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Experimentelle und theoretische Untersuchungen zur Bestimmung ...

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2. Stand der Forschung 7<br />

dem Zwei-Fluid-Modell berücksichtigen nur einen mittleren, unveränderlichen Durchmesser,<br />

der aus Messungen oder empirischen Korrelationen (siehe Kapitel 2.5.2) abgeleitet wird.<br />

Anwendungsbeispiele der Euler/Euler-Berechnungen für verschiedene Apparatebauformen<br />

finden sich für Blasensäulen (z. B. Grienberger [39]), Strömungsrohre [93,68,11] <strong>und</strong><br />

Schlaufenreaktoren (z.B. Becker et al. [4]). Dabei werden den Berechnungen auch detaillierte<br />

Messungen gegenübergestellt.<br />

In technischen Anwendungen, die meist hohe Gasgehalte aufweisen, muss ein zeitlich <strong>und</strong><br />

räumlich veränderlicher Blasendurchmesser oder, genauer, eine -durchmesserverteilung<br />

berücksichtigt werden. Um dies zu erreichen, werden deshalb zusätzliche Transportgleichungen<br />

gelöst, z. B. für die veränderliche volumenbezogene Phasengrenzfläche, den Sauterdurchmesser<br />

oder die Gesamtanzahldichte [62,132,91], die sich aus den Populationsbilanzen<br />

ergeben. Letztere werden ausführlich in Kapitel 2.6 diskutiert. Die Anwendbarkeit dieser<br />

Methode in Rohrströmungen wird abgestützt durch Vergleiche mit experimentellen Daten<br />

der volumenbezogenen Phasengrenzfläche von Hibiki <strong>und</strong> Ishii [49] <strong>und</strong> Kataoka et al. [57].<br />

Bei der numerischen Lösung der Euler/Euler-Gleichungen muss die Diskretisierung des<br />

Berechnungsgitters der Fragestellung angepasst werden. Für Rohrströmungen mit rotationssymmetrischer<br />

Gasgehaltsverteilung wird häufig das Drift-Strömungsmodell nach Zuber <strong>und</strong><br />

Findlay [134] eingesetzt, wobei die Strömungsgrößen über den gesamten Rohrquerschnitt<br />

gemittelt sind. Mit Methoden von hoher räumlicher Auflösung, wie der Volume-of-Fluid-<br />

Methode z.B. in [118], lassen sich dagegen sogar freie Oberflächen von einzelnen Blasen<br />

oder die genaue Form der Zwischenphasengrenzfläche simulieren. Bei der Grenzflächenverfolgung<br />

(Front-Tracking, siehe beispielsweise in [107]) kann die Form der instationär veränderlichen<br />

Grenzfläche zeitlich genau verfolgt werden. Hierzu ist allerdings eine sehr hohe<br />

zeitliche/räumliche Auflösung <strong>und</strong> damit ein großer rechnerischer Aufwand erforderlich. Bei<br />

gröberer Gitterweite muss darauf geachtet werden, dass in dem betrachteten Zeitintervall<br />

eine repräsentative Population von Blasen berechnet wird, damit eine statistische Mittelung<br />

etwa der Blasengrößen möglich wird.<br />

2.1.2 Euler/Lagrange-Methode<br />

In der Lagrange’schen Darstellung wird die Flüssigkeitsbewegung aus Sicht einzelner Strömungselemente<br />

(hier der dispersen Partikeln) beschrieben <strong>und</strong> die Frage nach deren Änderung<br />

von Ort <strong>und</strong> Geschwindigkeit gestellt. Die Größe der einzelnen Partikeln muss bekannt<br />

sein. Die freien Parameter dieser Beschreibung sind die Anfangsposition eines Strömungselementes<br />

x 0 <strong>zur</strong> Zeit t 0 <strong>und</strong> die verstrichene Zeit t-t 0. Man erhält also die Trajektorie eines<br />

Fluid-Elementes x(x 0,t-t 0). Durch Differentiation nach der Zeit erhält man die Lagrange’sche<br />

Geschwindigkeit u Lagrange = dx/dt . Beim Euler/Lagrange-Verfahren wird die kontinuierliche<br />

Phase mit der Eulerschen die disperse Phase mit der Langrangeschen Methode beschrieben.<br />

Dabei werden basierend auf der Betrachtung der wirkenden Kräfte die Trajektorien individueller<br />

disperser Partikeln bestimmt <strong>und</strong> durch eine Bewegungsgleichung beschrieben. Häufig<br />

eingesetzt wird beispielsweise die Bewegungsgleichung nach Tchen [81].

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