5 GRÜNDE WARUM WIR JETZT SCHON<br />
WIE UNSERE GROSSELTERN SIND<br />
TEXT KLEMENS GINDL / ILLUSTRATION NDCM FRÖHLICH<br />
Wir mögen Nostalgie, betrachten sie aber kritisch, vor dem Hintergrund, dass sie uns<br />
nicht nach vorne bringt. Wir basteln unsere Idee von <strong>Nostalgia</strong> aus der Fanatsie<br />
verganger Zeiten zusammen. Realität oder Fiktion?
1. Paranormal Activity –<br />
Vom Retro-Wahn, der einfach<br />
nicht verschwinden will<br />
Wenn allgemeingültige Naturgesetze<br />
plötzlich nicht mehr greifen wird es irgendwie<br />
gruselig. Im Fernsehen klingelt<br />
dann ganz schnell Fox Mulders Telefon.<br />
Bei der nicht totzukriegenden Retromania<br />
wäre aber vermutlich auch das FBI<br />
überfordert. Seit wann schafft es ein<br />
Trend, uns entgegen seiner Natur über<br />
Jahre hinweg zu beherrschen, anstatt –<br />
wie das bei Trends eben so ist – nach<br />
den üblichen drei Jahren wieder zu verschwinden?<br />
Das zyklische Naturgesetz<br />
lautet doch: Erstes Jahr: Die coolen Early<br />
Adopter kreieren den Style – alle sind<br />
neidisch. Zweites Jahr: Alle, die was auf<br />
sich halten, übernehmen ihn und der<br />
freshe Underground ist der neue Mainstream.<br />
Drittes Jahr: Das Ganze ist nur<br />
mehr peinlich, weil entweder ist man<br />
jetzt eine Kopie der Kopie oder man<br />
hält dran fest, weil man im letzten Jahr<br />
viel zu viel Kohle ausgegeben hat um<br />
dabei zu sein und jetzt kann man sich<br />
eben nicht so einfach trennen von seiner<br />
überteuerten Hornbrille und der<br />
Holzfäller-Röhrenjeans-Combo um<br />
über 500 Tacken. So oder so, der heiße<br />
Scheiß vom vorletzten Jahr ist in<br />
jeder möglichen Gegenwart stilistisch<br />
untragbar! Oder so möchte man jedenfalls<br />
meinen. Tatsächlich müssen<br />
wir mit Schrecken erkennen, dass uns<br />
der nostalgische Retro-Hype seit bald<br />
einem Jahrzehnt in seinen Style-Klauen<br />
hat. Und das nicht nur bei der Wahl<br />
der Kleidung und Frisur. Unsere gesamte<br />
Popkultur ist absolut besessen<br />
von ihrer eigenen Vergangenheit und<br />
selbst politisch kokettieren wir mit der<br />
guten alten Zeit, als Hugo Boss noch<br />
der offizielle Ausstatter unserer Staatsorgane<br />
war. Haben wir keine Zukunft<br />
mehr? Dazu kann man eigentlich nur<br />
eines sagen: WTF???
2. Amy, Lana, Synthie-Pop –<br />
Sind wir zu faul für neue Musik?<br />
Habt Ihr euch schon mal die Line-Ups<br />
auf den Plakaten der großen Open Air<br />
Festivals angeschaut? Egal ob Nova-<br />
Rock am Ring im Park oder was auch<br />
immer, sämtliche Headliner-Bands sind<br />
älter als 20, oft auch 30 Jahre. Metallica,<br />
Coldplay, Red Hot Chili Peppers,<br />
Placebo – you name it. Hätte sich Kurt<br />
Cobain nicht ´94 die Birne weggeblasen,<br />
wir würden diesen Sommer wohl<br />
sein Geschrei auf den Festivalbühnen<br />
dieser Welt zu hören bekommen. Die<br />
aufsehenerregendste Meldung aus<br />
der Musikwelt 2016 war, dass Axel<br />
Rose jetzt mit AC/DC auf Tour gehen<br />
wird. Bands wie die White Stripes oder<br />
Amy Winehouse haben Ende der 00er<br />
Jahre eine Menge Zeit in High Tech<br />
Studios zugebracht, um am Ende so<br />
zu klingen wie Garagenbands aus den<br />
<strong>60</strong>ern und Soul-Legenden aus den<br />
50ern. Dann kam Lana Del Rey und<br />
seit gut zwei Jahren haben wir den<br />
Synthie-Pop der 80er wieder für uns
entdeckt – ein Ende ist nicht absehbar.<br />
In Erinnerungen oder deren romantischer<br />
Verklärung zu schwelgen ist ja<br />
ganz nett, aber war das Prinzip der<br />
Popmusik nicht immer, auf das Althergebrachte<br />
zu sch****n und etwas<br />
gänzlich Neues zu kreieren? Heute die<br />
Rebellen von gestern zu feiern ist so<br />
ziemlich das konservativste, was man<br />
überhaupt machen kann. Der Britische<br />
Musikjournalist Simon Reynolds hat da<br />
vor ein paar Jahren ein Buch darüber<br />
geschrieben. Seine Antwort: Das Internet<br />
hat Schuld! Haha. Aber im Ernst:<br />
Wir können zu jeder Zeit auf unsere<br />
gesamte popkulturelle Vergangenheit<br />
zugreifen und weil wir alle faule Säcke<br />
sind, begnügen wir uns mit dem<br />
Beschäftigungstherapeuten namens<br />
YouTube. Wir konsumieren lieber den<br />
Schnee von gestern anstatt die Dinge<br />
selbst in die Hand zu nehmen und eine<br />
abgefahrene Zukunft zu bauen. Das<br />
Progressive der Popkultur – so Reynolds<br />
– war immer ein Kind der tödlichsten<br />
Langeweile, deren Opfer die<br />
Teens und Tweens vergangener Jahrzehnte<br />
stets waren. Da ist wohl was<br />
dran. Aber wollen wir das wirklich so<br />
auf uns sitzen lassen?<br />
3. Zurück in die Zukunft –<br />
Nostalgie als Flucht in die Vergangenheit?<br />
Marty McFly ist nicht mit Absicht ins<br />
Jahr 1955 gereist. Es ist ihm passiert,<br />
und im Grunde will er die ganze Zeit<br />
nur eines: Zurück. Ins Jahr 1985. In die<br />
verdammte Zukunft. Seit damals hat<br />
sich einiges getan in der Welt. Martys<br />
Gegenwart ist für uns exakt genauso<br />
weit weg wie für ihn 1955. Was würden<br />
wir tun, wenn wir Doc Browns Zeitmaschine<br />
in die Hände bekämen? Vermut-<br />
lich würden wir uns eine ordentliche<br />
Ladung Pomade ins Haar schmieren,<br />
uns einen schicken grauen Mad Men<br />
Dreiteiler zulegen und nie wieder zurück<br />
kommen. Wir wären Zeugen des<br />
beispiellosen Aufstiegs der westlichen<br />
Welt, würden gespannt auf die Mondlandung<br />
warten, uns ein bisschen vor<br />
dem Atomkrieg fürchten, um Martin<br />
Luther King weinen, bei Woodstock
abdancen und ganz fest an die Zukunft<br />
glauben. Wir würden zwar wissen,<br />
wie die aussieht, aber wir hätten<br />
auch sämtliche Filme über Zeitreisen<br />
gesehen und dabei gelernt, dass der<br />
kleinste Eingriff ins Raum-Zeit-Kontinuum<br />
die Zukunft komplett verändern<br />
kann – sie wäre wieder ein unbekanntes<br />
Terrain, voller Verheißungen und<br />
Utopien.<br />
Sagen wollen wir damit nur eines: Das<br />
paradoxe an unserer Gegenwart ist,<br />
dass wir die Zukunft gegen die Vergangenheit<br />
getauscht haben. Unsere<br />
Gesellschaften leiden an einer Depression<br />
– im klassischen, psychologischen<br />
Sinn. Wir sind als Kollektiv in<br />
genau das gleiche Loch gefallen, in<br />
welches ein erfolgreiches Individuum<br />
fällt, wenn es ein großes Projekt abgeschlossen<br />
hat. Wir können unseren<br />
Erfolg nicht genießen und konsolidieren,<br />
weil wir uns nach dem Rausch des<br />
rasanten Aufstiegs sehnen. Wir haben<br />
eine materielle Grundversorgung, die<br />
größten Hürden der Geschlechtergleichstellung<br />
sind genommen, Homosexuelle<br />
werden nicht mehr eingesperrt<br />
und ja, wir waren am Mond und<br />
sind draufgekommen, dass das zwar<br />
sexy, aber komplett sinnlos ist. Und<br />
was machen wir jetzt? Es kann eigentlich<br />
nur schlechter werden! Die Zukunft<br />
ist nichts mehr, wonach wir uns sehnen.<br />
Wir haben Angst vor ihr und darum<br />
träumen wir uns lieber in eine glorreiche<br />
Vergangenheit. Wir sind nostalgisch,<br />
weil wir uns die Zukunft nicht<br />
mehr vorstellen können. „End of History“<br />
hat das ein blauäugiger Philosoph<br />
in den 90ern genannt. Allerdings im<br />
positiven Sinne, vor dem Hintergrund<br />
des Zusammenbruchs der Sowjetunion<br />
und dem Ende des kalten Krieges,<br />
in einem Jahrzehnt, als die westliche<br />
Welt das Gefühl hatte, keine Probleme<br />
mehr zu haben. Wie beschissen sich<br />
dieses Ende der Geschichte anfühlen<br />
kann, wissen wir mittlerweile: Es ist, als<br />
wäre man jetzt schon alt. Steinalt.
4. Klassiker oder Retro-Kitsch –<br />
Vom guten und vom scheußlichen Geschmack<br />
Lasst es uns einfach zugeben: Wir, die<br />
Generation der sogenannten Millenials,<br />
sind „Conservatives at Heart“.<br />
Während unsere Eltern sich in den<br />
<strong>60</strong>er und 70er Jahren vom ganzen<br />
spießbürgerlichen Mief ihrer Erzeuger<br />
befreien mussten, haben wir ein recht<br />
entspanntes Verhältnis zu den bürgerlichen<br />
Institutionen. Wir glauben nicht<br />
an Gott, aber wir hassen die Kirche<br />
nicht, weil sie uns nichts angetan hat.<br />
Wir haben kein Problem mit Jeans und<br />
langen Haaren, aber Statement ist das<br />
auch keines mehr für uns und darum<br />
tragen wir auch gerne mal nen Anzug<br />
und schätzen einen klassischen Haarschnitt.<br />
Weil man damit eben gut aussieht.<br />
Die Tatsache, dass die beiden<br />
letztgenannten Dinge auch die wildesten<br />
gesellschaftlichen Umbrüche<br />
überdauert haben, lässt vermuten,<br />
dass es sich hierbei um etwas handelt,<br />
was gemeinhin als „Klassiker“<br />
bezeichnet wird. Um also eine Sache,
die zwar gewissen stilistischen Anpassungen<br />
unterworfen ist, aber im Grunde<br />
schon immer da war und das vermutlich<br />
auch bleiben wird. Das Gute<br />
an Klassikern ist, dass sie – egal, ob<br />
es um die Wahl der Kleidung, des Eau<br />
de Toilettes, den Haarschnitt oder des<br />
fahrbaren Untersatzes geht – stilistisch<br />
eine sichere Wahl sind. Wenn man in<br />
der Lage ist, sie vom Retro-Kitsch zu<br />
unterscheiden.<br />
Den Klassiker umweht stets ein gewisser<br />
Hauch von Nostalgie. Der graue<br />
Anzug, die rahmengenähten Schuhe,<br />
eine Omega Seamaster oder zwei<br />
Spritzer Aqua di Parma am Morgen<br />
waren vor 80 Jahren schon gut und<br />
sind es noch heute. Wenn man aber<br />
den Gürtel durch ein Paar Hosenträger<br />
ersetzt, dann wird es ganz schnell<br />
kitschig. Einfach, weil die Dinger seit<br />
Jahrzehnten out of use sind. Seit der<br />
Erfindung des modernen Hosenbundes<br />
und der massenhaften Verbreitung<br />
von Kleidung, die auch passt,<br />
sind die Dinger schlicht obsolet. Trägt<br />
man sie trotzdem, dann tut man so,<br />
als ob. Als Verkleidung oder als ironisches<br />
Zitat geht das durch, aber ernst<br />
gemeint ist das Ganze eher lächerlich.<br />
Wenn man schon etwas gänzlich Nostalgisches<br />
zur Schau stellen möchte,<br />
dann muss das zumindest in sich stimmig<br />
sein. Eine Hornbrille sieht gut aus,<br />
aber nicht, weil sie eine altmodische<br />
Form hat, sondern weil echtes Horn<br />
einfach ein geiles (und teures) Material<br />
ist. Die elenden Plastikimitate der<br />
Hipster sind aber ein stilistischer Alptraum.<br />
Retro ist immer Fake, Klassiker<br />
sind nach wie vor gültig. Also kurz<br />
nachdenken, bevor man die Nostalgie<br />
zur Kreditkarte greifen lässt. Kitsch ist<br />
nämlich was Fürchterliches.<br />
5. Das Mad Men-Syndrom<br />
oder warum die Vergangenheit nur heute gut aussieht<br />
Die 50er waren super stylisch? In den<br />
<strong>60</strong>ern wurden nur gute Filme gemacht?<br />
Das permanente Vögeln wurde in den<br />
70ern nur zum Essen und Schlafen unterbrochen?<br />
New Wave war das bestimmende<br />
Lebensgefühl der 80er und<br />
in den 90ern haben alle ungestraft harte<br />
Drogen konsumiert und ausgesehen<br />
wie Kurt Cobain? Es sind wohl diese<br />
Bilder, aus denen sich unsere nost
algischen Sehnsüchte speisen. Was wir<br />
dabei gerne vergessen: Es sind eben<br />
nur Bilder. Ikonische Momente, festgehalten<br />
um sich zu erinnern, von uns<br />
selbst oder von anderen. Und wie das<br />
eben so ist, behalten wir nur jene, die<br />
uns gefallen. Die langweiligen und die<br />
hässlichen werfen wir weg oder vergessen<br />
sie in irgendeiner alten Schachtel<br />
im hintersten Regal unseres löchrigen<br />
Gedächtnisses. Je mehr Zeit vergeht,<br />
umso rigoroser sortieren wir aus. Wer<br />
wissen will, wie weit im Jahr 2016 die<br />
stilistische Verklärung der 1980er fortgeschritten<br />
ist, der sollte mal ein beliebiges<br />
Familienalbum zur Hand nehmen.<br />
Schockiert wird man feststellen:<br />
Die echten High-Waist-Jeans von Mutti<br />
waren erstaunlich unvorteilhaft, Vatis<br />
Schnauzer hatte auch eher was von<br />
Kinderschänder als von Magnum und<br />
die Kassette, die in dem Walkman von<br />
Tante Gabi lag, war nicht mit New Order<br />
bespielt, sondern mit Drafi Deutscher.<br />
„Marmor Stein und…“<br />
Die Evolution hat uns über die Jahrmillionen<br />
hinweg mit einer großartigen<br />
kognitiven Eigenschaft ausgestattet:<br />
Wir erinnern uns nur an das, woran wir<br />
uns erinnern wollen. Unterstützt wird<br />
das von der Tatsache, dass bis in die<br />
jüngste Vergangenheit das Herstellen<br />
von (Ab-)Bildern relativ aufwendig war.<br />
Das gilt für die Malerei, aber auch das<br />
Erstellen guter Fotografien war bis zur<br />
Erfindung der Digitalkamera eine recht<br />
mühselige Angelegenheit. Das hatte<br />
zur Folge, dass man meist einen erheblichen<br />
Aufwand betreiben musste, um<br />
das Ganze schick aussehen zu lassen.<br />
Und diese Hochglanz-Sujets sind dann<br />
jene, die bleiben und unsere Vorstellung<br />
von der Vergangenheit prägen.<br />
Don Draper und seine Kollegen aus<br />
der Madison Avenue sind eine Fantasie.<br />
Eine lustige, eine hübsche, eine,<br />
nach der man sich sehnen kann, aber<br />
am Ende eine komplett ausgedachte<br />
Angelegenheit. Das ist nicht weiter<br />
schlimm. Im Gegenteil. Hat man sich<br />
das einmal vor Augen geführt, ist die<br />
ganze Nostalgie, der wir hier frönen,<br />
nichts als ein Spaß, ein Spiel mit Zitaten<br />
und Lifestyle-Versatzstücken. Wir<br />
nehmen uns aus der Vergangenheit,<br />
was uns gefällt und basteln uns daraus<br />
eine neue Gegenwart. „Post-Modern“<br />
heißt das im Fancy Sprech.
MARKTFESTIVAL FÜR KUNST & DESIGN<br />
MARKTFESTIVAL FÜR KUNST & DESIGN<br />
WIEN<br />
VON 17. BIS 19. JUNI 2016<br />
IN DER OTTAKRINGER BRAUEREI<br />
WWW.FESCHMARKT.INFO
Nost<br />
Riccardo is wearing a coat by Jean-Charles de Castelbajac x Desigual, shirt by Topman, trousers by Ute Ploier, watch by Bell&Ro<br />
watch by Bell&Ross / Raffael is wearing a jacket by Ute Ploier, jumper by Diesel / Jen is wearing a dress by M Missoni, sunglasses by<br />
is wearing a jacket by Ute Ploier, trousers & neck scarf by Louis Vuitton / Phillipe is wearing a
algia<br />
ss, sunglasses by Gucci, shoes by Diesel / Ilja is wearing a jacket by Topman, trousers by Ute Ploier, shoes by Kenzo seen at Zalando,<br />
Jimmy Choo, sandals by Versace / Des is wearing a dress & shoes by M Missoni, earrings by Cadenza, bracelet by DSquared / Manuel<br />
jacket & Shoes by Louis Vuitton, trousers by Diesel, Watch by Bell&Ross, Backpack Louis Vuitton
Riccardo is wearing a Suit by Oppo Suits, Shirt and Boot by Diesel, Bag by Love Moschino seen at Zalando
Manuel is wearing a jacket by Louis Vuitton, trousers by Ute Ploier, sneakers by Diesel
Des is wearing a vintage dress, shoes, clutch, necklace and bracelet by Louis Vuitton, earrings by Cadenza<br />
Jen is wearing a vintage dress, shoes & bag by Louis Vuitton, earrings by Cadenza
2
Des is wearing a dress by Versace and a bag by Louis Vuitton
Jen is wearing a dress by M Missoni, feather jacket by Ep Anoui by Eva Poleschinski, Rings by Cadenza, Sunglasses by Marc Jacobs, Mobile by HTC
Raffael is wearing a total Look by Louis Vuitton
Ilja is wearing a jacket by Louis Vuitton, trousers by Ute Ploier, Watch by Bell&Ross
Phillipe is wearing a backpack by Louis Vuitton, shirt by Topman, trousers by Diesel
CREATIVE DIRECTOR<br />
MIRZA SPRECAKOVIC<br />
MIRZASPRECAKOVIC.COM<br />
STYLING<br />
MIRZA SPRECAKOVIC<br />
PHOTOGRAPHY<br />
KONSTANTIN REYER<br />
KONSTANTINREYER.COM<br />
HAIR & MAKE UP<br />
SHLOMIT MIGAY<br />
SHLOMITMIGAY.COM<br />
MAKE UP BY CHANEL<br />
BLOGGERS<br />
DES&JEN / DESJEN.COM<br />
RAFFAEL / THELIONHEADED.COM<br />
PHILIPPE /PHILIPPEGAZAR.COM<br />
RICCARDO/ FABULOUSRICCI.COM<br />
ILJA / ILJAJAY.COM<br />
MANUEL / MEANWHILEINAWESOMETOWN.COM<br />
PHOTOGRAPHY ASSISTANCE<br />
BENEDIGT ANGERER<br />
STYLING ASSISTANCE<br />
LAURA HOF<br />
MAKING OF<br />
KAREL FERNÁNDEZ<br />
LOCATION<br />
VILLA ANTOINETTE<br />
VILLA-ANTOINETTE.AT
<strong>Nostalgia</strong><br />
MAKING OF<br />
KAMERA & SCHNITT: CRISTÓBAL HORNITO<br />
INTERPRET / TRACK: JASON SHAW / 'FAT CAPS'
FASSADE<br />
Blogger<br />
Diary<br />
3 TAGE, 6 BLOGGER, 1 MISSION<br />
TEXT JULIAN BEHRENBECK / BILDER STEFANIE THIELE<br />
KAMERA & SCHNITT: CRISTÓBAL HORNITO / MUSIK MATEUS - 'SUPER FAST CHANGE'
LASSET DAS ABENTEUER<br />
BEGINNEN<br />
Unsere wilde Blogger-Rasselbande<br />
macht sich mit Sack und Pack samt Team<br />
auf den Weg in die Villa Antoinette.<br />
Grund genug eine kleine Spritztour für<br />
die einstündige Fahrt mit unseren Mini<br />
Clubmans und Mini Cabrios einzulegen.<br />
3,2,1 – Go!
HALLO, OFFLINE WELT<br />
"Wie ist denn das WLAN Passwort?"<br />
– Noch bevor die ersten Koffer in<br />
den nostalgischen Zimmern stehen,<br />
wird der sichere Internetzugang<br />
gesucht. Dass die Verbindung<br />
von knapp 10 Dauer-betriebenen<br />
Snapchat Accounts kurze Zeit später<br />
lahmgelegt wird, ahnt noch keiner.<br />
Also, Feuer frei!
AB IN DIE NATUR<br />
Nach kurzer Stärkung geht es zu Fuß für<br />
uns den Berg hinauf. Ziel: Der berühmte 20<br />
Schilling Blick. Nicht zu oft wurde auf dem<br />
Weg nach oben für kleine Fotosessions Halt<br />
gemacht! Die Kameras laufen bereits auf<br />
Hochtouren und so auch unsere Blogger. Es<br />
wurde geposed, rumgesprungen und sich<br />
leidenschaftlich in Büsche geworfen. Was<br />
man eben alles für neue Bilder so macht.
CHEERS!<br />
Der erste Abend klingt beim<br />
gemütlichen Zusammensitzen aus.<br />
Bei dem Einem oder Anderem Glas<br />
Champagner von Perrier-Jouet<br />
werden Insider- und Bloggingtips<br />
ausgetauscht.
WORK HARD, MODEL HARDER<br />
Zeit für viel Schönheitsschlaf gibt es am zweiten<br />
Tag nicht. Auf dem Plan steht das große Shooting<br />
mit den Bloggern. Zwischen Frühstück, Maske,<br />
Shooting und Interview geben kommt der Spaß<br />
nie zu kurz. Obwohl 6 Interviews, 12 Motive, 6<br />
Portaits und 3 Outfitwechsel vor uns liegen, sorgt<br />
die Rasselbande immer wieder für gute Laune und<br />
verrückte eigene Ideen. Da muss selbst die Toilette<br />
kurzerhand für Bilder herhalten. Intimer geht's nicht.
A LITTLE PARTY NEVER<br />
KILLED NOBODY<br />
Während die einen ein gemütliches<br />
Bad nehmen, die Anderen sich zum<br />
Fußball gucken zurückgezogen<br />
haben, machen wieder Andere<br />
das Wohnzimmer zur Tanzfläche.<br />
Was alles nur mit einer kleinen<br />
Performance von Riccardo und<br />
Strify beginnt, wird nach ein paar<br />
Absolut-Drinks schnell zur kleinen<br />
Feierei. Ihr kennt das.
TIME FOR A LITTLE ROADTRIP<br />
Am dritten Tag nutzen wir, nach<br />
ausgedehntem Frühstück, die Minis<br />
für einen weiteren wilden Roadtrip. 30<br />
Minuten lang heizen wir durch die idyllische<br />
Berglandschaft des Semmerings. Heutiges<br />
Ziel und letzte Shootinglocation: Schloss<br />
Wartholz.
EIN KÖNIGREICH<br />
FÜR 6 BLOGGER<br />
Angekommen dauerte es nicht lange, bis<br />
die ersten Kamerauslöser heißlaufen und<br />
den Hof mit eifrigem Klicken erfüllen. Es<br />
stehen ja auch genügend Locations zur<br />
Verfügung: Das Schloss, der Garten, ein<br />
verlassenes und heruntergekommenes<br />
Haus sowie die hofeigenen Pferde - Die<br />
alle einmal für ein paar Selfies herhalten<br />
müssen. Kamerascheu sind die nämlich gar<br />
nicht. So muss sich Pippi Langstrumpf also<br />
gefühlt haben, oder die eine oder andere<br />
Prinzessin.
MAN SOLL AUFHÖREN,<br />
WENN ES<br />
AM SCHÖNSTEN IST<br />
Und so geht auch langsam unser Trip<br />
zu Ende. Nachdem wir alle nochmal<br />
die letzten Sonnenstrahlen genießen<br />
konnten und uns die Sonne auf den<br />
Pelz scheinen lassen haben, stehen<br />
schon sechs vollgepackte Minis für<br />
die Abreise bereit. So flitzen wir im<br />
goldenen Sonnenuntergang ein<br />
letztes Mal über den Semmering,<br />
auf die Autobahn, Richtung Wien.<br />
Tschüss, Villa Antoinette – Es war<br />
hinreißend mit dir. Wir kommen<br />
bestimmt wieder!<br />
Wir danken unseren Partnern<br />
Stadtheuriger G'schupfter Ferdl und Stauds's Konfitüren<br />
Spezieller Dank geht an die Villa Antoinette mit Andreas Wessely, Michael Niederer und Edi<br />
Danke an das Team und unsere helpling hands Anna Gawrilow & Stefanie Thiele.
Bergsommer<br />
vor den Toren Wiens<br />
Holzofenküche<br />
Kaiservilla<br />
Weltkulturerbe<br />
LUXUSGUT ZEIT. Den Alltag rasch hinter sich lassen. Frei sein.<br />
Urlaubsangebote im Paradies der Blicke:<br />
www.wieneralpen.at | facebook.com/wieneralpen
FASSADE<br />
BLOGGER<br />
im Interview
TEXT JULIAN BEHRENBECK / ANNA GAWRILOW / BILDER STEFANIE THIELE
Riccardo<br />
EIN BILD VON SICH ERSCHAFFEN<br />
Name: Riccardo Simonetti<br />
Bürgerlicher Name: Riccardo Simonetti<br />
Alter: 23<br />
Geburtstort: Bad Reichenhall<br />
Wohnort: Berlin<br />
Lieblingssong: Dirrty von Christina Aguilera<br />
Idol der Jugend: Lindsay Lohan<br />
Lieblingsfach: Deutsch<br />
Lieblingsgericht: Eiscreme<br />
Hobby: Malen<br />
Mit welchen 3 Worten würdest du deine Vergangenheit<br />
zusammenfassen?<br />
Phoebe, Piper, Prue (Die Charmed-Schwestern A.d.R.)<br />
Gibt es einen Geruch, der dich an deine Kindheit erinnert?<br />
Borotalco! Das ist ein unfassbar gut riechendes<br />
italienisches Babypulver. Meine Mutter hat es mir<br />
als Baby immer nach dem Baden aufgetan. Ich hab<br />
es damals geliebt, weil man immer so ganz viel<br />
draufgeben konnte und danach komplett weiß war.
www.fabulousricci.com<br />
Möchtest du das Leben führen, dass deine Eltern<br />
gelebt haben?<br />
Absolut nicht, Ich hab es schon als Kind generell<br />
abgelehnt in meinem Leben Normalität anzustreben.<br />
Seit ich denken kann, ziehe ich meine Lebensinspiration<br />
aus Popkultur und Hollywood. Das war immer<br />
der Lebensstil, den ich angestrebt habe und zu dem<br />
ich heute langsam komme.<br />
Gibt es Dinge aus deiner Kindheit, die du vermisst?<br />
Ich habe früher ganz viele Sachen gemacht, die<br />
mir Spaß gemacht haben. Ich hatte so viel Zeit, um<br />
meine Freizeit zu planen. Heutzutage lebt man ja<br />
in dem Denken, seine Freizeit möglichst sinnvoll zu<br />
gestalten und darüber hinaus vergisst man die Dinge<br />
zu tun, die einem Spaß machen. Mein Job besteht ja<br />
auch darin, über mein Leben zu berichten und ab<br />
und zu erwischt du dich dabei, wie du eigentlich<br />
kein Leben mehr hast über das du berichten kannst,<br />
weil du eigentlich nur noch arbeitest anstelle zu
leben. Lana Del Ray hat mal in einem Song über<br />
den „Taste of Life“ gesungen und ab und zu ist es<br />
wichtig, sich an den wahren Taste of Life zu erinnern<br />
und auch bewusst zu gewähren ohne alles komplett<br />
durchzuplanen.<br />
Lana Del Ray spielt mit nostalgischen Klischees. Bist<br />
du ein Fan ihrer digitalen Retro-Ästhetik?<br />
Ich finde, dass das was Lana Del Ray gemacht hat,<br />
moderne Nostalgie ist. Sie hat sich diesen Look<br />
angeeignet und entführt den Zuschauer über ihre<br />
Videos in dieses alte, glorifizierte Hollywood. Sie<br />
nimmt all diese Elemente, verpackt sie zu einem Bild<br />
und transportiert sie über ein modernes Medium an<br />
ihre Fans. Das ist das schlauste, was man in unserer<br />
heutigen Zeit machen kann. Klar hätte sie in den<br />
<strong>60</strong>ern niemals diese Reichweite ohne das Internet<br />
erhalten.<br />
1<br />
6
www.fabulousricci.com<br />
Ist für dich Nostalgie mehr das Gefühl von Melancholie<br />
und Traurigkeit oder eher ein Lichtblick, eine<br />
Romantisierung der Vergangenheit?<br />
Nostalgie versetzt einen immer in eine Zeit, die<br />
vergangen ist und nicht neu kreiert werden kann.<br />
Alles was zurück bleibt, ist die Erinnerung und die<br />
wird beeinflusst durch dein jetziges Ich. Deswegen<br />
wird die Erinnerung auch gern in die Richtung<br />
verändert, in die man sie gern haben will. Oft scheint<br />
es auch so, dass ein Moment gar nicht so schön war,<br />
wie er in der Erinnerung übrig geblieben ist.<br />
Glaubst du, dass Instagram, trotz seiner digitalen<br />
Seele, ein nostalgisches Medium ist?<br />
Instagram ist einfach ein Spiegel des Zeitgeists und<br />
dieser Zeitgeist wird gelebt, indem man sich an dem<br />
Stil vergangener Epochen bedient. Die 90er waren<br />
auch nur Looks, die von den 70ern inspiriert waren.<br />
Vielleicht war Instagram am Anfang so gedacht,<br />
dass man sein eigenes Leben dokumentiert aber bei
Hätte ich den glücklichsten Punkt schon<br />
erreicht, was für einen Grund hätte<br />
ich noch weiter zu leben?<br />
vielen ist es jetzt eine Kunstform. Alte Bilder werden<br />
gelöscht und immer wichtiger wird das Feeddesign.<br />
Hast du den glücklichsten Punkt in deinem Leben<br />
schon erreicht, oder gar hinter dir?<br />
Ich hab immer schon davon geträumt Superstar zu<br />
werden und habe mich mein ganzes Leben lang<br />
darauf vorbereitet. Seitdem ich vier bin arbeite ich<br />
an diesem Traum und versuche ein Bild von mir zu<br />
erschaffen und einen Lebensstil zu kreieren. Dann<br />
sehe ich mich im Fernsehen und mein persönliches<br />
Kopfkino und die Realität verschmelzen plötzlich zu<br />
einem Bild. Das fühlt sich auf der einen Seite unfassbar<br />
toll an aber zum anderen ist es auch ein unglaublich<br />
komisches und krasses Gefühl. Außerdem bin ich erst<br />
23. Hätte ich den glücklichsten Punkt schon erreicht,<br />
was für einen Grund hätte ich noch weiter zu leben?<br />
Was ist Nostalgie für dich?<br />
Bad Reichenhall oder Heimat.
Raffael<br />
“ALLES IST EVOLUTION!”<br />
Name: <strong>The</strong> Lionheaded. Trage ich meine Haare offen,<br />
sieht es aus als hätte ich eine Löwenmähne.<br />
Bürgerlicher Name: Raffael Payr<br />
Alter: 34<br />
Geburtstort: Salzburg<br />
Wohnort: Wien<br />
Lieblingssong: Irgendwas von Portishead<br />
Idol der Jugend: An vielen Dingen finde ich Anleihen,<br />
Berührungspunkte, die ich spannend finde aber ich habe<br />
kein direktes Vorbild. Der Dalai Lama ist für mich persönlich<br />
sehr wichtig aber in dem Sinne kein Vorbild.<br />
Lieblingsgericht: Pizza<br />
Lieblingsfach: Zeichnen<br />
Hobby: BMX fahren<br />
Mit welchen 3 Worten würdest du deine Vergangenheit<br />
zusammenfassen?<br />
Schön. Dumm. Bunt.<br />
Welche Erinnerung ist dir aus deiner Kindheit/Jugend<br />
am signifikantesten hängen geblieben?<br />
Mein Großvater ist meine Vergangenheit. Er war<br />
Vaterersatz, Vorbild und Universalgenie in einem.<br />
Ein geschickter, kreativer Mann, der Möbel bis hin<br />
zu ganzen Häusern bauen konnte. Als Kind habe ich
www.thelionheaded.com<br />
ihm immer über die Schulter geschaut. Wir haben<br />
uns Geschichten ausgedacht oder er hat mir kleine<br />
Boote gebaut. Man kann sagen, dass ein Großteil<br />
meiner Kreativität daher rührt. Meine Auseinandersetzung<br />
mit vielerlei Bereichen, wie der Mode, dem<br />
Schreiben und der Fotografie ist angestoßen durch<br />
meine bunte Kindheit.<br />
Gibt es einen Geruch, der dich an deine Kindheit erinnert?<br />
Mein Großvater war Tischler,<br />
daher erinnert mich der<br />
Holzgeruch in seiner Werkstatt<br />
immer an früher. Dieser Geruch<br />
war allgegenwärtig.<br />
Was bedeutet für dich moderne Nostalgie?<br />
Alles ist Evolution. Aber damit Evolution stattfinden<br />
kann, muss es das Alte, das Vergangene geben. Aus<br />
dem Alten heraus entsteht Neues. Das sehen wir<br />
ganz stark in der Mode. Frühere modische Epochen<br />
werden neu interpretiert. Nostalgie und Futurismus<br />
begünstigen sich gegenseitig. Es werden ja auch<br />
wenige Dinge wirklich neu erfunden, nahezu gar<br />
nicht.<br />
Nostalgie und Futurismus<br />
begünstigen sich gegenseitig.
2<br />
6<br />
Was waren die Sünden deiner Jugend?<br />
Ich war eigentlich immer ein sehr braves Kind aber<br />
natürlich hat man auch mal schlüpfrige <strong>Magazine</strong><br />
geklaut. Es gab ja damals noch kein Internet, womit<br />
es einfacher gewesen wäre aber das gehört einfach<br />
dazu.<br />
Glaubst du, die Leute, die mit dem Internet aufgewachsen<br />
sind, nehmen Nostalgie ganz anders wahr<br />
als du?<br />
Weniger. Aber natürlich liegt der Vorteil am Internet<br />
daran, dass Bilder vergangener Zeiten oder Epochen<br />
viel leichter zugänglich sind als früher. Modedesigner<br />
haben es in der Hinsicht jetzt leichter, weil sie viel unproblematischer<br />
auf Archive zugreifen können.<br />
Gibt es Dinge aus deiner Kindheit, die du vermisst?<br />
Ich bin viel mit dem Longboard unterwegs aber es<br />
ist mehr ein Mittel zum Zweck, um von A nach B<br />
zu kommen. BMX-Fahren schaffe ich fast gar nicht<br />
mehr. Gerade ist die Zeit dafür nicht mehr da und<br />
in der Intensität wie früher würde ich es auch nicht<br />
mehr betreiben. Ich muss ja einen Blog schreiben<br />
und mit Gipsverbänden geht das nicht so leicht.<br />
Was ist Nostalgie für dich?<br />
Romantik.
Des & Jen<br />
DAS DOPPELTE BLOGGER-LOTTCHEN<br />
Name: Des & Jen<br />
Bürgerlicher Name: Desiree & Jennifer Selmanovic<br />
Alter: 27<br />
Geburtstort: Wien<br />
Wohnort: Wien<br />
Lieblingssong: Alles von Aaliyah<br />
Idol der Jugend: Spice Girls, Aaliyah<br />
Lieblingsfach: Sport und Musik, Tourismus & Geografie<br />
Lieblingsgericht: die hausgemachte Tomatensuppe<br />
unserer Großmutter und Pizza<br />
Hobby: Basketball, Tennis<br />
Mit welchen 3 Worten würdet ihr eure Vergangenheit<br />
zusammenfassen?<br />
Zielstrebig. Ehrgeizig. Turbulent.<br />
Welche Erinnerung ist euch aus eurer Kindheit/Jugend<br />
am signifikantesten hängen geblieben?<br />
Als wir noch Kinder waren haben wir unsere Sommer<br />
in Kroatien am Meer verbracht. Unsere Familie hat<br />
ein Haus da und wir haben die Tage zum Vertrödeln<br />
genutzt. Waren Schwimmen, haben uns gesonnt<br />
oder Muscheln am Straßenrand verkauft. Daher rührt<br />
womöglich auch unser unternehmerischer Geist.
www.desjen.com<br />
Gibt es einen Geruch, der euch an eure Kindheit erinnert?<br />
Eigentlich sind es mehrere Gerüche. Das kann zum<br />
einen das After Shave unseres Vaters sein oder aber<br />
auch der Duft von Lavendel. Wenn uns der Geruch<br />
des Meeres in Kroatien in die Nase kommt, erinnert<br />
es uns unverzüglich an unsere Kindheit.<br />
Was waren die Sünden eurer Jugend?<br />
Wir haben damals die Spice Girls vergöttert. Ich<br />
weiß noch, dass ich einmal versucht habe meinen<br />
Bauchnabel zu piercen. Ein leicht schmerzhaftes<br />
Unterfangen.<br />
Würdet ihr gern das Leben eurer Eltern führen?<br />
Wir bewundern unsere Eltern für ihre Zielstrebigkeit<br />
bei der Arbeit. Unsere Mutter ist noch immer<br />
selbständig und kennt keine festen Arbeitszeiten.<br />
Ein Nine to Five Job käme für uns auch absolut<br />
nicht in Frage. Das Leben besteht aber nicht nur aus
Tatsächlich habe ich einmal versucht<br />
meinen Bauchnabel zu piercen.<br />
Arbeiten und man muss sich die Zeit für sich nehmen.<br />
Das sehen wir ganz anders als unsere Eltern.<br />
Gibt es Dinge aus eurer Kindheit, die ihr vermisst?<br />
Zeit. Zeit mit Freunden und der Familie. Als Kind<br />
empfindet man Zeit gedehnter, länger, weiter. In<br />
unserer Kindheit gab es noch keine Handys. Wir<br />
waren draußen und haben mit anderen Kindern<br />
gespielt. Wenn man älter wird, sind alle auf einmal<br />
sehr beschäftigt. Jeder tut so als hätte er keine Zeit.<br />
Wir begünstigen diesen Lifestyle durch Technologie<br />
und unsere Smartphones. Es gilt nicht mehr als<br />
unhöflich, wenn keiner nach dem Essen miteinander<br />
redet, sondern alle zu ihren Handys greifen. Zeit ist<br />
immer da aber man muss sie sich nehmen. Achtsamer<br />
sein. Zeit schaffen, ohne Technologie, um wirklich<br />
beieinander zu sein.<br />
Was ist Nostalgie für euch?<br />
Erinnerung.<br />
3<br />
6
Manuel<br />
“HABE MICH GERNE MIT LEHRERN ANGELEGT.”<br />
Name: Meanwhile In Awesometown<br />
Bürgerlicher Name: Manuel<br />
Alter: 27<br />
Geburtstort: Ried im Innkreis<br />
Wohnort: Wien<br />
Liebster Song in meiner Jugend: „Invincible“ von No<br />
use for a Name<br />
Idol der Jugend: Raul Gonzales (Fußballer) und Tony<br />
Sly (Musiker)<br />
Lieblingsgericht als Kind: Oma’s hausgemachte<br />
Wurstknödel<br />
Lieblingsfach: Sport, Englisch und Geschichte<br />
Hobby: Sport und Musik<br />
Mit welchen 3 Worten würdest du deine Vergangenheit<br />
zusammenfassen?<br />
Glücklich. Bewegt. Rebellisch.<br />
Welche Erinnerung ist dir aus deine Kindheit/Jugend<br />
am signifikantesten hängen geblieben?<br />
Da gab es viele aber woran ich mich immer wieder<br />
gern erinnere sind die Auftritte mit meinem Bruder<br />
zu Hause. Wir haben damals zusammen in einer<br />
Band gespielt und sind viel gemeinsamen und mit<br />
Freunden zu Konzerten gefahren.
www.<br />
meanwhilein<br />
awesometown<br />
.com<br />
Was heißt für dich moderne Nostalgie?<br />
Zum einen heißt es für mich immer zurückgehen zu<br />
den eigenen Erfahrungen und Erinnerungen. Dabei<br />
hat man oft eine Art rosa Brille auf und verklärt die<br />
damaligen Zeiten. Gleichzeitig zieht man auch aus<br />
diesen Erfahrungen für sich selbst die positiven<br />
Dinge heraus und nimmt sie mit in die Zukunft. Ich<br />
finde es immer interessant zu sehen, wie man sich im<br />
Laufe der Zeit verändert hat und woran das liegt.<br />
Gibt es Dinge die du heute betrachtet damals anders<br />
gemacht hättest?<br />
Da gibt es Unzähliges aber grundsätzlich bin ich froh<br />
alle Erfahrungen gemacht zu haben, denn dadurch<br />
bin ich dieser Mensch, der ich jetzt bin. Es kann auch<br />
positiv sein, schlechte Phasen durchlebt zu haben<br />
oder einen dummen Style mitgemacht zu haben. Im<br />
Nachhinein ist man bekanntlich immer schlauer.<br />
Welches war dein übelstes Outfit?<br />
In meiner sehr kurzen, sehr prolligen Fußballphase bin<br />
ich mit aufgestelltem Poloshirt-Kragen herumgerannt.
Oft trägt man eine rosarote Brille, wenn man<br />
in die Vergangenheit zurück blickt.<br />
Was waren die Sünden deiner Jugend?<br />
Generell bin ich sehr ehrlich und hab mich damals<br />
aber viel mit Lehrern angelegt. Das ist aber weniger<br />
eine Jugendsünde, als ein Zug an mir, den meine<br />
Eltern nicht so positiv fanden.<br />
Für was bist du deinen Eltern am meisten dankbar?<br />
Meine Eltern haben viele schwere Phasen<br />
durchgemacht. Sie sind geschieden und mein<br />
Bruder hatte damals eine schwere Krankheit. Trotz<br />
dieser schweren Zeiten bin ich ihnen dankbar, dass<br />
sie immer alles für uns getan haben und ich immer<br />
das Gefühl hatte, dass sie uns lieben so wie wir sind.<br />
4<br />
6<br />
Was ist Nostalgie für dich?<br />
Die gute alte Zeit.
<strong>Philippe</strong><br />
“NEW YORK STEHT FÜR MICH FÜR MODERNE NOSTALGIE”<br />
Name: <strong>Philippe</strong> <strong>Gazar</strong><br />
Alter: 25<br />
Geburtstort: Graz<br />
Wohnort: Wien<br />
Lieblingssong: Alles von 50 Cent<br />
Idol der Jugend: Der Style von David Beckham gefällt<br />
mir und Cristiano Ronaldo war früher mein sportliches<br />
Vorbild<br />
Lieblingsfach: Sport<br />
Hobby: Fußball<br />
Mit welchen 3 Worten würdest du deine Vergangenheit<br />
zusammenfassen?<br />
Spaß, Entspannung, Lockerheit.<br />
Welche Erinnerung ist dir aus deiner Kindheit/Jugend<br />
am signifikantesten hängen geblieben?<br />
Ganz klar die Zeit in Australien. Mein Vater ist Polizist<br />
und arbeitet für die UNO in Krisengebieten. Als ich<br />
neun Jahre alt war, sind wir für ein paar Monate nach<br />
Australien gezogen. Rückblickend betrachtet war<br />
es damals eine sehr erlebnisreiche, spannende und<br />
tolle Zeit für mich.
www.philippegazar.com<br />
Was heißt für dich moderne Nostalgie?<br />
Ich verbinde mit Nostalgie immer schöne Gefühle und<br />
Erinnerungen, weil es immer irgendwie altmodisch<br />
ist aber gut altmodisch. So wie New York, meine<br />
Lieblingsstadt. An den alten Plätzen von Ellis Island<br />
schwingt auch immer der Hauch von Nostalgie mit.<br />
Ich könnte dort stundenlang auf den Bänken sitzen<br />
und mir vorstellen, wie die Leute auf ihre Einreise in<br />
die USA warten mussten. New York steht für mich in<br />
dem Sinne für moderne Nostalgie.<br />
Kannst du dir New York als zukünftigen Wohnort vorstellen?<br />
Absolut. Nicht nur vorstellen. Ich hoffe dieser Traum<br />
wird bald Realität.<br />
Was waren die Sünden deiner Jugend?<br />
Ein sehr braves Kind war ich nicht. Es kam schon ab und<br />
zu vor, dass ich mit meinen Eltern den Schuldirektor<br />
besuchen musste. Ich hatte schon schwierige Phasen<br />
aber zum Glück ist nie was passiert und mit 18 Jahren<br />
hat sich dann alles eingependelt.
New York und ganz besonders Ellis Island<br />
stehen für mich für moderne Nostalgie.<br />
Gibt es Dinge aus deiner Kindheit, die du vermisst?<br />
Schon, ja, dadurch, dass ich jetzt in Wien wohne, sehe<br />
ich viele meiner alten Freunde aus Graz nicht mehr.<br />
Das vermisse ich schon aber es ist auch eine normale<br />
Entwicklung. Bin ich wieder in Graz, machen wir die<br />
gleichen Dinge, die wir damals gemacht haben aber<br />
es ist ein ganz anderes Gefühl.<br />
Gibt es Dinge die du heute betrachtet damals anders<br />
gemacht hättest?<br />
Ich würde nichts anders machen. Alle gemachten<br />
Erfahrungen haben mich dahin gebracht, wo ich jetzt<br />
bin. Doch, vielleicht eine Sache: Ich würde früher mit<br />
meinem Blog anfangen.<br />
Was ist Nostalgie für dich?<br />
Wohlfühlen.<br />
5<br />
6
Ilja<br />
ZUKUNFT BLEIBT IMMER ZUKUNFT<br />
Name: Ilja Jay<br />
Bürgerlicher Name: Ilja Jay Lawal<br />
Alter: 23<br />
Geburtstort: Wien<br />
Wohnort: Wien<br />
Lieblingssong: „California“ von Phantom Planet,<br />
besser bekannt als Titelsong der Serie O.C. California<br />
Idol der Jugend: Mein älterer Halbbruder<br />
Lieblingsgericht: Spaghetti<br />
Lieblingsfach: Geografie und Wirtschaftskunde<br />
Hobby: Sport (Fußball, Basketball, Tischtennis, Tennis)<br />
Mit welchen 3 Worten würdest du deine Vergangenheit<br />
zusammenfassen?<br />
Wandel. Selbstbewusstsein. Möglichkeiten.<br />
Welche Erinnerung ist dir aus deiner Kindheit/Jugend<br />
am signifikantesten hängen geblieben?<br />
Vieles beginnt bei mir in der Schulzeit. Eigentlich<br />
war ich sehr zurückhaltend und habe damals viele<br />
Videospiele gespielt, vor allem World of Warcraft.<br />
Ich war darin auch immer sehr gut aber irgendwann
www.iljajay.com<br />
kam ich an einen Punkt, wo ich angefangen habe,<br />
mehr zu unternehmen und offener auf Menschen<br />
Zuzugehen.<br />
Wie sah der typische Tagesablauf in deiner Kindheit<br />
aus?<br />
Ich hatte viele Freunde mit denen ich Fußball gespielt<br />
habe. Es kam oft vor, dass wir den ganzen Tag draußen<br />
verbracht haben. Am Abend kurz was gegessen und<br />
danach direkt wieder raus. Meine Mutter hat mich<br />
damals nicht so oft zu Gesicht bekommen.<br />
Gibt es einen Geruch, der dich an deine Kindheit erinnert?<br />
Es ist nicht unbedingt ein Geruch. Vielmehr ist es<br />
mein Umfeld von früher und die Gesichter, die ich<br />
mit meiner Vergangenheit verbinde.
Meine Mutter hat mich damals nicht<br />
so oft zu Gesicht bekommen.<br />
6<br />
6<br />
Findest du den Hang, an Altem festzuhalten und sich<br />
daran zu erinnern schädlich für’s Vorankommen, für<br />
die persönliche Entwicklung, oder glaubst du, das<br />
Vergangene ist ein Teil, den man mitnehmen muss,<br />
um erwachsen zu werden?<br />
Es kommt drauf an. Wenn es Dinge gibt, die einen<br />
in der Vergangenheit sehr geprägt haben, dann<br />
finde ich es essentiell sich daran zu erinnern und zu<br />
reflektieren, in wie weit man an diesen Erfahrungen<br />
wachsen kann oder auch nicht. Generell glaube ich,<br />
dass die Zukunft immer die Zukunft bleibt und dass<br />
man für’s Weiterkommen offen für Neues sein muss<br />
und dieses Neue für sich einsetzen sollte.<br />
Gibt es Dinge aus deiner Kindheit, die du vermisst?<br />
Ich vermisse mehr die Zeit allgemein. Zeit, um<br />
Freunde von früher zu sehen oder zusammen Fußball<br />
zu spielen.
www.iljajay.com<br />
Empfindest du es als Bereicherung, deine Erinnerungen<br />
nur aus einer Stadt zu haben?<br />
Ich bin früher sehr viel herumgereist. Ich achte<br />
bewusst darauf, dass ich meine Erlebnisse nicht nur<br />
in einer Stadt mache, sondern herumkomme. Jeder<br />
sollte auf jeden Fall für eine gewisse Zeit weggehen,<br />
einfach um einen Szenenwechsel zu durchlaufen.<br />
Erst durch das Weggehen lernt man zu schätzen,<br />
was man an der Heimatstadt hat oder was eine<br />
andere Stadt für Vorteile bringt. Für mich ist das im<br />
Moment Stockholm. Die Stadt spricht mich modisch<br />
und persönlich sehr an.<br />
Was ist Nostalgie für dich?<br />
Entwicklung.
A 4-star hotel with 5-star service<br />
<strong>The</strong> exclusive Elite Eden Park Hotel is a charming hotel located in the heart of<br />
Stockholm, right by the tranquil Humlegården park and the vibrant Stureplan.<br />
<strong>The</strong> hotel offers first class service as well as two exciting restaurants.<br />
www.elite.se/edenpark
VANGART<br />
Die Sonne, die<br />
VOM TRAURIGSTEN NOS<br />
I shot this image while camping with my boyfriend.<br />
I just wanted a simple portrait that felt open and vacant.
nicht scheint<br />
TALGIKER UNSERER ZEIT<br />
TEXT STEPHAN OTTO<br />
BILDER & KOMMENTARE KYLE THOMPSON<br />
Die fotografische Arbeit des 22-Jährigen<br />
Kyle Thompson wird von einer tiefen<br />
Trauer beherrscht. Von einer Sehnsucht<br />
nach etwas, das mal da war, aber längst<br />
nur noch in der Erinnerung existiert.<br />
Verlassene Freizeitparks, alte, überflutete<br />
Häuser und immer wieder die weite<br />
Leere eines Strandes, an dem wohl nie<br />
die Sonne scheint. Für <strong>VANGARDIST</strong><br />
hat der junge Fotograf einige seiner Bilder<br />
kommentiert…
I spent a lot of time living in unfamiliar places and SLEEPING IN AREAS THAT W<br />
ting and I wanted to capture this in a very literal way. I wanted a contrast betwee
KYLE<br />
THOMPSON<br />
ERE UNCOMFORTABLE before I found my foon<br />
the scenery and the subject.
I normally plan out my images more, but this image was shot without any<br />
warning. It rains a lot where I live, and I found this puddle that was extremely<br />
deep, so I WANTED TO FEEL THE BOTTOM. It felt really spontaneous<br />
and uncomfortable, and I wanted that to translate into the image.
KYLE<br />
THOMPSON<br />
Similar to the previous image, I wanted to show my uncomfort while living<br />
somewhere unfamiliar. Visually, I wanted to create A CONNECTION BE-<br />
TWEEN THE BLANKET AND THE WAVE, as if I was being swallowed by the<br />
ocean.
I've always had a fascination with ABANDONED HOUSES, and I was lucky<br />
enough to just stumble into this place while driving in Utah. I actually waded<br />
and swam through the water and went inside to explore.
KYLE<br />
THOMPSON<br />
This is part of a series of images I created showing an IMAGINED FLOOD-<br />
ED TOWN. I shot most of these images in a pool that I filled with dirty water.<br />
I created scenes of the town I grew up in, and the houses I would visit<br />
as a child for inspiration.
KYLE<br />
THOMPSON<br />
I remember my grandparents house with wood panneling on<br />
the walls, and decorations that felt very dated. I wanted to<br />
create A SET THAT REPLICATED THAT AESTHETIC.
My favorite location I've ever found is this abandoned town in the midwest USA. I fi<br />
my car and travelling. I slept in one of the houses on the cleanest mattress I could fi<br />
this image in one of the junk yards. For me, the image shows A COMMUNAL LONLI
KYLE<br />
THOMPSON<br />
rst visited during a time that I was living out of<br />
nd. I revisited it with friends last year, and I shot<br />
NESS.
KYLE<br />
THOMPSON<br />
I always hope to bring my emotions<br />
during a shoot into my images. I was<br />
very nervous and anxious while shooting<br />
this. I snuck into this abandoned<br />
amusement park while I WAS ALONE,<br />
AND WAS CAUGHT. I snuck back in<br />
a few hours later and shot this very<br />
quickly before leaving. My emotional<br />
state at that moment was brought into<br />
the image.
RADAR<br />
HAVING<br />
FUN<br />
DOESN'T<br />
HURT
EIN INTERVIEW<br />
MIT DER BAND HURTS<br />
TEXT CHARLOTTE WEBER<br />
Sie sind die bestgekleidetsten Männer der britischen<br />
Musikbranche: HURTS, das Synthie-Pop-Duo aus<br />
Manchester. Markenzeichen ihrer Musik ist ein düsterer,<br />
melancholischer Sound, sexy und geheimnisvoll.<br />
Und doch fand sich darin seit ihrem Debüt 2010 inmitten<br />
von all dem Weltschmerz stets auch ein Hoffnungsschimmer.<br />
Ihr zuletzt erschienenes, drittes Album<br />
„Surrender“ haben Sänger <strong>The</strong>o Hutchcraft und<br />
Keyboarder und Gitarrist Adam Anderson nun deutlich<br />
positiver gestaltet. Auf ihrer Tour beehrten sie im Februar<br />
auch das Wiener Gasometer und begeisterten<br />
die Fans mit einer elegant inszenierten, schwungvollen<br />
Show. Vor ihrem Konzert durften wir die beiden für<br />
eine Viertelstunde zu einem Interview treffen, das sich<br />
als überraschend heiter entpuppte.
Im kalten, spartanischen Backstage-Raum, in dem<br />
unser Gespräch stattfindet, gibt es zwei schwarze,<br />
abgewetzte Sofas und einen kleinen Beistelltisch<br />
mit einer Kaffeemaschine. Die Garderobe der beiden<br />
Musiker, die ihren minimalistischen, aber außergewöhnlich<br />
schicken Kleidungsstil ausmacht, hängt<br />
auf einfachen Kleiderstangen daneben. <strong>The</strong>o und<br />
Adam begrüßen uns freundlich, wirken gut gelaunt<br />
und gar nicht so unnahbar wie erwartet. Adam ist<br />
eher der Stille, heißt es immer in Kommentaren auf<br />
YouTube und Co. Doch heute ist er eindeutig der<br />
Wortführer und plaudert auf unsere Fragen munter<br />
drauf los. Die nächsten 15 Minuten dreht sich alles<br />
um den kreativen Prozess des Songschreibens, das<br />
Zusammenspiel von Musik und Mode und die Kollaboration<br />
mit namhaften Künstlern des Pop-Biz.<br />
HURTS haben sich ohne Frage weiterentwickelt. Sie<br />
sind noch stilsicherer geworden, extravagant, aber<br />
nicht abgehoben, genau wie ihre Musik. Keine Spur<br />
von Schwermut, höchstens etwas Müdigkeit von<br />
den langen Tagen auf Tour. Doch die sei ihnen vergönnt…
Vangardist: With Surrender, you took a different approach<br />
in making the album. You wrote it while travelling.<br />
Do you imagine that someday you will look back<br />
and say that this third record was a sort of turning point<br />
in the way you create music?<br />
Adam: It was definitely interesting to travel and make<br />
music, it was the first time we did it. I wouldn’t say<br />
a turning point. For me it was a sort of continuation<br />
of the journey. And it was the right thing at the right<br />
time to do and in the future when we make records<br />
we might feel like we need a different environment.<br />
We always make music according to how we feel,<br />
so, you know, all three records were done just how<br />
we wanted to do them in the moment.<br />
V: Your songs are vibrant, especially on the new album,<br />
but they’re also dark and gloomy on the other two albums<br />
in particular. Is there a difference in the in the<br />
process of creatingwhen it comes to working on happier<br />
and more cheerful songs compared to darker and more<br />
melancholic songs?<br />
<strong>The</strong>o: It was interesting, because on this album we<br />
were trying to express a more positive side. We’ve<br />
touched on that before and there’s definitely moments<br />
on the other albums that are like it, but we<br />
felt we had to really focus to try and do that. But we<br />
also know it was quite important to show that side
of ourselves, because it gives a lot more weight to<br />
the other songs of these other two albums.<br />
V: So there isn’t that big a difference between letting out<br />
your inner demons and singing about love?<br />
<strong>The</strong>o: A thing we’ve learned is when you’re unhappy<br />
it makes for great material for songs. But it’s<br />
quite hard to make music when you’re unhappy. It’s<br />
not easy to DO things. So, when you’re happy, music<br />
comes quite easily, but you can reflect on things<br />
that have happened in the past. So the important<br />
thing we learned this time, about travelling and<br />
enjoying ourselves, is that that’s how music comes<br />
most naturally to us.<br />
V: Do you think your style changes with every album<br />
you make? You dress in a very sophisticated and vintage<br />
way, but at the same time you have this sort of modern<br />
thing going on as well.<br />
Adam: We never consciously discussed clothes, really.<br />
We’re lucky that we never wear the same outfits.<br />
We like a lot of similar stuff, but never ever wear<br />
the same. We once both had a white shirt and a<br />
waistcoat on, about three months ago, and it was<br />
really weird. It was the first time we’ve ever made<br />
that mistake in 10 years. People identify with us,<br />
partly because of how we look, and also because of<br />
the music, so it goes sort of hand in hand. But
it’s not something we discuss. And nobody comes in<br />
and shows us stuff, we do it ourselves. It’s as normal<br />
to us as making a meal, it’s just something we do.<br />
V: We wanted to talk about Spotify just briefly. Do you<br />
think that streaming services change the way people listen<br />
to and enjoy music for the worse? Do you yourselves<br />
prefer having physical copies of records at home?<br />
<strong>The</strong>o: I use Spotify and things like that, because it’s<br />
just easy and it’s a great way to consume music. One<br />
thing that people do still enjoy and need, and that’s<br />
why the radio’s still very popular, is because people<br />
like the music to be selected for them, really. You<br />
always look at playlists, so you look at things and<br />
people find music that way and it’s great that’s there.<br />
From the beginning of our band we’ve always existed<br />
online, YouTube was what made us popular, so<br />
it’s kinda fine.<br />
V: You’ve collaborated with people like Elton John, Kylie<br />
Minogue and Calvin Harris. Have you become accustomed<br />
to the idea of working with people you look up to<br />
or people who are fans of yours? Do you have someone<br />
you would like to collaborate with, like maybe Lana Del<br />
Rey?<br />
<strong>The</strong>o: She would be great! But yeah, we’re still
humbled by it, it’s still crazy to even think... I forget<br />
about Elton John, I’m like...he did play on that, I<br />
tell someone and I’ll go: Wow, it’s still strange to us,<br />
you know, because these things were just random<br />
moments of fortune and it’s funny when people<br />
like them. We've got friends who’re musicians and<br />
things like that, but we never assumed that we’re a<br />
band that other musicians would like. But it’s quite<br />
nice when someone says they do like us.<br />
V: Does the creative process feel different when working<br />
with someone other than your bandmate?<br />
Adam: Oh, John was interesting, because when<br />
he came in, he played on a song called "Help" off<br />
the second record, the last song, and we were like<br />
"You’re Elton John, just do what you want on our<br />
song, go on and whatever you like will happen."<br />
And he came in and said "I listened to the song lots<br />
of times and I don’t feel like I can improve what’s<br />
there so I’m just gonna play a part the two of you<br />
have already put in the song." And it was, like, the<br />
coolest moment ever. <strong>The</strong> most surreal moment. You<br />
collaborate with a legend of music, in the top ten of<br />
all time, maybe top five, and he’s, like, so humble,<br />
he just goes in and plays the parts that you’ve written.<br />
That was an insane moment of collaboration.
V: Nowadays a lot of artists do things aside from music<br />
as well. <strong>The</strong>y have their own fashion lines and their own<br />
YouTube channels and stuff. Is that anything that you<br />
would ever do?<br />
Both laugh<br />
<strong>The</strong>o: Maybe we could set up some sort of tutorial<br />
for something else.<br />
V: That was actually a question coming from fans. <strong>The</strong>y<br />
asked us on Instagram if we could ask if you would ever<br />
do a piano or dance tutorial.<br />
Adam: Funny thing is, sometimes, long after we’ve<br />
written a song, I have to go on YouTube tutorials<br />
that our fans have made, to remember how to play<br />
a song that we wrote. I go on a tablature website to<br />
find out what the fuck is in our song.<br />
V: It´s getting late, you´ve gotta run. Hope your fans<br />
put in the right tabulatures online for tonight´s live set.<br />
Thanks for the interview, guys!
RADAR<br />
LAMAN<br />
knows<br />
best!<br />
Welcome to the<br />
Nineties<br />
THESE THINGS WILL MAKE YOU<br />
GET NOSTALGIC RIGHT AWAY<br />
We often find ourselves nostalgic and longing for the past. <strong>The</strong>se emotions come up<br />
when we think about our childhoods, our careless teenage years, our crazy university<br />
days, anything that's happened ages ago and we can no longer go back to. But luckily<br />
there are certain things that can actually make us go back to those days, emotionally.<br />
Whether it be a song, an object, or a smell, it can bring back a nostalgic sensation which<br />
we want to cherish forever. It is not always a sad feeling, it can be happy too... almost<br />
romantic. Let's look through and dissect some memories and possessions which may<br />
trigger nostalgic feelings:
TAMAGOTCHI: You had one. Admit<br />
it. And you fed, played and did whatever<br />
it wanted you to do. You were a<br />
slave to your tamagotchi!<br />
MTV PENCIL CASE: Ah the good<br />
old days when MTV was actually about<br />
music and not about awkward American<br />
teens trying to find "the one" and<br />
being rejected on television…<br />
DISPOSABLE CAMERAS: Before<br />
we had our smart phones, we actually<br />
had to buy these small cameras, look<br />
through a tiny hole before taking the<br />
photo and then actually go to a special<br />
shop to have it developed. Now<br />
that's dedication!<br />
MMMBOP ON TAPE: Whether you<br />
had a shockproof portable CD player<br />
or a tape player, your love for music<br />
was real. You went to the shop. You<br />
browsed the music section, and there<br />
it was; MMMBOP by the Hansons. Ah<br />
that feeling you get just before you
put the tape or CD into your player and<br />
listen to the music you just purchased.<br />
Those three, long-haired beauties with<br />
their angelic voices. <strong>The</strong> deep, meaningful<br />
message behind their lyrics. Oh<br />
gosh, is that a hidden track? Oh my<br />
goodness, it is! <strong>The</strong>y really do love me<br />
back!<br />
YOUR DAD'S FIRST WIRELESS<br />
PHONE: Apart from the fact that you<br />
weren't really allowed to touch it, it<br />
was the most fascinating thing. It was<br />
huge, it was hard (that's what she said)<br />
and it looked like a grey banana. <strong>The</strong><br />
Nokia 8110. Just the touch of it brings<br />
back memories, oh and the phone bill<br />
as well ... yikes!<br />
CHAT ROOMS: Before this whole social<br />
media craze, we had MSN or ICQ<br />
or both! This was before all those emo-
jis. We actually had to make our own<br />
emojis by using the symbols on our<br />
keyboards! Like this, for example ,was<br />
a classic flirty emoji " ;-)" or "c==8"<br />
was fun too. If you don't know what<br />
"ASL" stands for, you're too young for<br />
this article. Chat rooms were so exciting,<br />
but majorly creepy, and most of<br />
all entertaining! But at the same time,<br />
I'm glad that time is over with!<br />
MAPS: Hey, remember when we<br />
didn't have smartphone and Google<br />
maps and we would get lost and have<br />
to ask strangers for directions? Yeah...<br />
but sometimes the strangers didn't<br />
know that specific street either and we<br />
would wander around for ages with<br />
no direction and we would be embarrassingly<br />
late for dinner at that point...<br />
good times... yeah...<br />
LAMAN<br />
knows<br />
best!<br />
REWINDING A TAPE: Did you get<br />
this tape from a video rental place?<br />
Well then you gotta "Be kind and rewind".<br />
Oh the video tape is yours? You<br />
still gotta rewind it though, unless you<br />
want to rewind it next time you decide<br />
to watch it, which is annoying. I don't<br />
know why this "duty" brings back nostalgic<br />
feelings, but it does.
Left: Shirt by Nike, Shorts & Sneakers by Adidas / Middle: Shirt, Shorts 6 Sneakers by Adidas, Football socks are Stylis`s own /<br />
Right: Shirt Nike, Leggings & Sneakers by Adidas, Shorts by Selected Homme
Shirt by Adidas
Kleid von Fuzzi, vintage Mantel
Shirt, Shorts & Sneakers by Adidas, Watch by Hugo Boss, Headband by Björn Borg
Shirt Nike, Shorts Adidas
Left: Whole Look by Adidas / Middle: Shirt by Soccer Center, Shorts & Sneakers by Adidas / Right: Shirt, Leggings & Sneakers by Adidas, Shorts by Selected Homme
Shirt, Shorts & Sneakers by Adidas, Watch by Hugo Boss
Shirt, Shorts & Sneakers by Adidas, Watch by Hugo Boss
Shirt, Shorts& Sneakers by Adidas, Watch Lacoste
Sneakers by Adidas
CREATIVE DIRECTION<br />
MIRZA SPRECAKOVIC<br />
MIRZASPRECAKOVIC.COM<br />
PHOTOGRAPHY<br />
KONSTANTIN REYER<br />
KONSTANTINREYER.COM<br />
STYLING<br />
MIRZA SPRECAKOVIC<br />
HAIR & MAKE UP<br />
SHLOMIT MIGAY<br />
SHLOMITMIGAY.COM<br />
MODELS<br />
IVO / STELLA MODELS<br />
TASSILO H. & MAXIMILIAN H. / WIENER MODELS<br />
PHOTOGRAPHY ASSISTANCE<br />
BENEDIGT ANGERER<br />
STYLING ASSISTANCE<br />
LAURA HOF<br />
MAKING OF<br />
KAREL FERNÁNDEZ<br />
LOCATION<br />
SOCCER CENTER VIENNA<br />
SOCCERCENTER.AT
MAKING OF<br />
KAMERA & SCHNITT: CRISTÓBAL HORNITO<br />
INTERPRET / TRACK: BROKE FOR FREE / 'THE GREAT'
AUF ACHSE<br />
LOOKING FOR RUBY BEACH
TEXT & FOTOS LENA STEINKE<br />
Weg. Ich möchte ganz weit weg. Immer wenn mich das Fernweh packt, denke ich an<br />
den wohl schönsten Moment meines Lebens, den ich am Ruby Beach, Washington,<br />
USA verbringen durfte. Ich atme tief durch, schließe die Augen und erträume mir<br />
diese wunderbar vernebelte Küstenlandschaft. Dann sitzt dieser verdammte Kloß im<br />
Hals und ich will nur noch weg. Weg. In den nächsten Flieger steigen und die Welt<br />
bereisen…
PORTLAND - THE HIPSTER-<br />
CAPITAL OF THE WORLD<br />
In Portland muss man sich bei Vollbärten<br />
immer zweimal vergewissern, ob<br />
sie nun zu einem Hipster oder zu einem<br />
Obdachlosen gehören. Wenn man<br />
morgens durch Portlands Innenstadt<br />
läuft, muss sich teilweise zwischen Tüten<br />
mit gebliebenen Habseligkeiten,<br />
vollen Einkaufswagen und Schlafsäcken<br />
hindurch quetschen. Im nächsten<br />
Moment passiert man aber großartige<br />
Kunstwerke an Hauswänden und hippen<br />
Shops wie man sie sonst nur in<br />
London oder Berlin findet. In wenigen<br />
Städten habe ich das Aufeinandertreffen<br />
zweier gegensätzlicher Welten so<br />
stark erlebt wie hier.
MOUNT RAINER -<br />
LOOKING FOR PARADISE<br />
Dieser Park ist wirklich atemberaubend<br />
schön. Nach einer Fahrt durch eine<br />
fast schon wüsten-ähnliche Landschaft<br />
kommen wir zum Mount Rainer National<br />
Park. Vorbei an Wasserfällen führt<br />
eine Straße bis nach Paradise, was sich<br />
als tatsächliches Paradies für unser<br />
Fotoauge entpuppte. Friedlich darlegende<br />
Wiesen mit der imposanten,<br />
schneebedeckten Kuppel des mächtigen<br />
Mount Rainers im Hintergrund.
ROUTE 101 -<br />
DURCH WALD UND NEBEL<br />
Den größten Teil der Zeit verbringen<br />
wir im Auto auf der nebelverhängten<br />
Route 101, die sich durch die feuchten<br />
Wälder Nordamerikas schlängelt.
SEATTLE - AUF UND AB<br />
Seattle ist sehr hügelig und inzwischen<br />
verstehen wir auch, weshalb dort kaum<br />
jemand mit dem Rad fährt. Wer hätte<br />
gedacht, dass diese Stadt so unglaublich<br />
riesig ist. Nach nur 8 Kilometern<br />
zu Fuß erreichen wir dann auch endlich<br />
Downtown. An der Space Needle<br />
vorbei spazieren wir bis zum Pike<br />
Market. Dort bekommt man alles von<br />
Fisch, Fleisch, Gemüse über Kleidung<br />
und Souvenirs. Es ist sehr überfüllt und<br />
das Gedränge in groß. Echtes Vintage<br />
Feeling bekommen wir in den coolen<br />
Secondhand-Shops in Ballard und Fremont.
PORT ANGELES -<br />
MORGENGRAUEN AUF<br />
VANCOUVER ISLAND<br />
Unweigerlich kommen Erinnerungen<br />
an die Twilight Filme auf, als wir an<br />
Forks und Port Angeles vorbeifahren.<br />
Bis zum Feuerholz wird hier alles um<br />
diese Filme vermarket. Wir nehmen<br />
die Fähre nach Vancouver Island. Es ist<br />
ein merkwürdiges Gefühl diese zwei<br />
riesigen Länder in Sichtweite zu haben.
RUBY BEACH -<br />
UND DANN IST ES PASSIERT<br />
Über La Push kommen wir zum Ziel<br />
unserer Reise - Ruby Beach. In diesem<br />
Teil Washingtons liegt der Nebel<br />
tief über den mystischen Wäldern und<br />
man spürt die Kälte des Atlantiks bei<br />
jedem Atemzug. Schon beim Öffnen<br />
der Autotüren hören wir die raue See.
Nicht weit entfernt führen wilde Treppenstufen<br />
hinunter zum langen Sandstrand.<br />
Der Nebel hängt an den vielen<br />
Felsen, die sich aus dem Wasser erheben.<br />
In dem Moment, in dem uns der<br />
Wind um die Ohren weht und wir die<br />
Pazifikluft einatmen, ist es um uns geschehen.<br />
Wir haben uns in die raue Pazifikküste<br />
und Ruby Beach verliebt. Wir<br />
bleiben eine ganze Weile hier.
WESTCOAST -<br />
HOME OF THE FREE...<br />
Es war ein wunderbares Erlebnis und<br />
wir haben unsere Liebe zu Amerika<br />
entdeckt. Die amerikanische Westküste<br />
hat uns absolut überzeugt. Noch nie<br />
saßen wir an einem so schönen Strand<br />
wie Ruby Beach, noch haben wir so<br />
gute Burger gegessen wie in Portland<br />
und noch nie haben wir so atemberaubende<br />
Wälder gesehen, wie im<br />
Olympic National Park. Wir wollen<br />
auf jeden Fall zurück und das nächste<br />
Mal sollte die Reise länger dauern.<br />
Bis dahin werden wir aber noch viele<br />
weitere Länder erkunden und an diese<br />
Momente zurückdenken wenn uns<br />
das Fernweh packt und wir einfach nur<br />
weg möchten.
FASSADE<br />
EDITOR'S<br />
CHOICE:<br />
STYLE-<br />
STYLE<br />
TIPP<br />
TIP<br />
Kerze von Urban Outfitters / Memory Box von Urban Outfitters / Shirt von Asos /<br />
Schuhe von Bally / Rasierpinsel von Mühle
Jacke von BLK DNM / Shorts von Asos / Lomography Kamera /<br />
Taschenuhr von Tissot / Weekender von Louis Vuitton
Tank Top von Asos / Shorts von Asos / Pinnwand von Urban Outfitters /<br />
Sonnenbrille von Julian Zigerli x Lunettes / Buch von Urban Outfitters /<br />
Slippers von Dolce&Gabbana
Regal von Urban Outfitters / Spiegel von von Urban Outfitters / Stuhl von Urban Outfitters<br />
/ Flurkommode von Urban Outfitters
BALANCE<br />
BEAUTY<br />
THE CLASSIC MEN´S SURVIVAL KIT<br />
CREATIVE PRODUCTION JULIAN BEHRENBECK /<br />
FOTOS STEFANIE THIELE / TEXT JON-ERIC HEGEMANN<br />
ESSENTIELLE PFLEGE FÜR DEN BART UND<br />
DIE HAUT BIETET DIE MISCHUNG AUS AR-<br />
GANÖL, JOJOBA UND APRIKOSENKERNÖL<br />
FÜR DIE TÄGLICHE STÄRKUNG DER HAARE.<br />
MURDOCK LONDON BEARD OIL
EIN MATTIERENDES, VOLUMEN<br />
GEBENDES SPRAY MIT<br />
ZITRONENEXTRAKT UND<br />
MEERSALZ FÜR EIN<br />
PERFEKTES FINISH.<br />
MURDOCK LONDON SEA SALT<br />
STYLING SPRAY
EIN PERFEKTES STYLING DER BARTHAARE<br />
DAS KEINE KLEBRIGEN RÜCK-<br />
STÄNDE HINTERLÄSST.<br />
PERCY NOBLEMAN -<br />
GENTLEMEN'S STYLING WAX<br />
FÜR EINEN GEPFLEGTEN, WEICHEN BART<br />
WIRD DAS ÖL NACH DER REINIGUNG<br />
INS HAAR EINMASSIERT.<br />
PERCY NOBLEMAN - BEARD CONDITIONING OIL
DIE AUF WASSER BASIERENDE<br />
POMADE BRINGT DIE HAARE<br />
IN FORM OHNE SIE FRANSIG<br />
UND FETTIG AUSSEHEN<br />
ZU LASSEN.<br />
PERCY NOBLEMAN - POMADE
EIN HAUCH VON BASILIKUM UND LAVENDEL,<br />
GEMISCHT MIT DEN NOTEN DER TONKA-<br />
BOHNE UND WEISSEM MOSCHUS.<br />
MAISON MARTIN MARGIELA -<br />
AT THE BARBERSHOP<br />
DAS HAIR & BODY WASH VERSORGT<br />
DIE HAUT MIT FEUCHTIGKEIT UND<br />
HINTERLÄSST EINE NOTE VON<br />
BERGAMOTTE - EINE HOMMAGE<br />
AN DIE KÜSTE KALABRIENS.<br />
ERMENEGILDO ZEGNA - ACQUA DI BERGAMOTTO -<br />
HAIR & BODY WASH
INSPIRIERT VON ORIENTALISCHEN<br />
DÜFTEN PFLEGT UND BERUHIGT<br />
DIESER AFTER SHAVE BALSAM DIE<br />
RASIERTE HAUT MIT DEN EXTRAKTEN<br />
MAROKKANISCHER MYRRHE.<br />
CRABTREE & EVELYN - MOROCCAN MYRRH - AFTER SHAVE BALM
DAS NICHT SCHÄUMENDE RASIERGEL AUS<br />
DER BARBERSHOP REIHE BESÄNFTIGT DIE<br />
HAUT UND SORGT FÜR EINE EXAKTE<br />
UND ANGENEHME RASUR.<br />
VIKTOR & ROLF - SPICE BOMB BARBERSHOP -<br />
NON FOAMING SHAVING CREAM
DAS IN ÖSTERREICH<br />
HERGESTELLTE ÖL<br />
SPENDET DEN HAA-<br />
REN DIE NOTWENDI-<br />
GE FEUCHTIGKEIT UND<br />
STÄRKT SIE MIT DEN EX-<br />
TRAKTEN VON GRAPE-<br />
FRUIT- UND MANDELÖL.<br />
MEN’S ROOM - BEARD OIL
ALS TÄGLICHER BEGLEITER BEFREIT<br />
ES DEN BART VON BAKTERIEN UND<br />
SCHMUTZ, HINTERLÄSST EINEN UN-<br />
AUFDRINGLICH - FRISCHEN DUFT<br />
UND BIETET DIE GRUNDLAGE FÜR<br />
EIN PERFEKTES STYLING.<br />
MEN’S ROOM - BEARD BALM<br />
MARLIES MÖLLER - ALLROUND HAIR BRUSH
ADVERTORIAL<br />
Whisky<br />
EIN KLASSIKER NEU INTERPRETIERT<br />
... AUF ÖSTERREICHISCH<br />
Welcher Whisky ist on top? Welcher<br />
Tropfen lässt die Herzen der Kenner<br />
und Liebhaber höher schlagen?<br />
In internationalen Rankings wechseln<br />
die Namen der Spitzenreiter am<br />
Whiskymarkt und in Sammlerkreisen<br />
laufend. Rankings von diversen Experten<br />
erklären einem auf unterschiedliche<br />
Art und Weise, was denn gerade<br />
angesagt ist und unsere Gaumen<br />
erfreut. Oftmals vergessen wird aber,<br />
dass Geschmäcker unterschiedlich<br />
sind. Der beste Whisky ist immer der,<br />
der einem am besten schmeckt – und<br />
der muss nicht immer aus Schottland<br />
kommen.
Auf den Geschmack gekommen ist<br />
auch Jasmin Haider. Eine junge Frau,<br />
die mit Jahresanfang hochmotiviert<br />
das Erbe ihrer Eltern angetreten hat,<br />
die vor über 20 Jahren im Waldviertel<br />
die 1. Whiskydestillerie Österreichs<br />
gegründet haben. Der Familienbetrieb<br />
ist mittlerweile zur Whisky-Erlebniswelt<br />
gewachsen, mit 70.000 Besuchern<br />
jährlich.<br />
Spezialisiert hat man sich – wie der<br />
Ortsname Roggenreith schon vermuten<br />
lässt – seit Anbeginn auf Roggen<br />
und Roggenmalzwhiskys. Ein Insidertipp<br />
wenn es um Whisky geht, sucht<br />
man doch weltweit nach diesen Raritäten,<br />
die besonders im Bar- und Cocktailbereich<br />
stark gefragt sind.<br />
Um die Besonderheit österreichischen<br />
Whiskys zu verstehen, erklärt<br />
die gelernte Destillateurin und Vorsitzende<br />
der Austrian Whisky Association<br />
worauf es ankommt: „Whisky<br />
bekommt seine Aromen durch das<br />
Grundprodukt, die Herstellung und<br />
den Großteil durch die Lagerung. Wir<br />
verwenden Roggen anstatt Gerste,<br />
wenden andere Produktionstechniken<br />
an und lagern in heimischer Eiche –<br />
natürlich ist dann auch der Genuss unseres<br />
Whiskys individuell“.<br />
Whisky ist es trotzdem! Es gibt über<br />
100 Länder in denen Whisky produziert<br />
wird – auf mehr oder weniger hohem<br />
Niveau. Das Wort Whisky ist nicht<br />
regional begrenzt, wie etwa Champagner.<br />
Sobald ein Getreidebrand<br />
mit Malzanteil mindestens 3 Jahre im<br />
Holzfass gereift ist und mindestens<br />
40% Alkohol hat, darf Whisky auf dem<br />
Etikett stehen. Diese Definition lässt<br />
eine enorme Vielfalt zu, die sich, nach<br />
Meinung von Jasmin Haider, nicht in<br />
Rankings erfassen lässt.<br />
EINEN KLASSIKER<br />
NEU ERFINDEN<br />
Whisky ist ein Klassiker der immer<br />
in Mode sein wird. Das Kultgetränk<br />
darf aber nicht verstaubt wirken und<br />
braucht ein neues Image. Ein Image<br />
das Jasmin Haider verkörpert: jung,<br />
hip, leidenschaftlich, weltoffen und<br />
experimentierfreudig. Und genauso<br />
wie das Image, ändert sich auch die<br />
Zielgruppe. Whisky ist schon lange<br />
kein Altherrengetränk mehr.<br />
In den letzten 20 Jahren sind auch<br />
immer mehr die Kritiker verstummt,<br />
die anfangs über österreichischen<br />
Whisky gewitzelt haben. Den obwohl<br />
Geschmäcker ja bekanntlich verschieden<br />
sind, haben sich Qualität und Vielfalt<br />
durchgesetzt.<br />
www.whiskyerlebniswelt.at
FASSADE<br />
SHOP ZONE<br />
NOSTALGIE<br />
Alle hier vorgestellten Produkte können online<br />
sofort erworben werden. Mit Lieferzeiten<br />
von 1-2 Tagen sind unsere Partner unter<br />
den Top Ten des Webshoppings.<br />
HIER ZU<br />
KAUFEN<br />
>>
Travelogue<br />
Eur 26,99<br />
Jetzt kaufen<br />
Schuhglanz-Set<br />
Eur 21,99<br />
Jetzt kaufen<br />
Flaschenöffner<br />
Eur 21,77<br />
Jetzt kaufen<br />
Schuhlöffel<br />
Eur 25,99<br />
Jetzt kaufen
HIER ZU<br />
KAUFEN<br />
>><br />
Hosenträger<br />
Eur 23,99<br />
Jetzt kaufen<br />
TrilbyHut<br />
Eur 47,99<br />
Jetzt kaufen
Jack & Jones Einstecktuch<br />
Eur 9,99<br />
Jetzt kaufen<br />
100 All Time Favourite Movies Buch<br />
Eur 18,99<br />
Jetzt kaufen<br />
goldenes Armband<br />
Eur 39,99<br />
Jetzt kaufen
HIER ZU<br />
KAUFEN<br />
>><br />
Brotdose<br />
Eur 22,99<br />
Jetzt kaufen<br />
Gentlemen's Hardware Seife<br />
Eur 14,49<br />
Jetzt kaufen
Gentleman's Hardware Kragenverstärker<br />
Eur 14,49<br />
Jetzt kaufen<br />
Aufziehbares Auto<br />
Eur 7,49<br />
Jetzt kaufen<br />
Passhülle aus Leder<br />
Eur 14,49<br />
Jetzt kaufen
BUY NOW!<br />
1 BOX<br />
5 PRODUCTS
AUF ACHSE<br />
5 SCHRECKLICH<br />
SCHÖNE ORTE<br />
THE<br />
PLACES<br />
VON MARION PAYR / LADY VENOM<br />
Osttirol<br />
Das unterschätzte Juwel "Osttirol" verzaubert nicht<br />
nur mit Berglandschaften, sondern auch mit tiefblauen<br />
Seen - so einsam und unberührt, dass man<br />
es kaum glauben kann. Morgens hängt der Nebel
über der Wasseroberfläche wie ein Schleier, den es zu heben gilt. So stechen<br />
wir mit unserem kleinen Holzboot in den Tristachersee und hören nur das sanfte<br />
Rauschen des Waldes nebenan. Und nach unserem Ruderausflug zu Sonnenaufgang<br />
gibt's ein köstliches Frühstück am Seeufer - so darf's gern jeden Tag sein!
Ennstal<br />
Täler sind meist schmal und dunkel, umgeben von herrschaftlichen Gebirgen,<br />
die alles zu erdrücken scheinen. Die Sonne erreicht den Boden nur wenige Stunden<br />
pro Tag und der Horizont ist nicht sichtbar. Das Ennstal allerdings ist das<br />
Gegenteil - es ist weit und hügelig, sonnendurchflutet und frei - die Berggipfel
zieren die Landschaft ohne sie übermächtig zu dominieren. Ein Ort zum Verweilen<br />
oder während der Ennstal Classic Ralley gemütlich mit dem Oldtimer zu<br />
durchkreuzen.
Schneealpe<br />
Nicht weit von Wien entfernt - über eine kleine Passstraße erreicht man die<br />
Schneealpe. So wandert man über Stock und Stein und wähnt sich mitten in den<br />
Alpen - obwohl man nur deren Ausläufer entdeckt. Der perfekte Tagesausflug.
Tauplitz<br />
Die schönsten Almhütten findet man verstreut auf der Tauplitz. Das Beste daran:<br />
Viele davon gibt's auch für uns Städter als Wochenend-Domizil zu mieten.<br />
Wer es gerne bequem hat, kann sogar den (passwortgeschützten) Schranken
mit dem Auto passieren und bis zu einigen der Hütten vorfahren. So steht dem<br />
gemütlichen Alpenwochenende nichts mehr im Wege!
Obernberger See am Brenner<br />
Nach langer Autofahrt erreicht man ihn - den südlichsten Zipfel von Tirol, den<br />
Brenner. Bekannt ist die Gegend vor allem für den Grenzübergang und den Transitverkehr,<br />
dabei gibt es dort noch einige Schätze zu entdecken. Zum Beispiel<br />
den Obernberger See! Nach einem (zugegeben etwas steilen) Aufstieg und der
Querung einer großen Weide erreicht man diesen fantastischen Gebirgssee und<br />
muss dann leider feststellen, dass die hiesige Gastwirtschaft zugesperrt hat. Zeit<br />
die mitgebrachten Müsliriegel zu genießen und vom Aussteigen zu träumen!<br />
Wär das nicht was - so eine Almwirtschaft?
Semmering<br />
Sommerfrische - was hat es damit eigentlich auf sich? Ehedem der noblen Gesellschaft<br />
vorbehalten, macht sich jetzt ein neuer Trend aus. Man muss ja keine<br />
eigene Jugendstil-Villa besitzen, um nicht doch ein Wochenende im kühlen<br />
Grünen abseits der drückenden Schwüle und grauen Hektik der sommerlichen
Großstadt zu verbringen. So mietet man sich ein bei Gastgebern wie den herrlichen<br />
Jungs der "Villa Antoinette" und genießt ausgedehnte Spaziergänge.<br />
Oldschool!