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Experimentelle und theoretische Untersuchungen zur Bestimmung ...

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2. Stand der Forschung 29<br />

Eine weitere Reduzierung der Anzahl der zu lösenden Erhaltungsgleichungen bietet die<br />

Lösung der Populationsbilanz auf der Basis der statistischen Momente. Formal wird dazu die<br />

Populationsbilanz gemäß der Momentendefinition der ADV, Gleichung (2.17), integriert,<br />

wie von Kocamustafaogullari <strong>und</strong> Ishii [62] gezeigt. Wird nur Koaleszenz <strong>und</strong> Zerfall<br />

berücksichtigt, ergibt sich:<br />

∞ ∞ ∞<br />

k D() f v<br />

k k<br />

v d v= v ( BK − DK)d v+ v ( BZ−DZ)dv Dt 0 0 0<br />

∫ ∫ ∫<br />

1442443 1442443<br />

2<br />

Ykm0<br />

Ωkm0<br />

(2.41)<br />

Aus den Birth- <strong>und</strong> Death-Termen wird die Gesamtanzahldichte bzw. das nullte Moment ausgeklammert<br />

<strong>und</strong> man erhält dadurch den Koaleszenzkernel <strong>und</strong> den Zerfallskernel.<br />

Mit Hilfe der Momentendefinition kann die Populationsbilanz in Transportgleichungen für<br />

jedes Momente umgewandelt werden. Es ergeben sich beispielsweise die Transportgleichung<br />

für den Gasgehalt (gemäß der Euler-Euler-Modellierung), für die Grenzflächenkonzentration<br />

oder die Blasenanzahldichte. Eine Erhaltungsgleichung für die Blasenanzahldichte, das<br />

nullte Moment der ADV, wird von Milies <strong>und</strong> Mewes [90] eingesetzt. Sehr häufig eingesetzt<br />

werden von verschiedenen Autoren [57,77,62,132] Erhaltungsgleichungen für die Grenzflächenkonzentration.<br />

Es müssen um so mehr Momente berechnet werden, je komplexer die Form der Blasengrößenverteilung<br />

ist. Bislang existieren aber keine systematischen <strong>Untersuchungen</strong> darüber, in<br />

welchem Verhältnis der rechnerische Aufwand <strong>zur</strong> gewünschten Genauigkeit stehen muss.<br />

Weiterhin besteht ein Schließungsproblem, da die Quellterme immer höhere Momente enthalten,<br />

die nicht durch die Erhaltungsgleichungen berechnet werden [97]. Es muss deshalb<br />

eine bestimmte Form der Blasengrößenverteilung angenommen werden, um jedes beliebige<br />

Moment berechnen zu können. Möglichkeiten hierfür sind monodisperse Verteilungen, ein<strong>und</strong><br />

zweiparametrige Verteilungsfunktionen oder die Annahme selbstähnlicher Verteilungen.<br />

Zur Lösung des Schließungsproblems schlagen Marchisio et al. [85] eine Verwendung von<br />

gewichteten Residuen vor. Hierfür sind aber bereits sechs Momentengleichungen zu lösen.<br />

Die Erhaltungsgleichung für das erste Moment entspricht der Massenerhaltungsgleichung<br />

(Kontinuitätsgleichung), die in Strömungsberechnungen ohnehin erfüllt sein muss. Die<br />

Koaleszenz <strong>und</strong> Zerfallsterme verschwinden hierin, was auch als Kontrolle für die verwendeten<br />

Koaleszenz- <strong>und</strong> Zerfallsansätze <strong>und</strong> die Diskretisierung eingesetzt werden kann. Der<br />

wichtigste Punkt bei der Aufstellung der Momentengleichungen ist die Formulierung der<br />

Quellterme.<br />

Zur Lösung der Gleichungen ist weiterhin die Kenntnis der Blasengeschwindigkeit der<br />

jeweiligen Blasenklasse mit dem Volumen v notwendig. Gr<strong>und</strong>sätzlich müsste für jede Blasenklasse<br />

also zusätzlich auch noch eine Impulsbilanzgleichung gelöst werden. Zur Vereinfachung<br />

können beispielsweise gleiche Geschwindigkeiten für alle Blasen angenommen werden<br />

[80].<br />

Unsicherheit besteht auch bei der Wahl der Randbedingungen für die Berechnung der Populationsbilanzen.<br />

Es muss eine Anzahldichteverteilung beispielsweise aus Messungen (siehe<br />

Kapitel 2.7.2) bekannt sein, wobei diese stets mit einem Messfehler behaftet sind. Oder es

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