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Experimentelle und theoretische Untersuchungen zur Bestimmung ...

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2. Stand der Forschung 11<br />

Eine weitere Rückwirkung der Blasen auf die Turbulenzstruktur der kontinuierlichen Phase<br />

ergibt sich dadurch, dass die Blasen das mittlere Geschwindigkeitsprofil einer Strömung verändern.<br />

Damit geht eine Änderung der scherinduzierten Turbulenz, z.B. an festen Wänden<br />

oder turbulenzerzeugenden Einbauten einher, wie beispielsweise die <strong>Untersuchungen</strong> von<br />

Wang et al. [127] <strong>und</strong> Benk [6] deutlich zeigen.<br />

2.2 Charakterisierung der Blasengrößenverteilung<br />

Wie im vorangegangen Abschnitt dargestellt, ist in dispersen Gas-Flüssigkeit-Systemen die<br />

Kenntnis der Blasengrößenverteilung notwendig. Zu deren Beschreibung werden statistische<br />

Methoden genutzt. Eine Übersicht findet sich in Hartung [44].<br />

2.2.1 Häufigkeitsverteilung, Verteilungsdichte <strong>und</strong> Anzahldichteverteilung<br />

Zur Charakterisierung der Blasengrößenverteilung <strong>und</strong> damit der Phasengrenzflächenstruktur<br />

können Verteilungsfunktionen herangezogen werden. Welche Verteilungsfunktion ausgewählt<br />

wird, hängt von deren Einsatzzweck ab. Im folgenden sollen einige eingesetzte Verteilungen<br />

dargestellt werden. Vielfach eingesetzt, insbesondere <strong>zur</strong> Darstellung von<br />

gemessenen Größenverteilungen, ist die Häufigkeitsverteilung der Blasendurchmesser h(d).<br />

Sie wird meist durch Zählverfahren ermittelt (siehe Kapitel 2.7.2). Durch Bezug der relativen<br />

Häufigkeit einer Größenklasse auf die Klassenbreite wird die Häufigkeitsdichteverteilung<br />

der Durchmesser p(d) oder der Blasenradien p(R) erhalten, die den Vorteil einer Vergleichbarkeit<br />

unabhängig von der Klassenbreite hat. Zur <strong>Bestimmung</strong> des mittleren Blasenvolumens<br />

oder auch der mittleren Blasenmasse ist es notwendig, die Häufigkeitsdichteverteilung<br />

des Blasenvolumens p(v) zu kennen. Diese kann wie folgt berechnet werden:<br />

p( v) dv = p( R) dR<br />

(2.15)<br />

p(v)∆v ergibt die relative Häufigkeit für Blasen mit einem Volumen zwischen v <strong>und</strong> v+∆v.<br />

Diese Verteilung wird meistens nicht grafisch dargestellt, da sie im Bereich kleiner Blasen<br />

sehr fein diskretisiert werden müßte, so dass eine logarithmische Skalierung notwendig ist.<br />

Aus der Häufigkeitsdichteverteilungsfunktion des Blasenvolumens p(v) wird die Anzahldichteverteilungsfunktion<br />

f(v) berechnet, im weiteren abgekürzt als ADV bezeichnet, welche<br />

für die Berechnung der Populationsbilanzen <strong>und</strong> die Herleitung der Momenten-Methode<br />

benötigt wird. Hierbei stellt n ges die Gesamtanzahl an Blasen pro Volumeneinheit (Gesamtanzahldichte)<br />

dar.<br />

f( v) =<br />

n p( v)<br />

ges<br />

(2.16)<br />

f(v)∆v ergibt die Blasenanzahl pro Volumeneinheit für Blasen mit einem Volumen zwischen v<br />

<strong>und</strong> v+∆v. Die Anzahldichteverteilungsfunktion f(v) beinhaltet somit Informationen über die<br />

Anzahldichte <strong>und</strong> stellt eine Schlüsselgröße von hohem Informationsgehalt dar, da sich aus<br />

ihr bei Kenntnis der Blasenformen viele wichtige charakteristische Größen der dispersen<br />

Phase wie Gasgehalt, Anzahldichte <strong>und</strong> volumenbezogene Phasengrenzfläche als statistische<br />

Momente (siehe Kapitel 2.2.2) ableiten lassen, wie von Kocamustafaogullari <strong>und</strong> Ishii<br />

gezeigt [62]. Dieses stellt einen Vorteil gegenüber dem Einsatz der volumenbezogenen Phasengrenzfläche<br />

oder eines einzigen mittleren Durchmessers als charakterisierende Größe dar,

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