CHAI 4. Ausgabe
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SOZIAL<br />
Vergeben heißt zu wissen, dass niemand<br />
perfekt ist und alle mal Fehler machen können.<br />
So wie wir uns selbst verzeihen können<br />
und um Vergebung bitten, so sind wir auch<br />
verpflichtet ihnen Chancen zur Wiedergutmachung<br />
zu geben.<br />
Als Menschen sind wir darauf angewiesen<br />
Taten vergeben zu bekommen. Selbst der<br />
beste Mensch kann ins Fettnäpfchen treten<br />
oder mal einen schlechten Tag haben. Und<br />
auch der schlimmste Fehler dürfte nicht<br />
ohne Grund gemacht worden sein. Die Absicht,<br />
die dahinter gesteckt hat, muss auch<br />
nicht unbedingt schlecht gewesen sein. Viel<br />
eher hüten sich Personen, anderen um sich<br />
herum Leid zuzufügen. Allein dieses Wissen<br />
kann helfen viele dieser Taten zu tolerieren.<br />
Jemanden zu vergeben und dessen Fehler<br />
zu tolerieren bedeutet aber nicht blind<br />
gegenüber seinen Fehlern zu sein. Es hilft<br />
weder einem selbst, noch der Person, wenn<br />
das Leid nicht angesprochen wird. Man mag<br />
noch so gutherzig oder barmherzig sein, das<br />
heißt aber nicht, dass man naiv sein muss.<br />
Sprecht den Fehler an und teilt der Person<br />
mit, wie tief ihr verletzt worden seid. Nur<br />
dann kann diese Person auch den Fehler<br />
erkennen und das nächste Mal behutsamer<br />
mit euch umgehen.<br />
Es gibt auch eine andere Möglichkeit des<br />
Verzeihens. Eine die leider nicht immer gut<br />
enden muss. Wir begegnen unzähligen Menschen<br />
in unserem Leben. Personen, die einmal<br />
der eigenen Person gut getan haben und<br />
später nichts mehr als Trauer versprechen.<br />
Sie helfen einem nicht mehr sich gut zu fühlen,<br />
sondern schaden nur. Ihre bloße Nähe<br />
macht einen unglücklich. Für solche Fälle<br />
bleibt nichts anderes übrig, als das Problem<br />
an der Wurzel zu packen und diese Person<br />
ein für alle Mal zu beseitigen. Das läuft am<br />
einfachsten, wenn man den Kontakt zu ihr<br />
abbricht und betet, dass sie euch nicht nochmal<br />
findet. Diese Methode ist effektiv, wenn<br />
die Person kein Familienmitglied ist. Bei Familienmitgliedern<br />
ist die Sache komplizierter<br />
und das Verzeihen kann unter anderem<br />
zur Mission Impossible werden. Viel Glück<br />
dabei und schreibt mir von euren Erfahrungen<br />
zum Thema Vergeben.<br />
Mag.rer.nat. Rumeysa Betül Dür<br />
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