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Experimentelle und theoretische Untersuchungen zur Bestimmung ...

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2. Stand der Forschung 21<br />

Beobachtungen ca. 25 ms für Wasser/Luft-Systeme. Hesketh et al. [47,48] ermittelten mit<br />

einer High-Speed-Kamera die kürzesten Zerfallszeiten von Blasen in turbulenten Strömungen<br />

mit 10 ms <strong>und</strong> korrelieren die Zerfallrate mit der Dissipationsrate, die für eine Rohrströmung<br />

aus dem Reibungsdruckverlust bestimmt werden kann. Viskose <strong>und</strong> Grenzflächenkräfte,<br />

beeinflusst durch oberflächenaktive Substanzen, wirken der Blasenverformung<br />

entgegen. Um dies zu berücksichtigen, stellen Walter <strong>und</strong> Blanch eine eigene Korrelation <strong>zur</strong><br />

<strong>Bestimmung</strong> der stabilen Blasengröße auf. Martinez et al. [86] messen die Blasengrößenverteilung<br />

in einem Zwei-Phasen-Jet bei verschiedenen Turbulenzgraden in Strömungen geringer<br />

Blasendichte. Die Blasengrößen liegen unter 1 mm, was auf sehr hohe Turbulenz hindeutet.<br />

Für die Formulierung der Zerfallsrate wird meist analog <strong>zur</strong> Koaleszenzrate vorgegangen.<br />

Für die Zerfallsrate wird folgender formaler Ansatz getroffen:<br />

{ / }<br />

Zerfallsrate = Kollisionsrate Blase Wirbel ×<br />

Zerfallseffizienz<br />

Für die Kollisionsrate zwischen Blase <strong>und</strong> Wirbel existieren bislang nur sehr einfache empirische<br />

Ansätze, z.B. der Ansatz von Lee et al. [76] aus einfacher Dimensionsanalyse. Von<br />

Grienberger [39] <strong>und</strong> Millies [90] wird eine aus eigenen Messungen ermittelte Korrelation<br />

eingesetzt. Grienberger merkt zum Ansatz von Lee an, dass er mit steigendem Blasendurchmesser<br />

eine sinkende Zerfallsrate berechnet, was der Realität widerspricht. Für die Zerfallseffizienz<br />

gibt Lee einen Ausdruck an, der der Wahrscheinlichkeit proportional ist, dass die<br />

lokale kinetische Wirbelenergie größer ist als der örtliche Anteil der Oberflächenenergie der<br />

Blase. Beim Zerfall der Blasen wird bislang meist ein binärer Zerfall berücksichtigt, obwohl<br />

auch beobachtet wurde, dass sich beim Zerfall mehr als zwei Tochterpartikel bilden [62].<br />

Beim binären Zerfall wird zusätzlich eine Zufallsfunktion aufgestellt, die angibt, welche beiden<br />

Blasengrößen beim Zerfall entstehen (Tochterblasengrößenverteilung). Hierfür werden<br />

verschiedene Verteilungsfunktionen von Fleischer [31] untersucht. Weitere <strong>theoretische</strong><br />

Betrachtungen zum Blasenzerfall sind in Kapitel 2.6.2 dargestellt.<br />

2.4.4 Transport<br />

Die Blasentransportgeschwindigkeit ergibt sich aus der Summe der auf die Blase wirkenden<br />

Kräfte. Durch den unterschiedlich schnellen Transport unterschiedlich großer Blasen wird<br />

eine räumliche Klassierung bewirkt, die für Trennvorgänge wichtig ist. Bei der Gasabscheidung<br />

ist vor allem die Kenntnis der Transportgeschwindigkeit der kleinsten Blasen wichtig,<br />

um sicherzustellen, dass diese abgetrennt werden. Die Berechnung von Gasabscheidern wird<br />

beispielsweise durchgeführt bei chemischen Gas-Flüssigkeits-Reaktoren [23] <strong>und</strong> Gasabscheidung<br />

aus Schmelzen [10]. Die örtliche Blasengrößenverteilung stellt sich in Abhängigkeit<br />

von der Transportgeschwindigkeit der einzelnen Blasengrößenklassen ein. Die Transportgeschwindigkeiten<br />

werden basierend auf Einzelblasenbetrachtungen aufgestellt <strong>und</strong> ggf.<br />

erweitert, um den Gasvolumenanteil zu berücksichtigen.<br />

Durch den großen Dichteunterschied zwischen Gas- <strong>und</strong> Flüssigphase ist bei Blasenströmungen<br />

die Relativgeschwindigkeit zwischen den Phasen hauptsächlich durch den Auftrieb<br />

bestimmt. Zahlreiche Korrelationen <strong>zur</strong> <strong>Bestimmung</strong> der stationären Aufstiegsgeschwindigkeit<br />

finden sich bei Tomiyama [117] <strong>und</strong> Fan [30].

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