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Jahresbericht 2011 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien

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<strong>Jahresbericht</strong><br />

<strong>2011</strong>


<strong>Jahresbericht</strong><br />

<strong>2011</strong>


2 sammlung


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />

mit MVK und ÖTM


Impressum<br />

medIenInhaber und herausgeber<br />

Generaldirektorin<br />

Dr. Sabine HAAG<br />

redaktIon<br />

Franz PicHorner<br />

elisabeth HerrMAnn<br />

lektorat<br />

elisabeth HerrMAnn<br />

Annette ScHÄFer<br />

Übersetzungen<br />

elizabeth MorTiMer<br />

art-dIrektIon<br />

Stefan ZeiSLer<br />

FotonachweIs<br />

©, falls nicht anders angegeben: KHM<br />

leitung Fotografie und bildbearbeitung<br />

Stefan ZeiSLer<br />

bildbearbeitung<br />

Michael AUMÜLLer<br />

Fotografen<br />

christian MenDeZ<br />

Thomas riTTer<br />

Alexander roSoLi<br />

Andreas ULDricH<br />

graFIsche gestaltung<br />

ATeLier SiMMA, <strong>Wien</strong><br />

druck<br />

Druckerei Walla GmbH<br />

www.khm.at<br />

© 2012<br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong><br />

Alle rechte vorbehalten.


Inhalt<br />

8 Geschäftsführung<br />

17 Aus der chronik von KHM, MVK und ÖTM<br />

21 Sammlungen des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />

73 Sammlungen des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde<br />

91 Sammlungen des Österreichischen Theatermuseums<br />

103 Abteilungen<br />

137 Ausstellungen<br />

169 Publikationen<br />

173 Diverses<br />

183 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

187 english Summary<br />

Geschäftsbericht


6 sammlung


sammlungen khm<br />

GeScHÄFTSFÜHrUnG<br />

7


8<br />

Vorwort<br />

Seit 10 Jahren gibt das Kunsthistorische<br />

<strong>Museum</strong> mit seinen angeschlossenen Museen<br />

jeweils einen Tätigkeitsbericht heraus, in<br />

dem seine Forschungs-, Vermittlungs- und<br />

Ausstellungstätigkeit ausführlich dargestellt<br />

und den erbrachten Leistungen seiner Mitarbeiterinnen<br />

der gebührende Platz eingeräumt<br />

wird.<br />

Über 1,1 Mio. Besucherinnen haben im Laufe<br />

des vergangenen Jahres trotz allgegen -<br />

wär tiger internationaler Wirtschaftskrise und<br />

angespannter Budgets die Sammlungen und<br />

Sonderausstellungen unserer Museen besucht<br />

und das Programm, das wir unserem Publikum<br />

in vielfältigster Weise dargeboten haben,<br />

positiv angenommen. im Kunst historischen<br />

<strong>Museum</strong> waren es gleich vier hochkarätige<br />

und vielbesuchte Sonder aus stellungen: Hans<br />

von Aachen (ausgezeichnet von „Apollo“ als<br />

„exhibition of the Year“) und al-Fann. Kunst<br />

der islamischen Welt am Jahresbeginn,<br />

Dürer – Cranach – Holbein zur Jahresmitte<br />

und Wintermärchen ab Herbst <strong>2011</strong>. Die<br />

Gemäldegalerie war mit einer prächtigen<br />

Sonderausstellung über die venezianischen<br />

renaissancekünstler ab oktober in San<br />

Francisco und mit den altniederländischen<br />

Meistern in Brügge zu Gast, die Kunstkammer<br />

war mit einer elfenbein-Ausstellung<br />

im Liebieghaus Frankfurt und mit einer<br />

Pretiosenausstellung in Pforzheim, Halle<br />

und cambridge prominent vertreten.<br />

einen Höhepunkt des vergangenen Jahres<br />

bildete aber zweifellos die eröffnung unseres<br />

neuen Zentraldepots am <strong>Wien</strong>er Stadtrand<br />

durch Frau Bundesministerin claudia<br />

Schmied. nach nur kurzer Bau- und einrich-<br />

tungsphase ist ein problemloser Umzug aus<br />

den alten Depots erfolgt, wofür wir allen<br />

Beteiligten unseren großen Dank aussprechen.<br />

Damit haben das Kunsthistorische<br />

<strong>Museum</strong> und seine beiden angeschlossenen<br />

Museen für die nächsten Jahrzehnte ein<br />

perfekt eingerichtetes, klima- und sicherheitstechnisch<br />

befriedigendes <strong>Museum</strong>s depot<br />

geschaffen.<br />

<strong>2011</strong> konnte darüber hinaus die entscheidung<br />

für eine neubesetzung der Direktion des<br />

<strong>Museum</strong>s für Völkerkunde ab Mai 2012 getroffen<br />

und für dieses bedeutende <strong>Museum</strong><br />

eine neuausrichtung eingeleitet werden, nachdem<br />

die endgültige Aussage des <strong>Museum</strong>s<br />

für Volkskunde feststand, nicht dem <strong>Museum</strong>sverbund<br />

beitreten zu wollen. Die vollständige<br />

Wiedereinrichtung der Schau sammlung und<br />

die inhaltliche neupositionierung anhand<br />

von erkenntnissen aus dem mehrjährigen<br />

Diskussionsprozess um das <strong>Museum</strong> neu<br />

haben hier die oberste Priorität.<br />

Das Österreichische Theatermuseum, das<br />

<strong>2011</strong> sein 20-jähriges Bestehen feierte, hat<br />

mit seinen erfolgreichen Sonderausstellungen<br />

und einer Vielzahl von Veranstaltungen wie<br />

Konzerten, Theateraufführungen, Buchpräsentationen<br />

und Vorträgen wiederum ein<br />

großes Publikum angesprochen und seine<br />

Bedeutung innerhalb der österreichischen<br />

<strong>Museum</strong>slandschaft erneut unter Beweis gestellt.<br />

<strong>2011</strong> stand auch im Zeichen intensivster<br />

Bauarbeiten im Bereich der Kunstkammer,<br />

die nach 10-jähriger Schließung wiedereröffnet<br />

werden soll. Hier sind große erfolge<br />

im Fundraising und die wertvolle finanzielle<br />

Unterstützung unseres <strong>Wien</strong>er Freundesvereins<br />

sowie der international Friends of KHM<br />

zu nennen.<br />

<strong>2011</strong> wurde ferner unter einbindung aller<br />

Führungskräfte des Hauses ein bedeutender<br />

re-Branding-Prozess in die Wege geleitet<br />

und es wurden in zahlreichen Workshops<br />

wichtige erkenntnisse für eine neue Markenstrategie<br />

und die neupositionierung der<br />

Museen gewonnen.<br />

Mit der Präsentation eines Modern & Contemporary<br />

Programme will das Kunsthistorische<br />

<strong>Museum</strong> in Zukunft sammlungsüberschreitende<br />

und spannende Auseinandersetzungen<br />

mit Gegenwartskünstlern<br />

ermöglichen. Der Belgier Jan Fabre hat hier<br />

<strong>2011</strong> in der Gemäldegalerie einen ersten<br />

Schwerpunkt gesetzt.<br />

Mit der eröffnung eines neuen Kreativ-<br />

Ateliers und einem vielfältigen Vermittlungsund<br />

Veranstaltungsprogramm kam das<br />

<strong>Museum</strong> auch im Jahr <strong>2011</strong> seiner wichtigen<br />

Kernaufgabe des Vermittelns und des<br />

erschließens neuer Publikumsschichten nach.<br />

Der freie eintritt für alle unter 19-Jährigen<br />

hat in dieser Zielgruppe zu weiteren Besuchssteigerungen<br />

geführt und uns gezeigt, dass<br />

hier ein ganz wesentlicher kulturpolitischer<br />

Schritt gesetzt werden konnte.<br />

Unser Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern für die im Berichtsjahr geleistete<br />

Arbeit und ihren großen einsatz. Allen, die<br />

am Zustandekommen des <strong>Jahresbericht</strong>s<br />

<strong>2011</strong> mitgewirkt haben, sei an dieser Stelle<br />

gleichfalls aufrichtig gedankt.<br />

Dr. Sabine HAAG<br />

Generaldirektorin, Wissenschaftliche<br />

Geschäftsführerin<br />

Dr. Paul FreY<br />

Kaufmännischer<br />

Geschäftsführer


preFace<br />

over the past ten years the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>, together with its affiliated museums,<br />

has published an annual report, in<br />

which its research, educational and exhibition<br />

activities are presented in detail and the<br />

achievements of its staff members are given<br />

due mention. over the past year, despite the<br />

omnipresent international economic crisis and<br />

constrained budgets, more than 1.1 million<br />

people visited the collections and attended<br />

the special exhibitions in our museums; the<br />

very varied programme that we presented to<br />

our public was positively received. in the<br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> there were four<br />

out standing special exhibitions which attracted<br />

many visitors: Hans von Aachen<br />

(which received the “Apollo” award as<br />

“exhibition of the Year”) and al-Fann. Art from<br />

the Islamic Civilisation at the beginning of<br />

the year; Dürer – Cranach – Holbein in the<br />

middle of the year and Wintermärchen<br />

(Winter Tales) from the autumn of <strong>2011</strong>.<br />

The Picture Gallery was represented in a<br />

magnificent special exhibition on Venetian<br />

renaissance artists from october in San<br />

Francisco, and examples of the old Dutch<br />

masters were shown in Bruges; the Kunstkammer<br />

(collection of Sculpture and Decorative<br />

Arts) was eminently represented in<br />

the Liebieghaus Frankfurt with an exhibition<br />

of ivory, and with an exhibition of precious<br />

items in Pforzheim, Halle and cambridge.<br />

However, a major highlight of the past year<br />

was undoubtedly the opening of our new<br />

central depot on the outskirts of Vienna by<br />

the Austrian Federal Minister for education,<br />

Arts and culture, claudia Schmied. The con-<br />

struction and fitting-out phase was short and<br />

the removal from the former depots occurred<br />

smoothly. For this we are extremely grateful<br />

to all those involved. The Kunst histo risches<br />

<strong>Museum</strong> and its two affiliated museums have<br />

now for the coming decades created a perfectly<br />

equipped museum depot with satisfactory<br />

climatic and security technology.<br />

in <strong>2011</strong> a decision was also taken concerning<br />

the new appointment of a director for the<br />

<strong>Museum</strong> of ethnology from May 2012, thus<br />

paving the way for a new orientation of this<br />

important museum. This was possible after<br />

it finally became clear that the <strong>Museum</strong> of<br />

Folklore had no intention of joining the<br />

<strong>Museum</strong> Group. on the basis of knowledge<br />

gained from the discussion process lasting<br />

several years concerning the new <strong>Museum</strong><br />

the complete re-furnishing of the public<br />

collection and a new positioning as regards<br />

content have highest priority here.<br />

in <strong>2011</strong> the Austrian Theatre <strong>Museum</strong> celebrated<br />

its 20th anniversary. With its successful<br />

special exhibitions and a great number of<br />

events such as concerts, theatre performances,<br />

book presentations and lectures the Theatre<br />

<strong>Museum</strong> again attracted a large public, thus<br />

repeatedly demonstrating its significance<br />

among Austrian museums.<br />

<strong>2011</strong> was again marked by intensive construction<br />

work for the Kunstkammer (collection<br />

of Sculpture and Decorative Arts),<br />

which is to be re-opened after being closedfor<br />

ten years. Here we are pleased to mention<br />

great success in the sphere of fundraising<br />

and the valuable financial support of<br />

geschäFtsFÜhrung<br />

our Association of Friends of the <strong>Museum</strong> in<br />

Vienna as well as the international Friends of<br />

the Kunst historisches <strong>Museum</strong>. All management<br />

forces of the museum were also involved<br />

in <strong>2011</strong> in evolving a major re-branding<br />

process, and important findings were<br />

made in several workshops as regards a new<br />

marketing strategy and the new positioning<br />

of the museums.<br />

By presenting a “Modern and contemporary<br />

Programme” the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong> aims in future to make it possible<br />

to present discussions going beyond the<br />

museum’s own collections in exciting analyses<br />

with contemporary artists. one first major<br />

project in this context in <strong>2011</strong> was the presentation<br />

of work by the Belgian artist Jan<br />

Fabre in the Picture Gallery.<br />

The opening of a new creative atelier, varied<br />

educational projects and a diverse programme<br />

of events meant that in <strong>2011</strong> the<br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> was again able<br />

to meet its major core aim of educating and<br />

opening up new circles of visitors. All members<br />

of the public under 19 years of age can<br />

enter the museum free of charge which in<br />

this target group led to further increases in<br />

the number of visitors. it was thus evident<br />

that here a very important cultural and<br />

political step had been taken.<br />

our thanks are due to all members of staff<br />

for the achievements of the past year and<br />

for their great commitment. We should also<br />

like to offer our sincere thanks to all those<br />

involved in drawing up the Annual report<br />

for <strong>2011</strong>.<br />

Dr. Sabine HAAG<br />

Director General and<br />

executive Manager for<br />

Academic Affairs<br />

Dr. Paul FreY<br />

cFo<br />

9


10<br />

neues kunstdepot FÜr das khm mIt mVk und Ötm<br />

Das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> verfügt gemeinsam<br />

mit dem <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />

und dem Österreichischen Theatermuseum<br />

als größte wissenschaftliche Anstalt Österreichs<br />

über knapp vier Millionen <strong>Museum</strong>sobjekte.<br />

Zwar können die Besucherinnen an<br />

sieben <strong>Museum</strong>sstandorten (<strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong> am Burgring, neue Burg, Schatzkammer,<br />

Wagenburg in Schönbrunn, Schloss<br />

Ambras in Tirol, <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />

und Österreichisches Theatermuseum) auf<br />

über 33.000 m2 viele davon sehen, doch ist<br />

zugleich das Bewahren der nicht ständig<br />

ausgestellten <strong>Museum</strong>sobjekte ein Dauerthema<br />

für das <strong>Museum</strong>. Um den reichtum<br />

dieser Sammlungen auch für zukünftige<br />

Generationen zu erhalten, hat das Kunsthistorische<br />

<strong>Museum</strong> im Jahr <strong>2011</strong> am <strong>Wien</strong>er<br />

Stadtrand ein modernes und adäquates<br />

Depot errichtet.<br />

Ursprünglich war bei der eröffnung des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s am Burgring im Jahr<br />

1891 vorgesehen, in den ständigen Schau-<br />

sammlungen möglichst viel vom damals<br />

kaiserlichen Kunstbesitz zu zeigen. Dementsprechend<br />

dicht und eng waren die Hängungen<br />

und Aufstellungen, weniger objekte<br />

als heute wurden in Depots verwahrt. Durch<br />

den sich verändernden Ausstellungsstil in<br />

den Museen und zusätzliche erwerbungen<br />

wurden in weiterer Folge die Depoträume<br />

in den Museen immer voller, doch erfolgte<br />

erst in den 1990er Jahren die Anmietung eines<br />

externen, als Übergangslösung gedachten<br />

Depots – ein Provisorium, das immerhin<br />

fast zwanzig Jahre lang hielt.<br />

Um der Vielfalt der Sammlungen und den<br />

neuen wissenschaftlichen erkenntnissen auf<br />

dem Gebiet der Konservierung besser zu<br />

entsprechen, aber auch aus wirtschaftlichen<br />

Überlegungen wurde ab 2008 ein neues<br />

Depotkonzept entwickelt. eine Durchrechnung<br />

verschiedener Modelle ließ letztendlich<br />

angesichts der permanenten notwendigkeit<br />

eines Depots eine Variante im eigentum des<br />

<strong>Museum</strong>s auf eigenem Grund als die güns-<br />

tigste erscheinen. Die budgetierten Projektkosten<br />

einschließlich des Grundstücksankaufs<br />

und der Übersiedlung lagen bei eUr 14 Mio.,<br />

wovon das Bundesministerium für Unterricht,<br />

Kunst und Kultur eUr 3,5 Mio. für die<br />

einrichtung des Depots und die Übersiedlung<br />

der Bestände trägt. Den Hauptteil der<br />

Kosten hat das <strong>Museum</strong> daher selbst finanziert;<br />

es tauscht wie bei der Anschaffung einer<br />

privaten eigentumswohnung die Mietkosten<br />

für das bisherige alte Provisorium gegen die<br />

Finanzierungsraten für das neue Depot.<br />

Die Planung des Gebäudes erfolgte in enger<br />

Abstimmung mit internationalen Fachleuten<br />

und den Sammlungen der Museen. So<br />

konnte die Vielfalt der epochen vom Alten<br />

Ägypten bis in das 21. Jahrhundert, aber<br />

auch die jenige der Materialien und wissenschaftlichen<br />

Disziplinen am besten einfließen.<br />

nach einem Jahr Detailplanung, den erforderlichen<br />

Ausschreibungen, dem Grundstücksankauf,<br />

der einholung aller Genehmigungen<br />

und der Fixierung der Finanzierung erfolgte


im September 2010 der Spatenstich. Trotz<br />

einer besonders frostigen Wintersaison mit<br />

wetterbedingten Unterbrechungen im Dezember<br />

und Jänner war das Gebäude nach nur<br />

acht Monaten fertiggestellt. Am 6. Juli <strong>2011</strong><br />

konnte Bundesministerin claudia Schmied<br />

gemeinsam mit der Geschäfts führung des<br />

KHM mit MVK und ÖTM das neue Depot<br />

feierlich eröffnen.<br />

Mit August <strong>2011</strong> und dem Beginn der Übersiedlungen<br />

ist das neue KHM-Depot in Betrieb<br />

gegangen. Täglich fuhren die Kunsttransporte,<br />

freilich immer von <strong>Museum</strong>s- und<br />

Transportexpertinnen begleitet und überwacht,<br />

zur LKW-Anlieferungsschleuse und<br />

brachten logistisch perfekt vorbereitetes und<br />

sorgsam verpacktes Kulturgut an seinen<br />

neuen Bestimmungsort. Bis ende des Jahres<br />

wurden alle Sammlungsbestände über siedelt,<br />

die bis dahin in verschiedenen Außendepots<br />

gelagert waren; 2012 und 2013<br />

folgen dann noch weitere Kunst transporte<br />

aus Lagerräumen in den Museen selbst. Das<br />

neue Depot ist zugleich aber auch für den<br />

Sammlungszuwachs der nächsten dreißig<br />

Jahre konzipiert.<br />

es bietet auf vier Stockwerken und insgesamt<br />

14.000 m2 , davon 12.000 m2 reine Kunstlagerfläche,<br />

den Kunstobjekten ein neues,<br />

sicheres Zuhause. eine einfache, aber ziel-<br />

geschäFtsFÜhrung<br />

gerichtete Architektur erlaubt die optimale<br />

Ausnutzung der Kubatur für Zwischenebenen,<br />

rollregalsysteme und material spezifische<br />

einrichtungsgegenstände. Vom kleinformatigen<br />

Papierobjekt über Tapis serien,<br />

Theaterkostüme, Musikinstrumente, Skulpturen<br />

und Gemälde bis zu gigantischen<br />

Blöcken aus Marmor findet alles seinen<br />

idealen Platz. Die Standorterfassung im<br />

neuen Depot mittels Barcode-Systems und<br />

sofortiger rückkopplung mit der <strong>Museum</strong>s-<br />

Software TMS war für das Übersiedlungsteam,<br />

die Kuratorinnen und Kuratoren sowie<br />

die restauratorinnen und restauratoren eine<br />

besondere Herausforderung.<br />

11


12<br />

neues kunstdepot FÜr das khm mIt mVk und Ötm<br />

Durch die einrichtung von räumen für<br />

Forschung und restaurierung, Stickstoffbegasung<br />

und Quarantäne sowie eines<br />

Fotoraums zur weiteren digitalen erfassung<br />

und erforschung der Depotbestände wurde<br />

dafür gesorgt, dass das neue Kunstdepot<br />

nicht nur ein ort des Bewahrens, sondern<br />

auch einer des Forschens und der Wissenschaft<br />

ist. Selbstverständlich sind in Planung<br />

und Bau auch alle sicherheitstechnischen<br />

Aspekte eingeflossen.<br />

Als den Planungen übergeordnetes Prinzip<br />

fungierte der sogenannte „Horizont 100“<br />

und somit die Frage: „Was muss das neue<br />

Depot können und wie muss es beschaffen<br />

sein, damit auch noch nach hundert Jahren<br />

möglichst viel an originalsubstanz erhalten<br />

ist und künftigen Besucher- und Forschergenerationen<br />

zur Verfügung steht?“ Besonderes<br />

Augenmerk wurde deshalb der Haustechnik<br />

sowie dem Gebäude- und raumklima<br />

geschenkt. Die größten Schäden an deponier-<br />

tem Kulturgut sind weltweit in den letzten<br />

Jahren durch den plötzlichen Ausfall moderner<br />

Gebäudetechnik, etwa der Klimaanlagen,<br />

entstanden. Kunstgegenstände brauchen für<br />

eine optimale Lagerung in erster Linie konstante<br />

Temperatur- und Klimawerte.<br />

Das neue Depot des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />

verzichtet deshalb weitgehend auf<br />

maschinelle Klimatisierung und setzt auf<br />

Bau teilaktivierung mit geothermischer Speisung,<br />

also auf erdwärme. Dies gewährleistet<br />

Kühlung im Sommer und natürliche erwärmung<br />

im Winter, hat neben ausge wogenen<br />

Temperatur- und Luftfeuchtigkeitskurven eine<br />

Verringerung der Betriebs kosten zur Folge<br />

und bringt eine weitgehende Unabhängigkeit<br />

von fossiler energie mit sich. im<br />

nächsten Jahr soll darüber hinaus eine Fotovoltaik-Anlage<br />

die innovative energiebewirtschaftung<br />

des Depots ergänzen und auch<br />

die Kraft der Sonne für unsere Museen nutzbar<br />

machen.<br />

ressourcen zu schonen statt hungrig nach<br />

ressourcen zu sein, Funktion vor Design zu<br />

stellen und die rückbesinnung auf natürliche<br />

energievorkommen statt der Verwendung<br />

von High-Tech-energie waren die<br />

technischen und ökonomischen Leitlinien<br />

des Depotprojekts. Ziel war es letztendlich,<br />

damit eine fast „natürliche“ Umgebung zu<br />

schaffen, wie sie den meisten objekte auch<br />

schon in den Jahrhunderten davor zur<br />

Verfügung gestanden war, und gleichzeitig<br />

die erkenntnisse vor allem der letzten Jahrzehnte<br />

in den Bereichen Konservierung und<br />

Materialkunde einfließen zu lassen.<br />

Das neue Depot des KHM mit MVK und<br />

ÖTM ist bereits jetzt ein Vorzeigeprojekt<br />

im internationalen <strong>Museum</strong>sumfeld und kann<br />

sich in zahlreichen Symposien, Veranstaltungen<br />

und Vorträgen als innova tiver Beitrag<br />

zum „grünen <strong>Museum</strong>“ und zu einer<br />

„Kultur der nachhaltigkeit“ prä sentieren.<br />

Bericht: Dr. Paul FreY


wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. Sabine HAAG<br />

ausstellungen<br />

Kuratorin der Ausstellung Elfenbein. Barocke Pracht am<br />

<strong>Wien</strong>er Hof, Frankfurt/Main (Liebieghaus Skulpturensammlung)<br />

<strong>2011</strong> (gemeinsam mit Maraike Bückling)<br />

publIkatIonen<br />

Vorwort, in: Josef rainer, Das Leben des Benvenuto<br />

Cellini und der Diebstahl der Saliera, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />

Herausgabe von Ausstellungskatalog Elfenbein.<br />

Barocke Pracht am <strong>Wien</strong>er Hof, Frankfurt/Main<br />

(Liebieghaus Skulpturensammlung) <strong>2011</strong><br />

(gemeinsam mit M. Bückling); „… DAS ARTIGSTE …<br />

ALS ICH MEIN TAGE WASS GESEHEN HABE …“.<br />

Elfenbeinkunst im kaiserlichen <strong>Wien</strong> der Barockzeit,<br />

ebenda, 15–31<br />

Herausgabe von Ausstellungskatalog Dürer – Cranach –<br />

Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche<br />

Porträt um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />

c. Lange, c. Metzger und K. Schütz)<br />

Herausgabe von Ausstellungskatalog Wintermärchen.<br />

Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von<br />

Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />

r. de Leeuw und c. Becker)<br />

Herausgabe von Ausstellungskatalog Schaurig schön.<br />

Ungeheuerliches in der Kunst, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

Herausgabe von Ausstellungskatalog M. Alram –<br />

K. Vondrovec – U. Werz – B. Zäch, Götter, Menschen<br />

und das Geld der Griechen, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

(gemeinsam mit n. Kurmann)<br />

Herausgabe von Ausstellungskatalog o. Biba –<br />

i. Fuchs – r. Hopfner, „Der Himmel hängt voller<br />

Geigen“. Die Violine in Biedermeier und Romantik,<br />

<strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

Herausgabe von Ausstellungskatalog Jan Fabre.<br />

Die Jahre der Blauen Stunde. The Years of the Hour Blue,<br />

<strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

Herausgabe von Ausstellungskatalog Trinkfest! Bacchus<br />

lädt ein, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

Herausgabe von Ausstellungskatalog All’Antica.<br />

Götter & Helden auf Schloss Ambras, innsbruck<br />

(Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

Herausgabe von Ausstellungskatalog Das Eigene &<br />

das Fremde, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

Herausgabe von Ausstellungskatalog G. Swoboda,<br />

Zu Gast in Ambras. Die Zerstörung des Tempels in<br />

Jerusalem von Nicolas Poussin, innsbruck<br />

(Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

Herausgabe von Ausstellungskatalog P. rainer,<br />

Splendour & Power. Imperial Treasures from Vienna,<br />

cambridge (The Fitzwilliam <strong>Museum</strong> cambridge)<br />

<strong>2011</strong> (gemeinsam mit c. Holzach und K. Schneider)<br />

Herausgabe von <strong>Jahresbericht</strong> 2010 <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong> mit MVK und ÖTM, redaktion: F. Pichorner<br />

Herausgabe von Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung –<br />

Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen<br />

<strong>2011</strong>); Bd. 8, <strong>2011</strong>; redaktion: M. Grießer, A. Huber<br />

und e. oberthaler<br />

Herausgabe von B. Darmstädter unter Mitarbeit von<br />

D. Salaberger und mit einem Beitrag von Bruce Dickey,<br />

Die Zinken und der Serpent der Sammlung alter Musikinstrumente<br />

(Sammlungskataloge des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s, Bd. 7), <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />

Herausgabe von Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen<br />

im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>. Ein <strong>Museum</strong>sbuch für<br />

junge Leser, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />

Herausgabe von D. Uchtmann, Tafelfreuden in der<br />

Kunst; Blumenpracht in der Kunst; Liebespaare in<br />

der Kunst, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

12.1. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger<br />

und ihre Neuaufstellung, <strong>Wien</strong>, Kunsthistorische<br />

Gesellschaft am institut für Kunstgeschichte der<br />

Universität <strong>Wien</strong><br />

3.3. Vermeer. Die Malkunst – Spurensicherung an<br />

einem Meisterwerk, Bregenz, Vorarlberger Landesmuseum,<br />

Tagung Mit Dingen argumentieren.<br />

Die Sonderausstellung<br />

11.3. Die Relevanz der Herkunft und die aktuelle<br />

berufliche Tätigkeit, Bregenz, Kunsthaus, Vortragsreihe<br />

Wiedersehen in Bregenz<br />

31.3. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger<br />

und ihre Neuaufstellung, <strong>Wien</strong>, Bundesdenkmalamt,<br />

Gesellschaft für Denkmalpflege<br />

5.4. Benvenuto Cellini’s Saliera: A Royal gift, new York,<br />

cosmopolitan club<br />

5.5. Festrede zur eröffnung emsiana <strong>2011</strong>, Hohenems,<br />

Markus Sittikus Saal<br />

12.5. Cellini’s Saliera, Linz, ars electronica<br />

3.10. KHM – History and Collections, San Francisco,<br />

de Young <strong>Museum</strong>, Ausstellung Masters of Venice<br />

11.11. Die Kunstkammer: Kulturerbe Europas, <strong>Wien</strong>,<br />

Hofburg, Art & Antique Messe<br />

21.11. Die Kunstkammer des KHM: Staunen –<br />

Lernen – Wissen, <strong>Wien</strong>, Hotel de France,<br />

rotary <strong>Wien</strong> nord-ost<br />

Dr. Franz PicHorner<br />

geschäFtsFÜhrung<br />

publIkatIonen<br />

redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />

r. de Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen.<br />

Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst<br />

von Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

(gemeinsam mit U. Becker)<br />

redaktion von <strong>Jahresbericht</strong> 2010 <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong> mit MVK und ÖTM, hg. von S. Haag<br />

Dr. Paul FreY<br />

publIkatIonen<br />

Herausgabe von Bulletin Kunst & recht i und ii,<br />

Jg. 2, <strong>2011</strong><br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

27.1. Privates Sammeln, <strong>Wien</strong>, cercle Kunst & Recht<br />

14.4. Kulturmanagement und <strong>Museum</strong>sführung –<br />

das KHM von innen, <strong>Wien</strong>, rotary <strong>Wien</strong>-Hofburg<br />

9.5. Die Wiedereröffnung der Kunstkammer, <strong>Wien</strong>,<br />

rotary <strong>Wien</strong>-Schönbrunn<br />

16.9. Ausgliederung von Museen in Österreich,<br />

Köln, Kulturdezernat Köln<br />

25.9. Kinder der Aufklärung – das <strong>Museum</strong> und<br />

das ABGB, <strong>Wien</strong>, Zivilrechtslehrertagung <strong>2011</strong><br />

(25.–27.9.)<br />

28.9. Der Jurist im Unternehmen, <strong>Wien</strong>,<br />

Juristen-Tagung<br />

5.10. The Reopening of the Kunstkammer –<br />

a Realm of Fantasy, new York<br />

lehrtätIgkeIt<br />

WS <strong>2011</strong>/12 Kulturrecht I, <strong>Wien</strong>, Universität,<br />

rechtswissenschaftliche Fakultät, Vorlesung<br />

13


14<br />

kuratorIum, VereIne<br />

mItglIeder des kuratorIums des khm mIt<br />

mVk und Ötm zum 31.12.<strong>2011</strong><br />

Vorsitzender: Dkfm. Peter PÜSPÖK<br />

Stellvertreter: em. Univ.-Prof. Dr. Theodor ÖHLinGer<br />

Dr. Brigitte BorcHArDT-BirBAUMer<br />

Dr. roswitha DenK<br />

Dr. rudolf erTL<br />

Hr Dr. Josef KircHBerGer<br />

MMag. Bernhard MAZeGGer<br />

ADir. Johann PAUXBerGer<br />

Mr Di Wolfgang PoLZHUBer<br />

VorstandsmItglIeder des VereIns der<br />

Freunde des kunsthIstorIschen museums<br />

obmann: Dr. Konstantin KLien<br />

1. Stellvertreter: Hr Prof. Dr. Wilfried SeiPeL<br />

2. Stellvertreter: Dr. Johanna ScHÖnBUrG-HArTenSTein<br />

Schriftführer: em. Univ.-Prof. Dr. Theodor ÖHLinGer<br />

Schatzmeister: Dr. Pipin HenZL<br />

Mag. Dr. Alfred BroGYAnYi<br />

rA Dr. Martin eDer<br />

GD Dr. Sabine HAAG<br />

Präsident Dkfm. Dr. claus J. rAiDL<br />

GD Dr. Walter roTHenSTeiner<br />

Kr Herbert ScHiMeTScHeK<br />

Dr. Gertrude TUMPeL-GUGereLL<br />

VorstandsmItglIeder des VereIns<br />

InternatIonal FrIends oF khm<br />

President: Dr. christiana KiLLiAn<br />

Vice President: GD Dr. Sabine HAAG<br />

Treasurer: Dr. Stephen M. HArniK<br />

Secretary: Alice A. KnAPP<br />

Assistant Secretary: Dr. Stephen M. HArniK<br />

Members: Dr. renée Price<br />

Dr. Franz PicHorner<br />

Dr. Johanna ScHÖnBUrG-HArTenSTein<br />

Dr. Géza von HABSBUrG<br />

VorstandsmItglIeder des VereIns<br />

Freunde der VÖlkerkunde<br />

Präsident: Prof. erwin MeLcHArDT<br />

1. Vizepräsident: Univ.-Prof. Dr. christian F. FeeST<br />

2. Vizepräsidentin: Dr. Barbara PLAnKenSTeiner<br />

1. Schriftführerin: Mag. Petra nAVArA-UnTerLUGGAUer<br />

2. Schriftführer: Dr. christian ScHicKLGrUBer<br />

Schatzmeister: John MArSHALL<br />

Schatzmeister Stv.: Dr. claudia AUGUSTAT<br />

Weitere Mitglieder: a. o. Univ.-Prof. Dr. Thomas FiLLiTZ<br />

renate GrÜnBerGer †<br />

Mag. Sita TreYTL<br />

Mag. Margit WAGner<br />

1. rechnungsprüfer: Dr. norbert MYLiUS<br />

2. rechnungsprüferin: Susi GrAcZoL<br />

VorstandsmItglIeder des VereIns der<br />

Freunde der wagenburg<br />

Präsidentin: Dkfm. Heide SenGer-WeiSS<br />

Vizepräsidentin: Dir. Dr. Monica KUrZeL-rUnTScHeiner<br />

Kassierin: Mag. Diana MAUTner-MArKHoF<br />

1. rechnungsprüfer: Mag. Franz P. KUS<br />

2. rechnungsprüfer: Dr. Stefan WUrST<br />

VorstandsmItglIeder des VereIns<br />

Freunde der hoFJagd- und rÜstkammer<br />

Präsident: Dr. Veit SorGer<br />

Vizepräsident: Dr. christian KonrAD<br />

Schatzmeister: Mag. Peter BÖHLer<br />

Vizeschatzmeister: Dr. Andreas TreicHL<br />

Generalsekretär: Karl HoHenLoHe


organIgramm khm mIt mVk und Ötm<br />

Generalsekretariat<br />

corporate Design<br />

Ägyptisch-orien -<br />

ta lische Sammlung<br />

Antikensammlung<br />

Münzkabinett<br />

Kunstkammer &<br />

Schatzkammern<br />

Gemäldegalerie<br />

Hofjagd- &<br />

rüstkammer<br />

Sammlung alter<br />

Musikinstrumente<br />

Wagenburg &<br />

Monturdepot<br />

Schloss Ambras<br />

Archiv<br />

Bibliothek<br />

KHM<br />

Sammlungen<br />

Generaldirektion<br />

Wissenschaftliche Geschäftsführung<br />

Kommunikation &<br />

Marketing<br />

<strong>Museum</strong> &<br />

Publikum<br />

Visuelle Medien<br />

naturwissenschaft-<br />

liches Labor<br />

MVK<br />

Direktion<br />

ÖTM<br />

Direktion<br />

Sponsoring &<br />

events<br />

Ausstellungs-<br />

management<br />

Publikationen<br />

Personal-<br />

management<br />

organisation &<br />

einkauf<br />

Ticketing &<br />

Tourismus<br />

Sicherheits-<br />

management<br />

informations-<br />

technologie<br />

Kaufmännische<br />

Geschäftsführung<br />

Buchhaltung &<br />

Finanzen<br />

controlling &<br />

Projektmanagement<br />

Shops & repro<br />

Gebäude-<br />

management<br />

geschäFtsFÜhrung<br />

recht<br />

15


16<br />

sammlung<br />

AUS Der cHroniK Von<br />

KHM, MVK UnD ÖTM


aus der chronIk Von khm, mVk und Ötm<br />

17.1.<br />

Antritts-<strong>Presse</strong>konferenz der neuen Direktorin der<br />

Gemäldegalerie Dr. Sylvia Ferino<br />

20.–26.1.<br />

GD Sabine Haag führt Gespräche zu Ausstellungskooperationen<br />

in Japan<br />

1.2.<br />

eröffnung der Ausstellung Bali. Kunst im Wandel im MVK<br />

2.2.<br />

<strong>Presse</strong>konferenz und Ausstellungseröffnung Elfenbein.<br />

Barocke Pracht am <strong>Wien</strong>er Hof in der Liebieghaus<br />

Skulpturensammlung Frankfurt/Main durch GD Sabine<br />

Haag und Direktor Max Hollein<br />

Generalversammlung des Vereins „egypt & Austria“<br />

im Vortragsraum des KHM<br />

9. 2.<br />

eröffnung der von Sylvia Ferino kuratierten Ausstellung<br />

Arcimboldo. Artista milanese tra Leonardo e Caravaggio<br />

im Palazzo reale in Mailand<br />

14.2.<br />

<strong>Presse</strong>konferenz, Preview und eröffnung der Ausstellung<br />

Schaurig schön (intermezzo 4) in der Kuppelhalle des<br />

KHM<br />

15.2.<br />

BM Dr. claudia Schmied überreicht Dr. Paul Frey das<br />

Dekret für eine weitere Funktionsperiode als kfm.<br />

Ge schäftsführer des KHM mit MVK und ÖTM (ab<br />

1.4.2012)<br />

17.2.<br />

<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung Die<br />

Kultur der Kulturrevolution. Personenkult und politisches<br />

Design im China von Mao Zedong im MVK<br />

18.2.<br />

Fremdenführerinnen-Tag im KHM<br />

Blindenprojekt der Abteilung <strong>Museum</strong> und Publikum<br />

19.2.<br />

eröffnung des neuen Kreativateliers im KHM<br />

19.–23.2.<br />

GD Haag nimmt als Delegationsmitglied am Staatsbesuch<br />

von BP Dr. Heinz Fischer in Singapur teil<br />

23.2.<br />

inszenierung von Ganymed Boarding von Jacqueline<br />

Kornmüller und Peter Wolf vor Alten Meistern in der<br />

Gemäldegalerie des KHM<br />

24.2.<br />

Lesung Schnitzler’s hidden manuscripts in Kooperation<br />

mit der israelitischen Kultusgemeinde <strong>Wien</strong> im eroica-<br />

Saal des ÖTM<br />

25.2.<br />

erster Workshop der Führungskräfte des KHM mit MVK<br />

und ÖTM zur neuen Markenstrategie des KHM mit der<br />

Agentur „Brainds“<br />

2.3.<br />

<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung<br />

Mantel der Träume im eroica-Saal des ÖTM<br />

9.3.<br />

51. Sitzung des Kuratoriums im Vortragsraum des KHM<br />

Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM<br />

10.3.<br />

Bilanzpressekonferenz im Vortragsraum des KHM<br />

Präsentation des Sammlungskataloges Caravaggio<br />

und der internationale Caravaggismus in der Gemäldegalerie<br />

des KHM durch die Direktorin der Bibliotheca<br />

Hertziana, rom, Prof. Dr. Sybille ebert-Schifferer<br />

15.3.<br />

Vorstandssitzung des Vereins der Freunde des KHM<br />

16.3.<br />

Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM<br />

Benefiz-Suppenessen der Katholischen Frauenbewegung<br />

in Anwesenheit von BP Dr. Heinz Fischer<br />

in der Säulenhalle des MVK<br />

Konzert und Buchpräsentation Leo Fall. Spöttischer<br />

Rebell der Operette von Stefan Frey, christine Stemprok<br />

und Wolfgang Dosch im eroica-Saal des ÖTM<br />

21.3.<br />

<strong>Presse</strong>konferenz, Preview und eröffnung der Ausstellung<br />

al-Fann. Kunst der islamischen Welt aus der Sammlung<br />

al-Sabah, Kuwait in der Kuppelhalle des KHM durch<br />

BP Dr. Heinz Fischer und Sheikha Hussa al-Sabah<br />

al-Salem al-Sabah<br />

22.3.<br />

Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Gerte reichelt<br />

Reproduk tionsrechte an Kunstwerken im ÖTM<br />

23.3.<br />

Lesung von Michael Köhlmeier im rahmen der<br />

Aus stellung Schaurig schön in der Kuppelhalle des KHM<br />

25.3.<br />

eröffnung der vom KHM organisierten Ausstellung<br />

Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval auf der<br />

Schallaburg<br />

25.–30.3.<br />

indian Festival in Kooperation mit der Botschaft der<br />

republik indien in der Säulenhalle des MVK und auf<br />

dem Heldenplatz<br />

30.3.<br />

GD Haag führt Kooperationsgespräche mit dem<br />

Museo del Prado in Madrid<br />

inszenierung von Ganymed Boarding in der<br />

Gemäldegalerie des KHM<br />

Konzert und Lesung mit Peter esterhazy und dem Trio<br />

Lignum im rahmen der Ausstellung Mantel der Träume<br />

im eroica-Saal des ÖTM<br />

1.4.<br />

Übernahme des Kaffeehausbetriebs in KHM und MVK<br />

durch die Gourmet Group<br />

chronIk<br />

1.–2.4.<br />

erster Wissenschaftstag des KHM am Semmering<br />

(Moderation: Dr. Arnold Mettnitzer)<br />

3.–6.4.<br />

GD Haag und Dr. Pichorner nehmen am Board-Meeting<br />

der international Friends of KHM in new York teil und<br />

führen Kooperationsgespräche<br />

6.4.<br />

Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM<br />

7.4.<br />

eröffnung der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein<br />

auf Schloss Ambras in Anwesenheit von BM claudia<br />

Schmied<br />

Vortrag Die Gedichte Mao Zedongs und ihre<br />

Übersetzung ins Deutsche von Dr. Helmut opletal<br />

und Lesung von Paul Stein und erwin Landrichter<br />

im rahmen der Ausstellung Die Kultur der<br />

Kulturrevolution im Vortragssaal des MVK<br />

Kick-off-event 11 festival for fashion & photography<br />

von Unit F in der Säulenhalle des MVK<br />

11.4.<br />

Tag der Freunde des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s und<br />

eröffnung der neuen Member’s Lounge im 2. Stock<br />

des KHM<br />

Besuch der Bundespräsidentin der Schweizerischen<br />

eidgenossenschaft Micheline calmy-rey und von<br />

BP Dr. Heinz Fischer in der Schatzkammer<br />

12.4.<br />

Besuch von BP Dr. Heinz Fischer und Gästen in<br />

der Ausstellung al-Fann<br />

iMPULS-Projekt-Workshop im Vortragssaal des<br />

MVK<br />

13.4.<br />

Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des<br />

KHM<br />

14.4.<br />

<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung<br />

„Der Himmel hängt voller Geigen“ auf dem<br />

Jagdplateau der neuen Burg<br />

16.4.<br />

GD Haag eröffnet die Kunstkammer-Ausstellung<br />

Glanz der Macht in Halle/Saale, Stiftung Moritzburg<br />

19.4.<br />

Gleichenfest für das neue Depot am Stadtrand von<br />

<strong>Wien</strong><br />

27.4.<br />

Finissage von Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie<br />

des KHM<br />

1.5.<br />

Benefizveranstaltung für die opfer der Atomkatastrophe<br />

und des Tsunami in Japan, veranstaltet vom MVK<br />

2.5.<br />

open House auf Schloss Ambras<br />

17


18<br />

aus der chronIk Von khm, mVk und Ötm<br />

3.5.<br />

Premiere von Play Ganymed – ein Projekt für<br />

100 Schulklassen von wenn es soweit ist, inszeniert<br />

von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf in der<br />

Gemäldegalerie des KHM<br />

<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung<br />

Jan Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde in der<br />

Gemäldegalerie<br />

9.5.<br />

eröffnung der Ausstellung Die Meisterklasse druckt<br />

Ex Libris, veranstaltet von der Höheren Graphischen<br />

Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt im eroica-Saal des<br />

ÖTM<br />

11.5.<br />

BM Dr. claudia Schmied besucht die Wagenburg<br />

Zweiter Workshop der Führungskräfte des KHM mit<br />

MVK und ÖTM zum Thema Markenstrategie mit der<br />

Agentur „Brainds“<br />

13.5.<br />

GD Haag führt die Gruppe „The Monaco Project<br />

for the Arts“ durch die Kunstkammer-Depots<br />

17.5.<br />

Der polnische regisseur Lech Majewski präsentiert<br />

seinen Bruegel-Film The Mill and the Cross in der<br />

Generaldirektion des KHM<br />

19.5.<br />

Performance von nikolaus Gansterer De-Stilling<br />

Still Life im Foyer des KHM<br />

23.5.<br />

eröffnung der Ausstellung Was Wir Sehen. Bilder,<br />

Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik einer anthro -<br />

po metrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika<br />

im MVK<br />

Theatralische Lesung Arthur Schnitzler und das<br />

Judentum mit elisabeth orth und cornelius obonya<br />

in Kooperation mit dem Kulturpanel der israelitischen<br />

Kultusgemeinde im eroica-Saal des ÖTM<br />

25.5.<br />

52. Sitzung des Kuratoriums im Seminarraum des<br />

MVK<br />

<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung<br />

Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder<br />

aus drei Jahrhunderten im eroica-Saal des ÖTM<br />

26.–28.5.<br />

Teilnahme von GD Haag an der internationalen<br />

<strong>Museum</strong>sdirektorenkonferenz (Bizot Group) in oxford<br />

30.5.<br />

<strong>Presse</strong>konferenz, Preview und eröffnung der Ausstellung<br />

Dürer. Cranach. Holbein. Die Entdeckung des Menschen:<br />

Das deutsche Porträt um 1500 in der Kuppelhalle des<br />

KHM<br />

1.6.<br />

GD Haag nimmt an der Ausstellungseröffnung Pietas<br />

Jan Fabre in der nuova Scuola Grande di Santa Maria<br />

della Misericordia in Venedig teil<br />

6.6.<br />

Bundesmuseen-Direktorenkonferenz im<br />

naturhistorischen <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong><br />

16.6.<br />

Study Day in Kooperation mit dem „Verein egypt &<br />

Austria“ zum Thema Das alte Ägypten in der Reiseliteratur<br />

im Vortragsraum des KHM<br />

19.6.<br />

open House in der Wagenburg<br />

20.6.<br />

<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung<br />

Götter, Menschen und das Geld der Griechen des<br />

Münzkabinetts in der Kuppelhalle des KHM<br />

21.6.<br />

Betriebsratsversammlung im Vortragssaal des MVK<br />

22.6.<br />

<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung<br />

All’Antica. Götter & Helden durch BM Univ.-Prof.<br />

Dr. Karlheinz Töchterle auf Schloss Ambras<br />

6.7.<br />

eröffnung des neuen <strong>Museum</strong>sdepots in Himberg<br />

durch BM Dr. claudia Schmied<br />

19.7.<br />

Sommerball im ÖTM<br />

28.–29.7.<br />

Dritter Workshop der Führungskräfte des KHM mit<br />

MVK und ÖTM zum Thema Markenstrategie mit<br />

der Agentur „Brainds“<br />

29.7.<br />

Die französische Kulturministerin roselyne Bachelot<br />

narquin besucht die Ausstellung Dürer – Cranach –<br />

Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche<br />

Porträt um 1500 im KHM<br />

31.7.<br />

Der langjährige Kurator und Direktor der Kunstkammer<br />

und Schatzkammer (2000–2002), Dr. rudolf Distelberger,<br />

stirbt im 75. Lebensjahr<br />

3.8.<br />

GD Haag und GD Wieczorek geben im rahmen einer<br />

<strong>Presse</strong>konferenz in den reiss-engelhorn-Museen in<br />

Mannheim eine fünfjährige Kooperation bekannt<br />

4.–17.8.<br />

Sound-Video installation Private Nature in der<br />

Bacchus-Grotte von Schloss Ambras<br />

15.8.<br />

Dr. Franz Pichorner und Mag. Paulus rainer<br />

eröffnen die KHM-Ausstellung Splendour & Power.<br />

Imperial Treasures from Vienna im Fitzwilliam <strong>Museum</strong>,<br />

cambridge<br />

6.9.<br />

<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung<br />

Wald / Baum / Mensch im MVK<br />

11.9.<br />

open House in der neuen Burg, veranstaltet gemeinsam<br />

mit der Österreichischen nationalbibliothek<br />

12.9.<br />

<strong>Presse</strong>konferenz im KHM; Sneak Preview zur Kunstkammer<br />

mit BM Dr. claudia Schmied am Maria<br />

Theresien-Platz und eröffnung eines info-containers<br />

14.9.<br />

GD Haag und Dr. Karl Schütz eröffnen die Ausstellung<br />

Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des<br />

Menschen: Das deutsche Porträt um 1500 in der<br />

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München<br />

15.–17.9.<br />

Tagung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde<br />

(DGV) im MVK<br />

19.9.<br />

<strong>Presse</strong>konferenz mit Jasper Sharp Modern and<br />

Contemporary Art Programme in der Kuppelhalle<br />

des KHM<br />

21.9.<br />

Performance La Battaglia di Constantinopel. Eine<br />

virtuelle Erkundung von Krieg, Religion und Politik,<br />

produziert von PHAce in Kooperation mit Klangspuren<br />

Schwaz in Tirol mit Texten von Yamamoto Tsunetomo,<br />

Yukio Mishima und Tanizaki Jun‘ichiro im KHM<br />

25.9.<br />

Matinee mit den Quatuor Mosaïques zur Finissage<br />

der Ausstellung „Der Himmel hängt voller Geigen“.<br />

Die Violine in Biedermeier und Romantik im<br />

Marmorsaal der neuen Burg<br />

28.9.<br />

53. Sitzung des Kuratoriums im Vortragsraum des KHM<br />

29.9.<br />

Kuratorengespräch Zu Gast in Ambras mit GD Haag<br />

und Dr. Gudrun Swoboda auf Schloss Ambras<br />

1.10.<br />

Lange nacht der Museen<br />

Jubiläumsfest: 20 Jahre Österreichisches Theatermuseum<br />

mit Maria Happel, Michael Maertens, Heinz Zuber u. a.<br />

im ÖTM<br />

3.10.<br />

GD Haag hält beim Annual Donors‘ Luncheon in den<br />

Fine Arts Museen, San Francisco, einen Vortrag über die<br />

venezianische Malerei in der Gemäldegalerie des KHM<br />

Dr. Sylvia Ferino und Dr. Pichorner eröffnen die Ausstellung<br />

Fürstlich gesammelt. Van Eyck / Gossaert / Bruegel.<br />

Meisterwerke des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> im<br />

Groeningemuseum, Brügge<br />

5.10.<br />

Besuch von Devisingh ramsingh Shekhawat, Gemahl<br />

der Staatspräsidentin der republik indien, und Frau<br />

Margit Fischer in der Schatzkammer<br />

Kfm. GF Dr. Paul Frey eröffnet gemeinsam mit Michael<br />

Gigl den neuen Pop-Up Store in new York


6.10.<br />

Musiksalon mit dem Musikkritiker der „<strong>Presse</strong>“<br />

Wilhelm Sinkovicz im ÖTM<br />

16.10.<br />

Fundraising-Dinner in der Kuppelhalle des KHM<br />

und Preview der Ausstellung Wintermärchen. Winter-<br />

Dar stellungen in der europäischen Kunst von Bruegel<br />

bis Beuys im KHM<br />

17.10.<br />

Board meeting der „international Friends of KHM“<br />

in der Generaldirektion<br />

<strong>Presse</strong>konferenz, Preview und eröffnung der Ausstel<br />

lungen Wintermärchen. Winter-Darstellungen in<br />

der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys und<br />

„… Alles ist sehr schön ausgefallen“ (Kaiser Franz<br />

Joseph I.). 120 Jahre <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> im<br />

KHM durch BP Dr. Heinz Fischer<br />

18.10.<br />

Vortrag Harsh Winters, Fascinating Stories: Dutch<br />

Winterlandscapes in Historic Perspective von Pieter<br />

roelofs, rijksmuseum, Amsterdam, im rahmen der<br />

Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen<br />

in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im<br />

Vortragssaal des KHM<br />

Fundraising Dinner für die neuaufstellung zur Hofjagd<br />

in der Hofjagd- und rüstkammer auf dem Jagdplateau<br />

der neuen Burg<br />

19.10.<br />

Betriebsversammlung im Bassano Saal<br />

eröffnung der Ausstellung Heinrich von Kleist<br />

1777–1811 im ÖTM<br />

20.10.<br />

Vorstandssitzung und Generalversammlung des<br />

„Vereins der Freunde des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s“<br />

21.10.<br />

Symposium in Kooperation mit der Botschaft der<br />

republik der Philippinen im MVK<br />

Symposium Kulturgüterschutz in Europa. Schutz von<br />

archäologischem Kulturgut – Schwerpunkt Griechenland<br />

und Türkei in Kooperation mit der „Forschungsgesellschaft<br />

Kunst & recht“ im ephesos <strong>Museum</strong><br />

22.10.<br />

Aktionstag für Kinder im rahmen der Ausstellung<br />

Wald / Baum / Mensch im MVK<br />

24.10.<br />

Dr. Steven engelsman, Direktor des Völkerkundemuseums<br />

in Leiden, wird zum neuen Direktor des<br />

<strong>Museum</strong>s für Völkerkunde ernannt (Amtsantritt:<br />

1.5.2012)<br />

28.10.<br />

Dr. Sylvia Ferino eröffnet die KHM-Ausstellung Masters<br />

of Venice. Renaissance Painters of Passion and Power<br />

from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, Vienna im de<br />

Young <strong>Museum</strong> in San Francisco<br />

3.–5.11.<br />

Teilnahme von GD Haag an der internationalen<br />

<strong>Museum</strong>sdirektorenkonferenz (Bizot Group) in<br />

Washington<br />

7.11.<br />

eröffnung der Ausstellung Renessenz. Facetten<br />

der Renaissance in der Kuppelhalle des KHM und<br />

Präsen tation der neuen KHM-Dienstkleidungen<br />

9.11.<br />

Präsentation der im Verlag christian Brandstätter<br />

erschienenen Bücher Tafelfreuden in der Kunst;<br />

Blumenpracht in der Kunst; Liebespaare in der Kunst<br />

von Daniel Uchtmann in der Kuppelhalle des KHM<br />

14.11.<br />

Buchpräsentation Alte Meister gezeichnet von Mahler<br />

mit nicolas Mahler in Kooperation mit dem Suhrkamp<br />

und dem insel Verlag, moderiert von Andreas Platthaus,<br />

FAZ, und gelesen von Martin Schwab im Bassano Saal<br />

des KHM<br />

Die Produktion Ganymed Boarding erhält im rahmen<br />

einer Galaveranstaltung im raimund Theater den<br />

<strong>Wien</strong>er Theaterpreis „nestroy“ für die beste off<br />

Produktion<br />

15.11.<br />

54. Sitzung des Kuratoriums im Vortragsraum des<br />

KHM<br />

<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung<br />

Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika<br />

und Lateinamerika in der Säulenhalle des MVK<br />

16.11.<br />

<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung Zauber<br />

des bunten Schattens. Das chinesische Schattentheater<br />

im ÖTM<br />

17.–18.11.<br />

Gastspiel des chinesischen Schattentheaters aus<br />

changsha Schildkröte und Kranich im ÖTM<br />

18.11.<br />

Fremdenführerinnen-Tag im KHM<br />

19.11.<br />

Aktionstag für Kinder im rahmen der Ausstellung<br />

Wald / Baum / Mensch im MVK<br />

21.11.<br />

Bundesmuseendirektorinnensitzung im MAK<br />

23.11.<br />

Vortrag Such dir den Schnee vom vergangenen Jahr.<br />

Eine Winterreise durch die Kunst Europas von ronald<br />

de Leeuw im rahmen der Ausstellung Wintermärchen.<br />

Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von<br />

Bruegel bis Beuys im Vortragssaal des KHM<br />

24.–26.11.<br />

internationales Symposium Eine sichtbare Geschichte<br />

der Kunst. Europäische <strong>Museum</strong>skultur um 1800 im<br />

Bassano Saal des KHM<br />

chronIk<br />

25.11.<br />

Szenische Lesung von Ulrich Matthes KLEIST.<br />

Geschichte einer Seele im rahmen der Ausstellung<br />

Heinrich von Kleist 1777–1811 im ÖTM<br />

28.11.<br />

Feier des national Day der Botschaft von Panama<br />

im MVK<br />

29.11.<br />

BP Dr. Heinz Fischer und der Präsident der Palästinensischen<br />

Autonomiebehörde Mahmud Abbas besuchen<br />

die Schatzkammer<br />

1.12.<br />

Konzertabend Franz Schubert: Winterreise.<br />

Liederzyklus op. 89, D 911 mit Georg Lehner,<br />

Bariton, und David Lutz, Klavier im rahmen der<br />

Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen<br />

in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys<br />

im Bassano Saal des KHM<br />

6.12.<br />

Bundesmuseendirektorinnenkonferenz in der<br />

General direktion der Österreichischen<br />

nationalbibliothek<br />

Vortrag Der Lauf der Zeit: Zur Darstellung des Winters<br />

in Tapisserien von Dr. Katja Schmitz-von Ledebur im<br />

rahmen der Ausstellung Wintermärchen. Winter-<br />

Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel<br />

bis Beuys im Vortragssaal des KHM<br />

14.12.<br />

BM Dr. claudia Schmied besucht die Ausstellung<br />

Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der<br />

europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im KHM<br />

Vortrag Von Göttern und Eisläufern. Winterallegorien<br />

für Garten, Tisch und Kunstkammer von Dr. claudia<br />

Lehner-Jobst im rahmen der Ausstellung Winter<br />

märchen. Winter-Darstellungen in der europäischen<br />

Kunst von Bruegel bis Beuys im Vortragssaal des<br />

KHM<br />

15.12.<br />

Musiksalon im Bassano Saal: Der Musikkritiker der<br />

„<strong>Presse</strong>“ Dr. Wilhelm Sinkovicz im Gespräch mit<br />

Ausstellungskurator ronald de Leeuw<br />

16.12.<br />

Weihnachtsempfang An African Christmas With<br />

MoZuluArt in der Säulenhalle des MVK<br />

19.12.<br />

Weihnachtsfeier für die Mitarbeiterinnen im KHM<br />

20.12.<br />

Vortrag Splendeurs et misères: Depicting Winter in<br />

the 19 th Century von ronald de Leeuw im rahmen<br />

der Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen<br />

in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im<br />

Vortragssaal des KHM<br />

31.12.<br />

Silvestergala in der Kuppelhalle des KHM<br />

19


20 sammlung<br />

SAMMLUnGen DeS<br />

KUnSTHiSToriScHen MUSeUMS


ägyptIsch-orIentalIsche sammlung<br />

Dr. regina HÖLZL, Direktorin<br />

Mag. Michaela HÜTTner<br />

Mag. Michael neUMAnn (ab 1.8.)<br />

Barbara PoroPATicH (bis 31.12.)<br />

Mag. Doris BAUer (bis 31.12.)<br />

Sabine MUcKenSTUrM<br />

restaurierung<br />

Mag. irene enGeLHArDT<br />

Mag. Michael LoAcKer<br />

Mag. Vanessa noVAK-TUcoM<br />

generalreVIsIon der InVentare<br />

Die Ägyptisch-orientalische Sammlung besitzt<br />

insgesamt vier inventare: das sogenannte<br />

Hauptinventar (Ägyptisches inventar), das<br />

Semitische inventar, das Sonderinventar<br />

„Sichem“ sowie das Archäologische inventar<br />

(A-inventar).<br />

Das erste ägyptische inventar der kaiserlichen<br />

Sammlungen war das sogenannte Supplementinventar,<br />

das 1824 von Anton von Steinbüchel,<br />

Direktor des Münz- und Antikenkabinettes,<br />

vorgelegt wurde. Bis zum Jahre<br />

1821 waren die nicht sehr zahlreichen<br />

Aegyptiaca der habsburgischen Sammlung<br />

Teil der Antikensammlung. Anlass für die<br />

Begründung eines gesonderten ägyptischen<br />

inventars war der Ankauf von mehr als 3000<br />

objekten durch ernst August Burghart für die<br />

kaiserlichen Sammlungen, womit die Aegyptiaca<br />

– wie auch die Münzen und die Antikensammlung<br />

– zu einem gesonderten Sammlungs<br />

bereich innerhalb des Münz- und Antikenkabinettes<br />

zusammengefasst wurden. 1875<br />

wurde im Zuge einer General inventur ein<br />

neues inventar angelegt, das bis heute als sogenanntes<br />

Hauptinventar weitergeführt wird.<br />

Das Semitische inventar wurde 1894 begründet,<br />

nachdem das Kunsthistorische<br />

<strong>Museum</strong> 660 objekte aus Südarabien erhalten<br />

hatte, die der Forscher eduard Glaser<br />

von seiner vierten expeditionsreise aus dem<br />

Jemen mitbrachte. in der Folge wurden im<br />

Semitischen inventar nicht nur südarabische<br />

objekte inventarisiert, sondern auch objekte<br />

anderer orientalischer Kulturen. Die Ägyptische<br />

Sammlung wurde dadurch zur „Ägyptisch-orientalischen<br />

Sammlung“.<br />

im Zuge der Generalrevision der inventare<br />

der Ägyptisch-orientalischen Sammlung von<br />

1952 wurden verstreute Bestände entdeckt,<br />

die offenbar von den Grabungen des Bibelforschers<br />

und Archäologen ernst Sellin in<br />

Sichem/Palästina stammten. Die zugehörigen<br />

objekte wurden identifiziert und 1965 im<br />

sogenannten Sonderinventar „Sichem“ inventarisiert.<br />

Das jüngste inventar der Ägyptisch-orientalischen<br />

Sammlung ist das Archäologische<br />

inventar (A-inventar). Dieses umfasst die<br />

Funde aus den österreichischen UneScorettungsgrabungen<br />

in Sayala (nubien) und<br />

aus den Grabungen des Österreichischen<br />

Archäologischen instituts Kairo aus den<br />

1960er bis 1980er Jahren, die im Asasif<br />

(Theben) und in Tell el-Daba im ostdelta<br />

gefunden wurden. Die letzte Fundteilung<br />

fand 1984 statt. Die Funde aus den Grabungen<br />

in Sayala kamen zunächst an das naturhistorische<br />

<strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong> und wurden<br />

von diesem an die Ägyptisch-orientalische<br />

Sammlung des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />

abgegeben; die Funde aus dem Asasif und<br />

aus Tell el-Daba gelangten direkt in das<br />

<strong>Museum</strong>. im Jahr 1977 wurde für die inventarisierung<br />

dieser Grabungsfunde ein eigenes<br />

inventar – das sogenannte Archäologische<br />

inventar (A-inventar) – begründet.<br />

Standortkontrolle der Uschebtis in Saal iii<br />

sammlungen khm<br />

es gab mehrere Gründe für eine umfassende<br />

Generalrevision der inventare der Ägyptischorientalischen<br />

Sammlung: Die letzte Generalrevision<br />

der inventare fand von 1952 bis 1967<br />

statt und liegt demnach schon sehr lange<br />

zurück, zudem war das Archäologische inventar<br />

bisher noch nie einer revision unterzogen<br />

worden. Prinzipiell sollen nun alle inventare<br />

der Ägyptisch-orientalischen Sammlung überprüft<br />

werden, vordringlich ist jedoch die<br />

Überprüfung des Hauptinventars und des<br />

Archäologischen inventars.<br />

im Zuge der Vorbereitungen der Depotübersiedlung<br />

von der Traviatagasse (siehe dazu<br />

Bericht unten „Depotumzug <strong>2011</strong>“), wo<br />

der Großteil des archäologischen Materials<br />

aufbewahrt wurde, in das Zentraldepot am<br />

<strong>Wien</strong>er Stadtrand ergaben sich viele offene<br />

Fragestellungen hinsichtlich der dort gelagerten<br />

Bestände. Auch wurden zahlreiche<br />

uninventarisierte objekte aus den frühen<br />

Grabungen der Österreichischen Akademie<br />

der Wissenschaften erstmals vollständig erfasst,<br />

um in der Folge näher bestimmt und<br />

wissenschaftlich be arbeitet werden zu können<br />

(internes Forschungsprojekt: Die frühen Grabungen<br />

der Österreichischen Akademie der<br />

Wissenschaften in Ägypten und Nubien –<br />

Tura – Kubanieh – Ermenne – Toschke).<br />

21


22<br />

ägyptIsch-orIentalIsche sammlung<br />

Sowohl beim Archäologischen inventar als<br />

auch beim ägyptischen Hauptinventar konnten<br />

durch umfassende Standortkontrollen<br />

bzw. gleichzeitige Abgleiche mit den inventarbüchern,<br />

elektronischen Datenbanken und<br />

anderem Dokumentationsmaterial ausführliche<br />

Dokumentationen erstellt und dadurch<br />

viele Fragen beantwortet werden.<br />

Als externe Gutachterin der revision fungiert<br />

Prof. Dr. regine Schulz (vormals Director of<br />

international curatorial relations, curator<br />

of Ancient Art, Walters Art <strong>Museum</strong> Baltimore),<br />

die seit oktober <strong>2011</strong> das roemerund<br />

Pelizaeus-<strong>Museum</strong> in Hildesheim leitet.<br />

Die revision, an der neben dem wissenschaftlichen<br />

Personal der Ägyptisch-orientalischen<br />

Sammlung auch Barbara Poropatich und<br />

Mag. Doris Bauer als registrare der Sammlung<br />

maßgeblich beteiligt waren, soll im<br />

Jahr 2012 fortgesetzt werden.<br />

Bericht: Dr. regina HÖLZL,<br />

Mag. Michaela HÜTTner,<br />

Mag. Michael neUMAnn<br />

Standortkontrolle und registrierung von objekten<br />

im alten Depot Traviatagasse<br />

depotumzug <strong>2011</strong><br />

Die umfangreichen Vorarbeiten zur Übersiedlung<br />

der Bestände in den alten Depots in<br />

der Traviatagasse, die bereits 2010 begonnen<br />

hatten, wurden Anfang <strong>2011</strong> fortgesetzt.<br />

Bereits 2010 war mit der genauen erhebung<br />

der zu übersiedelnden Steinobjekte begonnen<br />

worden. es wurden die Zahl der benötigten<br />

Paletten sowie Art und Umfang der verschiedenen<br />

Verpackungsmaterialien ermittelt, wobei<br />

nicht nur die Steinobjekte der Ägyptischorientalischen<br />

Sammlung, sondern auch die<br />

sehr umfangreichen Bestände der Antikensammlung<br />

und die Steinobjekte der Kunstkammer<br />

mitbetreut wurden. Die Umlagerungen<br />

der zahlreichen und bis zu 1000 kg<br />

schweren Steinobjekte auf die neuen europaletten<br />

mussten ebenfalls bereits im Vorfeld<br />

der eigentlichen Übersiedlung erfolgen.<br />

Der Transport der Schwerlastobjekte dauerte<br />

von 25.7. bis 23.9.<strong>2011</strong>. Die Übersiedlung<br />

der Steinobjekte der Ägyptisch-orientalischen<br />

Sammlung fand vom 31.8. bis 23.9.<strong>2011</strong><br />

statt und erfolgte vorwiegend auf Paletten<br />

mit Zurrgurtfixierungen. Allerdings waren für<br />

andere objekte (insbesondere für solche aus<br />

der Antikensammlung) auch noch andere<br />

und zum Teil aufwendigere Transportkonstruktionen<br />

erforderlich.<br />

Bericht: Mag. Michael LoAcKer<br />

Übersiedlung der Schwerlastobjekte:<br />

Umlagern eines Sphinx<br />

rechts oben: Vor der<br />

reinigung: punktueller<br />

Schimmelbefall<br />

rechts unten: nach der<br />

reinigung<br />

reInIgung und entschImmelung<br />

in den beiden rollschrankanlagen des alten<br />

Depots in der Traviatagasse wurden vor<br />

allem die archäologischen Funde aus den<br />

Grabungen der Österreichischen Akademie<br />

der Wissenschaften vom Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

in Ägypten und nubien sowie die<br />

Funde aus den Grabungen des Österreichischen<br />

Archäologischen instituts aus den<br />

1960er bis 1980er Jahren aus Sayala in nubien,<br />

aus dem Asasif bei Theben und aus Tell<br />

el-Daba im ägyptischen nildelta aufbewahrt<br />

(siehe oben Bericht „Generalrevision der<br />

inventare“). Bei den Funden handelte es<br />

sich überwiegend um objekte aus Keramik,<br />

Stein oder Metall, aber auch um solche aus<br />

organischen Materialien wie Leder, Fell, Textilien,<br />

Holz, weiters um Gegenstände aus<br />

Pflanzen und Pflanzenteilen, Muscheln, Knochen,<br />

Haaren, getrockneten Früchten etc.<br />

ein großer Teil der objekte war nicht nur<br />

stark verschmutzt, sondern aufgrund einer<br />

früheren Lagerung unter sehr ungünstigen<br />

Klimabedingungen auch von Schimmel befallen.<br />

Vor der Verlagerung der objekte in das<br />

neue Zentraldepot am <strong>Wien</strong>er Stadtrand<br />

waren neben einer gründlichen reinigung<br />

auch gewisse konservatorische Maßnahmen<br />

erforderlich.


oben: Vor der reinigung: Schimmelbefall<br />

an einem Lederschuh<br />

unten: nach der reinigung<br />

eingangsaufnahme: Holzlade mit objekten<br />

aus verschiedenen Materialien<br />

oben: Gesichtete und zugeordnete<br />

objektfragmente<br />

(Armreife)<br />

rechts: endaufnahme:<br />

gereinigte, geordnete und<br />

verpackte objekte (Armreife)<br />

sammlungen khm 23<br />

reinigung mittels Spezialstaubsaugers<br />

mit Bürstenaufsatz<br />

objektreinigung im alten Depot<br />

in der Traviatagasse


24<br />

ägyptIsch-orIentalIsche sammlung<br />

Zu den aufgetretenen Schadensphänomenen<br />

zählten neben dem Schimmelbefall<br />

auch Salz ausblühungen bzw. abblätternde,<br />

ab sandende Materialschichten sowie Schädlingsbefall<br />

(Löcher, Fraßgänge), z. B. an Lederfragmenten.<br />

Aufgrund der ergebnisse der Schimmelpilzanalysen<br />

wurde eine Trockenreinigung mit<br />

Schutzmaßnahmen für die Gesundheit der<br />

restauratoren (Atemmaske, Handschuhe,<br />

tem porär Brille und overall) konzipiert. Vor<br />

der reinigung wurde jedes objekt (auch im<br />

Hinblick auf die Generalrevision der inventare)<br />

registriert und kurz beschrieben. im Zuge<br />

der reinigung wurde ferner eine Fotodokumentation<br />

angefertigt. Die ausschließlich<br />

an gewendete Trockenreinigung erfolgte<br />

mit tels Spezialstaubsaugers und speziellen<br />

Filter ein sätzen. Von vielen der zu reinigenden<br />

Keramikgefäße wurden Proben genommen,<br />

um daraus eventuelle rückschlüsse auf den<br />

ursprünglich darin gelagerten inhalt ziehen<br />

zu können. Auch wurden sämtliche beiliegenden<br />

informationen (alte Fundzettel etc.)<br />

fotografisch dokumentiert.<br />

eine Verbesserung und Beschleunigung des<br />

Handlings der objekte und der Vorgänge<br />

bei der Transportverpackung wurde bereits<br />

bei der Zwischenlagerung der gereinigten<br />

objekte in schadstofffreien Kunststoffbeuteln<br />

und -folien erzielt. Die Übersiedlung der<br />

objekte aus den rollschrankanlagen fand<br />

vom 10.10. bis 4.11.<strong>2011</strong> statt.<br />

Bericht: Mag. irene enGeLHArDT,<br />

Mag. Vanessa noVAK<br />

kooperatIon mIt dem wIssenschaFtlIchen<br />

VereIn „egypt & austrIa“<br />

Die erfolgreiche Kooperation mit dem wissenschaftlichen<br />

Verein „egypt & Austria“ wurde<br />

auch <strong>2011</strong> fortgesetzt.<br />

Zusätzlich zu einer sechsteiligen Vortragsreihe<br />

wurde am 16.6. im Vortragsraum des KHM<br />

ein eintägiger „Study Day“ zum Thema Das<br />

Alte Ägypten in der Reiseliteratur veranstaltet.<br />

Wissenschaftler aus dem in- und Ausland<br />

beschäftigten sich in insgesamt elf referaten<br />

mit folgenden Themenkreisen:<br />

• reiseliteratur als Quelle für die Archäologie;<br />

• altägyptische Monumente als reiseziel;<br />

• altägyptische Monumente und die Bibel;<br />

• Unterschiede in weiblicher und männlicher<br />

Betrachtungsweise.<br />

Den Festvortrag mit dem Titel „… a perfect<br />

feast to the eye“ – Frühe Forscher und Reisende<br />

in Assiut hielt Univ.-Prof. Dr. Jochem Kahl<br />

von der Freien Universität in Berlin.<br />

leIhVerkehr<br />

41objekte wurden auf Leihfähigkeit geprüft<br />

und für Ausstellungen vorbereitet; Betreuung<br />

der Hin- und rücktransporte von<br />

25 Leih gaben auf 4 reisen; erstellung von<br />

32 Zu stands protokollen.<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. regina HÖLZL<br />

publIkatIonen<br />

Hermann Junker und die Grabungen der Akademie<br />

der Wissenschaften, in: Ausstellungskatalog Giza –<br />

Am Fuße der großen Pyramiden, Hildesheim<br />

(roemer- und Pelizaeus-<strong>Museum</strong>) <strong>2011</strong>, 56–63<br />

Forschungen<br />

Die frühen Grabungen der Österreichischen Akademie<br />

der Wissenschaften in Ägypten und Nubien – Tura –<br />

Kubanieh – Ermenne – Toschke, Fortsetzung der<br />

objekt- und Dokumentationsrecherchen.<br />

Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum (gemeinsam<br />

mit Michaela Hüttner und Helmut Satzinger).<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

21.2. Ägypten in <strong>Wien</strong> – Österreich vor den Pyramiden,<br />

Hildesheim, roemer- und Pelizaeus-<strong>Museum</strong>, auf<br />

einladung des Fördervereins des roemer- und<br />

Pelizaeus-<strong>Museum</strong>s Hildesheim<br />

1.–2.4. Semmering, KHM-Wissenschaftstag<br />

16.6. KHM, Vortragsraum, Planung und organisation<br />

des egypt & Austria Study Day zum Thema Das Alte<br />

Ägypten in der Reiseliteratur (gemeinsam mit dem<br />

wissenschaftlichen Verein „egypt & Austria“)<br />

22.–24.7. Leipzig, Ständige Ägyptologenkonferenz<br />

(SÄK) zum Thema Ägyptologen und Ägyptologie(n)<br />

zwischen Kaiserreich und der Gründung der beiden<br />

deutschen Staaten (1871–1949)<br />

Planung und organisation einer sechsteiligen Vortragsreihe<br />

im KHM (gemeinsam mit dem wissenschaftlichen<br />

Verein „egypt & Austria“)<br />

Mag. Michaela HÜTTner<br />

ausstellungen<br />

Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />

in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM)<br />

<strong>2011</strong> (gemeinsam mit christian Beaufort-Spontin,<br />

Gerlinde Gruber, Bettina Kratzmüller, Beatrix Krillererdrich,<br />

claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger,<br />

Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuberokrog)<br />

publIkatIonen<br />

objekttexte und einleitungen in: Ausstellungskatalog<br />

S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in<br />

der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

Forschungen<br />

Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum (gemeinsam<br />

mit regina Hölzl und Helmut Satzinger).<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

1.–2.4. Semmering, KHM-Wissenschaftstag<br />

16.6. KHM, Vortragsraum, egypt & Austria Study<br />

Day zum Thema Das Alte Ägypten in der Reiseliteratur<br />

(gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Verein<br />

„egypt & Austria“)<br />

3.9. The relocation of KHM’s storage, Poznań, Annual<br />

meeting of icoM – ciPeG (international committee<br />

for egyptology) (Poznań und Berlin, 31.8.–6.9.)<br />

Mag. irene enGeLHArDT<br />

Forschungen<br />

Mitbetreuung eines Forschungsauftrages (Diplomarbeit<br />

an der Akademie der Bildenden Künste <strong>Wien</strong> – institut<br />

für restaurierung/Konservierung): restaurierung des<br />

Sarges inv.-nr. ÄS 6271.<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

18.–20.5. Linz, Schlossmuseum, 15. Tagung der<br />

Österreichischen restaurator/innen für archäologische<br />

Bodenfunde<br />

leIhgaben<br />

im Jahr <strong>2011</strong> war die Ägyptisch-orientalische<br />

Sammlung mit 25 Leihgaben an 3 Ausstellungen<br />

im Ausland beteiligt.


antIkensammlung<br />

Hr Dr. Alfred BernHArD-WALcHer, Direktor<br />

Dr. Manuela LAUBenBerGer<br />

Dr. Georg PLATTner<br />

Mag. Karoline ZHUBer-oKroG<br />

Barbara KoVAcS<br />

ruperta PicHLer<br />

Ar irene MÜHLBAcHer (Karenz)<br />

Birgit oSWALD (Karenz)<br />

Hr. Dr. Kurt GScHWAnTLer*<br />

Dr. Bettina KrATZMÜLLer*<br />

Dr. Ulrike MÜLLer-KASPAr*<br />

restaurierung<br />

Mag. Viktor FreiBerGer, Leiter<br />

Mag. Angelika KATHrein<br />

Mag. Michael LoAcKer<br />

Mag. Bettina VAK<br />

Alexander FreiBerGer*<br />

Mag. Brigitte ProLL*<br />

* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />

zentraldepot<br />

Dr. Alfred Bernhard-Walcher war für die<br />

Projektsteuerung Übersiedlung für das neue<br />

Zentraldepot des KHM sowie für die Leitung<br />

des Projektteams Übersiedlung verantwortlich<br />

und arbeitete im Projektteam Bau mit.<br />

das neue zentraldepot des<br />

kunsthistorischen museums, wien<br />

Das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> mit MVK und<br />

ÖTM WAör entschloss sich im September<br />

2009, ein neues Zentraldepot zu bauen. Bis<br />

zu diesem Zeitpunkt waren die Kunstdepots<br />

des KHM auf neun verschiedene Standorte<br />

in <strong>Wien</strong> und <strong>Wien</strong>-Umgebung aufgeteilt. Bei<br />

diesen meist veralteten, z. T. sanierungsbedürftigen<br />

räumlichkeiten mit veralteter technischer<br />

infrastruktur handelte es sich mehrfach<br />

um immobilien mit schlechten klimatischen<br />

Voraussetzungen und hohen Mietkosten.<br />

Somit ergab sich aus konservatorischen,<br />

betrieblichen und betriebswirtschaftlichen<br />

Gründen ein dringender Handlungsbedarf.<br />

Zunächst wurden von ende 2009 bis in das<br />

erste Quartal 2010 Bestandserhebungen in<br />

allen Sammlungen durchgeführt und daraus<br />

resultierend die Anforderungen an das neue<br />

Zentraldepot definiert. Parallel dazu erfolgten<br />

die eU-weite Architektenaus schreibung<br />

und die Grundstückssuche. Der Zuschlag für<br />

die Generalplaner-Leistung erging an die<br />

ArGe „B-18 Architekten ZT GmbH <strong>Wien</strong> /<br />

Architektenbüro Karl reuter“.<br />

Mit der Gründung der Projektteams Bau<br />

und Übersiedelung, dessen Mitglieder durch<br />

die Geschäftsführung bestimmt wurden,<br />

konnte Anfang 2010 die aufwendige und<br />

intensive Planung und Vorbereitung für das<br />

neue Zentraldepot forciert werden.<br />

Bauteam (5 Mitglieder):<br />

• Projektleitung: ing. Stefan FLecK**<br />

• Vertretung Kuratoren:<br />

Dr. Alfred BernHArD-WALcHer**<br />

• Vertretung restauratoren:<br />

Dipl.-rest. christina<br />

ScHAAF-FUnDneiDer**<br />

• <strong>Museum</strong>sberater:<br />

Dr. Joachim HUBer (Firma PrevArt)**<br />

• Architekt: Architekt Karl reUTer<br />

(Architekturbüro Karl reuter)<br />

** auch Übersiedlungsteam<br />

Übersiedlungsteam (6–15 Mitglieder):<br />

• Projektleitung:<br />

Dr. Alfred BernHArD-WALcHer**<br />

• Vertretung restauratoren:<br />

Dipl.-rest. christina<br />

ScHAAF-FUnDneiDer**<br />

Univ.-Ass. Dipl.-rest. Tanja KiMMeL<br />

• Vertretung Gebäudemanagement:<br />

ing. Stefan FLecK**<br />

Himberg, Außenansicht des Zentraldepots<br />

sammlungen khm<br />

• <strong>Museum</strong>sberater:<br />

Dr. Joachim HUBer (Firma PrevArt)**<br />

• operative Umsetzung/Leitung:<br />

Martin DorFMAnn (Firma dp-Art)<br />

• Ansprechpartner Sammlung:<br />

1 pro Sammlung nach Bedarf<br />

• Ansprechpartner inventar/iT, registrar,<br />

iPM, Security: nach Bedarf<br />

** auch Bauteam<br />

Das Gebäude<br />

Gesamtnutzfläche: ca. 14.000 m²<br />

Kunstdepotfläche: ca. 12.000 m²<br />

Fotoatelier: ca. 120 m²<br />

4 multifunktionale restaurierwerkstätten:<br />

jeweils ca. 60 – 80 m²<br />

Packraum: ca. 120 m²<br />

entpackungsraum: ca. 120 m²<br />

Quarantäneräume, Schimmelraum,<br />

n2-Behandlungskammer,<br />

Auslieferungsräume<br />

Das neue Zentraldepot des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s wurde in einer netto-Bauzeit von<br />

acht Monaten in Himberg bei <strong>Wien</strong> errichtet.<br />

Durch die Verwendung von industriell<br />

vorgefertigten Bauteilen konnte diese kurze<br />

Bauzeit eingehalten sowie eine optimierung<br />

der Gesamtbaukosten erzielt werden.<br />

Stützen, Unterzüge und Treppen wurden als<br />

Stahlbeton-Fertigteile vom Werk auf die Baustelle<br />

geliefert und dort montiert. Die Fassade<br />

25


26<br />

antIkensammlung<br />

des Kunstdepots besteht aus 35 cm starken<br />

Beton-Sandwich-elementen mit Kerndämmung,<br />

die als vorgefertigte Fassadenplatten<br />

inklusive aller Öffnungen für Fenster, Türen<br />

und Tore an den Außenstützen angebracht<br />

sind. neben der Wärmedämmung bietet diese<br />

Fassade eine stark einbruchhemmende Wirkung.<br />

Bei den Geschoßdecken kamen Filigrandecken<br />

als Halb-Fertigteile zum einsatz. Darauf<br />

wurden vor ort rohrschlangen für die Betonkernaktivierung<br />

eingelegt und dann wurde<br />

Beton aufgebracht, so dass alle Geschoßplatten<br />

zur Heizung (im Winter) und Kühlung<br />

(im Sommer) des Gebäudes verwendet<br />

werden.<br />

Das Klimakonzept ist so ausgelegt, dass keine<br />

weitere konventionelle Klimaanlage eingeplant<br />

ist und somit laufende Verbrauchskosten<br />

des Depots niedrig gehalten werden.<br />

Die aktivierten Geschoßböden und -decken<br />

erzeugen gleich bleibende und stabile Temperaturen.<br />

Die Beheizung bzw. Kühlung der<br />

oben: Das Übersiedelungsteam<br />

unten: Traviatagasse, Depotbereich der<br />

Antikensammlung, vor der Übersiedelung<br />

Soleflüssigkeit in den rohrschlangen der Betonkernaktivierung<br />

erfolgt über ein System<br />

von Wärmepumpen, die über eine geothermische<br />

Sondenanlage (erdwärme) versorgt<br />

werden.<br />

Auf dem Grundstück des KHM sind in einem<br />

Sondenfeld Tiefensonden mit insgesamt<br />

3.200 lfm Länge eingebracht worden. Der<br />

Boden in tieferen Schichten hat eine stabil bleibende<br />

Temperatur. Durch die jeweils 100 m<br />

tief reichenden Sonden wird im Winter dem<br />

Boden Wärme entzogen und in die aktivierten<br />

Bauteile im Gebäude geleitet, dieses wird<br />

somit beheizt. im Sommer kann der Boden<br />

die abgeleitete Wärme aus dem Gebäude<br />

wieder aufnehmen und das Depot wird gekühlt.<br />

Dieses System reagiert sehr träge,<br />

weshalb ein schwankungsfreies Klima erreicht<br />

wird. Der Sollwert der Temperatur im Depot<br />

liegt bei + 20 °c.<br />

Um die vorgegebene relative Luftfeuchte von<br />

50 % zu erzielen, wird die entfeuchtung der<br />

räume mit handelsüblichen Standgeräten<br />

Traviatagasse, objekte der Antikensammlung<br />

während der Übersiedelung<br />

umgesetzt. Für die entfeuchtung im Hochsommer<br />

ist beispielsweise pro 500 m² Depotfläche<br />

ein Gerät erforderlich. in Bereichen mit<br />

geringerer Luftfeuchte, wie z. B. den separaten<br />

Klimaboxen für korrosionsempfindliche<br />

Metallobjekte, muss die Anzahl bzw.<br />

Leistung der Geräte erhöht werden. Die<br />

Kondensatleitungen für die entfeuchter sind<br />

in die Betondecken eingegossen, damit die<br />

gelagerten Kunstgegenstände zu keiner Zeit<br />

Wasser aus gesetzt sind. Die Befeuchtung<br />

der räume erfolgt über Ultraschall-Befeuchter,<br />

die in eine Umluftanlage integriert sind.<br />

Auf eine automatische Löschanlage wurde<br />

bewusst verzichtet – dafür wurde der bauliche<br />

Brandschutz erhöht. Die Brandabschnitte<br />

sind max. 1.500 m² groß, tragende Bauteile<br />

wie Boden, Wände und Decken haben eine<br />

Betonstärke von mind. 20 cm und sind feuerbeständig<br />

ausgeführt. Durch automatische<br />

Strom- Abschaltung über die einbruchmeldeanlage<br />

wird außerdem die Brandgefahr erheblich<br />

reduziert. Um die raumhöhen opti-<br />

oben: Himberg, Depotbereich der Antikensammlung,<br />

ohne einrichtung<br />

unten: Himberg, Depotbereich der Antikensammlung,<br />

mit einrichtung während der Übersiedelung


mal auszunutzen und die nutzbare Lagerfläche<br />

zu erhöhen, wurden in Teilbereichen<br />

der massiven Geschoße Stahl-Zwischenbühnen<br />

eingezogen. Der eingebaute Lastenaufzug,<br />

der einen bestmöglichen Transport innerhalb<br />

des Gebäudes ermöglicht, entspricht<br />

mit seinem Kabinen-innenmaß von 2,50 m<br />

Breite / 8,00 m Tiefe / 3,50 m Höhe der Ladefläche<br />

des größten Kunsttransport-LKWs.<br />

Als Bauherrenberater konnte Herr Dr. Joachim<br />

Huber von der Fa. PrevArt gewonnen werden,<br />

der über langjährige erfahrungen im<br />

Bereich von Depotneubauten verfügt. Als<br />

Grund lage für alle weiteren Planungen<br />

diente die erstellung eines Mengengerüsts,<br />

das Aufschluss über den zu siedelnden<br />

Sammlungsbestand gab. neben der aktuellen<br />

Art der Aufbewahrung und konservatorischen<br />

Anforderungen wurden darin auch<br />

die zukünftige Lagerart und der potentielle<br />

Sammlungszuwachs erfasst. Das neue Depot<br />

soll den Lagerbedarf des KHM in den nächsten<br />

30 Jahren decken.<br />

Feierliche eröffnung des Zentraldepots in Himberg<br />

am 6.7.<strong>2011</strong><br />

Die Übersiedelung<br />

ein Fragenkatalog sollte den Sammlungen<br />

helfen, die für die Übersiedelung ihrer Kunstwerke<br />

notwendigen Angaben zu erarbeiten.<br />

Hierzu zählten neben der Anzahl der zu<br />

übersiedelnden objekte auch deren Zustand,<br />

Maße und Gewicht. Ferner wurden im Katalog<br />

Angaben zu einem möglichen Schädlings-<br />

und Schimmelbefall der Sammlungsobjekte<br />

abgefragt. Unter Berücksichtigung<br />

laufender Projekte und der Angaben zu personellen<br />

ressourcen in den Sammlungen<br />

konnten schließlich die Kosten für die Übersiedelung<br />

kalkuliert werden. Der Fragenkatalog<br />

diente auch zur entwicklung eines<br />

Grobzeitplans mit erfassung notwendiger<br />

Vorarbeiten und Zuteilung externer Hilfskräfte.<br />

es folgten zahlreiche Begehungen<br />

an den verschiedenen Standorten mit den<br />

zuständigen Kuratoren und restauratoren,<br />

die den endgültigen Zeitplan fixierten.<br />

Basierend auf der Auswertung des Fragenkataloges<br />

wurde auch die Ausschreibung<br />

sammlungen khm<br />

für die Kunsttransporte entwickelt. Aus der<br />

Ausschreibung wurde als Bestbieter die<br />

Fa. Kunsttrans ermittelt, die mit der Übersiedelung<br />

der umfangreichen Sammlungsbestände<br />

des KHM betraut war.<br />

Unter der Koordinationsleitung von Herrn<br />

Martin Dorfmann (dp-Art) wurden den<br />

Mitarbeitern der Fa. Kunsttrans die vom<br />

Projektteam entwickelten Verpackungs standards<br />

für die zu übersiedelnden objektgruppen<br />

vorgestellt. Die Mitarbeiter der Fa. Füreder<br />

erhielten eine einschulung im Arthandling.<br />

ein Desiderat des Projektteams Übersiedelung<br />

war es, für 95 % der zu übersiedelnden Sammlungsobjekte<br />

standardisierte Verpackungslösungen<br />

zu entwickeln. Diese mussten abgesehen<br />

von der Gewährleistung eines sicheren<br />

Transports auch kostengünstig, effizient<br />

und möglichst häufig sammlungsübergreifend<br />

wiederverwendbar sein. Für übergroße<br />

oder besonders fragile Kunstwerke galt es Sonderlösungen<br />

zu entwickeln. es folgten Bestel-<br />

oben: Traviatagasse, objekte der Gemäldegalerie,<br />

während der Übersiedelung<br />

unten: Himberg, Depotbereich der Gemäldegalerie,<br />

mit einrichtung während der Übersiedelung<br />

27


28<br />

antIkensammlung<br />

lungen von Material, Gerätschaften und Hilfsmitteln,<br />

die projektintern abge wickelt wurden.<br />

Mit Dr. Pascal Querner wurde ein externer<br />

Berater für das iPM (integrated Pest Management)<br />

konsultiert, der ein Schädlingsmonitoring<br />

in den zu übersiedelnden Depots<br />

durchführte. Das Monitoring hatte zum Ziel,<br />

befallene Bestände auszumachen, die Schädlinge<br />

zu identifizieren und im Vorfeld der<br />

Übersiedelung geeignete Maßnahmen zur<br />

Bekämpfung durchzuführen. in einem Fachvortrag<br />

wurden die <strong>Museum</strong>smitarbeiter für<br />

das Thema sensibilisiert und die ergebnisse<br />

des Monitorings vorgestellt.<br />

Die Auslastung der hauseigenen Begasungsanlage<br />

erforderte zusätzliche Möglichkeiten<br />

an giftfreien Bekämpfungsmethoden. So wurden<br />

sämtliche Gemälde und Zierrahmen aus<br />

der Gemäldegalerie vor ort mittels Folienzeltes<br />

durch die Fa. Singer mit Stickstoff<br />

begast. Auch in der Wagenburg wurden<br />

Folientunnel zur Stick stoff-Behandlung befallener<br />

objekte aufgestellt.<br />

nach aufwendigen und intensiven Vorbereitungsarbeiten<br />

wie oberflächenreinigungen,<br />

notsicherungen, Stabilisierungen sowie sorgfältigem<br />

Verpacken seitens der Sammlungen<br />

mit Unterstützung externer Hilfskräfte konnte<br />

die Übersiedelung wie geplant mit 1. August<br />

<strong>2011</strong> starten. Zuerst wurden die Steinobjekte<br />

der Antikensammlung mit einem Gesamtgewicht<br />

von 450 Tonnen an den neuen Standort<br />

verlagert. Aus dem Depot Traviatagasse<br />

folgten objekte der Sammlungen Gemäldegalerie,<br />

Ägyptisch-orientalische Sammlung,<br />

Kunstkammer inkl. Tapisserien, Monturdepot<br />

und Sammlung alter Musik instrumente sowie<br />

das Vitrinendepot.<br />

Aus dem Arsenal und aus Korneuburg wurden<br />

zeitgleich sämtliche Vitrinen, Möbel, Ausstellungsbehelfe<br />

und die Shopware über siedelt<br />

und im allgemeinen Lager (2. obergeschoß)<br />

untergebracht. Parallel dazu wurden mit dem<br />

Hanuschhof und dem Hafen die Depots des<br />

Österreichischen Theatermuseums geräumt.<br />

Mit der Überstellung von Fahrzeugen und<br />

reitzubehör konnten die Depots der Wagenburg<br />

entlastet werden. Sämtliche bis dato in<br />

den externen Depots untergebrachten Sammlungsobjekte<br />

sind bereits zum Großteil am<br />

neuen Standort aufgestellt.<br />

Durch die investition von 1,7 Millionen euro<br />

in neue einrichtungen wie regalanlagen,<br />

Gitterzugwände und spezielle Konstruktionen<br />

konnte die Unterbringung der Sammlungsobjekte<br />

optimiert werden.<br />

Ausgeschiedene Lagertechnik des Depots<br />

Traviatagasse wurde auf der Homepage des<br />

KHM unter der rubrik „online-Flohmarkt“<br />

interessenten aus dem Kunst- und Kulturbereich<br />

zum Kauf angeboten. Die einnahmen<br />

von rund 20.000,– € flossen wieder in das<br />

Projekt zurück.<br />

Mit 30. november <strong>2011</strong> konnte die erste<br />

Übersiedelungsphase nach 426 LKW-Transporten<br />

ohne Probleme und Zwischenfälle<br />

vorzeitig und erfolgreich abgeschlossen<br />

werden.<br />

eine große Herausforderung stellte die entrümpelung<br />

des Depots in der Traviatagasse<br />

dar. Die rückbauten erwiesen sich hingegen<br />

als weniger aufwendig als ursprünglich angenommen.<br />

nach 20-jähriger nutzung konnten<br />

die räumlichkeiten fristgerecht an den<br />

eigentümer übergeben werden.<br />

Die Durchführung der seit oktober <strong>2011</strong><br />

laufenden reinigungs- und entschimmelungsarbeiten<br />

von kontaminierten Theatermodellen<br />

und -kostümen des ÖTM sowie von Gefäßen<br />

und Scherbenfragmenten aus der Ägyptischorientalischen<br />

Sammlung erfolgt mit Hilfe<br />

von externen Mitarbeitern. Die Maßnahmen<br />

zum Arbeitsschutz basieren auf empfehlungen<br />

von Prof. Dr. Katja Sterflinger (BoKU, institut<br />

für Mikrobiologie), die an den betroffenen<br />

Standorten im Vorfeld Schimmeluntersuchungen<br />

durchführte. Dank der investition von<br />

knapp 70.000,– € sind Behandlung und Aufarbeitung<br />

dieser objekte möglich.<br />

Durch die Unterbringung an einem zentralen<br />

Standort konnten erstmalig die bis dahin auf<br />

verschiedene Standorte verteilten Sammlungsbestände<br />

zusammengeführt werden. Dies<br />

ermöglichte auch die inventarisierung von<br />

bisher nicht erfassten Sammlungsbeständen.<br />

Für eine zeitgemäße Standorterfassung und<br />

-bewirtschaftung ist die Kennzeichnung sämtlicher<br />

objekte mittels Barcode-etiketten vorgesehen.<br />

Die Gemäldegalerie konnte dieses<br />

Projekt bereits erfolgreich für ihre Zierrahmen<br />

und den Gemälde bestand aus der Traviatagasse<br />

umsetzen.<br />

ein konstantes raumklima gewährleistet den<br />

Fortbestand der Kunstschätze; dieses hat<br />

sich bereits nach drei Monaten im angestrebten<br />

Grenzwertbereich eingependelt.<br />

Das an den alten Standorten eingeführte<br />

integrated Pest Management wird auch im<br />

neuen Zentraldepot von Herrn Dr. Pascal<br />

Querner fortgesetzt. Für die Sicherheit vor<br />

ort sind die beiden Depotverwalter Gerhard<br />

ifkovits und Peter Planegger verantwortlich.<br />

Die einzelnen Bauphasen wurden durch<br />

ing. Stefan Fleck fotografisch festgehalten.<br />

Die räumungs- und einlagerungsarbeiten<br />

wurden durch das Fotoatelier dokumentiert.<br />

in einer zweiten Übersiedelungsphase werden<br />

ab dem 2. Quartal 2012 die Teilbestände<br />

aus den Depots am Burgring (Ägyptischorientalische<br />

Sammlung, Bibliothek, Fotoatelier,<br />

Kunstkammer, Münzkabinett), der<br />

neuen Burg (Archiv), der Hofburg (Monturdepot)<br />

und dem Palais Lobkowitz (ÖTM)<br />

in das neue Zentraldepot in Himberg überstellt.<br />

Derzeit laufen die hierfür notwendigen<br />

Vorbereitungen. Mit der Übersiedelung<br />

der Sekundärgalerie der Gemäldegalerie<br />

im 1. Quartal 2013 wird das Vorzeigeprojekt<br />

abgeschlossen.<br />

Wegen der kostenoptimierten Bauweise, der<br />

hohen Funktionalität des Bauwerks und der<br />

geringen Betriebskosten ist das neue Zentraldepot<br />

europaweit Vorbild für nachhaltige<br />

Depotneubauten geworden. interessierte Bauträger<br />

namhafter Museen haben bereits die<br />

Möglichkeit einer Besichtigung vor ort genutzt.<br />

Das Bauprojekt wurde auch schon im<br />

rahmen von Fachtagungen vorgestellt. Zusätzlich<br />

sollen die während der Übersiedelung<br />

gesammelten erfahrungen im rahmen<br />

von Fachpublikationen und -tagungen an<br />

interessierte weitergegeben werden.<br />

Bericht:<br />

Dipl.-rest. christina ScHAAF-FUnDneiDer,<br />

Univ.-Ass. Dipl.-rest. TAnJA KiMMeL,<br />

ing. Stefan FLecK


ForschungsproJekte<br />

antike porträts in wien<br />

erarbeitung eines wissenschaftlichen<br />

Bestandskataloges der Porträtskulptur der<br />

Antikensammlung des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s<br />

Projektleitung: Dr. Manuela LAUBenBerGer<br />

Projektmitarbeit: Dr. Alfred BernHArD-<br />

WALcHer, Mag. Viktor FreiBerGer,<br />

Dr. Ulrike MÜLLer-KASPAr, Mag. Brigitte<br />

ProLL, Alexander FreiBerGer<br />

Finanzierung: KHM; BMWF Förderprogramm<br />

forMuse – Forschung an Museen<br />

im zweiten Projektjahr standen die restaurierungen,<br />

die schriftliche und bildliche<br />

Dokumentation der objekte und die Pflege<br />

der Kontakte zu unserem Kooperationspartner<br />

Detail von der rechten Schulter mit „Blattrippe“<br />

von einem Kapitell korinthischer ordnung<br />

Museo del Prado in Madrid im Mittelpunkt.<br />

einen weiteren Schwerpunkt bildete die<br />

orientierung innerhalb der internatio nalen<br />

Forschungstätigkeit zum Kernthema des<br />

Projekts, nämlich der Geschichte der antiken<br />

Porträts nach ihrer Auffindung und der an<br />

ihnen vorgenommenen Veränderungen bis<br />

heute. Damit verbunden war die Teilnahme<br />

an verschiedenen Tagungen und Vorträgen<br />

im in- und Ausland.<br />

Die restaurierung und Dokumentation der<br />

weiblichen Büsten durch Mag. Brigitte Proll<br />

mit Unterstützung von Alexander Freiberger<br />

(35 objekte) wurde erfolgreich abge schlossen.<br />

An weiteren 13 objekten waren aufwendigere<br />

restaurierungsmaßnahmen – wie die erneuerung<br />

von Montagen – nötig, die im Team<br />

mit Viktor Freiberger und Angelika Kathrein<br />

Weiblicher römischer Porträtkopf auf neuzeitlicher Büste<br />

und rundsockel, inv.-nr. i 1296<br />

sammlungen khm<br />

durchgeführt wurden. Die restaurierung der<br />

Porträts wurde durch Materialanalysen des<br />

naturwissenschaftlichen Labors (Dr. Martina<br />

Grießer, Dr. Václav Pitthard) unterstützend<br />

begleitet. Die umfassende Fotodokumentation<br />

von 45 Porträts durch das Fotoatelier<br />

(Alexander rosoli) konnte abgeschlossen<br />

werden.<br />

Als Beispiel für die aus der restaurierung<br />

und aus der bisherigen wissenschaftlichen<br />

Untersuchung der Porträts gewonnenen erkenntnisse<br />

zur Geschichte der Porträts sei<br />

die weibliche Marmorbüste aus der Sammlung<br />

este genannt. Vor der restaurierung<br />

war nicht erkennbar, dass der mittlere Teil<br />

der Büste (wahrscheinlich bereits in der<br />

renaissance) aus einem antiken Kapitellfragment<br />

umgearbeitet und ergänzt wurde.<br />

oben: Detail: linkes Kopfprofil des weiblichen<br />

Porträts aus flavischer Zeit (ende 1. Jh.) mit<br />

typischer Lockenfrisur<br />

unten: Detail von der Unterseite der Büste während<br />

der restaurierung: Blätter des Kapitells entlang des<br />

Büstenrandes erkennbar<br />

29


30<br />

antIkensammlung<br />

der erotenfries des theaters von ephesos<br />

Projektleitung: Dr. Georg PLATTner,<br />

Dr. Maria AUrenHAMMer [ÖAi]<br />

Finanzierung: KHM, ÖAi<br />

Unter den Skulpturen, die in den ersten Jahren<br />

der österreichischen Ausgrabungen in ephesos<br />

(seit 1895) gefunden worden sind, waren<br />

zahlreiche Fragmente eines Marmorfrieses. Die<br />

reliefs stammen von der scaenae frons, der<br />

Bühnenrückwand des ephesischen Theaters.<br />

Hunderte von Fragmenten wurden damals<br />

systematisch gesammelt und viele von ihnen<br />

wurden wieder zusammengesetzt. Die wissenschaftliche<br />

erforschung des Frieses wird in<br />

Zusammenarbeit zwischen dem Österreichischen<br />

Archäologischen institut und der Antikensammlung<br />

geleistet. Unter Berücksichtigung<br />

der Fragmente, die bereits im 19. Jahrhundert<br />

an das British <strong>Museum</strong> in London<br />

gekommen sind, wird der Fries ausführlich<br />

bearbeitet und dokumentiert, er soll in einer<br />

Publikation vorgelegt werden.<br />

ephesos, Fries vom Theater: erosknabe,<br />

inv.-nr. i 1973<br />

restaurIerwerkstätte<br />

im Zuge der Übersiedelung der Depotbestände<br />

der Antikensammlung wurden sämtliche<br />

objekte einer Kontrolle unterzogen<br />

und es wurden, wo notwendig, Sicherungsmaßnahmen<br />

getroffen. Zusätzlich wurden<br />

im Jahr <strong>2011</strong> in der restaurierwerkstätte der<br />

Antikensammlung 194 objekte untersucht,<br />

konservatorisch bearbeitet bzw. restauriert.<br />

Detail: Krieger, Zustand bei der Übernahme der Bandhenkelamphora<br />

inv.-nr. iV 3607<br />

bandhenkelamphora<br />

Die attisch weißgrundig schwarzfigurige<br />

Bandhenkelamphora inv.-nr. AnSA iV 3607<br />

stellt wegen ihrer Form und ihres Dekors<br />

eines der interessantesten Stücke dar, die<br />

im Zuge des Projekts Corpus Vasorum<br />

Antiquorum KHM Band 6 (Attisch geometrische,<br />

protoattische und attisch schwarzfigurige<br />

Vasen) untersucht wurden. Das<br />

Gefäß gehört der so genannten Klasse<br />

„cabinet des Médailles 218“ an und wird<br />

um 500 v. chr. datiert. Die Dekoration ist<br />

in schwarzfiguriger Technik ausgeführt, wobei<br />

der Bildhintergrund an Bauch und Schulter<br />

weißgrundig gehalten ist. Die innenzeichnung<br />

der dunklen Figuren ist geritzt,<br />

wichtige Details sind mit zusätzlich aufgetragenem<br />

rot oder Weiß bemalt. Durch<br />

das flächig auf den schwarzen Grund<br />

auf gebrachte Weiß stellt das Gefäß eines<br />

der wenigen Beispiele des so genannten<br />

„second white“ dar.


Die Bilder beider Seiten – Krieger bzw. Kitharode<br />

– werden von so genannten „nearsense<br />

inscriptions“ begleitet, wie sie beim<br />

Sappho-Maler auf mehreren Gefäßen vorkommen.<br />

oft scheint es, als ob dabei vorliegende<br />

Beischriften nicht exakt abgeschrieben<br />

oder bei Buchstaben einfach Teile<br />

wie z. B. Querhasten einfach weggelassen<br />

oder falsch ergänzt wurden. Auf der Vorderseite<br />

der Amphora wird der Leichnam des<br />

Achill (Beischrift: „[Achil]LeoS“) von einem<br />

Krieger auf die Schulter gehoben. Die diesem<br />

beigeschriebenen Buchstaben erinnern an<br />

„AiAS [h]o SAiS“. Die Bezeichnung „Aias,<br />

der Krieger“ passt zu diesem Heros, der von<br />

Homer (Ilias 2.768–9) als der beste Kämpfer<br />

der Achäer neben Achill bezeichnet wird.<br />

Die Amphora war 1865 von der Sammlung<br />

castellani in rom übernommen worden.<br />

ihre historische restaurierung, die sicher vor<br />

dem Kauf durchgeführt wurde, ist in einer<br />

späteren Zeit überarbeitet worden, vermut-<br />

28 Fragmente mit ergänzungen und Papierverstärkung<br />

lich um die entstandenen Schwundrisse in der<br />

Kittmasse auszugleichen. nach Auswertung<br />

einiger Materialproben dürfte der restauratorische<br />

Vorgang folgender gewesen sein:<br />

Zuerst verklebte man die 28 Scherben mit<br />

tierischem Leim, dann wurde eine innenverstärkung<br />

aus Zellulose (Papier) hergestellt,<br />

die mit dünnflüssigem Leim an die innerseite<br />

geklebt wurde, darauf trug man vermutlich<br />

Kreide mit Leim und Leinöl versetzt von<br />

außen als Kittmasse auf die Fehlstellen auf.<br />

Der fehlende Teil des Henkels wurde aus derselben<br />

Masse ergänzt. Die Fehlstellen wurden<br />

nun mit Temperafarben retouchiert und<br />

poliert. in der zweiten Phase wurden die<br />

schon retouchierten Fehlstellen mit Öl farbe<br />

großflächig übermalt. Dies gilt auch für die<br />

von einem fehlerhaften Brand herrührenden<br />

Stellen in der schwarzen engobe. ein vollständiger<br />

Überfang mit tierischem Leim ist<br />

in beiden Phasen vorstellbar, die feine<br />

engobe ist mit Leimresten bedeckt.<br />

Seite mit Kitharode unter UV-Licht (354 nm)<br />

sammlungen khm<br />

Die Loslösung der Papierverstärkung im Laufe<br />

der Jahrzehnte und mit ihr einhergehend<br />

das Schrumpfen der großen Kittstelle an der<br />

Vorderseite sowie die Lösung der Leimverklebung<br />

führten zu einem Stabilitätsverlust<br />

der dünnwandigen Amphora. Durch den<br />

entstandenen Schwundriss war keine Haftung<br />

am original mehr gegeben. Die feine<br />

Zeichnung, darunter auch diejenige der<br />

Schriftzeichen, war durch die übergreifende<br />

Be malung undeutlich oder unleserlich geworden.<br />

Für eine Präsentation der Amphora<br />

mussten die ergänzungen vollständig entfernt<br />

und die Teile der Keramik in einzelne<br />

Scherben zerlegt und gereinigt werden.<br />

eine zweischichtige neuverklebung mit<br />

Acrylharzen sowie standardmäßige ergänzungen<br />

aus Stabilitätsgründen schlossen<br />

sich an.<br />

Bericht: Mag. Bettina VAK,<br />

Dr. Bettina KrATZMÜLLer<br />

endzustand: Kitharode<br />

31


32<br />

antIkensammlung<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Hr Dr. Alfred BernHArD-WALcHer<br />

ForschungsproJekte<br />

Leitung des Forschungsprojekts Corpus Vasorum<br />

Antiquorum KHM Band 6 (Attisch geometrische,<br />

protoattische und attisch schwarzfigurige Vasen)<br />

(Projektmitarbeit: Dr. Bettina Kratzmüller, Mag. Bettina<br />

Vak; Finanzierung: FWF, Projekt-nr. P21171-G19; KHM)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

16.2. <strong>Wien</strong>, Österreichische Akademie der Wissenschaften,<br />

6. Tagung des österreichischen CVA-Arbeitskreises<br />

31.5. Diplomat, Art Collector and Archaeologist: Count<br />

Anton Franz de Paula von Lamberg-Sprinzenstein and<br />

the Beginnings of the Viennese collection of Greek Vases,<br />

Paris, inHA, Kolloquium L’Europe du vase antique:<br />

collectionneurs, savants, restaurateurs aux XVIIIe et<br />

XIXe siècles (31.5.–1.6.)<br />

sonstIges<br />

Projektsteuerung Übersiedelung für das neue<br />

Zentral depot des KHM, Leitung des Projektteams<br />

Übersiedelung und Mitarbeit im Projektteam Bau<br />

Dr. Manuela LAUBenBerGer<br />

ausstellungen<br />

Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />

in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM)<br />

<strong>2011</strong> (gemeinsam mit christian Beaufort-Spontin,<br />

Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller,<br />

Beatrix Kriller-erdrich, claudia Kryza-Gersch, Agnes<br />

Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-okrog)<br />

Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden<br />

auf Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

(Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit<br />

Wencke Deiters, claudia Kryza-Gersch und Karin Zeleny)<br />

publIkatIonen<br />

Untersuchungen zur Marmorprovenienz von zwei<br />

Porträtköpfen aus Ephesos im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />

in <strong>Wien</strong>, in: Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung – Forschung –<br />

Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong>, 43–65 (gemeinsam mit<br />

W. Prochaska)<br />

Antiken Sammeln. Die Ambraser und <strong>Wien</strong>er Antikensammlungen<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, in: Ausstellungskatalog<br />

S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter &<br />

Helden auf Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras)<br />

<strong>2011</strong>, 62–66; objekttexte ebenda<br />

einleitungen und objekttexte in: Ausstellungskatalog<br />

S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der<br />

Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

objekttext in: Ausstellungskatalog F. Humer – G. Kremer<br />

(Hgg.), Götterbilder – Menschenbilder. Religion und<br />

Kulte in Carnuntum, Ausstellung im rahmen der<br />

niederösterreichischen Landesausstellung <strong>2011</strong><br />

Erobern Entdecken Erleben im Römerland Carnuntum,<br />

erschienen Schallaburg <strong>2011</strong><br />

objekttext in: Ausstellungskatalog B. Fourlas –<br />

V. Tsamakda, Wege nach Byzanz, Mainz (Landesmuseum)<br />

<strong>2011</strong>/2012<br />

ForschungsproJekte<br />

Leitung des Forschungsprojekts Antike Porträts<br />

in <strong>Wien</strong>. Erarbeitung eines wissenschaftlichen<br />

Bestandskataloges der Porträtskulptur der Antikensammlung<br />

des Kunst historischen <strong>Museum</strong>s<br />

(Projektmitarbeit: Dr. Alfred Bernhard-Walcher,<br />

Mag. Viktor Freiberger, Dr. Ulrike Müller-Kaspar,<br />

Mag. Brigitte Proll, Alexander Freiberger;<br />

Finanzierung: KHM; BMWF im Förderprogramm<br />

forMuse – Forschung an Museen)<br />

Mitarbeit am Forschungsprojekt Die Skulpturen<br />

von Ephesos – Bildwerke aus Stein und Bronze<br />

(Projektleitung: Dr. Maria Aurenhammer, ÖAi)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

25.–26.3. Berlin, Humboldt-Universität, Workshop<br />

Ergänzungsprozesse – Aneignung antiker Skulptur<br />

in der frühen Neuzeit<br />

12.4. Forschungen an Museen: Die Porträts der<br />

<strong>Wien</strong>er Antikensammlung – ein Zwischenbericht,<br />

<strong>Wien</strong>, Universität, institut für Klassische Archäologie<br />

(gemeinsam mit U. Müller-Kaspar)<br />

26.5. The Metamorphosis of some female sculptures<br />

of the collection Obizzi in Catajo, Barcelona,<br />

Universitat Autònoma de Barcelona, Tagung Antiguo<br />

o Moderno. Encuadre de la Escultura de Estilo Clásico<br />

en el Período que le corresponde (25.–26.5.;<br />

gemeinsam mit U. Müller-Kaspar)<br />

24.–25.11. objektpräsentation am „Schauplatz des<br />

Wissens“, Graz, Tagung Weltenmaschine <strong>Museum</strong>.<br />

Österreichischer <strong>Museum</strong>stag <strong>2011</strong>, veranstaltet vom<br />

Universalmuseum Joanneum in Kooperation mit<br />

<strong>Museum</strong>sbund Österreich und icoM Österreich<br />

(24.–26.11.)<br />

1.12. Die Porträts im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>,<br />

<strong>Wien</strong>, Österreichisches Archäologisches institut,<br />

Workshop Ephesische Porträts<br />

lehrtätIgkeIt<br />

WS 2010/11 Skulpturen und Portraits in der<br />

Antikensammlung des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s,<br />

<strong>Wien</strong>, Universität, institut für Klassische Archäologie,<br />

Übung<br />

Dr. Georg PLATTner<br />

ausstellungen<br />

Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_<br />

voller_Wein (intermezzo 04), <strong>Wien</strong> (KHM) 2012<br />

(gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster,<br />

Bettina Kratzmüller, Konrad Schlegel und<br />

Klaus Vondrovec)<br />

publIkatIonen<br />

Kleinasiatische Schätze im Herzen <strong>Wien</strong>s.<br />

Ephesos <strong>Museum</strong>, in: Antike Welt 4, <strong>2011</strong>, 84–87<br />

rezension: I. H. Mert, Untersuchungen zur hellenistischen<br />

und kaiserzeitlichen Bauornamentik von Stratonikeia,<br />

in: Gnomon 83, <strong>2011</strong>, 718–729<br />

Marmor und andere Steine: ASMOSIA VII, in:<br />

Journal of roman Archaeology 24, <strong>2011</strong>, 635–640<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />

innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

ForschungsproJekte<br />

Leitung des Forschungsprojektes Der Erotenfries<br />

des Theaters von Ephesos (gemeinsam mit Dr. Maria<br />

Aurenhammer [ÖAi]; Finanzierung: KHM, ÖAi)<br />

Mitarbeit (Architektur, Bauornamentik) am Forschungsprojekt<br />

Wohneinheit 7 im Hanghaus 2 in Ephesos<br />

(Projektleitung: Dr. elisabeth rathmayr (ÖAW);<br />

Finanzierung: FWF, Projekt-nr. 22102)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

18.5. „Bauhütte“ und Baubetrieb. Zur Diskussion<br />

um Werkstätten in der Architektur und Bauornamentik<br />

des kaiserzeitlichen Kleinasien, Münster, Universität,<br />

institut für Klassische Archäologie und Frühchristliche<br />

Archäologie<br />

19.5. Marmor und Ornament. Rohstoff und Baubetrieb<br />

im kaiserzeitlichen und spätantiken Kleinasien,<br />

Bochum, Universität, institut für Archäologische<br />

Wissenschaften<br />

14.10. Werkstatt und Muster. Zur Methode der<br />

Scheidung von Arbeitsprozessen und Stilelementen,<br />

München, Universität, Kolloquium Antike Bauornamentik:<br />

Möglichkeiten und Grenzen ihrer Erforschung<br />

(13.–15.10.)<br />

17.11. Ephesos. Weltstadt der Antike, KHM,<br />

für den Verein der Freunde des KHM<br />

1.12. The art of wine in the collections of the<br />

Kunst historisches <strong>Museum</strong> Vienna. An exhibition<br />

in June 2012, Genf, Académie internationale du Vin,<br />

Jour du symposium<br />

lehrtätIgkeIt<br />

WS 2010/11 Hellenistische und Römische Bauornamentik,<br />

<strong>Wien</strong>, Universität, institut für Klassische Archäologie,<br />

Übung<br />

Mag. Karoline ZHUBer-oKroG<br />

ausstellungen<br />

Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />

in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM)<br />

<strong>2011</strong> (gemeinsam mit christian Beaufort-Spontin,<br />

Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller,<br />

Beatrix Kriller-erdrich, claudia Kryza-Gersch, Manuela<br />

Laubenberger, Agnes Stillfried und Klaus Vondrovec)<br />

publIkatIonen<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog e. Bruckmüller<br />

(Hg.), Erobern Entdecken Erleben im Römerland<br />

Carnuntum, niederösterreichische Landesausstellung<br />

<strong>2011</strong>, erschienen Schallaburg <strong>2011</strong><br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />

innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />

(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />

G. Gruber und B. Kratzmüller); einleitungen und<br />

objekttexte ebenda<br />

objekttext in: K. Peitler u. a., Lebensspuren. Die<br />

bedeutendsten Objekte der Archäologischen<br />

Sammlungen und des Münzkabinetts. Münzkabinett.<br />

Archäologiemuseum. Schloss Eggenberg. Universalmuseum<br />

Joanneum, Schild von Steier 24, <strong>2011</strong>


ForschungsproJekte<br />

Koordination des Forschungsprojektes Der Grabfund<br />

von Czéke-Cejkov in <strong>Wien</strong> (Projektleitung: Dr. Dieter<br />

Quast, römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz;<br />

Finanzierung: rGZM, KHM)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

25.–26.11. Graz, Tagung Weltenmaschine <strong>Museum</strong>.<br />

Österreichischer <strong>Museum</strong>stag <strong>2011</strong>, veranstaltet<br />

vom Universalmuseum Joanneum in Kooperation<br />

mit <strong>Museum</strong>sbund Österreich und icoM<br />

Österreich<br />

Mag. Viktor FreiBerGer<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

16.–20.11. Tengelice (bei Szekszárd, Ungarn),<br />

Symposium Macht des Goldes – Gold der Macht.<br />

Herrschafts- und Jenseitsrepräsentation zwischen<br />

Antike und Frühmittelalter im mittleren Donauraum<br />

(3. – 10. Jh.). 23. Internationales Symposium der<br />

Grundprobleme der frühgeschichtlichen Entwicklung<br />

im mittleren Donauraum, veranstaltet vom Geisteswissenschaftlichen<br />

Zentrum Geschichte und Kultur<br />

ostmitteleuropas und der Prähistorischen Kommission<br />

der Österreichischen Akademie der Wissenschaften<br />

unter Mitarbeit des Archäologischen instituts der<br />

Ungarischen Akademie der Wissenschaften und des<br />

Wosinszky Mór <strong>Museum</strong>s, Szekszárd<br />

Mag. Angelika KATHrein<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

18.–20.5. Linz, oÖ Landesmuseen – Schlossmuseum,<br />

15. Tagung der Österreichischen Restaurator/innen<br />

für Archäologische Bodenfunde, veranstaltet von<br />

den oberösterreichischen Landesmuseen und der<br />

Gesellschaft für Archäologie in oberösterreich<br />

Mag. Bettina VAK<br />

ForschungsproJekte<br />

Mitarbeit am Forschungsprojekt Corpus Vasorum<br />

Antiquorum KHM Band 6 (Attisch geometrische,<br />

protoattische und attisch schwarzfigurige Vasen)<br />

(Projektleitung: Dr. Alfred Bernhard-Walcher;<br />

FWF Projekt-nr. P21171-G19)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

16.2. <strong>Wien</strong>, Österreichische Akademie der<br />

Wissenschaften, 6. Tagung des österreichischen<br />

CVA-Arbeitskreises<br />

proJektmItarbeIter<br />

Hr Dr. Kurt GScHWAnTLer*<br />

publIkatIonen<br />

Figürliche Bronzen, in: Martin Mosser u. a., Die<br />

römischen Kasernen im Legionslager Vindobona.<br />

Die Ausgrabungen am Judenplatz in <strong>Wien</strong> in den<br />

Jahren 1995–1998 (Monografien der Stadtarchäologie<br />

<strong>Wien</strong> Bd. 5), <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 741–749<br />

objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />

innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog F. Humer –<br />

G. Kremer (Hgg.), Götterbilder – Menschenbilder.<br />

Religion und Kulte in Carnuntum, Bad Deutsch-<br />

Altenburg (Archäologisches <strong>Museum</strong> carnuntinum)<br />

<strong>2011</strong>/2012<br />

ForschungsproJekte, Forschungen<br />

Der Jüngling vom Magdalensberg<br />

(Finanzierung: KHM).<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

22.–23.5. izmir (Türkei), Dokuz eylül University,<br />

17. internationaler Bronzenkongress The Art of<br />

Bronzes in Anatolia and the Eastern Mediterranean<br />

from Protogeometric to Early Byzantine Periods<br />

Dr. Bettina KrATZMÜLLer*<br />

ausstellungen<br />

Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />

in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM)<br />

<strong>2011</strong> (gemeinsam mit christian Beaufort-Spontin,<br />

Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Beatrix Krillererdrich,<br />

claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger,<br />

Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuberokrog)<br />

Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_<br />

voller_Wein (intermezzo 04), <strong>Wien</strong> (KHM) 2012<br />

(gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster,<br />

Georg Plattner, Konrad Schlegel und Klaus Vondrovec)<br />

publIkatIonen<br />

Rollouts of Fine Ware Pottery using High Resolution<br />

3D Meshes, in: A. Artusi – M. Joly-Parvex – G. Lucet –<br />

A. ribés – D. Pitzalis (Hgg.), VAST 10: The 11th International<br />

Symposium on Virtual Reality, Archaeology<br />

and Intelligent Cultural Heritage. Full Papers, Paris<br />

2010, 79–86 (gemeinsam mit S. Bechtold, S. Krömker<br />

und H. Mara)<br />

Astérix aux Jeux Olympiques – Popularising the History<br />

of Ancient Sports through Comics, in: K. Voolaid (Hg.),<br />

People in sport history – sport history for people.<br />

Proceedings of the ISHPES seminar Tartu, Estonia 2008,<br />

Tartu <strong>2011</strong>, 208–218<br />

Hatshepsut Maatkare – A Running Egyptian King<br />

Surpassing her Female Body’s Limits, in: A. Teja –<br />

A. Krueger – J.-F. Loudcher – T. Gonzalez Aja –<br />

M. Mercedes Palandri (Hgg.), Corpo e senso del limite.<br />

Sport and a sense of the body’s limits. Proceedings of<br />

the 14th International CESH Congress and of the<br />

1st National SISS Congress, 17th –20th September 2009,<br />

University of Pisa, Polo Carmignani, Pisa <strong>2011</strong>,<br />

425–431<br />

Gemischter Satz – In Memoriam Friedrich Brein,<br />

in: Forum Archaeologiae 60, iX, <strong>2011</strong> (http://farch.net;<br />

gemeinsam mit K. Schaller, n. Schlager, H. Szemethy,<br />

e. Trinkl und M. Weißl)<br />

The Pentathlete as Ideal Warrior – a Comparison<br />

between Antiquity and Modernity, in: A. Hofmann –<br />

S. Buck – i. Huber (Hgg.), ISHPES Congress <strong>2011</strong><br />

Program and Abstract Book, Frankfurt <strong>2011</strong>, 35 f.<br />

(gemeinsam mit S. Heck)<br />

sammlungen khm<br />

redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />

(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />

G. Gruber und K. Zhuber-okrog); einleitungen und<br />

objekttexte ebenda<br />

ForschungsproJekte<br />

Mitarbeit am Forschungsprojekt Corpus Vasorum<br />

Antiquorum Band 6 (Attisch geometrische, protoattische<br />

und attisch schwarzfigurige Vasen) (Projektleitung:<br />

Dr. Alfred Bernhard-Walcher; Finanzierung: FWF, KHM)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

16.2. AIAS O SAIS – Überlegungen zu einer Bandhenkelamphora<br />

im KHM, <strong>Wien</strong>, Österreichische Akademie<br />

der Wissenschaften, 6. Tagung des österreichischen<br />

cVA-Arbeitskreises<br />

9.8. The Pentathlete as Ideal Warrior – a Comparison<br />

between Antiquity and Modernity, Frankfurt am Main,<br />

Walter Kolb Haus/Lindner Hotel & Sports Academy,<br />

iSHPeS congress <strong>2011</strong> From Gymnastics to Sports –<br />

Relations, Interactions, Contradictions in the Past<br />

and the Present: A Congress on the Occasion of the<br />

Founding of the German Turner Movement in 1811<br />

(gemeinsam mit S. Heck)<br />

leIhgaben<br />

im Jahr <strong>2011</strong> war die Antikensammlung mit<br />

46 Leihgaben an 6 Sonderausstellungen im<br />

in- und Ausland beteiligt.<br />

33


34<br />

kunstkammer, weltlIche und geIstlIche schatzkammer<br />

Dr. Sabine HAAG, Direktorin<br />

Dr. Franz KircHWeGer, interimistischer Direktor<br />

(bis 30.9.)<br />

Mag. Paulus rAiner, interimistischer Direktor<br />

(ab 1.10.)<br />

Dr. claudia KrYZA-GerScH<br />

Dr. Thomas KUSTer (bis 31.6.)<br />

Dr. Katja ScHMiTZ-Von LeDeBUr<br />

Dr. Konrad Friedrich ScHLeGeL (ab 1.9.)<br />

Sieglinde KUnST<br />

Karin LYDTin<br />

restaurierung<br />

Mag. Helene HAnZer<br />

Mag. Johanna DieHL<br />

Dipl.-rest. Barbara GoLDMAnn<br />

Mag. Herbert reiTScHULer<br />

Mag. Petra SÜSZ<br />

Andrea AnToniUK<br />

Karin HAMMerScHMiD<br />

eva-Maria JerABeK<br />

Michaela KrATocHWiL<br />

Sabine SVec<br />

Die Baustelle der Kunstkammer, Saal 20 und Saal 24 Saal 26<br />

neueInrIchtung der<br />

schausammlung<br />

Das Projekt der Wiedereinrichtung der Kunstkammer<br />

konnte nach mehrjähriger Vorbereitung<br />

im Juli 2010 offiziell gestartet<br />

werden. im Jahr <strong>2011</strong> wurden die Arbeiten<br />

seitens der Projektleitung, der Projektsteuerung<br />

und der beteiligten Fachplaner den<br />

Vorgaben des 2010 festgelegten Budget- und<br />

Zeitplans gemäß intensiv vorangetrieben.<br />

in laufender Abstimmung seitens der Kunstkammer<br />

mit dem Architekturbüro HG Merz<br />

(Stuttgart) und der didaktischen Fachplanung<br />

wurden alle für die neuaufstellung vorgesehenen<br />

objekte planerisch verortet und<br />

die Form ihrer Präsentation in den Vitrinen<br />

sowie ihr didaktischer Zusammenhang<br />

untereinander wurden festgelegt. Wichtige<br />

Aspekte der Ausstellungsgestaltung, wie<br />

Materialien, Farbigkeit, Sitzmöbel, Grafik,<br />

wurden erarbeitet und bemustert. Abgeschlossen<br />

werden konnte <strong>2011</strong> die Vitrinen-<br />

Saal 36<br />

planung. Der Produktionsauftrag wurde gemäß<br />

Bundesvergabegesetz öffentlich ausgeschrieben.<br />

ein Zuschlag konnte im Herbst<br />

<strong>2011</strong> erteilt werden.<br />

in Zusammenarbeit mit der Fa. Die Lichtplaner<br />

wurde ein umfangreiches Konzept für<br />

die raum- und Vitrinenbeleuchtung erarbeitet<br />

und die Umsetzung in Hinblick auf Qualität<br />

wie Quantität durch zahlreiche Bemusterungen<br />

vorbereitet.<br />

intensiv weitergeführt wurden auch die Arbeiten<br />

an dem gemeinsam mit dem Büro<br />

bogner.cc erstellten Vermittlungskonzept.<br />

Zusätzlich zu den objekt- und raumbeschriftungen<br />

werden Audioguides und ein<br />

für die österreichische <strong>Museum</strong>slandschaft<br />

neuartiges digitales informationssystem in<br />

Form von Tablets zum einsatz kommen, die<br />

pro Saal ausführliche kunst- und kulturhistorische<br />

Hintergrundinformationen zum jeweiligen<br />

Themenbereich bzw. zu den objekten<br />

bereitstellen. Dieselben informationen wer-


den dem Besucher mittels Applikationen für<br />

private Smartphones zur Verfügung stehen.<br />

Ausschreibung und Vergabe der technischen<br />

Umsetzung erfolgten <strong>2011</strong>.<br />

Seitens der objektrestaurierung wurden entsprechend<br />

dem vorliegenden restaurierplan<br />

zu 12 komplexen objekten umfangreiche<br />

konservatorische und restauratorische Maßnahmen<br />

gesetzt. in diesem Zusammenhang<br />

wurde auch das 2010 vom KHM initiierte und<br />

gemeinsam mit dem Phonogrammarchiv<br />

der Österreichischen Akademie der Wissenschaften<br />

betriebene Forschungsprojekt zur<br />

rekonstruktion der Musik und der mechanischen<br />

Funktionsweise historischer Automaten<br />

weitergeführt. <strong>2011</strong> konnte mit der Produktion<br />

von Kurzfilmen zur Funktionsweise<br />

historischer Automaten begonnen werden.<br />

Hinsichtlich der Baumaßnahmen konnten<br />

<strong>2011</strong> die notwendigen Arbeiten zur technischen<br />

Ausstattung der räume (elektrik,<br />

Klima, Sicherheit) sowie zur Vorbereitung<br />

der Vitrinen- und Lichtinstallation, ferner die<br />

Arbeiten an den Adaptierungsmaßnahmen<br />

bei den Fenstern und Fußböden sowie die<br />

restaurierung von Deckenmalereien und<br />

Stuck in Angriff genommen und zum Teil<br />

auch bereits abgeschlossen werden.<br />

neben der Arbeit an der neueinrichtung der<br />

Schausammlung galt es für das Team der<br />

Kunstkammer <strong>2011</strong>, die Großprojekte der<br />

Übersiedlung deponierter Sammlungsbestände<br />

in das neu errichtete Außenlager zu<br />

bewerkstelligen sowie die größte bislang im<br />

Ausland gezeigte Ausstellung mit objekten<br />

der <strong>Wien</strong>er Kunstkammer vorzubereiten,<br />

welche ab Februar 2012 in Mannheim<br />

(reiss-engelhorn-Museen) zu sehen ist.<br />

Bericht: Dr. Franz KircHWeGer,<br />

Mag. Helene HAnZer, Mag. Paulus rAiner,<br />

ing. Bertrun KoS<br />

entwIcklung eInes neuen lagersystems<br />

FÜr tapIsserIen<br />

ÜbersIedlung der tapIsserIensammlung<br />

entwicklung und Projektleitung:<br />

Dr. Katja ScHMiTZ-Von LeDeBUr<br />

Beratung bei der entwicklung des<br />

Lagersystems: Yvan MAeS (Belgien),<br />

Stefan Fleck (<strong>Wien</strong>)<br />

im Jahr <strong>2011</strong> gingen die entwicklung und<br />

Umsetzung eines Lagersystems für die<br />

<strong>Wien</strong>er Tapisseriensammlung in das finale<br />

Stadium. Die Umsetzung erfolgte im neuen<br />

Zentraldepot des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />

auf einer Fläche von 1.400 Quadratmetern,<br />

wo zukünftig eine der weltweit größten<br />

Tapisseriensammlungen mit etwa 750 objekten<br />

deponiert sein wird.<br />

Die Aufgabenstellung umfasste vorrangig<br />

die schonende Lagerung, ein vereinfachtes<br />

Handling, das gleichfalls eine Schonung der<br />

in der regel sehr großen objekte bedeutet,<br />

sowie die Suche nach aus konservatorischer<br />

Sicht unbedenklichen Materialien. rollen aus<br />

galvanisiertem, mit Polyethylen ummanteltem<br />

Stahl, die in einem eigens entwickelten<br />

regalsystem gelagert werden, nehmen zukünftig<br />

die Tapisserien auf. Materialien wie<br />

Baumwolle und cellplas dienen als zusätzlicher<br />

Schutz der objektoberflächen.<br />

Für das rollen und das Handling der Tapisserien<br />

stehen innerhalb des Depots zwei<br />

entsprechend große Manipulationsflächen<br />

zur Verfügung.<br />

Die Planung, logistische Vorbereitung und<br />

intensive Betreuung der Übersiedlung der<br />

fragilen objekte war das zweite große<br />

Projekt des Jahres <strong>2011</strong>.<br />

Bericht: Dr. Katja ScHMiTZ-Von LeDeBUr<br />

sammlungen khm<br />

konserVIerung Von textIlIen aus<br />

der sammlung al-sabah, kuwaIt<br />

Projektleitung: Dr. K. ScHMiTZ-Von LeDeBUr<br />

Konzeptentwicklung: Michaela<br />

KrATocHWiL, Katja ScHMiTZ-Von<br />

LeDeBUr, Sabine SVec<br />

Ausführung und technische Analysen:<br />

Michaela KrATocHWiL, Sabine SVec<br />

Mit ende des Jahres 2010 wurde zwischen<br />

der Kunstkammer und der Sammlung al-Sabah<br />

in Kuwait ein Projekt zur restaurierung<br />

von Textilien initiiert. Vorausgegangen war<br />

ein kurzer Studienaufenthalt der Projektleiterin<br />

in Kuwait, bei dem textile objekte des<br />

islamischen Kulturkreises für eine „Musterkonservierung“<br />

ausgesucht wurden. insgesamt<br />

13 Textilfragmente wurden anschließend<br />

nach <strong>Wien</strong> gebracht, ihr ist-Zustand<br />

wurde analysiert und dokumentiert und es<br />

wurden Konservierungsmaßnahmen festgelegt<br />

und ausgeführt.<br />

konservierung eines textilfragments<br />

13.–14. Jahrhundert (?); Samangan,<br />

Afghanistan<br />

Kuwait, Sammlung al-Sabah,<br />

inv.-nr. LnS 802 T a–c<br />

Analyse: reservedruck auf leinwandbindigem<br />

Gewebe (Baumwolle,<br />

Z-Drehung; Kettdichte: 17–18 Fäden pro cm;<br />

Schussdichte: 19–21 Fäden pro cm), 12 cm<br />

hoch, 10 cm breit<br />

Zustand vor der Konservierung /<br />

Aufgabenstellung<br />

Das laut inventarnummer dreiteilige objekt<br />

setzt sich aus insgesamt sieben unterschiedlich<br />

großen Fragmenten zusammen, die durch<br />

vier Klebestreifen zusammengehalten wurden.<br />

Die vorrangige Aufgabe bestand darin,<br />

die Klebestreifen zu entfernen. Zudem musste<br />

eine geeignete Lösung für die Aufbewahrung<br />

und Präsentation der einzelnen Fragmente<br />

gefunden werden.<br />

35


36<br />

kunstkammer, weltlIche und geIstlIche schatzkammer<br />

Arbeitsvorgang während der Konservierung<br />

eine mechanische entfernung der Klebestreifen,<br />

die scheinbar erst seit jüngerer Zeit<br />

die Fragmente zusammenhielten, war bei<br />

nur minimalstem Substanzverlust möglich,<br />

da der Klebstoff noch nicht in die Fasern<br />

eingedrungen war. Der einsatz von Lösungsmitteln<br />

mit den bekannten negativen Auswirkungen<br />

konnte somit vermieden werden.<br />

eine mikroskopische Untersuchung bestätigte,<br />

dass keine rückstände des Klebstoffes auf<br />

dem Gewebe verblieben waren. Die sieben<br />

Fragmente – das größte ca. 5 x 10 cm, das<br />

kleinste 0,8 x 1 cm – konnten in zwei Grup-<br />

oben: Vorderseite, Gesamtaufnahme vor der<br />

Konservierung<br />

unten: rückseite vor der Konservierung<br />

pen geteilt werden, die jeweils einen unterschiedlichen<br />

Ausschnitt desselben Musters<br />

zeigen. Da es bei den beiden zusammengesetzten<br />

Flächen ein deckungsgleiches Detail<br />

gibt, kann es sich nicht um ein und denselben<br />

rapport handeln.<br />

Objektmontage<br />

eine Montage aller Fragmente auf einer Fläche<br />

hätte das Wissen um das gesamte Muster<br />

vorausgesetzt. Da die rapportgröße nicht<br />

bekannt war, konnte der notwendige Abstand<br />

der beiden Musterausschnitte nicht definiert<br />

werden. Daher fiel die entscheidung, die<br />

oben: Vier Fragmente nach dem Ablösen des Klebestreifens<br />

unten: Zustand nach Abschluss der Konservierung<br />

beiden mehrteiligen objekte jeweils auf<br />

einer eigenen Fläche zu präsentieren. Für<br />

ein objektschonendes Handling wurde ein<br />

Trägergewebe farblich passend eingefärbt<br />

und über zwei säurefreie Kartons gleicher<br />

Größe gezogen, anschließend wurden die<br />

Fragmente darauf mit Stützlinien fixiert.<br />

Um den Zusammenhang der unterschiedlichen<br />

Musterausschnitte zu verdeutlichen,<br />

zeichnet beim kleineren der beiden Fragmente<br />

eine mit Seidengrège genähte Vorstichlinie<br />

den Musterverlauf nach.<br />

Bericht: Sabine SVec


sammlungszugänge<br />

inv.-nr. KK 10505 Flakon mit Goldreliefdekor,<br />

Glas mit Goldreliefdekor, Sachsen, um<br />

1730 (Schenkung von Prof. rudolf Strasser<br />

am 12. oktober <strong>2011</strong>)<br />

sammlungsabgänge<br />

Die beiden Terrakottastatuetten inv.-nrn.<br />

KK 9006, Papst Innozenz X., und KK 9007,<br />

Hl. Philippus Neri, wurden am 14.4.<strong>2011</strong> im<br />

Zuge des restitutionsverfahrens an die rechtsnachfolger<br />

nach Dr. richard neumann abgegeben<br />

(Zl. 158-KK-<strong>2011</strong>, BMUKK-16.616/<br />

0025- iV/1/<strong>2011</strong>).<br />

regIstrar<br />

ca. 420 objekte der Kunstkammer und der<br />

Geistlichen Schatzkammer wurden im Juli<br />

<strong>2011</strong> vom registrar in der Traviatagasse verpackt<br />

sowie im September <strong>2011</strong> in Himberg<br />

ausgepackt, deponiert und danach sogleich<br />

im TMS verlagert.<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. Sabine HAAG<br />

ausstellungen<br />

Kuratorin der Ausstellung Elfenbein. Barocke Pracht am<br />

<strong>Wien</strong>er Hof, Frankfurt/Main (Liebieghaus Skulpturensammlung)<br />

<strong>2011</strong> (gemeinsam mit Maraike Bückling)<br />

publIkatIonen<br />

Vorwort, in: Josef rainer, Das Leben des Benvenuto<br />

Cellini und der Diebstahl der Saliera, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />

Herausgabe von Ausstellungskatalog Elfenbein. Barocke<br />

Pracht am <strong>Wien</strong>er Hof, Frankfurt/Main (Liebieghaus<br />

Skulpturensammlung) <strong>2011</strong>(gemeinsam mit M. Bückling);<br />

„… DAS ARTIGSTE … ALS ICH MEIN TAGE WASS<br />

GESEHEN HABE …“. Elfenbeinkunst im kaiserlichen <strong>Wien</strong><br />

der Barockzeit, ebenda, 15–31<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

12.1. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger<br />

und ihre Neuaufstellung, <strong>Wien</strong>, Kunsthistor. Ges. am<br />

institut für Kunstgeschichte der Universität <strong>Wien</strong><br />

31.3. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger<br />

und ihre Neuaufstellung, <strong>Wien</strong>, BDA<br />

5.4. Benvenuto Cellini’s Saliera: A Royal gift, new York,<br />

cosmopolitan club<br />

12.5. Cellini’s Saliera, Linz, ars electronica<br />

11.11. Die Kunstkammer: Kulturerbe Europas, <strong>Wien</strong>,<br />

Hofburg, Art & Antique Messe<br />

21.11. Die Kunstkammer des KHM: Staunen – Lernen –<br />

Wissen, <strong>Wien</strong>, Hotel de France, rotary <strong>Wien</strong> nord-ost<br />

Dr. Franz KircHWeGer<br />

publIkatIonen<br />

18 objekttexte in: W. c. Huber (Hg.), Die Schatzkammer<br />

im Stift Klosterneuburg, Halle a. d. Saale <strong>2011</strong><br />

3 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />

c. Lange – c. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer –<br />

Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen:<br />

Das deutsche Porträt um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

3 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (intermezzo<br />

03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

6 objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg<br />

Kulturbetriebsges.m.b.H. – <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>,<br />

<strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,<br />

Schallaburg <strong>2011</strong><br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

20.10. Die <strong>Wien</strong>er Kunstkammer – Zur inhaltlichen<br />

Konzeption ihrer Wiedereinrichtung, KHM, für den<br />

Verein der Freunde des KHM<br />

sonstIges<br />

Wissenschaftliche Betreuung der Vorbereitung einer<br />

Faksimileausgabe des sog. <strong>Wien</strong>er Krönungsevangeliars<br />

(Weltliche Schatzkammer, inv.-nr. Xiii 18)<br />

Mag. Paulus rAiner<br />

ausstellungen<br />

Kurator der Ausstellung Glanz der Macht. Kaiserliche<br />

Pretiosen aus der <strong>Wien</strong>er Kunstkammer, Halle/Saale,<br />

Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes<br />

Sachsen-Anhalt <strong>2011</strong>; Splendour & Power. Imperial<br />

Treasures from Vienna, cambridge (The Fitzwilliam<br />

<strong>Museum</strong>) <strong>2011</strong>/2012<br />

publIkatIonen<br />

Ausstellungskatalog Splendour & Power. Imperial<br />

Treasures from Vienna, cambridge <strong>2011</strong><br />

The Jewel of the Order of The Golden Fleece, acquired<br />

by the Weltliche Schatzkammer (Secular Treasury),<br />

Vienna, in 2007, in: Apollo. The international Magazine<br />

for collectors, April <strong>2011</strong>, 36 f.<br />

3 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />

r. de Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen.<br />

Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von<br />

Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

8 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />

(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

2 objekttexte in: Ausstellungskatalog P. Bloom –<br />

W. Koos (Hgg.), Angelo Soliman. Ein Afrikaner in <strong>Wien</strong>,<br />

<strong>Wien</strong> (<strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong>) <strong>2011</strong><br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

10.5. Von der Schatzkammer zum Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>. 500 Jahre habsburgisches Kunstsammeln im<br />

Dienste kaiserlicher Repräsentation, Halle/Saale,<br />

Stiftung Moritzburg<br />

22.10. „Schlechte Fabriksware“ aus der Kunstkammer<br />

Rudolfs II. Ein neu entdecktes Meisterwerk des<br />

Nürnberger Goldschmieds Hans Petzolt, München,<br />

neumeister Münchener Kunstauktionen, anlässlich<br />

des Silbersymposiums zu ehren von Dr. Helmut Seling<br />

sammlungen khm<br />

14.11. 500 Years of Collecting for Prestige: A short<br />

history of the Vienna Kunstkammer as the cradle of the<br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, cambridge, The Fitzwilliam<br />

<strong>Museum</strong>, Symposium A Passion for the Precious:<br />

Kunstkammer Collections in Europe 1500–1700<br />

Dr. claudia KrYZA-GerScH<br />

ausstellungen<br />

Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />

in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM)<br />

<strong>2011</strong> (gemeinsam mit christian Beaufort-Spontin,<br />

Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller,<br />

Beatrix Kriller-erdrich, Manuela Laubenberger, Agnes<br />

Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-okrog)<br />

Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden<br />

auf Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

(Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit Wencke<br />

Deiters, Manuela Laubenberger und Karin Zeleny)<br />

Kuratierung der Ausstellung Antico: The Golden Age of<br />

Renaissance Bronzes, Washington, Dc (national Gallery<br />

of Art) <strong>2011</strong>/2012 und new York (Frick collection) 2012<br />

(gemeinsam mit eleonora Luciano und Denise Allen)<br />

Vorbereitung der Ausstellung Sammeln! Die Kunstkammer<br />

des Kaisers in <strong>Wien</strong>, Mannheim (reiss-engelhorn-Museen)<br />

2012<br />

publIkatIonen<br />

einleitungstext und 9 objekttexte in: Ausstellungskatalog<br />

S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />

in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

Die Skulptur in Venedig von ihren Anfängen bis zum<br />

Fall der republik, in: Ausstellungskatalog Schallaburg<br />

Kulturbetriebsges.m.b.H. – <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>,<br />

<strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,<br />

Schallaburg <strong>2011</strong>, 183–189; 10 objekttexte ebenda<br />

Vorbild Antike: Von Petrarca zur Kleinbronze der<br />

Renaissance, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />

innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong>, 67–70; 16 objekttexte<br />

ebenda<br />

Ausstellungskatalog e. Luciano (Hg.) in Zusammenarbeit<br />

mit D. Allen und c. Kryza-Gersch, Antico: The Golden Age<br />

of Renaissance Bronzes, Washington (national Gallery<br />

of Art) <strong>2011</strong>; Why Antico Matters, ebenda, 15–26<br />

Organic patinas on Renaissance and Baroque bronzes –<br />

Interpretation of compositions of the original patination<br />

by using a set of simulated varnished bronze coupons,<br />

in: Journal of cultural Heritage, Bd. 12, <strong>2011</strong>, 44–53<br />

(gemeinsam mit V. Pitthard, r. Stone, S. Stanek,<br />

M. Grießer und H. Hanzer)<br />

1 objekttext in: Ausstellungskatalog M. Bona castellotti –<br />

A. Giuliano (Hgg.), Ercole il fondatore dall’antichità al<br />

Rinascimento, Brescia (Museo di Santa Giulia) <strong>2011</strong><br />

3 objekttexte in: Ausstellungskatalog P. Blom – W. Kos<br />

(Hgg.), Angelo Soliman. Ein Afrikaner in <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong><br />

(<strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong>) <strong>2011</strong><br />

1 objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />

r. de Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen.<br />

Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von<br />

Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

16.3. Schaurig schön. Vom Animalischen im Menschen,<br />

KHM<br />

37


38<br />

kunstkammer, weltlIche und geIstlIche schatzkammer<br />

7.10. Antico revisited, London, Victoria & Albert<br />

<strong>Museum</strong>, The robert H. Smith renaissance Sculpture<br />

Programme, Symposium The State of Play in Bronzes<br />

Research (6.–7.10.)<br />

24.10. Pompeo Leoni and the silver portrait of Philip II<br />

in Vienna, Madrid, centro de estudios del Museo<br />

nacional del Prado, Simposio internacional El arte<br />

de Leone y Pompeo Leoni. Sus Esculturas en Madrid y<br />

en El Escorial (24.–25.10.)<br />

8.11. „Una Venere simile … a quella del Signor Cesarini“.<br />

Einige Beobachtungen zum Sammeln von Kleinbronzen<br />

im 16. Jahrhundert, München, Ludwig-Maximilians-<br />

Universität, center for Advanced Studies, Symposium<br />

Multiples in Pre-Modern Art (7.–8.11.)<br />

24.–26.2. Padua, centro internazionale di studi di<br />

architettura Andrea Palladio, Konferenz Pietro Bembo<br />

e le arti<br />

11.7. Amsterdam, rijksmuseum, expertentreffen<br />

Re-imagining Alloy Analyses of Western Bronze<br />

Sculpture: Building the Foundations for Collaborative<br />

Study by Enhancing Scientific Rigor and Defining the<br />

Historical/Technological Context for Interpretation<br />

sonstIges<br />

Mitglied des <strong>Museum</strong> Studies Advisory Board des<br />

Marist college am italian international institute Lorenzo<br />

de’ Medici in Florenz<br />

Dr. Thomas KUSTer<br />

ausstellungen<br />

Kuratierung der Ausstellung Elfenbein. Barocke Pracht<br />

am <strong>Wien</strong>er Hof, Frankfurt am Main (Liebieghaus<br />

Skulpturensammlung) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit Sabine<br />

Haag und Maraike Bückling)<br />

Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter &<br />

Helden auf Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras)<br />

<strong>2011</strong><br />

Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_voller_<br />

Wein (intermezzo 04), <strong>Wien</strong> (KHM) 2012 (gemeinsam<br />

mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster, Bettina<br />

Kratzmüller, Georg Plattner, Konrad Schlegel und<br />

Klaus Vondrovec)<br />

publIkatIonen<br />

Johann Ignaz Bendl (um 1650 – um 1730) – „Mahler<br />

und Bildthauer alhie“, in: Ausstellungskatalog<br />

M. Bückling – S. Haag (Hgg.), Elfenbein. Barocke Pracht<br />

am <strong>Wien</strong>er Hof, Frankfurt am Main (Liebieghaus<br />

Skulpturensammlung) <strong>2011</strong>, 168–171; Ignaz Elhafen<br />

(1658–1715?) – „Tyrolensis sculptor“, ebenda,<br />

182–187; Leopold I. von Habsburg (1640–1705) –<br />

„Magni Caesaris Augusti“, ebenda, 204–207;<br />

11 objekttexte ebenda<br />

4 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />

(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

11 objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg<br />

Kulturbetriebsges.m.b.H. – <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>,<br />

<strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,<br />

Schallaburg <strong>2011</strong><br />

3 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />

r. de Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen.<br />

Winterdarstellungen in der Kunst von Bruegel bis Beuys,<br />

<strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

16 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />

c. Lange – c. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer –<br />

Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen:<br />

Das deutsche Porträt um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

Das Antiquarium, in: Ausstellungskatalog S. Haag<br />

(Hg.), All’antica. Götter &Helden auf Schloss Ambras,<br />

innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong>, 35–39; Das Kaiserzimmer,<br />

ebenda, 39–45; 26 objekttexte ebenda<br />

Forschungen<br />

Wissenschaftliches Konzept und Vorbereitung<br />

der Dauerpräsentation Das Ambraser Postmuseum<br />

(Arbeitstitel).<br />

erarbeitung von inventarisierungskriterien für die<br />

in den Sammlungen Schloss Ambras befindlichen<br />

Harnische zur erfassung im TMS (gemeinsam mit<br />

christina Abzieher).<br />

Dr. Konrad Friedrich ScHLeGeL<br />

ausstellungen<br />

Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_<br />

voller_Wein (intermezzo 04), <strong>Wien</strong> (KHM) 2012<br />

(gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster,<br />

Bettina Kratzmüller, Georg Plattner und<br />

Klaus Vondrovec)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

18.11. Die Kunstkammer des KHM, KHM,<br />

Österreichischer Fremdenführerkongress <strong>2011</strong><br />

Katja ScHMiTZ-Von LeDeBUr<br />

ausstellungen<br />

entwicklung eines Konzeptes zur Präsentation von<br />

Tapisserien in der Ausstellung Ein Wintermärchen.<br />

Der Winter in der Kunst von der Renaissance bis<br />

zum Impressionismus, Zürich (Kunsthaus) 2012<br />

publIkatIonen<br />

Der Lauf der Zeit – zur Darstellung des Winters in<br />

Tapisserien, in: Ausstellungskatalog S. Haag – r. de<br />

Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-<br />

Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel<br />

bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong>; 1 objekttext ebenda<br />

1 objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />

(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

2 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />

innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

20.1. Epigraphische und naturwissenschaftliche<br />

Untersuchungen an den Königsgewändern aus den<br />

sizilianischen Hofwerkstätten, Mannheim, reiss-engelhorn-Museen,<br />

internationales Kolloquium im rahmen<br />

der Ausstellung Die Staufer und Italien zum Thema<br />

Sprechende Bilder. Textilwerkstätten und Erinnerungskultur<br />

in staufischer Zeit<br />

13.5. Tapisserien nach Entwürfen François Bouchers im<br />

Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong>, Schloss Schönbrunn,<br />

Tagungszentrum, im rahmen des Workshops<br />

Museale Präsentation von Tapisserien<br />

22.9. Der Futterstoff des Mantels König Rogers II. von<br />

Sizilien, Halberstadt, Kongress Forum Kunst des Mittelalters,<br />

Sektion 10: Sphärenwechsel – Textilien des Hochmittelalters<br />

im Wandel von Nutzen und Wahrnehmung<br />

(21.–24.9.)<br />

1.10. „eyn ander Braun Rok mit swarczen Adelarn“ –<br />

reflections on the eagle dalmatic of the coronation<br />

regalia of the Holy Roman Empire and its Chinese silk<br />

damask, riggisberg (cH), Abegg-Stiftung, internationales<br />

Kolloquium Oriental Silks in the Western<br />

Middle Ages (29.9.–1.10.)<br />

6.12. Der Lauf der Zeit – zur Darstellung des Winters<br />

in Tapisserien, KHM<br />

sonstIges<br />

entwicklung eines Systems zur Lagerung der <strong>Wien</strong>er<br />

Tapisseriensammlung.<br />

initiierung und Betreuung eines Projektes zur Präsentation<br />

von Tapisserien in historischen räumlichkeiten – eine<br />

Kooperation mit der Schloss Schönbrunn Kultur- und<br />

Betriebsges. m. b. H. und der Universität für<br />

angewandte Kunst, institut für Konservierung und<br />

restaurierung.<br />

Leitung des Projektes zur Übersiedlung der <strong>Wien</strong>er<br />

Tapisseriensammlung.<br />

Leitung eines Projektes zur Konservierung eines<br />

Konvoluts islamischer Textilien aus der Sammlung<br />

al-Sabah, Kuwait.<br />

Wahl zum Mitglied in den Direction council des<br />

centre international d’étude des textiles anciens als<br />

repräsentant Österreichs.<br />

Mag. Herbert reiTScHULer<br />

publIkatIonen<br />

<strong>Museum</strong>sobjekte im Detail betrachtet: Erste Erfahrungen<br />

bei der Anwendung eines digitalen 3D-Mikroskops im<br />

<strong>Museum</strong>sbereich an ausgewählten Beispielen des<br />

Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, in: Technologische Studien<br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung<br />

– Forschung – Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong>, 11–41<br />

(gemeinsam mit c. Schaaf-Fundneider und S. Stanek)<br />

leIhgaben<br />

im Jahr <strong>2011</strong> war die Kunstkammer mit<br />

431 Leihgaben an 22 Ausstellungen im<br />

in- und Ausland beteiligt.


gemäldegalerIe<br />

Dr. Sylvia Ferino-PAGDen, Direktorin<br />

Dr. Gerlinde GrUBer<br />

Dr. Francesca DeL Torre ScHeUcH<br />

Dr. Guido MeSSLinG (ab 16.8.)<br />

Dr. Gudrun SWoBoDA<br />

Dr. Sabine PÉnoT (Karenz)<br />

Dr. Björn BLAUenSTeiner* (bis 31.7.)<br />

Dr. Wencke DeiTerS*<br />

Mag. nora FiScHer*<br />

Mag. Alice HoPPe-HArnoncoUrT*<br />

Dr. christof MeTZGer* (bis 31.7.)<br />

Dr. Kristine PATZ*<br />

Hr a. o. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang ProHASKA*<br />

Hr Dr. Karl ScHÜTZ*<br />

Mag. elisabeth WoLFiK<br />

Mag. Petra FiScHer<br />

Anne cAMPMAn (bis 31.12.)<br />

christine SUrTMAnn<br />

restaurierung<br />

Hr Mag. elke oBerTHALer, Leiterin<br />

Mag. Monika STroLZ<br />

Dipl.-rest. (FH) eva GÖTZ<br />

Mag. Jutta HÖFLinGer<br />

Mag. ingrid HoPFner<br />

Mag. Michael oDLoZiL<br />

Mag. Georg PrAST (ab 1.2.)<br />

Mag. ina SLAMA<br />

Mag. Ute TÜcHLer<br />

Sonja KociAn<br />

Mag. Judith Kern (bis 31.7.)<br />

Mag. Matthias MÜLLer (bis 30.9.)<br />

rahmenwerkstatt<br />

Ar rudolf HLAVA<br />

Markus GeYer<br />

* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />

neues konzept FÜr dIe gemäldegalerIe<br />

– bereIts erFolgte umgestaltungen<br />

und ausblIck auF<br />

2012 und 2013<br />

Als Herzstück des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />

wurde die Gemäldegalerie vor zwanzig<br />

Jahren einer grundlegenden renovierung<br />

unterzogen. Zu den damals gesetzten Maßnahmen<br />

zählten technische neuerungen<br />

wie der einbau einer Klimaanlage und einer<br />

elektronisch gesteuerten Beleuchtung ebenso<br />

wie ästhetische Verschönerungen, so etwa<br />

die Freilegung der nischen über den Türen<br />

und die einfügung der Stuckbüsten berühmter<br />

Künstler. Dabei wurde versucht, das ur-<br />

sprüngliche erscheinungsbild bei der ersteröffnung<br />

1891 wiederherzustellen, nachdem<br />

gerade in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg eine<br />

gegen die Architektur gerichtete „Modernisierung“<br />

angestrebt worden war.<br />

Der Durchgang durch die Galerie sollte damals<br />

in möglichst chronologischer Abfolge<br />

die Schwerpunkte der Sammlungen nach<br />

Schulen geordnet den Besucherinnen nahebringen<br />

und ihnen damit die Möglichkeit<br />

geben, entwicklung und Fortschritt in der<br />

Kunst des Abendlandes anhand der bedeutendsten,<br />

in respektvollem Abstand zueinander<br />

gehängten Werke mitzuverfolgen. Das<br />

ursprüngliche Konzept erfuhr jedoch im<br />

Laufe der letzten zwanzig Jahre aufgrund<br />

der vielen durch Ausstellungen bedingten<br />

Umhängungen, durch die Schließung der<br />

Sekundär galerie und die Leihe zahlreicher Bilder<br />

ständige Veränderungen; darüber hinaus<br />

sind die Spuren der Zeit an den Wandbespannungen<br />

ebenso bemerkbar wie an Beleuchtungen<br />

und Beschriftungen.<br />

neugestaltung der gemäldegalerIe<br />

indem man davon ausgeht, dass man gerade<br />

an Museen bzw. deren innengestaltung den<br />

Zeitenwandel nachvollziehen kann und sie<br />

daher immer wieder neu erdacht und neu<br />

gestaltet werden müssen, wurde im letzten<br />

Jahr die Gelegenheit ergriffen, in einem Dreijahresplan<br />

das erscheinungsbild der Galerie<br />

neu zu gestalten. Dabei wird keineswegs so<br />

grundlegend in die innere Bausubstanz eingegriffen<br />

wie bei der Kunstkammer, auch soll<br />

die Galerie dafür nicht geschlossen werden.<br />

es gibt drei grundlegende Voraussetzungen<br />

für jede neugestaltung einer Galerie:<br />

1. den sammlungsgeschichtlichen Gesichtspunkt,<br />

der gerade in einer kaiserlichen<br />

Galerie besondere Bedeutung hat;<br />

2. den kunsthistorisch-didaktischen Gesichtspunkt<br />

als grundsätzliche Aufgabe<br />

jedes Kunstmuseums;<br />

3. den ästhetischen Gesichtspunkt des<br />

individuellen objekts im Kontext mit<br />

den anderen Werken und im Zusammenspiel<br />

mit dem erlebnis des gestalteten<br />

raums, des eigentlichen „Futterals“ für<br />

diese Kunstkostbarkeiten.<br />

sammlungen khm<br />

Das inhaltliche Konzept wird dabei stets auf<br />

der Basis dieser Gesichtspunkte geformt.<br />

Dabei sollen die Sinnzusammenhänge der<br />

Zeit entsprechend neu erschlossen und neue<br />

Schwerpunkte gesetzt werden, die sich aus<br />

spezifischen Anforderungen ergeben.<br />

saal FÜr dIe altdeutschen meIster<br />

eine erste Zielsetzung war, die altdeutsche<br />

Malerei aus dem engen, seit fast zwanzig<br />

Jahren eingerichteten Provisorium des eckkabinetts<br />

17 zu befreien. Dürer, cranach,<br />

Holbein und andere altdeutsche Meister sind<br />

nun in den Saal XV und das angrenzende<br />

Kabinett eingezogen, den Saal, in dem bisher<br />

die Holländer zu sehen waren. Bei der grundlegenden<br />

erneuerung nach den Kriegsbeschädigungen<br />

wurde dieser Saal weniger<br />

hoch gestaltet und wirkt dadurch auch kleiner<br />

und ideal für die nicht sehr monumentalen<br />

altdeutschen Gemälde.<br />

Schon Kaiser rudolf ii. war ein begeisterter<br />

Sammler der altdeutschen Meister, war es ihm<br />

doch gelungen, Dürers Allerheiligenaltar,<br />

eines der wichtigsten Werke der abendländischen<br />

Kultur, zu erwerben. obwohl nie<br />

systematisch ausgebaut, besticht die Fülle<br />

an Hauptwerken der bedeutendsten deutschen<br />

Künstler und Schulen am Übergang<br />

vom Mittelalter zur renaissance. Damit werden<br />

die Gemälde seit fast hundert Jahren<br />

zum ersten Mal in gebührendem rahmen<br />

präsentiert.<br />

„barocke“ hängung beI den<br />

holländern und Flamen<br />

Die holländischen Malerschulen beanspruchen<br />

nun keinen großen Saal mehr – dies<br />

entspricht auch nicht ihrem eigentlichen<br />

charakter –, sondern entfalten sich in den<br />

Kabinetten zwischen den beiden größeren<br />

eckräumen, die rembrandt bzw. Vermeer<br />

gewidmet sind.<br />

im Saal Xii dagegen wurde eine dichte, bis<br />

zur Decke reichende Hängung von holländischen,<br />

flämischen und deutschen Meistern<br />

des 16. und 17. Jahrhunderts präsentiert, wobei<br />

formale und dekorative Korrespondenzen<br />

und thematische Gruppierungen den<br />

eindruck „barocker“ Fülle noch steigern.<br />

39


40<br />

gemäldegalerIe<br />

Dabei wurde eine Anzahl von bedeutenden<br />

Gemälden aus der seit bald zwanzig Jahren<br />

geschlossenen Sekundärgalerie mit einbezogen.<br />

Prunkstück der barocken Hängung in<br />

Saal Xii bildet cornelis van Haarlems Kindermord<br />

zu Bethlehem, eine hochkarätige Leihgabe<br />

des rijksmuseum Amsterdam, die als<br />

„prominenter Gast“ bis Sommer 2012 in<br />

<strong>Wien</strong> zu sehen ist.<br />

Der Saal iX ist der Malerschule Kaiser<br />

rudolfs ii. gewidmet, den bezaubernden<br />

erotischen Mythen des Bartholomäus Spranger,<br />

den vielschichtigen Werken des Josef<br />

Heintz und des Hans von Aachen, den Jahreszeiten<br />

des Lukas i. van Valckenborch und<br />

vielen anderen. obwohl hier eigentlich –<br />

spiegelbildlich zu Tizian bei den italienern –<br />

die Altdeutschen hängen sollten, musste<br />

davon abgesehen werden, da der Saal oft<br />

für Sonderausstellungen zur Verfügung gestellt<br />

werden muss und die Gemälde Sprangers<br />

zu einem größeren Teil auf Leinwand<br />

gemalt sind, daher eher transportiert werden<br />

können als z. B. der neu aufgestellte<br />

Allerheiligenaltar Dürers.<br />

im Saal Xi sind die Gemälde van Dycks zu<br />

sehen. Bei Bruegel und den beiden rubenssälen<br />

sind vorerst keine größeren eingriffe<br />

geplant.<br />

einblick in Saal XV, Altdeutsche Malerei,<br />

mit Dürers Allerheiligenaltar<br />

in den dreigliedrigen Kabinetten 15 und 16<br />

wurden die Gemälde der Altniederländer neu<br />

präsentiert und dabei die kleinen Altäre auf<br />

Sockel gestellt, um ihrer ursprünglichen<br />

Funktion als Teile eines Sakralaufbaus näher<br />

zu kommen. Die Kabinette 22 und 23 werden,<br />

den angrenzenden rubenssälen entsprechend,<br />

Flamen aufnehmen.<br />

Das Jahr 2012 gilt der neugestaltung der<br />

italiener und Spanier.<br />

beleuchtung, wandbespannung<br />

und neue saalbeschrIFtungen<br />

Diesen inhaltlich neuen Gemäldegruppierungen<br />

soll eine intensivere Beleuchtung<br />

ebenso zu größerer Wirkung verhelfen wie<br />

neue Wandbespannungen, wo erforderlich.<br />

Statt der Jalousien werden neue Fensterfolien<br />

und statt der Kordeln Distanzhalter angebracht,<br />

die gleichzeitig die Beschriftungen<br />

aufnehmen, welche damit einen Abstand zur<br />

Wand erhalten. Dafür werden Saaltexte auf<br />

Stelen die Gruppierungen näher erläutern. Vor<br />

den beiden Haupteingängen in die Galerie<br />

werden auf digitalen Screens die großen<br />

Gemäldesammler des Hauses Habsburg und<br />

die von ihnen erworbenen Bilder vorgestellt.<br />

Bericht: Dr. Sylvia Ferino-PAGDen<br />

einblick in Saal Xii, „barocke“ Hängung mit<br />

cornelis van Haarlems Kindermord zu Bethlehem<br />

ausstellungen der<br />

gemäldegalerIe <strong>2011</strong><br />

im rahmen einer einmaligen initiative präsentierten<br />

die Fine Arts <strong>Museum</strong>s of San<br />

Francisco (de Young <strong>Museum</strong>) vom 29. oktober<br />

<strong>2011</strong> bis 12. Februar 2012 eine<br />

prachtvolle Auswahl von Meisterwerken der<br />

venezianischen Künstler des 16. Jahrhunderts<br />

aus der Gemäldegalerie. Die Auswahl<br />

wurde von Sylvia Ferino-Pagden in Zusammenarbeit<br />

mit elke oberthaler getroffen.<br />

Durch 50 Werke der genialsten Maler wurden<br />

die revolutionären errungenschaften der<br />

venezianischen Malerei dargelegt. –<br />

Ausstellungserwerb: 1.000.000 Dollar.<br />

Vom 5.10.<strong>2011</strong> bis 15.1.2012 war eine von<br />

Sabine Pénot und elke oberthaler getroffene<br />

Auswahl von 53 Meisterwerken der niederländischen<br />

Gemäldesammlung des KHM<br />

im Groeningemuseum in Brügge zu Gast<br />

(Konzept: Sylvia Ferino-Pagden). Zahlreiche<br />

Bilder kehrten dabei an den ort ihrer entstehung<br />

zurück, wodurch den Besuchern<br />

eine Gegenüberstellung mit den im Groeningemuseum<br />

verwahrten Werken altniederländischer<br />

Meister wie Jan van eyck,<br />

Hugo van der Goes und Hans Memling ermöglicht<br />

wurde. –<br />

Ausstellungserwerb: 325.000 euro.


Die Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein.<br />

Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche<br />

Porträt um 1500 in <strong>Wien</strong> und München bot<br />

dem Publikum vom 31.4. bis 4.9. <strong>2011</strong> bzw.<br />

vom 16.9.<strong>2011</strong> bis 15.1.2012 erstmalig<br />

einen umfassenden Überblick über die Bildniskunst<br />

im deutschen Sprachraum vom<br />

Spätmittelalter bis in die Frühe neuzeit.<br />

Hochkarätige Gemälde, Skulpturen und<br />

Arbeiten auf Papier aus europäischen und<br />

nordamerikanischen Museen sowie selten gezeigte<br />

Werke aus Privatsammlungen führten<br />

eindrucksvoll vor Augen, wie der Mensch<br />

um 1500 ins Zentrum des künstlerischen<br />

interesses rückte und Künstler zu entdeckern<br />

ihrer Zeitgenossen avancierten. Ausstellungserwerb:<br />

150.000 euro.<br />

Ausstellung der Gemäldegalerie Masters of Venice<br />

in San Francisco<br />

massnahmen zur ÜberprÜFung und<br />

Verwaltung der dauerleIhgaben<br />

373 Gemälde sind als Dauerleihgaben an<br />

nicht-musealen Standorten (institutionen im<br />

in- und Ausland) untergebracht. Seit Dezember<br />

2010 wurden folgenden Maßnahmen<br />

eingeleitet:<br />

– Unterscheidung zwischen an staatliche/<br />

nicht-staatliche institutionen ausgeliehenen<br />

Gemälden;<br />

– Bereinigung des inventars nach der<br />

Übergabe von Gemälden an das Bundesmobiliendepot;<br />

– revision der Gemälde sowie Kontrolle zur<br />

identifizierung der konservatorisch gefährdeten<br />

Werke. einzelne konservatorisch<br />

gefährdete Gemälde (für welche eine<br />

dringende restaurierung empfohlen<br />

wurde) sind bereits zurückgeholt worden.<br />

– Ausarbeitung und einführung eines neuen<br />

Leihvertrages (Juli <strong>2011</strong>): 5 Jahre Leihfrist;<br />

Versicherungspflicht und einführung von<br />

Leihgebühren für nicht-staatliche institutionen;<br />

Anhang mit Auflistung der konservatorischen<br />

Bedingungen.<br />

restaurIerwerkstätte<br />

sammlungen khm<br />

Durch erhöhte Leih- und Ausstellungstätigkeit<br />

sowie die errichtung des neuen Zentraldepots<br />

brachte das Jahr <strong>2011</strong> besondere<br />

Herausforderungen. Zugleich mit der Sicherung<br />

und dem Transfer des umfangreichen<br />

Depotbestandes waren 8 große Ausstellungsprojekte<br />

zu betreuen. Dafür wurde das<br />

Team der hauseigenen restaurierwerkstätte<br />

temporär durch externe restauratoren verstärkt.<br />

Auch konnten wichtige restaurierungen<br />

v. a. im Bereich venezianischer und<br />

deutscher Malerei des 16. Jahrhunderts sowie<br />

an Gemälden, die für die neuaufstellung<br />

der Kunstkammer vorgesehen sind, vorgenommen<br />

werden.<br />

neues zentraldepot<br />

An etwa 2.000 Gemälden wurden in Hinblick<br />

auf den Transport, die Vorbereitung der<br />

in situ-Stickstoffbegasung, die Verpackung<br />

der Bestände und die Begleitung der Transporte,<br />

ferner die Betreuung der Hängung<br />

im neuen Depot konservatorische Maßnahmen<br />

durchgeführt. Planung, Steuerung: elke<br />

oberthaler; Umsetzung: eva Götz mit drei<br />

externen res tauratoren (Sabine reinisch,<br />

Judith Kern, Matthias Müller) und jeweils<br />

einem Mit arbeiter/einer Mitarbeiterin der<br />

Gemälde-restaurierwerkstätte in wechselnder<br />

ein teilung. Die Übersiedlung unterstützten<br />

die Praktikantinnen Stefanie Schindler,<br />

Magdalena Brela und Saskia Höltken.<br />

Gemeinsam mit der Gemäldegalerie-registrarin<br />

Anne campman wurden 1200 Zierrahmen<br />

vermessen, fotografiert, inventarisiert<br />

und in eine Datenbank eingegeben<br />

(ina Slama, Ute Tüchler, Jutta Höflinger).<br />

ausstellungs- und leIhtätIgkeIt<br />

Für 36 externe Ausstellungen wurden 204<br />

Leihgaben vorbereitet sowie 225 Zustandsprotokolle<br />

erstellt. Für Leihanfragen wurden<br />

139 Leihfähigkeitsgutachten angefertigt.<br />

Zum Schutz empfindlicher Gemälde,<br />

insbesondere von Tafelbildern, wurden 62<br />

Klimavitrinen konstruiert (rudolf Hlava,<br />

Markus Geyer). 40 Kurierreisen wurden bestritten.<br />

Darüber hinaus wurden 8 hauseigene<br />

Ausstellungen konservatorisch betreut.<br />

41


42<br />

gemäldegalerIe<br />

restaurIerungen<br />

inv.-nr. 40, Paolo caliari, gen. Veronese,<br />

Salbung Davids (Michael odlozil)<br />

inv.-nr. 306, Giuseppe Maria crespi, gen.<br />

Lo Spagnuolo, Äneas, die Sibylle und<br />

Charon (ina Slama)<br />

inv.-nr. 752, François clouet,<br />

König Karl IX. von Frankreich, ganze Figur<br />

(ingrid Hopfner)<br />

inv.-nr. 783, Bartel Beham, Bildnis eines<br />

Schiedsrichters (beim Bogenschießen oder<br />

Ballspiel, die Punkte notierend)<br />

(elke oberthaler, Georg Prast)<br />

inv.-nr. 829, Hans Schäufelin,<br />

Melancholiker (sog. Jünglingskopf)<br />

(Michael odlozil)<br />

François clouet, König Karl IX. von Frankreich,<br />

ganze Figur, inv.-nr. 752, vor der<br />

restaurierung nach der restaurierung<br />

inv.-nr. 833, Joos van cleve, Lukretia<br />

(Jutta Höflinger)<br />

inv.-nr. 1960, Hans Schäufelin,<br />

Sanguiniker (sog. Frauenkopf)<br />

(Michael odlozil, Georg Prast)<br />

inv.-nr. 3483, Bartel Beham,<br />

Bildnis einer Frau mit Papagei<br />

(eva Götz, ingrid Hopfner)<br />

inv.-nr. 4398, Hans Burgkmair d. Ä.<br />

(zugeschrieben), Kaiser Friedrich III.<br />

(ingrid Hopfner)<br />

inv.-nr. 4399, Hans Burgkmair d. Ä.<br />

(zugeschrieben), Kaiserin Eleonore von<br />

Portugal, Halbfigur (ingrid Hopfner)<br />

inv.-nr. 6949, Giambettino cignaroli,<br />

Selbstbildnis (Georg Prast)<br />

inv.-nr. 7939, Alpenländisch /<br />

niederländisch? / Deutsch?,<br />

Aufgeschlagenes Missale<br />

(Georg Prast)<br />

extern vergebene restaurierungen fremdfinanziert<br />

von der residenzgalerie Salzburg:<br />

inv.-nr. 2325, Antoon Schoonjans,<br />

Vestalinnen<br />

inv.-nr. 2527, Paolo de’ Matteis,<br />

Mystische Verlobung der hl. Katharina<br />

inv.-nr. 2669, Anonym, Blumenstück<br />

inv.-nr. 2670, Anonym, Blumenstück<br />

(alle: Atelier Gerhard Walde)<br />

Werkstätten des Bundesdenkmalamtes,<br />

für die Pfarre Laxenburg:<br />

inv.-nr. 6334, Gerard Seghers,<br />

Madonna in einem Blumen- und Früchtekranz<br />

(cecilia Seilern)<br />

Hofburg innsbruck:<br />

inv.-nr. 7821, Wenzel Pohl, Kaiser Franz I.<br />

Stephan als deutscher Kaiser<br />

(Peter Kalsner)<br />

inv.-nr. 7901, Österreichisch,<br />

Leopold III. „der Fromme“<br />

inv.-nr. 7902, Österreichisch,<br />

Viridis Visconti, Gemahlin von Leopold III.<br />

inv.-nr. 7904, Österreichisch, Leopold IV.,<br />

Graf von Tirol, Sohn von Leopold III.<br />

inv.-nr. 7913, Franz Sebald Unterberger,<br />

Hl. Michael<br />

inv.-nr. 7958, Angelo Guiducci,<br />

Friedrich IV. „mit der leeren Tasche“<br />

inv.-nr. 7960, Angelo Guiducci,<br />

Anna, 2. Gemahlin von Friedrich IV. von Tirol<br />

inv.-nr. 8048,<br />

Philippine Welser im schwarzen Kleid<br />

inv.-nr. 8122, Domenico casini,<br />

Margharita de’ Medici<br />

inv.-nr. 8254, Angelo Guiducci,<br />

Herzog Rudolf IV., Graf von Tirol<br />

inv.-nr. 8375, Angelo Guiducci,<br />

Maximilian I.<br />

(alle: Atelier Gerhard Walde)<br />

Schlosshof, Marchfeldschlösser revitalisierungs-<br />

und Betriebsges.m.b.H.:<br />

inv.-nr. 8591, Antonio Jolli,<br />

Ansicht von Neapel vom Palazzo di


Capodimonte (im Vordergrund Ferdinand iV.<br />

als Kind mit Gefolge beim Ausritt)<br />

inv.-nr. 8592, Antonio Jolli,<br />

Abfahrt Ferdinands IV. nach Posilippo mit<br />

Zug der königlichen Barken<br />

inv.-nr. 8622, Antonio Jolli, Ansicht<br />

des Golfs von Neapel gegen den Vesuv mit<br />

königlichem Zug nach Piedigrotta<br />

inv.-nr. 8625, Antonio Jolli, Ansicht<br />

des Golfs von Neapel gegen Nordwesten<br />

mit königlichem Zug nach Piedigrotta<br />

inv.-nr. 8647, Antonio Jolli, Ansicht<br />

von Posilippo auf Pizzofalcone in Neapel<br />

(alle: Mag. christiana rieder)<br />

Schloss Schönbrunn Kultur- und<br />

Betriebsges.m.b.H.:<br />

inv.-nr. 9090, Martin van Meytens d. J., Kaiserin<br />

Maria Theresia (Mag. Martina Spiegl)<br />

Präsidentschaftskanzlei, Hofburg<br />

(Versicherungsfall):<br />

inv.-nr. 3458, Schule von Martin van Meytens<br />

d. J., Maria Theresia im ungarischen<br />

Königskleid (Atelier Gerhard Walde)<br />

Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten,<br />

Botschaft London (Versicherungsfall):<br />

inv.-nr. 8639, Anonym, Kaiser Franz I. (II.)<br />

von Österreich in Marschallsuniform<br />

(Atelier Gerhard Walde)<br />

sammlungspFlege<br />

Laufende Kontrollgänge in den Sammlungsbereichen<br />

(bez. Klima, Zustand, Sicherheit,<br />

Schadinsekten), laufendes entstauben der<br />

Gemälde und Betreuung der Umhängungen<br />

in der Primärgalerie, Pflege und Protokollierung<br />

der Ausstattungsgemälde in der Präsidentschaftskanzlei.<br />

untersuchungen<br />

Ausstellungsvorbereitung: Palettierte Kisten im<br />

cargoflugzeug von Luxemburg nach Los Angeles<br />

Von 19 Gemälden und 12 weiteren objekten<br />

(aus der Sammlung alter Musikinstrumente,<br />

der Schatzkammer, der Wagenburg, dem<br />

<strong>Museum</strong> für Völkerkunde, dem Belvedere<br />

und privaten Sammlungen) wurden röntgenaufnahmen<br />

hergestellt. An 19 Gemälden<br />

wurden irr-Aufnahmen (3786 einzelaufnahmen)<br />

durchgeführt.<br />

dokumentatIon<br />

sammlungen khm<br />

im rahmen der Digitalisierung der restaurierdokumentation<br />

wurde eine neue Maske im<br />

TMS konzipiert, in die von ca. 720 inventarnum<br />

mern die informationen bezüglich röntgenaufnahmen,<br />

irr-Aufnahmen, rückseiten-<br />

und Schwingungsschutz, Klimavitrine etc.<br />

eingegeben wurden. Ungefähr 750 Dokumentationsmappen<br />

wurden auf ihre Vollständigkeit<br />

überprüft und ergänzt. Bei der Übersiedelung<br />

in das Zentraldepot wurde handschriftlich<br />

dokumentiert, bis Jahresende konnte die<br />

Dokumentation für 349 inventarnummern<br />

eingegeben werden (Sonja Kocian).<br />

oben: Sicherung und Dokumentation der Gemälde für den<br />

Transport in das neue Zentraldepot Himberg<br />

unten: Schließen des Zeltes für die Stickstoff begasung im<br />

Depot in inzersdorf<br />

43


44<br />

gemäldegalerIe<br />

ForschungsproJekte<br />

naturwissenschaftliche untersuchungen<br />

der gemälde tizians im khm<br />

Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-PAGDen<br />

Projektmitarbeit: Dr. Wencke DeiTerS,<br />

Dr. Martina GrieSSer, Mag. elke oBerTHALer,<br />

Mag. robert WALD, BSc. Marta AnGHeLone<br />

Finanzierung: FWF (Projekt-nr. P19032-G13)<br />

Die Auswertung und Zusammenfassung der<br />

Untersuchungsergebnisse zur Maltechnik<br />

Tizians werden in enger Zusammenarbeit<br />

zwischen Gemäldegalerie, naturwissenschaftlichem<br />

Labor und restaurierwerkstätte weitergeführt.<br />

Der wissenschaftliche Katalog, der die<br />

technologische erfassung und kunsthistorische<br />

interpretation der Werke Tizians in der<br />

Sammlung des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />

vorsieht, wurde weiter erarbeitet und weitestgehend<br />

fertig gestellt.<br />

catalogue raisonné der italienischen<br />

barockmalerei im khm<br />

Projektleitung: Dr. Gudrun SWoBoDA<br />

Projektmitarbeit: Dr. Wolfgang ProHASKA,<br />

Dipl.-rest. (FH) eva GÖTZ, Mag. ina SLAMA,<br />

Mag. Michael oDLoZiL<br />

nach dem 2010 erschienenen catalogue<br />

raisonné der italienischen Barockmalerei im<br />

Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> Rom I: Caravaggio<br />

und der internationale Caravaggismus ist<br />

nunmehr der 2. Band zur Malerei in rom<br />

von cavalier d’Arpino bis Pompeo Batoni<br />

in Vorbereitung.<br />

katalog der deutschen gemälde<br />

1500–1540 im kunsthistorischen museum<br />

Projektleitung: Hr Dr. Karl ScHÜTZ<br />

Projektmitarbeit: Michael eDer, Mag. Alice<br />

HoPPe-HArnoncoUrT, Mag. Monika<br />

STroLZ, Mag. Ute TÜcHLer<br />

Finanzierung: FWF (Projekt-nr. P19829-G13)<br />

Ziel des Forschungsprojektes ist es, den Bestand<br />

an deutschen Gemälden des KHM –<br />

eingegrenzt auf eine entstehungszeit<br />

zwischen 1500 und 1540 – systematisch,<br />

kunsthistorisch sowie technologisch zu<br />

unter suchen und die ergebnisse publikationsfertig<br />

zu dokumentieren. Wir befinden uns<br />

nun im fünften und letzten Projekt-Jahr. Die<br />

kunsthistorischen recherchen, das Aufarbeiten<br />

der aktuellen Literatur und die erörterung<br />

von Provenienzfragen wurden fortgeführt.<br />

Die technologischen Untersuchungen konnten<br />

in diesem letzten Projektjahr weitgehend<br />

abgeschlossen werden. insgesamt wurden<br />

9 Bilder mittels infrarotreflektografie untersucht,<br />

von 5 Bildern wurden röntgenaufnahmen<br />

angefertigt und 12 Gemälde wurden<br />

von Dr. Peter Klein, ordinariat für Holzbiologie<br />

der Universität Hamburg, dendrochronologisch<br />

untersucht. Die Untersuchungen<br />

hinsichtlich Bildaufbau und erhaltungszustand<br />

wurden an 22 Bildern fortgesetzt.<br />

Seit Herbst <strong>2011</strong> werden die ergebnisse der<br />

bisherigen recherchen für eine Publikation<br />

vor bereitet, wobei die Kooperation mit<br />

dem internationalen, von der A. W. Mellon<br />

Foundation, new York, finanzierten Projekt<br />

Cranach Digital Archive den Fokus auf diesen<br />

Künstler verstärkte. Für dieses öffentlich<br />

zugängliche Archiv wurden bereits Forschungsergebnisse<br />

in kommentierter Form<br />

weitergegeben.<br />

die gemälde von Francesco und leandro<br />

bassano in der gemäldegalerie des<br />

kunsthistorischen museums in wien<br />

Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-PAGDen<br />

Projektmitarbeit:<br />

Dr. Francesca DeL Torre ScHeUcH<br />

Finanzierung: Jubiläumsfonds der oesterreichischen<br />

nationalbank (Projekt-nr. 12838)<br />

Das Forschungsvorhaben widmet sich der<br />

erstellung des wissenschaftlichen Kataloges<br />

und der Vorbereitung eines Ausstellungsprojektes.<br />

Dank der identifizierung von drei weiteren<br />

Gemäldegruppen, die jeweils der Hand von<br />

Francesco, Leandro und Gerolamo Bassano<br />

zuzuweisen sind, konnten wir die rolle von<br />

Jacopos Söhne hinsichtlich der Verbreitung<br />

des bassanesken Stils im Hinblick auf die<br />

Werkstattorganisation besser beurteilen.<br />

Die ergebnisse des Forschungsprojektes wurden<br />

im rahmen des internationalen Symposiums<br />

Jacopo Bassano: i figli, la scuola,<br />

l’eredità in Bassano del Grappa (29.3.–<br />

2.4.<strong>2011</strong>) den Bassano-Spezialisten präsentiert.<br />

zur geburt der kunstgeschichte aus dem<br />

geist des museums – transformationen<br />

der kaiserlichen gemäldegalerie in wien<br />

um 1800<br />

Projektleitung: Dr. Gudrun SWoBoDA<br />

Projektmitarbeit: Mag. nora FiScHer,<br />

Dr. Kristine PATZ<br />

Weitere Projektmitarbeiterinnen:<br />

Dr. Karl ScHÜTZ, Mag. Alice HoPPe-<br />

HArnoncoUrT, Mag. ina SLAMA,<br />

Dott.essa Simona PASQUinUcci<br />

Finanzierung: forMuse – Forschung<br />

an Museen. ein Förderprogramm des<br />

Bundesministeriums für Wissenschaft<br />

und Forschung (seit 2009)<br />

Gegenstand des Forschungsprojektes, das<br />

in Kooperation mit dem Florentiner institut<br />

für Kunstgeschichte – Max Planck institut<br />

(Dir. Prof. G. Wolf), den Universitäten in<br />

Frankfurt a. M. (Prof. H. Aurenhammer) und<br />

Zürich (Prof. T. Weddigen) sowie dem Archiv<br />

der Galleria degli Uffizi in Florenz (Dott.essa<br />

M. Sframeli) durchgeführt wird, ist die für<br />

europa richtungsweisende neuorganisation<br />

der kaiserlichen Gemäldegalerie in <strong>Wien</strong> in<br />

der Zeit um 1800. in dieser kunst- und kulturhistorisch<br />

wichtigen Schwellenzeit hat die<br />

Gemäldegalerie einen Wandel durchgemacht,<br />

der in seiner Art exemplarisch ist: Die höfische<br />

Galerie wurde in ein öffentliches Kunstmuseum<br />

transformiert.<br />

neben der kontinuierlich weitergeführten<br />

Forschungsarbeit, die um wertvolle Archivergebnisse<br />

sowie durch die entwicklung und<br />

realisierung eines Modells der Belvedere-<br />

Galerie bereichert wurden, fand am 6. Mai<br />

Modell der Belvedere-Galerie


am Kunsthistorischen institut der Goethe-<br />

Universität Frankfurt a. M. ein öffentlicher<br />

Studientag zum Thema Wege zum modernen<br />

Kunstmuseum – <strong>Wien</strong>, Kassel, Dresden, Frankfurt<br />

(ca. 1770 – 1840) statt, der in Zusammenarbeit<br />

mit Prof. Hans Aurenhammer<br />

konzipiert wurde (http://www.kunst.uni-frankfurt.de/de/aktuelles/veranstaltungen/33/).<br />

Von 24.–26. november folgte in <strong>Wien</strong> das<br />

Symposium Eine sichtbare Geschichte der<br />

Kunst. Europäische <strong>Museum</strong>skultur um 1800,<br />

bei dem gleichsam als sichtbarer Höhepunkt<br />

der Projektarbeit aktuelle ergebnisse der<br />

Öffentlichkeit präsentiert und zusammen<br />

mit internationalen Wissenschaftlerinnen in<br />

größeren Zusammenhängen diskutiert wurden(http://www.khm.at/internationales-symposium/).<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. Sylvia Ferino-PAGDen<br />

ausstellungen<br />

Gastkurator der Ausstellung Arcimboldo. Artista milanese<br />

tra Leonardo e Caravaggio, Mailand (Palazzo reale) <strong>2011</strong><br />

Konzept der Ausstellung Fürstlich gesammelt. Van Eyck,<br />

Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>, Brügge (Groeningemuseum)<br />

<strong>2011</strong>/2012<br />

Konzept der Ausstellung Masters of Venice. Renaissance<br />

Painters of Passion and Power from the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>, Vienna, San Francisco (Fine Arts <strong>Museum</strong>)<br />

<strong>2011</strong>/2012<br />

publIkatIonen<br />

Herausgabe des Ausstellungskatalogs Arcimboldo.<br />

Artista milanese tra Leonardo e Caravaggio, Mailand<br />

<strong>2011</strong>; Arcimboldo a Milano, ebenda, 17–19;<br />

„…e massime con le invenzioni e capricci, ne’ quali<br />

è unico al mondo“. Il rebus Arcimboldo, ebenda, 153–219<br />

Herausgabe des in vier Sprachen erschienenen Ausstellungkatalogs<br />

Fürstlich gesammelt. Van Eyck, Gossaert,<br />

Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />

<strong>Wien</strong>, Brügge (Groeningemuseum) <strong>2011</strong>/2012<br />

(gemeinsam mit T.-H. Borchart und M. Sellink);<br />

Fürstlich gesammelt. Meisterwerke des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>, ebenda, 9–21<br />

Herausgabe des Ausstellungkatalogs Masters of Venice.<br />

Renaissance Painters of Passion and Power from the<br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, Vienna, San Francisco (Fine<br />

Arts <strong>Museum</strong>s) <strong>2011</strong>/2012 (gemeinsam mit L. Federle<br />

orr); Introduction: Venetian Renaissance Paintings at<br />

the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, ebenda, 8–15; Masters<br />

of Venice, ebenda, 16–37; Titian, ebenda, 71–97<br />

Mitherausgeber von Venezia cinquecento<br />

ForschungsproJekte<br />

Leitung des Forschungsprojekts Naturwissenschaftliche<br />

Untersuchungen der Gemälde Tizians im Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong> (siehe oben)<br />

Leitung des Forschungsprojekts Die Gemälde von<br />

Francesco und Leandro Bassano in der Gemäldegalerie<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s in <strong>Wien</strong> (siehe oben)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

eröffnungsvorträge zu den Ausstellungen in Mailand,<br />

Brügge und San Francisco<br />

sonstIges<br />

Konzept für die Übersiedlung des externen Depots<br />

Vorbereitung der neuhängungen der Gemäldegalerie mit<br />

Unterstützung von Gerlinde Gruber und Sabine Pénot<br />

Umhängungskonzepte in Sälen und Kabinetten der<br />

Gemäldegalerie anlässlich der Ausstellungen Jan Fabre;<br />

Dürer – Cranach – Holbein; Wintermärchen<br />

Mitglied des wissenschaftlichen Komitees des Palazzo<br />

del Te in Mantua: Teilnahme an Sitzungen<br />

Mitglied der Accademia raffaello<br />

Gründungsmitglied des Wissenschaftsausschusses des<br />

KHM (gemeinsam mit Franz Pichorner, Michael Alram<br />

und Georg Plattner); Abhaltung eines Wissenschaftstages<br />

mit coach am Semmering (1.–2.4.)<br />

Konzept und organisation der ersten Buchpräsentation<br />

im rahmen der Sichtbarmachung der Forschung am<br />

<strong>Museum</strong>: W. Prohaska – G. Swoboda, Caravaggio und<br />

der internationale Caravaggismus, <strong>Wien</strong> 2010; einladung<br />

von Prof. Sybille ebert-Schifferer als Buchpräsentatorin<br />

Dr. Gerlinde GrUBer<br />

ausstellungen<br />

Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />

in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

(gemeinsam mit christian Beaufort-Spontin, Michaela<br />

Hüttner, Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-erdrich,<br />

claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes<br />

Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-okrog)<br />

Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Ausstellung<br />

Fürstlich gesammelt. Van Eyck, Gossaert, Bruegel.<br />

Meisterwerke des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>,<br />

Brügge (Groeningemuseum) <strong>2011</strong>/2012<br />

publIkatIonen<br />

redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />

(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />

B. Kratzmüller und K. Zhuber-okrog); einleitungen<br />

und objekttexte ebenda<br />

redaktion von Ausstellungskatalog S. Ferino-Pagden –<br />

T.-H. Borchart – M. Sellink (Hgg.), Fürstlich gesammelt.<br />

Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>, Brügge (Groeningemuseum)<br />

<strong>2011</strong>/2012 (gemeinsam mit B. Blauensteiner<br />

und T.-H. Borchert); ,Het scheen al de leven‘: vom<br />

alltäglichen Genre, ebenda, 154–165<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – r. de<br />

Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-<br />

Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel<br />

bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

Konzeption und organisation einer Vortragsreihe<br />

zur Ausstellung Schaurig schön (gemeinsam mit<br />

den Ko-Kuratoren der Ausstellung)<br />

sammlungen khm<br />

15.1. Pedro Pablo Rubens en la Colección de los<br />

Habsburgo en Viena (Peter Paul Rubens in the Austrian<br />

Hapspurg Collection), Madrid, Museo nacional del Prado<br />

20.–22.3. enschede, coDArT VeerTien congress<br />

Highlights and twilights: popular and neglected areas<br />

of Dutch and Flemish art in museums<br />

sonstIges<br />

Konzeption der neuhängung des flämischen Barocks der<br />

Gemäldegalerie (gemeinsam mit Sylvia Ferino-Pagden)<br />

Mitglied des Teams „Depot-Übersiedlung“: Mitarbeit<br />

an Planung und organisation der Gemäldeübersiedlung<br />

Dr. Francesca DeL Torre ScHeUcH<br />

ausstellungen<br />

Unterstützung des Kurators und Mitarbeit beim<br />

Aufbau der Ausstellung Venedig. Seemacht, Kunst und<br />

Karneval, Schallaburg <strong>2011</strong><br />

Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_voller_<br />

Wein (intermezzo 04), <strong>Wien</strong> (KHM) 2012 (gemeinsam<br />

mit Thomas Kuster, Bettina Kratzmüller, Georg Plattner,<br />

Konrad Schlegel und Klaus Vondrovec)<br />

publIkatIonen<br />

Die venezianische Malerei vom Cinquecento bis zum<br />

Settecento, in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H.<br />

– <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong><br />

(Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,<br />

Schallaburg <strong>2011</strong>, 163–181; objekttexte ebenda<br />

Giorgione, in: Ausstellungskatalog S. Ferino-Pagden –<br />

L. Federle orr (Hgg.), Masters of Venice. Renaissance<br />

Painters of Passion and Power from the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>, Vienna, San Francisco (Fine Arts <strong>Museum</strong>s)<br />

<strong>2011</strong>/2012, 59–69; Bassano, ebenda, 135–141<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />

innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />

r. de Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen.<br />

Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst<br />

von Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

ForschungsproJekte<br />

Mitarbeit am Forschungsprojekt Die Gemälde von<br />

Francesco und Leandro Bassano in der Gemäldegalerie<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s in <strong>Wien</strong><br />

(Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden; siehe oben)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

30.3. I dipinti dei Bassano nelle collezioni del <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong> di Vienna, Bassano del Grappa,<br />

internationales Symposium Jacopo Bassano: i figli la<br />

scuola l’eredità (30.3.–2.4.)<br />

sonstIges<br />

Seit Februar <strong>2011</strong> Betreuung des Bereichs der<br />

Dauerleihgaben der Gemäldegalerie<br />

interview zum Thema Venedig und seine Kunst für<br />

die Sendung Diagonal (28.5.) auf Ö1<br />

Mitglied des Teams „Depot-Übersiedlung“:<br />

Mitarbeit an organisation und Durchführung der<br />

Gemäldeüber siedlung<br />

45


46<br />

gemäldegalerIe<br />

Dr. Guido MeSSLinG<br />

ausstellungen<br />

Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung der<br />

Aus stellungen The World of Lucas Cranach, Brüssel<br />

(Palais des Beaux-Arts [Bozar] 2010/<strong>2011</strong> sowie<br />

Cranach et son temps, Paris (Musée du Luxembourg)<br />

<strong>2011</strong><br />

Mitkonzeption und wissenschaftliche Bearbeitung der<br />

Ausstellung The Ottoman Orient in Renaissance Art,<br />

Brüssel (Palais des Beaux-Arts [Bozar] 2012/2013<br />

(gemeinsam mit Katharina van cauteren, Universität<br />

Löwen)<br />

publIkatIonen<br />

Herausgabe von Ausstellungskatalog Cranach et son temps,<br />

Paris (Musée du Luxemborg) <strong>2011</strong>; objekttexte ebenda<br />

Handzeichnungen. Die deutschen und schweizerischen<br />

Meister der Spätgotik und der Renaissance (An haltische<br />

Gemäldegalerie Dessau, hg. von n. Michels),<br />

Petersberg <strong>2011</strong><br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – c. Lange –<br />

c. Metzger – K. Schütz, Dürer – Cranach – Holbein.<br />

Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt<br />

um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

ForschungsproJekte, Forschungen<br />

Bearbeitung der deutschen und schweizerischen Handzeichnungen<br />

der Spätgotik und der renaissance in der<br />

Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau (gemeinsam mit<br />

Georg Dietz; gefördert von der Getty Foundation, Los<br />

Angeles).<br />

Bearbeitung der Holzschnitte von niklaus Manuel und<br />

Hans rudolf Manuel für die reihe New Hollstein<br />

German.<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

16.1. Cranach and the Netherlands, Brügge,<br />

Groeningemuseum<br />

20.12. Glücks Fälle. Gustav Glück und seine Erwerbungen<br />

für die <strong>Wien</strong>er Galerie 1911 bis 1931, <strong>Wien</strong>, KHM<br />

sonstIges<br />

September – oktober 2012 Mitarbeit am Umzug des<br />

Galeriedepots in das neue Zentraldepot Himberg<br />

Dr. Gudrun SWoBoDA<br />

publIkatIonen<br />

Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Zu Gast in Ambras.<br />

Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem von Nicolas<br />

Poussin, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

objekttext in: Ausstellungskatalog Il Settencento a Verona.<br />

Tiepolo, Cignaroli, Rotari. La nobilità della pittura,<br />

Verona (Museo di castelvecchio) <strong>2011</strong>/2012<br />

objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag – r. de<br />

Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-<br />

Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel<br />

bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

ForschungsproJekte<br />

Leitung des Forschungsprojekts Zur Geburt der<br />

Kunstgeschichte aus dem Geist des <strong>Museum</strong>s.<br />

Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie<br />

in <strong>Wien</strong> um 1800 (siehe oben)<br />

Leitung des Forschungsprojekts Catalogue raisonné<br />

der italienischen Barockmalerei im Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong> (gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Wolfgang<br />

Prohaska; siehe oben)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

4.2. The Picture Gallery and its Double: Emperor<br />

Charles’ VI. Art Collection in a Painted Inventory by<br />

F. Storffer, Los Angeles, The Getty research institute,<br />

Tagung The Display of Art in Eighteenth-Century<br />

Europe, 1700–1850 (3.–4.2.)<br />

6.5. Konzeption, organisation und einleitung des<br />

Studientags am Kunstgeschichtlichen institut der<br />

Goethe-Universität Frankfurt a. M. Wege zum<br />

modernen Kunstmuseum (ca. 1770 – 1840). <strong>Wien</strong>,<br />

Kassel, Dresden, Frankfurt (gemeinsam mit Hans<br />

Aurenhammer)<br />

23.6. Zwischen Repräsentation und Disziplinierung:<br />

Die <strong>Wien</strong>er kaiserliche Galerie im 18. Jahrhundert,<br />

Altaussee, Symposium Literatur – Kunst – Metapher,<br />

konzipiert und organisiert von Franz Josef czernin<br />

(22.–26.6.)<br />

25.7. Die verdoppelte Galerie. Die Kunstsammlungen<br />

Kaiser Karls VI. in der <strong>Wien</strong>er Stallburg und ihr Inventar,<br />

Graz, Universität, 13. internationaler Kongress zur<br />

erforschung des 18. Jahrhunderts (25.–29.7.)<br />

15.–17.9. <strong>Wien</strong>, Universität, institut für Kunstgeschichte,<br />

internationale Tagung Iconology. Neoplatonism and<br />

Art in the Renaissance. Perspectives and Contexts of<br />

a Controversial Alliance<br />

24.–26.11. Konzeption, organisation und einleitung<br />

des internationalen Symposiums „Eine sichtbare Geschichte<br />

der Kunst“. Europäische <strong>Museum</strong>skultur um 1800,<br />

KHM (unter Teilnahme von Kuratoren und restauratoren<br />

der Gemäldegalerie); inhaltliche und organisatorische<br />

Kooperation mit dem Studientag an der Akademie<br />

der bildenden Künste <strong>Wien</strong>: Traditionalismen und<br />

Neuansätze. Aristokratische Gemäldesammlungen<br />

in <strong>Wien</strong> im 18. und frühen 19. Jahrhundert (Leitung:<br />

Martina Fleischer; 24.11.)<br />

7.–10.12. <strong>Wien</strong>, Österreichische Akademie der Wissenschaften,<br />

The Habsburgs and their Courts in Europe,<br />

1400–1700. Between Cosmopolitism and Regionalism,<br />

Symposium der Kommission für Kunstgeschichte im<br />

rahmen des Forschungsprojekts PALATIUM. Court<br />

Residences as Places of Exchange in Late Medieval<br />

and Early Modern Europe (1400–1700)<br />

lehrtätIgkeIt<br />

WS <strong>2011</strong>/12 Die kaiserlichen Gemäldesammlungen –<br />

Zwischen höfischer Repräsentation und modernem<br />

Kunstmuseum (1600–1800), <strong>Wien</strong>, Universität, institut<br />

für Kunstgeschichte, Praktische Übung<br />

sonstIges<br />

Mitglied des Teams „Depot-Übersiedlung“: Mitarbeit an<br />

Planung und Durchführung der Gemäldeübersiedlung<br />

Wissenschaftlicher Beirat von „Le voci del Museo“.<br />

collana di Museologia – Museografia<br />

10.3. KHM, Präsentation des Buches W. Prohaska –<br />

G. Swoboda (unter Mitarbeit von M. cardinali, B. eble,<br />

e. Götz, M. odlozil, M. B.de ruggieri, i. Slama, r. Wald),<br />

Caravaggio und der internationale Caravaggismus<br />

(Sammlungskataloge des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s,<br />

hg. von Sabine Haag, Bd. 6; Sammlungskatalog der<br />

Gemäldegalerie: rom i), <strong>Wien</strong> 2010<br />

Dr. Sabine PÉnoT<br />

publIkatIonen<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />

r. de Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen.<br />

Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von<br />

Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) 2012<br />

Dr. Björn BLAUenSTeiner*<br />

ausstellungen<br />

Wissenschaftliche Mitarbeit an der Ausstellung Schaurig<br />

schön. Ungeheuerliches in der Kunst (intermezzo 03),<br />

<strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

Mitglied des wissenschaftlichen Komitees und Katalogredaktion<br />

für die Ausstellung Fürstlich gesammelt.<br />

Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des<br />

Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>, Brügge<br />

(Groeningemuseum) <strong>2011</strong>/2012<br />

Konzeption der Hängung des Saales iV (Bruegel-Saal)<br />

und des Kabinetts 21 in der Gemäldegalerie<br />

(gemeinsam mit Sylvia Ferino-Pagden)<br />

publIkatIonen<br />

6 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />

(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

redaktion von Ausstellungskatalog S. Ferino-Pagden –<br />

T.-H. Borchart – M. Sellink (Hgg.), Fürstlich gesammelt.<br />

Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>, Brügge (Groeningemuseum)<br />

<strong>2011</strong>/2012 (gemeinsam mit T.-H. Borchert, G. Gruber<br />

und M. Sellink); Formen der Andacht. Zur Funktionsgeschichte<br />

religiöser Tafelmalerei in den Niederlanden,<br />

ebenda, 64–77; 25 objekttexte ebenda<br />

objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />

r. de Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen.<br />

Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst<br />

von Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

Dr. Wencke DeiTerS*<br />

ausstellungen<br />

Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter &<br />

Helden auf Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras)<br />

<strong>2011</strong> (Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam<br />

mit claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger und<br />

Karin Zeleny)<br />

publIkatIonen<br />

Die zwölf Imperatoren nach Tizian, in: Ausstellungskatalog<br />

S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter und Helden<br />

auf Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong>,<br />

210–215; 5 objekttexte ebenda<br />

8 objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg<br />

Kulturbetriebsges.m.b.H. und <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>,<br />

<strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,<br />

Schallaburg <strong>2011</strong><br />

ForschungsproJekte<br />

Mitarbeit am Forschungsprojekt Naturwissen -<br />

schaftliche Untersuchungen der Gemälde Tizians<br />

im KHM (Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden;<br />

siehe oben)


Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

24.11. <strong>Wien</strong>, Akademie der bildenden Künste <strong>Wien</strong>,<br />

Traditionalismen und Neuansätze. Aristokratische<br />

Gemäldesammlungen in <strong>Wien</strong> im 18. und frühen<br />

19. Jahrhundert<br />

sonstIges<br />

erstellung eines wissenschaftlichen Konzeptes für ein<br />

Digitalisierungsprojekt, das den Web-Zugang zu den<br />

aus dem Tizian-Forschungsprojekt hervorgegangenen<br />

naturwissenschaftlichen und kunsthistorischen ergebnissen<br />

vorsieht. Ziel ist es, die Forschungser gebnisse<br />

über die vorgesehene wissenschaftliche Publikation<br />

hinaus auch digital für die Öffentlichkeit zugänglich zu<br />

machen.<br />

Mag. nora FiScHer*<br />

ForschungsproJekte<br />

Mitarbeit am Forschungsprojekt Zur Geburt der Kunstgeschichte<br />

aus dem Geist des <strong>Museum</strong>s. Transformationen<br />

der kaiserlichen Gemäldegalerie in <strong>Wien</strong> um 1800<br />

(Projektleitung: Dr. Gudrun Swoboda; siehe oben)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

28.1. Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie<br />

in <strong>Wien</strong> um 1780, Frankfurt am Main, Goethe-Universität<br />

Frankfurt a. M., im rahmen des von Dr. Kristine Patz geleiteten<br />

Seminars Die Galerie der frühen Neuzeit. Vom<br />

höfischen Kontext zum öffentlichen <strong>Museum</strong><br />

25.7. Transformationen der kaiserlichen Galerie in<br />

<strong>Wien</strong> im späten 18. Jahrhundert, Graz, Karl-Franzens-<br />

Universität, 13th international congress for eighteenth<br />

century Studies (25.–29.7.)<br />

19.10. Die kaiserliche Gemäldegalerie im Belvedere<br />

um 1780, <strong>Wien</strong>, Universität, <strong>Kunsthistorisches</strong> institut,<br />

im rahmen der von Dr. Gudrun Swoboda geleiteten<br />

Lehrveranstaltung Die kaiserlichen Gemäldesammlungen –<br />

Zwischen höfischer Repräsentation und modernem<br />

Kunstmuseum (1600–1800)<br />

25.11. Zur Neuordnung der kaiserlichen Gemäldegalerie<br />

im <strong>Wien</strong>er Belvedere um 1780, KHM, internationales<br />

Symposium „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“.<br />

Europäische <strong>Museum</strong>skultur um 1800 (24.–26.11.)<br />

6.5. Frankfurt am Main, Studientag des Kunstgeschichtlichen<br />

instituts der Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Wege zum modernen Kunstmuseum (ca. 1770 – 1840):<br />

<strong>Wien</strong>, Kassel, Dresden, Frankfurt<br />

24.11. <strong>Wien</strong>, Akademie der bildenden Künste <strong>Wien</strong>,<br />

Studientag Traditionalismen und Neuansätze.<br />

Aristo kratische Gemäldesammlungen in <strong>Wien</strong> im<br />

18. und frühen 19. Jahrhundert<br />

sonstIges<br />

Virtuelle rekonstruktion der Gemäldehängung der<br />

kaiserlichen Galerie im oberen Belvedere 1781. Das<br />

Modell der kaiserlichen Galerie wurde im rahmen des<br />

Symposiums „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“.<br />

Europäische <strong>Museum</strong>skultur um 1800 im Bassano Saal<br />

des KHM präsentiert.<br />

Fortsetzung des Doktoratsstudiums an der Universität<br />

<strong>Wien</strong>, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, institut<br />

für Kunstgeschichte, zum Thema Zwischen Ästhetik und<br />

Geschichte. Theoretische Positionen zur Systematik der<br />

kaiserlichen Gemäldesammlung in <strong>Wien</strong> im 18. und<br />

19. Jahrhundert, bei Univ.-Prof. Wolfgang Prohaska<br />

Mag. Alice HoPPe-HArnoncoUrT*<br />

publIkatIonen<br />

Glaube und Macht. Lucas Cranach d. Ä. – Porträtist<br />

in bewegter Zeit, in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />

c. Lange – c. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer –<br />

Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen:<br />

Das deutsche Porträt um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong>,<br />

113–119<br />

The restoration of paintings at the beginning of the<br />

nineteenth century in the Imperial gallery, in: Hors-Série<br />

de ceroArt (http://ceroart.revues.org) Suite à la journée<br />

d’étude à l’Université de Genève, Faculté des Lettres,<br />

Departement d’histoire de l’art et de muséologie<br />

„La restauration des œuvres d’art en Europe entre<br />

1789 et 1815: Pratique, transfers, enjeux“, Octobre<br />

2010, <strong>2011</strong><br />

ForschungsproJekte<br />

Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog der<br />

deutschen Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong> (Projektleitung: Dr. Karl Schütz; Wieder -<br />

einstieg im September <strong>2011</strong> nach 9-monatiger<br />

Bildungskarenz)<br />

Mitarbeit am Forschungsprojekt Zur Geburt der<br />

Kunstgeschichte aus dem Geist des <strong>Museum</strong>s.<br />

Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie<br />

in <strong>Wien</strong> um 1800 (Projektleitung:<br />

Dr. Gudrun Swoboda; siehe oben)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

6.5. Die Gemälde der „Alten deutschen Meister“ in<br />

der <strong>Wien</strong>er kaiserlichen Galerie um 1800, Frankfurt am<br />

Main, Studientag des Kunstgeschichtlichen instituts<br />

der Goethe-Universität Frankfurt am Main Wege zum<br />

modernen Kunstmuseum (ca. 1770 – 1840): <strong>Wien</strong>, Kassel,<br />

Dresden, Frankfurt<br />

11.–12.2. regensburg, Historisches <strong>Museum</strong>, Tagung<br />

Albrecht Altdorfer. Kunst als zweite Natur<br />

24.11. <strong>Wien</strong>, Akademie der bildenden Künste <strong>Wien</strong>,<br />

Studientag Traditionalismen und Neuansätze.<br />

Aristokratische Gemäldesammlungen in <strong>Wien</strong> im<br />

18. und frühen 19. Jahrhundert<br />

17.11. Berlin, Hamburger Bahnhof, Kolloquium<br />

Die Gründung der Nationalgalerie<br />

sonstIges<br />

Mitarbeit an dem von der Andrew W. Mellon<br />

Foundation, new York finanzierten Projekt Cranach<br />

Digital Archive und Teilnahme am Treffen der<br />

Gründungspartner, Düsseldorf, Stiftung<br />

<strong>Museum</strong> Kunstpalast, 10.10.<br />

Fortsetzung des Doktoratsstudiums an der Universität<br />

<strong>Wien</strong>, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, institut<br />

für Kunstgeschichte, zum Thema <strong>Museum</strong>sgeschichte<br />

um 1800 am Beispiel der deutschen Gemälde der<br />

kaiserlichen Gemäldegalerie in <strong>Wien</strong><br />

Dr. christof MeTZGer*<br />

ausstellungen<br />

Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung der Ausstellung<br />

Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des<br />

Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, KHM <strong>2011</strong>;<br />

München <strong>2011</strong>/2012 (gemeinsam mit Karl Schütz)<br />

sammlungen khm<br />

publIkatIonen<br />

Herausgabe des Ausstellungskatalogs Dürer –<br />

Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen:<br />

Das deutsche Porträt um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

(gemeinsam mit S. Haag, c. Lange und K. Schütz);<br />

Eine Glaubensfrage. Auf der Suche nach der<br />

Wahrheit im Bildnis der Dürerzeit, ebenda, 21–26;<br />

45 objekttexte ebenda<br />

Sternenküche all’antica. Giovanni Battista Fontanas<br />

Sternenhimmel in Erzherzog Ferdinands Speisesaal,<br />

in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica.<br />

Götter & Helden in Schloss Ambras, innsbruck<br />

(Schloss Ambras) <strong>2011</strong>, 27–34 (gemeinsam mit<br />

U. Heiß); 3 objekttexte ebenda<br />

4 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />

r. de Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen.<br />

Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst<br />

von Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

ao. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang ProHASKA*<br />

ausstellungen<br />

Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Ausstellung<br />

Roma al tempo di Caravaggio, rom (Palazzo Venezia)<br />

<strong>2011</strong>/2012<br />

Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Ausstellung<br />

Artemisia Gentileschi. Storia di una passione, Mailand<br />

(Palazzo reale) <strong>2011</strong>/2012<br />

publIkatIonen<br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>. Die Gemäldegalerie,<br />

München <strong>2011</strong> (= 4. durchgesehene Auflage)<br />

2 objekttexte in: Ausstellungskatalog Roma al tempo<br />

di Caravaggio, rom (Palazzo Venezia) <strong>2011</strong><br />

11 objekttexte in: J. Bentini – G. P. cammarota –<br />

D. Scaglietti Kelescian u. a. (Hgg.), Pinacoteca<br />

Nazionale di Bologna. Catalogo generale, Bd. 4:<br />

Il Settecento e l’Ottocento, Venedig <strong>2011</strong><br />

ForschungsproJekte<br />

Mitarbeit am Forschungsprojekt Catalogue raisonné<br />

der italienischen Barockmalerei im Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong> (gemeinsam mit Gudrun Swoboda; siehe oben)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

10.3. KHM, Vortrag anlässlich der Präsentation des<br />

Buches W. Prohaska – G. Swoboda (unter Mitarbeit<br />

von M. cardinali, B. eble, e. Götz, M.odlozil,<br />

M. B. de ruggieri, i. Slama, r. Wald), Caravaggio und<br />

der internationale Caravaggismus (Sammlungskataloge<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, hg. von Sabine Haag,<br />

Bd. 6; Sammlungskatalog der Gemäldegalerie: rom i),<br />

<strong>Wien</strong> 2010<br />

7.4. Annibale Carracci, Studienkopf eines bärtigen alten<br />

Mannes im Zusammenhang des Frühwerks der Carracci,<br />

<strong>Wien</strong>, Palais Dorotheum<br />

18.4. rom, Palazzo odescalchi, Vortrag anlässlich der<br />

Präsentation des Buches von A. coliva, Caravaggio a<br />

Roma, rom <strong>2011</strong><br />

25.11. chair: Ordnungen des Visuellen – Zur Geburt<br />

der Kunstgeschichte aus dem Geist des <strong>Museum</strong>s, KHM,<br />

internationales Symposium „Eine sichtbare Geschichte<br />

der Kunst“. Europäische <strong>Museum</strong>skultur um 1800<br />

(24.–26.11.)<br />

47


48<br />

gemäldegalerIe<br />

Hr Dr. Karl ScHÜTZ*<br />

ausstellungen<br />

Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung der Ausstellung<br />

Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des<br />

Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM)<br />

<strong>2011</strong>; München (Kunsthalle der Hypo-Kultur stiftung)<br />

<strong>2011</strong>/2012 (gemeinsam mit christof Metzger)<br />

publIkatIonen<br />

Herausgabe des Ausstellungskatalogs Dürer – Cranach –<br />

Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche<br />

Porträt um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />

S. Haag, c. Lange und c. Metzger); Das Unsichtbare<br />

sichtbar machen. Deutsche Porträts um 1500, ebenda,<br />

13–19; Gestalt und Geist. Albrecht Dürer als Porträtist,<br />

ebenda, 79–84<br />

Die Einrichtung der <strong>Wien</strong>er Gemäldegalerie durch<br />

Christian von Mechel, in: e. Weisser-Lohmann (Hg.),<br />

Kunst als Kulturgut, Bd. ii: „Kunst“ und „Staat“<br />

(neuzeit und Gegenwart. Philosophie in Wissenschaft<br />

und Gesellschaft, hg. von A. Gethmann-Siefert u. a.),<br />

München <strong>2011</strong>, 145–159<br />

Gemäldegalerie und Kunstakademie in <strong>Wien</strong> im 18. Jahrhundert,<br />

in: A. Blühm – A. ebert (Hgg.), Welt – Bild –<br />

<strong>Museum</strong>, Köln – Weimar – <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 163–173<br />

ForschungsproJekte<br />

Leitung des Forschungsprojekts Katalog der deutschen<br />

Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />

(siehe oben)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

15.6. Das deutsche Porträt um 1500, <strong>Wien</strong>, Gesellschaft<br />

der Freunde der bildenden Kunst<br />

25.11. chair: Institutionalisierung – „moderne“<br />

Gemäldegalerien um 1800, KHM, internationales<br />

Symposium „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“.<br />

Europäische <strong>Museum</strong>skultur um 1800 (24.–26.11.)<br />

Hr Mag. elke oBerTHALer<br />

publIkatIonen<br />

redaktion von Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung –<br />

Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen<br />

<strong>2011</strong>) (gemeinsam mit M. Grießer und A. Huber)<br />

The Visible Media: Methods and Materials of the<br />

Venetian Masters, in: Ausstellungskatalog S. Ferino-<br />

Pagden – L. Federle orr (Hgg.), Masters of Venice.<br />

Renaissance Painters of Passion and Power from the<br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, Vienna, San Francisco<br />

(Fine Arts <strong>Museum</strong>s) <strong>2011</strong>/2012, 38–47<br />

ForschungsproJekte<br />

Mitarbeit am Forschungsprojekt Naturwissenschaftliche<br />

Untersuchungen der Gemälde Tizians im KHM<br />

(Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden; siehe oben)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

13.–15.3. und 8.6. Amsterdam, rijksmuseum, Geladene<br />

Diskutantin im Vermeer restoration committee<br />

(restaurierung des Gemäldes Brieflesende Frau)<br />

7.4. <strong>Wien</strong>, Tagung Grünes <strong>Museum</strong><br />

19.–21.5. Paris, Louvre geladene Diskutantin zur<br />

commission de la Vénus du Pardo von Tizian<br />

9.–10.10. Düsseldorf, Stiftung <strong>Museum</strong> Kunstpalast,<br />

Partnertreffen des cranach Digital Archive<br />

27.11. Zu den neueren Untersuchungen an Vermeers<br />

Gemälde Die Malkunst, Köln, Fachhochschule Köln<br />

lehrtätIgkeIt<br />

SS <strong>2011</strong> Spezielle Untersuchungsmethoden in der<br />

Restaurierung – Strahlendiagnostik, <strong>Wien</strong>,<br />

Universität für Angewandte Kunst, Seminar<br />

(gemeinsam mit i. Slama u. a.)<br />

Mag. Monika STroLZ<br />

publIkatIonen<br />

Zway khleine Stückhl aneinander von Öelfarb auf<br />

Holcz […]. Das <strong>Wien</strong>er Diptychon von Hugo van der<br />

Goes: Technologische Beobachtungen und Restaurierung,<br />

in: Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>.<br />

Konservierung – restaurierung – Forschung – Technologie,<br />

Bd. 8, <strong>2011</strong>, 91–131<br />

ForschungsproJekte<br />

Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog der deutschen<br />

Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />

(Projektleitung: Dr. Karl Schütz; siehe oben)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

11.–12.2. regensburg, Historisches <strong>Museum</strong>, Tagung<br />

Albrecht Altdorfer. Kunst als zweite Natur<br />

7.4. <strong>Wien</strong>, Tagung Grünes <strong>Museum</strong><br />

10.10. Düsseldorf, Stiftung <strong>Museum</strong> Kunstpalast,<br />

Treffen der Gründungspartner des Projektes Cranach<br />

Digital Archive<br />

24.–26.11. Köln, Wallraf-richartz-<strong>Museum</strong> & Fondation<br />

corboud, Symposium Die Sprache des Materials –<br />

Kölner Maltechnik des Spätmittelalters im Kontext<br />

lehrtätIgkeIt<br />

SS <strong>2011</strong> Untersuchungen mit infraroten Strahlen.<br />

Theorie und Praxis, <strong>Wien</strong>, Universität für Angewandte<br />

Kunst, im rahmen des Seminars Spezielle Untersuchungsmethoden<br />

in der Restaurierung – Strahlendiagnostik<br />

(gemeinsam mit Alice Hoppe-Harnoncourt)<br />

sonstIges<br />

Mitarbeit an dem von der Andrew W. Mellon<br />

Foundation, new York finanzierten Projekt Cranach<br />

Digital Archive (Materialaufbereitung, objekttexte)<br />

Mag. eva GÖTZ<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

7.4. <strong>Wien</strong>, Tagung Grünes <strong>Museum</strong><br />

16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen<br />

restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung,<br />

Übersiedlung und Betrieb<br />

24.–26.11. Köln, Wallraf-richartz-<strong>Museum</strong> & Fondation<br />

corboud, Symposium Die Sprache des Materials –<br />

Kölner Maltechnik des Spätmittelalters im Kontext<br />

Mag. Jutta HÖFLinGer<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen<br />

restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot –<br />

Planung, Übersiedlung und Betrieb<br />

Mag. ingrid HoPFner<br />

publIkatIonen<br />

Measuring of movements of medieval panel paintings<br />

for handling and transport, in: M. Krüger, Cultural<br />

Heritage Preservation. EWCHP-<strong>2011</strong> Proceedings of the<br />

European Workshop on Cultural Heritage Preservation,<br />

Berlin <strong>2011</strong>, 205–209<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

7.4. <strong>Wien</strong>, Tagung Grünes <strong>Museum</strong><br />

26.–28.9. Berlin, Staatliche Museen zu Berlin,<br />

eWcHP-<strong>2011</strong> european Workshop and Training Day<br />

on cultural Heritage Preservation (www.smoohs.eu/<br />

eWcHP) Measuring of movements of medieval panel<br />

paintings for handling and transport<br />

Mag. Georg PrAST<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen<br />

restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung,<br />

Übersiedlung und Betrieb<br />

Mag. ina SLAMA<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

7.4. <strong>Wien</strong>, Tagung Grünes <strong>Museum</strong><br />

16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen<br />

restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot –<br />

Planung, Übersiedlung und Betrieb<br />

lehrtätIgkeIt<br />

SS <strong>2011</strong> Spezielle Untersuchungsmethoden in der Restaurierung<br />

– Strahlendiagnostik, <strong>Wien</strong>, Universität für Angewandte<br />

Kunst, Seminar (gemeinsam mit e. oberthaler u. a.)<br />

Mag. Ute TÜcHLer<br />

ForschungsproJekte<br />

Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog der deutschen<br />

Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />

(Projektleitung: Dr. Karl Schütz; siehe oben)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

28.–29.4. <strong>Wien</strong>, Akademie der bildenden Künste<br />

<strong>Wien</strong>, Seminar Materials and Methods for the Cleaning<br />

of Works of Art<br />

16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen<br />

restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung,<br />

Übersiedlung und Betrieb<br />

21.9. <strong>Wien</strong>, Universität für Bodenkultur,<br />

15th International Biodeterioration and Biodegradation<br />

Symposium<br />

24.–26.11. Köln, Wallraf-richartz-<strong>Museum</strong> & Fondation<br />

corboud, Symposium Die Sprache des Materials –<br />

Kölner Maltechnik des Spätmittelalters im Kontext<br />

leIhgaben<br />

im Jahr <strong>2011</strong> war die Gemäldegalerie mit<br />

223 Leihgaben an 36 Ausstellungen im<br />

in- und Ausland beteiligt.


mÜnzkabInett<br />

Hr Univ.-Doz. Dr. Michael ALrAM, Direktor<br />

Dr. roswitha DenK<br />

Dr. Heinz WinTer<br />

Dr. Klaus VonDroVec<br />

Dr. Monika GrieBL (bis 31.12.)<br />

Dr. Susanna HeinZ<br />

Mag. Andrea SPinKA<br />

Dr. Matthias PFiSTerer*<br />

elisabeth JUnG<br />

Andrea HAWLiK<br />

Kathrin SieGL*<br />

restaurierung<br />

rené TrAUM (Karenz bis 11.4.)<br />

Mag. Sabine iMP (bis 8.4.)<br />

* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />

sammlungszugänge<br />

eine seltene Freude ist es, den Zugang von<br />

Stücken mit alter Provenienz zu vermelden.<br />

So konnte das Kabinett einige Stücke erwerben,<br />

die eine über 100-jährige odyssee<br />

durch den Münzhandel hinter sich haben,<br />

wovon hier ein Beispiel gebracht sei.<br />

Lykischer Dynast, Stater (Silber)<br />

Lykien, etwa 500 – 460 v. chr., 9,18 g, 21,8 mm<br />

eber / Schildkröte überprägt auf einem lykischen<br />

Stater mit Triskelis aus der Auktion Jacob Hirsch XVi<br />

vom 6. Dezember 1906, nr. 661, inv.-nr. Gr 43.302<br />

Von besonderem interesse für die österreichische<br />

Geldgeschichte des Mittelalters<br />

ist der Ankauf eines Pfennigs von erzbischof<br />

ruthard von Mainz (1088–1109), der in<br />

carnuntum gefunden wurde.<br />

Pfennig von erzbischof ruthard (1088–1109), Mainz<br />

0,78 g, Dm. 19 mm, inv.-nr. MA 13621<br />

<strong>2011</strong> sind dem Münzkabinett auch zahlreiche<br />

objekte gespendet worden: Dr. Alexander<br />

ruske hat dem Kabinett die 68 erhalten gebliebenen<br />

Münzen aus einem 1934 im südlichen<br />

Burgenland geborgenen Hortfund<br />

überlassen, der centenionales von constans<br />

(337–350) und constantius ii. (337–361)<br />

beinhaltete. Auch diese Stücke sind nun<br />

der nachwelt dauerhaft gesichert. Weiters<br />

haben die Herren Adolf nedelik und Georg<br />

Trautendorfer dem Kabinett römische<br />

Münzen zukommen lassen.<br />

Von höchstem interesse sind die neuzugänge<br />

aus dem Bereich des antiken orients.<br />

ein nicht genannt werden wollender Mäzen<br />

hat dem Haus Kleinsilbermünzen aus der<br />

Persis sowie Drachmen und Kleinkupferstücke<br />

der iranischen Hunnen zum Geschenk<br />

gemacht. Mag. constance Litschauer<br />

überließ der Sammlung etwa 700 vorwiegend<br />

oberösterreichische notgeldscheine.<br />

Allen Spendern sei auch an dieser Stelle<br />

nochmals Dank ausgesprochen.<br />

Bericht: Dr. Klaus VonDroVec<br />

restaurIerwerkstätte<br />

es wurden Fotodokumentationen und Begutachtungen<br />

von insgesamt 269 Stücken für<br />

zehn externe Ausstellungen durchgeführt.<br />

Sieben Galvanoplastiken wurden angefertigt,<br />

galvanisch veredelt und patiniert.<br />

Der Übersiedelungsplan in das Außendepot<br />

des KHM für 2012 wurde erstellt.<br />

Während meiner Karenz vom 10. oktober<br />

2010 bis zum 11. April <strong>2011</strong> wurde die<br />

neudeponierung der Papierobjekte in säurefreie<br />

und objektspezifische Boxen durch<br />

Mag. Sabine imp fortgesetzt und für zwei<br />

Drittel des Sammlungsbestandes umgesetzt.<br />

Bericht: rené TrAUM<br />

ausstellungen<br />

sammlungen khm<br />

götter, menschen und das geld der<br />

griechen<br />

in Kooperation mit dem Münzkabinett und<br />

der Antikensammlung der Stadt Winterthur<br />

wurde sowohl in <strong>Wien</strong> als auch – anlässlich<br />

der 150-Jahrfeier des dortigen Münz kabinetts<br />

– in Winterthur unter dem Titel Götter,<br />

Menschen und das Geld der Griechen.<br />

Glanzstücke der griechischen Münzprägung<br />

aus <strong>Wien</strong> und Winterthur eine Sonderausstellung<br />

zu den frühesten Meisterwerken der<br />

griechischen Münzprägung eröffnet (siehe<br />

auch den Bericht im Kapitel zu den Ausstellungen).<br />

Der Katalog erläutert in zehn<br />

Kapiteln die Lebenswelt der diversen griechischen<br />

Stadtstaaten und Königreiche jener<br />

Zeit.<br />

Bericht: Dr. Klaus VonDroVec<br />

glanz des hauses habsburg<br />

eine bereits im Berliner Bodemuseum (29. Jänner<br />

bis 1. Juni 2009) und in <strong>Wien</strong>, <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong> (6. oktober 2009 bis<br />

28. Februar 2010) gezeigte Ausstellung zum<br />

Thema Glanz des Hauses Habsburg, die sich<br />

den Medaillen der römisch-deutschen Kaiser<br />

und der Kaiser von Österreich widmete,<br />

wurde völlig neu gestaltet. in diese Sonderausstellung<br />

(KHM, 29. november <strong>2011</strong> bis<br />

30. november 2012) wurden Kunstkammerstücke<br />

einbezogen, die vor allem Werke<br />

jener Meister umfassen, die auch als Medailleure<br />

für den Hof tätig waren.<br />

Bericht: Dr. Heinz WinTer<br />

ForschungsproJekte, weItere<br />

Forschungen<br />

untersuchung von korrosionser scheinungen<br />

und optimierung der depotbedingungen<br />

für antike bronzemünzen<br />

mit hoch bleihaltigen legierungen<br />

Projektmitarbeit: Dr. Klaus VonDroVec,<br />

Di Dr. Martina GrieSSer, rené TrAUM<br />

Finanzierung: Jubiläumsfonds der<br />

oesterreichischen nationalbank<br />

Die ausgewerteten Daten der zweiten Messserie<br />

des Paul Scherrer instituts (Schweiz)<br />

49


50<br />

mÜnzkabInett<br />

und des rutherford Appelton Laboratory iSiS<br />

(england) vervollständigten die vorangegangenen<br />

Messergebnisse. Anhand dieser spektakulären<br />

ergebnisse erhielten wir neue<br />

informationen zur antiken Gusstechnik und<br />

zum Schmelzverhalten der antiken Bronzelegierung.<br />

Die aufwendige Datenauswertung<br />

der neutronentexturanalysen befindet sich<br />

in der Auswertungsphase.<br />

Für die optimale Deponierung der korrodierenden<br />

antiken Bleibronzen konnten wir mit<br />

der Firma mytron einen speziellen gasdichten<br />

Depotschrank mit angeschlossenem Stickstoffgenerator<br />

entwickeln. Dieser Schrank<br />

wird durch diesen mit Stickstoff befüllt; somit<br />

wird der Sauerstoff innerhalb des Schrankes<br />

verdrängt und es kann zu keiner weiteren<br />

Korrosion kommen.<br />

Bericht: rené TrAUM<br />

die münzprägung der Iranischen<br />

hunnen und ihrer nachfolger in<br />

zentralasien und nordwest-Indien<br />

Projektleitung: Univ.-Doz. Dr. Michael ALrAM<br />

Projektmitarbeit: Dr. Matthias PFiSTerer,<br />

Dr. Klaus VonDroVec<br />

Finanzierung: nationales Forschungs netzwerk<br />

(nFn) The cultural History of the<br />

Stickstoffschrank mit angeschlossenem Generator<br />

Western Himalaya from the 8th century:<br />

Pre-islamic numismatic History<br />

(FWF Projekt-nr. S9806–G21)<br />

Die Vorbereitung der Publikation zu den<br />

hunnischen und westtürkischen Münzen aus<br />

den Sammlungen von Aman ur rahman<br />

(K. Vondrovec) sowie Schweizer Sammlungen<br />

(M. Pfisterer) wurde wesentlich vorangetrieben.<br />

in diesem rahmen erfolgten im September<br />

und oktober Arbeitsbesuche durch<br />

M. Pfisterer, M. Alram und K. Vondrovec bei<br />

der Sammlung righetti in Fribourg. M. Alram<br />

und M. Pfisterer nahmen außerdem im<br />

Februar mit einem gemeinsamen Vortrag an<br />

der im rahmen des nFn veranstalteten<br />

Tagung Understanding Different Geographies<br />

in Puchberg am Schneeberg teil. im oktober<br />

wurde im rahmen des nFn im Bassano Saal<br />

des KHM der Workshop Open Questions in<br />

the Interpretation of the History of Afghanistan<br />

and Pakistan veranstaltet.<br />

Ziel war es insbesondere, den erfahrungsund<br />

informationsaustausch zwischen den in<br />

westlichen Ländern arbeitenden Spezialisten<br />

für einzelne Material gattungen (Münzen,<br />

Siegel, Kunstobjekte) und den vor ort in<br />

Denkmalpflege und Feld forschung tätigen<br />

Wissenschaftlerinnen zu intensivieren.<br />

Dabei wurden sowohl offene Forschungsfragen<br />

als auch aktuelle Probleme der<br />

Museologie und des Denkmalmana ge ments<br />

diskutiert. Beson deres Gewicht lag auf der<br />

Kommunikation mit den jungen Kura torinnen<br />

des Afgha ni schen national museums in<br />

Kabul, die sich in der zweiten Jahreshälfte<br />

<strong>2011</strong> zu Fort bildungszwecken in <strong>Wien</strong> aufhielten.<br />

im September war M. Alram eine Woche<br />

lang in Kabul, um die neuesten Münzfunde<br />

aus den Grabungen von Tepe narenj und<br />

Mes Aynak zu studieren.<br />

Bericht: Dr. Matthias PFiSTerer<br />

documentation of the numismatic<br />

collection of the national museum of<br />

afghanistan<br />

Finanzierung: UneSco<br />

(Projekt-nr. 4500147351)<br />

Gemeinsam mit der numismatischen Kommission<br />

der Österreichischen Akademie der<br />

Wissenschaften (ÖAW) hat das Münzkabinett<br />

die Digitalisierung und wissenschaftliche<br />

Klassifizierung jener 1.686 Münzen übernommen,<br />

die nach seiner Zerstörung 2003<br />

in das Kabul-<strong>Museum</strong> restituiert worden sind.<br />

Zu diesem Zweck wurde eine spezielle Datenbank<br />

erstellt, die in wesentlichen Teilen jener<br />

des <strong>Wien</strong>er Münzkabinetts nach empfunden<br />

ist. Die verfügbaren Überblicks fotos von jeweils<br />

zehn Münzen wurden dermaßen gesplittet,<br />

dass mit jeder Münze ihre Bilder<br />

angezeigt werden können. Vorbe stimmungen<br />

von den diversen Fachleuten wurden in<br />

diese AcceSS-Datenbank importiert, deren<br />

Thesauri erst speziell gemäß den Anfor derungen<br />

des Kabul-<strong>Museum</strong>s geschaffen werden<br />

mussten. Die wissenschaftliche Betreuung<br />

hierbei haben Univ.-Doz. Dr. Michael Alram,<br />

PD Dr. nikolaus Schindel (ÖAW) und<br />

Dr. Klaus Vondrovec übernommen.<br />

Bereits im oktober 2008 und im Juli 2010<br />

wurden in new Delhi bzw. <strong>Wien</strong> numismatische<br />

Schulungen anhand dieser Datenbank<br />

abgehalten. Diese wurde von Univ.-Doz.<br />

Dr. Michael Alram im September <strong>2011</strong> in<br />

Kabul offiziell in Betrieb genommen. eine<br />

abschließende einführung in die Funktionsweise<br />

der Datenbank erfolgte im rahmen


des von oktober bis Dezember <strong>2011</strong> durchgeführten<br />

Wissenschaftleraustausches in <strong>Wien</strong>,<br />

an dem sechs Kuratoren aus dem Kabul-<br />

<strong>Museum</strong> teilgenommen haben. Mit der<br />

Daten bank kann nun Münzbestimmung,<br />

<strong>Museum</strong>sverwaltung und Fundmünzenbearbeitung<br />

durchgeführt werden.<br />

Zusätzlich wurde mit der Vorbereitung einer<br />

Ausstellung begonnen, deren Konzept von<br />

Univ.-Doz. Dr. Michael Alram, PD Dr. nikolaus<br />

Schindel und Dr. Klaus Vondrovec<br />

mitbetreut wird. Den Kuratoren des Kabul-<br />

<strong>Museum</strong>s obliegt die definitive Auswahl an<br />

Münzen sowie begleitenden objekten, anhand<br />

derer die Geldgeschichte Afghanistans<br />

vom 6. vorchristlichen Jahrhundert bis zur<br />

Gegenwart präsentiert werden soll.<br />

Bericht: Dr. Michael ALrAM,<br />

Dr. Klaus VonDroVec<br />

Imagebased classification of ancient<br />

coins (computergestützte bestimmung<br />

von münzen der römischen republik)<br />

Projektmitarbeit: Dr. Klaus VonDroVec,<br />

Kathrin SieGL; seitens der Technischen<br />

Universität <strong>Wien</strong>: Dr. Martin KAMPeL,<br />

Dipl.-ing. Sebastian ZAMBAnini,<br />

Albert KAVeLAr<br />

Finanzierung: Fonds zur Förderung der<br />

wissenschaftlichen Forschung (FWF),<br />

Translational research Programm,<br />

Projekt-nr. TrP 140-n23<br />

Ziel dieses Projekts ist die entwicklung einer<br />

computerapplikation, die in der Lage ist,<br />

einzig auf der Grundlage von Bildern Münzen<br />

vollständig zu klassifizieren. Um einen<br />

substantiellen Bereich der antiken Münzprägung<br />

abzudecken, allerdings ohne zuerst<br />

die numismatischen Grundlagen revidieren<br />

zu müssen, hat man sich dazu entschlossen,<br />

sich voll und ganz der Denar periode der<br />

römischen republik (ca. 211 bis 27 v. chr.)<br />

zu widmen. Diese Applikation soll online frei<br />

verfügbar gemacht werden.<br />

Das computer Vision Lab der TU genießt<br />

interna tional einen hervorragenden ruf auf<br />

dem Gebiet der automatischen Bilderkennung.<br />

es befasst sich in diesem Projekt mit der<br />

entwicklung geeigneter Algo rithmen, die<br />

sowohl Legenden lesbar und daher mit der<br />

referenzdatenbank ver gleichbar machen<br />

als auch in den Bildern charakteristische<br />

For men erkennen und klassifizieren. Das<br />

Fun dament dieser Arbeiten bildet freilich<br />

die etwa 4.200 Stück aus der römischen<br />

republik umfassende Sammlung des<br />

Münzkabinetts. Dieser Bereich wird nun<br />

vollständig digitalisiert. Die erstellung der<br />

Fotos durch Margit redl wurde bereits<br />

ende <strong>2011</strong> beinahe abgeschlossen. Die<br />

numismatische Bearbeitung erfolgt durch<br />

Kathrin Siegl, die nicht nur die technischen,<br />

sondern auch sämtliche ermittelbaren numismatisch-historischen<br />

Daten in die Datenbank<br />

des Münz kabinetts eingibt. es wurde<br />

eine primär typologische Heran gehensweise<br />

eingeschlagen, denn gerade die<br />

Prägungen der römi schen republik weisen<br />

ja eine Fülle von Kontrollzeichen auf, die<br />

bisweilen sogar die einzelnen Münz stempel<br />

individuell kenn zeichnen. Diese sind aber,<br />

wenn man so will, in Bezug auf die zu ermittelnde<br />

referenz nummer nach crawford<br />

lediglich eine Variable.<br />

es bleibt zu hoffen, dass Grundlagen forschung<br />

dieser Art auch weiterhin in der<br />

österreichischen Forschungslandschaft Platz<br />

findet.<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Hr Univ.-Prof. Dr. Michael ALrAM<br />

publIkatIonen<br />

Herausgabe von Der Münzschatz von Beçin, <strong>Wien</strong> 2010<br />

(gemeinsam mit r. Ünal, F. Krinzinger, M. Alram und<br />

S. Pfeiffer-Taş); Europäische Münzen, ebenda, Bd. ii,<br />

193–519 (gemeinsam mit B. Prokisch und r. Denk)<br />

La moneda en Bactria y Sogdia, in: Ausstellungskatalog<br />

S. Hansen – A. Wieczorek – M. Tellenbach (Hgg.),<br />

Alejandro Magno. Encuentro con Oriente, Madrid<br />

(centro de exposiciones Arte canal) 2010, 187–195<br />

Herausgabe von Seals, Sealings and Tokens from<br />

Bactria to Gandhara (4th to 8th century CE), mit<br />

Beiträgen von Aman ur rahman und H. Falk, <strong>Wien</strong><br />

<strong>2011</strong> (gemeinsam mit J. A. Lerner und n. Sims-Wiliams)<br />

Coinage, Prestige and Identity: From Rome to Persepolis<br />

and China, in: S. Bandare – S. Garg, Felicitas. Essays in<br />

Numismatics, Epigraphy & History in Honour of Joe<br />

Cribb, Mumbai <strong>2011</strong>, 35–51<br />

Das Münzgeld im Persischen Weltreich, in: Ausstellungskatalog<br />

S. Haag – n. Kurmann (Hgg.), Götter,<br />

Menschen und das Geld der Griechen, <strong>Wien</strong> (KHM)<br />

<strong>2011</strong>, 97–101; Ein Silberschatz vom Schwarzen Meer,<br />

ebenda, 113–115<br />

Herausgabe von Festschrift für Günther Dembski zum<br />

65. Geburtstag, Teil II (numismatische Zeitschrift 118),<br />

<strong>Wien</strong> <strong>2011</strong> (gemeinsam mit H. Winter)<br />

sammlungen khm<br />

Das Münzgeld im Persischen Weltreich, in: Ausstellungskatalog<br />

S. Haag – n. Kurmann (Hgg.), Götter, Menschen<br />

und das Geld der Griechen, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 97–101;<br />

Ein Silberschatz vom Schwarzen Meer, ebenda,<br />

113–115; objekttexte ebenda<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

20.1. Der Münzschatz von Beçin, <strong>Wien</strong>, Österreichische<br />

Akademie der Wissenschaften<br />

1.2. Coins and Geography, Puchberg am Schneeberg,<br />

Workshop Understanding Different Geographies<br />

(31.1.–2.2.) (gemeinsam mit M. Pfisterer)<br />

10.2. The Coinage of the Iranian Huns between Sasanian<br />

Iran and China, Teheran, iranisches nationalmuseum,<br />

First International Conference on Iran and the Silk Road<br />

(10.–17.2.)<br />

23.3. The Hephthalites in Bactria, ravenna, Alma Mater<br />

Studiorum Università di Bologna, conservazione dei<br />

beni culturali, Dipartimento di Storie e Metodi per la<br />

conservazione dei beni culturali, Workshop „Via della<br />

Seta.“ Giornate di studio sul mondo iranico e le cività<br />

vicine (23.–25.3.)<br />

29.9. The Impact of Sasanid Persia on the Political<br />

and Economic Situation on the Silk Road, riggisberg,<br />

Abegg-Stiftung, internationales Kolloquium Oriental<br />

Silks in the Western Middle Ages. Luxusgewebe des<br />

Orients im westlichen Mittelalter (29.9.–1.10.)<br />

lehrtätIgkeIt<br />

WS 2010/11 Münz- und Geldgeschichte, <strong>Wien</strong>,<br />

Universität, institut für Geschichte, Vorlesung<br />

SS <strong>2011</strong> Von Alexander dem Großen bis zu den Kalifen,<br />

<strong>Wien</strong>, Universität, institut für Kunstgeschichte,<br />

ringvorlesung<br />

Dr. Heinz WinTer<br />

publIkatIonen<br />

Herausgabe von Festschrift für Günther Dembski zum<br />

65. Geburtstag, Teil II, numismatische Zeitschrift 118,<br />

<strong>2011</strong> (gemeinsam mit M. Alram)<br />

Der mittelalterliche Münzschatz von Fraham<br />

(p. B. Eferding, Oberösterreich) (verborgen um 1200)<br />

(Kataloge der oberösterreichischen Landesmuseen,<br />

n. S. 112), Linz <strong>2011</strong> (gemeinsam mit B. Prokisch;<br />

mit Beiträgen von r. Forster und H. Steininger);<br />

Wiederabdruck in: M. Alram – H. Winter (Hgg.),<br />

Festschrift für Günther Dembski zum 65. Geburtstag,<br />

Teil II, numismatische Zeitschrift 118, <strong>2011</strong>, 183–250<br />

Die Schaumünzen Maximilians I. der Münzstätte<br />

Hall in Tirol im Münzkabinett des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>, in: Haller Münzblätter Vii, nrn. 12/13,<br />

<strong>2011</strong><br />

Die „Prager Judenmedaillen“ des <strong>Wien</strong>er Münz -<br />

kabinetts – Eine Medaillensuite aus dem ersten Drittel<br />

des 17. Jahrhunderts, in: Mitteilungen der Österreichischen<br />

numismatischen Gesellschaft 51, <strong>2011</strong>,<br />

1–33<br />

Die geprägten Schaumünzen aus Kärnten (St. Veit und<br />

Klagenfurt) aus der Zeit Kaiser Maximilians I. und<br />

seines Enkels Ferdinand (I.), in: Mitteilungen der<br />

Österreichischen numismatischen Gesellschaft 51,<br />

<strong>2011</strong>, 81–117<br />

51


52<br />

mÜnzkabInett<br />

ForschungsproJekte, weItere Forschungen<br />

Vorbereitung der Publikation Die Medaillen der Kaiser<br />

und Könige aus dem Haus Habsburg im Münzkabinett<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s (Bestandskatalog<br />

Bd. i, Suitenmedaillen, Sigmund von Österreich-Tirol,<br />

rudolf i., Friedrich iii., Maximilian i. und dessen<br />

nach kommen Margarethe von Österreich und<br />

Philipp i.).<br />

Der österreichische Medailleur Arnold Hartig<br />

(* Brand bei Tannwald 12. August 1878, † 2. Februar<br />

1972 Purkersdorf) (gemeinsam mit Bernhard Prokisch,<br />

Schlossmuseum Linz).<br />

Die Gnadenmedaillen der Münzkabinette Berlin,<br />

München und <strong>Wien</strong> – Studien zu Technologie,<br />

Kunstgeschichte und Numismatik emaillierter Objekte<br />

(gemeinsam mit den Münzkabinetten Berlin und<br />

München).<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

10.9. Die Medaillen und Schaumünzen Maximilians I. –<br />

zeitgenössisch oder postum?, Gotha, Schloss<br />

Friedenstein, ekhof-Theater, Deutsche Gesellschaft<br />

für Medaillenkunst, Jahrestagung <strong>2011</strong><br />

13.10. Kaiser Maximilian I. und der Beginn der Medaille<br />

nördlich der Alpen, KHM<br />

29.10. Die Medaillen Kaiser Maximilians I., Hall in Tirol,<br />

Burg Hasegg, Tiroler numismatische Gesellschaft,<br />

anlässlich der 40-jährigen Feier des Bestehens<br />

Dr. roswitha DenK<br />

publIkatIonen<br />

Silbermünzen in der Sommerküche. Der Münzschatzfund<br />

von Hipples im Weinviertel, in: M. Alram –<br />

H. Winter (Hgg.), Festschrift für Günther Dembski<br />

zum 65. Geburtstag, Teil II, numismatische Zeitschrift<br />

118, <strong>2011</strong>, 357–439 (gemeinsam mit M. Griebl,<br />

M. Grundner, r. Traum und e. Vanghelof)<br />

ForschungsproJekte, weItere Forschungen<br />

Leitung des Forschungsprojekts Der Euro und der<br />

europäische Geldumlauf – Untersuchungen über<br />

die Euro-Migration in Österreich ab Einführung<br />

des Euro 2002 (Projektmitarbeit: Verena Polzer,<br />

Alexander Moser; Finanzierung: KHM; gefördert<br />

von der oesterreichischen nationalbank [bis 2005],<br />

dem Jubiläumsfonds der oesterreichischen nationalbank<br />

[bis 2005] und der Münze Österreich AG<br />

[laufend]).<br />

Mitarbeit am Forschungsprojekt Die österreichische<br />

Münzprägung als Basis und Quelle für Geld-,<br />

Wirtschafts- und politische Geschichte (Corpus<br />

Nummorum Austriacorum [CNA]), Teil II, Erzherzog<br />

Sigismund(1439–1490) bis Ferdinand I. (1521/56–<br />

1564) und Repertorium zur neuzeitlichen Münzprägung<br />

Europas, Teil I, Erzherzog Sigismund (1439–1490) bis<br />

Erzherzog Ferdinand (1564–1595) (Projektleitung:<br />

Univ.-Doz. Dr. Günther Dembski, weitere Mitarbeiterinnen:<br />

Dr. Monika Griebl, Dr. Susanna Heinz;<br />

Finanzierung: KHM, Jubiläumsfonds der oesterreichischen<br />

nationalbank, Projekt-nr. 13289).<br />

Der Fund von Tulln (über 10.000 <strong>Wien</strong>er Pfennige).<br />

Dr. Klaus VonDroVec<br />

ausstellungen<br />

Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_<br />

voller_Wein (intermezzo 04), <strong>Wien</strong> (KHM) 2012<br />

(gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster,<br />

Bettina Kratzmüller, Georg Plattner und Konrad Schlegel)<br />

publIkatIonen<br />

Die Fundmünzen vom Burgstall bei St. Margareten im<br />

Lavanttal, in: S. Groh – H. Sedlmayer, Forschungen im<br />

römischen Heiligtum am Burgstall bei St. Margareten<br />

im Lavanttal (Zentraleuropäische Archäologie 2),<br />

<strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 227–246<br />

Beginn und Ausbreitung der Münzprägung, in:<br />

Ausstellungskatalog S. Haag – n. Kurmann (Hgg.),<br />

Götter, Menschen und das Geld der Griechen, <strong>Wien</strong><br />

(KHM) <strong>2011</strong>, 13–25; Fauna und Flora, ebenda,<br />

39–59; Münzherstellung und Stil, ebenda, 135–146;<br />

objekttexte ebenda<br />

ForschungsproJekte, weItere Forschungen<br />

Imagebased Classification of Ancient Coins<br />

(computergestützte Bestimmung von Münzen der<br />

römischen republik) (siehe oben)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

18.3. Von Menschen und Münzen – Ein Arbeitsbericht<br />

aus dem Münzkabinett, <strong>Wien</strong>, Österreichische numismatische<br />

Gesellschaft, Vortragsreihe Antike Münzen<br />

1.9. Die Iranischen Hunnen im Lichte ihrer Münzprägung,<br />

Berlin, numismatische Gesellschaft<br />

sonstIges<br />

1.–20.8. Kraay Travel Scholarship <strong>2011</strong>: Heberden coin<br />

room des Ashmolean <strong>Museum</strong> und Wolfson college in<br />

oxford, GB<br />

Das im Aufbau befindliche digitale inventar wurde<br />

weiter vorangetrieben<br />

Dr. Monika GrieBL<br />

publIkatIonen<br />

Silbermünzen in der Sommerküche. Der Münzschatzfund<br />

von Hipples im Weinviertel, in: M. Alram –<br />

H. Winter (Hgg.), Festschrift für Günther Dembski zum<br />

65. Geburtstag, Teil II, numismatische Zeitschrift 118,<br />

<strong>2011</strong>, 357–439 (gemeinsam mit r. Denk, M. Grundner,<br />

r. Traum und e. Vanghelof)<br />

Keine Walzenprägetechnik in der Münzstätte <strong>Wien</strong>,<br />

in: Mitteilungen der Österreichischen numismatischen<br />

Gesellschaft 51, <strong>2011</strong>, 141 f.<br />

Das Ausstanzen bei walzengeprägten Münzen (16.–<br />

18. Jh.). Eine Versuchsreihe zum historischen Durchstoß<br />

von Münzen, in: Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung –<br />

Forschung – Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong>, 48–63<br />

(gemeinsam mit r. Traum)<br />

Waldwesen – Kinder der Wildnis, in: Ausstellungskatalog<br />

G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum /<br />

Mensch, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong>/2012, 28<br />

Dr. Matthias PFiSTerer*<br />

publIkatIonen<br />

Ein Nachtrag zu den sogenannten „Eisenmünzen“,<br />

in: Mitteilungen der Österreichischen numismatischen<br />

Gesellschaft 51, <strong>2011</strong>, 41–45<br />

Die Eisen- und Gussmünzen aus der Villa Loig,<br />

in: Ausstellungskatalog U. Höllhuber – P. F. Kramml –<br />

c. Mayrhofer (Hgg.), Vom römischen Denar zum Euro.<br />

2000 Jahre Geld in Salzburg und im benachbarten<br />

Bayern, Wals (Bachschmiede) 2010/<strong>2011</strong> (Salzburger<br />

numismatische Gesellschaft, Publikation nr. 4, Salzburg<br />

<strong>2011</strong>), 72–77<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

1.2. Coins and Geography, Puchberg am Schneeberg,<br />

Workshop Understanding Different Geographies<br />

(31.1.–2.2.) (gemeinsam mit M. Alram)<br />

8.9. Von Schätzen und Toten. Wie uns Fabeln, Sagen<br />

und Märchen bei der Interpretation von Schatzfunden<br />

helfen können, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen<br />

Dresden<br />

rené TrAUM<br />

publIkatIonen<br />

Silbermünzen in der Sommerküche. Der Münzschatzfund<br />

von Hipples im Weinviertel, in: M. Alram –<br />

H. Winter (Hgg.), Festschrift für Günther Dembski zum<br />

65. Geburtstag, Teil II, numismatische Zeitschrift 118,<br />

<strong>2011</strong>, 357–439 (gemeinsam mit r. Denk, M. Griebl,<br />

M. Grundner und e. Vanghelof)<br />

Das Ausstanzen bei walzengeprägten Münzen (16.–<br />

18. Jh.). Eine Versuchsreihe zum historischen Durchstoß<br />

von Münzen, in: Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung –<br />

Forschung – Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong>, 48–63<br />

(gemeinsam mit M. Griebl)<br />

leIhgaben<br />

im Jahre <strong>2011</strong> war das Münzkabinett mit<br />

insgesamt 269 Leihgaben an 10 Sonder ausstellungen<br />

im in- und Ausland beteiligt.


sammlung alter musIkInstrumente<br />

Hr Dr. rudolf HoPFner, Direktor<br />

Dr. Beatrix DArMSTÄDTer, MAS<br />

Birgit ScHULTScHiK<br />

restaurierung<br />

or Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBer<br />

Dipl.-rest. ina HoHeiSeL M. A.*<br />

* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />

sammlungszugänge<br />

Auch im Berichtsjahr <strong>2011</strong> konnte der<br />

objektbestand der Sammlung durch einige<br />

erfreuliche Widmungen vergrößert werden.<br />

sam 1294–1297<br />

SAM 1294, naturtrompete, Finke und<br />

Steinkopf, Deutschland, ab 1959<br />

SAM 1295, Blockflöte, Martin Skowronek,<br />

Bremen, vor 1960<br />

SAM 1296, Dulzian, Anonym, europa,<br />

20. Jahrhundert<br />

SAM 1297, Schalmei, Anonym, europa,<br />

20. Jahrhundert<br />

Vier nachbauten von historischen Musikinstrumenten<br />

aus dem Bestand des concentus<br />

Musicus <strong>Wien</strong><br />

Widmung von Alice und nikolaus<br />

Harnoncourt<br />

Die Musiker des concentus Musicus <strong>Wien</strong><br />

verwenden in der Mehrzahl historische originalinstrumente,<br />

vor allem von den Bläsern<br />

werden aber bis heute auch Kopien von historischen<br />

instrumenten gespielt. Vier Blasinstrumente<br />

aus der Frühzeit des von nikolaus<br />

Harnoncourt im Jahr 1953 gegründeten<br />

ensembles kamen nun als Widmung in die<br />

Sammlung alter Musikinstrumente. Diese rekonstruktionen<br />

aus der Mitte des 20. Jahrhunderts<br />

sind inzwischen auf Grund ihrer<br />

Geschichte selbst als historische Belegstücke<br />

für die Wiederbelebung der Alten Musik in<br />

Österreich anzusehen.<br />

sam 1298 – sam 1303<br />

Diverse Bücher über orgelbau, 2 Publikationen<br />

über die Musikinstrumentensammlungen<br />

in <strong>Wien</strong> bzw. Leipzig; 7 Firmenprospekte;<br />

4 circulare<br />

Widmung von Helmut czakler, <strong>Wien</strong><br />

Die insgesamt 21 Druckwerke, die Kommerzialrat<br />

Helmut czakler im Verlauf des Jahres<br />

der Sammlung überlassen hat, stellen eine<br />

wichtige ergänzung zum instrumentenbestand<br />

dar. Hervorzuheben sind dabei<br />

eine Fotodokumentation der Ausstellung<br />

der Sammlung alter Musikinstrumente im<br />

prächtigen Palais Pallavicini in der Zwischenkriegszeit<br />

sowie ein reich illustrierter Katalog<br />

der Sammlung Paul de Wit in Leipzig.<br />

sam 1304<br />

Medaille „Anton Bruckner“<br />

signiert: „JoS. TAUTenHAYn JUn“,<br />

entwurf vermutlich Josef Tautenhayn sen.,<br />

<strong>Wien</strong>, 1896<br />

Widmung von christine Volarik, <strong>Wien</strong><br />

sam 1305<br />

Stich: Streicherhof<br />

(Klavierfabrik G. i. Stingl),<br />

vermutlich um 1920<br />

Widmung der Firma G. i. Stingl, <strong>Wien</strong><br />

Der Stich zeigt in Vogelperspektive den so<br />

genannten Streicherhof, einen Gebäudekomplex<br />

in der Ungargasse 27 in <strong>Wien</strong>. Seinen<br />

namen verdankt dieses Fabriksgebäude, das<br />

1837 bezogen wurde, der damals in zweiter<br />

Stich: Streicherhof<br />

sammlungen khm<br />

Generation bestehenden Firma von Johann<br />

Baptist Streicher. Zusätzlich zum eigentlichen<br />

Produktionsbetrieb richtete Streicher einen<br />

Konzertsaal ein, der zu den Fixpunkten in<br />

<strong>Wien</strong>s Musikleben zählte. nach der Auflösung<br />

der Firma im Jahr 1896 übernahmen<br />

die Gebrüder Stingl die Fabrik, die zu diesem<br />

Zeitpunkt eine Jahreskapazität von<br />

1.000 instrumenten erreichte. Der Stich zeigt<br />

das Anwesen mit Blick nach nord-osten,<br />

wobei im Hintergrund das riesenrad und<br />

die rotunde zu sehen sind.<br />

sam 1306<br />

Klarinette<br />

Johann Tobias Uhlmanns Söhne, <strong>Wien</strong>,<br />

um 1850<br />

Widmung von Dr. Gertrude Kastner<br />

Die Klarinette aus Metall in es (in D?) wurde<br />

in der Werkstatt von Johann Tobias Uhlmanns<br />

Söhnen in <strong>Wien</strong> vor 1851 hergestellt. Das<br />

hochinteressante, von einer ursprünglich mit<br />

zehn Klappen konstruierten Klarinette auf<br />

ein neunklappiges umgebaute instrument<br />

mit Brille am Unterstück, das der SAM von<br />

ostr Dr. Gertrude Kastner gewidmet wurde,<br />

dokumentiert die Produktion von Metallklarinetten<br />

sowie ihren einsatz in der österreichischen<br />

Militärmusik in der Mitte des<br />

19. Jahrhunderts und schließt somit eine<br />

Lücke im Sammlungsbestand.<br />

restaurIerungen<br />

spinett<br />

christoph Bock, <strong>Wien</strong> 1804<br />

inv.-nr. SAM 365<br />

christoph Bock, „clavierstimmer beider k. k.<br />

Hoftheater“, ist nur durch dieses instrument<br />

nachgewiesen, welches das jüngste erhaltene<br />

in <strong>Wien</strong> gebaute Kielinstrument darstellt und<br />

vermutlich zu Korrepetitionszwecken produziert<br />

wurde. Das Spinett war 1959 einer<br />

tiefgehenden reparatur unterzogen worden,<br />

wobei risse im resonanzboden verschoben<br />

verleimt und ausgespänt und anschließend<br />

eben geputzt wurden. Der resonanzboden<br />

war dabei an mehreren Stellen fast bis auf<br />

die Hälfte der ursprünglichen Stärke gedünnt<br />

worden. eine zu starke Besaitung führte in der<br />

Folge, verstärkt durch die extrem schlechten<br />

53


54<br />

sammlung alter musIkInstrumente<br />

Klimabedingungen vor 1990, zu offenen Leimfugen<br />

und Gehäuseverbindungen, rissen und<br />

Verformungen. nach Herausnehmen des<br />

resonanzbodens konnte dieser geebnet, risse<br />

konnten geschlossen bzw. gespänt und<br />

abgelöste rippen mit neuer Vorspannung<br />

wiederverleimt werden. Die Springer wurden<br />

pass genau eingerichtet; bei der neuintonation<br />

konnte die Mehrzahl der alten Kiele weiterverwendet<br />

werden. Mit einer Stimmtonhöhe<br />

von a1 =435 Hz und guter Stimmhaltigkeit<br />

war die Spielbarkeit dieses aufgrund von<br />

Klimaschäden jahrzehntelang unspielbaren<br />

continuo-instruments wiedergewonnen.<br />

Bericht: Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBer,<br />

Michael KircHWeGer<br />

clavichord<br />

Süddeutschland/Schweiz/Westösterreich?<br />

ende 17. Jh.<br />

inv.-nr. SAM 1076<br />

Das in seiner Grundstruktur unveränderte<br />

instrument ist mit der „Kurzen oktav“, der<br />

Dreifachbindung und den Wellenprofilleisten<br />

das typologisch älteste clavichord der SAM.<br />

Der resonanzboden trägt einen gemalten<br />

Dekor aus floralen ornamenten, der mit einem<br />

clavichord inv.-nr. SAM 1076<br />

oben: Gesamtansicht Vorzustand<br />

unten: nach reinigung, Holzergänzung und retusche<br />

wasserempfindlichen Bindemittelsystem aufge<br />

bracht wurde. Ungewöhnlich und ohne<br />

Vergleich ist der stark konvex gewölbte resonanzboden<br />

mit entsprechend gebogenem<br />

Steg, dem im resonanzraum ein konkav gewölbter<br />

„Klangreflektor“ gegenüber liegt.<br />

Durch Saitenzug und diagonale Verformung<br />

war der Damm gebrochen und der resonanzboden<br />

hochgedrückt worden; dieser berührte<br />

im Bassbereich die Saiten, weshalb zu<br />

einem früheren Zeitpunkt die Scheitelzone<br />

des Bodens abgehobelt worden war, wobei<br />

auch Teile der Bemalung verloren gingen.<br />

Grob eingeschlagene ergänzte Drahtsplint-<br />

Scharniere hatten zu Schäden an den delikaten<br />

Profilen geführt.<br />

Ziel der Konservierung war die Herstellung<br />

eines kongruenten erscheinungsbildes durch<br />

Behebung der dominanten Schäden und<br />

Schließen von Fehlstellen. Dazu wurde das<br />

Wellenprofil mit einem Ziehstock nachgefertigt<br />

und verlustfrei ergänzt. nach niederleimen<br />

von Damm und resonanzboden<br />

konnte die Fehlstelle aufgedoppelt und<br />

retuschiert werden.<br />

Bericht: Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBer,<br />

Dipl.-rest. ina HoHeiSeL M. A.<br />

oben: Fehlstelle im gewölbten resonanzboden<br />

unten: ergänztes Wellenprofil am Werkzeugkasten<br />

weItere bedeutende restaurIerungen<br />

Harmonium P. Titz SAM 1218, Gesamtreinigung,<br />

regenerierung der oberfläche<br />

(P. Wogg)<br />

clavichord A. römer SAM 740, Klaviatur<br />

einrichten, neubesaitung (i. Hoheisel)<br />

Basslautencister SAM 55, Befund; röntgen<br />

und restaurierung (J. rath und S. Kirsch)<br />

orgelpositiv 18. Jh. SAM 760: Befund, rekonstruktion<br />

der Bälge (P. Wogg, W. Karner)<br />

matIneen In der sammlung alter<br />

musIkInstrumente<br />

Das Jahresprogramm des Matineen-Zyklus<br />

wurde auf das Thema der Ausstellung „Der<br />

Himmel hängt voller Geigen“. Die Violine in<br />

Biedermeier und Romantik abgestimmt, zu<br />

der auch ein Audioguide erschien. Als musikalische<br />

Höhepunkte sind ein Konzert mit Hiro<br />

Kurosaki und Linda nicholson zu nennen, die<br />

Violinsonaten von Ludwig van Beethoven<br />

interpretierten, sowie die Finissage zur Ausstellung,<br />

die vom Quatuor Mosaïques gestaltet<br />

wurde. Bei diesem Konzert standen<br />

Streichquartette von Franz Schubert und<br />

Joseph Woelfl auf dem Programm.<br />

oben: Beschädigtes Zargenprofil<br />

unten: Zargenprofil nach ergänzung, Kittung und retusche


wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Hr Dr. rudolf HoPFner<br />

publIkatIonen<br />

Ausstellungskatalog „Der Himmel hängt voller Geigen“.<br />

Die Violine in Biedermeier und Romantik, hg. von<br />

S. Haag, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit o. Biba<br />

und i. Fuchs); Die Geige. Spiel, Technik und Pädagogik<br />

in <strong>Wien</strong>, ebenda, 33–41; Anmerkungen zum <strong>Wien</strong>er<br />

Geigenbau, ebenda, 42–49; objekttexte ebenda<br />

Musik und Oper, in: Ausstellungskatalog Schallaburg<br />

Kulturbetriebsges.m.b.H. – <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst<br />

und Karneval, Schallaburg <strong>2011</strong>, 149–161<br />

(gemeinsam mit T. Trabitsch); objekttexte ebenda<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

25.5. Von Absam nach Cremona – Gedanken und<br />

Beobachtungen zum <strong>Wien</strong>er Geigenbau, <strong>Wien</strong>,<br />

Gesellschaft der Musikfreunde in <strong>Wien</strong>, Verein der<br />

Freunde des Archivs<br />

8.11. Sehnsucht nach Fülle …, <strong>Wien</strong>, Universität für<br />

Musik und darstellende Kunst in <strong>Wien</strong><br />

Mag. Dr. Beatrix DArMSTÄDTer MAS<br />

publIkatIonen<br />

B. Darmstädter unter Mitarbeit von D. Salaberger und<br />

mit einem Beitrag von B. Dickey, Die Zinken und<br />

der Serpent der Sammlung alter Musikinstrumente<br />

(Sammlungskataloge des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s,<br />

hg. von S. Haag, Bd. 7), <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />

„Nicht so much Meuhh“. Gustav Mahler und seine<br />

<strong>Wien</strong>er Holzbläser, in: rohrblatt. Zeitschrift für oboe,<br />

Klarinette, Fagott und Saxophon, Jg. 26, H. 2, hg. von<br />

H. Fricke (Falkensee), Juni <strong>2011</strong>, 55–59<br />

Gustav Mahler und die Drehbühne in der <strong>Wien</strong>er<br />

Hofoper, in: Ausstellungskatalog r. Kubik – T. Trabitsch,<br />

Komponist – Operndirektor – Dirigent. Gustav Mahler<br />

in <strong>Wien</strong> und München, München <strong>2011</strong>, 149–161<br />

(reprint des Beitrags in: Ausstellungskatalog r. Kubik –<br />

T. Trabitsch, „leider bleibe ich ein eingefleischter<br />

<strong>Wien</strong>er“. Gustav Mahler und <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong>, ÖTM, 2010)<br />

Audience Development mittels eines neuen Ausstellungskonzepts,<br />

in: Proceedings of AGTEDU <strong>2011</strong>,<br />

A Magyar Tudomány Ünnepe Alkalmából Rendezett<br />

Tudományos Konferencia Kiadványa, hg. von<br />

Á. Ferencz, S. Lipócziné u. a., Kecskemét <strong>2011</strong>,<br />

275–284<br />

Forschungen<br />

Forschung zu den Biographien der zwischen 1850 und<br />

1900 um Verleihung des Hoftitels (in Ausnahmefällen<br />

des Kammertitels) beim obersthofmeisteramt am<br />

<strong>Wien</strong>er Hof eingekommenen instrumentenmacher.<br />

erstellung eines Verzeichnisses zu Teilen des nachlasses<br />

von Siegmund Levarie, die 2010 in die Sammlung alter<br />

Musikinstrumente übernommen wurden, und Vorbereitung<br />

einer Arbeit (für Studien zur Musikwissenschaft<br />

Bd. 58) über das Verhältnis von Josef Mertin zu<br />

Siegmund Levarie unter Berücksichtigung ihrer frühen<br />

Korrespondenz.<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

1.9. The Collection of Historic Musical Instruments in<br />

Vienna – Assessment of the Current Situation, Brüssel,<br />

ciMciM conference<br />

10.11. Audience development by means of a contemporary<br />

exhibition concept, Kecskemét, AGTeDU-conference<br />

sonstIges<br />

recherchen zu den restauratorischen eingriffen an den<br />

objekten der SAM von 1939 bis 1943 und nachtrag<br />

der Maßnahmen in den objektdatenbanken<br />

Umzug der im Depot Traviatagasse verwahrten objekte<br />

der SAM in das neue Zentraldepot Himberg<br />

Betreuung der wissenschaftlichen Praktikantin nora<br />

Paulus bei recherchen im Österreichischen Staatsarchiv<br />

Spinett inv.-nr. SAM 365<br />

Der gerissene und vom Saitenzug deformierte<br />

resonanzboden mit gebrochenem Stegende und<br />

geöffneter Zargenecke<br />

Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBer<br />

resonanzboden nach rückformung,<br />

Schwundkompensation und Aufdoppelung<br />

der gedünnten Bereiche<br />

sammlungen khm<br />

publIkatIonen<br />

Ökosystem <strong>Museum</strong>. Grundlagen für ein konservatorisches<br />

Gesamtkonzept für die Neue Burg in <strong>Wien</strong>,<br />

unpubl. phil. Diss. <strong>Wien</strong>, Akademie der bildenden<br />

Künste <strong>Wien</strong><br />

redaktion von Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung – Forschung –<br />

Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen <strong>2011</strong>); Bd. 8,<br />

<strong>2011</strong> (jeweils gemeinsam mit e. oberthaler und<br />

M. Grießer)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

7.4. Ökosystem <strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong>, Hotel Wimberger,<br />

Veranstalter: Deutsche Kongress, Tagung<br />

Das Grüne <strong>Museum</strong><br />

6.9. Clavichord making between technical,<br />

cosmological and esthetical constraints, Magnano,<br />

10. internatio nales clavichord-Symposium (6.–10.9.)<br />

(gemeinsam mit i. Hoheisel)<br />

Dipl.-rest. ina HoHeiSeL M. A.*<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

6.9. Clavichord making between technical,<br />

cosmological and esthetical constraints, Magnano,<br />

10. internatio nales clavichord-Symposium (6.–10.9.)<br />

(gemeinsam mit A. Huber)<br />

leIhgaben<br />

im Jahr <strong>2011</strong> war die Sammlung alter<br />

Musikinstrumente mit 10 Leihgaben an<br />

2 Ausstellungen im in- und Ausland beteiligt.<br />

55


56<br />

hoFJagd- und rÜstkammer<br />

Dr. christian BeAUForT-SPonTin, Direktor<br />

Dr. Matthias PFAFFenBicHLer<br />

Dr. Stefan KrAUSe*<br />

Michaela GreGor<br />

restaurierung<br />

Mag. christa AnGerMAnn<br />

Foi Martina PoYer<br />

Mag. Petra FUcHS<br />

Mag. caridad nieTo-DÍAZ<br />

* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />

ForschungsproJekte<br />

die geätzte dekoration deutscher<br />

rüstungen der renaissance<br />

Projektmitarbeit: Dr. christian BeAUForT-<br />

SPonTin, Dr. Stefan KrAUSe<br />

Finanzierung: Gerda Henkel Stiftung<br />

Düsseldorf (Projekt-nr. AZ 43/F/09)<br />

Die Hofjagd- und rüstkammer des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s hat im Jahr 2010 ein<br />

mehrjähriges Forschungsprojekt gestartet,<br />

in dessen Mittelpunkt die geätzten Verzierungen<br />

deutscher Plattnerarbeiten der renaissance<br />

stehen. Dankenswerter Weise hat die<br />

Gerda Henkel Stiftung in Düsseldorf die finanzielle<br />

Unterstützung dieses Vor habens inklusive<br />

einiger Forschungsreisen (Madrid,<br />

Dresden etc.) übernommen. ergänzt wurde<br />

das Projekt durch ein Andrew W. Mellon<br />

Ungarische Flügeltartsche Kaiser Maximilians i.<br />

(1459–1519), innsbruck, um 1515, inv.-nr. A 344<br />

Fellowship von Dr. Krause am Metropolitan<br />

<strong>Museum</strong> of Art in new York, Department of<br />

Arms and Armor, Stuart W. Pyhrr (September<br />

2010 – Februar <strong>2011</strong>).<br />

Die europäische Plattnerkunst erreichte im<br />

15. und 16. Jahrhundert ihre Blütezeit. Die<br />

besten Plattner arbeiteten zu jener Zeit in<br />

Mailand und im süddeutschen raum (Augsburg,<br />

innsbruck, nürnberg, Landshut). Gegen<br />

ende des 15. Jahrhunderts begannen<br />

diese Künstler, ihre Arbeiten mit figürlichen<br />

Motiven zu verzieren. Sie verwendeten dafür<br />

vor allem die Technik der eisenätzung,<br />

die im frühen 16. Jahrhundert auch in der<br />

graphischen Kunst (Dürer, Altdorfer etc.)<br />

zum einsatz gebracht wurde.<br />

Die Qualität dieser phantasievollen Dekorationen<br />

ist mit der zeitgleichen Graphik und<br />

der spätmittelalterlichen Buchmalerei auf<br />

eine Stufe zu stellen. Umso überraschender<br />

ist es, dass die bisherige Forschung diesem<br />

Aspekt der Kunstgeschichte nicht die gebührende<br />

Aufmerksamkeit gewidmet hat.<br />

Das Forschungsteam der Hofjagd- und rüstkammer<br />

hat sich nun zum Ziel gesetzt, den<br />

vielfältigen Motivschatz aufzuarbeiten, der<br />

auf deutschen Harnischen des Spätmittelalters<br />

und der renaissance zu finden ist.<br />

eine herausragende Wieder-entdeckung im<br />

rahmen dieses Projektes ist der rundschild<br />

König Maximilians i. (innsbruck, um 1505,<br />

inv.-nr. A 163). Die restaurierung des Schil-<br />

Knaben-Faltenrockharnisch für den späteren Kaiser Karl V. (1500–1558),<br />

Konrad Sensenhofer, innsbruck, 1512/14, inv.-nr. A 109<br />

des durch christa Angermann im Frühling<br />

2010 förderte einen unvergleichlichen spätmittelalterlichen<br />

Bildschmuck mit Drachenkämpfen,<br />

einhornjagden etc. zutage. Vier<br />

antikisierende Kandelaber auf diesem Schild<br />

sind von be sonderer Bedeutung; sie sind als<br />

die wohl frühesten renaissanceornamente<br />

Tirols anzusehen. eine ausführliche Studie zu<br />

dem Bildschmuck des rundschildes wird im<br />

Jahrbuch des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />

<strong>Wien</strong> (Bd. 13/14, <strong>2011</strong>/2012) publiziert.<br />

Die Dekoration der Ungarischen Flügeltartsche<br />

Kaiser Maximilians i. (innsbruck,<br />

um 1515; A 344) wurde seit dem 19. Jahrhundert<br />

Albrecht Dürer zugeschrieben. Die<br />

Untersuchung der Tartsche erbrachte nun die<br />

Zuweisung dieser Arbeit an einen anonymen<br />

innsbrucker Ätzmaler, der u. a. von Dürer<br />

beeinflusst war. Andere Motive des Schildes,<br />

etwa die Windköpfe in den vier ecken,<br />

stehen der Donauschule, v. a. den Zeichnungen<br />

Wolf Hubers, nahe. Manche der Vögel in<br />

der randleiste des Schildes sind nach einer<br />

niederrheinischen ornamentvorlage des späten<br />

15. Jahrhunderts ausgeführt worden. ein<br />

ausführlicher Katalogbeitrag für die kommende<br />

Ausstellung zu Kaiser Maximilian i.<br />

in <strong>Wien</strong> wird diese erkenntnisse zusammenfassen.<br />

ein weiterer Schwerpunkt des Projektes liegt<br />

auf dem Œuvre des Augsburger Graphikers<br />

Daniel Hopfer (1471–1536) als Harnischätzer.<br />

Dieser Bereich bedarf einer besonders


detailgenauen Analyse, da hier der große<br />

einfluss der Graphiken Hopfers auf die süddeutsche<br />

Kunst die Feststellung der eigenhändigkeit<br />

erheblich erschwert. im rahmen<br />

des Projektes wurde bereits eine große Zahl<br />

verzierter Harnische studiert, die mit Daniel<br />

Hopfer in Verbindung zu bringen sind. Die<br />

erkenntnisse dieser Untersuchung – zahlreiche<br />

Zu- und Abschreibungen sowie einige<br />

Hilfestellungen für die Datierung der Graphiken<br />

Hopfers – werden in Form eines umfassenden<br />

Artikels im Jahrbuch des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> veröffentlicht<br />

werden.<br />

restaurIerwerkstätten<br />

Seit den Wintermonaten 2010/11 entstanden<br />

in der restaurierwerkstätte der Hofjagd- und<br />

rüstkammer in Zusammenarbeit mit den<br />

Bildhauern Bernhard ortner und Johannes<br />

Falkeis als markanteste Projekte fünf neue,<br />

farbig gefasste, figurale Ausstellungsbehelfe<br />

zur Präsentation von rüstungen: zwei reiterkörper<br />

für Turnierrüstungen aus dem Besitz<br />

von König Philipp dem Schönen und erzherzog<br />

Sigmund von Tirol, zwei reiterfiguren<br />

mit Porträtköpfen erzherzog Ferdinands ii.<br />

von Tirol, eine davon für die sogenannte<br />

Mailänder rüstung A785, die andere für die<br />

Deutsche rüstung A787, weiters ein stehender<br />

Jüngling für die romanische rüstung<br />

A783 mit einem jugendlichen Porträtkopf<br />

Ferdinands ii. Diese neuen Behelfsfiguren<br />

stellen für die Sammlung lang erhoffte<br />

ästhetische und technische Verbesserungen<br />

dar. Sie erfüllen unsere konservatorischen<br />

Vorgaben und eignen sich vorzüglich zur<br />

Verschickung der rüstungen als Leihgaben.<br />

Um ihre Handhabung und anfallende Montagen<br />

vor allem auf reisen zu erleichtern,<br />

bestehen sie aus einzelteilen. Die nach der<br />

natur geschnitzten Unterkörper bringt man<br />

gesondert in Position. Darauf senkt man von<br />

oben herab den bereits mit der rüstung bekleideten,<br />

einfacher geformten oberkörper<br />

mit angeschraubten Armen und Händen.<br />

Die zusammengesetzten Puppen sitzen als<br />

reiter von Gewicht und Form her voll kommen<br />

austariert und sicher im Sattel, sie benötigen<br />

keine weitere Befestigung. in Gestaltungsdetails<br />

hielt man sich bei den Puppen<br />

für die rüstungen Ferdinands ii. an zeitgenössische<br />

Vorlagen: bei der Puppe für die<br />

Mailänder rüstung an das Blatt iV des handschriftlichen<br />

Bildinventars der 3. Ambraser<br />

rüstkammer inv.-nr. KK 5250 von 1580,<br />

das erzherzog Ferdinand ii. zu Pferde zeigt,<br />

angetan mit eben der Mailänder rüstung<br />

(inv.-nr. A785), die selbst aus dem Jahr 1559<br />

stammt. Die reiterfigur für Ferdinands sogenannte<br />

Deutsche rüstung (inv.-nr. A787,<br />

1555–1560) folgt in ihrer Kostümierung<br />

dem Bild GG 8049, Erzherzog Ferdinand II.<br />

im Löwenkopfharnisch. Der Porträtkopf des<br />

Jünglings im Kettenhemd der romanischen<br />

offene Sturmhaube des Konrad von Bemelberg (1494–1567),<br />

Valentin Siebenbürger (erw. 1531–1564), nürnberg, um 1540,<br />

inv.-nr. A 376<br />

sammlungen khm<br />

rüstung folgt vor allem dem Gemälde GG<br />

5947, Erzherzog Ferdinand als 19-Jähriger<br />

von 1548, also gleichzeitig mit jener rüstung.<br />

– Die beiden Turnierreiter schließlich<br />

fanden ihre Vorbilder in Kaiser Maximilians<br />

zeitgleicher Turnier-Handschrift Freydal.<br />

Für den stehenden Jüngling der romanischen<br />

rüstung Ferdinands (inv.-nr. A783,<br />

1545–1550) wurde seine Körperform durch<br />

genaues Vermessen und Anprobieren des<br />

für den jungen erzherzog ja maßgefertigten<br />

all’antica-Kettenhemdes und der Schuhe<br />

erarbeitet, die die tonangebenden Teile der<br />

rüstung darstellen. im Gegensatz zu den reiterfiguren<br />

mit ihren festen Harnischteilen als<br />

richtgrößen musste hier der Körper des Jünglings<br />

sozusagen fließenden Formen – rieselndem<br />

Panzergeflecht – angepasst werden.<br />

Die <strong>2011</strong> erarbeiteten Trägerfigurinen stellen<br />

weitere Schritte in der reihe der neuadaptierungen<br />

unserer rüstungen dar, die wir seit<br />

einigen Jahren entwickeln. Die rüstkammer<br />

verfügt über eine große Zahl an figuralen<br />

Ausstellungsbehelfen, die meist aus dem<br />

20. Jahrhundert übernommen wurden, leider<br />

fast durchgehend in nach Verbesserung rufender<br />

und künstlerisch gesehen schlechter<br />

Qualität. Da sie nicht durch abstrakte Behelfe<br />

ersetzt werden sollen, nahmen wir an diesen<br />

alten Figurinen immer größere Korrekturen<br />

vor, um die Harnische ästhetisch und konservatorisch<br />

würdiger zu präsentieren. Korrekturen<br />

allein befriedigen jedoch nur selten.<br />

Küriss für Feld und Turnier des Andreas Graf Sonnenberg<br />

(ermordet 1511), Kolman Helmschmid (1471–1532),<br />

Augsburg, um 1505/10, inv.-nr. A 310<br />

57


58<br />

hoFJagd- und rÜstkammer<br />

Die hier vorgestellten, bereits zur Gänze neu<br />

gefertigten Puppen stellen repräsentative,<br />

diskussionswürdige Werke dar, die auch anderen<br />

rüstkammern zur Anregung dienen<br />

können – als Anstöße, ebenfalls eine Weiterentwicklung<br />

ihrer figuralen Ausstellungsbehelfe<br />

zuzulassen.<br />

Der Fragenkomplex rund um die Aufstellungsmethoden<br />

von rüstungen ist stilistisch<br />

sehr empfindlich und muss auch konservatorisch<br />

sorgfältig durchdacht werden. Die<br />

Herstellung von Behelfen ist schwierig und<br />

vor allem kostspielig. Der Stil von Aufstellungsbehelfen<br />

weist mehr als man denkt auf die<br />

einstellung einer Sammlung hin, beeinflusst<br />

den Betrachter und natürlich auch die Fachleute,<br />

gibt mit den Ton in der Gestaltung<br />

der Säle an und ist vor allem für die korrekte<br />

Anordnung der einzelteile einer rüstung im<br />

Sinne ihres entwurfes als Kostüm bestimmend.<br />

Der Bildhauer Bernhard ortner setzt die<br />

fertig gefassten Teile der reiterpuppe<br />

für die Mailänder rüstung erzherzog<br />

Ferdinands ii. von Tirol zusammen.<br />

Als Kostüme stellen rüstungen im Miteinander<br />

ihrer Bestandteile durchkomponierte<br />

Werke dar, daher geben sie die idee des<br />

Künstlers erst dann befriedigend wieder,<br />

wenn ihre Teile im richtigen Verhältnis zueinander<br />

gezeigt werden. Aus Vergleichen<br />

mit unterschiedlichen abstrakt gehaltenen<br />

Lösungen in anderen Sammlungen haben<br />

wir erkannt, dass man mit Figuren als Trägern<br />

näher an das Wesen der Werke selbst<br />

herankommen kann als mit Hilfe „objektfremder“<br />

Konstrukte. Gute Trägerlösungen –<br />

figural oder abstrakt – kommen allein durch<br />

die Zusammenarbeit von <strong>Museum</strong>sfachleuten<br />

mit Künstlern zustande, dies ist nicht zu<br />

unterschätzen. erst durch eine ausgewogene<br />

Zusammensetzung eines Teams können wissenschaftliche<br />

informationen zielführend einfließen<br />

und die Formgebung bleibt auf<br />

hohem niveau.<br />

Die restaurierwerkstätten der Hofjagd- und<br />

rüstkammer bewältigten <strong>2011</strong> insgesamt<br />

Die Mailänder rüstung von Giovanni Battista<br />

Serabaglio, datiert 1559, reisefertig montiert.<br />

Der Körper trägt rüstungsteile, die gesichert<br />

aufliegen. Die übrigen Bestandteile werden gesondert<br />

verpackt und erst am Ausstellungsort<br />

montiert, sobald sich der reiter auf dem Pferd<br />

befindet.<br />

Der fertig montierte oberkörper der<br />

Deutschen rüstung, datiert 1555–1560,<br />

mit dem Porträtkopf aus Gips und<br />

einem geschnitzten Hut. Die Hände<br />

werden erst in der vorgesehenen<br />

Position auf dem Pferd angebracht.<br />

297 Projekte, wobei 105 als direkte objektbearbeitungen<br />

wie Konservierungen an rüstungen,<br />

Panzerhemden, Waffen sowie textilen<br />

Gegenständen zu zählen sind, zwei davon<br />

beziehen sich auf Schlittengarnituren aus<br />

der Wagenburg, deren Werkstätte um Hilfe<br />

gebeten hatte. 136 weitere Projekte betreffen<br />

Leihgabenvorbereitungen mit Zustandsprotokollen,<br />

zu denen 35 externe objekte<br />

für den orden vom Goldenen Vließ gehören.<br />

An vier objekten wurden größere Untersuchungen<br />

unternommen, für drei rüstungen<br />

wurden neue figurale Ausstellungsbehelfe<br />

hergestellt, zwei alte Figuren wurden verbessert<br />

und Vorarbeiten für eine weitere<br />

neue wurden geleistet. – im rahmen der<br />

Werkstätten allein wurden neben Leihgabenanfragen<br />

für <strong>2011</strong> weitere 25 für die Jahre<br />

2012 und 2013 bearbeitet. Die Mitarbeiter<br />

der Hofjagd- und rüstkammer absolvierten<br />

<strong>2011</strong> insgesamt 28 Kurierreisen zur Betreuung<br />

von Leihgaben. Vermehrte Verwaltungs-<br />

Der neu angefertigte hölzerne Unterkörper<br />

für die Deutsche rüstung erzherzog<br />

Ferdinands ii. von Tirol vor<br />

der Gesamtmontage im all‘antica-<br />

Saal der Hofjagd- und rüstkammer


arbeit belastete registrar und restauratoren<br />

nicht unerheblich, da das Sekretariat der<br />

Hofjagd- und rüstkammer seit Februar <strong>2011</strong><br />

nicht mehr besetzt wurde, so musste vieles<br />

liegenbleiben.<br />

im Bereich der neueinrichtung unserer<br />

Depots konnten mithilfe des Serviceteams<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s große Fortschritte<br />

sowohl in der einrichtung als auch<br />

in der Lagerung der objekte in Stangenund<br />

Feuerwaffendepot gemacht werden.<br />

Diese Arbeiten werden wir 2012 voraussichtlich<br />

abschließen können. nach dem<br />

entwurf von Architekt Philipp Metternich<br />

wurde im Saal iii die installierung der neuen<br />

objektbeleuchtungen mit Halogen-Metalldampflampen<br />

fortgesetzt, wogegen in<br />

Saal Vii, dessen reaktivierung <strong>2011</strong> endlich<br />

begonnen wurde und Anfang 2012 fertiggestellt<br />

sein wird, aufgrund finanzieller engpässe<br />

wieder ältere Leuchtmittel eingesetzt<br />

werden mussten.<br />

Die im Jahr <strong>2011</strong> aus den Maßen des ornamentierten<br />

Panzerhemdes und der Panzerstiefel im all’antica-Stil<br />

erarbeitete Trägerfigur mit allen Bestandteilen der<br />

romanischen rüstung von Giovanni Paolo negroli,<br />

1545–1550. Der Porträtkopf aus Gips zeigt den<br />

jugendlichen erzherzog Ferdinand.<br />

Seit dem Frühjahr <strong>2011</strong> erfreut sich die<br />

rüstkammer der Unterstützung durch Architekt<br />

Dipl.-ing. Georg Miller-Aichholz, der<br />

uns als freiwilliger Helfer in der Übertragung<br />

alter Archivaufzeichnungen in digitale Daten<br />

unterstützt. Bisher wurden Daten für zirka<br />

dreieinhalb tausend Sammlungsobjekte übertragen.<br />

Weiters konnte er umfangreiche<br />

Text-recherchen aus der Fachliteratur einbringen.<br />

nicht zuletzt ist die von ihm mit<br />

elan vorangetriebene neuordnung der Handbibliothek<br />

mit großem Dank zu erwähnen.<br />

Mag. christa AnGerMAnn<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. christian BeAUForT-SPonTin<br />

ausstellungen<br />

Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />

in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

(gemeinsam mit Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner,<br />

Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-erdrich, claudia<br />

Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried,<br />

Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-okrog)<br />

sonstIges<br />

Vorbereitungen für die neuaufstellung der Sammlungsbestände<br />

zur höfischen Jagd<br />

initiierung der Gründung des Vereins „Freunde der<br />

Hofjagd- und rüstkammer“<br />

Dr. Matthias PFAFFenBicHLer<br />

ausstellungen<br />

Kuratierung der Ausstellung Venedig. Seemacht,<br />

Kunst und Karneval, Schloss Schallaburg <strong>2011</strong><br />

publIkatIonen<br />

Venedig im Mittelalter, in: Ausstellungskatalog Schallaburg<br />

Kulturbetriebsges.m.b.H. – <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und<br />

Karneval, Schallaburg <strong>2011</strong>, 14–21; Das Kolonialreich<br />

Venedigs im östlichen Mittelmeer von 1204 bis 1797,<br />

ebenda, 40–47; Venedig und seine Minderheiten,<br />

ebenda, 48–53; Die Staatsstruktur der Venezianischen<br />

Republik, ebenda, 54–57; Der Kampf gegen die Türken,<br />

ebenda, 58–63; Die Eroberung der Terraferma, ebenda,<br />

64–67; Venedig im 17. und 18. Jahrhundert. Das Ende<br />

der Republik, ebenda, 79–83; Venezianische Schiffe,<br />

ebenda, 90–97; Die Lagune von Venedig, ebenda,<br />

289–295; objekttexte ebenda<br />

Von Belgrad bis Belgrad. Die Türkenkrieg, in: Ausstellungskatalog<br />

Erobern, Entdecken, Erleben. Im Römerland<br />

Carnuntum, carnuntum <strong>2011</strong>, 250–259; objekttexte<br />

ebenda<br />

Das Schlachtenbild als Medium der Siegespropaganda,<br />

in: Inszenierung des Sieges – Sieg der Inszenierung.<br />

Interdisziplinäre Perspektiven, hg. von M. Fahlenbock,<br />

L. Madersbacher und i. Schneider, innsbruck <strong>2011</strong>,<br />

199–210<br />

sammlungen khm<br />

Harnische all’antica, in: Ausstellungskatalog S. Haag<br />

(Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />

innsbruck <strong>2011</strong>, 124 f.; objekttexte ebenda<br />

Der Krieg im Winter als Thema der Schlachtenmalerei,<br />

in: Ausstellungskatalog S. Haag – r. de Leeuw –<br />

c. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-Darstellungen<br />

in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong><br />

(KHM) <strong>2011</strong>, 59–65; objekttexte ebenda<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog Angelo Soliman.<br />

Ein Afrikaner in <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong> (<strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong>) <strong>2011</strong><br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

15.2. Der venezianische Krieg um Kreta, <strong>Wien</strong>,<br />

commission Autrichienne d’Histoire Militaire<br />

Zahlreiche weitere Vorträge, u. a. für den Verein der<br />

Freunde des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, für die<br />

Pädagogische Hochschule in <strong>Wien</strong> und zu Ausstellungen<br />

des KHM<br />

lehrtätIgkeIt<br />

SS <strong>2011</strong> <strong>Museum</strong>skunde, <strong>Wien</strong>, Universität, institut<br />

für Österreichische Geschichtsforschung, Vorlesung<br />

SS <strong>2011</strong> Österreichische Kunstgeschichte, <strong>Wien</strong>,<br />

Universität, institut für Österreichische Geschichtsforschung,<br />

Vorlesung<br />

Dr. Stefan KrAUSe*<br />

publIkatIonen<br />

Auf Äußerlichkeiten achten. Form und Funktion deutscher<br />

Porträts um 1500, in: Ausstellungskatalog S. Haag<br />

– c. Lange – c. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer –<br />

Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen:<br />

Das deutsche Porträt um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong>,<br />

245–248<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />

innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

ForschungsproJekte<br />

Mitarbeit am Forschungsprojekt Die geätzte Dekoration<br />

deutscher Rüstungen der Renaissance (Finanzierung:<br />

Gerda Henkel Stiftung Düsseldorf). im rahmen dieses<br />

Forschungsprojektes von September 2010 bis Februar<br />

<strong>2011</strong> Andrew W. Mellon Fellowship am Metropolitan<br />

<strong>Museum</strong> of Art, new York.<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

25.1. The Collection of Arms and Armor of the<br />

Kunst historisches <strong>Museum</strong> in Vienna, new York,<br />

The Arms & Armor club<br />

21.10. Vliesorden und Weibermacht – Die geätzte<br />

Dekoration deutscher Rüstungen der Renaissance,<br />

KHM, für den Verein der Freunde des KHM<br />

Mag. caridad nieTo-DÍAZ<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

18.10. München, Tagung Das grüne <strong>Museum</strong>.<br />

Effizienz und Nachhaltigkeit in Museen<br />

59


60<br />

wagenburg und monturdepot<br />

Dr. Monica KUrZeL-rUnTScHeiner, Direktorin<br />

Dr. Mario DÖBerL<br />

Brigitte Martina WoLF<br />

nadja HAUMBerGer (bis 31.7.)<br />

restaurierung<br />

ernst GreGor<br />

Univ.-Ass. Dipl.-rest. Tanja KiMMeL<br />

Dipl.-rest. Michaela MoreLLi<br />

Mag. Marianne noVoTnY-KArGL<br />

Dipl.-rest. Daniela SAiLer<br />

Familie niklas bei der Übergabe der Uniform an<br />

Dr. Kurzel-runtscheiner<br />

sammlungszugänge<br />

garde-hofdienstadjustierung des<br />

trabantengardisten august loitzl<br />

Moritz Tiller u. a., 1918<br />

Monturdepot, inv.-nr. n 494<br />

einen besonderen Glücksfall stellt das umfangreiche<br />

ensemble der Hofdienstadjustierung<br />

des Trabantengardisten August Loitzl<br />

(1895–1957) dar, welches <strong>2011</strong> als großzügige<br />

Schenkung von dessen Tochter Amalia<br />

niklas an das Monturdepot übergeben<br />

wurde. Bereits 1914 erhielt der Feldwebel<br />

des k. k. Landwehr-infanterieregiments nr. 3<br />

für Heldentaten in russland den höchsten<br />

orden für Unteroffiziere, die Goldene Tapferkeitsmedaille.<br />

Als besondere Auszeichnung<br />

wurde Loitzl schließlich sogar in die kaiserliche<br />

Trabanten-Leibgarde übernommen, die<br />

ihren Dienst in unmittelbarer Umgebung des<br />

Kaisers in der <strong>Wien</strong>er Hofburg versah. Dabei<br />

trugen die Gardisten einen prachtvollen<br />

Waf fenrock aus rotem Tuch mit Plastron aus<br />

schwarzem Samt und Goldborten, der mit<br />

links: Garde-Hofdienstadjustierung des Trabantengardisten<br />

August Loitzl, MD inv.-nr. n 494<br />

rechts: August Loitzl in Gardeuniform<br />

einer Pickehaube mit weißem Büffelhaarbuschen<br />

kombiniert wurde. Die zahlreichen<br />

in der Familie erhaltenen Dokumente zu<br />

Loitzls Leben und Wirken und das seltene<br />

Bildmaterial, das ihn als Gardisten in Hofdienstadjustierung<br />

zeigt, machen die fast<br />

vollständig erhaltene Uniform zu einem einmaligen<br />

historischen Dokument.<br />

wintermantel („stadtpelz“) eines<br />

prinzen von bourbon-parma<br />

Goldman & Salatsch, <strong>Wien</strong>, 1905<br />

Monturdepot, inv.-nr. 496<br />

Durch eine großzügige Schenkung von Leila<br />

Hässig und Gregor Schmoll konnte das Monturdepot<br />

<strong>2011</strong> um ein weiteres, in mehrfacher<br />

Hinsicht wertvolles objekt erweitert<br />

werden. es handelt sich um einen so genannten<br />

„Stadtpelz“, einen wadenlangen<br />

Wintermantel mit nerzverbrämung und<br />

Lammfellfutter, der sich um 1900 großer<br />

Beliebtheit erfreute und von eleganten Herren<br />

mit einem Zylinder kombiniert wurde.<br />

Für das Monturdepot ist der Mantel vor allem<br />

Wintermantel („Stadtpelz“) eines Prinzen<br />

von Bourbon-Parma, MD inv.-nr. n 496


deshalb von großer Bedeutung, weil er 1905<br />

für einen der vielen Brüder der späteren<br />

Kaiserin Zita angefertigt wurde. Auch der<br />

Hersteller selbst ist jedoch von besonderem<br />

interesse: Der Stadtpelz stammt vom renommierten<br />

<strong>Wien</strong>er Herrenausstatter Goldman<br />

& Salatsch, der wenig später das weltberühmte<br />

„Looshaus“ am Michaelerplatz erbauen<br />

ließ. im Monturdepot ist er bislang<br />

das einzige objekt aus der Werkstatt dieses<br />

bedeutenden Hoflieferanten.<br />

Frack von der großen uniform eines<br />

k. u. k. kämmerers<br />

Monturdepot, inv.-nr. n 497<br />

eine Lücke in den Beständen des Monturdepots<br />

konnte durch den erwerb eines Fracks<br />

von der Großen Uniform eines k. u. k. Kämmerers<br />

geschlossen werden. Die Knöpfe des<br />

mit reicher Goldstickerei versehenen Kleidungsstücks<br />

sind mit dem 1915 eingeführten<br />

kleinen Wappen Österreich-Ungarns versehen,<br />

was die Datierung des Fracks in die<br />

letzten Jahre der Monarchie erlaubt.<br />

leibkammerdiener eugen ketterl<br />

in uniform<br />

Ludwig Michalek 1911<br />

Signiert und datiert<br />

Mischtechnik auf Leinwand<br />

Wagenburg, inv.-nr. Z 270<br />

ein in Schönbrunn angefertigtes Porträt von<br />

eugen Ketterl, dem langjährigen Leibkammerdiener<br />

Kaiser Franz Josephs, zeigt den Hofdiener<br />

im Waffenrock aus braunem Tuch<br />

und schwarzen Samtaufschlägen mit Goldstickerei.<br />

Das Porträt dokumentiert nicht<br />

nur eine Montur, die in den <strong>Museum</strong>sbeständen<br />

nicht vertreten ist, sondern liefert<br />

darüber hinaus auch das Bildnis eines bedeutenden<br />

Zeitzeugen, da Ketterl in seinen<br />

nach ende der Monarchie publizierten Memoiren<br />

ausführlich vom kaiserlichen Alltag<br />

berichtete.<br />

Leibkammerdiener eugen Ketterl<br />

Ludwig Michalek, 1911, WGBG inv.-nr. Z 270<br />

Jagdwagen mit Gasbeleuchtung,<br />

WGBG inv.-nrn. W 161, W 162, W 163, W 164<br />

sammlungen khm<br />

Jagdfahrzeuge aus dem besitz der<br />

Familie krupp von bohlen und halbach<br />

Wagenburg, inv.-nrn. W 161, W 162,<br />

W 163, W 164<br />

eine schöne ergänzung der Sammlungsbestände<br />

sind vier Jagdfahrzeuge, die <strong>2011</strong> als<br />

Schenkung der Österreichischen Bundesforste<br />

AG in den Besitz der Wagenburg gelangten.<br />

Die Wägen wurden jahrzehntelang<br />

im rupertihof, einem Wirtschaftsgebäude<br />

des Salzburger Jagdschlosses Blühnbach,<br />

aufbewahrt. Sie tragen das Monogramm<br />

der deutschen industriellenfamilie Krupp<br />

von Bohlen und Halbach, die das Anwesen<br />

1916 von Kaiser Franz Joseph erwarb. Da<br />

das Schloss aber zuvor, von 1908 bis 1914,<br />

erzherzog Franz Ferdinand gehörte, liegt es<br />

im Bereich des Möglichen, dass die Jagdwägen<br />

ursprünglich aus seinem Besitz<br />

stammten und im Jahr 1916 zusammen mit<br />

dem Schloss den späteren eigentümern<br />

überlassen wurden. Wer tatsächlich erstbesitzer<br />

der Fahrzeuge war, sollen im kommenden<br />

Jahr Archivrecherchen erweisen.<br />

61


62<br />

wagenburg und monturdepot<br />

Zu den Gefährten gehören zwei originelle<br />

einsitzige Gigs für Gebirgsjagden, die über<br />

einen bequemen, mit rotsamtener Polsterung<br />

ausgestatteten und mehrstufig verstellbaren<br />

Sitz verfügen. Aus der Fabrik des Münchner<br />

Hofwagenbauers J. M. Mayer stammt ein<br />

zweisitziger Gäuwagen mit Jagdbrücke. Der<br />

Salzburger Kutschenhersteller M. Mittermayer<br />

lieferte einen viersitzigen Ungarischen Jagdwagen,<br />

der neben herkömmlichen Wagenlaternen<br />

auch unkonventionelle Gasbeleuchtung<br />

aufweist. Zum Zubehör der Fahrzeuge<br />

zählen vier „Kufenschuhe“, die an die räder<br />

geschnallt wurden, wenn man bei Schneelage<br />

ausfahren wollte.<br />

„19.000. besucher unter 19“<br />

Den sechsjährigen Alexander Knoll von der<br />

Bunten Schule Währing erwartete eine besondere<br />

Überraschung, als er am 11. Mai<br />

mit seiner Schulklasse die Wagenburg besuchte:<br />

er war seit einführung des Gratiseintritts<br />

der „19.000. Besucher unter 19“ und<br />

wurde daher von Bundesministerin claudia<br />

Schmied persönlich empfangen. neben einer<br />

Urkunde erhielten er und seine Mitschüler<br />

eine Spezialführung durch Direktorin<br />

Monica Kurzel-runtscheiner und Workshop-<br />

Gutscheine für das neue Kreativatelier im<br />

Haupthaus.<br />

Der „19.000 Besucher unter 19“ mit BM Schmied,<br />

GD Haag und Dir. Kurzel-runtscheiner<br />

open house In der wagenburg<br />

Über 8000 Menschen strömten am 19. Juni<br />

in die Wagenburg, wo erstmals zu einem<br />

„open House“ geladen wurde. Bei freiem<br />

eintritt gab es ein dichtes und spannendes<br />

Programm, das neben Überblicks- und<br />

Spezialführungen auch einen einblick in<br />

die faszinierende Welt der Forschung im<br />

<strong>Museum</strong> und den Besuch der restaurierwerkstätten<br />

ermöglichte. Bei Kutschenfahrten<br />

im Schlosspark und Vorführungen von<br />

reiterinnen im Damensattel konnte die Welt<br />

von Pferd und Wagen auch hautnah miterlebt<br />

werden. im eigens errichteten Festzelt vor<br />

der Wagenburg brillierte Star-Darstellerin<br />

Maya Hakvoort mit Highlights aus dem Musical<br />

Elisabeth, Historikerin Brigitte Hamann<br />

erzählte über die Lebenswelt der Kaiserin und<br />

carolin Maikler präsentierte neben ihrem<br />

neu erschienenen Buch über elisabeth als<br />

literarischen Mythos auch ihre in monatelanger<br />

Arbeit in den restaurierwerkstätten<br />

der Wagenburg hergestellte replik von Sisis<br />

Hochzeitsstola. Als krönenden Abschluss<br />

brachte Meinhard rüdenauer seine eigens<br />

für den Anlass komponierte „Kaiser- und<br />

Kutschenmusik“ zur Uraufführung. Abgerundet<br />

wurde das Angebot durch ein umfangreiches<br />

Kinderprogramm mit Ponyreiten,<br />

Kronen- und Kutschenbasteln.<br />

ÜbersIedlung Von sammlungsobJekten<br />

In das neue<br />

zentraldepot hImberg<br />

nach rund zweijähriger, intensiver Vorbereitung<br />

durch die Mitarbeiterinnen der<br />

Sammlung konnten in der Zeit von 7. bis<br />

9.9. die bis dahin in der Traviatagasse aufbewahrten<br />

Bestände des Monturdepots in<br />

das neue Zentraldepot Himberg übersiedelt<br />

werden.<br />

Um Kosten zu sparen, wurde ein Großteil<br />

der objekte in den Laden der alten Depotkästen<br />

belassen, die übereinander gestapelt<br />

und gesichert wurden. Durch die Anmietung<br />

von fahrbaren Konfektionsständern konnten<br />

auch hängend aufbewahrte objekte platzsparend<br />

und effizient an den neuen Standort<br />

verbracht werden. Ausstellungsbehelfe<br />

wurden mittels Aufsatzrahmen überstellt.<br />

Um die objekte gegen Verschieben in der<br />

Transportverpackung zu sichern, wurden fragile<br />

Teile in passend zugeschnittenen Platten<br />

aus ethafoam eingebettet und vorhandene<br />

Hohlräume mit Luftkissen ausgepolstert.<br />

Aus der Wagenburg wurden einige Kutschen,<br />

Schlitten und historische Textilien in<br />

das neue Depot überstellt. Sie alle wurden<br />

zuvor gereinigt und durch die Firma Singer<br />

begast.<br />

links: open House in der Wagenburg:<br />

Maja Hakvoort als Sisi<br />

unten: open House in der Wagenburg:<br />

Backstage-Führung in der restaurierwerkstatt


Dank der vorausschauenden Planung der<br />

Projektgruppe Übersiedlung und der guten<br />

Zusammenarbeit mit der Fa. Kunsttrans<br />

und Koordinator Martin Dorfmann (Fa.<br />

DP-Art) war es möglich, die Übersiedlung<br />

der 1700 objekte des Monturdepots und<br />

160 objekte der Wagenburg innerhalb von<br />

nur 6 Arbeitstagen schadensfrei durchzuführen.<br />

oben: Für den Abtransport vorbereitete<br />

objekte in Himberg<br />

unten: Verpackungslösungen<br />

restaurIerung<br />

neuer glanz für barockes<br />

schlittengeschirr<br />

Für die Ausstellung Wintermärchen wurde<br />

ein prachtvolles Schlittengeschirr (G 348)<br />

vollständig restauriert, welches 1814 unter<br />

Verwendung barocker Teile für den <strong>Wien</strong>er<br />

Kongress angefertigt worden war. Besonders<br />

eindrucksvoll ist der üppige Federschmuck,<br />

der nicht mehr original erhalten war und nun<br />

nach einem historischen Gemälde rekonstruiert<br />

werden konnte. Dazu wurden von einer<br />

Waldviertler Straußenfarm 121 besonders<br />

schön gewachsene Federn beschafft, die<br />

von Dipl.-rest. Michaela Morelli in mühevoller<br />

Handarbeit zu einem barocken Kammbuschen<br />

verarbeitet wurden. So konnte das<br />

Prunkgeschirr im rahmen der Ausstellung erstmals<br />

wieder in seinem glanzvollen ursprünglichen<br />

erscheinungsbild präsentiert werden.<br />

einlagerung im neuen Zentraldepot<br />

baulIche massnahmen<br />

sammlungen khm<br />

im Sommer des Jahres <strong>2011</strong> wurden die im<br />

Auftrag der Schloss Schönbrunn Kultur- und<br />

Betriebsgesellschaft (SSKB) durchgeführten<br />

Sanierungsarbeiten an der Außenfassade der<br />

Wagenburg abgeschlossen. Dabei kam nicht<br />

mehr wie bislang Zementputz, sondern<br />

Kalkputz zur Anwendung, der ein Austreten<br />

der im Mauerwerk vorhandenen Feuchtigkeit<br />

ermöglicht, was wiederum positive Auswirkungen<br />

auf das raumklima in der Schauhalle<br />

erwarten lässt. Auch die neue Kalkfärbelung<br />

kommt ohne Zementanteile aus<br />

und entspricht mit ihrem helleren Farbton<br />

nun wieder dem historischen „Schönbrunnergelb“.<br />

im Zuge der Fassadeninstandsetzung<br />

wurden außerdem im Sinne der Schädlingsprävention<br />

die im Bereich der Dachtraufe<br />

angebrachten Lüftungsschlitze mit insektenschutzgittern<br />

versehen.<br />

oben: Pferdegeschirr mit rekonstruiertem<br />

Federschmuck<br />

unten: Die renovierte Fassade der Wagenburg<br />

63


64<br />

wagenburg und monturdepot<br />

ForschungsproJekte, Forschungen<br />

die einführung von Fahrzeugen in das<br />

kaiserliche hofzeremoniell<br />

Projektleitung und -durchführung:<br />

Dr. Mario DÖBerL<br />

Finanzierung: FWF (Projekt-nr. P20316)<br />

Die objekte der Wagenburg stammen zum<br />

überwiegenden Teil aus dem 18. und 19. Jahrhundert.<br />

Aus diesem Grund konzentrierten<br />

sich bisherige Untersuchungen zu höfischen<br />

Prunkfahrzeugen in Österreich auch fast ausschließlich<br />

auf diesen Zeitraum. im rahmen<br />

des im März <strong>2011</strong> zu ende gegangenen<br />

Forschungsprojekts wurden nun erstmals<br />

die relevanten Quellen zur erforschung von<br />

Wägen, Schlitten, Sänften und Tragsesseln an<br />

den Höfen der österreichischen Habsburger<br />

vom Spätmittelalter bis zum ende des 17. Jahrhunderts<br />

systematisch gesichtet und digital<br />

erfasst, damit auf diese Weise den Ursprüngen<br />

des kaiserlichen Fuhrparks, seiner sukzessiven<br />

erweiterung und den mit der Ausbreitung von<br />

Kutschen verbundenen Änderungen im Hofzeremoniell<br />

auf den Grund gegangen werden<br />

kann. eine abschließende Publikation der<br />

Forschungsergebnisse ist in Vorbereitung.<br />

Integrated pest management – Ipm<br />

Projektleitung: Dr. Pascal QUerner<br />

Projektmitarbeit:<br />

Dipl.-rest. Michaela MoreLLi<br />

Finanzierung: KHM<br />

im Zuge des Projektes Integrated Pest Management<br />

wurden in Depots und Schauräumen<br />

insgesamt 187 Pheromonfallen für verschiedene<br />

Schädlingstypen aufgestellt. Dadurch<br />

konnte in einem der Depots ein konzentriertes<br />

Auftreten von Brotkäfern festgestellt<br />

werden, das durch den einsatz von „nützlingen“<br />

bekämpft wurde: Die winzig kleinen<br />

Lagererzwespen Lariophagus distinguendus<br />

legen ihre eier in eier und Larven der Brotkäfer<br />

und töten diese somit ab. im kommenden<br />

Jahr wird sich zeigen, ob die Anzahl der<br />

Schädlinge dadurch zurückgegangen ist.<br />

ins gesamt ist der Befall durch Textilmotten<br />

in den räumen der Wagenburg im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 36 % zurückgegangen.<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. Monica KUrZeL-rUnTScHeiner<br />

publIkatIonen<br />

The Princes of Thurn und Taxis: Imperial Postmasters’<br />

Carriages, in: The carriage Journal 49, Mai <strong>2011</strong>,<br />

148–161<br />

Winterfreuden. Schlitten und Schlittenfahrten in der<br />

mitteleuropäischen Kunst- und Kulturgeschichte, in:<br />

Ausstellungskatalog S. Haag – r. de Leeuw – c. Becker<br />

(Hgg.), Wintermärchen. Winterdarstellungen in der<br />

europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM)<br />

<strong>2011</strong>, 94–105<br />

La Vita dell’Imperatrice Sissi. Attraverso le sue Carrozze,<br />

in: carrozze & cavalli, Jg. 3, nr. 3, <strong>2011</strong>, 6–11<br />

Napoleon und Marie Louise – eine außergewöhnliche<br />

Verbindung und die Spuren in der <strong>Wien</strong>er Wagenburg,<br />

in: Das Bundwerk Heft 26, 91–94<br />

Auf dem Sisi-Pfad durch die Wagenburg, in:<br />

Schönbrunn Journal 1, <strong>2011</strong>, 5<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

6.10. The Princes of Thurn und Taxis: Imperial<br />

Postmasters’ Carriages, <strong>Wien</strong>, Altes rathaus,<br />

cosmopolitan club <strong>Wien</strong><br />

Dr. Mario DÖBerL<br />

publIkatIonen<br />

Der Fuhrpark Kaiser Leopolds I. Teiledition der <strong>Wien</strong>er<br />

Hofmarstallinventare von 1678, in: Jahrbuch des<br />

Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> 12, 2010<br />

(erschienen <strong>2011</strong>), 277–309<br />

Ferne Welten im Spiegel von Zelten. Die kaiserliche<br />

Zeltkammer im Jahr 1678, in: Waffen- und Kostümkunde<br />

53/1, <strong>2011</strong>, 43–62<br />

Beiträge in: Schönbrunn Journal<br />

ForschungsproJekte<br />

Leitung und Durchführung des Forschungsprojektes<br />

Die Einführung von Fahrzeugen in das kaiserliche<br />

Hofzeremoniell (Finanzierung: FWF; siehe oben)<br />

Univ.-Ass. Dipl.-rest. Tanja KiMMeL<br />

lehrVeranstaltungen<br />

SS <strong>2011</strong>, Strahlendiagnostische Untersuchungsmethoden<br />

– Röntgenaufnahmen als Hilfsmittel bei<br />

technischen Untersuchungen in der Textilrestaurierung,<br />

<strong>Wien</strong>, Universität für angewandte Kunst, institut für<br />

Konservierung und restaurierung, Vorlesung<br />

WS <strong>2011</strong>/2012, Historische Technologie – Färbetechnik,<br />

<strong>Wien</strong>, Universität für angewandte Kunst, institut für<br />

Konservierung und restaurierung, Vorlesung<br />

sonstIges<br />

Mitglied der Projektgruppe Übersiedelung<br />

Dipl.-rest. Michaela MoreLLi<br />

publIkatIonen<br />

Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at<br />

the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>, in: Journal of<br />

entomological and Acarological research 43 (2), <strong>2011</strong>,<br />

185–190<br />

Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at<br />

the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>, in: P. Winsor –<br />

D. Pinniger – L. Bacon – B. child – K. Harris – D. Lauder –<br />

J. Phippard – A. Xavier-rowe (Hgg.), Integrated Pest<br />

Management for Collections. Proceedings of <strong>2011</strong>:<br />

A Pest Odyssey, 10 Years Later, english Heritage,<br />

Swindon <strong>2011</strong>, 210 f. (gemeinsam mit M. Querner)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

9.6. Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at<br />

the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>, Piacenza, Meeting<br />

on cultural Heritage Pests (gemeinsam mit P. Querner)<br />

ForschungsproJekte<br />

Mitarbeit am Forschungsprojekt Integrated Pest<br />

Management (Projektleitung: Dr. Pascal Querner)<br />

Mag. Marianne noVoTnY-KArGL<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

16.11. <strong>Wien</strong>, organisation und Moderation des ersten<br />

„restauratorinnen-Forums“ von KHM, MVK und ÖTM<br />

Dr. Pascal QUerner<br />

publIkatIonen<br />

Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at<br />

the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>, in: Journal of<br />

entomological and Acarological research 43 (2), <strong>2011</strong>,<br />

185–190<br />

Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at<br />

the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>, in: P. Winsor –<br />

D. Pinniger – L. Bacon – B. child – K. Harris – D. Lauder –<br />

J. Phippard – A. Xavier-rowe (Hgg.), Integrated Pest<br />

Management for Collections. Proceedings of <strong>2011</strong>:<br />

A Pest Odyssey, 10 Years Later, english Heritage,<br />

Swindon <strong>2011</strong>, 210 f. (gemeinsam mit M. Morelli)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

9.6. Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at<br />

the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>, Piacenza, Meeting<br />

on cultural Heritage Pests (gemeinsam mit M. Morelli)<br />

ForschungsproJekte<br />

Leitung des Forschungsprojektes Integrated Pest<br />

Management (siehe oben)<br />

leIhgaben<br />

im Jahr <strong>2011</strong> waren die Sammlungen Wagenburg<br />

und Monturdepot mit 43 Leihgaben<br />

an 4 Ausstellungen im in- und Ausland beteiligt.


schloss ambras<br />

Dr. Veronika SAnDBicHLer, Direktorin<br />

Mag. Margot rAUcH<br />

Dr. Katharina SeiDL<br />

Dr. Thomas KUSTer (ab 1.7.)<br />

evelyn TAUrer<br />

Franz-Peter HASZLWAnTer<br />

Günter HoFer<br />

Jutta BirneGGer (bis 31.10.)<br />

Sandra eLSLer (bis 31.10.)<br />

christine GAMPer (bis 31.12.)<br />

Birgit GASSner (bis 31.10.)<br />

claudia HiMMLer (bis 31.12.)<br />

Georg KrAUSe (bis 31.7.)<br />

Alexandra MAirHoFer (bis 31.10.)<br />

Wanda MoHiLoVA (bis 31.3.)<br />

carmen oBerBerGer (bis 31.12.)<br />

Helmuth ÖHLer (bis 31.12.)<br />

Martin reiner (bis 30.9.)<br />

Federica SPArPAGLiA (bis 30.10.)<br />

restaurierung<br />

Hannes ASTL<br />

ausstellungen<br />

trinkfest! bacchus lädt ein<br />

in Kooperation mit dem osterfestival Tirol<br />

<strong>2011</strong> wurde im Unterschloss (Antiquarium)<br />

des Schlosses die von Veronika Sandbichler<br />

konzipierte und von ihr gemeinsam mit<br />

Margot rauch organisierte Ausstellung Trinkfest!<br />

Bacchus lädt ein gezeigt (7.4.–31.5.;<br />

Besucherinnen: 10.738 Personen).<br />

all’antica. götter & helden auf<br />

schloss ambras<br />

Die Sommer-Ausstellung im 2. Stock des<br />

Hoch schlosses widmete sich dem Thema<br />

All’Antica. Götter & Helden auf Schloss<br />

Ambras (Konzept: Veronika Sandbichler;<br />

Konzeptmitarbeit: Wencke Deiters, claudia<br />

Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Karin<br />

Zeleny; Ausstellungsorganisation: Thomas<br />

Kuster, Margot rauch, Katharina Seidl;<br />

23.6.–25.9.; Besucherinnen: 49.810 Personen)<br />

Siehe dazu jeweils den Bericht im Ausstellungsteil.<br />

private nature 01 – ambras 01<br />

Sound-Video installation von christian roeck<br />

und Hannes Strobl im rahmen der Sonderausstellung<br />

All’Antica in der Bacchusgrotte<br />

von Schloss Ambras<br />

Konzept: christian roeck (Video), Hannes<br />

Strobl (Sound)<br />

Als technische und mentale Projektionsfläche<br />

diente der installation eine ständig im Dunkel<br />

liegende Felswand in der Bacchusgrotte<br />

von Schloss Ambras. Durch ein im Höhleneingang<br />

angebrachtes Stahltor wurde der<br />

Besucher am gänzlichen eintreten in die<br />

Grotte gehindert, Distanz und Unerreichbarkeit<br />

blieben gewahrt. ein „unsichtbarer ort“<br />

wurde durch Licht und Klang einer längst<br />

vergangenen Sequenz aus der natur sichtbar<br />

und hörbar, die Zeit verlor im digitalen<br />

Loop ihre ursprüngliche Bedeutung.<br />

weItere ausstellungen<br />

das eigene & das Fremde<br />

in Zusammenarbeit mit Schulen in innsbruck<br />

und Hall, dem Flüchtlingsheim innsbruck,<br />

dem Bfi und dem Verein Ankyra wurde ein<br />

Projekt mit Kindern, Jugendlichen und erwachsenen<br />

mit und ohne Zuwanderungsgeschichte<br />

durchgeführt, dessen resultate<br />

in die von Katharina Seidl kuratierte und organisierte<br />

Ausstellung Das Eigene & Das Fremde<br />

sammlungen khm<br />

in der Bauernrüst kammer von Schloss Ambras<br />

einflossen (28.9.<strong>2011</strong> – 29.2.2012; Besucherinnen<br />

bis 31.12.<strong>2011</strong>: 10.099 Personen).<br />

Siehe dazu den Bericht im Ausstellungsteil.<br />

„zu gast in ambras“<br />

einen weiteren Ausstellungsakzent in Schloss<br />

Ambras setzte die neue reihe „Zu Gast in<br />

Ambras“, in der jeweils im September/oktober<br />

ein ausgewähltes Meisterwerk des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> vorgestellt wird.<br />

<strong>2011</strong> kam unser Gast zu dieser von Veronika<br />

Sandbichler konzipierten und von Gudrun<br />

Swoboda kuratierten Ausstellung aus der<br />

Gemäldegalerie des KHM: Die Zerstörung<br />

des Tempels in Jerusalem von nicolas Poussin<br />

(Unterschloss – Antiquarium; 30.9.–1.11.;<br />

Besucherinnen: 5.777); siehe auch den<br />

Bericht im Aus stellungsteil.<br />

ÖFFentlIchkeItsarbeIt, marketIng,<br />

medIen und kommunIkatIon<br />

neben den Plakatierungen auf den Kultursäulen<br />

im Stadtbereich waren die Sammlungen<br />

Schloss Ambras <strong>2011</strong> erstmals werbemäßig<br />

auf einer Videowall im Kreuzungsbereich<br />

der Zufahrtsstraße von der Autobahn<br />

vertreten. Besonderer Wert wurde auf Kooperationen<br />

mit anderen Kulturinstitutionen<br />

gelegt. Durch die gute Zusammenarbeit mit<br />

dem innsbruck Tourismus erhielt Schloss<br />

65


66<br />

schloss ambras<br />

Ambras im innsbrucker <strong>Museum</strong>sführer zusätzlich<br />

eine eigene Seite für die Habsburger<br />

Porträtgalerie. einen hohen Stellenwert in<br />

der Bewerbung hat das „direct mailing“, bei<br />

dem Hotels und Tourismusinstitutionen direkt<br />

mit Foldern und Plakaten beliefert werden.<br />

in den Printmedien sowie in radio und TV<br />

gab es eine reiche mediale Berichterstattung<br />

über Schloss Ambras.<br />

sponsorIng – spenden<br />

Seit vielen Jahren unterstützen folgende<br />

Sponsoren und Spender finanziell die Ausstellungsvorhaben,<br />

das Schloss Ambras Fest<br />

und bauliche Unternehmungen im Schloss:<br />

die Bank Austria Unicredit Group, der<br />

innsbruck Tourismus, der Verein innsbrucker<br />

Sommerspiele, das Land Tirol und die Stadt<br />

innsbruck. Für das Projekt und die Ausstellung<br />

Das Eigene & Das Fremde konnten<br />

zusätzlich die Grünen Frauen Tirol als Spender<br />

gewonnen werden. Hauptsponsor des<br />

diesjährigen Schlossfestes Ambras waren<br />

erneut die innsbrucker Kommunalbetriebe.<br />

Für Doppel-All’Antica im Spanischen Saal<br />

konnten die Bank Austria Unicredit Group,<br />

die Fa. Alpina Druck und die Buchhandlung<br />

Haymon als Sponsoren gewonnen werden.<br />

Bei der Temperierung des Hochschlosses wurden<br />

wir vom innsbruck Tourismus unterstützt.<br />

museum und publIkum auF<br />

schloss ambras<br />

8.845 Besucherinnen und Besucher nahmen<br />

an Führungen durch die Ambraser Sammlungen<br />

und die Sonderausstellungen Trinkfest!<br />

Bacchus lädt ein und All’Antica. Götter &<br />

Helden auf Schloss Ambras teil. 4.243 der<br />

durch unsere Vermittlerinnen betreuten<br />

Besucher waren Kinder und Jugendliche.<br />

An <strong>Museum</strong>sbesucher wurden zusätzlich<br />

4.206 Audioguides ausgegeben.<br />

in den Ferienmonaten bot Ambras wöchentlich<br />

Spezialführungen für den innsbrucker<br />

Ferienzug an. neben den Standardführungen<br />

gab es wie immer die Möglichkeit, speziell auf<br />

den jeweiligen Lehrplan abgestimmte museumspädagogische<br />

Programme zu buchen.<br />

museumspädagogIsche proJekte<br />

Das Eigene & Das Fremde<br />

siehe den Bericht im Ausstellungsteil.<br />

Musik auf Ambras<br />

im Sommersemester gab es eine Kooperation<br />

mit dem Mozarteum Salzburg/Fachabteilungen<br />

für Musikwissenschaften und für Musikpädagogik<br />

(Prof. Mag. Dr. Monika Öbelsberger<br />

und Prof. Dr. Peter Maria Krakauer).<br />

in der Lehrveranstaltung Kooperative Musik-<br />

didaktik erarbeiteten die Studierenden (Lehramtstudenten<br />

für Musikerziehung) anhand<br />

der musikhistorischen Bedeutung von Schloss<br />

Ambras musik- und musikpädagogische<br />

Aspekte und führten sie in einem Vermittlungskonzept<br />

zusammen.<br />

Weihnachtsvorfreude auf Schloss Ambras<br />

im Dezember fanden an den Adventsamstagen<br />

Kinderworkshops mit weihnachtlichen<br />

Themen statt.<br />

VIp-besucher In schloss ambras<br />

<strong>2011</strong> konnten wir zahlreiche Prominenz in<br />

Schloss Ambras begrüßen, unter ihnen BM<br />

claudia Schmied, der Spanische Botschafter<br />

Yago Pico de coaña mit Gemahlin, die Finnische<br />

Botschafterin Marjatta rasi und der<br />

Finnische Honorarkonsul Dkfm. Mario Stedile-<br />

Foradori, Univ.-Prof. Mag. Dr. Karlheinz<br />

Töchterle, Sc Mag. Dr. Michael P. Franz,<br />

Mag. christine oppitz-Plörer und DDr. Herwig<br />

van Staa. Am 22.9. war eine 20-köpfige<br />

Delegation des Kremlin-<strong>Museum</strong>s Moskau<br />

mit ihrer Direktorin elena Gagarina in Schloss<br />

Ambras zu Gast.<br />

eVents und Veranstaltungen<br />

Die jährlich stattfindende eröffnung der<br />

innsbrucker Festwochen der Alten Musik im<br />

Spanischen Saal zählte auch <strong>2011</strong> zu den<br />

politischen und gesellschaftlichen Höhepunkten<br />

des innsbrucker Musiksommers.<br />

theateraufführung<br />

Das Kleine Hokuspokus<br />

Zum ersten Mal präsentierte das „theater<br />

praesent“ aus innsbruck im Pfauengarten<br />

von Schloss Ambras eine szenische Uraufführung<br />

des Kinderbuches Das Kleine Ich<br />

bin Ich von Mira Lobe.<br />

open house<br />

Am 1. Mai lud die neue Direktorin Dr. Veronika<br />

Sandbichler zum „open House“. Zum Auftakt<br />

spielte die Musikkapelle Amras das<br />

traditionelle „Mailüfterl“. Die Direktorin<br />

stellte in einer Spezialführung ihre „Lieblingswerke“<br />

vor. Für Kinder gab es museumspädagogische<br />

Programme, Workshops und


das beliebte Puppentheater Ferdinand und<br />

Philippine feiern ein Fest. Der Ambraser Hofnarr<br />

Leonardo begeisterte mit seinen Familienrundgängen.<br />

Lautenklänge von Wolfgang<br />

Prax marer in der Schlosskapelle entführten<br />

musikalisch in die Zeit der renaissance. insgesamt<br />

750 Besucher erfreuten sich an diesem<br />

abwechslungsreichen Programm.<br />

dIe schÖne helena Im InterVIew<br />

Mythologische Plauderei mit Sylvia Tschörner<br />

(unter Mitwirkung von Daniela Pürstl und<br />

Gabriel cadet)<br />

Helena, jene Tochter des Zeus und der Leda,<br />

die vom trojanischen Königssohn Paris entführt<br />

wurde, löste in weiterer Folge den<br />

Trojanischen Krieg aus. Seit der Ilias des<br />

Homer taucht sie immer wieder auf, wie<br />

beispielsweise in Goethes Faust II.<br />

<strong>2011</strong> meldete sich die schönste Frau ihrer Zeit<br />

erneut und plauderte im Spanischen Saal<br />

von Schloss Ambras mit einer Moderatorin<br />

über ihre Familie und über die antiken Helden<br />

Achilles oder Theseus. Die Versammlung vieler<br />

dieser Götter und Helden in der Sonderaussteilung<br />

All’Antica bewogen die antike Königin<br />

zu diesem interview am 4. August.<br />

doppel-all’antIca<br />

mit Michael Köhlmeier und raoul Schrott<br />

im rahmen der Ausstellung All’Antica.<br />

Götter & Helden auf Schloss Ambras fand<br />

am 7. September im Spanischen Saal in<br />

Kooperation mit dem Verein 8ungKultur<br />

eine außergewöhnliche Veranstaltung statt:<br />

Michael Köhlmeier und raoul Schrott gaben<br />

sich die ehre und begeisterten das Publikum<br />

mit erzähltem und Gelesenem in einem wortreichen<br />

Doppel-All’Antica. Für diese Lesung<br />

konnten die Bank Austria Unicredit Group,<br />

die Fa. Alpina Druck und die Buchhandlung<br />

Haymon als Sponsoren gewonnen werden.<br />

phace|contemporary musIc<br />

eine Koproduktion mit dem Klangspuren<br />

Festival Zeitgenössischer Musik und Phace<br />

im rahmen des Festivals Klangspuren Schwaz<br />

im Schloss Ambras kam es am 20. September<br />

im Spanischen Saal zur Uraufführung des<br />

kompletten fünfteiligen Tintoretto-Zyklus von<br />

Wolfram Schurig. Am 21. September war<br />

der Zyklus im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />

<strong>Wien</strong> in Form eines „installationskonzertes“<br />

(regie: Markus Kupferblum) zu erleben.<br />

schlossFest ambras<br />

Das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> Schloss Ambras<br />

und die innsbrucker Festwochen der Alten<br />

Musik veranstalteten am 15. August bereits<br />

zum 17. Mal das Ambraser Schlossfest. Diesmal<br />

stand es wie die Sonderausstellung ganz<br />

im Zeichen der Antike. insgesamt kamen<br />

15.000 Besucher.<br />

lange nacht der museen<br />

Die jährlich stattfindende Lange nacht der<br />

Museen am 1. oktober war mit 908 Besuchern<br />

und zahlreichen Programmpunkten<br />

sehr erfolgreich.<br />

bautätIgkeIten<br />

im Dachboden des Unterschlosses wurden<br />

Brandschutzabschottungen ausgeführt. Die<br />

mit Anfang november 2010 begonnenen<br />

Arbeiten zur Verlegung der Hauptleitung<br />

von der Heizzentrale im erdgeschoss Hochschloss<br />

bis zum Dachgeschoss als Vorbereitung<br />

für die Anschlüsse in die drei Stockwerken<br />

konnten abgeschlossen werden. im<br />

Auftrag der Burghauptmannschaft wurde<br />

im november eine statische Bestandsaufnahme<br />

des Dachstuhles inkl. Deckenkonstruktion<br />

des Spanischen Saales durchgeführt.<br />

restaurIerungen<br />

sammlungen khm<br />

lederteller<br />

inv.-nrn. PA 560, PA 563, PA 564, PA 593,<br />

PA 594, KK 4956, KK 4968<br />

restaurierungen durch die Universität für<br />

Angewandte Kunst, institut für Konservierung<br />

und restaurierung, <strong>Wien</strong>; ein Großteil<br />

dieser restaurierung konnte durch eine<br />

großzügige Spende des Vereins für Alpenländische<br />

Wirtschaftsförderung finanziert<br />

werden.<br />

kolowrat-hochzeit<br />

Johannes Agricola, Sigmund elsässer,<br />

Kolowrat-Hochzeit, innsbruck 1580<br />

inv.-nr. KK 5269<br />

restaurierungen durch Judith emprechtinger,<br />

innsbruck.<br />

8 römische meilensteine<br />

inv.-nr. PA 1434 1–8)<br />

Die Meilensteine befinden sich im überdachten<br />

Außenbereich des Unterschlosses.<br />

restaurierungen und Konservierungen durch<br />

Felix Mackowitz, innsbruck.<br />

Fresken im spanischen saal<br />

restaurierungen durch egidio ita, innsbruck<br />

div. sammlungsobjekte<br />

restaurierungen und Konservierungen durch<br />

den hauseigenen restaurator Hannes Astl.<br />

67


68<br />

schloss ambras<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. Veronika SAnDBicHLer<br />

ausstellungen<br />

Konzept und organisation der Ausstellung Trinkfest!<br />

Bacchus lädt ein, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

(unter Mitarbeit von Margot rauch, Katharina Seidl<br />

und Karin Zeleny)<br />

Konzept und organisation der Ausstellung All’Antica.<br />

Götter & Helden auf Schloss Ambras, innsbruck<br />

(Schloss Ambras) <strong>2011</strong> (Konzept unter Mitarbeit<br />

von Wencke Deiters, claudia Kryza-Gersch, Manuela<br />

Laubenberger und Karin Zeleny; organisation<br />

gemeinsam mit Thomas Kuster, Margot rauch und<br />

Katharina Seidl)<br />

Konzept der Ausstellung Die Zerstörung des Tempels<br />

in Jerusalem von Nicolas Poussin (Zu Gast in Ambras<br />

01), innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong> (gemeinsam<br />

mit Gudrun Swoboda)<br />

publIkatIonen<br />

Bilder des Triumphs im höfischen Fest der Habsburger<br />

des 16. Jahrhunderts, in: M. Fahlenbock – L. Madersbacher<br />

– i. Schneider (Hgg.), Inszenierung des Sieges –<br />

Sieg der Inszenierung. Interdisziplinäre Perspektiven,<br />

innsbruck <strong>2011</strong>, 143–155<br />

Die Antike ist tot. Es lebe die Antike!, in: Ausstellungskatalog<br />

S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf<br />

Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong>,11;<br />

Identifikationen: antike Helden, Götter und Triumphe.<br />

Die Habsburger und ihre antiken Vorbilder im 16. Jahrhundert,<br />

ebenda, 120–123; objekttexte ebenda<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

Trinkfest! Bacchus lädt ein, innsbruck (Schloss Ambras)<br />

<strong>2011</strong><br />

objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />

(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

7.–11.12. <strong>Wien</strong>, Österreichische Akademie der Wissenschaften,<br />

Tagung The Habsburgs and their Courts in<br />

Europe, 1400–1700. Between Cosmopolitism and<br />

Regionalism<br />

Mag. Margot rAUcH<br />

ausstellungen<br />

organisation der Ausstellung All’Antica. Götter &<br />

Helden auf Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras)<br />

<strong>2011</strong> (gemeinsam mit Thomas Kuster, Veronika<br />

Sandbichler und Katharina Seidl)<br />

organisation der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt<br />

ein, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />

Veronika Sandbichler)<br />

publIkatIonen<br />

Jagdkunst – Kunstjagd, im Magazin Jagdland Tirol,<br />

hg. vom Tiroler Jägerverband, innsbruck <strong>2011</strong>, 30–32<br />

Alla spagnola oder all’antica? Der Spanische Saal von<br />

Schloss Ambras, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />

innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong>, 44–52; objekttexte<br />

ebenda<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

Trinkfest! Bacchus lädt ein, innsbruck (Schloss Ambras)<br />

<strong>2011</strong><br />

objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />

(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

Dr. Katharina SeiDL<br />

ausstellungen<br />

Konzept und organisation der Ausstellung Das Eigene &<br />

das Fremde, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

organisation der Ausstellung All’Antica. Götter &<br />

Helden auf Schloss Ambras (gemeinsam mit Thomas<br />

Kuster, Margot rauch und Veronika Sandbichler)<br />

Mitarbeit an der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein,<br />

innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

publIkatIonen<br />

Die Versammlung der antiken Helden im Ambraser<br />

Innenhof, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />

innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong>, 53–56; objekttexte<br />

ebenda<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Trinkfest!<br />

Bacchus lädt ein, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

Ausstellungskatalog Das Eigene & das Fremde,<br />

hg. von S. Haag, innsbruck (Schloss Ambras)<br />

<strong>2011</strong><br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

21.–25.2. <strong>Wien</strong>, Universität für Angewandte Kunst,<br />

Konservierungstechnologisches Seminar Leder<br />

8.–9.4. innsbruck, Haus der Begegnung,<br />

7. Tagung der PsychTransKult AG Tirol<br />

Rassismuskritik. Perspektiven und Positionierungen<br />

für die selbstreflexive Arbeit in psychotherapeutischen,<br />

medizinisch-psychiatrischen und anderen<br />

psychosozialen Kontexten<br />

lehrtätIgkeIt<br />

10.3. Musik auf Ambras, Salzburg, Mozarteum,<br />

Lehrveranstaltung<br />

Dr. Thomas KUSTer<br />

ausstellungen<br />

organisation der Ausstellung All’Antica. Götter &<br />

Helden auf Schloss Ambras (gemeinsam mit Margot<br />

rauch, Veronika Sandbichler und Katharina Seidl)<br />

publIkatIonen<br />

Das Antiquarium, in: Ausstellungskatalog S. Haag<br />

(Hg.), All’antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />

innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong>, 35–39; Das Kaiserzimmer,<br />

ebenda, 39–45; 26 objekttexte ebenda<br />

leIhgaben<br />

im Jahr <strong>2011</strong> waren die Sammlungen<br />

Schloss Ambras mit 8 Leihgaben an 4 Ausstellungen<br />

im in- und Ausland beteiligt.


IblIothek<br />

Ar Beatrix KriLLer-erDricH, Direktorin<br />

roman KADerABeK<br />

Martina BecK<br />

Hannelore GUTTMAnn<br />

claudia MoSer*<br />

* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />

sammlungszugänge – bestandsbewegungen<br />

– neuVerortungen<br />

Gesamtbestand (Stand 31.12.<strong>2011</strong>):<br />

261.432 Bände<br />

Gesamtzuwachs <strong>2011</strong>: 1.252 Bände (Kauf:<br />

230, Geschenk: 401, Tausch: 249, Belegexemplare:<br />

297, Leihgeberexemplare: 75;<br />

Zeitschriften und Periodika: 530). – neuaufnahmen<br />

und retrokatalogisierung in bibliotheca.net:<br />

1477 Datensätze.<br />

Abgesehen von den laufenden rückstellungen<br />

aus Handbibliotheken des Hauses in die<br />

Hauptbibliothek <strong>2011</strong> wurde im Frühjahr<br />

der zweite Teilbestand an Auktionskatalogen<br />

und Monographien aus der Gemäldegalerie<br />

(tw. inventarisiert, tw. nicht inventarisiert) in<br />

der Bibliothek bearbeitet und neu aufgestellt:<br />

1400 Stück, 16 Laufmeter.<br />

benÜtzung – ÖFFentlIchkeItsarbeIt<br />

<strong>2011</strong> gab es aufgrund der Umbaumaßnahmen<br />

im darüber befindlichen Bereich der<br />

Kunstkammer (die Bibliothek musste zeitweise<br />

geschlossen werden) um bis zu 50 %<br />

reste der originalfärbelung der<br />

Bibliotheksdecke<br />

weniger Benutzer als im Vorjahr: 194 Besucher<br />

wurden mit 490 Werken fachinformativ<br />

unterstützt. Hinzu kamen Veranstaltungen<br />

zur erwachsenenbildung. im Zuge der<br />

Bau arbeiten kamen Teile der ursprünglichen<br />

dekorativen ornamentalen Färbelung der<br />

Kreuz grate in den Bibliotheksdecken zum<br />

Vorschein.<br />

klImt-ausstellung<br />

in Vorbereitung der Gustav Klimt-Ausstellung<br />

2012 wurden externe restaurierungen von<br />

6 Übertragungsskizzen Gustav Klimts zu<br />

den Zwickel- und interkolumnienbildern im<br />

Stiegenhaus durchgeführt, die sich in der<br />

Bibliothek des KHM erhalten haben.<br />

bestandserhaltung und<br />

-erweIterung<br />

• einarbeitung der Schenkung elfriede<br />

Haslauer, Literatur zum Fachbereich<br />

Ägyptologie<br />

• Weiterführung Projekt „Sonnberg i“ in<br />

Kooperation mit der Justizanstalt Sonnberg.<br />

Ziel: Buchbinden, leichte konservatorische<br />

Arbeiten zur Unterstützung<br />

der resozialisierung von randgruppen:<br />

13 Stück Großformate<br />

• Am 12. und 13. Dezember gab es wiederum<br />

den beliebten Kunstbuchmarkt,<br />

dessen rein gewinn in die Bestandserweiterung<br />

fließt<br />

sammlungen khm<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Ar Beatrix KriLLer-erDricH<br />

Forschungen<br />

Unterstützung des Projektes Provenienzforschung<br />

in Bibliotheken – KHM.<br />

Wissenschaftliche Vorarbeiten zur Publikation<br />

Meisterwerke der Bibliothek.<br />

ausstellungen<br />

Wissenschaftliche Vorarbeiten zur Ausstellung Gustav<br />

Klimt im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong> (KHM) 2012<br />

Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />

in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

(gemeinsam mit christian Beaufort-Spontin, Gerlinde<br />

Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller, claudia<br />

Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried,<br />

Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-okrog)<br />

publIkatIonen<br />

Fabelhafte Tiere: Eine quellengeschichtliche Zeitreise,in:<br />

Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Un geheuerliches<br />

in der Kunst, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong>, 124–129<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg<br />

Kulturbetriebsges.m.b.H. und <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>,<br />

<strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,<br />

Schallaburg <strong>2011</strong><br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog A. Steinmann – G. van<br />

Bussel (Hgg.), Wald / Baum / Mensch, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong><br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

All’Antica. Götter und Helden auf Schloss Ambras,<br />

innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

1.–2.4. Semmering, 1. Wissenschaftstag des KHM<br />

(Moderation: Dr. Arnold Mettnitzer)<br />

leIhgaben<br />

Gustav Klimt, Übertragungsskizze zum Zwickelbild<br />

„Florentinisches cinquecento“ (David) im Stiegenhaus<br />

des KHM, vor der restaurierung nach der restaurierung<br />

im Jahr <strong>2011</strong> war die Bibliothek mit 16 Leih-<br />

ga ben an 5 Ausstellungen im inland be teiligt.<br />

69


70<br />

archIV<br />

Dr. Franz PicHorner,<br />

Direktor, Provenienzbeauftragter<br />

Dr. Johannes WeiSS<br />

Dr. elisabeth HASSMAnn<br />

Franz ScHULTScHiK<br />

MMag. Alexandra cArUSo<br />

Mag. ilse eicHBerGer<br />

Lisa FrAnK<br />

christina GScHieL<br />

Dr. Susanne HeHenBerGer<br />

Mag. Martina JÄGer<br />

Dr. Monika LÖScHer<br />

Mag. Ulrike niMeTH<br />

Mag. Anneliese ScHALLMeiner<br />

Mag. Anita STeLZL-GALLiAn<br />

personelles<br />

im März wurde Johannes Weiss an der Universität<br />

<strong>Wien</strong> am institut für Österreichische<br />

Geschichtsforschung im Fachbereich Geschichte<br />

mit einer Dissertation zum Thema<br />

Das kartographische Erbe von Matthaeus<br />

Parisiensis in Spätmittelalter und früher<br />

Neuzeit zum Doktor der Philosophie promoviert.<br />

gesamtbestand und<br />

bestandsbewegung<br />

Wie in den vergangenen Jahren wurde auch<br />

<strong>2011</strong> die erschließung und inventarisierung<br />

des Schriftguts aus der registratur fortgesetzt.<br />

Der inventarmäßig erfasste Bestand beträgt<br />

mit 31. Dezember <strong>2011</strong> 16.375 inventarnummern;<br />

dies bedeutet einen numerischen<br />

Zuwachs von 1436 inventarnummern im<br />

Vergleich zum Stichtag 2010. Zu den<br />

bedeutendsten Übernahmen zählen <strong>2011</strong><br />

die Korrespondenz der Gemäldegalerie sowie<br />

die Schenkungen der Teil-nachlässe von<br />

Dr. Fritz Dworschak, Dr. Leopold ruprecht<br />

und Univ.-Prof. Dr. Heinrich Georg Franz. im<br />

Jahr <strong>2011</strong> hat das Archiv die Überführung<br />

seiner Datenbank in TMS fortgesetzt und ist<br />

mit der Bestandsgruppe „Karten und Pläne“<br />

neu vertreten. insgesamt hat das Archiv<br />

7034 Datensätze angelegt, davon alleine im<br />

Berichtszeitraum 2654.<br />

erschlIessung, erweIterung und<br />

benÜtzung<br />

im vergangenen Jahr hat das Archiv seinen<br />

2010 neu gewonnenen Depotraum bezogen<br />

und mit regalsystemen ausgestattet. Auf<br />

Grund der hervorragenden klimatischen Bedingungen<br />

ist die Archivierung der Akten<br />

und Korrespondenzen der Sammlungen in<br />

diesem Depot bereits im Gange.<br />

Das Archiv hat im Berichtszeitraum 40 wissenschaftliche<br />

Anfragen aus dem in- und<br />

Ausland beantwortet. in 11 Fällen hat das<br />

Archiv zusätzlich Akteneinsicht gewährt.<br />

Forschungen<br />

regesten zu den akten des<br />

k. k. oberstkämmereramtes<br />

Dr. elisabeth HASSMAnn<br />

„Fortsetzung folgt.“ Mit dieser Ankündigung<br />

endet der von Heinrich Zimmermann<br />

bearbeitete erste Teil der Inventare, Akten<br />

und Regesten aus der Registratur Seiner<br />

k. und k. Apostolischen Majestät Oberstkämmereramtes<br />

im 24. Band des Jahrbuchs<br />

der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten<br />

Kaiserhauses von 1903. Das oberst-<br />

kämmereramt hatte bis zum ende der Habsburgermonarchie<br />

die oberleitung über die<br />

kaiserlichen Sammlungen inne. Sein erhaltener<br />

Aktenbestand reicht bis zum Jahr 1744<br />

zurück. Von diesem Jahr beginnend bis ende<br />

1776 erfasste Zimmermann daraus die für<br />

die „Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen<br />

und der Kunstbestrebungen des<br />

allerdurchlauchtigsten erzhauses“ relevanten<br />

Dokumente, darunter mehrere umfangreiche<br />

inventare. Zur beabsichtigten Fortsetzung der<br />

regestenpublikation kam es jedoch nicht.<br />

Diese wurde nun <strong>2011</strong> vom Archiv des KHM<br />

in Angriff genommen.<br />

Dafür sprachen vor allem zwei Gründe. Zum<br />

einen besitzen die Sammlungen selbst kaum<br />

Dokumente aus dieser frühen Zeit, sodass<br />

deren Geschichte eben nur aus den oberstkämmererakten<br />

erschließbar ist. Zum anderen<br />

kann der Aktenbestand dieser Hofstelle<br />

erst ab 1806 mit Hilfe der damals angelegten<br />

index- und Protokollbücher gezielt bearbeitet<br />

werden. Die nachträglich um 1810 erstellten<br />

indizes zu den früheren Jahren sind leider als<br />

Findbehelf für die Dokumente zu den kaiserlichen<br />

Sammlungen höchst unzureichend.<br />

Das war wohl der Hauptgrund, warum<br />

Alfons Lhotsky für seine Geschichte der<br />

Sammlungen nur wenige oberstkämmereramtsakten<br />

aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />

heranziehen konnte.<br />

Der zweite Teil der regesten zu den Akten<br />

und Dokumenten des oberstkämmereramtes<br />

wird die Jahre 1777 bis 1787 umfassen<br />

und soll 2012 im 13. Band des Jahrbuchs<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s erscheinen.<br />

Dort wird auch im Überblick dargestellt, wie<br />

die Leitung der kaiserlichen Sammlungen<br />

durch das oberstkämmereramt erfolgte.<br />

proVenIenzForschung<br />

neben der Bearbeitung von laufenden Anfragen<br />

und der regelmäßigen Teilnahme<br />

an den Jour fixes der Kommission konnten<br />

die recherchen zu Jan Vermeer van Delfts<br />

Die Malkunst abgeschlossen werden. Der Beirat<br />

der Kommission für Provenienzforschung<br />

entschied in seiner Sitzung vom 18. März<br />

<strong>2011</strong>, keine rückgabe zu empfehlen. in der<br />

Bibliothek des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />

wurde für die erstellung eines Werkstattbe-


ichts eine Teilautopsie der 1933 bis 1945<br />

erworbenen Bücher vorgenommen. im April<br />

<strong>2011</strong> wurde der Kommission für Provenienzforschung<br />

eine Sachverhaltsdarstellung zu<br />

objekten der Sammlung Valentine Springer<br />

und im Dezember <strong>2011</strong> wurde ein nachtragsdossier<br />

zu objekten aus der Sammlung Siegfried<br />

Fuchs abgegeben. im Sommer <strong>2011</strong><br />

begannen die beiden Provenienzforscherinnen<br />

die systematische Provenienzforschung<br />

in der Kunstkammer.<br />

ausstellung 100 Jahre<br />

kunsthIstorIsches museum<br />

Unter dem Titel „… Alles ist sehr schön ausgefallen“<br />

(Kaiser Franz Joseph I.). 120 Jahre<br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> präsentierte das<br />

Archiv im Stiegenhaus des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s eine kleine Zusammenschau von<br />

Dokumenten zum 17. oktober des Jahres<br />

1891, an dem das neu errichtete k. k. Kunsthistorische<br />

Hofmuseum im Beisein zahlreicher<br />

prominenter ehrengäste feierlich<br />

seiner Bestimmung übergeben wurde (siehe<br />

dazu den Bericht im Ausstellungsteil).<br />

Ausstellung 100 Jahre<br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. Franz PicHorner<br />

publIkatIonen<br />

redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag – r. de<br />

Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-<br />

Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel<br />

bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong>/2012 (gemeinsam mit<br />

U. Becker)<br />

redaktion von <strong>Jahresbericht</strong> 2010 <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong> mit MVK und ÖTM, hg. von S. Haag<br />

Dr. Johannes WeiSS<br />

ausstellungen<br />

Kuratierung und wissenschaftliche Konzeption der<br />

Ausstellung „… Alles ist sehr schön ausgefallen“<br />

(Kaiser Franz Joseph I.). 120 Jahre <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>, KHM <strong>2011</strong>/2012<br />

publIkatIonen<br />

Museologisches Experiment. 60 Jahre Blindenführungen<br />

im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>, in: neues <strong>Museum</strong><br />

11/2, <strong>2011</strong>, 22–24<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

13.4. St. Pölten, niederösterreichisches Landesarchiv,<br />

vom VÖA veranstalteter Workshop Historische Schriften<br />

lesen und verstehen (17.–19.Jahrhundert)<br />

27.10. Einführung in die Paläographie (Handschriftenkunde),<br />

KHM, Verein der Freunde des KHM<br />

27.10. Von der Theorie zur Praxis – praktische Übung zur<br />

Handschriftenkunde, KHM, Verein der Freunde des KHM<br />

7.11. Graz, Landesarchiv, Workshop Bildbestimmung<br />

Fotografie, Teil 1: Identifizierung historischer fotografischer<br />

Materialien und Verfahren<br />

10.11. Die Säulen des Himmels. Die mittelalterlichen<br />

Kathedralen in England, KHM, Verein der Freunde des KHM<br />

13.–14.11. eisenstadt, 36. Österreichischer Archivtag<br />

veranstaltet vom Burgenländischen Landesarchiv,<br />

Miteinander die gemeinsame Vergangenheit für die<br />

Zukunft bewahren<br />

Dr. elisabeth HASSMAnn<br />

Forschungen<br />

Quellen zur Geschichte der ehemaligen kaiserlichen<br />

Sammlungen aus dem k. k. Oberstkämmereramt für<br />

die Zeit von 1777 bis 1787 im Österreichischen<br />

Staatsarchiv, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv.<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

24.–25.3. <strong>Wien</strong>, naturhistorisches <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>,<br />

Archiv für Wissenschaftsgeschichte, Verein der<br />

Öster reichischen Archivarinnen, Tagung Profilbildung<br />

in Archiven wissenschaftlicher Einrichtungen<br />

13.–14.11. eisenstadt, Burgenländisches Landesarchiv,<br />

36. Österreichischer Archivtag <strong>2011</strong> Grenzüberschreitungen<br />

– Miteinander die gemeinsame Vergangenheit<br />

für die Zukunft bewahren<br />

25.11. Neueste Archivrecherchen zur k. k. Gemäldegalerie<br />

in <strong>Wien</strong> für die Zeit 1765 bis 1787, KHM,<br />

sammlungen khm<br />

internationales Symposium „Eine sichtbare Geschichte<br />

der Kunst“. Europäische <strong>Museum</strong>skultur um 1800<br />

(24.–26.11.)<br />

lehrtätIgkeIt<br />

WS <strong>2011</strong>/12 Handschriftliche Quellen zur kunstgeschichtlichen<br />

Praxis und Forschung, <strong>Wien</strong>, Universität,<br />

institut für Kunstgeschichte, Übung<br />

Dr. Susanne HeHenBerGer<br />

publIkatIonen<br />

„… das Schmerzenskind der letzten Jahre …“. Ein<br />

Arbeitsbericht zur Provenienzforschung in der Bibliothek<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, in: B. Bauer –<br />

c. Köstner-Pemsel – M. Stumpf (Hgg.), NS-Provenienzforschung<br />

an österreichischen Bibliotheken, Graz –<br />

Feldkirch <strong>2011</strong>, 441–458 (gemeinsam mit M. Löscher)<br />

ForschungsproJekte<br />

Mitarbeit am Forschungsprojekt Ehen vor Gericht.<br />

Konfliktfelder und Handlungsoptionen vom 16. bis in<br />

die Mitte des 19. Jahrhunderts (Projektleitung: Andrea<br />

Griesebner; Finanzierung: FWF, Projekt nr. P20157-G08)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

22.2. <strong>Wien</strong>, Universitätsbibliothek, Zeitschriftenlesesaal,<br />

Tagung Wissenschaftliche Bibliotheken im Umbruch<br />

1938/1945<br />

23.–25.3. <strong>Wien</strong>, MAK – Österreichisches <strong>Museum</strong> für<br />

Angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Symposium<br />

Kunst sammeln – Kunst handeln<br />

9.–11.5. Hannover, Viertes Hannoversches Symposium<br />

NS-Raubgut in Museen, Bibliotheken und Archiven<br />

20.–21.10. <strong>Wien</strong>, Künstlerhaus, Tagung Das Künstlerhaus<br />

im Nationalsozialismus<br />

lehrtätIgkeIt<br />

WS 2010/11, Frauen- und Geschlechtergeschichte –<br />

Die Ehe als religiöse, rechtliche und soziale Institution<br />

in der Frühen Neuzeit, <strong>Wien</strong>, Universität, institut für<br />

Geschichte, Kurs<br />

WS <strong>2011</strong>/12, Frühe Neuzeit (ca. 1500 bis ca. 1800),<br />

<strong>Wien</strong>, Universität, institut für Geschichte, Kurs<br />

Dr. Monika LÖScHer<br />

publIkatIonen<br />

„… das Schmerzenskind der letzten Jahre …“. Ein<br />

Arbeitsbericht zur Provenienzforschung in der Bibliothek<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, in: B. Bauer –<br />

c. Köstner-Pemsel – M. Stumpf (Hgg.), NS-Provenienzforschung<br />

an österreichischen Bibliotheken, Graz – Feldkirch<br />

<strong>2011</strong>, 441–458 (gemeinsam mit S. Hehenberger)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

22.2. <strong>Wien</strong>, Universitätsbibliothek, Zeitschriftenlesesaal,<br />

Tagung Wissenschaftliche Bibliotheken im Umbruch<br />

1938/1945<br />

23.–25.3. <strong>Wien</strong>, MAK – Österreichisches <strong>Museum</strong> für<br />

Angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Symposium<br />

Kunst sammeln – Kunst handeln<br />

20.–21.10. <strong>Wien</strong>, Künstlerhaus, Tagung Das Künstlerhaus<br />

im Nationalsozialismus<br />

71


72 sammlung<br />

SAMMLUnGen DeS<br />

MUSeUMS FÜr VÖLKerKUnDe


museum FÜr VÖlkerkunde<br />

dIrektIon<br />

Dr. Sabine HAAG, interimistische Leitung,<br />

vertreten durch Dr. Barbara PLAnKenSTeiner<br />

ADir. Michael BAMBerGer<br />

Astrid BÖHAcKer (ab 1.9.)<br />

rita MAier (Karenz ab 1.10.)<br />

elisabeth reicHer<br />

Mag. Stefan BAUer*<br />

Dr. Helmut oPLeTAL*<br />

aFrIka sÜdlIch der sahara<br />

Dr. Barbara PLAnKenSTeiner, stv. Direktorin<br />

MMag. Julia BinTer<br />

nordaFrIka, Vorder- und zentralasIen, sIbIrIen<br />

Dr. Axel STeinMAnn<br />

ostasIen<br />

Dr. Bettina Zorn<br />

sÜd- und sÜdostasIen, hImalaya<br />

Dr. christian ScHicKLGrUBer<br />

Insulares sÜdostasIen<br />

Dr. habil. Sri KUHnT-SAPToDeWo<br />

ozeanIen und australIen<br />

Hr Prof. Dr. Gabriele WeiSS<br />

nord- und mIttelamerIka<br />

Mag. Gerard VAn BUSSeL<br />

sÜdamerIka<br />

Dr. claudia AUGUSTAT<br />

Fotosammlung<br />

christine ZAcKeL, M.A.<br />

bIblIothek<br />

Heinz GrATZer<br />

Wolfgang PriGLHoFer<br />

MMag. Maria SeiDL*<br />

bestandsVerwaltung<br />

Mag. Manfred KAUFMAnn<br />

reinhard MAUrer<br />

eva HAcKL<br />

archIV<br />

Mag. ildikó cAZAn-SiMÁnYi<br />

restaurIerung und konserVIerung<br />

Mag. Gerhard-Florian rAiner<br />

Sonja FÜrnKrAnZ<br />

Mag. christiane JorDAn<br />

Dipl.-rest. (FH) Melanie Korn<br />

Hugo KrAMMer<br />

Mag. Susanne MenDeZ<br />

radmila MiLiVoJeVic<br />

Daniel orTner (bis 12.7.)<br />

Barbara PÖniGHAUS-MATUeLLA<br />

Julian SePPeLe (ab 16.8.)<br />

elisabeth STÖTZLer (bis 31.7.)<br />

Dipl.-rest. (FH) elisabeth TArAWneH<br />

Mag. roswitha ZoBL<br />

ausstellungsmanagement<br />

Tina-Maria SeYFrieD<br />

museum und publIkum<br />

christine KAUFMAnn<br />

und Team (siehe Seite 184)<br />

* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />

dIrektIon<br />

im Jahr <strong>2011</strong> befand sich das <strong>Museum</strong> für<br />

Völkerkunde mangels Direktors und klarer<br />

Perspektive in einer Art Warteposition, die<br />

im oktober nach Bestellung des neuen<br />

Direktors Steven engelsman zumindest einen<br />

konkreten Ausblick erhielt. Steven engelsman,<br />

noch Direktor des nationalmuseums<br />

für Völkerkunde in Leiden, niederlande, wird<br />

am 1. Mai 2012 seinen Dienst in <strong>Wien</strong> antreten.<br />

Für unser Publikum hatte diese Situation<br />

aber keine fühlbaren Auswirkungen, denn<br />

mit großem elan und durch das engagement<br />

der Mitarbeiterinnen des Hauses konnten<br />

wichtige Ausstellungsprojekte und ein<br />

umfangreiches Veranstaltungsprogramm verwirklicht<br />

werden.<br />

Die Ausstellung African Lace. Österreichische<br />

Stoffe für Nigeria war noch bis ende<br />

März geöffnet und reiste dann nach nigeria<br />

weiter, wo sie bis Jänner 2012 im national<br />

<strong>Museum</strong> in Lagos zu sehen war. Auch die<br />

Fotoausstellung Unsichtbare Welten. Mensch,<br />

Natur, Übernatur wurde bis ende März verlängert.<br />

Die nächste Großausstellung, Die<br />

Kultur der Kulturrevolution. Personenkult und<br />

politisches Design im China von Mao Zedong,<br />

kuratiert vom Journalisten und Sammler<br />

Helmut opletal, wurde am 17. Februar erfolgreich<br />

eröffnet und nach ihrem Abbau<br />

ende november nach Zürich übernommen,<br />

wo sie ab ende Jänner 2012 im Völkerkundemuseum<br />

der Universität Zürich gezeigt<br />

wird. Am 6. September konnten wir<br />

die große Ausstellung Wald / Baum / Mensch<br />

eröffnen, die auf 1200 m2 Quadratmetern<br />

in einem Parcours durch 150 Themen mit<br />

einer Auswahl von über 800 objekten die<br />

vielfältigen und kulturell bedingten Umgangsformen<br />

der Menschen mit Wald und<br />

Baum beleuchtete.<br />

im Jahr <strong>2011</strong> haben wir auch wieder die Tradition<br />

aufgenommen, regelmäßig kleinere<br />

Ausstellungen in unserem Mezzanin-Bereich<br />

zu zeigen, die sich mit Spezialthemen der<br />

Sammlung befassen. Den Anfang bildete<br />

Bali. Kunst im Wandel, eine Schau, in der<br />

zum ersten Mal unsere wichtigen Bestände<br />

zum balinesischen Jugendstil aufgearbeitet<br />

und präsentiert wurden. ende Mai konnten<br />

sammlungen mVk<br />

wir die von Anette Hofmann kuratierte Ausstellung<br />

Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen,<br />

Repräsentation. Zur Kritik einer anthropometrischen<br />

Sammlung aus dem südlichen<br />

Afrika übernehmen, die zuvor in Basel und<br />

Kapstadt zu sehen war. im Zuge der Ausstellung<br />

Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-<br />

Donner in Afrika und Lateinamerika, die<br />

Mitte november eröffnet wurde, befassten<br />

wir uns mit einem prägenden Kapitel der<br />

Geschichte des Hauses und stellten das<br />

Lebenswerk der ehemaligen Direktorin und<br />

ihre Sammlungen in den Blickpunkt.<br />

Bemerkenswert an all diesen Ausstellungen<br />

war, dass sie kaum Leihgaben beinhalteten,<br />

sondern vorwiegend mit hauseigenen objekten<br />

bestückt waren. Dies zeigte wieder<br />

einmal mehr die beeindruckende Vielfalt<br />

und Fülle unserer Bestände.<br />

<strong>2011</strong> konnten wir auch unser Veranstaltungsprogramm<br />

intensivieren, wir geben nun<br />

einen eigenen Programmfolder heraus und<br />

senden einen email-newsletter für das<br />

<strong>Museum</strong> für Völkerkunde aus. insgesamt<br />

hat das <strong>Museum</strong> 113 Veranstaltungen unterschiedlichster<br />

Art von expertenführungen,<br />

Vorträgen, objektbesprechungen, Buchpräsentationen<br />

sowie Musik- und Tanzabenden<br />

bis hin zu zahl reichen Workshops organisiert,<br />

die von nahezu 5.000 Besuchern in Anspruch<br />

genommen wurden.<br />

Viele dieser Veranstaltungen waren extern<br />

finanzierte Kooperationen mit dem Verein<br />

Freunde der Völkerkunde, den Botschaften<br />

der republiken indonesien, Philippinen und<br />

Panama, dem Dokumenta tionsarchiv für traditionelle<br />

und komplementäre Heilmethoden,<br />

dem österreichischen Lebensministerium<br />

sowie Biosa & Land- und Forstprojekte<br />

Österreich. im Dezember konnten wir in<br />

Zusammenarbeit mit Ärzte ohne Grenzen<br />

die berührende Multimediainstallation Starved<br />

for Attention bei uns präsentieren. Zum ersten<br />

Mal hat das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde in diesem<br />

Jahr auch zu einem Weihnachtsempfang<br />

für das Publikum und die Belegschaft geladen,<br />

der vom ensemble MoZuluArt<br />

featuring Ambassade Streichquartett auf<br />

großartige Weise musikalisch untermalt<br />

wurde. Diese Veranstaltung zum Jahresende<br />

73


74 museum FÜr VÖlkerkunde<br />

fand so großen Anklang, dass wir sie nun<br />

alljährlich vorsehen werden.<br />

Auch konnte im Jahr <strong>2011</strong> unser Vermittlungsprogramm<br />

intensiviert werden und es<br />

haben bei uns entsprechende Fortbildungsveranstaltungen<br />

stattgefunden, wie etwa in<br />

Zusammenarbeit mit dem Department für<br />

Didaktik der politischen Bildung der Universität<br />

<strong>Wien</strong> ein Workshop zum Thema Lernort<br />

<strong>Museum</strong> und in Kooperation mit icoM<br />

Österreich ein Vortrag des bekannten Pädagogen<br />

George Hein.<br />

einen Höhepunkt unter den wissenschaftlichen<br />

Veranstaltungen des Jahres bildete die<br />

im September organisierte Tagung Wa(h)re<br />

„Kultur“? Kulturelles Erbe, Revitalisierung<br />

und die Renaissance der Idee von Kultur.<br />

Das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde pflegt den internationalen<br />

Austausch mit anderen Museen<br />

immer intensiver und engagiert sich in meh-<br />

S. e. Herr i Gusti Agung Wesaka Puja, Botschafter der<br />

republik indonesien, ein großer Unterstützer des<br />

<strong>Museum</strong>s, beim Konzertauftritt des Singers chamber<br />

choir, Foto: John D. Marshall<br />

reren eU-geförderten Projekten. Seit drei<br />

Jahren sind wir gemeinsam mit 9 europäischen<br />

Partnermuseen Teil des Projektes<br />

RIME (internationales netzwerk ethnographischer<br />

Museen), das sich mit Zukunftsperspektiven<br />

in der ethnographischen<br />

<strong>Museum</strong>slandschaft befasst. Auch dieses Jahr<br />

haben Mitarbeiter des Hauses an mehreren<br />

Workshops im rahmen des Programms teilgenommen<br />

und wir haben im Jänner in<br />

<strong>Wien</strong> ein Laboratorium zu den rechtsgrundlagen<br />

und Zielsetzungen des <strong>Museum</strong>snetzwerks<br />

veranstaltet. Weiters konnten wir<br />

gemeinsam mit den Kollegen vom Museo<br />

nazionale Preistorico etnografico „Luigi<br />

Pigorini“ in rom, dem Musée du quai Branly<br />

in Paris und dem Königlichen Afrikamuseum<br />

in Tervuren, Belgien erfolgreich ein weiteres<br />

eU-Projekt, ReadMe II, starten, in dem wir<br />

uns mit aktiver Beteiligung von Vertretern<br />

migrantischer communities kritisch mit der<br />

einbeziehung des Themas „Migration“ in<br />

die ethnographische <strong>Museum</strong>sarbeit befassen.<br />

ende des Jahres wurde ein eU-gesponsertes<br />

Trainingsprogramm (ICD – MUSE)<br />

in die Wege geleitet, das vom <strong>Museum</strong> of<br />

Foundational Works in Ankara betreut wird<br />

und in dem es um fachlichen erfahrungsaustausch<br />

und Wissenstransfer zwischen<br />

den Partnermuseen in rumänien und der<br />

Türkei sowie unserem <strong>Museum</strong> geht.<br />

Weihnachtsempfang mit der Gruppe MoZuluArt featuring<br />

Ambassade Streichquartett: An African christmas<br />

Foto: Julia Binter<br />

Unsere Zusammenarbeit mit Museen und<br />

communities in den Herkunftsländern der<br />

Sammlungen wurde fortgeführt. einen Höhepunkt<br />

bildete die Leihgabe an das Te Papa<br />

Tongarewa <strong>Museum</strong> in neuseeland für eine<br />

gemeinsam mit der Maori-Konföderation<br />

Tainui Waka Alliance organisierte Ausstellung,<br />

zu der wir einen historisch wertvollen<br />

Kopfschmuck von Maori-oberhäuptern zur<br />

Verfügung stellen konnten, den Dr. Gabriele<br />

Weiss persönlich begleitete. Auch das binationale<br />

Forschungs- und Konservierungsprojekt<br />

zum altmexikanischen Federkopfschmuck<br />

unter der Leitung von Dr. christian<br />

Feest und Lilia rivero Weber, der national-<br />

Koordinatorin des Mexikanischen Kulturerbes<br />

(coordinadora nacional de conservación<br />

del Patrimonio cultural inAH), wurde<br />

intensiv vorangebracht. Die ersten ergebnisse<br />

werden 2012 in Buchform veröffentlicht.<br />

Dr. Augustat konnte auf ihrer Brasilienreise<br />

die Kontakte mit den Warí und Kanoê<br />

intensivieren. Die Zusammenarbeit mit den<br />

nigerianischen Museen fand in der Unterstützung<br />

für die Produktion der African Lace-<br />

Ausstellung in Lagos ihren Ausdruck, auch<br />

wurden die von uns initiierten Gespräche<br />

zum geteilten Kulturerbe in Zusammenhang<br />

mit den Benin-Kunstschätzen dieses<br />

Jahr im Berliner ethnologischen <strong>Museum</strong><br />

fortgeführt.


aFrIka sÜdlIch der sahara<br />

Das Hauptaugenmerk lag auf der Betreuung<br />

der African Lace-Ausstellung in Lagos, der<br />

Übernahme der Ausstellung Was Wir Sehen,<br />

die für die <strong>Wien</strong>er Station adaptiert wurde,<br />

und den Vorbereitungsarbeiten zur Ausstellung<br />

Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-<br />

Donner in Afrika und Lateinamerika.<br />

Beim internationalen Kunstbuchfestival<br />

FiLAF (Festival international du Livre d’Art)<br />

in Perpignan, Frankreich, das im Juni<br />

<strong>2011</strong> zum ersten Mal stattfand, erhielt der<br />

Katalog zur Ausstellung African Lace den<br />

Grand Prix der Jury in der Kategorie Afrikanische<br />

Kunst sowie den Gesamtpreis des<br />

Festivals.<br />

sammlungszugänge<br />

schenkungen<br />

eröffnung der African Lace-Ausstellung in Lagos: Der Director of <strong>Museum</strong>s und<br />

co-Kurator der Ausstellung nath Mayo Adediran führt Vertreter der regierung,<br />

den Generaldirektor der national commission for <strong>Museum</strong>s and Monuments,<br />

den österreichischen Botschafter Dr. Stefan Scholz und die Königinmutter von<br />

Lagos erelu Abiola Docemo durch die Ausstellung.<br />

Foto: Barbara Plankensteiner<br />

inv.-nrn. 189.046–189.048<br />

Jubiläums-Schärpe, Jubiläums-Waxprint-<br />

Stoff und Jubiläums-Schlüsselanhänger aus<br />

nigeria, 2010 (Geschenk von nath Mayo<br />

Adediran)<br />

inv.-nr. 189.056<br />

Aso oke-Textil aus nigeria, 19. Jh. (Geschenk<br />

von Dr. Barbara Plankensteiner)<br />

inv.-nrn. 189.116–189.117<br />

Helmmaske der Senufo von der elfenbeinküste,<br />

Gelbgussglocke aus nigeria, Anfang/<br />

Mitte 20. Jh. (Geschenk von John D. Marshall)<br />

sammlungen mVk<br />

inv.-nrn. 189.119–189.120<br />

Lederauflage und Leder kissenbezug mit<br />

dem emblem nigerias (Geschenk von<br />

BP Dr. Heinz Fischer)<br />

inv.-nrn. 189.289–189.290<br />

Zwei handgewebte Wolldecken aus Mali und<br />

Guinea (Geschenk von Mag. Julia Zemánek)<br />

inv.-nrn. 189.291–189.300<br />

Set von vier Holzhockern und zwei Holztischchen,<br />

ein Korbtisch, Körbe, Utensilien<br />

zur Kaffeezubereitung, Kaffeepackungen,<br />

Zubereitungsmaterialien, ein Kaffee-Service<br />

aus Äthiopien (Geschenk von BP Dr. Heinz<br />

Fischer)<br />

Korobla Helmmaske, Senufo, côte d’ivoire, Anfang/Mitte 20. Jh.<br />

H. 38 cm, L. 50 cm, Geschenk von John D. Marshall, inv.-nr. 189.116<br />

Diese Helmmaske aus der Sammlung von Prof. Dr. rudolf Leopold konnte dank<br />

der großzügigen Unterstützung durch John D. Marshall für das <strong>Museum</strong> angekauft<br />

werden. ihre zoomorphe Gestalt – mit dem Krokodilsmaul, den Hauern eines<br />

Warzenschweins, den ohren einer Hyäne sowie der chamäleon-Figur am Scheitel –<br />

nimmt Bezug auf Tiere, die in den Gründungsmythen der Senufo eine wichtige<br />

rolle spielen. Bei Auftritten komplettieren ein langer eintei liger Anzug sowie Bastund<br />

raphiakränze an den Fußknöcheln des Tänzers das erscheinungsbild. Manchmal<br />

wird das Kopfteil zusätzlich mit Zweigen und Federn geschmückt.<br />

Der Korobla-Maskentyp entstand als Antwort auf die gesellschaftlichen Umwälzungen<br />

im Zuge des Kolonialismus und der Staatsbildung im dicht besiedelten,<br />

bäuerlich organisierten norden der elfenbeinküste. Die Maske tritt sowohl bei<br />

Begräbnissen als auch nachts auf, um die negativen Kräfte von „Hexen“, d. h.<br />

jenen Menschen, die sich gegen ihre eigenen Angehörigen wenden, zu vertreiben.<br />

Vor ihrem Auftritt wird sie mit Blut und Kolanüssen beopfert, wie die krustige<br />

Patina der hier vorgestellten Maske eindrucksvoll verdeutlicht. Die vier an den<br />

vorderen Hauern angebrachten Amulettsäckchen üben eine Schutzfunktion bei<br />

diesen nächtlichen Auseinandersetzungen aus.<br />

75


76 museum FÜr VÖlkerkunde<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. Barbara PLAnKenSTeiner<br />

ausstellungen<br />

Kuratierung der Ausstellung African Lace. A History of<br />

Trade, Creativity and Fashion in Nigeria, Lagos, nigeria<br />

(national <strong>Museum</strong>) <strong>2011</strong>/2012<br />

Kuratierung der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft.<br />

Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika<br />

(gemeinsam mit Gerard van Bussel und claudia<br />

Augustat), <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong>/2012<br />

Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen, Repräsentation.<br />

Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus<br />

dem südlichen Afrika, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong><br />

Beratung bei der Auswahl der Afrika-objekte zur<br />

Ausstellung Angelo Soliman. Ein Afrikaner in <strong>Wien</strong>,<br />

<strong>Wien</strong> (<strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong>) <strong>2011</strong><br />

publIkatIonen<br />

Ausstellungskatalog Abenteuer Wissenschaft. Etta<br />

Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, <strong>Wien</strong> (MVK)<br />

<strong>2011</strong> (gemeinsam mit G. van Bussel und c. Augustat);<br />

„Eine Dame im Urwald“. Etta Becker-Donner, ein Leben<br />

für <strong>Museum</strong> und Wissenschaft, ebenda, 9–23; Etta<br />

Donners Liberia-Forschung, ebenda, 25–49<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog G. van Bussel –<br />

A. Steinmann (Hgg.), Wald /Baum / Mensch,<br />

<strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong><br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog Angelo Soliman. Ein<br />

Afrikaner in <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong> (<strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong>) <strong>2011</strong><br />

objekttexte im Katalog zur niederösterreichischen<br />

Landesausstellung Erobern. Entdecken. Erleben im<br />

Römerland Carnuntum, carnuntum <strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong> Exhibition Review: Dynasty and Divinity: Ife Art in<br />

Ancient Nigeria. British <strong>Museum</strong> London, in: African Arts<br />

44, H. 3, 80–82<br />

Forschungen<br />

Associate Partner des eU-Hera-Projekts Creativity and<br />

Innovation in a World of Movement (ciM) (Projektleitung:<br />

Maruska Swasek, Queens University Belfast).<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

25.3. Reassembling Traditions in the World of Fashion:<br />

The Story of „African Lace“ in Nigeria and Austria, Los<br />

Angeles, University of Los Angeles, california, AcASA-<br />

Triennale<br />

28.–29.3. Köln, rautenstrauch-Joest-<strong>Museum</strong>,<br />

Jahreskonferenz der Direktorinnen und Direktoren<br />

deutschsprachiger ethnologischer Museen<br />

22.–24.4. Paris, Musée du quai Branly, Laboratorium<br />

des eU-Projektes [S]oggetti migranti, READ ME II<br />

4.5. Benin Arts and the Collector’s Dilemma in the<br />

20th Century, Genua, Palazzo Ducale<br />

30.6.–3.7. Präsentation des African Lace-Kataloges,<br />

Perpignan, Festival international du Livre d’Art<br />

20.–22.7. oxford, University of oxford, Pitt rivers<br />

<strong>Museum</strong>, Laboratorium im rahmen des eU-Projektes<br />

RIME: First Encounters with <strong>Museum</strong>s: trading identities,<br />

places and things<br />

8.–10.9. Hamburg, <strong>Museum</strong> für Völkerkunde,<br />

Jahrestagung european ethnology <strong>Museum</strong> Directors’<br />

Group<br />

17.9. Verdrehte Objektwissenschaft. Authentizität<br />

im Spannungsfeld von Markt und Postkolonialismus,<br />

<strong>Wien</strong>, Plenarvortrag bei der Tagung der Deutschen<br />

Gesellschaft für Völkerkunde Wa(h)re „Kultur“? –<br />

Kulturelles Erbe, Revitalisierung und die Renaissance der<br />

Idee von Kultur (14.–17.9.)<br />

24.–26.10. Stuttgart, Linden-<strong>Museum</strong>, Workshop<br />

im rahmen des eU-Projektes RIME: An „Inside“<br />

View: Participation in Ethnographic <strong>Museum</strong> Projects<br />

and Exhibitions in Europe Seen from an Indigenous<br />

Perspective<br />

24.–25.11. objektpräsentation im rahmen von<br />

Schauplatz des Wissens. Dreißig Objekte repräsentieren<br />

die Welt, Graz, Österreichischer <strong>Museum</strong>stag<br />

7.12. African Lace. Ein kooperatives Ausstellungsprojekt<br />

zu einem bisher vernachlässigten Thema der<br />

Modegeschichte Nigerias, Berlin, Freie Universität,<br />

geladener Vortrag im rahmen des Kolloquiums zur<br />

Kunst Afrikas<br />

15.12. Das Österreichische <strong>Museum</strong> für Volkskunde und<br />

das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde – und was sich daraus<br />

machen ließe: ein mögliches Konzept und dessen Genese,<br />

<strong>Wien</strong>, Universität, institut für europäische ethnologie<br />

(gemeinsam mit Margot Schindler)<br />

lehrtätIgkeIt<br />

WS 2010/11 Einführung in die Kunst Afrikas. Konzepte<br />

und Stilareale, <strong>Wien</strong>, Universität, institut für Kultur- und<br />

Sozialanthropologie, Vorlesung<br />

SS <strong>2011</strong> Grundlagen der sozial- und<br />

kulturanthropologischen <strong>Museum</strong>sarbeit, <strong>Wien</strong>,<br />

Universität, institut für Kultur- und Sozialanthropologie,<br />

Vorlesung<br />

MMag. Julia BinTer<br />

ausstellungen<br />

organisation der Ausstellung Was Wir Sehen. Bilder,<br />

Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik einer anthropometrischen<br />

Sammlung aus dem südlichen Afrika, <strong>Wien</strong><br />

(MVK) <strong>2011</strong> (Kuratorin: Anette Hoffmann)<br />

publIkatIonen<br />

Globalization, Representation and Postcolonial Critique.<br />

Austrian Documentary Film auteurs’ Take on Globalism,<br />

in: H. Belting – J. Birken – A. Buddensieg – P. Weibel<br />

(Hgg.), Global Studies: Mapping Contemporary Art and<br />

Culture, ostfildern <strong>2011</strong>, 148–170<br />

1 objekttext in: Ausstellungskatalog G. van Bussel –<br />

A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum / Mensch,<br />

<strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong><br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

20.5. Einführung in den ethnographischen Film, <strong>Wien</strong>,<br />

Ethnocineca Projektwerkstatt<br />

16.9. <strong>Wien</strong>, DGV-Tagung Wa(h)re Kultur? Kulturelles<br />

Erbe, Revitalisierung und die Renaissance der Idee<br />

von Kultur, Leitung des Workshops Schaufenster der<br />

Kulturen – Zum Gebrauch ethnologischer Kategorien<br />

und Verfahren an der Schnittstelle von Visueller<br />

Anthropologie und Medienanthropologie (gemeinsam<br />

mit Vanessa Marlog)<br />

20.10. Dokumentarfilm als Global Art?, Karlsruhe, ZKM<br />

Herbstakademie Global Studies – Die Frage nach dem<br />

Kunstbegriff<br />

lehrtätIgkeIt<br />

WS 2010/11 Österreichischer Dokumentarfilm und die<br />

Globalisierung, <strong>Wien</strong>, Universität, institut für Theater-,<br />

Film- und Medienwissenschaft, Seminar<br />

WS 2010/11 Jean Rouch – Auslotungen des<br />

ethnographischen Films, <strong>Wien</strong>, Universität, institut für<br />

Kultur- und Sozialanthropologie, Vorlesungsübung<br />

WS 2010/11 We shoot the World – Documentary<br />

Filmmaking and Globalization, <strong>Wien</strong>, Universität,<br />

institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Vorlesung<br />

SS <strong>2011</strong> Einführung in die Ethnohistorie und historische<br />

Anthropologie, <strong>Wien</strong>, Universität, institut für Kultur- und<br />

Sozialanthropologie, Vorlesung<br />

SS <strong>2011</strong> Anthropologie der Globalisierung, <strong>Wien</strong>,<br />

Universität, institut für Kultur- und Sozialanthropologie,<br />

Vorlesung<br />

WS <strong>2011</strong>/12 Dokumentarfilm, Subalternität und<br />

postkoloniale Kritik, <strong>Wien</strong>, Universität, institut<br />

für Theater-, Film- und Medienwissenschaft,<br />

Vorlesungsübung


nordaFrIka, Vorder- und zentralasIen, sIbIrIen<br />

Der Schwerpunkt der Tätigkeit im Jahr <strong>2011</strong><br />

lag auf der Konzipierung, Gestaltung und<br />

Betreuung der Sonderausstellung Wald /<br />

Baum / Mensch (gemeinsam mit Gerard van<br />

Bussel), die im September eröffnet wurde.<br />

Als Beitrag zum „internationalen Jahr des<br />

Waldes“ versuchte diese Ausstellung, die<br />

noch bis Mai 2012 zu sehen ist, entlang<br />

dreier Themenachsen (Der fantastische Wald /<br />

Der entzauberte Wald / Der geschundene<br />

Wald) über die ausgestellten objekte dem<br />

Phänomen Wald und alledem, was damit<br />

verbunden ist, nahezukommen.<br />

kooperatIon und proJekte<br />

Besondere Aufmerksamkeit widmet die<br />

eU-Kommission seit einigen Jahren der<br />

entwicklung der Zivilgesellschaft und dem<br />

zivil ge sellschaftlichen Dialog. im rahmen<br />

des Programms Fazilität zur Förderung der<br />

Zivilgesellschaft EU – Türkei, Interkultureller<br />

Dialog: Museen (ICD-MUSE), das von der<br />

europäischen Union und dem türkischen<br />

Staatsministerium für Kultur gefördert wird,<br />

wurde nach einjähriger Vorarbeit ende<br />

oktober das Projekt Multilateral Training<br />

Männermantel (Fragment), iran, Qajaren-Zeit, 19. Jh.<br />

Wolle, Seide, ungefüttert, reich mit Lebensbäumen (Zypressen) und<br />

Mir-i-Boteh-Mustern bestickt, deren Form einem aufrecht stehenden<br />

Tropfen ähnelt, der nach oben in einen nach rechts oder links<br />

geneigten Haken ausläuft, inv.-nr. 189.069<br />

for <strong>Museum</strong> Professionals (MUSE-TRAIN)<br />

bewilligt, welches im ersten Halbjahr 2012<br />

umgesetzt wird. Ziel dieses Projektes ist es,<br />

neben dem Austausch von fachspezifischen<br />

museologischen inhalten zwischen den Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen der drei<br />

beteiligten Partnerinstitutionen (Ankara<br />

<strong>Museum</strong> of Foundational Works, Brukenthal<br />

nationalmuseum in Sibiu und <strong>Museum</strong> für<br />

Völkerkunde in <strong>Wien</strong>) auch die internationale<br />

Vernetzung von Museen zu fördern und das<br />

Bewusstsein für die rolle der Museen in der<br />

breiten Öffentlichkeit weiter zu vertiefen.<br />

sammlungszugänge<br />

ein Schwerpunkt bei den neuerwerbungen<br />

lag in den vergangenen Jahren im Bereich<br />

der zeitgenössischen marokkanischen Knüpferzeugnisse.<br />

<strong>2011</strong> konnten fünf marokkanische<br />

recycling-Gebetsteppiche dem Sammlungsbestand<br />

hinzugefügt werden.<br />

Der Gebetsteppich verdankt seine entstehung<br />

der Vorschrift, der zufolge ein frommer<br />

Muslim fünfmal am Tag mit Blick richtung<br />

Mekka zu beten hat. Angesichts einer prekären<br />

erwerbs- und Lebenssituation stellen heute<br />

5 marokkanische Gebetsteppiche, Marokko, Anfang 21. Jh.,<br />

inv.-nrn. 189.064, 189.065, 189.066, 189.067, 189.068<br />

sammlungen mVk 77<br />

Frauen in Marokko zur existenzsicherung der<br />

Familie im Hausfleiß auf aufgeschnittenen<br />

leinwandbindigen Kunstfasersäcken so genannte<br />

„gehäkelte Teppiche“ aus industriellen<br />

Kunstfaserwollabfällen her, wobei nach dem<br />

Prinzip der nähmaschine die Fäden, ohne<br />

irgendwelche Knoten zu machen, mit einem<br />

speziellen Häkelhaken durch eine festgespannte<br />

Trägerstruktur gezogen werden, so<br />

dass auf der oberflächenseite eine Schlingenstruktur<br />

erreicht wird. Bei den fünf erworbenen<br />

recycling-Gebetsteppichen sind die<br />

Dekorelemente derart arrangiert, dass mit<br />

den für diese Textilgattung charakteristischen,<br />

althergebrachten Motiven (Moschee als ort<br />

der reinheit, Gebetsnische, Wasserkanne,<br />

Moscheeampel oder gespreizte Hand) eine<br />

modern anmutende, mitunter dynamischunruhige<br />

Bildwirkung erzeugt wird. Als<br />

stilistische Vorbilder dienen wohl von<br />

Mekka-Pilgern mitgebrachte bedruckte<br />

ägyp tische Gebetsteppiche aus Samt bzw.<br />

industriell gefertigte Gebetsteppiche aus<br />

der Türkei, deren Komposition ihrerseits<br />

wieder auf weit in die Vergangenheit<br />

zurückreichende Knüpferzeugnisse aus<br />

Anatolien und dem Kaukasus verweist.


78 museum FÜr VÖlkerkunde<br />

schenkungen<br />

inv.-nrn. 189.111–189.112<br />

Frauenmantel aus gestreiftem Kunstseidenatlas<br />

und ein Paar Sandaletten mit<br />

Perlmutt einlagen und Zinneinfassung,<br />

Syrien, Damaskus, 1. Hälfte 20. Jh.<br />

(Geschenk von Dr. Tarif Al-Samman)<br />

inv.-nr. 189.118 Feldpostkarte aus Birkenrinde,<br />

Österreich-Ungarn, 1916<br />

(Geschenk von Gerhard Klodner)<br />

ankäufe<br />

inv.-nrn. 189.064–189.068<br />

recycling-Gebetsteppiche aus Marokko,<br />

Anfang 21. Jh. (Slg. Blazek)<br />

inv.-nr. 189.069<br />

reich mit Lebensbäumen (Zypressen)<br />

und Mir-i-Boteh-Mustern bestickter<br />

Männermantel, iran, Qajaren-Zeit, 19. Jh.<br />

(Slg. Jörgler)<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. Axel STeinMAnn<br />

ausstellungen<br />

Kuratierung der Ausstellung Wald / Baum / Mensch,<br />

<strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit Gerard van Bussel)<br />

Mitarbeit am eU-Ausstellungsprojekt RIME (réseau<br />

international des Musées ethnographiques) Modernity,<br />

Teilbereich Modernity and Religion<br />

publIkatIonen<br />

Herausgabe von Ausstellungskatalog Wald / Baum /<br />

Mensch, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit G. van<br />

Bussel); einleitungen und objekttexte ebenda<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog A.-M. Bouttiaux –<br />

A. Seiderer (Hgg.), Fetish Modernity, Tervuren <strong>2011</strong><br />

Forschungen<br />

Quellenkundliche Auswertung des schriftlichen<br />

nachlasses des <strong>Wien</strong>er Turkestanreisenden Dr. Josef Troll<br />

(1844−1919) (Fortsetzung).<br />

inhaltliche und kontextuelle erschließung des umfangreichen<br />

handschriftlichen und fotografischen nachlasses<br />

des bekannten Zentralasienforschers Graf Georg Almásy<br />

von Zsadány und Törökszentmiklós (1867−1933) von<br />

seinen beiden reisen nach Turkestan (1901 und 1906)<br />

(in Arbeit).<br />

Wie im vergangenen Jahr wurde in Zusammenhang<br />

mit der Überprüfung der Datensätze von objekten<br />

und Sammlungen der Abteilung die erschließung<br />

historischer Quellen zum Sammlungsbestand sowie zu<br />

einzelnen Sammlerpersönlichkeiten fortgesetzt.<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

18.1. Orientalische Judaica im <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />

<strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong>, Verein der Freunde des Jüdischen <strong>Museum</strong>s<br />

<strong>Wien</strong><br />

28.6. Liebe und Vergänglichkeit. Stoffdrucke aus<br />

Isfahan, MVK, Vortragsreihe Objektgeschichten<br />

lehrtätIgkeIt<br />

Betreuung von Diplomanden und Diplomandinnen<br />

des instituts für Kultur- und Sozialanthropologie<br />

der Universität <strong>Wien</strong> bei ihren Forschungsanträgen,<br />

recherchen und Archivstudien<br />

Legat Sock, in der Bildmitte das bronzezeitliche<br />

Speisegefäß fu, 6. Jh. v. chr., inv.-nrn. 189.025–189.045<br />

ostasIen<br />

sammlungszugänge<br />

schenkungen<br />

inv.-nrn. 189.025–189.045 Sammlung<br />

Legat Sock/Walk, Post 2/<strong>2011</strong><br />

2010 erhielt die Abteilung ostasien des<br />

<strong>Museum</strong>s für Völkerkunde eine Sammlung<br />

aus dem Legat eva Sock, welche diese von<br />

ihrem onkel Dr. Anton Walk (1901–1933)<br />

erbte, der sich zuletzt in Shanghai aufgehalten<br />

hatte.<br />

Die Sammlung umfasst 21 objekte und ist<br />

in ihrer Zusammensetzung typisch für eine<br />

zu Beginn des 20. Jhs. entstandene Sammlung.<br />

objekte aus Jade, Lack, cloisonné,<br />

Porzellan und Bronze sind vertreten. Besonders<br />

hervorzuheben ist das bronzezeitliche<br />

Speisegefäß fu, dessen Gegenstück sich in<br />

einem <strong>Museum</strong> in der Vr china befindet.


wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. Bettina Zorn<br />

ausstellungen<br />

erstellung eines Konzepts für die Sonderausstellung zum<br />

Thema Schuhe in Zusammenarbeit mit dem Joanneum<br />

Graz<br />

publIkatIonen<br />

einleitungen und objekttexte in: Ausstellungskatalog<br />

G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum /<br />

Mensch, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong><br />

Forschungen<br />

Die Sammlungen von Sinologen aus dem 19. Jh.<br />

in den Beständen der Abteilung ostasien.<br />

Die Sammlung zu china aus dem 18. Jh. in den<br />

Beständen der Abteilung ostasien.<br />

Mitarbeit beim Projekt Migration und <strong>Museum</strong>:<br />

READ me II.<br />

Mitarbeit beim Projekt des instituts für Sinologie,<br />

Universität <strong>Wien</strong>, zu Migration und Mehrfachidentitäten<br />

Chinesische Migration und Medizin in <strong>Wien</strong>.<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

5.–9.4. <strong>Wien</strong>, Universität, Symposium The Art and<br />

History of Central and Western Tibet, 8th to 15th Century,<br />

Dolmetscherin englisch – chinesisch, chinesisch –<br />

englisch<br />

12.–14.4. Madrid, 4. riMe-Workshop<br />

4.8. Ein bronzezeitliches Speisegefäß aus China<br />

der Sammlung Legat Sock, MVK, Vortragsreihe<br />

Objektgeschichten<br />

20.10. Tabu, MVK, Verein Freunde der Völkerkunde,<br />

ethnographisches Kabinett<br />

24.10.–3.11. Seoul, Workshop der Korea Foundation<br />

Korean Ceramics in East Asia: Its Influence and<br />

Development<br />

lehrtätIgkeIt<br />

WS 2010/11 Zu den Sammlungen der Abteilung<br />

Ostasien am <strong>Museum</strong> für Völkerkunde, China, 19. Jahrhundert,<br />

<strong>Wien</strong>, Universität, institut für ostasienwissenschaften/Sinologie,<br />

Übung<br />

SS <strong>2011</strong> Zu archäologischen Projekten, Würzburg,<br />

institut für Sinologie der Julius-Maximilians-Universität<br />

Würzburg, Blockseminar<br />

WS <strong>2011</strong>/12 Zu den Sammlungen der Abteilung<br />

Ostasien am <strong>Museum</strong> für Völkerkunde, China, 18. Jahrhundert,<br />

<strong>Wien</strong>, Universität, institut für ostasienwissenschaften/Sinologie,<br />

Übung<br />

Betreuung von Studenten der ostasienwissenschaften<br />

während ihrer mehrmonatigen Volontariate<br />

sÜd- und sÜdostasIen, hImalaya<br />

sammlungszugänge<br />

schenkungen<br />

inv.-nrn. 189.101–189.111<br />

Textilien aus nagaland<br />

(Slg. John D. Marshall)<br />

inv.-nrn. 189.114–189.115<br />

Textilien aus nagaland<br />

(Slg. christian Schicklgruber)<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. christian ScHicKLGrUBer<br />

ausstellungen<br />

Mitarbeit an der Konzepterstellung und der Betextung<br />

der Ausstellung Wald / Baum / Mensch im MVK: Auswahl<br />

und wissenschaftliche Bearbeitung von objekten<br />

für diese Ausstellung aus der Sammlung<br />

Mitarbeit an einer Ausstellung zum Konzept von Modernität<br />

in ihrer religiösen Ausprägung im rahmen des<br />

von der europäischen Kommission finanzierten Projekts<br />

European Project RIME (Culture Programme), Tervuren<br />

erstellung des Konzepts zu einer Ausstellung zu den<br />

naga in nordostindien, die im Jahr 2012 im MVK<br />

gezeigt werden wird.<br />

Körpertuch, nagaland, 20. Jh., Baumwolle, Sammlung John D. Marshall,<br />

inv.-nr. 189.102<br />

Das Tuch verweist auf Jugend, Schönheit und Prosperität; sein Zweck besteht darin,<br />

all dies auf den Träger zu ziehen. Die zickzackförmige Abfolge von roten und<br />

schwarzen Vierecken repräsentiert eine Pythonschlange. Gewährt sie dem Betrachter<br />

diesen Anblick, wird er sich eines langen Lebens erfreuen. Die blauen Quadrate<br />

symbolisieren reichtum und Wohlstand, die blauen Linien da zwischen Jugend und<br />

Schönheit. Mit den grünen Streifen an den enden ist das eingebundensein in die<br />

Familie gemeint. Das Tuch wird im besten Abschnitt des Lebens getragen.<br />

sammlungen mVk<br />

publIkatIonen<br />

Modernity and Religion: Habemusne Pontificem<br />

Maximum Novum?“, in: Ausstellungskatalog<br />

A.-M. Bouttiaux – A. Seiderer (Hgg.), Fetish<br />

Modernity, Tervuren (rime Partners) <strong>2011</strong>, 105–121<br />

Forschungen<br />

Mitarbeit als Konsulent des vom Bundesministerium<br />

für Wissenschaft und Forschung finanzierten<br />

Forschungsprojekts Mongolische Ethnographica des<br />

österreichischen Sammlers Hans Leder in europäischen<br />

Museen (im rahmen des Förderungsprogramms<br />

forMuse; Projektleitung: Dr. Maria-Katharina Lang)<br />

1.4.–2.5. Feldforschung in nagaland. Dabei wurde<br />

anhand von objektphotos aus der naga-Sammlung<br />

des <strong>Museum</strong>s versucht, deren Bedeutung im Kontext<br />

der traditionellen Kultur zu erforschen. im Zuge dieser<br />

reise wurde auch eine umfangreiche Sammlung zum<br />

Kulturwandel der naga angelegt.<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

6.5. The exhibition Götterbilder – dialogical attempts<br />

and material solutions, Stockholm, Workshop sacred<br />

matter & secular frames, organisiert vom <strong>Museum</strong> of<br />

ethnography, Stockholm<br />

7.7. Gewebte Botschaften. Neues über ein Körpertuch<br />

der Naga, Ostindien, MVK<br />

79


80 museum FÜr VÖlkerkunde<br />

Insulares sÜdostasIen<br />

Lamak-Zeichnung von Walter Spies, inv.-nr. 130.873<br />

Lamak-Zeichnung von Walter Spies, inv.-nr. 130.891<br />

i Gusti nyoman Lempad, J. d. S. spricht die<br />

Zauberformel, Zeichnung, inv.-nr. 130.930<br />

eine sensationelle entdeckung zum Œuvre<br />

des deutschen Malers Walter Spies und des<br />

balinesischen Malers i Gusti nyoman Lempad<br />

wurde 2010 im <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />

gemacht. Diese Werke wurden von der<br />

Österreicherin Helen Potjewyd 1935 nach<br />

<strong>Wien</strong> gebracht und 1946 dem <strong>Museum</strong> für<br />

Völkerkunde geschenkt.<br />

Das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde besitzt ca.<br />

600 objekte aus der Sammlung von Helene<br />

Potjewyd. ihre Lebensdaten waren bislang<br />

unbekannt und ihre Sammlung war wenig<br />

geordnet. nach recherchen von Dr. Werner<br />

Kraus, Vizepräsident der Walter Spies Gesellschaft,<br />

die er im Auftrag des <strong>Museum</strong>s für<br />

Völkerkunde und der Botschaft der republik<br />

indonesien durchführte, konnte die iden tität<br />

der Sammlerin gesichert und ihr Leben und<br />

Werk so gut wie möglich dargestellt werden<br />

(siehe den Ausstellungskatalog Balinese Art<br />

in Transition, <strong>Wien</strong> 2010).<br />

ein lamak ist eine balinesische opferdekoration,<br />

ein Streifen aus vegetabilen Materialien,<br />

wobei die einzelnen exemplare eine unterschiedliche<br />

Länge aufweisen können. es sind<br />

lamak mit einer Länge von jeweils 30 cm bis<br />

10 m bekannt. Manchmal findet man auch<br />

lamak aus Textilien. Lamak werden besonders<br />

zu religiösen Festlichkeiten aufgehängt.<br />

Walter Spies hatte schon früh die große Fülle<br />

der lamak-ornamente bewundert und mit<br />

ihrer Dokumentation begonnen.<br />

i Gusti nyoman Lempad, illustration zum<br />

Märchen rama und Sinta (?), Zeichnung,<br />

inv.-nr. 130.925<br />

sammlungszugänge<br />

ankäufe<br />

inv.-nr. 189.024<br />

rangda, balinesische Maske<br />

schenkungen<br />

inv.-nrn. 189.062–189.063<br />

1 Schiffsmodell und 2 Kinderkostüme aus<br />

indonesien (Geschenk der Österreichischen<br />

Präsidentschaftskanzlei anlässlich des Besuchs<br />

von BP Dr. Heinz Fischer in indonesien)<br />

inv.-nrn. 189.244–189.285<br />

objekte aus indonesien, Mittelamerika,<br />

china und Afrika (nachlass der Tänzerin<br />

cilli Wang)<br />

inv.-nrn. 189.286–189.287<br />

2 Masken aus Timor Leste<br />

inv.-nr. 189.288<br />

Ölgemälde von ronna Manansala<br />

(Philippinen) mit dem Titel Pila sa bigas<br />

(„Life Line“)<br />

Balinesische Rangda-Maske, Schenkung<br />

cilli Wang, inv.-nr. 189.246<br />

cilli Wang (1909 – 2005 in <strong>Wien</strong>) war eine<br />

österreichische Tänzerin und Kabarettistin.<br />

ihre Sammlung besteht hauptsächlich aus<br />

Souvenirkunst, die sie während ihrer Welttournee<br />

gekauft hat. ein Teil der Sammlung<br />

(34 von 76 objekten) wurde in die museumspädagogische<br />

Sammlung übernommen.


wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. habil. Sri KUHnT-SAPToDeWo<br />

ausstellungen<br />

Kuratierung der Ausstellung Bali. Kunst im Wandel,<br />

<strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong> (in Kooperation mit der Botschaft der<br />

republik indonesien); organisation von Vorträgen und<br />

events als rahmen programm zur Ausstellung<br />

Vorbereitung der Tanz-Ausstellung, <strong>Wien</strong> (MVK)<br />

(geplant für Mai 2012, dann auf 2013 verschoben)<br />

publIkatIonen<br />

einleitungen und objekttexte in: Ausstellungskatalog<br />

G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum /<br />

Mensch, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong><br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

20.–23.4. Paris, Musée du quai Branly, Laboratorium<br />

des eU-Projektes (S)oggetti migranti, READ ME II<br />

14.–16.9. Sharing Cultural Memory, <strong>Wien</strong>, Tagung der<br />

Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde, Arbeitsgruppe<br />

Das Ethnologische <strong>Museum</strong> als Forschungsfeld<br />

14.10. <strong>Museum</strong> of Ethnology Vienna: Our Activities<br />

with the Diaspora-Communities in Vienna, Tervuren,<br />

Workshop READ ME (12.–15.10.)<br />

21.10. <strong>Wien</strong>, Symposium Rizal und Blumentritt,<br />

in Kooperation mit der Philippinischen Botschaft<br />

lehrtätIgkeIt<br />

Betreuung von Doktoranden und Diplomanden des<br />

instituts für Kultur- und Sozialanthropologie der<br />

Universität <strong>Wien</strong><br />

Kia ora James cook new Zealand, Tintendruck auf<br />

Papier, Grafik und idee: Lester Hall, neuseeland,<br />

Slg. Weiss, inv.-nr. 189.097<br />

Der britische Seefahrer Kapitän James cook wird hier<br />

mit Attributen und Symbolen aus der Maori-Kulturtradition,<br />

der europäischen entdeckerzeit und der<br />

Science Fiction TV-Serie Star Trek versehen.<br />

ozeanIen und australIen<br />

sammlungszugänge<br />

ankäufe<br />

inv.-nr. 189.097<br />

Kia ora James cook new Zealand, Tintendruck<br />

auf Papier, Grafik und idee: Lester<br />

Hall, neuseeland (Slg. Weiss)<br />

inv.-nr. 189.098<br />

Paua-cross, Haliotis-Schneckenschalen auf<br />

Holzkreuz, Produzentin: Joanna Mc Phee,<br />

neuseeland (Slg. Weiss)<br />

inv.-nr. 189.099<br />

Wanduhr mit dem Wasserschutzgeist<br />

red Taniwha Aotearoa, produziert von<br />

Magnetico clock in Auckland, neuseeland<br />

(Slg. Weiss)<br />

inv.-nr. 189.100<br />

Paua Shell, geschliffene und polierte<br />

Haliotis-Schneckenschale, neuseeland<br />

(Slg. Weiss)<br />

ausstellung<br />

Tai Timu, Tai Pari, Tainui –<br />

Journey of a People<br />

in Zusammenarbeit mit der Maori-Konföderation<br />

„Tainui Waka Alliance“ wurde in der<br />

iwi Gallery/Level 4 des Te Papa Tongarewa<br />

<strong>Museum</strong> am 3. September <strong>2011</strong> die Ausstellung<br />

Tai Timu, Tai Pari, Tainui – Journey<br />

of a People eröffnet. Der Titel der Ausstellung<br />

(wörtlich: ebbe, Flut, große Flutwelle)<br />

kann in etwa mit „den Gezeiten folgend“<br />

übersetzt werden und steht im weiteren<br />

Sinne für „Bewegung“, „Seefahrt“ und „einwanderungswelle“.<br />

Tainui („die große Flutwelle“) ist das größte<br />

Maori-Bündnis neuseelands. „Tainui“ ist aber<br />

auch der name des Schiffes, das um etwa<br />

1350 u. Z. (bzw. zwischen 1200 und 1400)<br />

eine Gruppe von Polynesiern aus raiatea<br />

(Gesellschaftsinseln) nach Aotearoa („Land<br />

der langen weißen Wolke“ oder auch<br />

„große helle Welt“) brachte.<br />

Die sechs Leihgaben des MVK stammen aus<br />

der Sammlung des oberösterreichischen<br />

naturforschers Andreas reischek (1845–1902).<br />

Auf empfehlung des Geologen Ferdinand<br />

von Hochstetter, des ersten intendanten des<br />

1876 gegründeten naturhistorischen Hofmuseums<br />

in <strong>Wien</strong>, reiste A. reischek nach<br />

sammlungen mVk<br />

neuseeland, um zwölf Jahre lang (1877–<br />

1889) als naturforscher und Präparator an<br />

verschiedenen Museen der Süd- und der<br />

nordinsel zu arbeiten. im Frühjahr 1882<br />

erhielt reischek von König Tawhiao die<br />

erlaubnis, das damals für europäer gesperrte<br />

Maori-Königsland (King country) im Zentrum<br />

der nordinsel neuseelands zu bereisen<br />

und sowohl naturkundliche als auch ethnographische<br />

Belege zu sammeln.<br />

eingangsbereich der Tainui-Ausstellung im Te Papa<br />

Tongarewa <strong>Museum</strong> in Wellington, neuseeland<br />

Foto: Te Papa Tongarewa <strong>Museum</strong>, Wellington<br />

eröffnung der Tainui-Ausstellung am Marae, Te Papa<br />

Tongarewa <strong>Museum</strong> in Wellington, neuseeland<br />

Foto: Te Papa Tongarewa <strong>Museum</strong>, Wellington<br />

Hissen der Tainui-Flagge vor dem Te Papa Tongarewa<br />

<strong>Museum</strong> in Wellington, neuseeland<br />

Foto: Te Papa Tongarewa <strong>Museum</strong>, Wellington<br />

81


82 museum FÜr VÖlkerkunde<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Hr Prof. Dr. Gabriele WeiSS<br />

ausstellungen<br />

Mitarbeit an der Ausstellung Wald / Baum / Mensch,<br />

<strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong>, Teilbereich ozeanien<br />

Vorbereitung der Ausstellung Aus dem Pazifik:<br />

Ein Sammler aus Leidenschaft – der Südseeforscher<br />

F. H. Otto Finsch (1839–1917), <strong>Wien</strong> (MVK) 2012<br />

publIkatIonen<br />

Die Welt erfassen und gestalten: Ozeanische Lebenswelten<br />

im musealen Kulturvergleich, in: rundbrief.<br />

Forum für Mitglieder des Pazifik-netzwerkes 84, <strong>2011</strong>,<br />

46–51<br />

Wenn Wurzeln in den Himmel ragen, in: rundbrief.<br />

Forum für Mitglieder des Pazifik-netzwerkes 85, <strong>2011</strong>,<br />

48–51<br />

Den Gezeiten folgend: Die Reisen der Tainui nach<br />

Aotearoa, in: rundbrief. Forum für Mitglieder des<br />

Pazifik-netzwerkes 86, <strong>2011</strong>, 51–54<br />

einleitungen und objekttexte in: Ausstellungskatalog<br />

G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum /<br />

Mensch, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong><br />

Kunst aus der Südsee, infoblatt zur Ausstellung Emil<br />

Nolde. Mensch – Natur – Mythos, Salzburg (<strong>Museum</strong><br />

der Moderne) <strong>2011</strong><br />

Forschungen<br />

Der wissenschaftliche Nachlass des deutschen Zoologen<br />

und Ethnographen F. H. Otto Finsch (1839–1917) in<br />

den Beständen der Abteilung Ozeanien und Australien<br />

im <strong>Museum</strong> für Völkerkunde <strong>Wien</strong>.<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

16.3. Der wissenschaftliche Südsee-Nachlass des<br />

deutschen Zoologen und Ethnographen Otto Finsch<br />

(1839–1917) in den Beständen des <strong>Museum</strong>s für<br />

Völkerkunde <strong>Wien</strong>, MVK, Verein Freunde der Völkerkunde,<br />

ethnographisches Kabinett<br />

18.8. Ein Tapa-Stoff aus Hawai’i, Slg. James Cook, 1806.<br />

Zur Produktion und Bedeutung von Baststoffen in<br />

Polynesien, MVK, Sommerakademie Objektgeschichten<br />

(gemeinsam mit roswitha Zobl)<br />

nord- und mIttelamerIka<br />

sammlungszugänge<br />

inv.-nr. 189.049<br />

T-Shirt mit Subcommandante insurgente<br />

Marcos, Mexiko, D. F., 2001<br />

(Slg. Gerard van Bussel)<br />

inv.-nrn. 189.050–189.051<br />

2 weibliche Zapatista-Puppen, Mexiko,<br />

D. F., 2001 (Slg. Gerard van Bussel)<br />

inv.-nr. 189.052<br />

Anhänger „Marcos somos todos“, Mexiko,<br />

D. F., 2001 (Slg. Gerard van Bussel)<br />

inv.-nr. 189.053<br />

Anhänger „eZLn. Justicia Democracia y<br />

paz“, Mexiko, D. F., 2001<br />

(Slg. Gerard van Bussel)<br />

inv.-nr. 189.054<br />

Stecknadel „¡Ya Basta!“, Mexiko, D. F.,<br />

2001 (Slg. Gerard van Bussel)<br />

inv.-nr. 189.055<br />

Broschüre, „caminante Zapatista“,<br />

número 5, marzo 7, 2001, Mexiko, D. F.,<br />

2001 (Slg. Gerard van Bussel)<br />

inv.-nr. 189.057<br />

nationalflagge Kanadas<br />

(Slg. Gerard van Bussel)<br />

inv.-nr. 189.060<br />

Pine ridge, oglala Sioux-Flagge, USA<br />

(Slg. Johann Korp)<br />

inv.-nr. 189.239<br />

Briefmarke Federkopfschmuck, indigenous<br />

Art 2003, Genuine United nations Postage<br />

Stamps (Slg. Gerard van Bussel)<br />

inv.-nrn. 189.240–189.243<br />

4 Molas, Kuna, Panama<br />

(Slg. Luis e. Martínez)<br />

inv.-nrn. 189.267–189.278<br />

12 objekte<br />

(Slg. cilli Wang)<br />

molas<br />

1962 brachte etta Becker-Donner, die damalige<br />

Direktorin des MVK, die ersten unter<br />

dem Begriff Molas bekannten Kuna-Textilien<br />

von den San Blas-inseln in Panama nach<br />

<strong>Wien</strong>, darunter nicht nur damals rezente<br />

bzw. neue Beispiele dieser Textilkunst, sondern<br />

auch ältere exemplare. Die Sammlung<br />

wurde im 20. Jh. und dank der hochwillkommenen<br />

Schenkung von vier Molas durch<br />

S. e. Don Luis e. Martínez cruz, Botschafter<br />

der republik Panama in <strong>Wien</strong>, auch am Beginn<br />

des 21. Jhs. noch erweitert. Das <strong>Museum</strong><br />

vermag somit einen einblick in eine über<br />

50-jährige Textiltradition zu bieten, die im<br />

Leben der Kuna-indianer von großer Bedeutung<br />

ist. Sie geht auf Körperbemalungen<br />

und Tätowierungen der Kuna zurück.<br />

1704 [1699] schrieb der englische Bukanier<br />

Lionel Wafer in seinem reisebericht A new<br />

Voyage and Description of the Isthmus of<br />

America über die Körperverzierung der Kuna:<br />

„Sie bringen Figuren von Vögeln, wilden<br />

Tieren, Menschen, Bäumen und ähnlichem<br />

oben und unten und überall auf ihrem Körper<br />

an […]: Aber die Figuren ähneln dem,<br />

was sie darstellen sollen, nicht besonders stark,<br />

und sie haben andere Dimensionen, so wie<br />

dies den Vorstellungen in der Phantasie entspricht.<br />

Gemalt werden sie von den Frauen,<br />

die das überaus gerne tun. An Farben bevorzugen<br />

sie rot, Gelb und Blau, in sehr<br />

kräftigen und anmutigen Tönen. […] Üblicherweise<br />

bringen sie sie mit Stiften aus<br />

Holz auf der Haut an […]. Auf diese Weise<br />

bleiben diese Bilder einige Wochen sichtbar,<br />

sie werden immer wieder erneuert. […]<br />

Aber zartere Figuren, vor allem solche ihrer<br />

berühmteren Künstler, werden tiefer eingraviert,<br />

wiederum in dieser Weise. Sie machen<br />

zunächst mit dem Pinsel und Farbe einen<br />

entwurf der Figur; dann folgen sie diesen<br />

Konturen mit einem scharfen Dorn, bis das<br />

Blut hervorkommt; dann reiben sie an dieser<br />

Stelle mit ihren Händen, wobei sie zuerst in<br />

die Farbe eintauchen, mit der sie malen. Das<br />

auf diese Weise entstandene Bild kann nicht<br />

mehr entfernt werden.“<br />

Die rechteckigen Stoffbilder der traditionell<br />

v. a. von Frauen angefertigten Molas sind oft<br />

symmetrisch aufgebaut, sie werden auf Vorder-<br />

und rückseite der Frauenblusen befestigt<br />

und gelegentlich ausgetauscht. Die dominierende<br />

Farbe rot sollte übelwollende Geistwesen<br />

abwehren. Frühe Molas zeigen überwiegend<br />

geometrische Muster; in der Folge<br />

werden jedoch figurative Darstellungen, v. a.<br />

solche von Vögeln, immer populärer.<br />

Die große Beliebtheit der Molas hat die entwicklung<br />

dieser Textilkunst stark beeinflusst.<br />

Je feiner die Arbeit, je abwechslungsreicher<br />

die ausgeschnittenen Muster sind und je<br />

mehr Varianten sie aufweisen, aber auch je


mehr Textilschichten verarbeitet sind, desto<br />

qualitätvoller ist nach Meinung der Kuna-<br />

Frauen die Arbeit. Dieses Kunsthandwerk ist<br />

einerseits zum bekanntesten Symbol der<br />

Kuna-Zugehörigkeit geworden, die dadurch<br />

wesentlich gestärkt wird. Andererseits entwickelte<br />

es sich zur wichtigsten einnahmequelle<br />

der Kuna, wobei die Technik sich<br />

mittlerweile auch noch auf anderen Kleidungsstücken,<br />

auf Taschen, Kissen usw., findet.<br />

Derartige Gegenstände werden weltweit auf<br />

Märkten angeboten.<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Gerard VAn BUSSeL<br />

ausstellungen<br />

Kuratierung der Ausstellung Wald / Baum / Mensch,<br />

<strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit Axel Steinmann)<br />

Kuratierung der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft.<br />

Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, <strong>Wien</strong><br />

(MVK) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit Barbara Plankensteiner<br />

und claudia Augustat)<br />

Mitarbeit am eU-Ausstellungsprojekt RIME (réseau<br />

international des Musées d’ethnographie): Modernity<br />

(Sektion religion)<br />

Vorbereitung einer Ausstellung zur Slg. eckstein am<br />

institut für erziehungswissenschaften der Universität<br />

<strong>Wien</strong><br />

publIkatIonen<br />

Herausgabe von Ausstellungskatalog Wald / Baum /<br />

Mensch, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />

A. Steinmann); einleitungen und objekttexte ebenda<br />

Mola, Panama, San Blas-inseln, Kuna, Baumwolle, 3-lagig,<br />

H. 33,5 cm, B. 40 cm, Slg. Gerard van Bussel, inv.-nr. 189.240<br />

Ausstellungskatalog Abenteuer Wissenschaft. Etta<br />

Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, <strong>Wien</strong><br />

(<strong>Museum</strong> für Völkerkunde) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />

B. Plankensteiner und c. Augustat); Etta Becker-Donner<br />

in Nord- und Mittelamerika – Direktorin, Präsidentin,<br />

Kuratorin, ebenda, 80–107<br />

Indianer-Romantik, Völkerkunde und Volksbildung:<br />

Zeichnungen von Wilhelm Watzke, in: Amerindian<br />

research. Zeitschrift für indianische Kulturen von<br />

Alaska bis Feuerland, Bd. 6/2, <strong>2011</strong>, nr. 20, 93–99<br />

(gemeinsam mit S. Huber)<br />

Indianer in die Reservationen – ihr Besitz in die Museen;<br />

oder, die Bergung letzter Güter nördlicher Plains-Kulturen<br />

durch den <strong>Wien</strong>er Pomologen Hugo M. Müller, in: Archiv<br />

für Völkerkunde 59–60, 2009–2010, 205–224<br />

Vienna’s Mesoamerican Featherworks, in: Aztecs at<br />

Mexicolore. July <strong>2011</strong>. http://www.mexicolore.co.uk/<br />

index.php?one=azt&two=aaa&id=543&typ=reg<br />

Lamafigur, objekt des Monats August <strong>2011</strong>. Die<br />

Sammlungen der Universität <strong>Wien</strong>. http://bibliothek.<br />

univie.ac.at/sammlungen/objekt_des_monats/006669.html<br />

Forschungen<br />

Österreichisch-mexikanisches Federkopfschmuckprojekt.<br />

Studien zur chicano-Kultur im Peabody essex <strong>Museum</strong>,<br />

Salem, MA, USA.<br />

Ansichtskarten zu Mexiko, in Zusammenarbeit mit<br />

den Kollegen von inAH, Mexiko-Stadt, im rahmen der<br />

Vorbereitungen zu einer charles B. Waite-Ausstellung<br />

bzw. von möglichen restaurierungen in Mitla, oaxaca,<br />

Mexiko (Fortsetzung).<br />

Sammlungsrecherche zu Karl von Löffelholz, Kalifornien.<br />

Mitarbeit am eU-Projekt Read Me II.<br />

Beteiligung am eU-Projekt Multilateral Training for<br />

<strong>Museum</strong> Professionals (MUSE-TRAIN) im rahmen des<br />

Programms Fazilität zur Förderung der Zivilgesellschaft<br />

EU – Türkei, Interkultureller Dialog: Museen (ICD-MUSE).<br />

sÜdamerIka<br />

sammlungen mVk<br />

etta becker-donner In brasIlIen<br />

im Fokus stand <strong>2011</strong> das Forschungsprojekt<br />

zu den Brasilienexpeditionen von etta Becker-<br />

Donner in den Jahren 1954 und 1956. Bereits<br />

2009 hatte eine Delegation von Vertretern<br />

der Kanoê und Makurap das <strong>Museum</strong> für<br />

Völkerkunde besucht, um sich die Sammlungen<br />

anzusehen, die etta Becker-Donner auf<br />

ihren expeditionen zusammengetragen hatte.<br />

Auf einladung von José Augusto Kanoê besuchte<br />

claudia Augustat ihn und seine<br />

Familie in ricardo Franco. Begleitet wurde<br />

sie von Beth conklin von der Vanderbilt<br />

University in nashville, mit der sie auf den<br />

Spuren von etta Becker-Donner auch die Warí<br />

am rio Pacaás novos besuchte. Die Warí<br />

zeigten großes interesse an den Fotos, die etta<br />

Becker-Donner 1956 bei einem erstkontakt<br />

aufgenommen hatte; ebenso wie bei den<br />

Kanoê besteht auf beiden Seiten der Wunsch<br />

nach einer längerfristigen Kooperation. Die<br />

ergebnisse und eindrücke dieser reise flossen<br />

in die Ausstellung Abenteuer Wissenschaft.<br />

Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika<br />

ein und sind ein weiteres Beispiel<br />

für Projekte des Hauses, die unter dem Leitgedanken<br />

Shared Cultural Heritage stehen.<br />

etta Becker-Donner<br />

83


84 museum FÜr VÖlkerkunde<br />

sÜdamerIka<br />

sammlungszugänge<br />

schenkungen<br />

inv.-nr. 189.061<br />

Tanzmaske, Tikuna, Grenzgebiet Brasilien/<br />

Peru/Kolumbien (Slg. John Marshall)<br />

inv.-nrn. 189.089–189.095<br />

7 ethnographische objekte der Kanoê,<br />

Brasilien (Slg. José Augusto Kanoê)<br />

inv.-nr. 189.096<br />

1 ethnographisches objekt der Kanoê<br />

(Slg. natascha Kanoê)<br />

ankäufe<br />

inv.-nrn. 189.070–189.088<br />

ethnographische objekte der Kayapó, Warí,<br />

Jabutí, Kanoê und Makurap aus Brasilien<br />

(Slg. claudia Augustat)<br />

Tanzmaske der Tikuna, Slg. John Marshall, inv.-nr. 189.061<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. claudia AUGUSTAT<br />

ausstellungen<br />

Beiträge zur Ausstellung Wald / Baum / Mensch (kuratiert<br />

von Axel Steinmann und Gerard van Bussel)<br />

Kuratierung der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft.<br />

Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika<br />

(gemeinsam mit Barbara Plankensteiner und<br />

Gerard van Bussel)<br />

publIkatIonen<br />

Ausstellungskatalog Abenteuer Wissenschaft. Etta<br />

Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, <strong>Wien</strong><br />

(MVK) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit B. Plankensteiner und<br />

G. van Bussel); Auf den Spuren von Etta Becker-Donner.<br />

Von der Momentaufnahme zur Kontextualisierung<br />

einer Sammlung, ebenda, 63–71; Begegnungen mit<br />

den Kanoê, ebenda, 73–79 (gemeinsam mit<br />

J. A. Kanoê und W. Kapfhammer)<br />

einleitungen und objekttexte in: Ausstellungskatalog<br />

G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum /<br />

Mensch, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong><br />

Unsichtbare Welten. Mensch/Natur/Übernatur<br />

(ethnologie Bd. 44), eMLAAK – Schnittstelle für<br />

ethnomedizinischen Austausch und interkulturellen<br />

Kontakt, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />

Sacred Musical Instruments in <strong>Museum</strong>s: Are they<br />

sacred?, in: D. Hill – J.-P. chaumeil (Hgg.), Burst of<br />

Breath. Indigenous Ritual Wind Instruments in Lowland<br />

South America, University of nebraska Press<br />

redaktion von: Verein Freunde der Völkerkunde.<br />

Mitteilungsblatt i–iV, <strong>2011</strong><br />

rückentragkorb, Warí, Brasilien, inv.-nr. 189.084<br />

Forschungen<br />

Materielle Kultur und kulturelles Gedächtnis.<br />

Die ethnographischen Sammlungen der österreichischen<br />

Brasilienexpedition 1817–1835.<br />

Die ethnographischen Sammlungen der Brüder<br />

Schomburgk aus Guyana 1836–1844.<br />

Die Brasilien-Expeditionen von Etta Becker-Donner 1954<br />

und 1956 (gemeinsam mit Beth conklin, Vanderbilt<br />

University nashville).<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

10.2. Forschung am <strong>Museum</strong>. Zwei Beispiele aus dem<br />

<strong>Museum</strong> für Völkerkunde <strong>Wien</strong>, München, MVK<br />

5.–8.4. Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz,<br />

Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats zu The<br />

Presentation of the Non-European Collections in<br />

the Humboldt-Forum<br />

12.–14.4. Madrid, Museo de América, RIME-Workshop<br />

Ethnography <strong>Museum</strong>s in the Contemporary<br />

22.–26.6. Belem, Brasilien, SALSA-Tagung Materializing<br />

Memory: <strong>Museum</strong>s’ Changing Roles in Indigenous<br />

Cultural Politics (gemeinsam mit Beth conklin,<br />

Vanderbilt University nashville)<br />

12.7. rondônia, Fundação Universidade Federal de<br />

rondônia, colóquio sobre Formação de identidade<br />

cultural Rondônia. Uma história de pesquisa<br />

antropológica com os povos indígenas em Rondônia<br />

25.8. Brasilianische Federarbeiten, MVK (gemeinsam<br />

mit Peter Duschl)<br />

14.–18.9. <strong>Wien</strong>, Tagung der Deutschen Gesellschaft<br />

für Völkerkunde Die Brasilienexpeditionen von<br />

Etta Becker-Donner 1954 und 1956. Ein aktueller<br />

Feldbericht<br />

Kopfschmuck aus Palmblättern, oberarmbänder mit stilisiertem<br />

Kopfschmuck, Kayapó, Brasilien, inv.-nrn. 189.072; 189.071 a,b


Fotosammlung<br />

nachInVentarIsIerung<br />

Die bereits in den Vorjahren begonnene<br />

nachinventarisierung, welche durch die<br />

vorangegangene Vakanz der Fotosammlung<br />

notwendig geworden war, konnte ebenso<br />

wie die Digitalisierung des Bestandes auch<br />

in diesem Jahr erheblich vorangebracht<br />

werden.<br />

sammlungszugänge<br />

Mit der emsigen und zuverlässigen Hilfe von<br />

eva Hackl war es möglich, insgesamt 1.889<br />

Glasplatten und Glas-Dias in den Bestand der<br />

Fotosammlung aufzunehmen (VF_90.381 –<br />

VF_92.270).<br />

Zu den neu inventarisierten Beständen<br />

zählen unter anderem die Fotografien<br />

VF_91.430 – VF_91.444 (Slg. Fürer-Haimendorf;<br />

indien; naga); VF_91.445 – VF_91.482<br />

(Slg. Leon Balner; indonesien; Borneo) und<br />

VF_92.225 – VF_92.246 (Slg. richard oldenburg;<br />

Afrika, Kamerun). Des Weiteren konnte<br />

die einarbeitung und Pflege der Sammlungen<br />

in das TMS, wie auch die dortige nachtragung<br />

von informationen aus den inventarbänden<br />

(name des Sammlers, geographische<br />

Zuordnung, Beschlagwortung etc.) vorangetrieben<br />

werden.<br />

Durch die Mithilfe eines Praktikanten von<br />

der Universidad complutense de Madrid,<br />

nicolás Leyva Townsend, war es außerdem<br />

möglich, einen Teil der Becker-Donner-<br />

Sammlung zu scannen und somit für die<br />

weitere wissenschaftliche Bearbeitung zugänglich<br />

zu machen (ca. 1.200 Fotografien:<br />

VF_76104 – VF_80622). eine weitere Unterstützung<br />

erhielt die Fotosammlung durch<br />

das Praktikum von nathalie czihak und<br />

die fleißige Hilfe der ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />

Herrn Paul erhart und Herrn Dkfm.<br />

Manfred orange.<br />

Der Besucherverkehr und die Öffentlichkeitsarbeit<br />

nehmen einen immens wichtigen Teil<br />

der Tätigkeit der Fotosammlung ein, was<br />

auch an der umfangreichen Zahl der Anfragen<br />

in letzter Zeit zu erkennen ist. Die<br />

geleistete Öffentlichkeitsarbeit soll aufgrund<br />

ihrer relevanz für die Fotosammlung und<br />

das gesamte Haus weiter forciert werden, so<br />

dass langfristig gesehen eine noch größere<br />

Zahl an Leihanfragen und andere finanzielle<br />

Mittel einbringende Projekte akquiriert<br />

werden können. Auch sind hier die zahlreichen<br />

Anfragen zu Publikationsvorhaben<br />

und anderen Projekten zu nennen, die eine<br />

prioritäre Bedeutung für die Arbeit in<br />

der Fotosammlung in Form von recherchearbeiten<br />

und Abwicklung haben.<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

christine ZAcKeL, M.A.<br />

ausstellungen<br />

Kuratorische Assistenz der niederösterreichischen<br />

Landesausstellung <strong>2011</strong> Erobern – Entdecken – Erleben<br />

in carnuntum<br />

Forschungen<br />

Dissertationsvorhaben zu einer historischen Kulturanalyse<br />

der westgrönländischen Gesellschaft zu Beginn<br />

des 19. Jahrhunderts unter anderem anhand der<br />

Karl Ludwig Giesecke-Sammlung des <strong>Museum</strong>s für<br />

Völkerkunde, <strong>Wien</strong>.<br />

eine Frau flicht ein Körbchen, San Miguel, Boyaca,<br />

Kolumbien, um 1970, inv.-nr. VF 76.261<br />

archIV<br />

sammlungen mVk<br />

im Zusammenhang mit der fortlaufenden<br />

inhaltlichen erfassung des Archivbestandes<br />

lag <strong>2011</strong> das Hauptaugenmerk auf recherchen<br />

zu einzelnen objekten. Die fruchtbare<br />

Zusammenarbeit mit befreundeten institutionen<br />

wie dem Jüdischen <strong>Museum</strong>, dem<br />

naturhistorischen <strong>Museum</strong> und anderen<br />

konnte weiter gepflegt werden.<br />

ÖFFentlIchkeItsarbeIt und<br />

benutzerbetreuung<br />

Fünf Mitarbeiterinnen des For Muse-Projektes<br />

Euphorischer Anfang – dysphorische Gegenwart:<br />

Anthropologische Sammlungen im<br />

Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und<br />

Ethik an der Anthropologischen Abteilung<br />

des naturhistorischen <strong>Museum</strong>s in <strong>Wien</strong><br />

wurden bei intensiven recherchen zu<br />

Sammlungen bzw. Sammlern in asiatischen,<br />

ozeanischen, afrikanischen und südamerikanischen<br />

regionen betreut. – Betreuung einer<br />

Diplomandin sowie von Studenten und<br />

Wissenschaftlern aus dem in- und Ausland.<br />

proVenIenzForschung<br />

Die weitgehend von Dr. Gabriele Anderl betreute<br />

Provenienzforschung stand <strong>2011</strong> im<br />

Zeichen der Arbeiten an einem vorläufigen<br />

endbericht über die erwerbungen der Jahre<br />

1933 bis 2010. Dabei ging es vor allem um<br />

eine Bewertung der erwerbungen in diesem<br />

Zeitraum in Form von eintragungen in die<br />

Bilddatenbank TMS. Weiters wurden umfangreiche<br />

Dossiers zum Fall Ludwig von<br />

Höhnel sowie zur Sammlung Friedrich Wolff-<br />

Knize fertiggestellt.<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Mag. ildikó cAZAn-SiMÁnYi<br />

Forschungen<br />

Sichtung und Vorbereitung des archivalischen Materials<br />

zu otto Finsch für das ethnographische Kabinett.<br />

recherchen zu Zeichnungen von Baobabbäumen aus<br />

dem nachlass von robert Unterwelz (um 1880 – 1927)<br />

für die Ausstellung Wald / Baum / Mensch.<br />

ein Teilnachlass, bestehend aus einem reisetagebuch,<br />

notizen, ethnographischen und sprachlichen Studien, erzählungen,<br />

Zeichnungen, Skizzen und Briefen aus ostafrika<br />

kam 1990 als Geschenk aus dem nachlass von Gudrun<br />

Unterwelz, der Tochter des Forschers, in das Archiv des<br />

<strong>Museum</strong>s für Völkerkunde und wurde hier untersucht.<br />

85


86 museum FÜr VÖlkerkunde<br />

archIV bIblIothek<br />

recherchen zum altmexikanischen Federkopfschmuck,<br />

Suche nach Hinweisen auf eine restaurierung sowie auf<br />

die Anfertigung einer in Mexiko befindlichen Kopie.<br />

Suche nach Hinweisen zur Provenienz eines chinesischen<br />

Stellschirmes.<br />

Das Projekt Der schriftliche Nachlass von Etta Becker-<br />

Donner zur erschließung des im Archiv des <strong>Museum</strong>s für<br />

Völkerkunde befindlichen nachlasses von etta<br />

Becker-Donner, Direktorin des <strong>Museum</strong>s von 1964 bis<br />

1975, wurde <strong>2011</strong> in Vorbereitung auf die Ausstellung<br />

Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika<br />

und Lateinamerika abgeschlossen. Der nachlass ist nun<br />

in 13 Archivboxen geordnet.<br />

Wie auch in den vergangenen Jahren wird das laufende<br />

Projekt Biographische Separata, dessen Ziel eine Dokumentation<br />

biographischer Hinweise und weiterführender<br />

informationen zu Sammlern und Forschungsreisenden<br />

ist, ergänzt und erweitert.<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

23.–25.3. <strong>Wien</strong>, MAK – Österreichisches <strong>Museum</strong> für<br />

Angewandte Kunst/Gegenwartskunst, internationales<br />

Symposium Kunst sam meln – Kunst han deln der<br />

Kommission für Provenienzforschung des Bundesministeriums<br />

für Unterricht, Kunst und Kultur<br />

24.–26.11. Graz, Joanneum, Österreichischer <strong>Museum</strong>stag,<br />

in Zusammenarbeit mit der <strong>Museum</strong>sakademie<br />

Joanneum<br />

robert Unterwelz, Baobab, Tanzania, vermutlich<br />

Ugogo, Aquarell in den Briefen an die eltern, um<br />

1913, MVK, Archiv, nachlass Unterwelz<br />

gesamtbestand: 144.572 medIen<br />

Dem <strong>Museum</strong> für Völkerkunde in <strong>Wien</strong> ist<br />

seit seiner Gründung eine wissenschaftliche<br />

Bibliothek angeschlossen. Aufgrund ihrer<br />

großen Zahl an historischen Büchern wurde<br />

der Bibliothek 2001 der Status einer eigenständigen<br />

<strong>Museum</strong>ssammlung zuerkannt.<br />

Die öffentlich zugängliche Bibliothek deckt<br />

mit ihren Beständen sämtliche für die ethnologie<br />

bzw. die Kultur- und Sozialanthropologie<br />

relevante regionalgebiete ab. Der Bibliotheksbestand<br />

umfasst nicht nur „traditionelle“<br />

Medien wie Bücher, Zeitschriften, Atlanten<br />

etc., sondern zunehmend auch DVDs, Videos,<br />

cD-roMs und Audiokassetten. Darüber hinaus<br />

können alle interessierten die mit einem<br />

Lesesaal ausgestattete Leihbibliothek in vollem<br />

Umfang kostenlos nutzen. Die Ausleihfrist<br />

der Bücher beträgt, wenn nicht anders angegeben,<br />

30 Tage. – im Jahr <strong>2011</strong> wurde<br />

die Sammlung der Bibliothek durch Kauf,<br />

Tausch und Schenkung um insgesamt 1.478<br />

Medien erweitert.<br />

proJekte<br />

Digitalisierung historischer Werke, u. a.: ost-<br />

und West-indischer wie auch Sinesischer Lust-<br />

und Stats-Garten, erasmi Francisci, nürnberg:<br />

in Verlegung Johann A. endters und Wolfgang<br />

desz jüngern Sel. erben, 1668, [20] Bl.,<br />

1762 S., LXiii, [18] Bl.: ill., inv.-nr. 1.971 Hist.<br />

bestandsVerwaltung<br />

neuInVentarIsIerungen<br />

An neuerwerbungen wurden im Jahr <strong>2011</strong><br />

insgesamt 30 Sammlungen (Post nr.) mit<br />

277 objekten in den Sammlungsbestand<br />

des <strong>Museum</strong>s aufgenommen. Den größten<br />

Zugang verzeichnete dabei die Sammlung<br />

Afrika südlich Sahara mit 142 inventarnummern.<br />

Der überwiegende Teil dieses<br />

Bestandszuwachses (244 objekte) waren<br />

Schenkungen.<br />

Die neuerwerbungen wurden inventarisiert,<br />

begast und teilweise fotografiert, mit Barcodekarten<br />

versehen und in die bestehende<br />

(regionale und sachliche) Struktur der<br />

Sammlungs depots aufgenommen. Die Standorte<br />

wurden elektronisch erfasst.<br />

obJektbewegungen<br />

im Jahre <strong>2011</strong> wurden im Zusammenhang<br />

mit Leihgaben, Sonderausstellungen und<br />

ethnographischen Kabinetten insgesamt<br />

3563 objektbewegungen verzeichnet, wobei<br />

alle objektentnahmen und rückführungen<br />

in der Datenbank erfasst wurden.<br />

pFlege der sammlungsdepots<br />

Die Lagerung der Sammlungsbestände wurde<br />

auch im Jahr <strong>2011</strong> nach regionalen und<br />

funktionalen Kriterien sowie nach konservatorischen<br />

Gesichtspunkten kontinuierlich verbessert.<br />

Schwerpunkte waren im Jahre <strong>2011</strong><br />

die Depots von Südamerika und nordamerika<br />

sowie das provisorische Textildepot. insgesamt<br />

wurden im Zuge dieser optimierungsmaßnahmen<br />

für 1.481 objekte neue Standorte<br />

im Depot vergeben.<br />

Die einbindung des Textildepots in die elektronische<br />

Standortverwaltung wurde <strong>2011</strong><br />

begonnen und wird voraussichtlich 2012<br />

abgeschlossen sein.<br />

dIgItalIsIerung der InVentarbände<br />

Die inventarbände (objektinventar und<br />

Fotothek) wurden gescannt und stehen nun<br />

den Mitarbeitern sowie externen Gastwissenschaftlern<br />

digital zur Verfügung.


konserVIerung und restaurIerung<br />

Die große Anzahl von ca. 4.500 objekten,<br />

die für Ausstellungen und entlehnungen<br />

dokumentiert, konserviert und in vielen<br />

Fällen auch restauriert wurden, machte<br />

<strong>2011</strong> zu einem äußerst arbeitsintensiven Jahr<br />

für die Abteilung Konservierung im MVK.<br />

Die Konservatorinnen waren zudem für zahlreiche<br />

Auf- und Abbauten der objekte, deren<br />

kontinuierliche Zustandskontrolle und ihre<br />

klimatische Betreuung an verschiedenen<br />

natio nalen und internationalen Standorten<br />

veranwortlich. Für zahlreiche Projekte musste<br />

auch die Arbeit der Fotografen im Haus konservatorisch<br />

begleitet werden. Zur Bewältigung<br />

der konservatorischen Tätigkeiten im<br />

Haus hatte die Abteilung Unterstützung<br />

von 11 Praktikantinnen und Volontärinnen.<br />

initiiert durch die Abteilung wurden von<br />

Studentinnen der Akademie der bildenden<br />

Künste einige Semesterarbeiten abgeschlossen,<br />

die Betreuung zweier Diplomarbeiten<br />

ebenda und einer Doktorarbeit an der<br />

Universität für angewandte Kunst dauern an.<br />

Auch in diesem Jahr wurde das internationale<br />

Projekt zur Untersuchung und Konservierung<br />

des mexikanischen Federkopfschmucks<br />

(inv.-nr. 10.402) fortgeführt, zudem wurde<br />

mit der Untersuchung und Konservierung<br />

des großen chinesischen Schnitzlackstellschirms<br />

(inv.-nr. 71.233) begonnen.<br />

Stellschirm inv.-nr. 71.233, Vorderseite, Gesamtansicht vor<br />

der Konservierung, china, Qing Dynastie, Periode Qianlong<br />

(1736–1796), Schnitzlack, Höhe ca. 2,60 m, Breite ca. 3,30 m<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Mag. Gerhard Florian rAiner<br />

lehrtätIgkeIt<br />

SS <strong>2011</strong> Komplexe Materialgruppen, <strong>Wien</strong>, Akademie<br />

der bildenden Künste <strong>Wien</strong>, Vorlesung<br />

Mag. christiane JorDAn<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

28.–29.4. Materials and Methods for the Cleaning of<br />

Works of Art, <strong>Wien</strong>, Akademie der bildenden Künste <strong>Wien</strong><br />

16.6. St. Pölten, Kulturdepot, Symposium des Österreichischen<br />

restauratorenverbandes Das niederösterreichische<br />

Kulturdepot – Planung, Übersiedlung und Betrieb<br />

19.–23.9. Lissabon, ICOM-CC 16th Triennial Conference:<br />

Cultural Heritage/Cultural Identity: The Role of Conservation<br />

11.–12.11. Stuttgart, Staatliche Akademie der Bildenden<br />

Künste, „Das Leben der Dinge“ – Ethnographika und<br />

ihre Geschichte(n) bewahren<br />

lehrtätIgkeIt<br />

SS <strong>2011</strong> Komplexe Materialgruppen, <strong>Wien</strong>, Akademie<br />

der bildenden Künste <strong>Wien</strong>, Vorlesung<br />

Dipl.-rest. (FH) elisabeth TArAWneH<br />

publIkatIonen<br />

Ein Eisbärenfell aus dem Hause Habsburg, Diplomarbeit<br />

Berlin, HTW Berlin<br />

Mag. roswitha ZoBL<br />

sammlungen mVk<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

20.1. Anwendung von wässrigen Reinigungsgelen,<br />

<strong>Wien</strong>, Österreichische nationalbibliothek<br />

22.–24.2. <strong>Wien</strong>, Akademie der Bildenden Künste <strong>Wien</strong>,<br />

Papierseminar des Österreichischen restauratorenverbandes<br />

Identifizieren / Charakteristika von außereuropäischen<br />

Papieren<br />

7.–8.4. Paris, Musée du quai Branly, Konferenz To study,<br />

preserve and display the tapa<br />

16.6. St. Pölten, Kulturdepot SZ Kunst, Symposium des<br />

Österreichischen restauratorenverbandes Das niederösterreichische<br />

Kulturdepot – Planung, Übersiedlung und<br />

Betrieb<br />

lehrtätIgkeIt<br />

27.6. Baststoffe/Markpapier, <strong>Wien</strong>, Akademie der<br />

bildenden Künste <strong>Wien</strong>, im rahmen der Vorlesung<br />

Komplexe Materialgruppen, Vortrag<br />

Sophie FÜrnKrAnZ<br />

Stellschirm inv.-nr. 71.233, rückseite, Gesamtansicht<br />

vor der Konservierung<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

26.–28.10. London, British <strong>Museum</strong>, Tagung zum Thema<br />

„integrated Pest Management“ Pest Odyssey <strong>2011</strong>:<br />

Ten Years Later<br />

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88 museum FÜr VÖlkerkunde<br />

museum und publIkum<br />

neben allgemeinen Überblicksführungen für<br />

erwachsene und Kinder und Sonderführungen<br />

für angemeldete Gruppen, Kooperationspartner<br />

und bei raumvermietungen wurden<br />

von <strong>Museum</strong> und Publikum im MVK zahlreiche<br />

Vermittlungsprogramme durchgeführt.<br />

ausstellungen<br />

in der Ausstellung Die Kultur der Kulturrevolution.<br />

Personenkult und politisches Design<br />

im China von Mao Zedong wurden ausgehend<br />

vom Beispiel der politischen Propaganda<br />

chinas in der Zeit von 1966 bis<br />

1976 unter anderem für die Schulfächer Geschichte,<br />

politische Bildung, bildnerische<br />

Gestaltung, Deutsch und Latein Phänomene<br />

der politischen Beeinflussung, deren Werbestrategien<br />

und intentionen sowie Beispiele<br />

demagogischer Manipulation und Plakatkunst<br />

in Vergangenheit und Gegenwart erarbeitet.<br />

Für jüngere Kinder stand insbesondere das<br />

Thema des Sammelns im Mittelpunkt. Bei<br />

einem Aktionstag konnten Kinder ihre eigenen<br />

Sammlungen vorstellen und auf Wunsch<br />

tauschen.<br />

Ab Herbst stand die Ausstellung Wald /<br />

Baum / Mensch im Zentrum der Vermittlungstätigkeit.<br />

Je nach Alter und interesse der<br />

Zielgruppe wurden für Schulen und Kin dertages<br />

heime Arbeits- und Spielblätter sowie<br />

rätselrallyes zu den Themen der Ausstellung<br />

Ferienspielaktion rabe und andere Tiere<br />

Foto: Manfred Kaufmann<br />

open House<br />

zur Verfügung gestellt und eigene Würfel-<br />

und Brettspiele zum Thema Baum, Wald<br />

und Waldbewohner produziert. Für Schulen<br />

mit nachmittagsbetreuung wurde zu dieser<br />

Aus stellung gemäß den richtlinien zur Leseförderung<br />

ein eigenes 3-monatiges Angebot<br />

erstellt.<br />

FerIenspIelaktIon<br />

Bei der Ferienspielaktion in den Monaten<br />

Juli und August wurden Projekte angeboten,<br />

die unabhängig von Ausstellungen<br />

stattfinden können, da die dabei behandelten<br />

objekte aus der Lehrsammlung des<br />

<strong>Museum</strong>s stammen und somit jederzeit<br />

verfügbar und benutzbar sind. in leichter<br />

Abänderung der inhalte konnten sie ab<br />

September als neues ständiges Vermittlungsprogramme<br />

für Schulen angeboten<br />

werden. Die Themen umfassten: Augen zu!<br />

Unbekanntes entdecken – Neues erfahren;<br />

Rabe und andere Tiere – Tiermythen aus<br />

aller Welt und Spielend um die Welt – bekannte<br />

und unbekannte Spiele.<br />

Neujahrsbäume, Wunschbäume und Glücksbringer<br />

waren das Thema beim Winterferienspiel.<br />

Dabei wurden verschiedene Wahrsagespiele<br />

ausprobiert, neujahrsbräuche aus<br />

diversen Ländern – auch alte, fast vergessene<br />

aus Österreich – vorgestellt und allerlei<br />

Glücks bringer gebaut.<br />

Workshop „ethno-Kids“<br />

Foto: Manfred Kaufmann<br />

ethno-kIds<br />

Bei der monatlichen Aktionsreihe Ethno-Kids<br />

für Freizeitkinder wurden, und zwar zum Teil<br />

in Kooperation mit <strong>Wien</strong>Xtra, Workshops und<br />

Werkkurse angeboten, wobei die Kinder<br />

und Jugendlichen auf spielerische Art Teile<br />

der Ausstellung erkundeten und in handwerklicher<br />

und künstlerischer Tätigkeit das<br />

erfahrene umsetzen konnten.<br />

Bei der Serie Märchen von nebenan wurden<br />

im rahmen der Führung Wald- und Baummärchen<br />

aus aller Welt vorgestellt sowie im<br />

Anschluss daran in Bastelarbeiten, collagen<br />

und darstellendem Spiel umgesetzt. ein Workshop<br />

hatte das Thema Geschmückte Bäume<br />

zum inhalt. Dabei wurde unter anderem<br />

Schmuck gebastelt, mit dem der Weihnachtsbaum<br />

im Foyer des <strong>Museum</strong>s von den<br />

Kindern aufgeputzt wurde.<br />

open house, lange nacht der<br />

museen<br />

Der Aktionstag Open House in der Neuen Burg<br />

und die Lange Nacht der Museen standen<br />

ebenfalls im Zeichen der Wald-Ausstellung.<br />

Tanzvorführungen zum Thema Holz oder Darbietungen<br />

mit Holzinstrumenten sowie eine<br />

Demonstration zum Bau von instrumenten<br />

aus Waldfundstücken standen am Programm<br />

und begeisterten dabei tausende Gäste.


Vorträge, ausstellungsgespräche<br />

Vorträge, Ausstellungsgespräche und künstlerische<br />

Darbietungen wurden als rahmenprogramm<br />

zu allen Sonderausstellungen<br />

organisiert und veranstaltet – sofern sie<br />

nicht vom Verein Freunde der Völkerkunde<br />

angeboten wurden.<br />

in den Monaten Juli und August gab es<br />

unter anderem Schnupperkurse zu verschiedenen<br />

Themen. Besonders der Workshop<br />

Tango Argentino erwies sich dabei als äußerst<br />

publikumswirksam, sodass es ab Herbst<br />

wöchentliche Tangokurse mit Milonga gab,<br />

die weiterhin sehr gut besucht waren. Für<br />

Senioren wurde das Projekt Weniges kann<br />

viel erzählen realisiert.<br />

beneFIzVeranstaltung Japan<br />

Am 1. Mai fand mit persönlicher Unterstützung<br />

des japanischen Botschafters, S. e. iwatani<br />

Shigeo, und in Zusammenarbeit mit dem<br />

institut für ostasienwissenschaften der Universität<br />

<strong>Wien</strong>, der österreich-japanischen Gesellschaft,<br />

ikebana-international und der japanischen<br />

Schule in <strong>Wien</strong> eine Benefizveranstaltung<br />

für Japan statt. Der gesamte reinerlös der<br />

Veranstaltung, die von mehr als 700 Personen<br />

besucht wurde, ging direkt an die Bewohner<br />

der Kleinstadt Futaba, die nach dem erdbeben,<br />

dem Tsunami und der Atomkatastrophe aus<br />

ihrer Stadt evakuiert werden mussten.<br />

„ethno-Kids“<br />

FortbIldungsVeranstaltungen<br />

im Jahr <strong>2011</strong> wurden zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen<br />

und Workshops für Lehrerinnen,<br />

Kuratoren und Kulturvermittler<br />

angeboten, darunter im September mit<br />

Unterstützung von icoM-Österreich und<br />

der U.S.-Botschaft der Vortrag von George<br />

e. Hein (Prof. em., Graduate School of Arts<br />

and Social Sciences, Lesley University in<br />

cambrigde, Mass.) A Democratic Theory of<br />

<strong>Museum</strong> Education. er ging der Frage nach,<br />

wie demokratisch strukturiert Museen sind<br />

und vor allem, wie sich das in den Angeboten<br />

an die Öffentlichkeit, in den Sammlungsbeständen<br />

und in deren Bearbeitung<br />

äußert und welche rolle hierbei dem Personenkreis<br />

zukommt, der sich zentral mit<br />

den Benutzer/innen und deren Begegnung<br />

sowie mit der relevanz der Angebote auseinandersetzt.<br />

im november fand im rahmen<br />

der Vermittlungsinitiative „Kulturvermittlung<br />

mit Schulen in Bundesmuseen“ die 2. Seminartagung<br />

für die Kulturvermittler/innen der<br />

Österreichischen Bundesmuseen zum Thema<br />

Jugendliche im <strong>Museum</strong>: Zugänge und<br />

Methoden statt. nach einführungsvorträgen<br />

wurden in Workshops die vorgestellten Anstöße<br />

praktisch angewandt und bearbeitet.<br />

Benefizveranstaltung für Japan<br />

Foto: Manfred Kaufmann<br />

leIhgaben<br />

sammlungen mVk<br />

im Jahr <strong>2011</strong> war das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />

mit 607 Leihgaben an 13 Sonderausstellungen<br />

im in- und Ausland beteiligt.<br />

Workshop: Tango Argentino mit Maria<br />

casán & Pablo Ávila<br />

Lange nacht der Museen, naturholz-instrumentenbau mit<br />

reinhard Simbürger, Foto: John D. Marshall<br />

89


90 sammlung<br />

SAMMLUnGen DeS<br />

ÖSTerreicHiScHen THeATerMUSeUMS


ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />

dIrektIon<br />

Dr. Thomas TrABiTScH, Direktor<br />

Andreas KUGLer, stv. Direktor<br />

Ursula KLein<br />

Heinrich ScHWeiGer<br />

bÜhnenmodelle und kostÜme<br />

Hr Dr. Ulrike DeMBSKi<br />

theatergraFIk, plakate und programme<br />

Mag. Daniela FrAnKe<br />

MMag. Alexandra STeiner-STrAUSS<br />

Ar Gertrud FiScHer<br />

autographen und nachlässe<br />

Dr. christiane MÜHLeGGer-HenHAPeL<br />

Dr. Kurt iFKoViTS<br />

Dr. Lydia GrÖBL<br />

archIV, FIgurentheater, QuIsQuIlIen und<br />

gemälde<br />

or Mag. Karin neUWirTH<br />

proVenIenzForschung<br />

Andreas KUGLer<br />

Mag. ilse eicHBerGer<br />

Mag. christina GScHieL<br />

Mag. Martina JÄGer<br />

FotograFIsche sammlung<br />

Foi Haris BALic<br />

christian WiTTMAnn<br />

handzeIchnungen<br />

Dr. Vana GreiSeneGGer (bis 31.12.; Pension)<br />

MMag. Alexandra STeiner-STrAUSS<br />

bIblIothek<br />

othmar BArnerT<br />

Mag. claudia MAYerHoFer<br />

restaurIerung<br />

Mag. Mirjam BAZÁn cASTAneDA<br />

Anna FeMi-MeBAreK<br />

Mag. Kurt LiST<br />

Mag. nadja PoHn<br />

Mag. isabelle ZATScHeK<br />

museum und publIkum<br />

Mag. Karin MÖrTL<br />

Katharina ScHoLZ-MAnKer<br />

Mag. christine GoBBi<br />

Mag. Stefanie VAn FeLTen<br />

Bettina HornUnG<br />

dIrektIon<br />

allgemeInes<br />

Das Österreichische Theatermuseum stand<br />

im Jahre <strong>2011</strong> ganz im Zeichen seines<br />

20. Geburtstags, hatte es doch am 26. oktober<br />

1991 im Palais Lobkowitz erstmals seine<br />

Pforten geöffnet. Seitdem konnte es durch<br />

vielfältige Aktivitäten seinen ruf als Dokumentationsstätte<br />

österreichischer und internationaler<br />

Theatergeschichte sowie als ort<br />

viel besprochener Ausstellungen in der österreichischen<br />

<strong>Museum</strong>slandschaft und über die<br />

Grenzen unseres Landes hinaus festigen.<br />

eines der Anliegen der letzten Jahre war es,<br />

den Besuchern durch Ausstellungen einen<br />

Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen und –<br />

ohne die mit dem Geschehen auf der Bühne<br />

verbundene illusion zu nehmen – den nötigen<br />

Arbeitsaufwand bewusst zu machen, bis eine<br />

inszenierung zur Premiere kommt. nach vorangegangenen<br />

Projekten über die Arbeit des<br />

Bühnenbildners sowie über die so oft und<br />

noch immer verkannte Bedeutung des Lichts<br />

auf der Bühne präsentierte das Österreichische<br />

Theatermuseum <strong>2011</strong> unter dem Titel<br />

Verkleiden – Verwandeln – Verführen eine<br />

Auswahl seiner aus etwa 2.000 Theaterkleidern,<br />

Hüten, Schuhen und requisiten bestehenden<br />

Sammlung von Bühnenkostümen.<br />

im Mittelpunkt stand somit die Arbeit des<br />

Kostümbildners und das Theaterkostüm in<br />

all seiner Vielfalt und Bedeutung. Als resultat<br />

mehrjähriger Forschungstätigkeit erschien zu<br />

dieser erstmals in diesem Umfang gezeigten<br />

Sammlung ein Œuvrekatalog, der zugleich<br />

einen einblick hinter die Kulissen der Kostümwerkstatt<br />

der Österreichischen Bundestheater<br />

gestattet.<br />

Die im Sommer präsentierte Ausstellung<br />

Ungezähmte Natur. Bühnenbilder aus drei<br />

Jahrhunderten belegte, wie oft und facettenreich<br />

die Phantasie der Theaterschaffenden<br />

in die wilde natur flüchtete. Mit nur wenigen<br />

Ausnahmen waren dabei objekte aus unserer<br />

Sammlung von Handzeichnungen zu sehen,<br />

verfügt diese doch über einen reichtum, auf<br />

den die verschiedensten institutionen aus dem<br />

in- und Ausland für ihre Forschungs- und<br />

sammlungen Ötm<br />

Ausstellungsprojekte gerne zurückgreifen, was<br />

wiederum für uns von großer Bedeutung ist,<br />

weil gerade aus dieser Zusammenarbeit auf<br />

internationaler ebene neue und oft gemeinsame<br />

Projekte resultieren.<br />

ein Beispiel für eine derartige Zusammenarbeit<br />

bildete die Ausstellung Mantel der<br />

Träume. Ungarische Schriftsteller erleben<br />

<strong>Wien</strong> 1873–1936, die in Kooperation mit<br />

dem Literaturmuseum Petőfi, Budapest entstand;<br />

sie war Teil der reihe „Schriftsteller<br />

mit Gepäck“, die das Budapester <strong>Museum</strong><br />

mit der Absicht startete, einen einblick in die<br />

Geschichte jener Beziehungen zu gewähren,<br />

die die ungarische literarische Kultur mit den<br />

großen geistigen Zentren europas unterhielt.<br />

Dass <strong>Wien</strong> einen Meilenstein in dieser reihe<br />

bilden musste, lag auf der Hand, wenn man<br />

bedenkt, wie eng Geschichte und Kultur der<br />

beiden Städte miteinander verwoben sind.<br />

Der Umstand, dass Ungarn im ersten Halbjahr<br />

<strong>2011</strong> erstmals den eU-Vorsitz innehatte,<br />

war ein Grund mehr, die Ausstellung in <strong>Wien</strong><br />

zu präsentieren.<br />

Am 21. november <strong>2011</strong> jährte sich der<br />

Todestag des deutschen Dichters Heinrich<br />

von Kleist zum 200. Mal. nach seinem spektakulären<br />

Freitod, in den er – dem „auf<br />

erden nicht zu helfen war“ – gemeinsam<br />

mit seiner Todesgefährtin Henriette Vogel<br />

ging, begann zunächst noch sehr verhalten<br />

die entdeckung eines Werkes, dessen Größe<br />

nur wenige Zeitgenossen erkannt haben. im<br />

ringen um die unbedingte Verwirklichung<br />

des eigenen Anspruchs schuf Kleist in wenigen<br />

Jahren ein literarisches und journalistisches<br />

Werk, das 200 Jahre später moderner denn<br />

je ist. Die Biographen des 19. und 20. Jahrhunderts<br />

sahen Kleist vornehmlich als einen<br />

an der Zeit gescheiterten Dichter, dessen<br />

Leben sich folgerichtig auf ein tragisches<br />

ende hin bewegt hatte. Die Ausstellung des<br />

Österreichischen Theatermuseums in Kooperation<br />

mit dem Kleist-<strong>Museum</strong> in Frankfurt<br />

(oder) stellte jedoch nicht das temporäre<br />

oder partielle Scheitern Kleists an sich selbst<br />

91


92 ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />

oder an den Umständen in den Mittelpunkt,<br />

sondern seine wichtigen und manchmal<br />

überraschenden entscheidungen.<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> stand auch im Zeichen des<br />

Jubiläums der diplomatischen Beziehung<br />

zwischen china und Österreich. Aus diesem<br />

Anlass präsentierte das Österreichische Theatermuseum<br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

Österreichischen institut für china- und Südostasienforschung<br />

die Ausstellung Zauber<br />

des bunten Schattens, die sämtliche Stile<br />

des chinesischen Schattentheaters aufzeigte<br />

und von Vorführungen eines Schattentheaters<br />

aus changsha in der Provinz Hunan<br />

begleitet wurde. Darüber hinaus hat das<br />

Österreichische Theatermuseum gemeinsam<br />

mit dem Filmarchiv Austria eine kleine<br />

Ausstellung im Kulturforum in Prag gestaltet,<br />

die der Schauspielerin romy Schneider<br />

und ihrem Filmschaffen gewidmet war.<br />

Trotz der als angespannt zu bezeichnenden<br />

finanziellen Situation war es auch <strong>2011</strong> möglich,<br />

den Sammlungsbestand um für die<br />

österreichische Theatergeschichte relevante<br />

Materialien zu erweitern – erwähnt sei an<br />

dieser Stelle der Ankauf eines Konvoluts<br />

von 8 radierungen zu Stefano Landis oper<br />

Il Sant’Alessio aus dem Jahr 1634. Der größte<br />

Teil kam allerdings über den Weg der Schenkung<br />

in unser Haus, wobei der nachlass der<br />

Schauspielerin und regisseurin Hilde Weinberger<br />

sowie jener von Helmut Schwarz –<br />

Dramatiker, Dramaturg und Leiter des Max<br />

reinhard Seminars – hervorgehoben sei.<br />

Das Österreichische Theatermuseum ist auch<br />

im Jahr <strong>2011</strong> seiner Verpflichtung nachgekommen,<br />

die Zusammenarbeit mit anderen<br />

befreundeten institutionen zu pflegen. Die<br />

über eine Kooperation weit hinausreichende<br />

Freundschaft mit dem Deutschen Theatermuseum<br />

München wird zu einer Übernahme<br />

der ursprünglich für Dezember<br />

geplanten, nun im Frühjahr 2012 stattfindenden<br />

Ausstellung Welt der Operette.<br />

Glamour, Stars und Showbusiness führen.<br />

Die so gedeihliche Kooperation mit dem<br />

Kleist <strong>Museum</strong> Frankfurt (oder) lässt auf eine<br />

Fortsetzung hoffen und die Zusammenarbeit<br />

mit den instituten für Theater-, Filmund<br />

Medienwissenschaften an der Universität<br />

<strong>Wien</strong> wie auch an der Universität Köln/<br />

Schloss Wahn, mit den Theatermuseen in<br />

Laibach und Hannover, dem <strong>Museum</strong> der<br />

Mailänder Scala, dem Stadtmuseum München,<br />

der Mac nay collection/San Antonio,<br />

Texas sowie dem Bakrushin <strong>Museum</strong> Moskau<br />

konnte auch <strong>2011</strong> erfolgreich fortgesetzt<br />

werden.<br />

Mit der Villa Stuck München und dem Ausstellungszentrum<br />

„La casa encendida“ Madrid<br />

wurde und wird intensiv an einer Ausstellung<br />

mit dem Titel Die Kulisse explodiert. Friedrich<br />

Kiesler und Theater gear beitet, die anschließend<br />

an <strong>Wien</strong> (2012) von den genannten<br />

institutionen (München 2013, Madrid 2013/<br />

14) übernommen wird. Das Historische<br />

<strong>Museum</strong> Krakau berief die Direktion des<br />

Österreichischen Theatermuseums in das<br />

Programme Board zur errichtung eines<br />

Theatermuseums in Krakau, das im Frühjahr<br />

2014 in dieser für die europäische Theatergeschichte<br />

durchaus wichtigen Stadt eröffnet<br />

werden soll. Die durch die Zusammenarbeit<br />

mit dem Historischen <strong>Museum</strong> Krakau wie<br />

auch mit dem Petőfi Literaturmuseum Budapest<br />

entstandene Beziehung, die durchaus<br />

als freundschaftlich bezeichnet werden kann,<br />

bedeutet einen wichtigen Schritt in dem<br />

steten Bemühen, gemeinsamen kulturellen<br />

Vorstellungen eines wieder gemeinsamen<br />

europa gegenüber nationalen Denkschemata<br />

den Vorrang zu geben.<br />

nicht nur wegen seiner Ausstellungstätigkeit,<br />

sondern auch wegen der Vielzahl der<br />

Veranstaltungen und deren hohen Qualität<br />

konnte das Österreichische Theatermuseum<br />

seinen ruf als ort des Austausches, vor<br />

allem auf den Gebieten Theater und Musik,<br />

bekräftigen. obwohl wir die Zahl unserer<br />

Veranstaltungen wegen der angespannten<br />

finanziellen Situation zu reduzieren hatten,<br />

fanden auch <strong>2011</strong> Konzerte, Theateraufführungen,<br />

Buchpräsentationen und Vorträge<br />

als Teil eines auf die jeweilige Ausstellung<br />

abgestimmten rahmenprogramms<br />

statt. Mit diesen Veranstaltungen, die inzwischen<br />

zu einem festen Bestandteil der<br />

Aktivitäten des Hauses geworden sind, ist<br />

es erneut gelungen, die Bedeutung des<br />

Österreichischen Theatermuseums in der<br />

österreichischen <strong>Museum</strong>slandschaft hervorzuheben.<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. Thomas TrABiTScH<br />

publIkatIonen<br />

Musik und Oper in Venedig, in: Ausstellungskatalog<br />

Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg<br />

<strong>2011</strong> (gemeinsam mit r. Hopfner)<br />

Herausgabe des Ausstellungskatalogs Welt der Operette.<br />

Glamour, Stars und Showbusiness, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong> (Ausstellung:<br />

ÖTM 2012) (gemeinsam mit M.-T. Arnbom und<br />

K. clarke)


Ühnenmodelle und kostÜme<br />

im Mittelpunkt der Tätigkeiten stand <strong>2011</strong><br />

die Betreuung der <strong>Museum</strong>sbesucher in Form<br />

von themenbezogenen Spezialführungen und<br />

Aktionen rund um die Kostümausstellung.<br />

Als Höhepunkt können die zahlreichen Kostümschenkungen<br />

und Angebote gesehen<br />

werden, die im engen Zusammenhang mit<br />

der erfolgreichen Präsentation der hauseigenen<br />

Kostümsammlung erzielt worden<br />

sind und die für das Jahr 2012 einen starken<br />

Sammlungszuwachs erwarten lassen. Die<br />

zunächst nur rudimentär angelegten Modelldatensätze<br />

in der objektdatei des TMS-erfassungsprogramms<br />

wurden durch rechercheergebnisse<br />

vervollständigt, ergänzt und<br />

mit der ereignisdatei verknüpft.<br />

Die Übersiedlung eines großen Teils der<br />

Samm lung von Modellen und Kostümen aus<br />

den Depoträumen in der Hanuschgasse 3 in das<br />

neue Depot am <strong>Wien</strong>er Stadtrand war eine<br />

logistisch wie auch praktisch-orientierte Herausforderung<br />

für Sammlungsverantwortliche<br />

und restaurierung, die mit ende des Jahres<br />

<strong>2011</strong> erfolgreich abgeschlossen worden ist.<br />

sammlungszugänge<br />

modelle<br />

e 4882<br />

Der Theatermacher<br />

Autor: Thomas Bernhard<br />

Bühnenbild: Karl-ernst Herrmann<br />

Herstellung: Stefan ordelt<br />

Uraufführung: Landestheater Salzburg, 1985<br />

inv.-nr. MS S960<br />

Modell der Zauberflöte von Wolfgang A. Mozart. Staatsoper, 1988<br />

im Zusammenhang mit der Thomas Bernhard-Ausstellung<br />

2009/10 konnte die Modellrekonstruktion<br />

des Bühnenraumes erworben<br />

werden. Sie zeigt die Szenerie des Spielortes<br />

im Gasthaus Schwarzer Hirsch in Utzbach.<br />

e 4883<br />

Die Macht des Schicksals (1., 2., 3. und<br />

6. Bild)<br />

Musik: Giuseppe Verdi<br />

Bühnenbild: Pier Luigi Pizzi<br />

<strong>Wien</strong>, Staatsoper, 1974<br />

inv.-nrn. MS K372 – MS K375<br />

Aida (1. Bild, 4. Bild 1. und 2. Teil)<br />

Musik: Giuseppe Verdi<br />

Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen<br />

<strong>Wien</strong>, Staatsoper, 1973<br />

inv.-nrn. MS G744, MS G745, MS M537<br />

Die Zauberflöte<br />

Musik: Wolfgang A. Mozart<br />

Bühnenbild: Yannis Kokkos<br />

<strong>Wien</strong>, Staatsoper, 1988<br />

inv.-nr. MS M527<br />

Attila<br />

Musik: Giuseppe Verdi<br />

Bühnenbild: Ulisse Santicchi<br />

<strong>Wien</strong>, Staatsoper, 1980<br />

inv.-nr. MS K371<br />

Lulu (1., 2. und 3. Akt)<br />

Musik: Alban Berg<br />

Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen<br />

<strong>Wien</strong>, Staatsoper, 1968<br />

inv.-nrn. MS M534 – MS M536<br />

Jakob Lenz<br />

Musik: Wolfgang rihm<br />

sammlungen Ötm<br />

Bühnenbild: Dietrich Schoras<br />

Staatsoper im Künstlerhaus, 1988<br />

inv.-nr. MS U897<br />

Diese Theatermodelle zu Aufführungen in der<br />

<strong>Wien</strong>er Staatsoper zwischen 1973 und 1988<br />

sind die ersten aufgearbeiteten und wiederhergestellten<br />

objekte, die der Österreichische<br />

Bundestheaterverband dem ÖTM 2010<br />

schenkte.<br />

kostüme<br />

Heinz Zuber als clown enrico<br />

e 4867 (nachlass Heinrich Schweiger)<br />

Halskette<br />

getragen von Heinrich Schweiger als<br />

Herzog von Gloster<br />

König Heinrich VI. von William Shakespeare<br />

Kostüme: elli rolf<br />

<strong>Wien</strong>, Burgtheater, 1964<br />

inv.-nr. KS o 6391<br />

e 4984<br />

Kostüm von Heinz Zuber als clown enrico<br />

getragen ab 1975<br />

inv.-nr. KS o 6392<br />

Seit vielen Jahren ist clown enrico aus der<br />

orF-Kinderserie Am dam des bekannt und<br />

seine Beliebtheit bei Kindern und erwachsenen<br />

ungebrochen. Heinz Zuber, Mitglied des<br />

<strong>Wien</strong>er Burgtheaters, gestaltet den liebenswürdigen<br />

Spaßmacher mit viel Gespür und<br />

großer darstellerischer Meisterschaft. Sein<br />

legendäres clown-Kostüm schenkte er <strong>2011</strong><br />

dem ÖTM.<br />

Heinrich Schweiger als Herzog<br />

von Gloster in König Heinrich VI.<br />

von William Shakespeare. Burgtheater,<br />

1964<br />

93


94 ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />

theatergraFIk, plakate und programme<br />

Die eingabe und Digitalisierung der Druckgrafiken<br />

sowie der dazugehörigen Druckplatten<br />

aus dem nachlass richard Teschner<br />

ist abgeschlossen. Die einladungen, Theaterzettel,<br />

Spielpläne und inhaltsangaben zu<br />

richard Teschners Figurenbühnen wurden<br />

ebenfalls eingegeben, die Digitalisierung der<br />

objekte steht kurz bevor. im rahmen dieser<br />

eingabe wurde ein Gesamtspielplan aller<br />

nachweisbaren Aufführungen erstellt.<br />

Die Auflösung der Außendepots in der Hanuschgasse<br />

führte zur Umlagerung der von<br />

dort stammenden Bestände in das Palais<br />

Lobkowitz. Da sich darunter auch die ausländischen<br />

Theaterzettel und Programmhefte<br />

befanden, wurden diese im rahmen der<br />

Übersiedelung gesondert gesichtet und bearbeitet.<br />

Die Volontärin Petra Hofschneider<br />

überprüfte den Bestand und bettete ihn um,<br />

erneuerte die Beschriftungen und erstellte<br />

eine spielstättenbezogene eXceL-Liste.<br />

im rahmen von sammlungsübergreifenden<br />

nachlassprojekten wurden durch Dr. Andrea<br />

Huemer die Programme aus den nachlässen<br />

Hilde Weinberger, otto Tausig und Helmut<br />

Schwarz ins TMS eingegeben. in Zusammenarbeit<br />

mit Mag. claudia Mayerhofer wurden<br />

Vorbereitungen zur weiteren Digitalisierung<br />

von Theaterzetteln in Hinblick auf eine virtuelle<br />

Zusammenführung des Bestandes aus<br />

Bibliothek und Programmarchiv getroffen.<br />

sammlungszugänge<br />

Il Sant’Alessio, 3. Akt. 5. Szene: casa di eufemiano / Haus des eufemiano<br />

(Himmelfahrt des Sant’Alessio). Barockoper, rom 1634. ÖTM, inv.-nr. GS GSS5968<br />

ankäufe<br />

e 4888<br />

Folge von 8 radierungen zur oper<br />

Il Sant’Alessio, 1634, Künstler/Stecher:<br />

François collignon<br />

schenkungen (auswahl)<br />

e 4933<br />

75 Programmhefte bzw. Theaterzettel und<br />

2 Plakate aus dem nachlass Hilde Weinberger<br />

(v. a. <strong>Wien</strong>, Studio der Hochschulen)<br />

e 4944<br />

6 Theaterzettel aus Bern (Schweiz),<br />

Hotel de Musique, Direktion Georg<br />

Dengler, 1811–1812<br />

e 4955<br />

ca. 65 Plakate, ca. 170 Programmhefte,<br />

20 Monatsspielpläne, 4 Spielzeithefte,<br />

4 Jahrbücher, 2 Fächer mit Spielzeitinformationen,<br />

nachlieferung des Theaters an<br />

der <strong>Wien</strong>, eröffnungsjahr 2006 bis Spielzeit<br />

2010/11<br />

e 4963<br />

ca. 120 Programmhefte inkl. Theaterzettel,<br />

ca. 100 Programme zu Sonderveranstaltungen,<br />

ca. 300 Theaterzettel, 4 Spielzeithefte,<br />

nachlieferung der Volksoper <strong>Wien</strong>, Spielzeit<br />

2006/07 bis Spielzeit 2010/11<br />

e 4963<br />

49 Theaterzettel und 2 Plakate aus dem<br />

nachlass Helmut Schwarz (div. <strong>Wien</strong>er<br />

Theater)<br />

e 4967<br />

23 Aushangzettel und 4 Plakate aus dem<br />

nachlass Max Meinecke, <strong>Wien</strong> (Akademietheater,<br />

Burgtheater, Staatsoper, Konzerthaus),<br />

Ankara (Devlet tiyatrosu) und istanbul<br />

(Devlet tiyatrosu, Sehir tiyatrosu)<br />

e 4990<br />

Zivilporträt Henriette Sontag, radierung,<br />

1827<br />

Des Weiteren gab es verschiedene Schenkungen<br />

von Privatpersonen, überwiegend die<br />

<strong>Wien</strong>er Theater betreffend, sowie die regelmäßigen<br />

Zusendungen von Programmheften,<br />

Spielplänen und Plakaten der aktuell<br />

spielenden Theater <strong>Wien</strong>s und Österreichs.<br />

tms-eIngaben und<br />

dIgItalIsIerungen<br />

theatergrafik:<br />

Druckgrafiken von richard Teschner; Druckplatten<br />

von richard Teschner (inkl. Umschläge<br />

und Zustandsdrucke); Tapetenmusterbuch<br />

von richard Teschner; radierungen<br />

zur Barockoper Il Sant’Alessio; Kostümfigurinen<br />

zu Die Puppenfee; Theaterbaugrafiken<br />

zum Theater an der <strong>Wien</strong>; rollen-<br />

und Zivilporträts der Sängerinnen Pauline<br />

Anna Milder-Hauptmann und Wilhelmine<br />

Schröder-Devrient sowie des Sängers Johann<br />

Michael Vogl; rollenporträts des Schauspielers<br />

J. G. Wohlbrück.<br />

plakatsammlung:<br />

Plakate von richard Teschner.<br />

programmarchiv:<br />

einladungen, Spielpläne und inhaltsangaben<br />

zu richard Teschners Figurenbühnen; Theaterzettel<br />

des Hotel de Musique in Bern<br />

(Schweiz); Programmhefte zur Ausstellung<br />

Welt der Operette aus <strong>Wien</strong>, Berlin, Paris<br />

und new York.


leserbetreuung<br />

Benutzer (vor ort): 78<br />

Benutzer (per Telefon und e-Mail): 65<br />

Benutzer (gesamt): 143<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Mag. Daniela FrAnKe<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

10.2. <strong>Wien</strong>, 9. Forschungsgespräch des Don Juan Archiv<br />

<strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong>er Theaterzettel / Theaterrepertoire <strong>Wien</strong>s<br />

30.6. Das Programmarchiv des Österreichischen<br />

Theatermuseums, <strong>Wien</strong>bibliothek im rathaus,<br />

Musiksammlung, Tagung Theater-Zettel-Sammlungen<br />

(29.–30.6.)<br />

Forschungen<br />

Bearbeitung der Druckgrafiken und Druckplatten aus<br />

dem nachlass richard Teschner<br />

Bearbeitung der einladungen und Spielpläne aus<br />

dem nachlass richard Teschner sowie erstellung eines<br />

Gesamtspielplans der Teschner Figurenbühnen<br />

Betreuung der Bearbeitung der Theaterzettel und<br />

Programmhefte des Bestands zu ausländischen Theatern<br />

durch die Volontärin Petra Hofschneider<br />

Vorbereitungen zur weiteren Digitalisierung von<br />

Theaterzetteln sowohl in Bezug auf eine erfassung nach<br />

Konvoluten als auch nach einzelobjekten<br />

sonstIges<br />

Spielstättenbezogene Überprüfung und Umbettung<br />

von <strong>Wien</strong>er Theaterzetteln und Programmheften<br />

(Schlosstheater Schönbrunn inkl. Max reinhardt<br />

Seminar, Theater im redoutensaal, Komische oper<br />

bzw. ringtheater, Konzerthaus)<br />

Betreuung von Benutzern und Leihnehmern<br />

Aufarbeitung von diversen Altbeständen (u. a. aufgrund<br />

von Anfragen)<br />

MMag. Alexandra STeiner-STrAUSS<br />

publIkatIonen<br />

Venedig und das Theater, in: Ausstellungskatalog Venedig.<br />

Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg <strong>2011</strong>,<br />

141–148; objekttexte ebenda<br />

autographen und nachlässe<br />

sammlungszugänge<br />

schenkungen<br />

e 4885<br />

Material zu Fritz oesterreicher<br />

e 4886<br />

Material zu Hedwig Jürg (u. a. Korrespondenz<br />

mit Michael Heltau)<br />

e 4912<br />

eigenhändiger Brief von Karl Farkas und<br />

Typoskript-Brief von Ludwig Mohr<br />

e 4933<br />

nachlass Hilde Weinberger (Studio der<br />

Hochschulen)<br />

e 4934<br />

ca. 130 Schauspieler-Autographen und<br />

-Autogramme<br />

e 4958<br />

Konvolut betreffend Hermann romberg<br />

e 4964<br />

nachlass Helmut Schwarz<br />

Brief von Karl Farkas<br />

leserbetreuung<br />

Archivbenutzer: 114<br />

Benutzer per e-Mail: 150<br />

sammlungen Ötm<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. christiane MÜHLeGGer-HenHAPeL<br />

ausstellungen<br />

organisation der Ausstellung Mantel der Träume –<br />

ungarische Schriftsteller erleben <strong>Wien</strong> 1873–1936<br />

(3.3.–2.5.<strong>2011</strong>)<br />

Forschungen<br />

Kommentar Briefwechsel Alfred roller – Hugo von<br />

Hofmannsthal<br />

Fortsetzung TMS-eingabe nachlass caspar neher<br />

sonstIges<br />

Aufarbeitung Altbestände (inventarisierung und<br />

TMS-eingabe)<br />

TMS-Beauftragte<br />

95


96 ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />

Dr. Kurt iFKoViTS<br />

ausstellungen<br />

Kurator der Ausstellung Romy Schneider. Životní pouť /<br />

Lebensweg / Sa vie, Prag, Österreichisches Kulturforum,<br />

11.10.<strong>2011</strong>–5.1.2012 (gemeinsam mit G. Krenn,<br />

Filmarchiv Austria)<br />

publIkatIonen<br />

Herausgabe von Die <strong>Wien</strong>er Wochenschrift Die Zeit<br />

(1894–1904) als Mittler zwischen der Tschechischen<br />

und <strong>Wien</strong>er Moderne, Prag (Masarykův ústav a Archiv<br />

AV Čr, v.v.i.) – <strong>Wien</strong> (Österreichisches Theatermuseum)<br />

<strong>2011</strong> (gemeinsam mit L. Kostrbová und V. Doubek);<br />

einleitung ebenda, 7–15 (gemeinsam mit L. Kostrbová);<br />

Hermann Bahrs Herausbildung der <strong>Wien</strong>er Moderne<br />

und die Rolle der Tschechen vor dem Hintergrund<br />

der medialen Strategien der Zeit, ebenda, 95–109;<br />

Mitarbeiter der Wochenschrift Die Zeit, ebenda,<br />

401–436 (gemeinsam mit L. Kostrbová)<br />

Venedig und die <strong>Wien</strong>er literarische Moderne – Hofmannsthal,<br />

Schnitzler, Bahr, in: Ausstellungskatalog<br />

Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg<br />

<strong>2011</strong>, 258–264<br />

<strong>Wien</strong>er Adressbücher, in: Aus dem Antiquariat, n. F. 9,<br />

nr. 2, <strong>2011</strong>, 76–79<br />

K poznávání dějin divadla v Rakousku a v českych zemích.<br />

Památce Oscara Teubera, in: Divadelní revue 22, nr. 1,<br />

<strong>2011</strong>, 7–8 [mit einem Brief oscar Teubers: Hoher Landesausschuß!<br />

– Slavný zemský výbore! Žádost Oscara Teubera<br />

o finanční podporu, 9–13] (gemeinsam mit J. Ludvová)<br />

Titelbild des Folders zur romy<br />

Schneider-Ausstellung in Prag<br />

Publikation in Kooperation mit dem<br />

Österreichischen Theatermuseum<br />

„Schwer aufzuschreiben. Keine Noten fuer Sprechen“.<br />

Über Regiebücher im Allgemeinen und jene von Max<br />

Reinhardt im Besonderen, in: Lesespuren – Spurenlesen<br />

oder Wie kommt die Handschrift ins Buch? Von<br />

sprechenden und stummen Annotationen (Sichtungen,<br />

Bd. 12/13), <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 138–150<br />

„Doch ist es immerhin möglich, daß Sie sich ins Utopische<br />

verlocken lassen.“ Die Ereignisse der Jahre 1914 bis<br />

1918 in der Korrespondenz Hermann Bahrs mit Jaroslav<br />

Kvapil, in: rudolf Kučera (Hg.), Muži října 1918. Osudy<br />

aktérů vzniku republiky československé, Střed, Suplementum<br />

1, Prag (Masarykův ústav a Archiv AV Čr v.v.i.)<br />

<strong>2011</strong>, 183–192<br />

Forschungen<br />

Koordination der Bearbeitung des nachlasses richard<br />

Teschner<br />

Vorbereitung der Ausstellung „Gegen Klimt“. –<br />

Gustav Klimt und Hermann Bahr<br />

richard Teschner<br />

Mitarbeit an der Homepage zu Hermann Bahr<br />

(http://www.univie.ac.at/bahr/)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

31.3. Zentrum und Peripherie am Beispiel der Vermittlungen<br />

tschechischer und (deutschsprachiger) Literatur<br />

zwischen Hermann Bahr und Jaroslav Kvapil, Workshop<br />

Zentrum und Peripherie des Forschungsverbundes<br />

Prag als Knotenpunkt europäischer Modernen, Karlsuniversität<br />

Prag<br />

12.4. Die Herausbildung der <strong>Wien</strong>er Moderne und die<br />

Rolle der Tschechen vor dem Hintergrund der medialen<br />

Strategien der „Zeit“, Vorlesung vor Studenten der<br />

Vergleichenden Literaturwissenschaft, Universität <strong>Wien</strong><br />

6.5. Präsentation des Archivs bei Ungehobene Schätze<br />

aus österreichischen Archiven und Bibliotheken im<br />

Rahmen des Tags der <strong>Wien</strong>er Germanistik, Universität<br />

<strong>Wien</strong><br />

16.7. Richard Teschner – ein Prager Künstler zwischen<br />

Groteskem und Deutschnationalem?, Tagung Soziale/<br />

Kulturelle (Stadt-)Räume und Transkulturalität in Prag,<br />

im rahmen des Forschungsverbundes Prag als Knotenpunkt<br />

europäischer Modernen, Universität Konstanz<br />

Dr. Lydia GrÖBL<br />

Forschungen, sonstIges<br />

nachlass Max reinhardt: Fortsetzung der inventarisierung<br />

und TMS-eingabe der Materialien zu inszenierungen<br />

inventarisierung und TMS-eingabe der biographischen<br />

Materialien<br />

inventarisierung und TMS-eingabe der Zeitungsausschnitte<br />

1901 bis 1931<br />

nachlass Heinrich Schnitzler: ordnung, inventarisierung<br />

und TMS-eingabe der Korrespondenz A bis S<br />

(dzt. 52 Kartons)<br />

nachlass Albin Skoda: inventarisierung und<br />

TMS-eingabe der notizkalender 1927 bis 1961


archIV, FIgurentheater, QuIsQuIlIen und gemälde<br />

archIV<br />

Der gesamte nummerisch erfasste Schriftverkehr<br />

der Theatersammlung der nationalbibliothek<br />

der Jahre 1942–1960 wurde in<br />

das TMS aufgenommen bzw. bereits vorhandene<br />

Datensätze entsprechend ergänzt<br />

oder korrigiert. es handelt sich hierbei um<br />

mehr als 5.000 Datensätze.<br />

FIgurentheater & teschner-<br />

FIgurenspIegel, puppen- und<br />

papIertheatersammlung<br />

im Dezember <strong>2011</strong> wurde 6 Mal das Weihnachtsspiel<br />

von richard Teschner aufgeführt.<br />

im rahmen der Vorbereitungsarbeiten für<br />

die Teschner-Ausstellung wurden sämtliche<br />

requisiten fotografiert und aufgenommen.<br />

Die Zuordnung der einzelnen Teile wurde<br />

<strong>2011</strong> begonnen und wird 2012 abgeschlossen.<br />

Die restaurierungsarbeiten an den objekten<br />

(Figuren, Kulissen und requisiten) zu den<br />

Stücken richard Teschners wurden auch im<br />

Jahr <strong>2011</strong> weitergeführt.<br />

sammlung papIertheater<br />

Der Verein Forum Papiertheater mit Sitz im<br />

Historischen <strong>Museum</strong> Schloss Philippsruhe<br />

in Hanau wird seine Generalversammlung<br />

verbunden mit einem Symposium im Mai<br />

2012 in <strong>Wien</strong> abhalten. Der Veranstaltung<br />

wird besondere Bedeutung beigemessen,<br />

da der Verein sein 20-jähriges Bestehen feiert.<br />

Austragungsort und Koordinierungsstelle ist<br />

das Österreichische Theatermuseum.<br />

sammlungszugänge<br />

e 4957<br />

Schenkung von zwei Marionetten aus dem<br />

Besitz von Ursula Blickle<br />

QuIsQuIlIen und gemälde<br />

Weiterführung der Überarbeitung der Bestände,<br />

Korrektur der Standorte sowie die<br />

Feststellung des erhaltungszustandes der<br />

objekte, um notwendige restauratorische<br />

Maßnahmen zu setzen, besonders im Hinblick<br />

auf die Übersiedlung der objekte in<br />

das Zentraldepot.<br />

sammlungen khm<br />

Auch in der Quisquiliensammlung wurden<br />

die Überarbeitung, ergänzung, Standortkorrektur<br />

sowie die Feststellung des Zustandes<br />

der objekte fortgeführt.<br />

Aufnahme, Bestimmung und digitale Bearbeitung<br />

der Schenkung Wilma Degischer<br />

(insgesamt 308 Medaillen und Plaketten).<br />

sammlungszugänge<br />

requisiten zu Karneval von richard Teschner Tänzer<br />

Tänzerin<br />

schenkungen<br />

e 4922<br />

Türschild von Paul Schöffler<br />

e 4958<br />

Büste von Hermann romberg<br />

e 4959<br />

zwei Garnituren Keramikschmuck<br />

e 4960<br />

eine erinnerungsplakette und ein Gemälde<br />

von Julius neumann<br />

97


98 ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />

proVenIenzForschung<br />

neben der recherche diverser neuer Fälle<br />

und der rückseitendokumentation der Gemäldesammlung<br />

fokussierte sich die Arbeit<br />

auf die objekte der Sammlungen Mathilde<br />

und oskar Strnad sowie eva Henriette und<br />

Margarethe Sonnenthal. Zudem wurde eine<br />

Datenbank zur Dokumentation, Verwaltung<br />

und Suche von Provenienzmerkmalen entwickelt.<br />

in der Fotosammlung wurde die Aufnahme<br />

und Bearbeitung des Altbestandes weitergeführt<br />

und darüber hinaus der Bestand<br />

„Antiquariat engel“ einer näheren Prüfung<br />

unterzogen. in Summe wurden an die 7.400<br />

Fotos aufgenommen und bearbeitet.<br />

im Bereich der Handzeichnungen wurde die<br />

museale Bearbeitung der Kostümentwürfe<br />

der Österreichischen Theater-, Kostüm- und<br />

Dekorationsatelier Ges.m.b.H. von Wilhelm<br />

Bermann fortgesetzt. im Berichtszeitraum<br />

konnten an die 600 Mappen durchgesehen<br />

und ca. 4.800 objekte erfasst werden.<br />

Marc Adrian, Bühnenbildentwurf (nicht ausgeführt).<br />

Aquarell auf Papier. Schenkung<br />

Dr. Gertraud und Dieter Bogner<br />

FotograFIsche<br />

sammlung<br />

sammlungszugänge<br />

ankäufe<br />

e 4884<br />

2.327 Digitalfotografien zu 62 Theaterproduktionen<br />

e 4945<br />

1.993 Digitalfotografien zu 50 Theaterproduktionen<br />

e 4986<br />

2.905 Digitalfotografien zu 68 Theaterproduktionen<br />

schenkungen<br />

e 4897<br />

14 Schauspielerporträts<br />

e 4987<br />

58 Szenenfotos aus dem Archiv von<br />

Paulus Manker<br />

sonstIges<br />

tms-eingaben und digitalisierung<br />

Fast 10.000 Fotos wurden in das TMS eingegeben.<br />

ca. 6.000 Fotos wurden digitalisiert.<br />

besucherbetreuung<br />

44 Besucher<br />

ausstellungen<br />

33 Leihgaben<br />

transporte<br />

im Zuge der Depoträumung in der Hanuschgasse<br />

wurden die Fotonachlässe und die<br />

Albensammlung in ca. 60 Transportkisten<br />

verpackt und in das neue Depot nach<br />

Himberg verbracht.<br />

handzeIchnungen<br />

sammlungszugänge<br />

schenkungen<br />

e 4941<br />

Konvolut von rund 400 Figurinen und<br />

Bühnenbildentwürfen aus der Zeit von<br />

1900 bis 1930 der Künstler Franz Martinak<br />

und Franz Schallud<br />

e 4921<br />

Porträt von Karl Paryla von<br />

Klara Hautmann-Kiss<br />

e 4985<br />

fünf Bühnenbildentwürfe des international<br />

renommierten Künstlers Marc Adrian<br />

e 4974<br />

Besonders erwähnenswert ist die umfangreiche<br />

Schenkung durch die Kostümwerkstätten<br />

der Art for Art, die rund 2.000 Kostümfigurinen<br />

von 1960 bis 2000 aus den<br />

<strong>Wien</strong>er Bundestheatern umfasst und eine<br />

wichtige Fortführung des Bestandes an<br />

<strong>Wien</strong>er Kostümentwürfen darstellt; darunter<br />

befinden sich so wertvolle Stücke wie entwürfe<br />

von Jean-Pierre Ponnelle oder Achim<br />

Freyer.<br />

sonstIges<br />

Mithilfe der Volontäre chiara Seidl und reinhard<br />

Trinkler konnten zahlreiche objekte<br />

wie der Gesamtbestand Gerdago in säurefreie<br />

Mappen umgelagert werden sowie die<br />

Bestände Matthias Kralj / Josef Mikl / Mileva<br />

roller / Alfred roller – freie Arbeiten inventarisiert<br />

und fachgerecht gelagert werden.<br />

TMS-eingabe des Bestandes Kolomann Moser<br />

TMS-eingabe des Bestandes Joseph Hoffmann,<br />

Die Zauberflöte<br />

Beginn der systematischen TMS-erfassung<br />

der Zeichnungen Alfred rollers<br />

Vorbereitung der Übersiedlung des nachlasses<br />

reinhard Heinrich sowie der Skizzenbücher<br />

von rudolf Heinrich<br />

neuaufnahmen: 350<br />

Anfragen: 32


leIhVerkehr<br />

70 objekte (Belvedere, Schallaburg, <strong>Wien</strong><br />

<strong>Museum</strong>, Deutsches Theatermuseum München,<br />

Musée d’orsay Paris, reiss-engelhorn<br />

<strong>Museum</strong> Frankfurt)<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. Vana GreiSeneGGer<br />

ausstellungen<br />

idee, Konzept und Durchführung der Ausstellung<br />

Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus<br />

drei Jahrhunderten (26.5.–26.9.<strong>2011</strong>)<br />

publIkatIonen<br />

Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus<br />

drei Jahrhunderten, Begleitbuch zur Ausstellung im<br />

ÖTM, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />

MMag. Alexandra STeiner-STrAUSS<br />

publIkatIonen<br />

Kulissenzauber und Bühnenstars. Hans Makart und<br />

das Theater, in: Ausstellungskatalog Makart Hans.<br />

Ein Künstler regiert die Stadt, <strong>Wien</strong> (<strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong>)<br />

<strong>2011</strong>, 92–103<br />

Venedig und das Theater, in: Ausstellungskatalog<br />

Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg<br />

<strong>2011</strong>, 141–148; objekttexte ebenda<br />

bIblIothek restaurIerung<br />

1.627 Benützerinnen<br />

Die Bibliothek des Österreichischen Theatermuseums<br />

wurde im Jahr <strong>2011</strong> vor ort von<br />

1.627 Personen benützt. Darüber hinaus<br />

wurden zahlreiche interessentinnen bei ihren<br />

rechercheanliegen auf fernmündlichem oder<br />

schriftlichem Weg betreut.<br />

sammlungszugänge<br />

aus dem bestand der Österreichischen<br />

nationalbibliothek<br />

14 Bücher<br />

10 Hochschulschriftenbände<br />

3 Zeitschriftenbände<br />

6 Bände Theaterprogramme<br />

1 Lieferungswerk<br />

erwerbungen des khm<br />

Ankäufe: 5 Bücher<br />

Beleg- oder Geschenkexemplare:<br />

102 Bücher, 2 DVDs, 1 cD<br />

sowie ungezählte Broschüren, Zeitschriften,<br />

Programme und Manuskripte<br />

FÜhrungen<br />

Für die Studierenden der Tanz- und operettenklassen<br />

des Konservatoriums <strong>Wien</strong> Privatuniversität<br />

wurden im Herbst <strong>2011</strong> den Ausbildungszielen<br />

entsprechende spezielle Hausund<br />

Bibliotheksführungen durchgeführt.<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Mag. claudia MAYerHoFer<br />

ForschungsproJekte, Forschungen<br />

im rahmen des Universitätslehrgangs Library and Information<br />

Studies (MSc) 2010/11 wurde das Projekt THEO–<br />

Theaterzettel online durchgeführt. Gemeinsam mit vier<br />

Kolleginnen aus dem Lehrgang wurde ein Digitalisierungskonzept<br />

am Beispiel von <strong>Wien</strong>er Theaterzetteln<br />

des 19. Jahrhunderts erstellt. in diesem Kontext wurde<br />

ein Großteil der in der Bibliothek des Österreichischen<br />

Theatermuseums aus diesem Zeitraum befindlichen<br />

Theaterzettel auf ihre Vollständigkeit hin überprüft und<br />

in einer Datenbank verzeichnet. Alle Projektergebnisse<br />

inklusive Datenbank sind über eine Website abrufbar.<br />

Durchsicht und inhaltliche Systematisierung des dem<br />

ÖTM übergebenen Archivs des Schauspielhauses <strong>Wien</strong><br />

(1978–1986 / 1990–2000).<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

30.6. THEO – Theaterzettel online. Ein Digitalisierungsleitfaden<br />

am Beispiel von <strong>Wien</strong>er Theaterzetteln des<br />

19. Jahrhunderts, <strong>Wien</strong>bibliothek im rathaus, Don Juan<br />

Archiv, Tagung Theater-Zettel-Sammlungen (29.–30.6.)<br />

textIlrestaurIerung<br />

sammlungen Ötm<br />

Die Hauptarbeit <strong>2011</strong> galt der Übersiedlung<br />

in das Zentraldepot nach Himberg. Tausende<br />

objekte wurden grob gereinigt, gesichert<br />

und verpackt. Die Auflösung des großen<br />

Textildepots in der Hanuschgasse, des Möbeldepots<br />

sowie des zweiten großen Außendepots<br />

im Freudenauer Hafen wurde durch<br />

extremen Platzmangel erschwert. Darüber<br />

hinaus musste mit Schutzkleidung gearbeitet<br />

werden, da der überwiegende Teil der objekte<br />

mit gesundheitsgefährdendem Schimmel<br />

kontaminiert war. Bis Mitte november<br />

waren alle Außendepots geräumt und es<br />

konnte mit entschimmelungs- und reinigungsarbeiten<br />

an Möbelstücken in einer<br />

der neuen Werkstätten im Zentraldepot<br />

Himberg begonnen werden.<br />

Am <strong>Museum</strong>stag wurden im Zuge der<br />

Schenkung eines der „enrico-Kostüme“ von<br />

Heinz Zuber hunderte Gäste in das ÖTM<br />

angelockt. eine kleine Ausstellung und der<br />

Auftritt Heinz Zubers mit Auszügen aus<br />

seinem Programm Enrico und die wilden<br />

Tiere wertete die Schenkung auf.<br />

enrico-Kostüm von Heinz Zuber<br />

99


100 ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />

neben der Begleitung zahlreicher Leihgaben<br />

für externe Ausstellungen wurden lose inventarnummern<br />

an Gemälden gesichert und<br />

objekte aus der Teschner-Sammlung mit<br />

fixen inventarnummern versehen. Frau<br />

Mag. Angela Sixt restaurierte diverse Marionetten<br />

und requisiten aus dem Stück Der<br />

Drachentöter von richard Teschner. in Zusammenarbeit<br />

mit dem Fotoatelier wurden<br />

sämtliche Teschnerrequisiten fotografiert.<br />

Für den ersten Stock des ÖTM (Ausstellungsflächen)<br />

wurde das TeSTo-Klimaaufzeichnungssystem<br />

in Betrieb genommen. nach<br />

der einschulung konnte in Zusammenarbeit<br />

mit dem Gebäudemanagement in vielen räumen<br />

die Klimasituation verbessert werden.<br />

im Dezember wurde die Kostümausstellung<br />

Verkleiden – Verwandeln – Verführen abgebaut,<br />

wonach die reinigungsarbeiten an<br />

jedem einzelnen Kostüm begannen. Zeitgleich<br />

erfolgten die Vorbereitungsarbeiten<br />

für die operettenausstellung und die weitere<br />

Übersiedlung von tausenden objekten aus<br />

dem Theatermuseum nach Himberg.<br />

papIerrestaurIerung<br />

Das Hauptaugenmerk lag im Jahr <strong>2011</strong> zweifelsohne<br />

auf der Übersiedlung der objekte<br />

aus den externen Depots ins Zentraldepot<br />

nach Himberg. Mit der Unterstützung externer<br />

Hilfskräfte wurden Bühnenbildmodelle<br />

und Möbel in den beiden Depotstandorten<br />

Freudenauer Hafen und Hanuschhof gereinigt,<br />

desinfiziert und für den Transport<br />

vorbereitet. im neuen Depot galt es, die<br />

objekte abermals zu reinigen, zu dokumentieren,<br />

gegebenenfalls restauratorisch-konservatorisch<br />

zu versorgen und in lagerungsfähigem<br />

Zustand an den richtigen Standort<br />

zu verbringen. Dieses zeitlich und v. a. logistisch<br />

sehr anspruchsvolle Unterfangen konnte<br />

lediglich dank der guten Zusammenarbeit<br />

und hilfsbereiter Kollegen gelingen.<br />

im rahmen der temporären Ausstellungen<br />

des ÖTM (Verkleiden – Verwandeln – Verführen,<br />

Mantel der Träume, Bühne und<br />

Landschaft, Heinrich von Kleist) wurden<br />

<strong>2011</strong> über 300 objekte betreut. Darüber<br />

hinaus hat das ÖTM wieder mit zahlreichen<br />

exponaten an diversen österreichischen und<br />

internationalen Ausstellungen teilgenommen.<br />

im Zuge des Leihverkehrs wurden an<br />

den jeweiligen objekten konservatorischrestauratorische<br />

Maßnahmen getroffen.<br />

neben den Vorbereitungen in den externen<br />

Depots wurde auch mit jenen für die Übersiedlung<br />

der im Haus befindlichen objekte<br />

begonnen, so zum Beispiel der gerahmten<br />

Grafiken. Gegebenenfalls wurden diese<br />

konservatorisch-restauratorisch betreut, mit<br />

säurefreiem rückseitenschutz versehen oder<br />

neu gerahmt.<br />

Auch <strong>2011</strong> konnten wieder erfolgreiche<br />

Kooperationen mit der Akademie der bildenden<br />

Künste eingeleitet werden. So wurde<br />

das Album des Schauspielers Karl von Holtei<br />

Thema einer Seminararbeit sowie zehn<br />

Plakate aus der Sammlung Theatergrafik,<br />

Plakate und Programme im Zuge eines<br />

Seminars bearbeitet.<br />

Workshop mit der Hans radl Schule<br />

museum und publIkum<br />

kulturVermIttlung<br />

Auch heuer konnte sowohl die Anzahl unserer<br />

Vermittlungsprogramme wie auch die Teilnehmerzahl<br />

gesteigert werden. insgesamt<br />

fanden 559 Aktivitäten für 11.410 Besucher<br />

statt (2.629 erwachsene sowie 8.781 Kinder<br />

und Jugendliche). Unser vielfältiges, kontinuierliches<br />

Angebot wurde durch zwei längerfristig<br />

angelegte Projekte bereichert, die im<br />

rahmen der Vermittlungsinitiative „Kulturvermittlung<br />

für Schulen in Bundesmuseen<br />

<strong>2011</strong>“ vom Bundesministerium für Unterricht,<br />

Kunst und Kultur gefördert und von<br />

Kultur-Kontakt Austria beratend begleitet<br />

werden. Beide stehen in engem Zusammenhang<br />

mit unseren Ausstellungen:<br />

bretter, die die welt bedeuten – selbst<br />

gestalten<br />

im Sinne der idee „Von Schüler/innen – für<br />

Schüler/innen“ werden in dem Projekt<br />

Bühnenbildelemente hergestellt, die langfristig<br />

für Workshops zur Verfügung stehen.<br />

Begleitend zur Ausstellung Ungezähmte<br />

Natur – Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten<br />

stellten vier integrationsklassen der Hans radl<br />

Hauptschule Kulissenbäume aus Holz und<br />

Karton her und improvisierten dazu ein<br />

Theaterstück. inspiriert von der Würfelbühne<br />

des Architekten Hans Fritz, zu sehen in der<br />

Ausstellung Spielräume, baute die Abteilung


„innenraumgestaltung und Möbelbau“ der<br />

HTL Mödling elemente aus Holz nach, die<br />

Abteilung „elektronik“ erweiterte in Zusammenarbeit<br />

mit unserem Techniker die Lichtanlage<br />

auf der Bühne des Theaterateliers. in<br />

einem gemeinsamen Workshop erprobten<br />

die Schüler/innen auf unserer Bühne die<br />

Vielseitigkeit der selbst gebauten elemente<br />

in Verbindung mit dem installierten Licht.<br />

Die ergebnisse beider Projektarbeiten fließen<br />

in ein neues Workshop-Angebot zum Thema<br />

Bühnenbild ein.<br />

Über den eigenen schatten springen<br />

Das Projekt wurde begleitend zu Ausstellung<br />

Der Zauber des bunten Schatten. Das chinesische<br />

Schattentheater für Schüler/innen<br />

von 7 bis 14 Jahren entwickelt. Vier Schulklassen<br />

mit Schüler/innen verschiedenster<br />

Muttersprachen nahmen daran teil. nach<br />

dem Besuch einer Schattentheateraufführung<br />

bauten die Kinder eigene Figuren,<br />

entwickelten eine Geschichte und experimentierten<br />

mit Sprache und Klanginstrumenten.<br />

Ziel war die erarbeitung eines<br />

Schattentheaterstückes. Die erfahrungen aus<br />

dem Projekt fließen in das Workshop-Angebot<br />

Schattenspiel mit Figuren ein.<br />

Für Schulklassen, denen ein <strong>Museum</strong>sbesuch<br />

nicht möglich ist, wird ein <strong>Museum</strong>skoffer<br />

mit repliken von originalschattenfiguren<br />

und einer Anleitung für die praktische Arbeit<br />

entwickelt und im rahmen einer Fortbildung<br />

für Lehrer/innen an der PH Feldkirch vorgestellt<br />

und getestet werden.<br />

sonderausstellungen<br />

Das Vermittlungsprogramm rund um die<br />

Ausstellung Verkleiden – Verwandeln – Verführen<br />

profitierte sehr vom Projekt „Kleider<br />

machen Leute“, bei dem Kostüme nachgeschneidert<br />

wurden und ein <strong>Museum</strong>skoffer<br />

entwickelt wurde. es fanden 129 interaktive<br />

Führungen und Workshops für Schulklassen<br />

und Hortgruppen sowie 46 erwachsenenführungen<br />

und 14 Kulturkaffees statt, zu<br />

denen verschiedene Kostümexperten eingeladen<br />

waren.<br />

Zur Ausstellung Mantel der Träume und<br />

Ungezähmte Natur sind vor allem die 6 Kul-<br />

turkaffees mit Lesungen bzw. Architektenvorträgen<br />

erwähnenswert.<br />

Zu Heinrich von Kleist fanden bisher 3 Kulturkaffees<br />

sowie 2 Schülerführungen statt.<br />

insgesamt wurden zu den Sonderausstellungen<br />

5 Führungen für Lehrende angeboten.<br />

theateratelIer FÜr kInder und<br />

JugendlIche<br />

Das interesse an Theaterworkshops für Kindergärten,<br />

Schulen und Horte ist ungebrochen.<br />

Unsere bewährten Workshop-<br />

Angebote Alles Zirkus, Jahreszeitenspiel, Die<br />

Zauberflöte zum Mitspielen, Schattentheater,<br />

Improvisationstheater, Puppenspiel, Tanztheater,<br />

Maskentheater oder Faust wurden<br />

durch einen Figurenschatten-, einen Bühnenbild-<br />

und einen Nestroy-Workshop ergänzt.<br />

Die expertengespräche zum Beruf des Schauspielers<br />

sowie Kostüm- und Bühnenbildners<br />

fanden weiterhin statt. Diese Angebote wurden<br />

mit ca. 260 Gruppen durchgeführt.<br />

FreIzeItangebot<br />

im Freizeitangebot sind die Theater-Kids<br />

weiterhin die Attraktion für 5- bis 10-jährige<br />

und deren eltern. Die nachmittage rund<br />

ums Theater, bei denen die Kinder selbst zu<br />

Schauspielern, Tonkünstlern, Kostümbildnern<br />

oder Puppenbauern werden, haben heuer<br />

20 Mal stattgefunden. 45 Kinder haben<br />

ihren Geburtstag bei uns gefeiert.<br />

Mit dem Programm Kleider machen Leute<br />

haben wir erstmals bei der KinderuniKunst<br />

mitgewirkt.<br />

auFFÜhrungen<br />

Das Angebot an Theateraufführungen wurde<br />

wesentlich erweitert. Das Puppenspiel Einäuglein,<br />

Zweiäuglein und Dreiäuglein wurde<br />

3 Mal, Hänsel und Gretel 7 Mal, Die Regenbogenblume<br />

3 Mal, das Singspiel Die träumende<br />

Schneiderin 2 Mal, das chinesische<br />

Schattentheater Schildkröte und Kranich<br />

3 Mal für insgesamt 30 Gruppen gegeben.<br />

Der Kindergarten Spiegelgasse hat seine<br />

Auf führungen für eltern zum wiederholten<br />

Mal bei uns gezeigt.<br />

leIhgaben<br />

sammlungen Ötm<br />

im Jahr <strong>2011</strong> waren die Sammlungen des<br />

Österreichischen Theatermuseums mit 267<br />

Leihgaben an 26 Ausstellungen im in- und<br />

Ausland beteiligt.<br />

improvisationstheater-Workshop<br />

101


102 sammlung<br />

ABTeiLUnGen


kommunIkatIon und marketIng<br />

nina AUinGer-SUTTerLÜTY, MAS, Abteilungsleiterin<br />

ruth STronDL, MAS<br />

Mag. Sarah AiSTLeiTner<br />

Dr. cäcilia BiScHoFF<br />

Mag. Julia GrAni (bis 31.12.)<br />

Mag. Gudrun HATVAGner<br />

edyta KoSTecKA (Karenz bis 24.11.)<br />

Mag. Angelika KronreiF<br />

Mag. Michaela MeTH-FiLL (Karenz)<br />

Mag. Anja PrieWe (ab 2.5.)<br />

<strong>2011</strong> wurde der 2010 von uns gemeinsam mit<br />

der Abteilung corporate Design begonnene<br />

Markenentwicklungs-Prozess erfolgreich fortgesetzt.<br />

Ziel ist es, für alle Museen des KHM<br />

eine neue, zukunftsweisende corporate identity<br />

zu entwickeln. Der Prozess beinhaltet<br />

die Ausarbeitung einer Markenstrategie sowie<br />

anschließend die visuelle Umsetzung<br />

dieser Strategie. Die Umsetzung der ergebnisse<br />

dieses re-Branding-Prozesses erfolgt<br />

im Laufe des Jahres 2012.<br />

Auch <strong>2011</strong> kommunizierte die Abteilung die<br />

künstlerischen und kulturpolitischen Ziele<br />

der institution KHM einer breiten Öffentlichkeit.<br />

presse- und medIenarbeIt<br />

<strong>2011</strong> wurden 31 <strong>Presse</strong>konferenzen und<br />

-termine veranstaltet und 27 <strong>Presse</strong>aussendungen<br />

verschickt. nationale und internationale<br />

Medienpräsenz konnte v. a. mit<br />

der <strong>Presse</strong>arbeit zu den großen Ausstellungen<br />

Wintermärchen und Dürer – Cranach –<br />

Holbein erzielt werden, ebenso rund um die<br />

große informations- und Spendenkampagne<br />

zur Kunstkammer-Wiedereröffnung 2012 sowie<br />

zur neuhängung der Gemäldegalerie<br />

unter der Direktorin Dr. Sylvia Ferino-Pagden,<br />

zur Präsentation der neuen contemporaryreihe<br />

im KHM mit Adjunct curator Jasper<br />

Sharp und mit der Bilanzpressekonferenz im<br />

Frühjahr.<br />

Durch die gezielte Positionierung unserer<br />

Themen in allen wichtigen österreichischen<br />

onlinemedien, Tageszeitungen und Wochenmagazinen,<br />

in den Fernseh- und radioprogrammen<br />

des orF sowie in vielen relevanten<br />

internationalen Medien (insgesamt waren<br />

es über 6.200 clippings) konnten wir eine<br />

umfangreiche und sowohl in quantitativer<br />

als auch in qualitativer Hinsicht hervorragende<br />

Berichterstattung erzielen.<br />

Durch engagierte und routinierte <strong>Presse</strong>arbeit<br />

wurde so in einzelnen Vergleichsmonaten<br />

die Anzahl der erschienenen<br />

Medienberichte auf bis zu 50 % gegenüber<br />

dem Jahr 2010 gesteigert. im „Seitenblicke“ranking<br />

<strong>2011</strong> rangierte GD Sabine Haag<br />

vor allen anderen <strong>Museum</strong>sdirektoren mit<br />

den meisten Auftritten unter den Top-Stars.<br />

Die bewährten Medienkooperationen mit<br />

verschiedenen Tageszeitungen, Magazinen,<br />

radio- und Fernsehsendern wurden <strong>2011</strong><br />

fortgesetzt und weiter ausgebaut.<br />

medIenarbeIt InternatIonal<br />

Auf internationaler ebene konnte die Berichterstattung<br />

im Jahr <strong>2011</strong> in Hinblick auf Anzahl<br />

und reichweite wesentlich erhöht werden.<br />

Wichtige Artikel und Berichte erschienen<br />

<strong>2011</strong> regelmäßig in der „Frankfurter<br />

Allgemeinen Zeitung“, der „Süddeutschen<br />

Zeitung“, der „Frankfurter rundschau“, der<br />

„neuen Zürcher Zeitung“, der „Welt am<br />

V. l. n. r.: Aistleitner, Strondl, Auinger-Sutterlüty, Grani;<br />

stehend: Kronreif, Hatvagner<br />

abteIlungen<br />

Sonntag“, dem „Art“-Magazin, der „Weltkunst“,<br />

der deutschen „Vogue“ sowie den<br />

britischen Magazinen „The Art newspaper“<br />

und „Apollo Magazine“. Letzteres kürte in<br />

der Dezember-Ausgabe die KHM-Ausstellung<br />

Hans von Aachen zur „Ausstellung des Jahres<br />

<strong>2011</strong>“.<br />

Wichtige <strong>Presse</strong>arbeit zur Jan Fabre-Ausstellung<br />

im KHM konnte im rahmen des<br />

Auftritts von Jan Fabre auf der Biennale in<br />

Venedig geleistet werden.<br />

Die Abteilung Kommunikation und Marketing<br />

organisierte im Januar <strong>2011</strong> im Vorfeld der<br />

elfenbein-Ausstellung im Frankfurter Liebieghaus<br />

eine sehr erfolgreiche <strong>Presse</strong>reise für<br />

wichtige deutsche Medienvertreter (u. a. von<br />

„FAZ“, „Welt am Sontag“, „Art Magazin“,<br />

„Frankfurter rundschau“) nach <strong>Wien</strong>, wo<br />

sie exklusive Führungen durch das Depot<br />

und die Baustelle der Kunstkammer erhielten.<br />

eine vom KHM organisierte <strong>Presse</strong>reise zur<br />

Ausstellungseröffnung in Frankfurt, zu der<br />

Journalisten von orF, „Standard“ und „<strong>Presse</strong>“<br />

geladen waren, sicherte eine umfangreiche<br />

Berichterstattung über die Kunstkammer<br />

„auf reisen“ und die bevorstehende<br />

Wiedereröffnung in den österreichischen<br />

Medien.<br />

103


104<br />

kommunIkatIon und marketIng<br />

kultureVents, marketIngaktIVItäten<br />

und kooperatIonen<br />

neben der organisation von insgesamt 19 Ausstellungseröffnungen<br />

und -pressekonferenzen<br />

sowie der damit verbundenen medialen und<br />

werblichen Kommunikation betreute die<br />

Abteilung Kommunikation und Marketing<br />

im Jahr <strong>2011</strong> folgende weitere für das Haus<br />

wichtige Kooperationen und Marketingprojekte,<br />

wobei die Strategie des „Öffnens“<br />

erfolgreich umgesetzt wurde:<br />

im Februar eröffnete das KHM sein neues<br />

Kreativatelier. ein bunter eröffnungsevent<br />

für Groß und Klein zeigte erstmals Besucherinnen<br />

wie auch Journalisten die große Vielfalt,<br />

die dieser neue Kreativraum bietet.<br />

Die Kunst-Literatur-Theaterproduktion Ganymed<br />

Boarding des Künstlerduos wenn es<br />

soweit ist (Peter Wolf und Jacqueline Kornmüller)<br />

ging im Frühjahr <strong>2011</strong> aufgrund des<br />

großen erfolgs in eine „zweite runde“ und<br />

löste erneut einen Besucheransturm aus.<br />

im november <strong>2011</strong> erhielt die erfolgreiche<br />

Produktion den renommierten „nestroy-<br />

Preis“ für die beste off-Produktion.<br />

<strong>Presse</strong>reise für deutsche Journalisten nach <strong>Wien</strong> im<br />

Vorfeld der elfenbein-Ausstellung in Frankfurt<br />

Das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde fungierte im<br />

Juni <strong>2011</strong> erstmals als Homebase des international<br />

renommierten festival for fashion &<br />

photography und schlug so eine Brücke<br />

zwischen Kunst und Mode. in Kooperation<br />

mit dem Veranstalter Unit F stellte das<br />

MVK der Mode einen opulenten rahmen für<br />

zahlreiche Veranstaltungen zur Verfügung.<br />

Speziell für das Festival angebotene <strong>Museum</strong>sführungen<br />

ergänzten das Programm. Die<br />

Kooperation mit diesem Modeevent sicherte<br />

GD Sabine Haag im Stadtmagazin „<strong>Wien</strong><br />

live“ einen Platz unter den „100 coolsten<br />

<strong>Wien</strong>ern aus Szene und Kultur“.<br />

eine Plattform für Mode und Kunst bot das<br />

KHM auch Schülerinnen der Modeschule<br />

Michelbeuern: im rahmen einer Kooperation<br />

erhielten sie die Möglichkeit, neue Dienstuniformen<br />

für die Mitarbeiterinnen des Besucherdienstes<br />

im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />

zu entwerfen. Anfang november wurden<br />

in der Kuppelhalle des KHM die neuen<br />

Uniformen präsentiert und es wurde die<br />

von den Schülerinnen gestaltete Ausstellung<br />

Renessenz. Facetten der Renaissance feierlich<br />

eröffnet.<br />

Die orF Lange nacht der Museen am 1.10.<br />

war auch diesmal wieder ein großer erfolg:<br />

21.164 Besucherinnen genossen das abwechslungsreiche<br />

Programm in KHM, neuer<br />

Burg, MVK und Schatzkammer und feierten<br />

mit dem ÖTM dessen 20-jähriges Bestehen.<br />

Drei Buchpräsentationen wurden von der<br />

Abteilung Kommunikation und Marketing<br />

organisiert: im Juli wurde im rahmen der<br />

Jan Fabre-Aus stellung in der roten Bar des<br />

Volkstheaters in Koo peration mit impulsTanz<br />

und in Anwesenheit des Künstlers der Ausstellungskatalog<br />

präsentiert. im november<br />

konnte Daniel Uchtmann einem interessierten<br />

Publikum in der Kuppelhalle des KHM<br />

seine drei neuen Publikationen vorstellen:<br />

Liebespaare / Tafelfreuden / Blumenpracht<br />

in der Kunst. in Kooperation mit dem Suhrkamp-Verlag<br />

wurde, ebenfalls im november,<br />

das Buch Alte Meister, ein comicbuch von<br />

nicolaus Mahler in Anlehnung an Thomas<br />

Bernhards roman, präsentiert.<br />

oben: Das „festival for fashion & photography“ im<br />

<strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />

unten: Präsentation der Bücher von Daniel Uchtmann Ausstellung Renessenz der Modeschule Michelbeuern


dIe kunstkammer-kampagne<br />

im September startete das KHM unter dem<br />

Motto „Bauen Sie mit uns die Kunstkammer!“<br />

eine große info- und Spendenkampagne<br />

zur Kunstkammer-Wiedereröffnung. Mit<br />

einer großen Sneak Preview-Party am Maria<br />

Theresien-Platz wurde in Anwesenheit von<br />

BM claudia Schmied der goldene info-container<br />

vor dem <strong>Museum</strong> eingeweiht. Dieser<br />

wird bis zur Wiedereröffnung der Kunstkammer<br />

mittels innovativer 3D-Filme alle<br />

interessierten über die Fortschritte der Bauarbeiten<br />

auf dem Laufenden halten.<br />

namhafte Prominente aus Wirtschaft, Kunst<br />

und Medien, darunter erwin Wurm, Gery<br />

Keszler, Dominique Meyer und Gerhard roth,<br />

konnten zur Unterstützung der Kampagne<br />

gewonnen werden und stellten sich mit den<br />

goldenen Kunstkammer-Helmen als Testimonials<br />

zur Verfügung. Die Helme sind im KHM-<br />

Shop sowie im online-Shop zum Preis von<br />

49,– euro erhältlich. Seit Dezember gibt es<br />

auch eine Schi- und Snowboardversion um<br />

69,– euro. Vom erlös jedes Helmes werden<br />

21,– euro direkt für die Wiedereröffnung der<br />

Kunstkammer verwendet. Dank einer erfolgreichen<br />

Kooperation mit dem Fahrradkurierdienst<br />

Veloce radeln dessen Boten<br />

ebenfalls bis zur Wiedereröffnung mit den<br />

goldenen KHM-Helmen durch <strong>Wien</strong>.<br />

GD Haag vor dem Kunstkammer-infocontainer<br />

Mittels der eigens konzipierten Website<br />

www.kkhm.at informieren wir regelmäßig<br />

über aktuelle Spendenaktionen, Baufortschritte<br />

und die Schätze der Kunstkammer.<br />

ein erfolgreicher Auftritt bei der Messe Art &<br />

Antique in der <strong>Wien</strong>er Hofburg im november<br />

<strong>2011</strong> verschaffte der Kunstkammer-<br />

Kampagne auch beim interessierten Fachpublikum<br />

der renommierten Antiquitätenmesse<br />

große Aufmerksamkeit.<br />

Leporello zur Kunstkammer-Kampagne<br />

unten: Kulturministerin claudia Schmied mit dem<br />

goldenen Kunstkammer-Helm<br />

ganz unten: Kunstkammer Sneak Preview-Party auf<br />

dem Maria Theresien-Platz<br />

Plakat zur Kunstkammer-<br />

Kampagne<br />

Website zur Kunstkammer-<br />

Kampagne: www.khm.at<br />

abteIlungen<br />

Kunstkammer-Stand bei der Messe Art & Antique<br />

in der <strong>Wien</strong>er Hofburg<br />

105


106<br />

kommunIkatIon und marketIng<br />

open house<br />

Gleich zwei sehr erfolgreiche Marketingaktivitäten<br />

in Form von open House-Veranstaltungen<br />

wurden im Sommer <strong>2011</strong> von<br />

unserer Abteilung organisiert: das open<br />

House in der Wagenburg am 21.6. mit über<br />

8.000 Besucherinnen und das open House<br />

in der neuen Burg am 11.9. mit über 6.000<br />

Besucherinnen; an ihm beteiligte sich auch<br />

die benachbarte Österreichische nationalbibliothek<br />

als co-Veranstalter. Beide Veranstaltungen<br />

boten den Besucherinnen bei<br />

freiem eintritt ein umfangreiches und speziell<br />

auf den Tag abgestimmtes Programm: Mit<br />

Musicalauftritten und Ponyreiten, Backstageführungen<br />

und Spezialvorträgen bis hin zu<br />

spannenden Kinderworkshops war für alle,<br />

Jung und Alt, stets etwas dabei.<br />

links oben: Folder zum open House in der Wagenburg<br />

rechts oben: Besucher des open House in der neuen Burg<br />

unten: Folder zum open House in der neuen Burg<br />

marketIngkooperatIonen<br />

im Jahr <strong>2011</strong> konnte die Weinfachhandelskette<br />

Wein & co. als neuer Kooperationspartner<br />

des KHM gewonnen werden. Seit<br />

Herbst ist die KHM-Jahreskarte in allen Wein<br />

& co.-Shops zum ermäßigten Preis erhältlich<br />

– das KHM-eintrittsticket fungiert in<br />

allen Wein & co.-Shops als Gutschein im<br />

Wert von 5,– euro.<br />

ein weiterer neuer Kooperationspartner des<br />

KHM wurde <strong>2011</strong> die Firma Swarovski.<br />

Gemeinsam werden spezielle Tourismus-<br />

Packages angeboten und Swarovski unterstützt<br />

das KHM auch sehr großzügig als<br />

Kunstkammer-Sponsor.<br />

Als Partner der großen MVK-Ausstellung<br />

Wald / Baum / Mensch konnten das Kuratorium<br />

Wald sowie die Österreichischen Bundesforste<br />

gewonnen werden, die <strong>2011</strong> auch die<br />

christbäume für KHM und MVK zur Verfügung<br />

stellten. GD Sabine Haag wurde<br />

im rahmen der Wald-Ausstellung von BM<br />

nikolaus Berlakovich als „Botschafterin des<br />

Waldes“ ausgezeichnet.<br />

Musicalstar Maya Hakvoort als „Sisi“<br />

beim open House in der Wagenburg<br />

weItere kooperatIonspartner des Jahre <strong>2011</strong><br />

waren:<br />

Alumni club der Medizinischen Universität <strong>Wien</strong><br />

Austrian Airlines<br />

Bank Austria<br />

BAWAG P.S.K.<br />

club wien.at<br />

Facultas<br />

Filmarchiv<br />

Hutmanufaktur Mühlbauer<br />

iKeA Family<br />

impulsTanz<br />

Jugendinfo<br />

Kino unter Sternen<br />

Krone Bonus card<br />

Kühne & nagel<br />

MQ <strong>Wien</strong><br />

nestlé<br />

niederösterreich card<br />

ÖBB<br />

Parship.at<br />

Staud’s <strong>Wien</strong><br />

Theater in der Josefstadt<br />

Vereinigte Bühnen <strong>Wien</strong><br />

Viennale<br />

Votivkino<br />

<strong>Wien</strong>er Festwochen<br />

WU-Alumni-club<br />

oben: Dürer – Cranach – Holbein-<br />

Spot vor der Staatsoper <strong>Wien</strong><br />

unten: „winpin“-Werbeplakat für die<br />

Wintermärchen-Ausstellung und die<br />

KHM-Jahreskarte


kommunIkatIon<br />

Der monatlich erscheinende newsletter hatte<br />

<strong>2011</strong> bereits knapp 6.000 Abonnentinnen,<br />

eine Steigerung, die vor allem im Zusammenhang<br />

mit der wachsenden Zahl von Jahreskartenbesitzern<br />

erreicht werden konnte.<br />

Die KHM-Website wurde <strong>2011</strong> zur Gänze<br />

einer Überarbeitung unterzogen und erschien<br />

im Sommer d. J. mit neuem „Gesicht“: Die<br />

Website bietet nun für jedes der drei Museen<br />

(KHM, MVK und ÖTM) einen eigenen, noch<br />

besucherfreundlicheren Auftritt sowie eine<br />

bessere Gliederung für die verschiedenen<br />

Zielgruppen (<strong>Museum</strong>sbesucher, Journalisten,<br />

Wissenschaftler, Geschäftspartner). Das<br />

Design der Homepage entspricht jetzt den<br />

aktuellsten Marketing-Anforderungen und<br />

webgrafischen richtlinien. neben der konzeptionellen<br />

Arbeit zur neuen Website in Zusammenarbeit<br />

mit der Abteilung Visuelle Medien<br />

wird der gesamte content der Website von<br />

der Abteilung Kommunikation und Marketing<br />

betreut und regelmäßig aktualisiert.<br />

Unser facebook-Auftritt konnte <strong>2011</strong> erheblich<br />

ausgebaut werden: Die Zahl unserer Fans<br />

verdoppelte sich von 2.929 zu Beginn auf<br />

6.337 am ende des Jahres <strong>2011</strong>. Grund dafür<br />

waren kontinuierliche interaktive Aktionen<br />

für unsere facebook community, allen voran<br />

Die KHM facebook-Seite mit unserem Jahresrückblick<br />

das Spiel Nachts im <strong>Museum</strong> im rahmen<br />

unserer Jahreskarten-Sommeraktion <strong>2011</strong>.<br />

Darüber hinaus gab es regelmäßig Gewinnspiele,<br />

Fotowettbewerbe, Veranstaltungsankündigungen<br />

und vieles mehr.<br />

im Bereich der internen Kommunikation konzipierte<br />

und versendete die Abteilung Kommunikation<br />

an alle Mitarbeiterinnen unserer<br />

Häuser regelmäßig die info-Mails der Geschäftsführung<br />

sowie den <strong>Presse</strong>spiegel.<br />

werbung und werbemIttel<br />

insgesamt wurden über 20 Folder produziert<br />

und mehr als 30 Plakatsujets in <strong>Wien</strong> und<br />

den Bundesländern großzügig affichiert. Permanent<br />

montierte Werbefahnen an ringstraße<br />

und Heldenplatz sowie Werbetransparente<br />

über Straßenzügen, an Straßenbahnen und<br />

anderen Großflächen stellten sicher, dass<br />

potenzielle <strong>Museum</strong>sbesucherinnen über das<br />

reichhaltige Angebot unserer Häuser abwechslungsreich<br />

informiert wurden.<br />

im Sommer <strong>2011</strong> zeigte das KHM im Vorspann<br />

zu einer Live-Übertragung aus der<br />

Staatsoper erstmals einen Werbespot auf der<br />

Leinwand direkt vor der <strong>Wien</strong>er Staatsoper.<br />

eine besondere Werbekooperation konnte<br />

<strong>2011</strong> mit der Firma infoscreen eingegangen<br />

werden, wodurch die Bewerbung der Kunst-<br />

abteIlungen<br />

kammer-Kampagne auch im redaktionellen<br />

Bereich hervorragend unterstützt wurde.<br />

Zur Bewerbung der Wintermärchen-Ausstellung<br />

produzierte das KHM erstmals selbst<br />

einen animierten Spot mit einer Winterlandschaft<br />

im Schneegestöber.<br />

in Kooperation mit dem Werbeflächen-Anbieter<br />

GeWiSTA nahm das KHM im Herbst<br />

<strong>2011</strong> an der neuen winpin-Aktion teil: Mit<br />

einem speziell designten Plakat zur Ausstellung<br />

Win termärchen wurden KHM-Jahreskarten<br />

ver lost. Das KHM, v. a. die Ausstellung<br />

Wintermärchen, profitierte von der breiten<br />

Aufmerksamkeit, die mit dieser <strong>Wien</strong>-weiten<br />

Aktion erzielt werden konnte.<br />

Freunde und FÖrderer<br />

Für den Verein der Freunde des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s organisierte die Abteilung<br />

Kommunikation und Marketing am 11.4.<br />

wiederum den Tag der Freunde des KHM:<br />

Über 500 begeisterte Mitglieder nutzten die<br />

Gelegenheit, bei Backstage-Führungen in den<br />

Depots, Labors und restaurierwerkstätten einen<br />

Blick hinter die Kulissen des <strong>Museum</strong>sbetriebs<br />

zu werfen oder an Spezialführungen<br />

durch die Sammlungen teilzunehmen.<br />

Über die beiden 2010 gegründeten Unterstützervereinigungen<br />

Director’s cercle und<br />

international Friends of the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong> Vienna wurden im Jahr <strong>2011</strong> beträchtliche<br />

Summen an Spendengeldern für<br />

das <strong>Museum</strong> lukriert. Darüber hinaus wurde<br />

<strong>2011</strong> ein neuer Unterstützerkreis ins Leben gerufen,<br />

die contemporary Patrons, welche die<br />

mit 2012 beginnende Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe<br />

zu moderner und zeitgenössischer<br />

Kunst im KHM finanziell ermöglichen.<br />

<strong>Presse</strong>konferenz für die neue Modern & contemporary-reihe im KHM<br />

107


108<br />

sponsorIng und eVents<br />

Mag. Martina TAiG, Abteilungsleiterin<br />

Mag. Alexander KiMMerL<br />

Maximilian KoHoUT<br />

Karin KULHAneK<br />

Jasmin TScHUGGUeL (Karenz)<br />

sponsorIng<br />

„Lassen Sie sich von Kunst inspirieren!“<br />

Auch im Jahr <strong>2011</strong> konnten unter diesem<br />

Motto wichtige Partner und Sponsoren für<br />

die Ausstellungen und verschiedene andere<br />

Projekte des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s gewonnen<br />

werden.<br />

Dank der fortdauernden Unterstützung des<br />

Partners Österreichische Lotterien sowie des<br />

Sponsors BAWAG P.S.K., der durch den Verkauf<br />

der Jahreskartengutscheine in seinen<br />

Bankfilialen einen wichtigen Beitrag zur großen<br />

Verbreitung dieses Produktes geleistet hat,<br />

wurden seit der einführung insgesamt etwa<br />

60.000 Jahreskarten verkauft. im rahmen<br />

der Kooperation mit diesen Unternehmen<br />

Fundraising Dinner in der Kuppelhalle GD Haag und André Hebbelinck, Botschaftsrat<br />

und Vertreter der Flämischen regierung<br />

war es auch möglich, sehr erfolgreich einen<br />

Lotterien-Tag im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />

sowie jeweils einen BAWAG-Tag im <strong>Museum</strong><br />

für Völkerkunde und im Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong> abzuhalten.<br />

Für die Sonderausstellung Götter, Menschen<br />

und das Geld der Griechen konnte als Sponsor<br />

die Münze Österreich, für die Schau<br />

Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der<br />

europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys<br />

wurden als Partner die Österreichischen Lotterien<br />

sowie Siemens, UniQA, Kunsttrans und<br />

KLM als Sponsoren gewonnen; ihrer Förderung<br />

ist die realisierung dieses Projekts zu<br />

verdanken. Weitere Sponsoren waren auch<br />

in diesem Jahr wieder PArSHiP, die Bank für<br />

Tirol und Vorarlberg sowie SAMSUnG und<br />

die Firma Franz Wittmann Möbelwerkstätten<br />

GmbH.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit dem Weingut<br />

Bründlmayer, der Brau Union, campari,<br />

Pago und Blumen Doll konnten den Besuchern<br />

des <strong>Museum</strong>s besondere Stunden<br />

und erlebnisse bereitet werden.<br />

Die langjährige Partnerschaft mit UniQA<br />

wurde erfolgreich weitergeführt.<br />

FundraIsIng kunstkammer<br />

Zugunsten der Kunstkammer wurden auch<br />

im Jahr <strong>2011</strong> wieder verschiedene Fundraising-Aktivitäten<br />

durchgeführt. So fand im<br />

März der jährliche Patenempfang mit Begrüßung<br />

durch Generaldirektorin Dr. Sabine<br />

Haag und einer exklusiven Kuratorenführung<br />

durch das Kunstkammer-Depot statt.<br />

Zum Auftakt der Ausstellung Wintermärchen.<br />

Winter-Darstellungen in der europäischen<br />

Kunst von Bruegel bis Beuys wurde<br />

zum Fundraising Dinner eingeladen. rund<br />

240 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur<br />

nahmen daran teil und genossen in der<br />

herrlich ausgeleuchteten Kuppelhalle des<br />

Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s den Abend mit<br />

ihren Gastgebern und einem Menü von Toni<br />

Mörwald. Unter ihnen waren unter anderem<br />

die UniQA, Fernwärme <strong>Wien</strong>, die raiffeisen<br />

centro Bank, die oesterreichische nationalbank,<br />

das Dorotheum, die Tageszeitung<br />

„Die <strong>Presse</strong>“, die raiffeisen Zentralbank sowie<br />

der Verein der Freunde des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s vertreten.<br />

Zudem konnte ein weiterer erfolg in Gestalt<br />

der Übernahme einer Saalpatronanz durch<br />

die Flämische regierung gefeiert werden.<br />

Mit der „Patenschaftsaktion“ wurde weiterhin<br />

zu einer Unterstützung für die erforderliche<br />

restaurierung von 300 Kunstkammerobjekten<br />

aufgerufen. es werden jedoch immer<br />

noch „Paten“ gesucht, die die restaurierungskosten<br />

für die wertvollen objekte<br />

übernehmen. Für alle liegen genaue restaurierungspläne<br />

und Kostenvoranschläge vor.<br />

Geholfen werden kann in jeder Preisklasse.<br />

Sie können sich „ihr“ Kunstwerk unter<br />

www.khm.at/patenschaft aus der Liste der<br />

restauriervorhaben aussuchen.<br />

Auch für die Umgestaltung und renovierung<br />

der räume und Kabinette werden<br />

weiterhin Unterstützer und Mäzene gesucht!


eVentmanagement<br />

<strong>2011</strong> wurde mit über 600 Veranstaltungen<br />

das rekordjahr von 2010 (590 Veranstaltungen)<br />

übertroffen. oktober und november<br />

waren, neben Mai, die Monate mit den<br />

meisten events; umsatzstärkste Monate<br />

waren Juni und September. Die Art der<br />

Veranstaltung ist annähernd konstant geblieben,<br />

lediglich bei den Sonderöffnungen<br />

der Sammlungen für Führungen ist ein<br />

starker rückgang bzw. bei den Vorträgen ist<br />

ein starker Anstieg gegenüber dem Vorjahr<br />

zu erkennen. Der Anteil der internen Veranstaltungen<br />

(es gab dabei also keinen externen<br />

Veranstalter) hat sich gegenüber 2010 erhöht,<br />

was auf die vielen Kooperationsveranstaltungen,<br />

die oft auch als rahmenprogramme<br />

zu den Sonderausstellungen<br />

konzipiert waren, zurückzuführen ist.<br />

Höhepunkte <strong>2011</strong> waren u. a. die indische<br />

Woche im <strong>Museum</strong> für Völkerkunde im März<br />

mit Kunsthandwerk und Verkaufsständen,<br />

die Styria-Verlagspräsentation im <strong>Museum</strong><br />

für Völkerkunde im Mai, die zahlreichen und<br />

aufwändigen Präsentationen von UnitF im<br />

<strong>Museum</strong> für Völkerkunde im Juni, das Baustellenfest<br />

am Maria Theresien-Platz sowie<br />

die Aufführung der Klangspuren im KHM im<br />

September oder die beiden Fundraising-<br />

Dinner im KHM und in der neuen Burg im<br />

oktober.<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Veranstaltungen <strong>2011</strong> pro Haus pro Monat<br />

Jän<br />

Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

KHM Neue Burg ÖTM MVK<br />

SK Wag/Thes<br />

MVK<br />

24 %<br />

ÖTM<br />

19 %<br />

Aufteilung nach der Art der Veranstaltungen <strong>2011</strong><br />

<strong>Presse</strong>konferenzen/<br />

Eröffnungen 7 %<br />

Sonstiges<br />

23 %<br />

Führungen<br />

5 %<br />

Aufteilung nach Häusern <strong>2011</strong><br />

Schatzkammer<br />

1 %<br />

Neue Burg 4 %<br />

Empfänge 4 %<br />

Dinner 7 %<br />

Konzerte 2 %<br />

Wagenburg/<br />

Theseustmpel<br />

0 %<br />

KHM<br />

52 %<br />

Vorträge<br />

52 %<br />

abteIlungen<br />

109


110<br />

ausstellungsmanagement<br />

Dr. christian HÖLZL, Abteilungsleiter, Prokurist<br />

Mag. Ulrike BecKer<br />

Mag. Marianne HerGoVicH<br />

Mag. Friederike HiLLeBrAnD<br />

Dr. Sandra Maria rUST<br />

Mag. Andrea ScHÜrZ (ab 17.1.)<br />

Anita AnTonY<br />

im Jahr <strong>2011</strong> konnte das Kunsthistorische<br />

<strong>Museum</strong> seinen Besucherinnen und Besuchern<br />

wieder ein interessantes und überaus<br />

abwechslungsreiches Ausstellungsprogramm<br />

bieten. insgesamt wurden in den verschiedenen,<br />

zum Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> zählenden<br />

institutionen 22 Ausstellungsprojekte<br />

realisiert, zu denen noch die Ausstellung<br />

Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval auf<br />

Schloss Schallaburg und 7 weitere Ausstellungen<br />

bzw. Ausstellungskooperationen mit<br />

internationalen Partnern hinzukamen.<br />

Die Mitarbeiterinnen der Abteilung Ausstellungsmanagement<br />

waren im Jahr <strong>2011</strong> für<br />

Aufstellen der Wandverbauten für die Ausstellung<br />

al-Fann im Bassano Saal<br />

die organisatorische Abwicklung und realisierung<br />

von 14 Ausstellungen sowie den Abbau<br />

und die rückführung der Leihgaben<br />

von bereits im Jahre 2010 eröffneten Ausstellungen<br />

zuständig. Mehrere dieser Ausstellungsprojekte,<br />

wie Hans von Aachen,<br />

Dürer – Cranach – Holbein, Wintermärchen<br />

oder African Lace waren Kooperationen mit<br />

einer oder mehreren ausländischen Partnerinstitutionen<br />

in Deutschland, Tschechien, der<br />

Schweiz und nigeria. Für die Ausstellung<br />

Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval<br />

stellte das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> den<br />

Ausstellungskurator und trat als Generalunternehmer<br />

auf, wobei die Abteilung Ausstellungsmanagement<br />

für die gesamte organisatorische<br />

Umsetzung verantwortlich<br />

zeichnete.<br />

insgesamt wurden von den Mitarbeiterinnen<br />

der Abteilung für die Ausstellungen mehr<br />

als 5000 Leihgaben bei über 400 Leihgebern<br />

im in- und Ausland angesucht. Letztlich<br />

konnten annähernd 4500 objekte für unsere<br />

Projekte gesichert werden, davon kamen an<br />

die 1500 Leihgaben von ca. 250 Leihgebern,<br />

ca. 3000 aus den eigenen Sammlungen.<br />

eine großformatige Tapisserie aus dem<br />

Bestand der Kunstkammer des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s wird in der<br />

Ausstellung Wintermärchen installiert<br />

Aufstellung von Schlitten aus der Wagenburg des<br />

Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s in der Ausstellung<br />

Wintermärchen


kunsthIstorIsches museum<br />

im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> wurden 8 Ausstellungen<br />

gezeigt, beginnend mit der Ausstellung<br />

Schaurig schön. Ungeheuerliches in<br />

der Kunst. Sie warf in Fortführung der 2009<br />

neu eingeführten Serie „intermezzo“ als<br />

3. Projekt einen konzentrierten Blick auf das<br />

vielfältige Vorkommen und die Darstellung<br />

unterschiedlichster Dämonen, Drachen und<br />

anderer Fabelwesen in Mythologie und Kunst.<br />

Anhand zahlreicher objekte aus verschiedenen<br />

Sammlungen des Hauses wurde versucht,<br />

diesen Wesen nachzuspüren und den Wandel<br />

in ihrer Bedeutung und Symbolik im Laufe<br />

der Geschichte aufzuzeigen und zu erklären.<br />

Die in Kooperation mit der Kunsthalle der<br />

Hypo-Kulturstiftung München verwirklichte<br />

und im Anschluss an <strong>Wien</strong> auch in München<br />

gezeigte Ausstellung Dürer – Cranach –<br />

Holbein hat erstmals die frühe deutsche<br />

Porträtkunst um 1500 thematisiert. Mehr<br />

als 200 Werke aus internationalen Sammlungen<br />

veranschaulichten das in dieser Zeit<br />

hervortretende starke interesse am Menschen<br />

und an seiner Darstellung in der Kunst.<br />

Albrecht Dürer, Lucas cranach d. Ä. und<br />

Hans Holbein d. J. haben sich intensiv mit<br />

dieser Thematik auseinandergesetzt, ihre Gemälde<br />

und Graphiken trugen zusammen mit<br />

Meisterwerken der Bildhauerei und Zeichenkunst<br />

entscheidend zur außergewöhnlich<br />

hohen Qualität dieser Ausstellung bei.<br />

Die umfangreichste Ausstellung des Jahres<br />

<strong>2011</strong> war Wintermärchen. Winter-Darstellungen<br />

in der europäischen Kunst von Bruegel<br />

bis Beuys. Sie wurde am 17. oktober, dem<br />

120. Jahrestag der Öffnung des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s für das Publikum, feierlich<br />

eröffnet. Auf mehrere Säle der Gemäldegalerie<br />

verteilt wurde ausgehend von mittelalterlichen<br />

Monats- und Jahreszeiten dar stellungen<br />

und der entstehung der Winterlandschaft<br />

in der Kunst Flanderns im 16. Jahrhundert<br />

die entwicklung des Winter-Genres<br />

bis in die Gegenwart veranschaulicht. Die<br />

bedeutendsten Maler der verschiedenen<br />

epochen waren mit berühmten Werken vertreten,<br />

hinzu kamen Skulpturen, Tapisserien<br />

sowie Kunsthandwerk aus Porzellan, elfenbein<br />

und Silber aus den Sammlungen des<br />

Hauses und vielen bedeutenden Museen<br />

europas und der USA. Gleichzeitig wurde<br />

eine kleine Dokumen tationsausstellung zum<br />

Jahrestag des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />

gezeigt.<br />

Mit der Ausstellung Jan Fabre. Die Jahre der<br />

Blauen Stunde wurde einmal mehr zeit genössische<br />

Kunst im Kontext mit Alten Meistern<br />

präsentiert, um auf diese Weise dem<br />

Publikum auch neue Zugänge zur Kunst zu<br />

ermöglichen.<br />

Die Präsentation von Kunst der islamischen<br />

Welt aus der Sammlung al-Sabah, Kuwait<br />

im 2. Stock des <strong>Museum</strong>s war eine besondere<br />

organisatorische, logistische und auch<br />

gestalterische Herausforderung, die aber<br />

letztlich gut gemeistert werden konnte. Mit<br />

dieser Ausstellung wurde erstmals in Österreich<br />

eine Auswahl herausragender Meisterwerke<br />

aus einer der wichtigsten Sammlungen<br />

islamischer Kunst gezeigt und ein profunder<br />

Überblick über die vielfältigen künstlerischen<br />

und kulturellen errungenschaften der islamischen<br />

Welt von Spanien über indien bis<br />

china geboten.<br />

erwähnt sei auch noch die Ausstellung Götter,<br />

Menschen und das Geld der Griechen, die<br />

das Münzkabinett des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s gemeinsam mit dem Münzkabi-<br />

Die Skulptur Man Measuring the Clouds von Jan Fabre wird<br />

auf dem Dach des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s installiert.<br />

Foto: nicolai riegler<br />

abteIlungen<br />

nett und der Antikensammlung der Stadt<br />

Winterthur konzipierte und die in beiden<br />

Städten präsentiert wurde. Als Kooperation<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s mit der Gesellschaft<br />

der Musikfreunde in <strong>Wien</strong> wurde in<br />

der neuen Burg die Ausstellung „Der Himmel<br />

hängt voller Geigen“. Die Violine in Biedermeier<br />

und Romantik realisiert.<br />

museum FÜr VÖlkerkunde<br />

neben mehreren kleineren Ausstellungen, die<br />

sich Themen wie der Kunst und Kultur Balis<br />

(Bali. Kunst im Wandel) oder aber der Auseinandersetzung<br />

mit dem wissenschaftlichen<br />

erbe der vormaligen Direktorin des <strong>Museum</strong>s<br />

für Völkerkunde etta Becker-Donner anlässlich<br />

ihres 100. Geburtstages widmeten, waren es<br />

vor allem zwei größere Projekte, die das Ausstellungsprogramm<br />

des Jahres <strong>2011</strong> prägten.<br />

Von großem medialen interesse begleitet<br />

war die bereits lange geplante Ausstellung<br />

zum Personenkult Mao Zedongs, Die Kultur<br />

der Kulturrevolution. in dieser Ausstellung<br />

wurde dem Phänomen der politischen Alltagskultur<br />

im china der 60er und 70er Jahre<br />

nachgegangen und es wurden die ereignisse<br />

der Kulturrevolution kritisch beleuchtet.<br />

111


112<br />

ausstellungsmanagement<br />

in dem von den Vereinten nationen ausgerufenen<br />

„internationalen Jahr des Waldes“<br />

hat sich das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde dieses<br />

Themas angenommen und eine umfangreiche<br />

und zugleich auch abwechslungsreiche<br />

Ausstellung zusammengestellt. Zahlreiche mit<br />

dem Wald und Bäumen in Zusammenhang<br />

stehende Aspekte wie der Wald als Urlandschaft,<br />

aber auch als ort der Kraft, der initiation<br />

und der Fruchtbarkeit, sowie die unterschiedlichsten<br />

nutzungen des Waldes und<br />

seine Zerstörung wurden anhand von herausragenden<br />

objekten aus dem <strong>Museum</strong> und<br />

anderen <strong>Wien</strong>er Sammlungen beleuchtet.<br />

schallaburg<br />

Der Stadt und dem Phänomen Venedig war<br />

die diesjährige Ausstellung auf Schloss<br />

Schallaburg gewidmet, die vom Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong> kuratiert und organisiert<br />

wurde. Außerdem konnte das <strong>Museum</strong><br />

auch mit zahlreichen bedeutenden Leihgaben<br />

wesentlich zum erfolg dieses Projektes<br />

beitragen, dessen historischer Bogen sich<br />

vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert<br />

spannte. Dargestellt wurde neben dem Auf-<br />

Auspacken eines Schiffsmodells aus dem<br />

Museo Storico navale, Venedig<br />

stieg Venedigs durch Seefahrt und Handel,<br />

auf denen der reichtum der Stadt basierte,<br />

auch die Kunst, die sich vor dem Hintergrund<br />

der wirtschaftlichen entwicklung entfalten<br />

konnte und bis heute als Voraussetzung<br />

für den Tourismus das Überleben der<br />

Stadt sichert.<br />

ausland<br />

Die internationale Ausrichtung und Bedeutung<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s und<br />

des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde zeigte sich<br />

einmal mehr in den Ausstellungskooperationen<br />

sowie in großen einzelausstellungen<br />

im Ausland, in deren organisation die Abteilung<br />

ebenfalls eingebunden war. neben<br />

den beiden Ausstellungen der Gemäldegalerie<br />

in Brügge (Fürstlich gesammelt. Meisterwerke<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>)<br />

und San Francisco (Masters of Venice) sind<br />

hier die Ausstellungen Dürer – Cranach –<br />

Holbein in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung<br />

München, Indianer. Urein wohner<br />

Nord amerikas in rosenheim und African<br />

Lace im nationalmuseum in Lagos, nigeria,<br />

zu nennen.<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. christian HÖLZL<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

7.–8.4. Paris, international exhibitions organizers<br />

Group (ieo), Steering committee Meeting<br />

Mag. Ulrike BecKer<br />

publIkatIonen<br />

Venedig – die Stadt der Liebe, in: Ausstellungskatalog<br />

Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. – <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst<br />

und Karneval, Schallaburg <strong>2011</strong>, 242–246<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – r. de<br />

Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winterdarstellungen<br />

in der europäischen Kunst von Bruegel<br />

bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

Mag. Friederike HiLLeBrAnD<br />

publIkatIonen<br />

Napoleon I., Kaiser der Franzosen – Bonapartes Marsch<br />

zum Thron, mit Volk, Adel und Klerus, in: Studien und<br />

Forschung aus dem niederösterreichischen institut für<br />

Landeskunde, Bd. 49 (Akten des 29. Symposions des<br />

niederösterreichischen instituts für Landeskunde<br />

Niederösterreich und die Franzosenkriege), St. Pölten<br />

2010/<strong>2011</strong>, 21–34<br />

Die venezianische Villa. Bauernhaus und Statussymbol,<br />

in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H.<br />

– <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong> (Hgg.),<br />

Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg<br />

<strong>2011</strong>, 84–89; objekttexte ebenda<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – r. de<br />

Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winterdarstellungen<br />

in der europäischen Kunst von Bruegel<br />

bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

Dr. Sandra Maria rUST<br />

publIkatIonen<br />

Venedig und der Karneval, in: Ausstellungskatalog<br />

Schallaburg Kulturbetriebs ges.m.b.H. – <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht,<br />

Kunst und Karneval, Schallaburg <strong>2011</strong>, 247–251<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – r. de<br />

Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winterdarstellungen<br />

in der europäischen Kunst von Bruegel<br />

bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong>1<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

7.–8.4. Paris, international exhibitions organizers<br />

Group (ieo), Steering committee Meeting


museum und publIkum – kunsthIstorIsches museum<br />

Mag. Andreas ZiMMerMAnn, Abteilungsleiter<br />

Mag. Barbara HerBST (ab 1.9.)<br />

Dr. rotraut KrALL<br />

Mag. ilona neUFFer-HoFFMAnn (ab 1.9.)<br />

Dr. Konrad Friedrich ScHLeGeL (bis 31.8.)<br />

Mag. Agnes STiLLFrieD<br />

Mag. Daniel UcHTMAnn<br />

Brigitta HocHLeiTner (bis 30.6.; Pension)<br />

Mag. Alessandra ArSeni<br />

Dominik BAnKLer<br />

Dr. Friederike ForST-BATTAGLiA<br />

Melanie GrAnDiTScH (ab 25.11.)<br />

Mag. Martina HAUScHKA<br />

nataliya HenerALoVA<br />

Mag. Gundula HicKiScH<br />

Mag. Michaela HUBer (bis 30.11.)<br />

Lisa JUen<br />

evelyn KLAMMer<br />

Wolfgang KoPF<br />

Manuel Kreiner<br />

roman LiST<br />

Mag. Veronika LUX<br />

Mag. Andrea MArBAcH<br />

Mag. Sabine niKoLAY<br />

Mag. Magdalena ÖLZAnT<br />

charlotte PerSoGLiA<br />

Alexander PirKer<br />

Dagmar PreinerSTorFer<br />

Mag. elisabeth riTTer<br />

eve SArGe<br />

Mag. Birgit ScHMiDT<br />

Mag. Julia STroMMer<br />

Mag. Fedora SZecHenYi<br />

Mag. elisa WAGner<br />

rolf <strong>Wien</strong>KÖTTer<br />

audioguide<br />

Mag. natalie LeTTner<br />

Mag. Alexander SMiTH<br />

Andreas PrUner<br />

David ScHreier<br />

carina SULZ<br />

FÜhrungen und mehr<br />

66.492 Besucher nahmen <strong>2011</strong> an den<br />

3614 von der Abteilung <strong>Museum</strong> und Publikum<br />

veranstalteten Führungen, Vorträgen,<br />

Atelier-Workshops und Ferienspielaktionen<br />

insgesamt teil. (2010 waren es 59.627 Besucher<br />

in 3183 Gruppen.) Diese Steigerung<br />

um ca. 12 % (entgegen dem allgemeinen<br />

Trend) ließ sich stärker im U 19-Bereich<br />

(+ ca. 14 %) als im erwachsenensegment<br />

(+ ca. 10 %) feststellen.<br />

Das neue Atelier wurde ab dem 19. Februar<br />

von ca. 4400 Kindern und Jugendlichen<br />

genutzt (rd. 15 % unseres U 19-Publikums<br />

<strong>2011</strong>).<br />

atelIer<br />

Mit großer Freude und Dankbarkeit konnten<br />

wir gemeinsam mit GD Sabine Haag und<br />

Hunderten Kindern und eltern am 19. Februar<br />

mit einem vielseitigen, quirligen Programm<br />

an prominenter Stelle das Atelier im<br />

KHM eröffnen. in einer abteilungsinternen<br />

eröffnung des Ateliers<br />

abteIlungen<br />

Arbeitsgruppe (Mag. Barbara Herbst, Mag.<br />

Andrea Marbach, Mag. ilona neuffer-Hoffmann,<br />

Alexander Pirker, Dr. Konrad Schlegel,<br />

rolf <strong>Wien</strong>kötter und Mag. Andreas Zimmermann),<br />

die zeitweise durch Tina Handl beraten<br />

wurde, war ein detailliertes nutzungsund<br />

Anforderungsprofil entwickelt worden.<br />

Von diesem ausgehend entwarf christian<br />

Sturminger ein raumkonzept, das nicht nur<br />

durch seine ästhetischen Qualitäten besticht,<br />

sondern sich auch funktional in der<br />

alltäglichen Praxis sehr bewährt hat.<br />

Hier finden seitdem offene Sonntagsateliers,<br />

Kindergeburtstage und Ferienspiele statt,<br />

vor allem aber wird das Atelier fast täglich<br />

von Schulklassen gebucht, die in diesem<br />

anregenden Ambiente das in einem Besuch<br />

der Sammlungen und Sonderausstellungen<br />

erfahrene durch anschließendes eigenes künstlerisches<br />

Gestalten nachhaltig vertiefen. Und<br />

auch für erwachsene konnte Mag. ilona<br />

neuffer-Hoffmann bereits an 25 Tagen erfolgreich<br />

Workshops anbieten, so dass das<br />

Atelier wirklich als vom Publikum angenommen<br />

bezeichnet werden darf.<br />

113


114<br />

museum und publIkum – kunsthIstorIsches museum<br />

ÖFFentlIches FÜhrungsprogramm<br />

Die Spezialführungen, Mittagszyklen, Abendführungen<br />

und Kunstkontext-Vorträge stießen<br />

auch <strong>2011</strong> auf großen Publikumszuspruch.<br />

Dieses Programm bezog sich gleichermaßen<br />

auf die Sonderausstellungen wie auf die<br />

Sammlungen des KHM. neben zahllosen bestellten<br />

Führungen fanden Führungen für<br />

Staatsbesuche und andere offizielle Delegationen,<br />

aber auch Lehrerführungen durch<br />

alle wichtigen Sonderausstellungen statt.<br />

<strong>Museum</strong> und Publikum bot Ausstellungs-<br />

Previews für die <strong>Museum</strong>sfreunde an und<br />

wirkte mit Führungen an Kooperationen<br />

etwa mit der Viennale oder dem naturhistorischen<br />

<strong>Museum</strong> (anlässlich der Ausstellung<br />

Jan Fabre) mit; ferner beteiligte sich die<br />

Abteilung mit nächtlichen Taschenlampen-<br />

Führungen durch Stiegenhaus und Kuppelhalle<br />

an einer wirkungsvollen Werbeaktion<br />

für die Jahreskarte.<br />

sonderVeranstaltungen<br />

Das KHM nahm am 15. März an dem bundesweiten<br />

Aktionstag Schule schaut <strong>Museum</strong><br />

teil, bei dem rund 600 Schülerinnen das<br />

breit gefächerte Vermittlungsangebot wahrnahmen,<br />

davon 125 im Atelier.<br />

Darüber hinaus war die Abteilung <strong>Museum</strong><br />

und Publikum organisatorisch und mit Führungsangeboten<br />

an weiteren Sonderveranstaltungen<br />

beteiligt, darunter etwa dem<br />

internationalen Frauentag (7. März), dem<br />

Tag der Freunde (11. April), dem Tag der<br />

Sondereinsatz KHM mit rolf <strong>Wien</strong>kötter<br />

Wagenburg (19. Juni), dem open House<br />

neue Burg (11. September) und der Langen<br />

nacht (1. oktober).<br />

ausstellungsbeschrIFtungen und<br />

ko-kuratorIn<br />

<strong>Museum</strong> und Publikum war an den objekttexten<br />

der Sonderausstellung Dürer. Cranach.<br />

Holbein beteiligt und wirkte im Kuratorenteam<br />

von Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />

in der Kunst (intermezzo 04) mit (Mag. Agnes<br />

Stillfried). Mag. Stillfried war ferner<br />

organisatorisch und kuratorisch an der Ausstellung<br />

al-Fann beteiligt, für die sie auch<br />

das rah men programm gestaltete. Für die<br />

Ausstellung Wintermärchen verfasste sie die<br />

Saaltexte.<br />

Vom bmukk geFÖrderte und Von<br />

kulturkontakt austrIa beratend<br />

begleItete proJekte<br />

• Aus dem 2010 initiierten Lehrerarbeitskreis<br />

Das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> als<br />

Partner für den Unterricht gingen drei<br />

Publikationen hervor:<br />

• rotraut Krall – ilona neuffer-Hoffmann,<br />

Das Kind und sein Alltag im Wandel der<br />

Jahrhunderte;<br />

• rotraut Krall – ilona neuffer-Hoffmann,<br />

Kunst und Werbung;<br />

• Konrad Friedrich Schlegel, Die Metamorphosen<br />

des Ovid in der Gemäldegalerie<br />

des KHM.<br />

<strong>2011</strong> haben folgende Projekte begonnen:<br />

• Play Ganymed, ein Projekt für 80 Schulklassen<br />

von wenn es soweit ist, idee, Konzept<br />

und Durchführung von Jacqueline<br />

Kornmüller und Peter Wolf in Zusammenarbeit<br />

mit Mag. Daniel Uchtmann;<br />

• Sondereinsatz KHM, eine Rätsel-Rallye<br />

durch die Kultur von Jahrtausenden, idee,<br />

Konzept und Durchführung von rolf<br />

<strong>Wien</strong>kötter und Manuel Kreiner.<br />

Diese beiden hochkarätigen Projekte werden<br />

2012 fortgesetzt, ausführlich dazu im<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2012.<br />

personelle Veränderungen<br />

Am 30. Juni ging die langjährige Sekretärin<br />

der Abteilung, Brigitta Hochleitner, in den<br />

ruhestand. Sie hat ihre drei interimistischen<br />

part-time-nachfolgerinnen aus dem Kreis der<br />

Kunstvermittler (Mag. Martina Hauschka,<br />

Mag. Magdalena Ölzant, Mag. Fedora<br />

Szechenyi) intensiv in ihr vielfältiges Tätigkeitsfeld<br />

eingearbeitet und damit einen reibungslosen<br />

Übergang an dieser für die Abteilung<br />

so entscheidenden Stelle ermöglicht.<br />

Am 1. September wechselte Dr. Konrad<br />

Schlegel in die Kunstkammer. Seine Agenden<br />

wurden von Mag. Barbara Herbst (30 Wochenstunden)<br />

übernommen. Die bis dahin<br />

von ihr geleistete organisatorische Betreuung<br />

des Ateliers obliegt seitdem Mag. ilona<br />

neuffer-Hoffmann (10 Wochenstunden).<br />

Play Ganymed mit Daniel Uchtmann und nikolaus Habjan,<br />

Foto: Helmut Wimmer


audIoguIde<br />

ausstellungen<br />

Durch folgende Ausstellungen konnten sich<br />

die Besucherinnen und Besucher <strong>2011</strong> von<br />

einem umfangreichen Audioguide in den<br />

Sprachen Deutsch und englisch führen<br />

lassen:<br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>: Schaurig schön.<br />

Ungeheuerliches in der Kunst; Dürer –<br />

Cranach – Holbein. Die Entdeckung des<br />

Menschen: Das deutsche Porträt um 1500;<br />

Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der<br />

europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys;<br />

neue Burg, Sammlung alter Musikinstrumente:<br />

„Der Himmel hängt voller Geigen.“<br />

Die Violine in Biedermeier und Romantik;<br />

<strong>Museum</strong> für Völkerkunde: Die Kultur der<br />

Kultur revolution. Personenkult und politisches<br />

Design im China von Mao Zedong;<br />

Schloss Ambras: All’Antica. Götter & Helden<br />

auf Schloss Ambras.<br />

ständige sammlungen<br />

im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> am Burgring,<br />

in der Schatzkammer, in den Sammlungen<br />

in der neuen Burg (Hofjagd- und rüstkammer,<br />

ephesos <strong>Museum</strong>, Sammlung alter<br />

Musikinstrumente), in der Wagenburg, im<br />

<strong>Museum</strong> für Völkerkunde und auf Schloss<br />

Ambras stehen für die Besucherinnen und<br />

Besucher in Deutsch und etlichen Fremdsprachen<br />

Audioguides zur Verfügung.<br />

kinder-audioguide<br />

<strong>2011</strong> erstellte das KHM erstmals einen<br />

eigenen Kinder-Audioguide für die Sammlungen<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s am<br />

Burgring und für die Schatzkammer in der<br />

Hofburg. Das neue Angebot erfreut sich bei<br />

eltern und Kindern großer Beliebtheit und<br />

ist ein wichtiger Baustein in unserem Bemühen,<br />

das <strong>Museum</strong> einem jungen Publikum<br />

gegenüber zu öffnen.<br />

audioguides abroad<br />

im oktober <strong>2011</strong> eröffnete im de Young<br />

<strong>Museum</strong> in San Francisco die Ausstellung<br />

renaissance Painters of Passion and Power<br />

from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, Vienna,<br />

die Highlights der venezianischen Malerei<br />

aus dem Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> zeigte.<br />

Das de Young <strong>Museum</strong> übernahm dafür die<br />

entsprechenden englischen Audioguide-Texte<br />

aus der permanenten Sammlung des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s. Das Kunsthaus Zürich<br />

übernimmt nicht nur die Wintermärchen-<br />

Ausstellung des KHM, sondern auch den dafür<br />

produzierten Audioguide mit 65 Texten.<br />

170.000 benutzerinnen und benutzer<br />

Der erlös aus der Audioguide-Vermietung<br />

konnte gegenüber dem Vorjahr von<br />

105.000 eUr um mehr als 200 Prozent auf<br />

330.000 eUr gesteigert werden – ein deutliches<br />

Zeichen dafür, dass sich unsere<br />

Audioguide-Führungen zunehmender Beliebtheit<br />

erfreuen. Auch die Strategie, das Sprachenangebot<br />

zu erweitern, hat sich bezahlt<br />

gemacht und ist auf großen Zuspruch beim<br />

Publikum gestoßen.<br />

umbau des audioguide-standes im khm<br />

am burgring<br />

<strong>2011</strong> wurde der Audioguide-Stand im<br />

Haupthaus des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />

einem umfassenden Umbau unterzogen.<br />

Wichtigstes Ziel war die Kundenfreundlichkeit.<br />

Dazu leisten nicht zuletzt eine bessere<br />

Beleuchtung sowie zwei hochwertige informationsbildschirme<br />

einen wichtigen Beitrag.<br />

Vor allem jedoch können nun zwei Mitarbeiter<br />

gleichzeitig nebeneinander die Besucher<br />

betreuen, womit der immer stärkeren nachfrage<br />

rechnung getragen wird. Die Wartezeiten<br />

konnten dadurch erheblich verkürzt<br />

werden. Darüber hinaus bietet das moderne<br />

Design zusammen mit dem ebenfalls neu<br />

gestalteten informationsstand nun ein einheitliches<br />

erscheinungsbild im eingangsbereich<br />

des <strong>Museum</strong>s.<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. rotraut KrALL<br />

publIkatIonen<br />

Texte in: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen<br />

im Kunst historischen <strong>Museum</strong>. Ein <strong>Museum</strong>sbuch<br />

für junge Leser, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />

lehrtätIgkeIt<br />

SS <strong>2011</strong>, WS <strong>2011</strong>/12 Kunstgeschichte des Mittelalters<br />

bzw. Bau- und Sammlungsgeschichte des KHM, Wifi<br />

<strong>Wien</strong>, bfi <strong>Wien</strong> und Wifi St. Pölten<br />

abteIlungen<br />

2 Seminare anlässlich der Sonderausstellungen Schaurig<br />

schön bzw. Wintermärchen für die VHS <strong>Wien</strong> Urania,<br />

Mariahilf, Alsergrund und Hietzing<br />

23.11. Tugend und Laster, <strong>Wien</strong>, Katholische<br />

Pädagogische Hochschule, Seminar<br />

organisation und Durchführung von zahlreichen<br />

einführungs- und Fortbildungsveranstaltungen für<br />

Fremdenführer und Lehrpersonen in den Sammlungen<br />

und anlässlich der Sonderausstellungen des KHM<br />

Dr. Konrad Friedrich ScHLeGeL<br />

publIkatIonen<br />

Texte in: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen<br />

im Kunst historischen <strong>Museum</strong>. Ein <strong>Museum</strong>sbuch<br />

für junge Leser, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />

Mag. Agnes STiLLFrieD<br />

ausstellungen<br />

Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön.<br />

Ungeheuerliches in der Kunst (intermezzo 03),<br />

<strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit christian<br />

Beaufort-Spontin, Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner,<br />

Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-erdrich, claudia<br />

Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Klaus Vondrovec<br />

und Karoline Zhuber-okrog)<br />

publIkatIonen<br />

objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />

Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (intermezzo<br />

03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />

redaktion von: S. Haag (Hg.), Schaurig schön.<br />

Allerlei Fabelwesen im Kunst historischen <strong>Museum</strong>.<br />

Ein <strong>Museum</strong>sbuch für junge Leser, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>;<br />

Texte ebenda<br />

Mag. Daniel UcHTMAnn<br />

publIkatIonen<br />

Blumenpracht in der Kunst. 38 Werke aus dem<br />

Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> in <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />

(auch in engl.: Floral splendour in the arts: thirty-eight<br />

works from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> in Vienna)<br />

Tafelfreuden in der Kunst. 38 Werke aus dem<br />

Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> in <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong> (auch<br />

in engl.: The pleasures of the table in art: thirty-eight<br />

works from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> in Vienna)<br />

Liebespaare in der Kunst. 41 Werke aus dem<br />

Kunst historischen <strong>Museum</strong> in <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />

(auch in engl.: Lovers in the arts: forty-one artworks<br />

from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> in Vienna)<br />

Texte in: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen<br />

im Kunst historischen <strong>Museum</strong>. Ein <strong>Museum</strong>sbuch<br />

für junge Leser, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />

lehrtätIgkeIt<br />

WS <strong>2011</strong>/12 Kunstgeschichte, Wifi <strong>Wien</strong>, Vorlesungen<br />

im rahmen der Ausbildung zum/zur reisebetreuer/-in,<br />

reiseleiter/-in<br />

SS <strong>2011</strong>, WS <strong>2011</strong>/12 Kunstgeschichte der Neuzeit, Wifi<br />

<strong>Wien</strong>, Vorlesungen im rahmen der Ausbildung zum/zur<br />

Fremdenführer/-in<br />

115


116<br />

publIkatIonswesen<br />

Dr. elisabeth HerrMAnn, Abteilungsleiterin<br />

Mag. Annette ScHÄFer<br />

Dr. Karin ZeLenY<br />

Das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> gibt ein reiches<br />

Spektrum an Publikationen heraus, die<br />

eng mit seiner grundsätzlichen Aufgabenstellung<br />

als „Wissenschaftliche Anstalt“, dem<br />

Bewahren, Präsentieren, erforschen und<br />

Sammeln der objekte, verbunden sind.<br />

Die größte Breitenwirkung haben zweifellos<br />

die Kataloge für die Sonderausstellungen<br />

des KHM; sie verbinden ein großzügiges<br />

Layout und eine möglichst perfekte Qualität<br />

der Abbildungen mit einem hohen wissenschaftlichen<br />

Anspruch, wobei zugleich eine<br />

publikumsgerechte Präsentation der inhalte<br />

angestrebt wird. Vor allem im Bereich der<br />

verschiedenen Publikumsführer und Bildbände<br />

gibt es einen ständigen Bedarf an<br />

fremdsprachigen Ausgaben, dem nachzukommen<br />

sich das <strong>Museum</strong> bemüht. rein<br />

wissenschaftlichen Zwecken dienen die<br />

reihe der „Schriften des KHM“ und die<br />

Sammlungskataloge. Die „Technologischen<br />

Studien“ sind Themen der Konservierung,<br />

restaurierung, Forschung und Technologie<br />

gewidmet. einen Überblick über die Leistungen<br />

des KHM gibt der <strong>Jahresbericht</strong>. Alle<br />

diese Publikationen werden jedoch an Alter<br />

und ehrwürdigkeit durch das von insidern<br />

immer noch liebevoll als das „allerhöchste“<br />

bezeichnete Jahrbuch des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s übertroffen, dessen erster Band<br />

bereits 1882 erschien.<br />

Die Abteilung Publikationswesen ist als interne<br />

Servicestelle für die Herausgabe und<br />

das Lektorat dieser Publikationen verantwortlich.<br />

Folgende <strong>2011</strong> erschienene Publikationen<br />

wurden von ihr betreut:<br />

ausstellungskataloge<br />

Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung<br />

des Menschen: Das deutsche Porträt um<br />

1500, hg. von S. Haag, c. Lange,<br />

c. Metzger und K. Schütz<br />

Wintermärchen. Winter-Darstellungen<br />

in der europäischen Kunst von Bruegel bis<br />

Beuys, hg. von S. Haag, r. de Leeuw und<br />

c. Becker<br />

Ein <strong>Museum</strong>sbuch für junge Leser. Schaurig<br />

schön. Ungeheuerliches in der Kunst,<br />

hg. von S. Haag<br />

al-Fann. Kunst der islamischen Welt aus<br />

der Sammlung al-Sabah, Kuwait,<br />

hg. von G. curatola<br />

M. Alram – K. Vondrovec – U. Werz –<br />

B. Zäch, Götter, Menschen und das Geld<br />

der Griechen, hg. von S. Haag und<br />

n. Kurmann<br />

o. Biba – i. Fuchs – r. Hopfner, „Der<br />

Himmel hängt voller Geigen“. Die Violine<br />

in Biedermeier und Romantik,<br />

hg. von S. Haag<br />

Jan Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde.<br />

The Years of the Hour Blue, hg. von S. Haag<br />

Trinkfest! Bacchus lädt ein, hg. von S. Haag<br />

All’Antica. Götter & Helden auf Schloss<br />

Ambras, hg. von S. Haag<br />

Das Eigene & das Fremde, hg. von S. Haag<br />

G. Swoboda, Zu Gast in Ambras. Die<br />

Zerstörung des Tempels in Jerusalem von<br />

Nicolas Poussin, hg. von S. Haag<br />

Die Kultur der Kulturrevolution. Personenkult<br />

und politisches Design im China von<br />

Mao Zedong, hg. von H. opletal<br />

Wald / Baum / Mensch, hg. von<br />

G. van Bussel und A. Steinmann<br />

B. Plankensteiner – G. van Bussel –<br />

c. Augustat, Abenteuer Wissenschaft. Etta<br />

Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika<br />

V. Greisenegger-Georgila, Ungezähmte<br />

Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus<br />

drei Jahrhunderten<br />

Welt der Operette. Glamour, Stars und<br />

Showbusiness, hg. von M.-T. Arnbom,<br />

K. clarke und T. Trabitsch<br />

Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,<br />

hg. von Schallaburg Kulturbe triebs-<br />

ges.m.b.H. und <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>,<br />

<strong>Wien</strong><br />

P. rainer, Splendour & Power. Imperial<br />

Treasures from Vienna, hg. von S. Haag,<br />

c. Holzach und K. Schneider<br />

perIodIsche publIkatIonen<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2010 <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong> mit MVK und ÖTM,<br />

hg. von S. Haag, redaktion: F. Pichorner<br />

Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung –<br />

Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010<br />

(erschienen <strong>2011</strong>), hg. von S. Haag,<br />

redaktion: M. Grießer, A. Huber und<br />

e. oberthaler<br />

Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung –<br />

Forschung – Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong>,<br />

hg. von S. Haag, redaktion: M. Grießer,<br />

A. Huber und e. oberthaler<br />

weItere publIkatIonen<br />

B. Darmstädter unter Mitarbeit von<br />

D. Salaberger und mit einem Beitrag<br />

von Bruce Dickey, Die Zinken und der<br />

Serpent der Sammlung alter Musikinstrumente<br />

(Sammlungskataloge des<br />

Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, hg. von<br />

S. Haag, Bd. 7)<br />

Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen im<br />

Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>. Ein <strong>Museum</strong>sbuch<br />

für junge Leser, hg. von S. Haag<br />

Zusätzlich hat die Abteilung Publikationswesen<br />

Saaltexte und Beschriftungen für die<br />

Ausstellungen in KHM, MVK und ÖTM sowie<br />

für die Sammlungen des KHM, <strong>Presse</strong>texte,<br />

Werbematerial etc. lektoriert.


ambraser trInkbÜcher<br />

ergebnisse der intensiven wissenschaftlichen<br />

Auseinandersetzung mit den Ambraser Trinkbüchern,<br />

deren erster Band 2010 publiziert<br />

wurde, fanden <strong>2011</strong> in die beiden Ausstellungen<br />

auf Schloss Ambras Trinkfest!<br />

Bacchus lädt ein und All’Antica. Götter &<br />

Helden auf Schloss Ambras eingang.<br />

Die Ambraser Trinkbücher wurden von erzherzog<br />

Ferdinand ii. (1529–1595) zu dem<br />

Zweck angelegt, die Unterschriften all jener<br />

aufzunehmen, die sich in der Bacchusgrotte<br />

dem Trinkritus unterzogen und ein eigens<br />

dazu bestimmtes, großes Glas Wein ohne<br />

abzusetzen austranken. Sie sind daher eine<br />

einzigartige historische Quelle, denn sie<br />

bieten uns die Möglichkeit, etwa 1800 Personen<br />

– viele davon aus regierenden Familien,<br />

aber auch neugeadelte und Bürgerliche – in<br />

einem bestimmten Jahr, in einigen Fällen<br />

sogar an einem bestimmten Tag in Ambras<br />

nachzuweisen. Viele der einträger setzten<br />

auch Angaben zur Person hinzu, fast alle<br />

eine Devise oder einen anderen Spruch, der,<br />

wie zu der Zeit üblich, meist mit Anfangsbuchstaben<br />

abgekürzt ist.<br />

Der lederne einband des ersten Bandes<br />

trägt die Jahreszahl 1568 sowie das Wappen<br />

erzherzog Ferdinands und ist mit Blindstempeln<br />

in verschiedenen figuralen und<br />

ornamentalen Motiven geprägt.<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. Karin ZeLenY<br />

ausstellungen<br />

Mitarbeit an der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein,<br />

innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong> (Konzept: Veronika<br />

Sandbichler; gemeinsam mit Margot rauch und<br />

Katharina Seidl)<br />

Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter &<br />

Helden auf Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras)<br />

<strong>2011</strong> (Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit<br />

Wencke Deiters, claudia Kryza-Gersch und Manuela<br />

Laubenberger)<br />

publIkatIonen<br />

Der Ambraser Trinkritus, in: Ausstellungskatalog S. Haag<br />

(Hg.), Trinkfest! Bacchus lädt ein, innsbruck (Schloss<br />

Ambras) <strong>2011</strong>, 13–23; 5 objekttexte ebenda<br />

Die Ambraser Bacchusgrotte, in: Ausstellungskatalog<br />

S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss<br />

Ambras, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong>, 24–26;<br />

Antiquarische Nachschlagewerke in der Ambraser<br />

Bibliothek, ebenda, 176–180; 2 objekttexte ebenda<br />

Ambraser Trinkbücher,<br />

Band 1, fol. 1r, Präambel<br />

1567–1577, Kunstkammer,<br />

inv.-nr. KK 5251<br />

Ambraser Trinkbücher,<br />

Band 1, Ledereinband<br />

abteIlungen<br />

117


118<br />

corporate desIgn<br />

Stefan ZeiSLer, Abteilungsleiter<br />

Heidi Pein (bis 30.4.)<br />

Mag. Valerie KUMMer (bis 31.10.)<br />

Mag. Giulia TAMiAZZo (ab 10.10.)<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> stand ganz im Zeichen der<br />

Fertigstellung von groß angelegten Projekten,<br />

die im Jahr davor konzipiert oder begonnen<br />

worden waren.<br />

Am Beginn der realisierungen stand die<br />

Fertigstellung der Umgestaltung und Adaptierung<br />

des Vestibüls mit dem Architektenteam<br />

Blaich & Delugan.<br />

Des Weiteren wurde gemeinsam mit der<br />

Firma Derenko und dem Gebäudemanagement<br />

nach entwürfen von Kreativdirektor<br />

Stefan Zeisler die Lounge für die Mitglieder<br />

des Vereins der Freunde des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s umgesetzt. es wurde ein<br />

eleganter raum geschaffen, der sich am<br />

Ambiente des Hauses orientiert und zusätzlich<br />

sowohl einen beeindruckenden einblick<br />

in die Kuppelhalle als auch einen wunderschönen<br />

Ausblick über <strong>Wien</strong> bietet.<br />

in der Folge war das gestalterische Hauptaugenmerk<br />

auf die neueinrichtung des cafés<br />

im ersten Stock gerichtet. neben vielen<br />

technischen Adaptierungen und Umbau-<br />

arbeiten wurde das stilistische Konzept der<br />

Lounge in diesem Bereich weitergeführt<br />

und wieder gemeinsam mit der Firma Derenko<br />

umgesetzt. Das neue Konzept, das<br />

zum Ziel hatte, einen traditionsbewussten,<br />

eleganten raum zu entwickeln, beinhaltet<br />

sowohl ein zurückhaltenderes, aber dennoch<br />

effektives Beleuchtungssystem, das<br />

die einzigartigkeit der Architektur stärker<br />

zur Geltung bringen soll, als auch eine<br />

grund legend neue Möblierung. Die Farben<br />

rot und Schwarz bestimmen den eindruck,<br />

die Möblierung wurde durch samtbezogene<br />

Sitzbänke und eine gepolsterte Bestuhlung<br />

ergänzt, die gemeinsam mit den <strong>Wien</strong>er<br />

Werkstätten speziell für diesen Zweck entwickelt<br />

wurden. Als bestimmendes gestalterisches<br />

element wurde der okulus im Zentrum<br />

der Kuppelhalle mit einer runden Bank<br />

umgeben. Als besondere errungenschaft sei<br />

die erweiterung des cafés um ehemals abgetrennte<br />

Bereiche erwähnt, in welchen<br />

auch zwei monumentale Statuen von ihrer<br />

Ummantelung befreit und restauriert werden<br />

konnten, um als eindrucksvolle Blickpunkte<br />

die Querachse der Fensterfront zu<br />

bereichern.<br />

nach eineinhalbjähriger evaluierung, Konzeption<br />

und letztlich Programmierung ging<br />

ende August die neue Homepage online.<br />

Als ergebnis der intensiven Auseinandersetzung<br />

mit den Anforderungen und nach<br />

eingehenden usability checks entstand für<br />

jedes der drei unter der Dachmarke KHM<br />

zusammengefassten Museen eine eigene internetseite,<br />

die nach Abschluss der Branding-<br />

Prozesse jeweils adaptiert werden kann.<br />

Das weitestreichende Projekt war die einleitung<br />

des Markenstrategieprozesses. Die<br />

Agentur Brainds unter der Leitung von Peter<br />

Deisenberger wurde nach einem Pitchverfahren,<br />

das im Sommer 2010 stattgefunden<br />

hat, aus neun Bewerbern ausgewählt und<br />

beauftragt, mittels interner und externer<br />

interviews, Workshops und evaluierungen<br />

ein Markenstrategiekonzept zu erarbeiten.<br />

Mit der Umsetzung der Strategie in eine<br />

neue ci wurde riebenbauer Design schon<br />

ende 2010 beauftragt.<br />

Die enge Zusammenarbeit mit Jan Fabre im<br />

Zuge der Vorbereitung der Ausstellung Jan<br />

Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde und mit<br />

Jasper Sharp, der dieses Projekt als externer<br />

Kurator betreut hat, war eine besonders<br />

spannende und kreative erfahrung, die in<br />

einem eindrucksvollen Katalog dokumentiert<br />

ist.<br />

Für den <strong>Jahresbericht</strong> 2010 konnte bei den<br />

internationalen Arc Awards in new York in<br />

den Kategorien cover photo/design museum<br />

sowie photography museum jeweils Gold<br />

und in der Sparte non English museum<br />

konnte Silber erzielt werden.


abteIlungen<br />

119


120<br />

VIsuelle medIen<br />

Stefan ZeiSLer, Abteilungsleiter<br />

Heidi Pein (bis 30.4.)<br />

Mag. Valerie KUMMer (bis 31.10.)<br />

Mag. Giulia TAMiAZZo (ab 10.10.)<br />

Fotoatelier<br />

Sanela AnTic<br />

Michael AUMÜLLer<br />

Michael eDer<br />

Helmut JeHArT<br />

christian MenDeZ<br />

Margit reDL<br />

Thomas riTTer<br />

Alexander roSoLi<br />

Andreas ULDricH<br />

grafik<br />

Angela HArTenSTein (bis 31.8.; Pension)<br />

Mag. Michaela noLL<br />

Johanna KoPP (ab 17.10.)<br />

tms<br />

christina ABZieHer<br />

Mag. Peter KLoSer<br />

neue medien und Internet<br />

Thomas GreGorc<br />

Peter STeinAcHer (vormals PAMeGGer)<br />

Magdalena PFeiFer<br />

Seit 2009 sind die Bereiche Fotografie,<br />

Grafik, Bildbearbeitung, Multimedia und<br />

TMS-Datenbanken unter der Bezeichnung<br />

Visuelle Medien zusammengefasst.<br />

FotoatelIer<br />

eine maßgebliche erneuerung und Verbesserung<br />

im Bereich der Abteilung Visuelle<br />

Medien war der Umbau des Fotoateliers.<br />

infolge der technischen entwicklungen waren<br />

die einst unentbehrlichen Dunkelkammern<br />

längst nicht mehr in Gebrauch; die im<br />

Gegenzug entstandene und gewachsene<br />

Sparte der Bildbearbeitung hatte keinen<br />

eigenen Platz im Atelierbereich. Durch den<br />

Umbau und das Wegfallen der Dunkelkammern<br />

konnte jeweils ein eigener raum für<br />

Fotografie und Bildbearbeitung sowie ein<br />

Büro für den Kreativdirektor geschaffen<br />

werden.<br />

Grundlegend ist es das Bestreben, im<br />

rahmen von neuaufnahmen ganze objektgruppen<br />

fotografisch zu dokumentieren.<br />

Dadurch wird die visuelle Gesamterfassung<br />

für das TMS vorangetrieben und die wissenschaftliche<br />

Arbeit erleichtert.<br />

Folgende umfassende Projekte unter den<br />

insgesamt 614 Aufträgen von neuaufnahmen<br />

seien hier genannt:<br />

• der erotenfries der Antikensammlung<br />

wurde erstmals anhand von weit über<br />

1000 einzelbildern dokumentiert;<br />

• eine aufwendige mehrmonatige Kampagne<br />

für den Publikumsführer Meisterwerke<br />

der Bibliothek wurde durchgeführt;<br />

• für eine Katalogproduktion des <strong>Museum</strong>s<br />

für Völkerkunde wurde eine Fotoreise zu<br />

den Molukken unternommen;<br />

• über 5000 einzelaufnahmen von Schussfeuerwaffen<br />

der Hofjagd- und rüstkammer<br />

wurden gemacht;<br />

• im Österreichischen Theatermuseum<br />

wurden anhand von mehr als 1500 Fotos<br />

500 objekte dokumentiert;<br />

• es erfolgten vermehrte und zahlreiche<br />

Dokumentationen von Sonderveranstaltungen,<br />

darunter das open House der<br />

Wagenburg, die Lange nacht der Museen,<br />

die eröffnung des Kinderateliers, die<br />

Kunstkammer-Sneak Preview, Pr-Termine,<br />

ViP-Besuche und Dokumentationen aller<br />

Ausstellungen.<br />

graFIk<br />

<strong>2011</strong> wurden von der hausinternen Grafik<br />

23 Ausstellungen betreut. Das bedeutet die<br />

Gestaltung von Plakaten, einladungen,<br />

Foldern, Flyern, citylights, Transparenten,<br />

Anzeigen, Fahnen, Straßenbahnverkleidungen<br />

und inseraten. Für 15 Ausstellungen<br />

wurde zusätzlich auch die Ausstellungsgrafik<br />

entworfen. 5 Kataloge für Ausstellungen<br />

wurden grafisch umgesetzt. Darunter<br />

waren das Kinderbuch zur Ausstellung<br />

Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst,<br />

das mit besonderem Aufwand gestaltet<br />

wurde; der Jan Fabre-Katalog, der auch<br />

großzügige Bildstrecken umfasst, die den<br />

Parcours durch die Ausstellung beschreiben<br />

und sie mit vielen Details wiedergeben, und<br />

der umfangreiche Katalog zur Ausstellung<br />

Wald / Baum / Mensch.<br />

Des Weiteren wurden drei Lehrerbroschüren,<br />

ein Begleitheft für eine rätselrallye für<br />

Kinder, periodisch erscheinende Folder zu<br />

den Führungen für erwachsene und Kinder,<br />

zusätzlich erstmals auch ein Veranstaltungsfolder<br />

für das MVK sowie Werbemittel für das<br />

open House in der neuen Burg, das open<br />

House in der Wagenburg und Matineen in<br />

der Sammlung alter Musikinstrumente entworfen.<br />

Am impuls-Projekt, das es sich zum Ziel gesetzt<br />

hatte, anhand eines Musterprozesses<br />

den Ablauf einer Ausstellung zu evaluieren<br />

und neu zu definieren, wurde intensiv mitgearbeitet.<br />

im Sommer <strong>2011</strong> gab es einen Mitarbeiteraustausch<br />

mit dem Victoria & Albert <strong>Museum</strong><br />

in London, bei dem Michaela noll interessante<br />

erfahrungen im Bereich Grafik sammeln<br />

konnte.<br />

bIldbearbeItung<br />

2010 wurden von der Bildbearbeitung<br />

17 Publikationen umfassend betreut, unter<br />

denen besonders die Ausstellungskataloge<br />

Wald / Baum / Mensch sowie Schaurig Schön.<br />

Ungeheuerliches in der Kunst hervorzu heben<br />

sind.<br />

Des Weiteren bilden zum einen die Bearbeitungen<br />

der Aufnahmen der Fotografen und<br />

zum anderen die Aufbereitung des Materials<br />

für die Grafik und die externen Kundenaufträge<br />

die maßgeblichen Anteile des Auftragsvolumens.<br />

im wissenschaftlichen Bereich wurden<br />

22 Gemälde durch röntgencomposés für<br />

die Forschung aufbereitet. 7307 infraroteinzelaufnahmen<br />

zu 23 Gemälden wurden<br />

zusammengesetzt. Als besondere Highlights<br />

sollen hier das Allerheiligenbild von Dürer<br />

mit 1970 und der Hl. Georg von Beck mit<br />

500 einzelaufnahmen genannt werden. insgesamt<br />

wurden 58.975 digitale Aufnahmen<br />

für das TMS bearbeitet und zur Verfügung<br />

gestellt. Zusätzlich wurden von der Bildbearbeitung<br />

1502 interne und externe Aufträge<br />

bearbeitet.


multImedIa<br />

Die mit Sicherheit aufwendigste und intensivste<br />

Aufgabe für den Bereich Multimedia<br />

war der relaunch der Webseite mit einer<br />

neuen inhaltlichen Struktur, Design-Verbesserungen<br />

und der Vorbereitung auf die<br />

neue ci, mit dem ergebnis, dass jedes der<br />

drei unter der Dachmarke KHM auftretenden<br />

Museen eine eigene Homepage zuerkannt<br />

bekommt.<br />

Mit September konnten die neu konzipierten<br />

Seiten, die unter der Projektleitung und<br />

intensiven Mitarbeit von Peter Steinacher<br />

von der Firma Typohead programmiert<br />

wurden, online gehen.<br />

Da dieses Medium einer ständigen Veränderung<br />

unterliegt, ist die kontinuierliche, tägliche<br />

Wartung und instandhaltung der drei<br />

Webseiten eine der Hauptaufgaben der Mitarbeiter.<br />

Beispiele der erneuerungen sind<br />

ein online-eventkalender mit der Darstellung<br />

besonderer Schließ- und Öffnungstage als<br />

einträge im Kalender sowie die erweiterung<br />

der Webseite um die Sprache Französisch.<br />

Hinzu kommen die ergänzung vieler italienischer<br />

inhalte, eigene Bereiche B2B für <strong>Presse</strong>/<br />

Sponsoring/Tourismus/Forschung, ein event-<br />

Kalender, kürzere Menüs, neue Seiteninhalte<br />

mit „Lesen-Sie-mehr Button“, Doormat, Panorama-Bilder<br />

der Sammlungen, Abschaffung<br />

von Flash-Technologien, Blog, „Planen Sie<br />

ihren Besuch“, eine Personen-Datenbank für<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiter und vieles mehr.<br />

Abgesehen vom relaunch wurden mehrere<br />

Sonderseiten betreut, darunter die KHM-<br />

Webseiten zum Kunstkammer-countdown,<br />

zum Jahreskarten-Button, zum Sommeraktion-<br />

Gewinnspiel, zur Viennale, zur Langen nacht<br />

der Museen und zum online-Flohmarkt.<br />

Hinzu kam die realisierung der Webseite für<br />

die Kunstkammer (www.kkhm.at).<br />

im Bereich Animation und Video wurden zahlreiche<br />

Spots für Ausstellungen, zur Architektur,<br />

zur Jahreskarte und zur Bewerbung aller<br />

Ausstellungen im KHM produziert.<br />

es wurden 51 newsletters und Mailings (für<br />

bis zu 6.000 Abonnenten, es waren über<br />

122.000 versendete e-Mails) gelayoutet<br />

(5 info-Mails der Geschäftsführung, 28 newsletters,<br />

18 Tourismus- und event-Mailings)<br />

sowie die 1. online-einladung mit Anmelde-<br />

System für contemporary-Veranstaltungen<br />

versandt; für einen Pop-Up Store in new York<br />

wurde eine mobile Website realisiert, die über<br />

einen gedruckten Qr-code abrufbar ist.<br />

Die Planung, Beratung und das Layout zum<br />

online-Shop neu, der 2012 online gehen<br />

wird, und die beratende Funktion im rahmen<br />

der Medienplanung für die Wiedereröffnung<br />

der Kunstkammer waren die wichtigsten<br />

Projekte in Vorbereitung auf das Jahr 2012.<br />

ein wesentlicher Punkt war der einstieg im<br />

Bereich Social Media bei Google+ am 1. Tag<br />

des Bestehens und als eines der ersten Unternehmen<br />

in Österreich.<br />

tms<br />

<strong>2011</strong> wurden rund 60.000 digitale Bilder in<br />

die Bestandsdatenbank und <strong>Museum</strong>smanagementsoftware<br />

TMS eingespielt. Knapp<br />

20.000 davon entfielen auf die inventarbücher<br />

des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde. Über<br />

eine externe Firma (eMD) wurden die inventarbücher<br />

digitalisiert. in einem weiteren<br />

Projekt mit eMD konnten gegen ende des<br />

Jahres besonders wertvolle Bücher der Kunstkammer,<br />

der Sammlung alter Musikinstrumente,<br />

des Österreichischen Theatermuseums,<br />

des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde und der<br />

abteIlungen<br />

Bibliothek über einen Buchscanner im Haus<br />

digitalisiert werden. Mit ende des Jahres<br />

waren in TMS rund 490.000 objektdatensätze<br />

erfasst.<br />

im Zuge der Übersiedelung in das neue<br />

Zentraldepot wurde beginnend mit der Gemäldegalerie<br />

für die Standortverwaltung das<br />

Barcodesystem eingeführt. Sämtliche Bilder<br />

und Bilderrahmen im Zentraldepot sind nun<br />

mit Barcodeetiketten ausgestattet. Als Teilprojekt<br />

wurde die Gemäldegalerie bei der<br />

objektdokumentation sowie bei der erstellung<br />

des rahmeninventars unterstützt.<br />

Vor dem Sommer wurde ein TMS-Upgrade<br />

realisiert. im november wurde ein Workshop<br />

abgehalten mit dem Ziel, eine vertiefende<br />

Schulung anzubieten und die Vereinheitlichung<br />

der nutzung von TMS nach anerkannten<br />

regeln der <strong>Museum</strong>sdokumentation<br />

zu erreichen.<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

christina ABZieHer<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

17.–19.10. Berlin, institut für <strong>Museum</strong>sforschung der<br />

Staatlichen Museen zu Berlin (ifM), Herbsttagung der<br />

Fachgruppe Dokumentation im Deutschen <strong>Museum</strong>sbund,<br />

und Berlin, Zuse-institut Berlin, Weiterbildung<br />

und informationsaustausch zu Fragen der eDVgestützten<br />

<strong>Museum</strong>sdokumentation<br />

121


122<br />

naturwIssenschaFtlIches labor<br />

Dr. Martina GrieSSer, Abteilungsleiterin<br />

Dr. Václav PiTTHArD<br />

Di Sabine STAneK<br />

BSc. Marta AnGHeLone (bis 14.1.)<br />

Dipl.-rest. christina ScHAAF-FUnDneiDer<br />

regina FALLMAnn<br />

Dr. Katharina UHLir*<br />

Dr. Bernadette FrÜHMAnn* (bis 31.5.)<br />

* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />

ForschungsproJekte<br />

portable art analyser (part) – development<br />

and construction of an innovative<br />

and optimised portable xrF instrument<br />

for the in situ, non-destructive study of<br />

unique and valuable artworks (kurztitel:<br />

„portables rFa-gerät zur untersuchung<br />

von kunstwerken“)<br />

Projektleitung: Dr. Martina GrieSSer<br />

Projektmitarbeit: Dr. Bernadette FrÜHMAnn,<br />

Dr. Katharina UHLir, Stephan SMoLeK<br />

(Atominstitut der österreichischen Universitäten),<br />

Di Bernhard GroSSMAYer, in<br />

Kooperation mit dem Atominstitut der<br />

Österreichischen Universitäten und der<br />

internationalen Atomenergiebehörde<br />

(iAeA), Laboratorien Seibersdorf<br />

Finanzierung: FWF (Projekt nr. L430-n19)<br />

nachdem im Vorjahr die Bewilligung zur<br />

inbetriebnahme des mobilen rFA-Geräts<br />

erteilt wurde, konnten <strong>2011</strong> die Untersuchungen<br />

in vollem Ausmaß anlaufen. nach<br />

rascher Beseitigung einiger grundlegender<br />

Probleme bei der Analyse bzw. der Auswertung<br />

der Spektren im Februar konnten auch<br />

die ersten quantitativen Analysen durchgeführt<br />

werden. Das Hauptaugenmerk liegt<br />

hierbei in der Analyse von Glas und email;<br />

Materialien, welche durch ihren hohen<br />

Anteil an leichten elementen (na – Si), deren<br />

Signale an Luft stark absorbiert werden,<br />

schwer ganzheitlich zu analysieren sind.<br />

Durch den einsatz der Vakuumkammer des<br />

rFA-Geräts PArT ii ist es jedoch möglich, bei<br />

entsprechenden Messzeiten sogar natrium,<br />

jedenfalls bis hinunter zu einem na 2 o-Anteil<br />

von 13 %, zu detektieren.<br />

Für die Analysen stehen zwei röntgenröhren,<br />

Molybdän (Mo) und chrom (cr), zur Verfügung,<br />

wobei die cr-röhre speziell für die<br />

Analyse der leichten elemente angeschafft<br />

wurde, da hier mit einer besseren Anregung<br />

durch die intensive cr K-Linie gerechnet<br />

wurde. Bei den referenzmessungen an Glasstandards<br />

stellte sich aber unerwarteter<br />

Weise heraus, dass die Mo-röhre für die<br />

Analyse von na – Si bessere Werte liefert,<br />

da hier die leichten elemente mit der Mo L-<br />

Linie – die zwar nicht so intensiv ist, dafür<br />

aber energetisch näher bei diesen elementen<br />

liegt – angeregt werden. Trotzdem bleibt<br />

bei der cr-röhre der Vorteil, dass es im Bereich<br />

der Schwefel und teilweise der chlor<br />

K-Linien zu keiner Überlappung kommt. Für<br />

Fragestellungen, in denen es vorwiegend<br />

um diese elemente geht, bleibt diese röhre<br />

daher immer noch die bessere Wahl.<br />

Glas konnte im Zuge der Analysen der Glassammlung<br />

von erzherzog Ferdinand ii. aus<br />

dem 16. Jahrhundert, des Glaspokals inv.nr.<br />

KK 10.187 sowie einiger Glasschnittobjekte<br />

aus der Kunstkammer und des<br />

Spielbretts inv.-nr. KK 168 analysiert werden.<br />

email wurde an einigen sogenannten<br />

Gnadenmedaillen des Münzkabinetts gemessen.<br />

Die Auswertungen der Messungen sind<br />

teilweise noch im Gange.<br />

neben den Glasanalysen wurden zahlreiche<br />

objekte aus der Gemäldegalerie, dem Münzkabinett,<br />

dem <strong>Museum</strong> für Völkerkunde,<br />

der Antikensammlung, der Schatzkammer<br />

und objekte der Österreichischen nationalbibliothek<br />

untersucht.<br />

naturwissenschaftliche untersuchungen<br />

der gemälde tizians<br />

Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-PAGDen<br />

Projektmitarbeit: Dr. Wencke DeiTerS,<br />

Dr. Martina GrieSSer, Mag. elke<br />

oBer THALer, Mag. robert WALD,<br />

BSc. Marta AnGHeLone<br />

Finanzierung: FWF (Projekt nr. P19032-G13)<br />

Bis Dezember <strong>2011</strong> konnte Frau Anghelone<br />

unter Mitbetreuung durch Frau Dr. Grießer<br />

ihre Magisterarbeit mit dem Titel Studies on<br />

Titian’s painting technique: application of<br />

FORS and Raman spectroscopy for the<br />

identification of red lakes and copper-based<br />

green pigments an der Università degli<br />

Studi di Torino abschließen. Weiters wurde<br />

die Vorbereitung der Katalogtexte fortgesetzt.<br />

antike porträts in wien. erarbeitung eines<br />

wissenschaftlichen bestandskataloges der<br />

porträtskulptur der antikensammlung des<br />

kunsthistorischen museums<br />

Projektleitung: Dr. Manuela LAUBenBerGer<br />

Projektmitarbeit: Dr. Martina GrieSSer,<br />

Dr. Václav PiTTHArD u. a.<br />

Finanzierung: KHM; BMWF im Förderprogramm<br />

forMuse – Forschung an Museen<br />

<strong>2011</strong> wurden im rahmen des forMuse-Projekts<br />

im naturwissenschaftlichen Labor mittelsGaschromatographie-Massenspektrometrie<br />

(Gc-MS) und/oder rasterelektronenmikroskopie<br />

(reM) letzte ergänzende Untersuchungen<br />

an ergänzungsmassen und Klebstoffen<br />

von Porträtskulpturen durchgeführt.<br />

Dabei konnten keine neuen Bindemittel<br />

bzw. Füllstoffe nachgewiesen werden.<br />

naturwissenschaftliche studie der kunstwerke<br />

in nako, Indien<br />

Projektleitung: o. Univ.-Prof. Mag. art.<br />

Dr. phil. Gabriela KriST, Universität für<br />

angewandte Kunst <strong>Wien</strong>, institut für Konservierung<br />

und restaurierung<br />

Projektmitarbeit: Di Tatjana BAYeroVÁ und<br />

Mag. Marie GrUBer von der Universität<br />

für angewandte Kunst <strong>Wien</strong>, institut für<br />

Konservierung und restaurierung;<br />

Dr. Václav PiTTHArD<br />

Finanzierung: FWF (Projekt-nr. L335-n19)<br />

Auch <strong>2011</strong> wurde im naturwissenschaftlichen<br />

Labor eine Serie von Malschichtproben<br />

verschiedener polychromer Skulpturen<br />

und Wandmalereien aus vier tibetischen<br />

Tempeln in nako, indien, hinsichtlich des<br />

Vorliegens organischer Bindemittel untersucht.<br />

Die ergebnisse decken sich mit denen<br />

der bereits 2010 analysierten Proben.


erstfassungen von kutschen und schlitten<br />

der wagenburg<br />

Projektmitarbeit: ernst GreGor,<br />

Dr. Martina GrieSSer, Di Sabine STAneK<br />

im naturwissenschaftlichen Labor wurde<br />

<strong>2011</strong> für die objekte W 67 und W 92 die<br />

weiterführende Analyse der Querschliffe<br />

mittels rasterelektronenmikroskopie (reM)<br />

vorgenommen.<br />

Zur entwicklung einer geeigneten reinigungsstrategie<br />

zum Zweck der Freilegung<br />

Sammlung inventarnummern<br />

der originalfassung am Wagenkasten des<br />

Prinzengalawagens inv.-nr. W 8 wurden im<br />

Juli <strong>2011</strong> weitere Proben für eine Bindemittelanalyse<br />

entnommen. Die Untersuchungen<br />

zeigten das Vorliegen einer Leinöl-<br />

basierten, harzhaltigen „Goldbronze“-Übermalung,<br />

was deren schwere Löslichkeit in<br />

herkömmlichen Lösungsmittelmischungen<br />

erklärt (Zellulosenitrat als weiteres mög liches<br />

Bindemittel konnte nicht nachgewiesen<br />

werden). erschwert wird das reinigungsvorhaben<br />

durch ebenfalls ölbasierte transpa-<br />

Ägyptisch-orientalische Sammlung 960, 10.152, A 1237, A 1255, A 1265<br />

abteIlungen<br />

rente Lasuren, die unter der Übermalung<br />

liegen und nach der reinigung erhalten<br />

bleiben sollen.<br />

naturwIssenschaFtlIche analysen<br />

objektanalysen hausintern:<br />

in unterschiedlichem Ausmaß wurden Untersuchungen<br />

an folgenden objekten (gereiht<br />

nach Sammlungen und inventarnummern)<br />

durchgeführt bzw. externe Analysen<br />

betreut:<br />

Antikensammlung* 17, i 4, i 8, i 11, i 79, i 162, i 199, i 228, i 252, i 1115, i 1161, i 1261, i 1270, i 1308, i<br />

1385, i 1394, i 1425, i 1463, i 1467, i 1490, iV 341, iV 1874, iV 3218, iV 3607, iV 3714, iV<br />

4593b, iV 4596, iV 4597b, Vi 1197, V 3226, Viib 29, Viib 34<br />

Gemäldegalerie 40, 264, 287, 398, 586, 695, 838, 945, 1517, 1518, 1521, 1565, 1656, 3310, 3710, 4446,<br />

4447, 5635, 5669, 5822a + b, 6523, 6524, 6744, 7939, 8336<br />

Hofjagd- und rüstkammer A 1, A 33, A 108<br />

Kunstkammer 1168, 838, 883, 2680, 2681, 2684, 2685, 2695, 2697, 2698, 2699, 2700, 2721, 2726,<br />

2729, 2730, 2734, 2738, 2741, 2774, 2749, 2752, 2757, 2769, 2777, 2779, 2788, 2792,<br />

2796, 2797, 2799, 2800, 2801, 2802, 2808, 2809, 2811, 2815, 2821, 2828, 2829, 2837,<br />

2841, 2845, 2847, 2849, 2865, 2868, 2874, 2875, 2876, 2882, 2884, 2886, 2904, 2918,<br />

2921, 2955, 3007, 3008, 3009, 3010, 3011, 3012, 3015, 3024, 3025, 3028, 3029, 3040,<br />

3041, 3042, 3313, 3389, 9111, 10.187, 10.305, 10.306, 10.307, 10.308, 10.317, 10.318,<br />

10.375, D 234, kin1, kin2, WS_Xiii 18<br />

Münzkabinett 27bb, 957bb, 1677 (2766), 2485bb, 3310bb, 3704bb, 4365bb, 4848bb, 6833bb, 10.797bb,<br />

29.215, 31.656_1914B, 42.611_1914B, 136.634, 137.720, 151.224<br />

Sammlung alter Musikinstrumente 55, 760, 1218<br />

Wagenburg und Monturdepot U 489, W 8, W 67, W 92, W 153<br />

Bibliothek 14.648<br />

<strong>Museum</strong> für Völkerkunde 179, 190, 240, 259, 263, 315, 323, 422, 988, 1005, 1025, 1029, 1034, 1036, 1037, 1052,<br />

1186, 1847, 1851, 4672, 8367, 10.402, 11.948, 21.749, 21.750, 21.751, 27.639, 29.406,<br />

29.593, 41.508, 42.482, 42.486, 42.680, 60.542, 64.137, 64.228, 64.327, 71.233, 75.917,<br />

75.934, 90.104, 97.624, 105.865, 132.745, 147.677, 170.664, 204.282, Hi 077, Hi 117,<br />

objekt Dr. Völker, Vo 103.936_08_Mayuri, Vo 166.837_02_Mayuri<br />

* inkl. objekte zum forMuse-Projekt von Dr. Manuela Laubenberger<br />

123


124<br />

naturwIssenschaFtlIches labor<br />

objektanalysen für externe auftraggeber:<br />

Auftraggeber Untersuchungsgegenstand<br />

Susanne M. Käfer, Konservierung und restaurierung<br />

von Möbeln und Holzobjekten<br />

Fassungsproben eines Konsoltisches der Sammlung Liechtenstein, eines<br />

Zierrahmens aus dem interieur des Palais Liechtenstein, Bankgasse, und einer<br />

Kutsche der Sammlung esterházy<br />

Mag. Peter Kopp, Holzrestaurierung Überzüge einer Holztafel der Holzvertäfelung der residenz Bamberg<br />

Atelier Franz Bauer Fassungsproben der Prunkräume des Schlosses esterházy<br />

Mag. Silvia Miklin-Kniefacz, restaurierung und<br />

Konservierung<br />

Fassungsproben eines chinesischen Lacktisches (18. Jh.) aus Schloss Hof, nÖ,<br />

von Lackmöbeln des Schlosses esterházy und von der Lackdekoration des<br />

chinesischen Pavillons von Schloss Drottningholm, Schweden<br />

Universalmuseum Joanneum Graz ergänzungsmasse und Klebstoff eines etruskischen Buccherogefäßes und Belag<br />

einer Vitrine aus Schloss eggenberg, Graz<br />

Bundesmobilienverwaltung Fassungsproben einer Truhe in Boulle-Technik<br />

eTH Zürich, institut für Denkmalpflege und<br />

Bauforschung<br />

Universität für angewandte Kunst<br />

institut für Konservierung und restaurierung<br />

Akademie der bildenden Künste <strong>Wien</strong>,<br />

institut für Konservierung – restaurierung<br />

Fassungsproben auf Stuckmörtel (19. Jh.)<br />

Bindemittelanalysen im rahmen des nako-Projekts sowie im Zuge von Diplomarbeiten<br />

Bindemitteluntersuchungen von Proben aus einem Altarflügel (16. Jh.),<br />

Steiermark, aus einem Musterkästchen, Tiroler Landesmuseum, aus einem Altar<br />

des Universalmuseums Joanneum Graz, aus einer Bronzeglocke des Landesmuseums<br />

nÖ, aus einem Gemälde (19. Jh.) des <strong>Wien</strong><strong>Museum</strong>s, aus einer Flagge<br />

(15. Jh.) des Zeughaus innsbruck, aus einem rock von oskar Kokoschka (Sammlungen<br />

der Universität für angewandte Kunst)<br />

Überzug des Laiengestühls der Pfarrkirche St. Andrä/Traisen<br />

Bundesdenkmalamt Firnisproben von einem Gemälde aus der Pfarrkirche Maria Lanzendorf, nÖ, und<br />

von einem Gemälde aus der Pfarrkirche Laxenburg, nÖ; Malschichtproben von<br />

der Deckenmalerei der Sala Terrena des ehem. Winterpalais des Prinzen eugen,<br />

<strong>Wien</strong>, von Wandgemälden aus dem Ziereisbunker, Mauthausen, von Wandgemälden<br />

der Johanneskapelle, Pürgg, und von einer holzvertäfelten Stube des<br />

Vereins Altfinstermünz<br />

<strong>Museum</strong> Moderner Kunst Stiftung Ludwig Ausblühung an einem Gemälde von Picasso<br />

Österreichische nationalbibliothek Zerstörungsfreie Analysen am cod. 1861 und am cod. Theol. gr. 31, fol. 49 (6. Jh.)<br />

Sabine Formanek, Konservierung und<br />

restaurierung von Holzobjekten<br />

Herbert Simader, restaurator für Möbel und<br />

Holzobjekte<br />

Fassungsproben einer chinesischen Holzskulptur<br />

Fassungsproben eines Barockaltars<br />

Petra Gröger Fassungsprobe eines Jugendstilmöbels<br />

Tatjana Bayerová und Karol Bayer, Litomyšl Probe eines Fragments von Schloss Vizovice, Tschechien<br />

Dorina Tschinkel Zerstörungsfreie Untersuchungen von historischen Schmuckstücken und einer<br />

historischen Fotografie


oddy-tests<br />

Auch <strong>2011</strong> wurden für Ausstellungs- bzw.<br />

einrichtungsprojekte, speziell für die neuaufstellung<br />

der Kunstkammer, so genannte<br />

oddy-Tests – die die Auswahl geeigneter,<br />

nicht korrosiver Ausstellungs- und Depotmaterialien<br />

ermöglichen – durchgeführt und<br />

in die laboreigene Datenbank aufgenommen.<br />

untersuchung eInes spIelbretts<br />

Stellvertretend für die Vielzahl der durchgeführten<br />

Analysen des vergangenen Jahres<br />

wird hier kurz die Untersuchung eines<br />

objektes der Kunstkammer präsentiert. Das<br />

doppelseitige Spielbrett für Schach und den<br />

„Langen Puff“ mit 20 Spielsteinen (inv.-<br />

nr. KK 168) stammt aus dem 14. Jahrhundert<br />

und zeichnet sich vor allem durch eine<br />

große Materialvielfalt aus. im doppelseitigen<br />

Holzbrett finden sich neben einlegearbeiten<br />

(cer tosina-intarsia) aus Jaspis und Bein auch<br />

bemalte Tonreliefs unter einer Verdeckelung<br />

aus Bergkristall, während die Spielsteine aus<br />

Achat und chalzedon bestehen.<br />

Detail einer bemalten relieffigur, Aufnahme mit<br />

dem HiroX 3D-Mikroskop, Vergrößerung 20 x<br />

Anlässlich der für ende 2012 geplanten<br />

Wiedereröffnung der Kunstkammer wird<br />

dieses objekt gerade aufwendig restauriert;<br />

parallel dazu sollte es wissenschaftlich aufgearbeitet<br />

werden. Vor allem an den reliefs<br />

zeigen sich massive Schäden.<br />

Die nur ca. 3,5 x 3,5 cm großen, farblich<br />

gefassten Figuren weisen relativ dicke Überzüge<br />

auf, die zu Aufstellungen der Fassung<br />

führten, die sich stellenweise zusammen mit<br />

dem Ton vom Untergrund abhebt.<br />

Ziel der Analysen war es einerseits, den erhaltungszustand<br />

des Spielbretts detailreich<br />

zu erfassen und zu dokumentieren (HiroX<br />

3D-Mikroskop). Anhand der Bestimmung<br />

des Malschichtaufbaus und der chemischen<br />

Zusammensetzung der Malschicht bzw. des<br />

dicken Überzugs der Tonreliefs sollte andererseits<br />

auch dem Grund für die Fassungsaufstellungen<br />

nachgegangen werden (Mikroskopie,Gaschromatographie-Massenspekt<br />

ro metrie (Gc-MS)). Mittels zerstörungsfreier<br />

energiedispersiver röntgenfluoreszenzanalyse<br />

(rFA) sollte weiters das Vorliegen von Überarbeitungen<br />

und späteren Hinzufügungen<br />

abteIlungen<br />

geklärt werden. So sollte untersucht werden,<br />

ob die Abdeckgläser teils durch modernes<br />

Glas ersetzt wurden und ob die Umrandungen<br />

durch moderne Pigmente ergänzt wurden,<br />

bzw. ob und an welchen Stellen spätere eingriffe<br />

erfolgt sind.<br />

Für die Analysen wurden an drei reliefs kleine<br />

Proben entnommen, eine davon wurde als<br />

Querschliff präpariert und ihr Malschichtaufbau<br />

wurde mikroskopisch bestimmt. rasterelektronenmikroskopie<br />

(reM/eDS) an diesem<br />

Querschliff weist über die elementzusammensetzungen<br />

die Pigmente der einzelnen<br />

Schichten nach. Über histochemische Bindemittelanfärbungen<br />

am Querschliff können<br />

Bindemittel(klassen) lokalisiert werden. Genauere<br />

Bindemittelbestimmungen können<br />

jedoch nur mittels Gc-MS vorgenommen<br />

werden, dazu wurden hier die beiden anderen<br />

Proben verwendet.<br />

Gesamtansicht der aufgeklappten Außenseite<br />

des Spielbrettes inv.-nr. KK 168<br />

125


126<br />

naturwIssenschaFtlIches labor<br />

An dem Querschliff der Probe aus dem relief<br />

des Schützen zeigt sich ein fünfschichtiger<br />

Malschichtaufbau, die drei hellen Schichten<br />

weisen als Pigmente vor allem Bleiweiß,<br />

vereinzelt aber auch etwas ocker auf. Die<br />

mittlere braune Schicht besteht neben<br />

Kreide und Bleiweiß auch aus etwas ocker<br />

und Spuren eines Kupferpigmentes, während<br />

die Farbgebung der obersten blauen<br />

Malschicht auf Azurit zurückzu führen ist.<br />

Die histochemische Färbung zeigt vorwiegend<br />

Protein als Bindemittel in den Malschichten.<br />

Das Vorliegen von proteinischem Bindemittel<br />

konnte durch die Gc-MS-Analysen der Proben<br />

bestätigt werden, die Untersuchungen sollten<br />

jedoch nicht nur die bereits nachgewiesenen<br />

Bindemittel genauer bestimmen, sondern die<br />

Analyse auch auf weitere Bindemittelklassen<br />

ausweiten. So wurden die Proben auch hinsichtlich<br />

des Vorhandenseins von Kohlenhydraten<br />

untersucht. Aufgrund der hohen<br />

Glycinkonzentration und des nachweises<br />

Querschliff der Probe aus dem relief des Schützen,<br />

normallichtaufnahme bei 100-facher Vergrößerung<br />

reM-Spektrum des Querschliffs<br />

von Hydroxyprolin in den Proben konnte<br />

das Protein als tierischer Leim identifiziert<br />

werden, während die hohen intensitäten<br />

von Galaktose und Arabinose die Verwendung<br />

von Gummi Arabicum beweisen.<br />

Diese ergebnisse bestätigen die Vermutung<br />

der restauratoren, dass beim Spielbrett sowohl<br />

tierische als auch pflanzliche Leime einsatz<br />

fanden, und helfen so bei der Ausarbeitung<br />

des am besten geeigneten Konzeptes für die<br />

erfolgreiche restaurierung des objektes.<br />

Zur Übermalungssituation ergab die rFA<br />

der untersuchten roten Umrandungen, dass<br />

überwiegend Kreide als Grundmaterial verwendet<br />

wurde, nur an einigen wenigen<br />

Stellen konnte Gips nachgewiesen werden.<br />

Hierbei dürfte es sich um eine spätere Überarbeitung<br />

handeln. Als rotpigment kam in<br />

beiden Fällen überwiegend Zinnober zum<br />

einsatz. Teilweise lässt ein deutlich erhöhter<br />

eisenpeak auf die Verwendung eines (roten)<br />

erdpigments schließen, eine Überarbeitung<br />

an diesen Stellen erscheint wahrscheinlich.<br />

Anfärbung des Querschliffs auf Protein mit<br />

Amidoschwarz, 100-fache Vergrößerung<br />

Zusätzlich wurden auch die Abdeckungen<br />

der Spielfelder analysiert, wobei neben Bergkristall<br />

für das farblose Glas Kalk-natron-<br />

Silikat-Glas nachgewiesen werden konnte,<br />

welches mit Mangan entfärbt wurde. Das<br />

rote Glas hingegen ist ein Kali-Kalk-Glas,<br />

das ebenfalls mit Mangan entfärbt und mit<br />

Kupfer gefärbt wurde. in Bezug auf das verwendete<br />

Glas stellte sich die Frage, ob es<br />

venezianischen Ursprungs sein könnte und<br />

es der entstehungszeit des Spielbretts (Anfang<br />

14. Jahrhundert) zuzuordnen ist. Dies erscheint<br />

aber nicht gesichert: Kalk-natron-<br />

Silikat-Glas wurde zwar in Venedig zu dieser<br />

Zeit produziert bzw. verarbeitet, vergleichbare<br />

Analysen dieses Glastyps zeigen aber einen<br />

höheren Gehalt an Al 2 o 3 . Auch konnten in<br />

beiden Gläsern Spuren von Barium gefunden<br />

werden, von denen in entsprechender Literatur<br />

nicht berichtet wird. Dieselbe Quelle<br />

erwähnt zwar rotes Pottascheglas, jedoch erst<br />

aus dem 15. Jahrhundert. es ist daher wahrscheinlich,<br />

dass es sich bei den Glasabdeckungen<br />

um spätere ergänzungen handelt.<br />

Gc-chromatogramm einer weiteren Probe<br />

a. nach Hcl-Hydrolyse und Sylilierung;<br />

b. nach TFA-Hydrolyse und Acetylierung.<br />

(Aminosäuren von tierischem Leim: Ala…Alanin, Gly…Glycin, Val…<br />

Valin, Leu…Leucin, ile…isoleucin, Ser…Serin, Phe…Phenylalanin,<br />

Asp…Asparaginsäure, Hyp…Hydroxyprolin, Glu…Glutaminsäure;<br />

Monosaccharide von Gummi Arabicum: rhm…rhamnose, Arb…<br />

Arabinose, Gal…Galaktose.)


Zuletzt wurde noch eine Metallfolie analysiert,<br />

bei der es sich um Silber mit etwa 5 %<br />

Kupfer und Spuren von Gold, Blei, Mangan<br />

und eisen handelt.<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Dr. Martina GrieSSer<br />

publIkatIonen<br />

redaktion von Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung – Forschung –<br />

Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen <strong>2011</strong>) (gemeinsam<br />

mit e. oberthaler und A. Huber; wird fortgesetzt);<br />

Entwicklung und Austestung von Standard-Kunststoff-<br />

Verpackungslösungen für Sammlungs- & <strong>Museum</strong>sdepots,<br />

ebenda, 10–71 (gemeinsam mit M. Krainz,<br />

J. Bergmair, S. Kalabis, M. Griesser-Stermscheg,<br />

M. novotny-Kargl, r. Knaller, A. Hanzal, J. Bailer,<br />

c. Jordan, W. Werther, e. r. Schmid, e. Schlegel,<br />

U. Kannengiesser, S. Jahn und e. Gregor)<br />

redaktion von Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung – Forschung –<br />

Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong> (gemeinsam mit e. oberthaler<br />

und A. Huber; wird fortgesetzt); Die erste bimetallische<br />

Münze? Metallanalytische Untersuchungen an einem<br />

As des Kaisers Nero, ebenda, 82–89 (gemeinsam mit<br />

n. Schindel, B. Woytek und B. Frühmann)<br />

ForschungsproJekte, Forschungen<br />

Leitung des Forschungsprojekts Portable ART Analyser<br />

(PART) – Development and construction of an innovative<br />

and optimised portable XRF instrument for the in situ,<br />

non-destructive study of unique and valuable artworks<br />

(Kurztitel: Portables RFA-Gerät zur Untersuchung von<br />

Kunstwerken) (Projektmitarbeit: Dr. Bernadette Frühmann,<br />

Dr. Katharina Uhlir, Stephan Smolek (Atominstitut<br />

der österreichischen Universitäten), Di Bernhard<br />

Großmayer, in Kooperation mit dem Atominstitut der<br />

Österreichischen Universitäten und der internationalen<br />

Atomenergiebehörde (iAeA), Laboratorien Seibersdorf;<br />

Finanzierung: FWF, Projekt nr. L430-n19)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

22.–25.3. München, Doerner institut, cHAriSMA –<br />

cultural Heritage Advanced research infrastructures:<br />

Synergy for a Multidisciplinary Approach to conservation/<br />

restoration, Workshop on Lake Pigment Preparation<br />

7.4. <strong>Wien</strong>, Hotel Fleming‘s, Tagung Das Grüne<br />

<strong>Museum</strong> – Effizienz und Nachhaltigkeit in Museen<br />

26.4. Survey of the use of radiation based analytical<br />

techniques for studying museum objects at the<br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, Vienna, Berlin, BAM<br />

Headquarters, TECHNART <strong>2011</strong> – Non-destructive and<br />

microanalytical techniques in art and cultural heritage<br />

(26.–29.4.)<br />

26.–29.4. First applications of the newly developed<br />

microanalysis XRF spectrometer (PART) at the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>, Vienna, Berlin, BAM Headquarters,<br />

TECHNART <strong>2011</strong> – Non-destructive and microanalytical<br />

techniques in art and cultural heritage, Posterpräsen-<br />

tation (gemeinsam mit B. Frühmann, c. Streli,<br />

P. Wobrauschek, B. Grossmayer, S. Smolek und<br />

G. Buzanich)<br />

19.–23.9. Lissabon, Lisbon congress center, ICOM-CC<br />

16th triennial conference: Cultural Heritage/Cultural<br />

Identity – The Role of Conservation<br />

7.12. First applications of a newly developed, portable,<br />

vacuum-chamber equipped XRF instrument, designed<br />

for the sophisticated needs of the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>, Vienna, Sharjah, American University of<br />

Sharjah, International Conference on the Use of X-ray<br />

(and related) Techniques in Arts and Cultural Heritage<br />

(7.–8.12.)<br />

8.12. Application of X-ray and neutron tomography<br />

to study antique Greek bronze coins with a high lead<br />

content, Sharjah, American University of Sharjah,<br />

International Conference on the Use of X-ray (and<br />

related) Techniques in Arts and Cultural Heritage<br />

(7.–8.12.)<br />

sonstIges<br />

8.8. Berlin, Geschäftsstelle icoM Deutschland,<br />

2. Sitzung zur Herausgabe des Leitfadens Vorbeugende<br />

Konservierung, icoM Deutschland<br />

12.–13.12. Berlin, rathgen-Forschungslabor,<br />

evaluierung des rathgen-Forschungslabors<br />

Dr. Václav PiTTHArD<br />

publIkatIonen<br />

Analytical characterisation of lacquer objects excavated<br />

from a Chu tomb in China, in: Journal of Archaeological<br />

Science 38, <strong>2011</strong>, 2667–2674 (gemeinsam mit S. Wei,<br />

V. Pintus, M. Schreiner und G. Song)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

19.–23.9. Lissabon, Lisbon congress center, ICOM-CC<br />

16th triennial conference: Cultural Heritage/Cultural<br />

Identity – The Role of Conservation<br />

26.9. New approaches in the GC-MS investigations in<br />

the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, Vienna, Linz, Johannes<br />

Kepler Universität Linz, 14th Austrian chemistry Days<br />

(26.–29.9.), Minisymposium Chemistry in Art and<br />

Cultural Heritage<br />

Di Sabine STAneK<br />

publIkatIonen<br />

<strong>Museum</strong>sobjekte im Detail betrachtet: Erste Erfahrungen<br />

bei der Anwendung eines digitalen 3D-Mikroskops<br />

im <strong>Museum</strong>sbereich an ausgewählten Beispielen des<br />

Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, in: Technologische<br />

Studien <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>. Konservierung –<br />

restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong>,<br />

11–41 (gemeinsam mit c. Schaaf-Fundneider und<br />

H. reitschuler)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

19.–23.9. Lissabon, Lisbon congress center, ICOM-CC<br />

16th triennial conference: Cultural Heritage/Cultural<br />

Identity – The Role of Conservation<br />

abteIlungen<br />

Dipl.-rest. christina ScHAAF-FUnDneiDer<br />

publIkatIonen<br />

Die „Kustodische Großreinigung unter RestauratorInnenaufsicht“.<br />

Präventiv-konservatorische Ensemblepflege in<br />

historischen Prunkräumen an den Beispielen der Kaiserappartements,<br />

des Sisi <strong>Museum</strong> und der Historischen<br />

Silberkammer in der <strong>Wien</strong>er Hofburg, in: Technologische<br />

Studien <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>. Konservierung –<br />

restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010<br />

(erschienen <strong>2011</strong>), 72–85 (gemeinsam mit e. Hottenroth<br />

und o. Lichtscheidl)<br />

<strong>Museum</strong>sobjekte im Detail betrachtet: Erste Erfahrungen<br />

bei der Anwendung eines digitalen 3D-Mikroskops im<br />

<strong>Museum</strong>sbereich an ausgewählten Beispielen des<br />

Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, in: Technologische<br />

Studien <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>. Konservierung –<br />

restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong>,<br />

11–41 (gemeinsam mit S. Stanek und H. reitschuler)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

7.4. <strong>Wien</strong>, Hotel Fleming’s, Tagung Das Grüne<br />

<strong>Museum</strong> – Effizienz und Nachhaltigkeit in Museen<br />

12.5. Benediktbeuern, Stift Benediktbeuern, Fraunhofer<br />

institut für Bauphysik iBP, Das Modulare Nullenergie-<br />

Depot/Neue Wege für Depot- und Archivbauten<br />

16.6. St. Pölten, Kulturdepot SZ Kunst, Symposium<br />

des Österreichischen restauratorenverbandes Das NÖ<br />

Kulturdepot – Planung, Übersiedelung und Betrieb<br />

lehrtätIgkeIt<br />

SS <strong>2011</strong> <strong>Wien</strong>, Hochschule für Angewandte Kunst,<br />

Fachbereich Konservierung/restaurierung, Vorlesung<br />

im rahmen der Veranstaltung Spezielle Untersuchungsmethoden<br />

in der Restaurierung – Strahlendiagnostik<br />

Dr. Bernadette FrÜHMAnn*<br />

publIkatIonen<br />

Die erste bimetallische Münze? Metallanalytische<br />

Untersuchungen an einem As des Kaisers Nero, in:<br />

Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>.<br />

Konservierung – restaurierung – Forschung –<br />

Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong>, 82–89 (gemeinsam mit<br />

n. Schindel, B. Woytek und M. Grießer)<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

26.–29.4. First applications of the newly developed<br />

microanalysis XRF spectrometer (PART) at the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>, Vienna, Berlin, BAM Headquarters,<br />

TECHNART <strong>2011</strong> – Non-destructive and<br />

microanalytical techniques in art and cultural heritage,<br />

Posterpräsentation (gemeinsam mit M. Grießer,<br />

c. Streli, P. Wobrauschek, B. Grossmayer, S. Smolek<br />

und G. Buzanich)<br />

127


128<br />

buchhaltung und<br />

FInanzen<br />

Birgit WiSSiAK, B.A., Abteilungsleiterin<br />

eva FenZ<br />

Petra GrAniTZ<br />

Marcus KrAcHer<br />

ilona LeX (bis 1.2.; Pension)<br />

Astrid MÄHr<br />

romana MATZner<br />

Der Fokus der Tätigkeit der Abteilung Buchhaltung<br />

und Finanzen lag in der integrierung<br />

aller neu übernommenen Themenbereiche<br />

und der Grundlagenschaffung für einen<br />

neuen Webshop.<br />

eine besondere Herausforderung im Jahr <strong>2011</strong><br />

stellte die etablierung der online Spenden<br />

auf unserer Homepage dar. Diese konnte im<br />

Herbst erfolgreich in Betrieb genommen<br />

werden.<br />

in Zusammenarbeit mit der Abteilung iT<br />

wurden neue Software- und Hardwareelemente<br />

in Betrieb genommen, welche die<br />

Basis für den anhaltenden Fortschritt in allen<br />

Bereichen darstellen. Aufbauend auf dieser<br />

entwicklung konnte eine neue Kommunikationsplattform<br />

für die Kassen installiert werden.<br />

Diese neue Form des Datenaustausches<br />

zwischen den Kassen und der Buchhaltung<br />

bildet die Basis für die evaluierung der Anforderungen<br />

für einen neuen Webshop.<br />

controllIng und<br />

berIchtswesen<br />

Mag. Markus roBocH, Abteilungsleiter<br />

(bis 30.11.)<br />

Mag. (FH) Zsuzsanna PinTer, MAS, Abteilungsleiterin<br />

(ab 1.12.)<br />

Der Schwerpunkt der Tätigkeit der Abteilung<br />

controlling und Berichtswesen lag wie in<br />

den vergangenen Jahren in der erstellung des<br />

Budgets und in dessen unterjähriger Begleitung.<br />

Weiters war das interne und externe<br />

Berichtswesen eine der Hauptaufgaben der<br />

Abteilung controlling. Vor allem waren auch<br />

die Kostenkontrolle und die strategische<br />

Kostenbegleitung der Großbauprojekte neues<br />

Depot sowie Wiedereinrichtung der Kunstkammer<br />

Schwerpunkte im Jahr <strong>2011</strong>.<br />

wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />

Mag. Markus roBocH<br />

Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />

3.5. Kulturmanagement, <strong>Wien</strong>, Wirtschaftsuniversität,<br />

Alumni club<br />

13.5. Culture Management, Villingen-Schwenningen,<br />

Hochschule, MBA Programm<br />

16.5. Kulturmanagement, <strong>Wien</strong>, Haus der industrie,<br />

Austrian Senior experts Pool<br />

22.6. Live im Web: Treffpunkt Kulturmanagement<br />

lehrtätIgkeIt<br />

SS <strong>2011</strong> Controlling in Kulturbetrieben, innsbruck,<br />

Universität, Vorlesung<br />

proJektmanagement<br />

Mag. (FH) Zsuzsanna PinTer, MAS,<br />

Abteilungsleiterin<br />

Die Abteilung Projektmanagement hat im<br />

Jahr <strong>2011</strong> mehrere Projekte als Projektleitung<br />

und -organisation betreut. Diese<br />

Projekte betrafen zum Großteil interne<br />

organisationsänderungen in den Abteilungen<br />

<strong>Museum</strong>sshops und Buchhaltung und<br />

Finanzen sowie Grundlagenbegleitung verschiedener<br />

Softwareentwicklungsprojekte in<br />

diesen Abteilungen. Zudem konnte in Zusammenarbeit<br />

mit den Abteilungen informationstechnologie<br />

und Visuelle Medien<br />

beispielsweise die einrichtung einer online-<br />

Spendenplattform für die Spendenkampagne<br />

der Kunstkammer erarbeitet werden.<br />

ein weiterer Schwerpunkt der Abteilung lag<br />

in der Betreuung der wissenschaftlichen<br />

Sammlungen und Abteilungen bei der einreichung,<br />

Budgetbegleitung und Abrechnung<br />

diverser drittmittelfinanzierter Forschungsprojekte<br />

seitens externer Förderinstitutionen.<br />

Schließlich leitete die Abteilung das reisemanagement.<br />

es wurden in Zusammenarbeit<br />

mit der Abteilung Ausstellungsmanagement<br />

rund 200 Dienstreisen eigener<br />

Mitarbeiter sowie Kurierreisen externer Kuriere<br />

im Zuge von Leihgabenbegleitungen zu<br />

Sonderausstellungen an den Standorten des<br />

KHM mit MVK und ÖTM organisatorisch abgewickelt<br />

und gebucht.


gebäudemanagement<br />

ing. Gerhard SeiDL, Abteilungsleiter<br />

Andrea FiDLer<br />

museumstechnik, betriebselektrik, projekt kk<br />

ing. Bertrun KoS<br />

Maximilian PAVLoVicS<br />

carlos Gustavo ALiDi BernASconi (bis 31.10.)<br />

Manfred eiSeLT<br />

rene FÜHrer<br />

Jörg STeiner<br />

Johann TrÄXLer<br />

hochbau, Inventar, projekt depot<br />

ing. Stefan FLecK<br />

Kurt HoFer<br />

Mario ScHWeiGer<br />

Johann rUBner<br />

Peter PLAneGGer (bis 31.5.)<br />

Univ.-Ass. Dipl.-rest. Tanja KiMMeL<br />

Dipl.-rest. christina ScHAAF-FUnDneiDer<br />

hochbau, hauswerkstätten<br />

Jörg STArK<br />

Kurt ScHoPFHAUSer<br />

Alfred ScHoDL<br />

Walter ScHWeiGer<br />

Werner rAMHArTer<br />

Markus LenHArT<br />

Wolfgang WeiLAnD<br />

klimabeauftragte<br />

Di Angelika STePHAniDeS (ab 1.9.)<br />

technisches referat – haustechnik<br />

ing. Wolfgang eDer<br />

Bruno PLoner<br />

Franz cSAn<br />

serviceteam<br />

Thomas GAiSBerGer, Leiter<br />

Johannes cerMAK<br />

Zoltan FeHer<br />

Wolfgang FiALA<br />

Günter KoLLer<br />

rudolf KreUZ<br />

robert WALDBAUer<br />

Fuhrparkmanagement, reinigungen<br />

Stefan BrAiTH<br />

Gerda eGGer (bis 28.2.; Pension)<br />

Sigrid MoSer<br />

Güllü ÖZceLiK (ab 1.3.)<br />

Die Wahrnehmung der Tätigkeiten des Gebäudemanagements<br />

war <strong>2011</strong> vor allem<br />

durch die beiden Großprojekte „Wiedereinrichtung<br />

der Kunstkammer“ und „Zentraldepot“<br />

geprägt (siehe auch die Berichte<br />

u. a. auf S. 10 und 25).<br />

Unser Aufgabengebiet erstreckt sich aber<br />

auch auf zahlreiche weitere Projekte, die in<br />

Angriff genommen und abgewickelt wurden.<br />

Zu den Kernaufgaben eines Gebäudemanagements<br />

zählt dabei nicht nur das reine<br />

Projektmanagement, sondern auch die in<br />

ihrer Gesamtheit nicht einzeln zu nennenden<br />

instandhaltungs-, Wartungs- und Verwaltungsangelegenheiten,<br />

welche durch ihre<br />

unterschiedlichen Ausgestaltungen eine große,<br />

jedoch gern wahrgenommene Herausforderung<br />

darstellen. nicht zu vergessen<br />

sind die Leistungen der Hauswerkstätten<br />

und des Serviceteams – sei es im rahmen<br />

der Unterstützung bei Veranstaltungen, bei<br />

Transporten aller Art, bei Sonderausstellungsauf-<br />

und abbauten oder „nur“ bei der alltäglichen<br />

instandhaltung von inventar und<br />

Bausubstanz.<br />

ein Meilenstein war die Schaffung und Besetzung<br />

der neuen Stelle einer „Klimabeauftragten“.<br />

Das Ziel auf diesem Tätigkeitsfeld<br />

ist die entwicklung und Umsetzung von<br />

Konzepten zur Verbesserung der klimatischen<br />

Bedingungen in den Sammlungsbereichen,<br />

das erkennen von energieeinsparungspotentialen<br />

und daraus resultierend<br />

die erarbeitung von zukunftsorientierten<br />

Lösungsansätzen.<br />

proJekte<br />

abteIlungen 129<br />

• Umgestaltung des cafes in der Kuppelhalle:<br />

Herstellung einer zeitgemäßen technischen<br />

infrastruktur (elektro-Zu- und<br />

Verteilungsleitungen, Änderung des<br />

Lichtkonzeptes, netzwerk-Verkabelung,<br />

Wasser- und Abwasserleitungen, installation<br />

eines Fettabscheiders);<br />

• Lounge für die Freunde des KHM:<br />

Für die „<strong>Museum</strong>sfreunde“ wurde im<br />

2. Stock angrenzend an den Vortragsraum<br />

ein Lounge-Bereich eingerichtet;<br />

• Kinderatelier: Für museumspädagogische<br />

Zwecke wurde der ehemalige Medienraum<br />

im Garderobenbereich in einen<br />

Kreativraum umgebaut;<br />

• Umgestaltung Hauptkassa 1 im KHM:<br />

Der Arbeitsbereich wurde nach ergonomischen<br />

richtlinien umgebaut;<br />

• info- und Audioguide-Stand im Vestibül:<br />

neuherstellung der Möblierung und<br />

des Besucherinformations-Systems unter<br />

Berücksichtigung des optischen Gesamteindruckes<br />

im Vestibül;<br />

• Umbau des Fotoateliers: Umbau unter<br />

Zugrundelegung der Anforderungen an<br />

eine moderne Arbeitsplatzgestaltung;<br />

• Fertigstellung der Heizsteigleitungen<br />

vom Kellergeschoß bis ins Dachgeschoß<br />

zur Temperierung des Hochschlosses in<br />

Ambras;<br />

• Weiterführende Maßnahmen zum Projekt<br />

„Luftbrunnen“ in der neuen Burg.


130<br />

recht tIcketIng & tourIsmus<br />

Mag. Verena HoFer, MAS, Abteilungsleiterin,<br />

Stv. Kaufmännische Geschäftsführerin, Prokuristin<br />

Die diversen juristischen Belange des KHM<br />

mit MVK und ÖTM werden in der hausinternen<br />

rechtsabteilung konzentriert, um<br />

die optimale rechtliche Wahrnehmung der<br />

laufenden <strong>Museum</strong>saufgaben zu erreichen.<br />

Auch <strong>2011</strong> war Aufgabe der für die diversen<br />

juristischen Belange des KHM mit MVK und<br />

ÖTM eingerichteten rechtsabteilung die<br />

Konzeption abzuschließender rechtsgeschäfte<br />

und die juristische Unterstützung der Verträge<br />

der Wissenschaftlichen Anstalt. Dies betraf<br />

insbesondere die von der Wissenschaftlichen<br />

Anstalt abgeschlossenen Verträge im Bereich<br />

von Ausstellungs- und Marketingkooperationen,<br />

Sponsoring oder Schenkungen. Des<br />

Weiteren wurden der rechtsabteilung von<br />

den einzelnen Sammlungen und Abteilungen<br />

den aktuellen Geschäftsgang betreffende<br />

rechtsfragen zur Überprüfung vorgelegt.<br />

Mag. Verena HoFer, MAS, Abteilungsleiterin<br />

ticketing<br />

Martina KUSLiTS<br />

Sarah MÜLLer<br />

tourismus<br />

Mag. Markus KUSTATScHer<br />

Mag. Maria GATTrinGer<br />

Karin KULHAneK<br />

<strong>2011</strong> begleitete die Abteilung Ticketing &<br />

Tourismus das zweite Jahr der KHM-Jahreskarte<br />

seit ihrer einführung. Der erfolg der Jahreskarte<br />

ist weiterhin ungebremst: 23.000<br />

Kunst- und Kulturinteressierte kauften <strong>2011</strong><br />

eine Jahreskarte für sich selbst oder als Geschenk.<br />

Als kleines Dankeschön für ihre Treue<br />

schenkten wir unseren Jahreskartenbesitzerinnen<br />

den Besuch im Sommer, wir verlängerten<br />

beim Kauf der KHM-Jahreskarte deren<br />

Gültigkeit auf 14 Monate und verlosten die<br />

Teilnahme an einer besonderen Führung:<br />

im Juli und August öffneten wir das Kunsthistorische<br />

<strong>Museum</strong> montags erstmals nicht<br />

nur untertags. nach einbruch der Dunkelheit<br />

starteten wir wöchentlich in jeweils drei<br />

kleinen Gruppen zu einer entdeckungsreise<br />

durch das Kunsthistorische <strong>Museum</strong>, die bis<br />

über die Dächer <strong>Wien</strong>s führte. Wir zeigten<br />

das <strong>Museum</strong> in einem anderen Licht und<br />

gelangten dabei in sonst öffentlich nicht zugängliche<br />

Bereiche. Die Teilnahme konnte<br />

online auf unserer Homepage spielerisch gewonnen<br />

werden. insgesamt 600 Gewinner<br />

konnten an einer der exklusiven nachtführungen<br />

teilnehmen. Gleichzeitig gelang es<br />

uns, die Zahl der Jahreskartenverkäufe im<br />

Vergleich zu den Sommermonaten 2010<br />

um 44 % zu steigern.<br />

Die 2010 eingeführte Abfrage der Herkunft<br />

der Besucherinnen beim Ticketkauf an der<br />

Kasse ist ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung<br />

unserer Besucherstatistik. Sichtbar<br />

wurde dabei nicht zuletzt der erfolg der Jahreskarte,<br />

der sich auch in der hohen Besuchsfrequenz<br />

ihrer Besitzerinnen zeigte: 67 % der<br />

Jahreskartenbesitzer waren mehr als 3-mal,<br />

17 % waren gar als „heavy user“ über 10-mal<br />

in den Sammlungen und Ausstellungen.<br />

Die Herkunft unserer Besucher<br />

im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />

Deutschland 10,7 % Österreich<br />

Japan 10,0 %<br />

27,3 %<br />

USA 6,6 %<br />

Italien 6,4 %<br />

Russland 5,6 %<br />

Frankreich 4,8 %<br />

Großbritannien 2,3 %<br />

China 0,9 %<br />

Schweiz 0,9 %<br />

Australien 0,7 %<br />

Die Herkunft unserer Besucher<br />

im <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />

Sonstige<br />

18,7 %<br />

keine Angabe<br />

5,2 %<br />

Deutschland 12,8 % Österreich<br />

Russland 7,2 %<br />

27,0 %<br />

USA 6,9 %<br />

Japan 6,0 %<br />

Italien 5,9 %<br />

Frankreich 5,9 %<br />

Großbritannien 1,8 %<br />

Schweiz 1,2 %<br />

China 0,7 %<br />

Australien 0,7 %<br />

Sonstige<br />

18,5 %<br />

keine Angabe<br />

4,5 %


Die Herkunft unserer Besucher<br />

im Österreichischen Theatermuseum<br />

Österreich 77,6 %<br />

keine Angabe<br />

1,9 %<br />

Sonstige 4,6 %<br />

Deutschland 9,1 %<br />

USA 1,5 %<br />

Frankreich 1,2 %<br />

Schweiz 1,0 %<br />

Großbritannien 1,0 %<br />

Japan 0,8 %<br />

Italien 0,4 %<br />

Australien 0,4 %<br />

Russland 0,3 %<br />

Die Herkunft der Jahreskarten-Besitzer<br />

Österreich 74,4 %<br />

keine Angabe<br />

4,9 %<br />

Sonstige 11,2 %<br />

Deutschland 4,0 %<br />

USA 1,3 %<br />

Frankreich 1,0 %<br />

Russland 0,8 %<br />

Japan 0,6 %<br />

Italien 0,6 %<br />

Großbritannien 0,5 %<br />

Schweiz 0,4 %<br />

China 0,2 %<br />

Schwerpunkt der Abteilung im Bereich b2b<br />

Tourismus waren <strong>2011</strong> die Fernmärkte russland,<br />

USA und Australien. in Kooperation<br />

mit dem <strong>Wien</strong>Tourismus und der Österreich<br />

Werbung konnten wir in diesen Märkten das<br />

KHM der Tourismusbranche vorstellen.<br />

Die Österreich Werbung präsentierte im<br />

oktober in new York den ersten „Austria<br />

Pop-Up Store“, in welchem sich Österreich<br />

als reisedestination zeigte. Das Kunst historische<br />

<strong>Museum</strong> hat die einladung von<br />

Michael Gigl, region Manager der ÖW für<br />

USA & Australien, sich im Pop-Up Store zu<br />

präsentieren, sofort angenommen und einen<br />

einblick in seine Gemäldegalerie gegeben.<br />

neben Kopien von Werken Parmigianinos<br />

und Velázquez’ zeigte eine Bilder-Leinwand<br />

Hauptwerke der Gemäldegalerie. Mittels Qrcodes<br />

konnten Smartphone-Besitzerinnen<br />

ihr Telefon als Audioguide nutzen und so<br />

direkt informationen über die Kunstwerke<br />

abfragen. neben zahlreichen Veranstaltungen<br />

im Austria Pop-Up Store präsentierte sich<br />

das KHM auch im rahmen des in new York,<br />

Los Angeles, Melbourne und Sidney stattfindenden<br />

Austria Unique Like You Travel<br />

Symposiums <strong>2011</strong> US-amerikanischen und<br />

australischen reiseveranstaltern und Agents.<br />

Wichtiger Partner ist die 4 und 5* Hotellerie.<br />

neben Kooperationen mit der Marriott<br />

abteIlungen<br />

Gruppe, dem Grand Hotel, Hotel imperial<br />

und Hotel Sacher wurde <strong>2011</strong> die Zusammenarbeit<br />

mit dem 4* Hotellerie-Zusammenschluss<br />

„<strong>Wien</strong>er Lebensfreude“ erfolgreich<br />

weitergeführt.<br />

ein Schwerpunkt des Verkaufs für den Herbst<br />

<strong>2011</strong> war die Ausstellung Wintermärchen<br />

mit dem Fokus auf österreichische Busreiseveranstalter<br />

sowie Veranstalter aus Deutschland<br />

und den nachbarländern Tschechien,<br />

Slowakei und Ungarn. Durch die gezielten<br />

Verkaufsmaßnahmen konnten die Vertragsumsätze<br />

von oktober bis Dezember um 26 %<br />

im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.<br />

Die Teilnahme an den wichtigen Tourismusmessen,<br />

wie der iTB in Berlin oder der TTG<br />

(italien) sowie dem eToA Workshop und<br />

dem World Travel Market in London, standen<br />

ebenso wie zahlreiche weitere Aktivitäten<br />

im b2b-Bereich bereits im Zeichen der<br />

Wiedereröffnung der Kunstkammer. in einer<br />

Kooperation mit den Tourismusverantwortlichen<br />

im Fitzwilliam <strong>Museum</strong> in cambridge<br />

wurde die dort erfolgreiche Ausstellung mit<br />

Kunstkammerobjekten Splendour & Power.<br />

Imperial Treasures from Vienna genutzt,<br />

um der englischen Tourismusbranche einen<br />

Ausblick auf die einzigartigkeit der neu eröffneten<br />

Kunstkammer zu geben.<br />

Geschäftsführer Dr. Paul Frey mit Michael Gigl bei<br />

der eröffnung des Pop-Up Stores in new York<br />

Foto: Austrian Tourist office / nathalie Schuelle<br />

131


132<br />

personalmanagement und besucherdIenst – organIsatIon und eInkauF<br />

Dr. André ALVArADo-DUPUY, Abteilungsleiter<br />

Personalmanagement und Besucherdienst, Prokurist<br />

Mag. (FH) eva STieGLer-WiLFerT, Abteilungsleiterin<br />

organisation und einkauf<br />

Monika BAUer<br />

Herbert HeUGL<br />

Andrea riScHer<br />

Bernd STiLLinG<br />

leitung besucherdienst<br />

Wolfgang ToBLer<br />

teamleitung und besucherdienst khm<br />

Josef DirnBerGer<br />

nusret DUceVic<br />

Andreas HrUZA<br />

Slawomir LUKASiK<br />

Barbara reiTer<br />

erich STeYrer<br />

Stefan AneSKA (bis 30.9.)<br />

Gertraude cerVinKA<br />

Hajrudin DUG<br />

Dr. Susanne GrÜneS<br />

Alexander HATZL<br />

Tatjana HATZL<br />

Harald HeLML<br />

christoph HicK<br />

Gerald HoLZer<br />

Malgorzata HÖPFLer<br />

Gerhard HYL<br />

robert KAinZ<br />

rainer KnAPeK<br />

Sabine KoLLer (ab 1.3.)<br />

Tamas KUSLiTS<br />

Mag. Karl LUX (ab 1.3.)<br />

Michael MAcH<br />

Michael MArTin<br />

cvijeta MiJic<br />

Adelheid MiKeS<br />

Michaela neiDL<br />

Michael oTTo<br />

Peter riePL<br />

Agnieszka TALAGA<br />

carina van de BiLT (bis 28.2.)<br />

Mag. Sylvia VoTAVA<br />

teamleitung und besucherdienst<br />

neue burg und mVk<br />

Admir DUceVic<br />

irene JoBST<br />

Hans rieGLer<br />

roman ScHÖBerLe<br />

Violetta AVAZniA<br />

Kurt BeinrÜcKer<br />

Lajos BerKi<br />

Herbert DeiSenBerGer<br />

Franz HÖLLerer<br />

Walter KoWALSKY<br />

Milina LeScHinSKY<br />

Fung-Hua Li (bis 31.8.; Pension)<br />

Delia orcASiTAS<br />

Markus ScHeUHAMMer<br />

Albert ScHWeLLA<br />

christian STeMProK<br />

rudolf ZieGLer<br />

teamleitung und besucherdienst<br />

schatzkammer und Ötm<br />

Harald JAnDrASiTS<br />

Günther PoScH<br />

Axel WeinUnDBroT<br />

erwin WUKiTSeViTS<br />

roland cZASKA<br />

eva-elisabeth FrÖLicH<br />

Monique HeLLMUTH-ScHirnHoFer<br />

claudia MATTeS<br />

ilse MoSSBÖcK<br />

Leopold STAnGL<br />

Susanne ZAPULA<br />

ingrid ZeLLner<br />

besucherdienst wagenburg<br />

elke BeinrÜcKer-STrADner<br />

robert MAHrHoFer<br />

robert MÖrTL (bis 28.2.)<br />

Andreas rÜHriG<br />

teamleitung und besucherdienst ambras<br />

oskar PLAnGGer<br />

Manfred BLAnK<br />

elia De ZorDo (bis 31.10.)<br />

Barbara FUcHS<br />

Sylvia GrÜnAUer (bis 31.10.)<br />

Bora GÜVener (bis 31.10.)<br />

raimund HiLBer (bis 31.10.)<br />

Wanda MoHiLoVA (bis 31.10.)<br />

Silvia SAiLer (bis 31.10.)<br />

norbert WÄGer (bis 31.10.)<br />

Adolf WoLcHoWe (bis 31.10.)<br />

Die Abteilungen Personalmanagement sowie<br />

organisation und einkauf sind für die<br />

Arbeitsfelder Personalwesen, Besucherdienst,<br />

zentraler einkauf, organisation und Moderation<br />

von Tagungen, Weiterentwicklung der<br />

intranetplattform und organisation des<br />

Aufsichtspools verantwortlich. Vor allem in<br />

den beiden zuletzt genannten Bereichen ist<br />

die Kooperation sehr intensiv.<br />

im Jahr <strong>2011</strong> stieg der Personalstand aufgrund<br />

der Großvorhaben Depotübersiedlung<br />

und neuaufstellung der Kunstkammer um<br />

ca. 2 %. Außergewöhnlich sind die Daten<br />

zur Situation der Arbeitnehmerinnen im KHM:<br />

Sie stellen die Mehrheit der Beschäftigten,<br />

und Frauen verdienen im KHM im Durchschnitt<br />

mehr als ihre männlichen Kollegen.<br />

wesentlIche entwIcklungen <strong>2011</strong><br />

• Weiterer Ausbau des intranets durch erstellung<br />

von Subseiten für den Besucherdienst,<br />

die iT-Abteilung und das Sicherheitsmanagement<br />

• einheitliche Disposition der Mitarbeiterinnen<br />

Besucherdienst, Shops, Kassen<br />

• Abschluss der neuorganisation des Besucherdienstes<br />

in Teamleitungen durch Bestimmung<br />

von Standortverantwortlichen<br />

für das Kunsthistorische <strong>Museum</strong>, für die<br />

neue Burg und das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />

sowie für die Schatzkammer und<br />

das Österreichische Theatermuseum<br />

leItproJekte <strong>2011</strong><br />

Dieses Projekt steht im Zentrum mehrjähriger<br />

Anstrengungen zur Verbesserung des guest<br />

service im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>. Bis zum<br />

Jahr <strong>2011</strong> erfolgte die Besucherinformation/<br />

Besucherbetreuung im <strong>Museum</strong> ausschließlich<br />

durch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

des Vereins der Freunde des KHM. in<br />

mehrmonatiger Vorbereitungsarbeit wurde<br />

einerseits ein architektonisch und technisch<br />

überzeugender neuer informationsstand im<br />

KHM-Vestibül geschaffen und andererseits<br />

die Besucherbetreuung durch ehrenamtliche<br />

und Hauspersonal verbunden. Beide Partner<br />

bringen ihre jeweiligen Stärken ein. eine neuorganisation<br />

der Telefonvermittlung (v. a.<br />

außerhalb der Bürozeiten) und des Lost &<br />

Found-Prozesses begleitet die neue Arbeitsweise.<br />

Besonders stolz sind wir auf die lange überfällige<br />

Verknüpfung der Besucherinformation<br />

mit der <strong>Museum</strong>sdatenbank, die dem infostand<br />

einen Überblick über die objektveränderungen<br />

im Haus erlaubt. So können die<br />

Besucher besser über ausstellungs- oder<br />

restaurierungsbedingte Abwesenheiten von<br />

objekten und über den Zeitpunkt ihrer rückkehr<br />

in die Ausstellung informiert werden.


Mitarbeiteranzahl im Jahresdurchschnitt<br />

(in Vollzeitäquivalenten)<br />

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500<br />

ImpulsproJekt <strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50<br />

400 Frauen 291 Männer<br />

Die Geschäftsführung des KHM und der<br />

Betriebsrat kamen <strong>2011</strong> überein, ein gemeinsames<br />

Projekt zur reduktion von Stress<br />

am Arbeitsplatz in Angriff zu nehmen. Das<br />

Projekt führte binnen weniger Monate zu<br />

beachtlichen ergebnissen wie z. B. der erstellung<br />

eines neu überarbeiteten Ausstellungsprozesses,<br />

der einführung einheitlicher<br />

Mitarbeitergespräche oder dem Start für<br />

die entwicklung neuer Job Descriptions und<br />

Bildungspläne.<br />

Kooperationspartner: Humanware GmbH,<br />

www.humanware.at<br />

38,4<br />

41,0<br />

39,5<br />

691 Dienstnehmer<br />

454,8<br />

446,6<br />

informationsstand für Besucherinnen im<br />

Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> – guest service<br />

Durchschnittsjahreseinkommen <strong>2011</strong><br />

abteIlungen<br />

20000 25000 30000 35000 40000 45000<br />

Angestellte 361,6<br />

Flexible<br />

Angestellte 48,4<br />

Frauen Männer<br />

Durchschnittsalter per 31.12.<strong>2011</strong> Mitarbeiterverteilung (in VZÄ)<br />

Vertragsbedienstete 26,8<br />

Beamte 18<br />

37.609<br />

Gesamt<br />

39.311<br />

38.475<br />

133


134<br />

shops und repro<br />

Mag. christoph PAiDAScH, Abteilungsleiter<br />

Waltraud ScHAAr<br />

Mag. constantia nicoLAiDoU<br />

Mag. Alexander cUrTiS (bis 30.11.)<br />

Walter HADen<br />

Liane MAreScH<br />

Ladislav nAGY<br />

carlos Gustavo roDriGUeZ<br />

Anna TScHiPPAn<br />

sales<br />

Walter AnABiTH<br />

Bettina ArTL (bis 30.6.)<br />

Mag. elisabeth BrAUnSHier (ab 1.6.)<br />

evelyn cArrASco-De DieTricH<br />

Agnes cSerVinKA<br />

Georg DieTricH<br />

Katharina DieTricH<br />

Günther eicHinGer<br />

Anna GUST<br />

Harald HABLe<br />

nataliya HenerALoVA<br />

ottilie HenHAPL<br />

christoph HinTerLeiTner<br />

Michael HinTerScHUSTer<br />

Gerhard HoFMAYr<br />

Gottfried JAMniG<br />

ewa KAPeLA<br />

Kinga KAPeLA<br />

Herbert KnAUreK<br />

richard KrUPBAUer<br />

Duc Dan LAM<br />

nadja LAniK (ab 1.10.)<br />

Gladys MAcHicAo-MenDeZ<br />

eva MALiK<br />

Jürgen MATZner<br />

elisabeth MoLnAr<br />

Sonja neUrUrer<br />

nikolaj PAHL<br />

Astrid PiScHinGer<br />

Andreas PrUner<br />

Marta rAJKoWSKA<br />

Mag. naim riKABi-SUKKAri (ab 1.4.)<br />

Yüksel SAri<br />

Alfred ScHMiDT<br />

David ScHreier<br />

Martina SeiTScHeK<br />

Mag. Arnold SiGL<br />

christine SKoPeK (bis 31.12.; Pension)<br />

Aleksandra STAniSLJeVic<br />

carina SULZ<br />

Wanda SZKWAreK<br />

Dhery evans Torrico<br />

Gordana WeiSS<br />

Andreas WieSinGer (bis 31.8.)<br />

Bettina WULZ<br />

Julia ZieGLer<br />

Sybille ZniDAric (bis 30.9.)<br />

repro<br />

ilse JUnG<br />

christine HUMMeL<br />

Florian KUGLer<br />

Der Umsatz der Shops im Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong> konnte <strong>2011</strong> gegenüber dem Vorjahr<br />

um über 9 % gesteigert werden. Dieser<br />

erfolg ist eine schöne Bestätigung für die im<br />

Jahre 2010 vorgenommene neugestaltung<br />

und Vergrößerung der Shops im Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong> sowie für das angebotene<br />

Sortiment. insbesondere der Buch- und<br />

Schmuckbereich konnten deutliche Zuwächse<br />

verzeichnen. Für die diversen Ausstellungen<br />

wurden verschiedenste neue<br />

Produkte entwickelt, wie etwa der Fächer<br />

„Jäger im Schnee“.<br />

neuer Shop im KHM<br />

Bild-Fächer „Jäger im Schnee“


Die Gewährleistung größtmöglicher Sicherheit<br />

für Gäste und Mitarbeiter sowie die<br />

objekte in unseren Häusern ist oberstes Ziel<br />

des Sicherheitsmanagements. Umfangreiche<br />

technische Anlagen müssen instand gehalten,<br />

gewartet und sinnvoll ergänzt werden.<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> war darüber hinaus durch<br />

eine umfassende Sicherheitsevaluierung in<br />

allen Häusern und die Konzeption der<br />

Sicherheits- und Brandschutztechnik des<br />

neuen Zentraldepots geprägt.<br />

räumungsübungen wurden erstmals auch<br />

während des Besucherbetriebes durchgeführt<br />

– eine kleine Unannehmlichkeit, die im<br />

ernstfall aber Leben retten kann.<br />

Das Sicherheitsmanagement legt besonderen<br />

Wert auf erfahrungsaustausch mit anderen<br />

Museen und der exekutive. Kontinuierliche<br />

Weiterbildung der Mitarbeiter und regelmäßige<br />

Trainingsübungen für den Sicherheitsdienst<br />

sind Grundlage unserer Arbeit.<br />

abteIlungen 135<br />

sIcherheItsmanagement InFormatIonstechnologIe<br />

Felia BrUGGer, Abteilungsleiterin<br />

Peter TAMPier<br />

brandschutz<br />

roman SiScHKA<br />

sicherheitstechnik<br />

elvir oSMAnoVic, Leiter<br />

Andreas rieDeL<br />

poststelle<br />

Hugo HAMPe<br />

Michael MoSer<br />

sicherheitsdienst<br />

Andreas HrUZA, Teamleiter<br />

Thomas BreiTScHinG<br />

Hector rodney coSTABiLe MonTeS De ocA<br />

Alfred DiABL<br />

Andreas FÖSSLeiTner<br />

Helmut GneiST (bis 28.2.; Pension)<br />

ernst HoFFMAnn<br />

Manfred HUBer<br />

Wolfgang HUBer<br />

Gerhard iFKoViTS<br />

Siegfried LAZAnSKY (ab 1.4.)<br />

christian MArceV<br />

Hans neUBerGer<br />

Gerhard nieDerMAYr<br />

Peter PLAneGGer (ab 1. 6.)<br />

christian PorUBSKY<br />

norbert PUnTiGAM<br />

roland ScHLAGer<br />

Wolfgang ScHMiD (bis 31.12.)<br />

Klaus STeFFe<br />

eduard THorWArTL<br />

Herwig WeicHSeLBAUMer<br />

robert WieSer<br />

christoph WoLF<br />

ing. Peter GreGorc, Abteilungsleiter<br />

Amade DArAJeW<br />

robert FAnTA<br />

Thomas GrAF<br />

ing. Bruno GUTierreZ cASTro<br />

Manuela KronLAcHner<br />

Thomas ScHnAiTT<br />

Stephan TeUScHL<br />

Lukas WieSer<br />

Zum breiten Aufgabenspektrum der Abteilung<br />

informationstechnologie gehört vor<br />

allem der Support der hauseigenen User,<br />

wobei der Servicedesk im Jahr <strong>2011</strong> mehr<br />

als 2000 Mal erfolgreich helfen konnte.<br />

neben der allgemeinen Unterstützung aller<br />

Sammlungen und Abteilungen wurde die<br />

infrastruktur für die erneuerung der Webseite<br />

und des Webshops geschaffen, ferner wurden<br />

die Medienplanung für die Kunstkammer<br />

und der Umbau des Vestibüls unterstützt<br />

sowie die Modernisierung unserer<br />

office- und Kommunikationsapplikationen,<br />

das Facebookspiel Nachts im KHM und die<br />

erneuerung der Telefonanlage umgesetzt.<br />

im neu errichteten Depot wurden die iT-infrastruktur<br />

geschaffen und der reibungslose<br />

Ablauf der Übersiedelung unterstützt. im<br />

gesamten Gebäude wurde WLAn zur Verfügung<br />

gestellt, um ein flexibles Arbeiten zu<br />

gewährleisten.<br />

ein weiterer Kernbereich der iT, die Datensicherheit,<br />

wurde nach dem im Jahr 2010<br />

durchgeführten Audit im Jahr <strong>2011</strong> mit einigen<br />

organisatorischen und technischen Maßnahmen<br />

auf den neuesten Stand gebracht.<br />

neben einem Austausch der Unternehmensfirewalls<br />

werden nun aktives Logreviewing<br />

und angepasste Kontrollmechanismen zur<br />

frühzeitigen erkennung von Unregelmäßigkeiten<br />

eingesetzt. Begleitet wurde dieser<br />

Prozess von der Ausarbeitung umfangreicher<br />

iT-Governance-Dokumente, die ab 2012 die<br />

Prozessgrundlage werden.


136 sammlung<br />

AUSSTeLLUnGen


kunsthIstorIsches museum<br />

schaurIg schÖn<br />

Ungeheuerliches in der Kunst (intermezzo 03)<br />

Misch- und Fabelwesen, Dämonen – wir alle kennen sie aus dem reich der Phantasie. Der<br />

unglaubliche erfolg moderner Mythen wie Harry Potter oder Der Herr der Ringe zeigt eindringlich,<br />

wie relevant und allgegenwärtig sie bis heute sind. Sie blicken jedoch alle auf eine oft<br />

jahrhundertealte Tradition zurück, ihre Bedeutung hat sich im Laufe der Jahrhunderte oder bei<br />

der Übernahme aus einem anderen Kulturkreis verändert und sie wurden durch das christentum<br />

umgedeutet – denn Mythen sind nicht auf eine Zivilisation oder geographisch definierte<br />

einheit begrenzt, sie wandern. Aber da sie tief in uns sitzende Bilder ausdrücken, sterben sie<br />

nicht, sondern verwandeln sich. So hat Antikes das Mittelalter in veränderter Form überdauert,<br />

vieles wurde in der renaissance wiederentdeckt und blieb so ein integraler Teil unserer europäischen<br />

Kultur.<br />

Die Ausstellung Schaurig schön ging diesen Veränderungen nach. Anhand von acht Beispielen –<br />

Sphinx, Greif, Phönix, einhorn, Medusa, Kentaur, Satyr und Drache – beschäftigte sie sich mit<br />

der Fähigkeit mythischer Gestalten, allgemeingültige Vorstellungen wie den Sieg des Guten<br />

über das Böse, die Bedrohung durch das Unbekannte, Unschuld und Triebhaftigkeit über die<br />

Jahrtausende zu verkörpern. Wie die ersten beiden Ausstellungen der reihe inTerMeZZo<br />

umfasste sie als dritte ebenfalls ausschließlich objekte aus den reichen Beständen des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s und stellte antike Vasen und Bronzen neben prunkvolle rüstungsteile<br />

der renaissance, eine Tapisserie, Musikinstrumente, elfenbeinschnitzereien und mittelalterliche<br />

Goldschmiedekunstwerke, zeigte altägyptische Sphingen neben einem barocken Teufelchen<br />

im Glas und kostbaren Werken des Buchdrucks. So stand Schönes neben Schaurigem, Bekanntes<br />

neben Unbekanntem und lud den Besucher ein zu einem neuen Blick auf große Kunst und<br />

auf – vielleicht nur scheinbar – vertraute mythische (Misch-)Wesen.<br />

ausstellungsdaten<br />

ausstellungen<br />

15. Februar bis 1. Mai <strong>2011</strong><br />

kunsthIstorIsches museum<br />

Hauptgebäude<br />

Maria Theresien-Platz<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

christian BeAUForT-SPonTin<br />

Gerlinde GrUBer<br />

Michaela HÜTTner<br />

Bettina KrATZMÜLLer<br />

Beatrix KriLLer-erDricH<br />

claudia KrYZA-GerScH<br />

Manuela LAUBenBerGer<br />

Agnes STiLLFrieD<br />

Klaus VonDroVec<br />

Karoline ZHUBer-oKroG<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Marianne HerGoVicH<br />

besucherInnen:<br />

91.423<br />

137


138<br />

kunsthIstorIsches museum<br />

ausstellungsdaten<br />

22. März bis 19. Juni <strong>2011</strong><br />

kunsthIstorIsches museum<br />

Hauptgebäude<br />

Maria Theresien-Platz<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

Giovanni cUrAToLA<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

christian HÖLZL<br />

Marianne HerGoVicH<br />

besucherInnen:<br />

114.515<br />

al-Fann<br />

Kunst der islamischen Welt aus der Sammlung al-Sabah, Kuwait<br />

Das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> präsentierte erstmals in <strong>Wien</strong> eine umfassende Schau über die<br />

Kunst der islamischen Welt. Ziel der Ausstellung war es, den Besuchern einen Überblick über<br />

1000 Jahre islamische Geschichte, über reichtum, Vielfalt und Verbreitung der islamischen<br />

Kultur zu vermitteln und ihre künstlerische entwicklung, die durch intensiven Austausch und<br />

respekt gegenüber anderen Kulturen geprägt ist, zu dokumentieren. Die gut 350 ausgewählten<br />

objekte, von denen fast ein Drittel hier erstmals gezeigt wurde, datieren aus der Zeit vom<br />

8. bis zum späten 18. Jahrhundert und entstanden in einem Kulturkreis, der sich von Spanien<br />

bis indien und china erstreckte. in der Ausstellung war eine Fülle an künstlerischen Gattungen<br />

und Materialien vertreten – Textilien und Metallarbeiten, Keramik und Glas, Miniaturen,<br />

illuminierte Koranhandschriften und elfenbeinarbeiten, Stein, Holz und Schmuck.<br />

Die Sammlung al-Sabah ist das Werk von Sheikh nasser al-Ahmad al-Jaber al-Sabah, dem Sohn<br />

des emirs von Kuwait, und seiner Frau Sheikha Hussah Sabah al-Salem al-Sabah, die sie 1983<br />

dem nationalmuseum von Kuwait als Dauerleihgabe zur Verfügung stellten.


Jan Fabre<br />

Die Jahre der Blauen Stunde<br />

Jan Fabre zeigte in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s eine Gruppe von etwa<br />

30 seiner Werke, welche zur Serie The Hour Blue (Die Blaue Stunde) gehören und fast alle<br />

zwischen 1986 und 1990 entstanden sind. Sie wurden oberhalb, unterhalb und manchmal<br />

auch an Stelle von Meisterwerken in der Gemäldegalerie platziert, um einen spannenden<br />

Dialog zwischen dem Zeitgenössischen und dem Historischen, dem Vergänglichen und dem<br />

ewigen zu initiieren. Zusätzlich waren wichtige Skulpturen des Künstlers in der eingangshalle<br />

und – vom Maria Theresien-Platz aus sichtbar – auf dem Dach des <strong>Museum</strong>s aufgestellt.<br />

Jan Fabre wurde am 14. Dezember 1958 in Antwerpen geboren. nach einem Studium am<br />

Antwerpener Stedelijk instituut voor Sierkunsten en Ambachten (Städtischen institut für angewandte<br />

Kunst) und an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten (Königlichen Akademie<br />

der Schönen Künste) schrieb er erste Stücke fürs Theater, schuf seine erste Serie von insekten-<br />

Zeichnungen und frühen Skulpturen und war als Performance-Künstler tätig. 1982 inszenierte<br />

er sein viel beachtetes achtstündiges Spektakel This is Theatre As It Was To Be Expected and<br />

Foreseen. nach der erfolgreichen Teilnahme an der 41. Biennale in Venedig 1984 und der<br />

Documenta 8 1987 (wo er seine früheste choreographie vorstellte) wurde Fabre 1992 der<br />

Flemish community Prize for Visual Art verliehen. in den 1990er Jahren widmete sich der Künstler<br />

der erforschung des menschlichen Körpers und seiner Transformation, wobei seine Faszination<br />

für insekten ihn im Jahr 2002 veranlasste, im Auftrag von Königin Paola von Belgien die gesamte<br />

Decke des Spiegelsaales im Königlichen Palast in Brüssel mit den Deckflügeln von Prachtkäfern<br />

auszukleiden. Fabre wurde 2004 Großoffizier des belgischen Kronenordens und 2007 Kommandeur<br />

des ordens Leopolds ii. Jan Fabre lebt und arbeitet weiterhin in Antwerpen.<br />

ausstellungsdaten<br />

4. Mai bis 28. August <strong>2011</strong><br />

kunsthIstorIsches museum<br />

Hauptgebäude<br />

Maria Theresien-Platz<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

Jan FABre<br />

Barbara De conincK<br />

Jasper SHArP<br />

Stefan ZeiSLer<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Andrea ScHÜrZ<br />

besucherInnen:<br />

151.963<br />

ausstellungen 139


140<br />

kunsthIstorIsches museum<br />

ausstellungsdaten<br />

31. Mai bis 4. September <strong>2011</strong><br />

kunsthIstorIsches museum<br />

Hauptgebäude<br />

Maria Theresien-Platz<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

16. September <strong>2011</strong> bis 15. Jänner 2012<br />

kunsthalle der hypo-kulturstIFtung<br />

München<br />

konzept:<br />

christof MeTZGer<br />

Karl ScHÜTZ<br />

ausstellungsorganIsatIon<br />

(wIen):<br />

Sandra Maria rUST<br />

ausstellungsorganIsatIon<br />

(mÜnchen):<br />

roger DieDeren<br />

Sandra Maria rUST<br />

besucherInnen:<br />

133.761 (<strong>Wien</strong>)<br />

145.000 (München; bis 15.1.2012)<br />

eine Ausstellung des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> und der Kunsthalle der<br />

Hypo-Kulturstiftung München<br />

dÜrer – cranach – holbeIn<br />

Die entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500<br />

Die Ausstellung unternahm das Wagnis, nach mehr als einem halben Jahrtausend den Spuren<br />

Albrecht Dürers und seiner berühmtesten Künstlerkollegen Lucas cranach d. Ä. und Hans<br />

Holbein d. J. nachzufolgen. Die frühe deutsche Porträtkunst war bislang noch nie in einer<br />

eigens ihr gewidmeten großen Publikumsausstellung thematisiert worden. Hochkarätige<br />

Kunstwerke ließen nachvollziehen, wie der Mensch um 1500 ins Zentrum des künstlerischen<br />

interesses rückte und Künstler zu entdeckern und erfindern des Bildes vom Menschen avancierten.<br />

Für diese einzigartige Präsentation ist es gelungen, den großartigen Bestand der Gemäldegalerie<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, bereichert um exponate aus der Kunstkammer und<br />

anderen Sammlungen des Hauses, mit bedeutenden Meisterwerken zu vereinigen, die nur in<br />

den wichtigsten Sammlungen der ganzen Welt zu finden sind. Über 140 Hauptwerke der<br />

Kunst der Dürerzeit ermöglichten den Besucherinnen und Besuchern dadurch einen Dialog<br />

mit altdeutscher Kunst auf höchstem niveau.<br />

Lange Zeit haben die Schatten altniederländischer oder italienischer Porträtkunst den Blick auf<br />

die deutschen Beiträge zum Thema verdunkelt. Dabei gelangte gerade die deutsche Bildnismalerei<br />

– an der Spitze ihre größten exponenten: Albrecht Dürer, Lucas cranach d. Ä. und<br />

Hans Holbein d. J. – zu hoch bedeutenden und sehr eigenständigen künstlerischen Leistungen,<br />

deren besondere Stärke in der authentischen erfassung einer Person gepaart mit der<br />

subtilen psychologischen Durchdringung der Dargestellten liegt.<br />

Die ausgestellten Porträts vermittelten darüber hinaus einen einblick in die spätmittelalterliche<br />

und frühneuzeitliche Gesellschaft, da in ihnen die Dargestellten explizit in ihren gesellschaftlichen<br />

rollen begegnen.


ausstellungen 141


142<br />

kunsthIstorIsches museum<br />

ausstellungsdaten<br />

21. Juni bis 26. oktober <strong>2011</strong><br />

kunsthIstorIsches museum<br />

Hauptgebäude<br />

Maria Theresien-Platz<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

5. november <strong>2011</strong> bis 27. Mai 2012<br />

mÜnzkabInett der<br />

stadt wInterthur<br />

konzept:<br />

Michael ALrAM<br />

Klaus VonDroVec<br />

Ulrich WerZ<br />

Benedikt ZÄcH<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Marianne HerGoVicH (<strong>Wien</strong>)<br />

Silvia JennY (Winterthur)<br />

besucherInnen:<br />

150.878 (<strong>Wien</strong>)<br />

eine Ausstellung des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> und des Münzkabinetts<br />

und der Antikensammlung der Stadt<br />

Winterthur<br />

gÖtter, menschen und das geld der grIechen<br />

Die ersten Münzen entstanden gegen ende des 7. Jahrhunderts v. chr. im kleinasiatischen<br />

raum und verbreiteten sich explosionsartig in der gesamten griechischen Welt. rasch wurde<br />

auch erkannt, dass Münzen nicht nur ideale Voraussetzungen boten, um als Zahlungsmittel<br />

und Vermögensanlage zu dienen, sondern auch als nachrichtenträger und identitätsstifter<br />

eingesetzt werden konnten. Münzen wurden so zum ersten Massenkommunikationsmittel der<br />

Geschichte.<br />

Ziel der Ausstellung war es einerseits, den wirtschaftlichen Aspekt des Münzgelds in der<br />

griechischen Staatenwelt vom 7. Jahrhundert v. chr. bis zum Beginn des Hellenismus zur Zeit<br />

Alexanders des Großen (336 – 323 v. chr.) zu beleuchten; andererseits sollten dem Besucher<br />

die vielfältige Bildersprache der Münzen und ihre rolle als Kommunikationsmedium im<br />

politischen, kulturellen und religiösen Alltagsleben der Griechen vor Augen geführt werden.<br />

Die Sammlungen des Münzkabinetts des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s und des Münzkabinetts<br />

und der Antikensammlung der Stadt Winterthur ergänzen sich dabei in hervorragender Weise,<br />

denn sie beherbergen erlesene Meisterwerke der griechischen Münzkunst, die durch andere<br />

objekte der Kleinkunst aus der Antikensammlung des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s sowie aus<br />

der Winterthurer Sammlung ergänzt wurden.


„… alles Ist sehr schÖn ausgeFallen“ (kaIser Franz Joseph I.)<br />

120 Jahre <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />

Mit den Worten „… Alles ist sehr schön ausgefallen“ nahm Kaiser Franz Joseph i. vor<br />

120 Jahren, am 17. oktober 1891, die eröffnung des neuen k. k. kunsthistorischen Hofmuseums<br />

vor. Aus Anlass dieses Jubiläums hat das Archiv des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />

eine kleine Ausstellung von Dokumenten präsentiert, die in Zusammenhang mit der organisation<br />

und dem Ablauf der damaligen eröffnungsfeierlichkeiten stehen. neben objekten<br />

aus dem Archiv wurden Leihgaben aus der hauseigenen Bibliothek und dem Haus-, Hof- und<br />

Staatsarchiv gezeigt.<br />

Über den Tag der eröffnung sind wir dank ausführlicher <strong>Presse</strong>berichte sehr gut unterrichtet:<br />

Kaiser Franz Joseph i. geruhte um 11 Uhr vormittags in Begleitung mehrerer erzherzöge, der<br />

beiden Architekten und anderer Honoratioren im <strong>Museum</strong> einzutreffen. nach einem rundgang<br />

durch jede der Sammlungen, angeführt von den einzelnen Direktoren, erfolgte der eigentliche<br />

Festakt in der großen Kuppelhalle: Der Kaiser verlieh der Zufriedenheit mit „seinem“ neuen<br />

<strong>Museum</strong> Ausdruck und sprach den beteiligten Personen seinen Dank aus.<br />

Ziel der Ausstellung war es auch, die umfangreiche, der eröffnung vorangegangene organisation<br />

zu beleuchten: Bereits ab Juni 1891 begann die administrative Maschinerie des Kaiserhauses<br />

mit der Planung des Festaktes. neben der Aus arbeitung eines peniblen Protokolls für den<br />

Ablauf galt es vor allem, sämtliche Persönlichkeiten von rang und namen einzuladen. Hinzu<br />

kamen die ausführenden Künstler, Werkmeister und Bauführer.<br />

Als ort für die Ausstellung wurde das repräsentative Stiegenhaus des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />

gewählt, wo dem Besucher der Bauherr auf Schritt und Tritt gegenwärtig ist. Zudem beruhte<br />

das Konzept auf der Verwendung originaler historischer Pultvitrinen, die zu beiden Seiten der<br />

monumentalen Theseus-Gruppe von Antonio canova aufgestellt waren.<br />

ausstellungsdaten<br />

ausstellungen 143<br />

18. oktober <strong>2011</strong> bis 8. Jänner 2012<br />

kunsthIstorIsches museum<br />

Hauptgebäude<br />

Maria Theresien-Platz<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

Johannes WeiSS<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Friederike HiLLeBrAnD<br />

besucherInnen:<br />

129.675 (bis 8.1.2012)


144<br />

kunsthIstorIsches museum<br />

ausstellungsdaten<br />

18. oktober <strong>2011</strong> bis 8. Jänner 2012<br />

kunsthIstorIsches museum<br />

Hauptgebäude<br />

Maria Theresien-Platz<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

ronald De LeeUW<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Ulrike BecKer<br />

Andrea ScHÜrZ<br />

besucherInnen:<br />

145.755 (bis 8.1.2012)<br />

eine Ausstellung des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> und des Kunsthaus<br />

Zürich<br />

wIntermärchen<br />

Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys<br />

impressionistische Kunst, holländische Malerei und variantenreiche Landschaftsdarstellungen –<br />

das waren die ingredienzien der wenigen bisher veranstalteten Ausstellungen zum Thema<br />

„Winter“. Diese erfolgreiche Trias hat das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> in Kooperation mit dem<br />

Kunsthaus Zürich nun wesentlich erweitert. Über Genre- und Landesgrenzen hinweg präsentierte<br />

sich eine breit gefächerte Auswahl von 180 westeuropäischen Kunstwerken. in vier<br />

großen Sälen und neun Kabinetten wurde fulminant inszeniert. Die chronologische reihe der<br />

Werke reichte von 1450 bis in die Gegenwart. Großformatige Darstellungen der in eis und<br />

Schnee stecken gebliebenen napoleonischen Armee, versunken in not und elend, boten ein<br />

gleichsam modernes Äquivalent zu antiken Weltuntergangsszenarien. Am anderen ende des<br />

Darstellungsspektrums fanden sich stille ruhe und sorglos ausgelassene Stimmung: in der<br />

nähe schneebedeckter weiter ebenen beobachtete man auf zugefrorenen Gewässern die<br />

Freuden der eisläufer. im späten 18. Jahrhundert erlebte die Winterlandschaft ein künstlerisches<br />

revival, nachdem sie zuvor aus der Mode gekommen war.<br />

neben den schon genannten Themen fanden sich niederländische Monatsallegorien, Szenen<br />

winterlicher Feste und Bräuche oder auch Stillleben. Selbst Porträts passten ins Bild, gaben sie<br />

doch einblick in die jeweiligen Wintermoden.<br />

Diese Gemäldeauswahl konnte mit großformatigen Tapisserien und einem herrschaftlichen<br />

Karussellschlitten, aber auch mit Pokalen, filigranen Porzellanfiguren und kostbaren Steinschnittobjekten<br />

bereichert werden. Der Höhepunkt stammte jedoch aus dem Besitz des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s selbst: Pieter Bruegels d. Ä. Gemälde Jäger im Schnee ist das wohl berühmteste<br />

Winterbild der westlichen Kunstgeschichte.<br />

Zusätzlich waren Werke von Jacob van ruisdael, Hendrick Avercamp, Jan van Goyen, Aert van<br />

der neer, Peter Paul rubens, Jan Steen, Jacob Jordaens, William Turner, Francisco de Goya,<br />

caspar David Friedrich, Gustave courbet, Jean-François Millet, claude Monet, Alfred Sisley,<br />

camille Pissarro, Vincent van Gogh, Giovanni Segantini, edvard Munch, Joseph Beuys und<br />

Anselm Kiefer zu sehen.


ausstellungen 145


146<br />

kunsthIstorIsches museum<br />

ausstellungsdaten<br />

8. november <strong>2011</strong> bis 15. April 2012<br />

kunsthIstorIsches museum<br />

Hauptgebäude<br />

Maria Theresien-Platz<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

Schülerinnen der Modeschule Michelbeuern<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Gudrun HATVAGner<br />

besucherInnen:<br />

83.760 (bis 31.12.)<br />

eine Ausstellung des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s in Kooperation mit der Modeschule<br />

Michelbeuern/HLMW9<br />

renessenz<br />

Facetten der renaissance<br />

Das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> bot Schülerinnen der Modeschule Michelbeuern im rahmen<br />

einer Kooperation die Möglichkeit, neue Dienstuniformen für die Mitarbeiterinnen des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s zu kreieren. inspiriert von den Sammlungen des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s haben die Modeschülerinnen zudem eine eigene, umfassende Kollektion mit<br />

historischen Bezügen zur epoche der renaissance kreiert, die in der Ausstellung Renessenz –<br />

Facetten der Renaissance – der Titelbegriff ist eine Wortkreation aus renaissance und essenz –<br />

zu bewundern war.<br />

es entstand eine detaillierte Auseinandersetzung mit speziellen Bereichen der Bekleidung zur<br />

Zeit der renaissance: Kragenformen, Wams, rüstungen etc. Aber auch die Linienführung und<br />

die Materialien wurden im Designprozess berücksichtigt. Die Ausstellungsobjekte reflektieren<br />

dabei den einfluss humanistischen Denkens auf die rolle des individuums und dessen Kleidung.<br />

in zahlreichen Variationen wurde die Fülle und Ausdruckskraft gelebter Kreativität im textilen<br />

Bereich präsentiert, getragen vom Geist der renaissance und umgesetzt vom handwerklichen<br />

Können der Schülerinnen Michelbeuerns.


sammlung alter musIkInstrumente, neue burg<br />

„der hImmel hängt Voller geIgen“<br />

Die Violine in Biedermeier und romantik<br />

Die Violine und mit ihr die übrigen Mitglieder der Streichinstrumentenfamilie erfuhren im<br />

Verlauf des 19. Jahrhunderts in <strong>Wien</strong> einen steten Aufschwung. Das betraf gleichermaßen<br />

ihren Bau, die Spieltechnik, die entwicklung einer instrumentenspezifischen Literatur und ihre<br />

Stellung im Konzertleben. Dank der reichen Bestände der Sammlung alter Musikinstrumente<br />

und der Sammlungen der Gesellschaft der Musikfreunde in <strong>Wien</strong>, die als Kooperationspartner<br />

gewonnen werden konnte, gelang es, all diese Aspekte in einer umfassenden Ausstellung<br />

zusammenzufassen. Die exponate bestanden aus einer Fülle von instrumenten, die die entwicklung<br />

des Geigenbaus im <strong>Wien</strong> des 19. Jahrhunderts nachvollziehbar machten, sowie aus<br />

zahlreichen notenauto graphen, die sonst praktisch nie im original zu sehen sind: so etwa das<br />

nur fragmentarisch vor liegende Violinkonzert in c-Dur von Ludwig van Beethoven sowie<br />

dessen entwurfs-Partitur eines Streichquartetts und das Autograph eines Variationenwerks für<br />

Violoncello und Klavier. Streichquartette von Franz Schubert und Johannes Brahms waren<br />

ebenso zu sehen wie dessen Autograph des Doppelkonzerts für Violine, Violoncello und<br />

orchester. eine repräsentative Auswahl von Porträts von Musikerpersönlichkeiten, die sich als<br />

Komponisten oder instrumentalisten den Streichinstrumenten gewidmet hatten, rundete die<br />

Ausstellung ab.<br />

ausstellungsdaten<br />

ausstellungen 147<br />

14. April bis 25. September <strong>2011</strong><br />

kunsthIstorIsches museum<br />

sammlung alter musIkInstrumente<br />

neue Burg, Heldenplatz<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

rudolf HoPFner<br />

otto BiBA<br />

ingrid FUcHS<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Ulrike BecKer<br />

besucherInnen:<br />

18.653


148<br />

schloss ambras<br />

ausstellungsdaten<br />

7. April bis 31. Mai <strong>2011</strong><br />

kunsthIstorIsches museum<br />

sammlungen schloss ambras<br />

Schlossstraße 20<br />

6020 innsbruck<br />

konzept:<br />

Veronika SAnDBicHLer<br />

unter Mitarbeit von<br />

Margot rAUcH<br />

Katharina SeiDL<br />

Karin ZeLenY<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Veronika SAnDBicHLer<br />

besucherInnen:<br />

10.738<br />

trInkFest!<br />

Bacchus lädt ein<br />

Den Anlass für die Ausstellung bildete die jüngst erfolgte edition der sogenannten Ambraser<br />

Trinkbücher, die in den Jahren 1567 bis 1620 geführt wurden. Sie enthalten handschriftliche<br />

eintragungen der illustren Gäste, die erzherzog Ferdinand ii. mit einem besonderen ritual<br />

auf Schloss Ambras willkommen hieß: Männer wie Frauen erhielten bei ihrem Besuch einen<br />

Humpen Wein, den sie in einem Zug leeren mussten. nach bestandener Trinkprobe fanden sie<br />

Aufnahme in das Heiligtum des Weingottes Bacchus und trugen sich schließlich mit einem<br />

Sinnspruch ins Trinkbuch – ein Gästebuch der besonderen Art – ein. Der Umtrunk fand in einer<br />

geheimnisvollen, künstlich in den Fels gehauenen Höhle statt, der erstmals 1574 in einem<br />

reisebericht genannten und bis heute erhalten gebliebenen Bacchusgrotte im Schlosspark.<br />

Die Ausstellung gab anhand der drei originalen Trinkbücher einblick in den Brauch des Willkomms<br />

an den Fürstenhöfen der renaissance. Darüber hinaus wurden neben zahlreichen Leihgaben<br />

auch die für das ritual verwendeten Trinkgläser, die sich in der Ambraser Kunstkammer<br />

erhalten haben, und der vermutlich ebenfalls mit dem Brauch in Zusammenhang stehende<br />

Fangstuhl gezeigt.


all’antIca<br />

Götter & Helden auf Schloss Ambras<br />

Die Ausstellung mit dem Titel All’Antica („als ob es antik wäre“) befasste sich mit der Wiederaufnahme<br />

von Formengut und inhalten aus der römischen Antike. Der Zeitraum der Betrachtung<br />

erstreckte sich vom 15. bis ins 17. Jahrhundert und bezog sich dabei auf ein wichtiges<br />

von Habsburgern regiertes Fürstentum, die Grafschaft Tirol. im Mittelpunkt standen die vom<br />

Tiroler Landesfürsten erzherzog Ferdinand ii. begründeten Sammlungen auf Schloss Ambras<br />

mit Werken der Bildenden Künste, der Buchkunst, der Malerei, der Bildhauerei, der Literatur<br />

und der Kunst der Harnischschmiede. Doch nicht nur die Sammlungen dokumentieren die<br />

Auseinandersetzung des kunstsinnigen renaissancefürsten mit der Antike: ganze Bildgeschichten<br />

sind bis heute in den räumen des Schlosses erhalten geblieben, etwa die Arbeiten des Herkules<br />

im Spanischen Saal, die Sternbilder und Sternzeichen, die elemente und Planeten der Decke<br />

des ehemaligen Speisesaales oder der Triumphzug des Bacchus im innenhof des Hochschlosses.<br />

es sollte gezeigt werden, in welch hohem Ausmaß die Kultur und speziell die Kunst der römischen<br />

Antike nicht nur in italien, sondern auch in den Alpen exemplarischen Vorbildcharakter<br />

für Kultur und Kunstschaffen hatte.<br />

ausstellungsdaten<br />

ausstellungen 149<br />

23. Juni bis 25. September <strong>2011</strong><br />

kunsthIstorIsches museum<br />

sammlungen schloss ambras<br />

Schlossstraße 20<br />

6020 innsbruck<br />

konzept:<br />

Veronika SAnDBicHLer<br />

unter Mitarbeit von<br />

Wencke DeiTerS<br />

claudia KrYZA-GerScH<br />

Manuela LAUBenBerGer<br />

Karin ZeLenY<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Thomas KUSTer<br />

Margot rAUcH<br />

Veronika SAnDBicHLer<br />

Katharina SeiDL<br />

besucherInnen:<br />

49.810


150<br />

schloss ambras<br />

ausstellungsdaten<br />

28. September <strong>2011</strong> bis 29. Februar 2012<br />

kunsthIstorIsches museum<br />

sammlungen schloss ambras<br />

Schlossstraße 20<br />

6020 innsbruck<br />

konzept:<br />

Katharina SeiDL<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Katharina SeiDL<br />

besucherInnen:<br />

10.099 (bis 31.12.)<br />

das eIgene & das Fremde<br />

Das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> ist mit seinen Sammlungen Schloss Ambras wie kaum ein<br />

anderes <strong>Museum</strong> dafür geeignet, sich dem Thema Das Eigene & das Fremde anzunähern. Die<br />

Sammlungen sind reich an „fremdländischen“ Kunstgegenständen, die im 15. Jahrhundert<br />

als diplomatische Geschenke und als Beutestücke kriegerischer Auseinandersetzungen in den<br />

Besitz des Habsburgers erzherzog Ferdinand ii. gelangten. Die in der Kunst- und Wunderkammer<br />

präsentierten objekte dokumentieren die sich auf alles „Fremde“ und exotische<br />

erstreckende Wissbegier und die Faszination durch das Außergewöhnliche. Diese Sammlungen<br />

auf Schloss Ambras bildeten den Ausgangspunkt für das Projekt Das Eigene & das Fremde.<br />

Seit Jänner <strong>2011</strong> haben Kinder, Jugendliche und erwachsene mit und ohne Zuwanderungsgeschichte<br />

bei Führungen und workshops in Schloss Ambras ihre eigenen reflexionen zum<br />

Thema in künstlerischen Arbeiten umgesetzt, darunter Bilder, Skulpturen, installationen und<br />

Texte. Die entstandenen Kunstwerke wurden in der Ausstellung präsentiert.


DIE ZErSTörunG DES TEMPElS In JEruSAlEM Von nIcolas poussIn<br />

ein Meisterwerk aus dem Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> (Zu Gast in Ambras 01)<br />

Diese Ausstellung war einem einzigen, jedoch umso bedeutenderen Werk aus der Gemäldegalerie<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s in <strong>Wien</strong> gewidmet: Poussins großformatigem Bild<br />

Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem durch Titus.<br />

es handelt sich um das einzige in Österreich verbliebene Gemälde dieses wohl bedeutendsten<br />

französischen Malers des 17. Jahrhunderts. Poussin (Villers/Les Andelys 1594 – 1665 rom) war<br />

im März 1624 als bereits erfahrener, 30-jähriger Künstler nach rom gekommen. Mit Hilfe des<br />

Dichters Giovan Battista Marino, den er schon in Paris kennen gelernt hatte, fand er Aufnahme<br />

in die gebildeten Kreise roms. er besuchte die Akademie des in rom erfolgreichen bolognesischen<br />

Malers Domenichino und entwickelte eine Freundschaft zu dem Gelehrten cassiano<br />

dal Pozzo. Von diesem könnte auch die Anregung zur Auseinandersetzung mit dem in der<br />

Malerei bis dahin kaum behandelten Thema der Zerstörung des Tempels in Jerusalem<br />

stammen.<br />

Der Maler spielte mit seiner Signatur auf dem Schild eines Soldaten auf den antiken Bildhauer<br />

Phidias an, der sich selbst am Schild der Athena Parthenos verewigte. Poussin war für seine<br />

überdurchschnittliche Bildung und glänzenden intellektuellen Fähigkeiten berühmt. Bei der<br />

Darstellung des Themas stützte er sich auf Texte des Flavius Josephus, eines römischen Historikers<br />

jüdischer Abstammung, der den jungen Titus auf dessen Strafexpedition nach Jerusalem<br />

begleitet hatte. Das Gemälde gelangte als ein diplomatisches Geschenk in die kaiserlichen<br />

Sammlungen. Als Überbringer fungierte Fürst eggenberg.<br />

ausstellungsdaten<br />

ausstellungen 151<br />

30. September bis 1. november <strong>2011</strong><br />

kunsthIstorIsches museum<br />

sammlungen schloss ambras<br />

Schlossstraße 20<br />

6020 innsbruck<br />

konzept:<br />

Veronika SAnDBicHLer<br />

Gudrun SWoBoDA<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Veronika SAnDBicHLer<br />

besucherInnen:<br />

5.777


152<br />

museum FÜr VÖlkerkunde<br />

ausstellungsdaten<br />

18. Februar bis 21. november <strong>2011</strong><br />

museum FÜr VÖlkerkunde<br />

neue Burg<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

Helmut oPLeTAL<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Marianne HerGoVicH<br />

besucherInnen:<br />

18.612<br />

dIe kultur der kulturreVolutIon<br />

Personenkult und politisches Design im china von Mao Zedong<br />

chinas „Kulturrevolution“ (1966–1976) hat Millionen Menschen im Land selbst und in der<br />

ganzen Welt fasziniert, aber auch viele in Angst und Schrecken versetzt. es war die Zeit der<br />

Massenaufmärsche, der roten Garden, eines beinahe religiösen Personenkults um den revolutionsführer<br />

Mao Zedong und des Strebens nach einer egalitären Gesellschaft. Aber es war<br />

auch eine Ära politischer Verfolgungen und der Zerstörung unschätzbarer Kulturgüter.<br />

Die Ausstellung Die Kultur der Kulturrevolution dokumentierte diese beiden widersprüchlichen<br />

Seiten und zeigte anhand einer ungewöhnlichen Sammlung von Alltagsobjekten und Zeitdokumenten<br />

die Durchdringung ganz chinas mit Parolen und Symbolen des Mao-Kultes, von<br />

den kleinen Abzeichen und der Mao-Bibel bis zu den mit vielfältigem Propagandadesign<br />

dekorierten Gebrauchsgegenständen. Die Schlagworte und die politische Symbolik dieser<br />

„Kulturrevolution“ wurden dargestellt und entschlüsselt, sodass diese wechselvolle Periode<br />

chinesischer Zeitgeschichte, die unmittelbar vor dem großen Wirtschaftsaufschwung und der<br />

Öffnung chinas zur Welt stand, plastisch und verständlich wurde. Die Zielsetzung der Ausstellung<br />

war es, den Blick zu schärfen für das Verhältnis zwischen Politik und Alltag, zwischen<br />

Mächtigen und einfachen Bürgern, zwischen Massenwahn und Verantwortung des einzelnen,<br />

zwischen Utopie und gesellschaftlicher realität – sei es in china oder anderswo.<br />

ein großer Teil der ausgestellten Stücke stammte aus der umfangreichen Sammlung des<br />

Kurators, des china-experten Helmut opletal, die das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde 2005 erworben<br />

hat und die durch weitere Sammlungen und Zukäufe sowie private Leihgaben ergänzt<br />

worden ist.


ausstellungen 153


154<br />

museum FÜr VÖlkerkunde<br />

ausstellungsdaten<br />

2. Februar bis 2. Mai <strong>2011</strong><br />

museum FÜr VÖlkerkunde<br />

neue Burg<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

Sri KUHnT-SAPToDeWo<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Sri KUHnT-SAPToDeWo<br />

besucherInnen:<br />

9.236<br />

eine Ausstellung des <strong>Museum</strong>s für<br />

Völkerkunde in Kooperation mit der<br />

Botschaft der republik indonesien<br />

balI<br />

Kunst im Wandel<br />

Über Jahrhunderte produzierten bildende Künstler auf Bali nur für lokale Fürsten und für<br />

den rituellen Bedarf innerhalb der Dorfgemeinschaft. in den 1920er Jahren begünstigte die<br />

ent deckung Balis als „Künstlerparadies“ die Verwandlung der insel in eine internationale<br />

Touristendestination. Die illustren Gäste der ersten Stunde – Künstler, Schauspieler, Anthropologen<br />

und begüterte Fernreisende – prägten das Bali-Bild späterer Generationen, nicht zuletzt,<br />

indem sie ein „Stück Bali“ zurück in ihr Ursprungsland brachten: Werke anonymer oder kaum<br />

über die Dorfgrenze bekannter Künstler, die aber mit raffinesse gestaltet und mit jener Magie<br />

versehen waren, welche den westlichen industrienationen abhanden gekommen war.<br />

Der steigende Bedarf an exotischen Souvenirs schuf rasch einen neuen Markt. eine der ersten<br />

Vertriebsstellen für balinesische Kunst dieser Gattung wurde im legendären „Bali Hotel“ in<br />

Denpasar von der Österreicherin Helene Potjewyd (1872–1947) eröffnet. Die von ihr angebotenen<br />

Kunstobjekte – Malereien und Schnitzereien der damals talentiertesten Künstler<br />

Balis – waren von außerordentlicher Qualität. eine Vielzahl davon wurde in der Ausstellung<br />

präsentiert.<br />

ein anderes Highlight waren die kürzlich am <strong>Museum</strong> für Völkerkunde, <strong>Wien</strong> wiederentdeckten<br />

lamak-Skizzen von Walter Spies. Lamak aus Palmblättern werden im Tempel aufgehängt und<br />

sind wenige Tage später dürres Material, das achtlos entsorgt wird. Die langwierige und<br />

komplizierte Herstellung eines lamak findet ihre erfüllung in einem einzigen Augenblick – im<br />

Moment der Präsenz der Ahnen. Danach hat der opferstreifen seine Aufgabe erfüllt und wird<br />

bedeutungslos. Kunst als Moment, als Möglichkeit der kurzen Berührung zwischen irdischer<br />

und himmlischer Sphäre, als ort der erneuerung des Kontraktes zwischen Menschen und<br />

Göttern, Lebenden und Verstorbenen, als ort der Segnung.<br />

Die Zeichnungen der lamak-ornamente von Walter Spies und diejenigen von i Gusti nyoman<br />

Lempad, der inzwischen weltbekannt geworden ist, verdeutlichen den gemeinsamen Dialog<br />

zwischen balinesischen und europäischen Künstlern der 1920er und 30er Jahre auf dem Weg<br />

in die Moderne.


was wIr sehen<br />

Bilder, Stimmen, repräsentation. Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika<br />

Die Ausstellung Was Wir Sehen setzte sich mit der verstörenden Geschichte historischer<br />

Ton- und Bilddokumente aus dem südlichen Afrika auseinander. im Zentrum stand das 1931<br />

von dem deutschen Künstler Hans Lichtenecker als „Archiv aussterbender rassen“ angelegte<br />

Körperarchiv von Afrikanerinnen und Afrikanern in namibia, dem ehemaligen (Deutsch-)<br />

Südwestafrika.<br />

Was Wir Sehen rückte das Sprechen jener Menschen in den Mittelpunkt, die innerhalb eines<br />

kolonialen Kontextes Gesichtsabformungen, Körpervermessungen, anthropometrisches Fotografieren<br />

und Stimmaufnahmen erdulden mussten. Auch Stimmen galten als anthropologisches<br />

Sammlungs- und Klassifizierungsgut und wurden von Lichtenecker auf Wachswalzen<br />

aufgezeichnet. Die afrikanischen Texte wurden erst kürzlich von der Kulturwissenschaftlerin<br />

Anette Hoffmann wiederentdeckt und konnten übersetzt werden. Was Afrikanerinnen und<br />

Afrikaner 1931 über das beklemmende Anthropometrie-Projekt und über ihr Leben in der<br />

südafrikanischen Kolonie mitteilten, erfahren wir erst heute.<br />

Die Ausstellung konstruierte einen fragilen raum von Bildern und Stimmen, Geschichten und<br />

Porträts, historischen Dokumenten und aktuellen Kunstwerken. Das koloniale Körperarchiv von<br />

Hans Lichtenecker wurde nicht nachgebildet. Vielmehr wurden seine audiovisuellen repräsentationspraktiken<br />

kritisch und mittels unterschiedlicher Ton- und Bildmedien beleuchtet.<br />

Die kritische Aufarbeitung von Lichteneckers Projekt dekonstruierte auf eindrückliche Weise die<br />

erniedrigende Praxis der Vermessung von Menschen im ehemaligen (Deutsch-)Südwestafrika<br />

seit dem späten 19. Jahrhundert, die auch in der österreichischen ethnographisch-anthropologischen<br />

Forschung ihren niederschlag fand. einer der Gründerväter der österreichischen<br />

Anthropologie, rudolf Pöch, sammelte im rahmen der Kalahari-expedition bereits 1907 Tonaufnahmen,<br />

Gipsabdrücke, menschliche Überreste und ethnographica, die heute zum Bestand<br />

des Phonogrammarchivs <strong>Wien</strong>, des naturhistorischen <strong>Museum</strong>s und des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde<br />

<strong>Wien</strong> zählen.<br />

ausstellungsdaten<br />

ausstellungen 155<br />

25. Mai bis 19. September <strong>2011</strong><br />

museum FÜr VÖlkerkunde<br />

neue Burg<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

Anette HoFFMAnn<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Julia BinTer<br />

Tina-Maria SeYFrieD<br />

besucherInnen:<br />

6.059<br />

eine Ausstellung des <strong>Museum</strong>s für<br />

Völkerkunde in Kooperation mit dem<br />

Zentrum Moderner orient und den<br />

Basler Afrika Bibliographien


156<br />

museum FÜr VÖlkerkunde<br />

ausstellungsdaten<br />

7. September <strong>2011</strong> bis 28. Mai 2012<br />

museum FÜr VÖlkerkunde<br />

neue Burg<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

Gerard VAn BUSSeL<br />

Axel STeinMAnn<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Marianne HerGoVicH<br />

besucherInnen:<br />

7.555 (bis 31.12.)<br />

wald / baum / mensch<br />

Die Generalversammlung der Vereinten nationen hat das Jahr <strong>2011</strong> zum „internationalen Jahr<br />

des Waldes“ erklärt. Mit der Ausstellung Wald / Baum / Mensch wollte das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />

die Aufmerksamkeit der Besucherinnen und Besucher auf die vielfältigen und kulturell<br />

bedingten Umgangsformen der Menschen mit Wald und Baum lenken. Anhand ausgewählter<br />

Themenfelder, die drei großen Bereichen („Der phantastische Wald“, „Der entzauberte Wald“<br />

und „Der geschundene Wald“) zugeordnet wurden, beleuchtete die Ausstellung aus kulturanthropologischer<br />

Sicht das einst vorhandene oder mittlerweile in Vergessenheit geratene<br />

enge Beziehungsgeflecht zwischen Menschen, Bäumen und Wäldern.<br />

ein Wald aus 4 Meter hohen, kalkweiß bemalten Pfählen mit übereinander aufgetürmten<br />

Ahnenfiguren der Asmat aus Südwest-neuguinea empfing die Besucher. Die Asmat sind davon<br />

überzeugt, dass ihre Vorfahren einst vom Urzeit-Heroen, dem „Windmann“, aus einem Baumstamm<br />

gefertigt und mit einer Trommel zum Leben erweckt wurden. Unweit dieser beschnitzten<br />

Mangrovenstämme standen ein riesiges hölzernes Tempeltor aus Myanmar, eine massive Ölpresse<br />

aus der oase Siwa in Ägypten, das rollenkostüm der Hexe Baba Yaga, der populärsten<br />

Gestalt der russischen und ostslawischen Märchen, sowie eine aus einem Baumstamm ausgehöhlte<br />

überdimensionale Schlitztrommel aus neuguinea, deren Klang Feinde und gefürchtete<br />

Geister abschrecken sollte. nach Gebrauch wurden auf den neuen Hebriden derartige Trommeln<br />

senkrecht nebeneinander aufgestellt, um damit bei ungebetenen „Gästen“ den eindruck<br />

eines undurchdringlichen „Waldes“ zu erwecken.<br />

Während in unseren Breiten die nachgeforsteten und artenarmen Wälder auf natürliche und<br />

menschliche einflüsse relativ robust reagieren, droht durch Übernutzung und fortschreitende<br />

Zerstörung der tropischen regenwälder und der subarktischen nadelwälder der Wald als<br />

naturressource großflächig verloren zu gehen. eine langfristige erhaltung der Wälder wird<br />

wohl nur gelingen, wenn die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse dieser und<br />

kommender Generationen in einklang gebracht werden.<br />

Das Abenteuer der Menschen nimmt mit den Wäldern ihren Anfang und findet wohl ohne sie<br />

auch ihr ende.


abenteuer wIssenschaFt<br />

etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika<br />

etta Becker-Donner (1911–1975) war von 1955 bis 1975 Direktorin des <strong>Wien</strong>er <strong>Museum</strong>s für<br />

Völkerkunde. Als erste (und lange Zeit einzige) Direktorin eines Bundesmuseums war sie eine<br />

markante Persönlichkeit in der österreichischen und internationalen <strong>Museum</strong>slandschaft und<br />

hat auf besondere Weise den Wiederaufbau und die neuausrichtung des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde<br />

nach den Kriegsjahren geprägt. ihre Weichenstellungen wirken bis heute nach. Als<br />

Feldforscherin, Wissenschaftlerin und <strong>Museum</strong>sdirektorin gelang es ihr hervorragend, die<br />

Medien zu begeistern, die ihr Wirken gerne unter dem Überbegriff „Abenteuer“ beschrieben.<br />

ihre Darstellung als heroische Pionierin, die im „wilden exotischen Urwald“ überlebte und sich<br />

später in der männlich dominierten Wissenschafts- und <strong>Museum</strong>swelt durchsetzte, konstruierte<br />

in der Öffentlichkeit ein Bild von ihr, das zu ihrer eigenen Bekanntheit, aber auch zu jener des<br />

<strong>Museum</strong>s und des Faches der ethnologie in Österreich beitrug. Andererseits warf dieses image<br />

der Abenteurerin einen Schatten auf ihre wissenschaftlichen und musealen errungenschaften,<br />

die bisher kaum gewürdigt wurden.<br />

Die Ausstellung fand anlässlich des 100. Geburtstags von etta Becker-Donner statt und rückte<br />

eine prägnante Auswahl ihrer Sammlungen aus Liberia, Brasilien und Mittelamerika aus den<br />

Beständen des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde ins Zentrum. in der gezeigten Auswahl bestachen<br />

die Masken und Figuren der Dan aus Liberia durch ihre ästhetische Ausdruckskraft. Die Alltagsgegenstände<br />

der Warí aus Brasilien stellen heute faszinierende historische Zeugnisse des erstkontaktes<br />

dar, die sowohl für die heutige Forschung als auch für die Warí selber einen hohen<br />

Stellenwert einnehmen. Die Beispiele aus dem Bereich der latein amerikanischen Volkskunst<br />

begeisterten durch ihre Lebendigkeit, ihre Spiritualität und ihre Verbundenheit mit der lokalen<br />

Festkultur.<br />

ausstellungsdaten<br />

ausstellungen 157<br />

16. november <strong>2011</strong> bis 19. März 2012<br />

museum FÜr VÖlkerkunde<br />

neue Burg<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

Barbara PLAnKenSTeiner<br />

Gerard VAn BUSSeL<br />

claudia AUGUSTAT<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Tina-Maria SeYFrieD<br />

besucherInnen:<br />

2.449 (bis 31.12.)


158<br />

ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />

ausstellungsdaten<br />

3. März bis 2. Mai <strong>2011</strong><br />

ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />

Lobkowitzplatz 2<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

edit KoVÁcS<br />

Dalma TÖrÖK<br />

csilla e. cSorBA<br />

Ágota LUKÁcS<br />

Julianna WerniTZer<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

christiane MÜHLeGGer-HenHAPeL<br />

Gertrud FiScHer<br />

besucherInnen:<br />

3.552<br />

eine Ausstellung des Österreichischen<br />

Theatermuseums in Kooperation mit<br />

dem Literaturmuseum Petőfi, Budapest<br />

mantel der träume<br />

Ungarische Schriftsteller erleben <strong>Wien</strong> 1873–1936<br />

Die Ausstellung war Teil der reihe „Schriftsteller mit Gepäck“, die das Literaturmuseum Petőfi<br />

in Budapest 2004 mit der Absicht startete, einen einblick in die Geschichte jener Beziehungen<br />

zu gewähren, die die ungarische literarische Kultur mit den großen geistigen Zentren europas<br />

unterhielt. Dem Projekt ging es also um Kontaktaufnahmen, Wirkungszusammenhänge und<br />

um das erleben der Heimat und der Fremde, um Zusammenspiel und Dissonanz von Lektüre-,<br />

reise- und Lebenserfahrungen. Dass <strong>Wien</strong> einen Meilenstein in dieser reihe bilden muss, lag<br />

auf der Hand, wenn man bedenkt, wie eng Geschichte und Kultur der beiden Städte seit Jahrhunderten<br />

miteinander verwoben sind. Der Umstand, dass Ungarn am 1. Jänner <strong>2011</strong> das<br />

erste Mal den eU-Vorsitz übernommen hat, beflügelte diese Unternehmung.


ungezähmte natur als schauplatz<br />

Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten<br />

Die Landschaft war ein dominantes Thema in der Malerei vom 17. bis zum 19. Jahrhundert.<br />

Von claude Lorrain bis zu caspar David Friedrich deuteten die Maler das Verhältnis des<br />

Menschen zur natur immer wieder neu. Das Theater dramatisierte die von der Malerei vorgegebenen<br />

Sujets und erfand neue dazu. Diese in den raum der Bühne gestellten, begehbaren,<br />

sich im Bühnenlicht entwickelnden und vergehenden Bilder einer komprimierten Welt bildeten<br />

nicht nur die Folie des dramatischen Geschehens, sondern waren nicht selten auch der eigentliche<br />

Anlass des szenischen ereignisses. Finsterer Wald, wild bewegtes Meer und einöden<br />

waren auf der Bühne der renaissance und des Barock Schauplätze mythologischer ereignisse,<br />

der Begegnung des Menschen mit Göttern, Satyrn, nymphen und Ungeheuern. Die antikmythologische<br />

Thematik stand dabei stets im Dienst der Glorifikation hoher Herren.<br />

Ab dem 18. Jahrhundert wird die ungezähmte natur in ihrer Fremdheit und Gefährlichkeit – in<br />

ihrer elementaren Kraft, die den Menschen auf seine Grenzen verweist – zunehmend zum<br />

Sehnsuchtsort. Man entdeckt Wildnis und Meer in ihrer Dramatik als Mittel ästhetischen Genusses.<br />

Bekannte charakteristische Landschaften werden zu Schauplätzen, Wald und Gebirge<br />

zur Bühnenattraktion. es entsteht eine neue Typologie der Landschaft, die im Theater wie auf<br />

dem Tafelbild erhabene natur zelebriert. erst mit der Abkehr vom realismus und dem Durchbruch<br />

der Theaterreformbewegung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert setzt sich der<br />

subjektive Blick auf die Landschaft auch im Theater durch.<br />

Die Ausstellung im Österreichischen Theatermuseum versuchte nachzuzeichnen, wie oft<br />

und facettenreich die Phantasie der Theaterschaffenden in die wilde natur flüchtete, um eine<br />

Gegenwelt darzustellen.<br />

ausstellungen<br />

ausstellungsdaten<br />

26. Mai bis 26. September <strong>2011</strong><br />

ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />

Lobkowitzplatz 2<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

Vana GreiSeneGGer-GeorGiLA<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Gertrud FiScHer<br />

besucherInnen:<br />

5.881<br />

159


160<br />

ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />

ausstellungsdaten<br />

20. oktober <strong>2011</strong> bis 9. April 2012<br />

ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />

Lobkowitzplatz 2<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

Anette HAnDKe<br />

Andreas KUGLer<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Andreas KUGLer<br />

besucherInnen:<br />

4.754 (bis 31.12.)<br />

eine Ausstellung des Österreichischen<br />

Theatermuseums in Kooperation mit<br />

dem Kleist-<strong>Museum</strong>, Frankfurt (oder)<br />

heInrIch Von kleIst<br />

1777–1811<br />

Kleists ungewöhnlicher und ruheloser Lebensweg führte ihn durch ein ruheloses europa. er war<br />

als fast noch Kind schon offizier, als Student dann älter als die meisten seiner Kommilitonen,<br />

war reisender, vermeintlicher oder tatsächlicher Spion, Beamter, Kriegsgefangener, Herausgeber,<br />

politischer Propagandist, Boulevardjournalist, die Konventionen kenntnisreich nutzender<br />

nonkonformist – und vor allem ein Dichter, unter den merkwürdigsten und schwierigsten<br />

Bedingungen. im ringen um die unbedingte Verwirklichung des eigenen Anspruchs schuf<br />

Kleist in wenigen Jahren ein literarisches und journalistisches Werk, das 200 Jahre später<br />

moderner denn je ist.<br />

Die Biographen des 19. und 20. Jahrhunderts sahen Kleist vornehmlich als einen an der Zeit<br />

gescheiterten Dichter, dessen Leben sich folgerichtig auf ein tragisches ende hin bewegt<br />

hatte. Doch nicht das temporäre oder partielle Scheitern Kleists an sich selbst oder an den<br />

Umständen stand im Mittelpunkt der Ausstellung, sondern seine wichtigen und manchmal<br />

überraschenden entscheidungen. Sein Gedanke vom Lebensplan lässt sich so bis zu seinem<br />

spektakulären Freitod am 21. november 1811, dem Höhepunkt seiner Selbstinszenierung,<br />

weiter verfolgen.<br />

Als Leitmotiv der Ausstellung anlässlich des Kleistjahres <strong>2011</strong> dienen die Selbstäußerungen<br />

Kleists in seinen Briefen, in all ihrer Widersprüchlichkeit und Zerrissenheit. So entstand ein Bild<br />

des Dichters, das ergänzt wurde mit exkursen zu einigen seiner Dramen, zum Beispiel dem<br />

am 17. März 1810 im Theater an der <strong>Wien</strong> uraufgeführten Käthchen von Heilbronn, und mit<br />

Beispielen seiner journalistischen Tätigkeit als Herausgeber der ersten Boulevard- und Tageszeitung<br />

Berlins. Die gezeigten exponate reichten vom Autographen des Zerbrochnen Krugs,<br />

eines der wenigen überlieferten originalmanuskripte Kleists (eine Leihgabe der Staatsbibliothek<br />

zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz), über wertvolle Handschriften aus <strong>Wien</strong>er und<br />

Frankfurter Beständen bis zu den seltenen materiellen Spuren seines Lebens.


zauber des bunten schattens<br />

Das chinesische Schattentheater<br />

Das chinesische Schattenspiel hat eine Geschichte von ca. 1300 Jahren. Zunächst benützten<br />

buddhistische Mönche Papierfiguren, um Szenen aus dem Leben Buddhas zu zeigen. Das<br />

sahen die Geschichtenerzähler und bedienten sich dieses Mediums, um ihre Sagen und<br />

Legenden zu illustrieren. Da sich das Papier rasch abnützte, wurden die Schattenfiguren später<br />

aus Leder gefertigt. Das Österreichische institut für china- und Südostasienforschung besitzt<br />

tausende dieser Kunstwerke aus rinds-, esel- und Kamelleder sowie aus Karton und Plastik.<br />

etliche davon sind an die 200 Jahre alt und viele sind von berühmten Meistern hergestellt<br />

worden. neben den einzelnen Figuren gibt es große Bühnenbilder aus berühmten Stoffen wie<br />

Reise nach dem Westen, Die Weiße Schlange oder Die Frauengeneräle der Familie Yang. Außer<br />

diesen klassischen Stücken wurden auch Unikate von modernen Schattenspielen gezeigt,<br />

welche sich nur im Besitz des Österreichischen instituts für china- und Südostasienforschung<br />

befinden. Die im rahmen des china-Jahres <strong>2011</strong> gezeigte Schau präsentierte sämtliche Stile<br />

des chinesischen Schattentheaters und war von Vorführungen eines Schattentheaters aus<br />

changsha, Provinz Hunan, begleitet.<br />

ausstellungen<br />

ausstellungsdaten<br />

17. november <strong>2011</strong> bis 5. März 2012<br />

ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />

Lobkowitzplatz 2<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

Gerd KAMinSKi<br />

Barbara KreiSSL<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Gertrud FiScHer<br />

Thomas TrABiTScH<br />

besucherInnen:<br />

3.037 (bis 31.12.)<br />

eine Ausstellung des Österreichischen<br />

Theatermuseums in Kooperation<br />

mit dem Österreichischen institut für<br />

china- und Südostasienforschung<br />

161


162<br />

schallaburg<br />

ausstellungsdaten<br />

26. März bis 6. november <strong>2011</strong><br />

schloss schallaburg, nÖ<br />

konzept:<br />

Matthias PFAFFenBicHLer<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Friederike HiLLeBrAnD<br />

besucherInnen:<br />

128.803<br />

VenedIg<br />

Seemacht, Kunst und Karneval<br />

in der Ausstellung Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval sollte das Phänomen Venedig in<br />

seiner ganzen Bandbreite dargestellt werden; dabei galt es die verschiedensten Aspekte zu<br />

beleuchten, wobei der historische Bogen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert gespannt<br />

wurde.<br />

Die Ausstellung widmete sich dem Thema Kunst in all seinen Spielarten – von der Malerei,<br />

Skulptur und Architektur über das Theater, die oper und die instrumentalmusik bis hin zu<br />

Literatur und Film. Der Karneval und die Liebe wurden ebenso thematisiert wie historische<br />

ereignisse und entwicklungen oder das venezianische Kolonialreich in der Levante. Persönlichkeiten<br />

wie Marco Polo und Giacomo casanova fanden ihren Platz neben bedeutenden<br />

Politikern und Feldherrn sowie den Größen der venezianischen Kunst und Kultur wie etwa<br />

Tizian, canaletto, Palladio, Vivaldi oder Goldoni, um nur wenige zu nennen. Die Aufmerksamkeit<br />

galt darüber hinaus dem berühmten Glas aus Murano sowie den venezianischen Villen auf<br />

dem Festland. Das Bild Venedigs wäre jedoch unvollständig gewesen ohne eine Betrachtung<br />

der Lagune, jenem vom Meer abgetrennten Zwischenbereich von Wasser und Land, in dem die<br />

Stadt angesiedelt ist. Auch die Gefährdung Venedigs durch die häufigen Überschwemmungen<br />

wurde angesprochen.


groenIngemuseum brÜgge ausstellungen 163<br />

FÜrstlIch gesammelt<br />

Van eyck / Gossaert / Bruegel – Meisterwerke des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong><br />

im städtischen Groeningemuseum in Brügge, dem Wirkungsort von Jan van eyck, Hans<br />

Memling und Gerard David und damit eigentlich an der Wiege des neuzeitlichen Tafelbildes,<br />

war erstmals eine repräsentative Auswahl erlesener altniederländischer Tafelbilder der Gemäldegalerie<br />

des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s zu bewundern, die eine umfassende Würdigung dieser<br />

bedeutenden Teilsammlung im Medium einer eigenen Ausstellung ermöglichte. Die unmittelbare<br />

nachbarschaft jener erlesenen <strong>Wien</strong>er Kostbarkeiten mit den Brügger Hauptwerken der<br />

flämischen Primitiven bot dabei eine einzigartige chance, beide Sammlungen und die darin<br />

gegenwärtigen Meister in einem ganz neuen Licht zu sehen.<br />

Bereits der Übertitel der Ausstellung, Fürstlich gesammelt, weist darauf hin, dass sich in der Tat<br />

ein Großteil der in dieser Ausstellung gezeigten Gemälde der Blüte niederländischer Malerei<br />

habsburgischer Sammelleidenschaft verdankt. Die Mitglieder dieses Geschlechts erwarben<br />

sie während der 700 Jahre dauernden regentschaft Österreichs und großer Teile europas,<br />

darunter auch der niederlande. neben erzherzog ernst und Kaiser rudolf ii. war es erzherzog<br />

Leopold Wilhelm, der als Statthalter der niederlande in den Jahren 1647 bis 1656 eine hochkarätige<br />

Sammlung zusammenstellte, die bis heute das Kernstück der Gemäldegalerie des<br />

Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s bildet. in den folgenden Jahrhunderten wuchs der Bestand<br />

niederländischer Meister noch weiter mit Gemälden der Flamen jüngerer Generationen, die<br />

unter Maria Theresia angekauft wurden. Mit der Ausstellung kehrten über fünfzig Gemälde in<br />

das Land, zum Teil sogar an den ort ihrer entstehung zurück.<br />

ausstellungsdaten<br />

5. oktober <strong>2011</strong> bis 15. Jänner 2012<br />

groenIngemuseum, brÜgge<br />

konzept:<br />

Björn BLAUenSTeiner<br />

Till-Holger BorcHerT<br />

Sylvia Ferino-PAGDen<br />

Gerlinde GrUBer<br />

Sabine PÉnoT<br />

Manfred SeLLinK<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Till-Holger BorcHerT<br />

Sylvia Ferino-PAGDen<br />

Sabine HAAG<br />

Manfred SeLLinK<br />

besucherInnen:<br />

55.818 (bis 15.1.2012)<br />

eine Ausstellung des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s in Zusammenarbeit mit<br />

dem Groeningemuseum, Brügge


164<br />

lIebIeghaus skulpturensammlung FrankFurt/maIn<br />

ausstellungsdaten<br />

3. Februar bis 26. Juni <strong>2011</strong><br />

lIebIeghaus skulpturensammlung<br />

FrankFurt/maIn<br />

konzept:<br />

Sabine HAAG<br />

Maraike BÜcKLinG<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Katja HiLBiG<br />

Sven LUBinUS<br />

Doris PrADe<br />

besucherInnen:<br />

21.563<br />

eine Ausstellung des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> in Kooperation mit<br />

der Liebieghaus Skulpturensammlung,<br />

Frankfurt/Main<br />

elFenbeIn<br />

Barocke Pracht am <strong>Wien</strong>er Hof<br />

Die Ausstellung konzentrierte sich auf die Blütezeit der elfenbeinkunst im Barock und präsentierte<br />

rund 36 virtuose Schnitzereien, die das hohe Können der Künstler eindrucksvoll dokumentieren,<br />

darunter meisterlich gearbeitete Statuetten, Kannen, Pokale, Humpen und Schalen<br />

aus elfenbein, also Kunstkammerstücke ohne praktische Funktion. Zusätzlich zu den objekten<br />

aus der Kunstkammer des KHM stammten weitere hochkarätige Leihgaben aus der Sammlung<br />

reiner Winkler.<br />

Die kaiserliche residenzstadt <strong>Wien</strong> entwickelte sich zum bedeutendsten Zentrum der barocken<br />

elfenbeinkunst. ihre höchste Blüte erlebte sie hier zur Zeit des Fürsten Karl eusebius von<br />

Liechtenstein (reg. 1627 – 1684) und kurz darauf gefördert durch Kaiser Leopold i. (reg. 1658 –<br />

1705). Beide drechselten auch selbst. es entstand ein überaus fruchtbares Klima der gegenseitigen<br />

künstlerischen Beeinflussung. Zur fürstlichen repräsentation, zur Betonung des vorgetragenen<br />

Machtanspruchs, aber auch zur Demonstration der Kreditwürdigkeit gehörte unter<br />

anderem der Besitz äußerst kostspieliger elfenbeinwerke.<br />

Um 1688 wurde Matthias Steinl als kaiserlicher „Kammerbeinstecher“ angestellt. Seine elfenbeinstatuetten<br />

stellen Höhepunkte der barocken Kunst dar. er und rauchmiller übten maßgeblichen<br />

einfluss auf andere Künstler wie ignaz Bendl, ignaz elhafen und Jacob Auer aus, von<br />

denen bedeutende Werke in der Ausstellung zu sehen waren. Vertreten waren auch andere<br />

berühmte elfenbeinschnitzer des Barock wie Adam Lenckhardt und Johann caspar Schenck.


FIne arts museums san FrancIsco ausstellungen 165<br />

masters oF VenIce<br />

renaissance Painters of Passion and Power from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, Vienna<br />

Bei der Ausstellung Masters of Venice. Renaissance Painters of Passion and Power handelte es<br />

sich um eine weltweit einzigartige Schau, in der 50 Gemälde venezianischer Meister vorwiegend<br />

des 16. Jahrhunderts, darunter Werke von Tizian, Giorgione, Veronese, Tintoretto<br />

und Mantegna, aus der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s in <strong>Wien</strong> präsentiert<br />

wurden. Diese prominenten Beispiele aus dem Œuvre der genannten Künstler stammen aus<br />

den Sammlungen von erzherzögen und Kaisern aus dem Hause Habsburg und zählen zu den<br />

berühmtesten Bildern im Bestand der Gemäldegalerie.<br />

Unter den Hauptwerken waren Tizians Danaë (aus den 1560er Jahren), Mantegnas Hl. Sebastian<br />

(1457/59) und vier kostbare Gemälde von Giorgione, so etwa Die drei Philosophen (um<br />

1508/09) und das Porträt einer jungen Frau (Laura) aus dem Jahre 1506. Weiters waren in der<br />

Ausstellung Werke von Palma, Bordone, Bassano und anderen zu sehen. Zusammen genommen<br />

ergaben diese Gemälde einen repräsentativen Überblick über die venezianische Malerei zur<br />

Zeit der renaissance und verdeutlichten die hohe Bedeutung dieser künstlerischen Ära.<br />

ausstellungsdaten<br />

29. oktober <strong>2011</strong> bis 12. Februar 2012<br />

FIne arts museums<br />

san FrancIsco<br />

konzept:<br />

Sylvia Ferino-PAGDen<br />

Lynn FeDerLe orr<br />

besucherInnen:<br />

130.000


166<br />

schmuckmuseum pForzheIm, kunstmuseum halle/saale, FItzwIllIam museum cambrIdge<br />

glanz der macht<br />

Kaiserliche Pretiosen aus der <strong>Wien</strong>er Kunstkammer<br />

splendour & power<br />

imperial Treasures from Vienna<br />

ausstellungsdaten<br />

3. Dezember 2010 bis 13. Februar <strong>2011</strong><br />

schmuckmuseum pForzheIm<br />

16. April bis 24. Juli <strong>2011</strong><br />

stIFtung morItzburg – kunstmuseum<br />

des landes sachsen-anhalt<br />

halle/saale<br />

15. August <strong>2011</strong> bis 15. Jänner 2012<br />

the FItzwIllIam museum<br />

cambrIdge<br />

konzept (pForzheIm):<br />

cornelie HoLZAcH<br />

Paulus rAiner<br />

konzept (halle/saale):<br />

Katja ScHneiDer<br />

Wolfgang BÜcHe<br />

Paulus rAiner<br />

konzept (cambrIdge):<br />

Victoria AVerY<br />

Paulus rAiner<br />

ausstellungsorganIsatIon<br />

(pForzheIm):<br />

Sabina ecKenFeLS<br />

ausstellungsorganIsatIon<br />

(halle/saale):<br />

Wolfgang BÜcHe<br />

Ulf DrÄGer<br />

ausstellungsorganIsatIon<br />

(cambrIdge):<br />

Thyrza SMiTH<br />

Helen STrUDWicK<br />

besucherInnen:<br />

12.000 (Pforzheim)<br />

12.800 (Halle/Saale)<br />

62.652 (cambridge; bis 15.1.2012)


lokschuppen rosenheIm natIonal museum lagos ausstellungen 167<br />

IndIaner<br />

Ureinwohner nordamerikas<br />

ausstellungsdaten<br />

8. April bis 6. november <strong>2011</strong><br />

lokschuppen<br />

rosenheIm<br />

konzept:<br />

christian FeeST<br />

besucherInnen:<br />

169.191<br />

aFrIcan lace<br />

A History of Trading, creativity and Fashion in nigeria<br />

ausstellungsdaten<br />

3. Juni <strong>2011</strong> bis 21. Jänner 2012<br />

natIonal museum<br />

lagos, nIgerIa<br />

konzept:<br />

Barbara PLAnKenSTeiner<br />

nath Mayo ADeDirAn<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Marianne HerGoVicH<br />

eine Ausstellung des <strong>Museum</strong>s für<br />

Völkerkunde – <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />

in Kooperation mit der national commission<br />

for <strong>Museum</strong>s and Monuments, nigeria


168 sammlung<br />

PUBLiKATionen


khm – mVk – Ötm publIkatIonen <strong>2011</strong><br />

ausstellungskataloge<br />

dürer – cranach – holbein.<br />

die entdeckung des menschen:<br />

das deutsche porträt um 1500.<br />

Hgg. Sabine Haag, christiane Lange,<br />

christof Metzger, Karl Schütz<br />

Hirmer Verlag: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 352 S.<br />

iSBn 978-3-7774-3781-1<br />

götter, menschen und das geld<br />

der griechen.<br />

Michael Alram, Klaus Vondrovec, Ulrich<br />

Werz, Benedikt Zäch, Hgg. Sabine Haag,<br />

nicole Kurmann<br />

KHM und Münzkabinett und Antikensammlung<br />

der Stadt Winterthur: <strong>Wien</strong><br />

und Winterthur <strong>2011</strong>, 160 S.<br />

iSBn 978-3-907047-07-1<br />

all’antica.<br />

götter & helden auf schloss ambras.<br />

Hg. Sabine Haag<br />

KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 256 S.<br />

iSBn 978-3-99020-006-3<br />

wintermärchen.<br />

winter-darstellungen in der europäischen<br />

kunst von bruegel bis beuys.<br />

Hgg. Sabine Haag, ronald de Leeuw,<br />

christoph Becker<br />

DuMont: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 432 S.<br />

iSBn 978-3-99020-008-7<br />

Jan Fabre. die Jahre der blauen<br />

stunde.<br />

Jan Fabre. the years of the hour<br />

blue.<br />

Hg. Sabine Haag<br />

christian Brandstätter Verlag: <strong>Wien</strong><br />

<strong>2011</strong>, 176 S.<br />

iSBn 978-3-85033-595-9<br />

das eigene & das Fremde.<br />

Hg. Sabine Haag<br />

KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 76 S.<br />

iSBn 978-3-99020-009-4<br />

schaurig schön.<br />

ungeheuerliches in der kunst.<br />

Hg. Sabine Haag<br />

intermezzo 03<br />

christian Brandstätter Verlag:<br />

<strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 136 S.<br />

iSBn 978-3-85033-544-7<br />

„der himmel hängt voller geigen“.<br />

die Violine in biedermeier und<br />

romantik.<br />

otto Biba, ingrid Fuchs, rudolf Hopfner,<br />

Hg. Sabine Haag<br />

edition Bochinsky in der PPVMeDien<br />

GmbH, Bergkirchen: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 168 S.<br />

iSBn 978-385-497-2020<br />

zu gast in ambras.<br />

die zerstörung des tempels in<br />

Jerusalem von nicolas poussin.<br />

Gudrun Swoboda, Hg. Sabine Haag<br />

KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 8 S.<br />

publIkatIonen<br />

al-Fann.<br />

kunst der islamischen welt aus<br />

der sammlung al-sabah, kuwait.<br />

Hg. Giovanni curatola<br />

Skira editore: Mailand <strong>2011</strong>, 336 S.<br />

iSBn 978-88-572-1038-4<br />

trinkfest!<br />

bacchus lädt ein.<br />

Hg. Sabine Haag<br />

KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 80 S.<br />

iSBn 978-3-99020-002-5<br />

die kultur der kulturrevolution.<br />

personenkult und politisches<br />

design im china von mao zedong.<br />

Hg. Helmut opletal<br />

KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 256 S.<br />

iSBn 978-94-616-1010-2<br />

169


170 khm – mVk – Ötm publIkatIonen <strong>2011</strong><br />

ausstellungskataloge<br />

wald / baum / mensch.<br />

Hg. Gerard van Bussel, Axel Steinmann<br />

KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 288 S.<br />

iSBn 978-3-99020-004-9<br />

welt der operette.<br />

glamour, stars und showbusiness.<br />

Hgg. Marie-Theres Arnbom, Kevin<br />

clarke, Thomas Trabitsch.<br />

christian Brandstätter Verlag:<br />

<strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 296 S.<br />

iSBn 978-3-85033-615-4 (Softcover)<br />

iSBn 978-3-85033-581-2 (Hardcover)<br />

elfenbein.<br />

barocke pracht am wiener hof.<br />

Hgg. Maraike Bückling und Sabine Haag<br />

Michael imhof Verlag: Frankfurt/Main<br />

<strong>2011</strong>, 256 S.<br />

iSBn 978-3-86568-639-8<br />

abenteuer wissenschaft.<br />

etta becker-donner in afrika und lateinamerika.<br />

Hgg. Barbara Plankensteiner, Gerard van Bussel,<br />

claudia Augustat<br />

KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 112 S.<br />

iSBn 978-3-99020-011-7<br />

Venedig.<br />

seemacht, kunst und karneval.<br />

Hgg. Schallaburg Kultur be triebsges.m.b.H.<br />

und KHM<br />

Schallaburg Kultur be triebsges.m.b.H. und<br />

KHM: <strong>2011</strong>, 336 S.<br />

iSBn 9-008895-00926-0<br />

masters of Venice.<br />

renaissance painters of passion and<br />

power from the kunsthistorisches<br />

museum, Vienna.<br />

Hgg. Sylvia Ferino-Pagden, Lynn Federle orr<br />

Prestel Verlag: San Francisco <strong>2011</strong>, 160 S.<br />

iSBn 978-3-7913-5168-1<br />

ungezähmte natur als schauplatz.<br />

bühnenbilder aus drei Jahrhunderten.<br />

Vana Greisenegger-Georgila<br />

christian Brandstätter Verlag:<br />

<strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 192 S.<br />

iSBn 978-3-85033-561-4<br />

Fürstlich gesammelt.<br />

Van eyck / gossaert / bruegel.<br />

meisterwerke des kunsthistorischen<br />

museums wien.<br />

Hgg. Sylvia Ferino-Pagden, Till-Holger<br />

Borchert, Manfred Sellink<br />

Lannoo: Tielt <strong>2011</strong>, 208 S. (auch in<br />

engl. Französ. und nl.)<br />

iSBn 978-90-209-6145-4<br />

splendour & power.<br />

Imperial treasures from Vienna.<br />

Paulus rainer, Hgg. Sabine Haag,<br />

cornelie Holzach, Katja Schneider<br />

The Fitzwilliam <strong>Museum</strong>,<br />

cambridge: <strong>2011</strong>, 224 S.<br />

iSBn 978-0-904454-96-3


perIodIsche publIkatIonen<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2010 kunsthistorisches museum<br />

mit mVk und Ötm.<br />

Hg. Sabine Haag, red. Franz Pichorner<br />

KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 256 S.<br />

iSBn 978-3-85497-201-3<br />

weItere publIkatIonen<br />

die zinken und der serpent der<br />

sammlung alter musikinstrumente.<br />

Beatrix Darmstädter unter Mitarbeit von<br />

Dietmar Salaberger und mit einem Beitrag<br />

von Bruce Dickey, Hg. Sabine Haag<br />

Sammlungskataloge des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s Band 7<br />

edition Bochinsky: <strong>Wien</strong> 2010, 248 S.<br />

iSBn 978-3-941532-08-3<br />

tafelfreuden in der kunst.<br />

Daniel Uchtmann, Hg. Sabine Haag<br />

christian Brandstätter Verlag:<br />

<strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 112 S. (auch in engl.)<br />

iSBn 978-3-85033-548-5<br />

technologische studien kunsthistorisches museum.<br />

konservierung – restaurierung – Forschung –<br />

technologie. band 7.<br />

red. Martina Grießer, Alfons Huber, elke oberthaler,<br />

Hg. Sabine Haag.<br />

KHM: <strong>Wien</strong> 2010 (erschienen <strong>2011</strong>), 152 S.<br />

iSBn 978-3-99020-000-1<br />

schaurig schön.<br />

allerlei Fabelwesen im kunsthistorischen museum.<br />

ein museumsbuch für junge leser.<br />

Texte rotraut Krall, Konrad Schlegel, Agnes Stillfried,<br />

Daniel Uchtmann, illustrationen Michaela noll,<br />

Hg. Sabine Haag<br />

christian Brandstätter Verlag: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 80 S.<br />

iSBn 978-3-85033-543-0<br />

blumenpracht in der kunst.<br />

Daniel Uchtmann, Hg. Sabine Haag<br />

christian Brandstätter Verlag:<br />

<strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 112 S. (auch in engl.)<br />

iSBn 978-3-85033-550-8<br />

publIkatIonen<br />

technologische studien kunsthistorisches museum.<br />

konservierung – restaurierung – Forschung –<br />

technologie. band 8.<br />

red. Martina Grießer, Alfons Huber, elke oberthaler,<br />

Hg. Sabine Haag.<br />

KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 192 S.<br />

iSBn 978-3-99020-012-4<br />

holophusicon.<br />

the leverian museum.<br />

an eighteenth-century english Institution<br />

of science, curiosity, and art.<br />

Adrienne L. Kaeppler<br />

ZKF Publishers: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 308 S.<br />

iSBn 978-3-9811620-4-2<br />

liebespaare in der kunst.<br />

Daniel Uchtmann, Hg. Sabine Haag<br />

christian Brandstätter Verlag:<br />

<strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 112 S. (auch in engl.)<br />

iSBn 978-3-85033-549-2<br />

171


172 sammlung<br />

DiVerSeS


VereIne<br />

VereIn der Freunde des<br />

kunsthIstorIschen museums<br />

unterstützung<br />

Der Verein der Freunde des KHM unterstützt<br />

− mithilfe seiner Mitgliedsbeiträge,<br />

durch Veranstaltungen und Unternehmungen<br />

selbst erwirtschafteter Mittel und auch<br />

Spenden − die Sammlungen sowie verschiedenste<br />

Aktivitäten des KHM. <strong>2011</strong> wurden<br />

u. a. für den <strong>Jahresbericht</strong>, für die Herausgabe<br />

von Büchern und für Vorträge finanzielle<br />

Mittel beigesteuert. Die im oktober 2010 und<br />

<strong>2011</strong> veranstalteten Fundraising Dinners zugunsten<br />

der Kunstkammer haben seitens des<br />

Vereins einen Gewinn von € 9.000,- erbracht.<br />

sonstige aktivitäten<br />

neben diesen unterstützenden Aufgaben,<br />

die von zentraler Bedeutung sind, gilt das<br />

Hauptaugenmerk der optimalen Betreuung<br />

der Vereinsmitglieder durch die organisation<br />

von reisen, Tagesfahrten, Führungen und<br />

Vorträgen. im Jahr <strong>2011</strong> fanden insge-<br />

samt 19 reisen und Wochenendfahrten<br />

statt, so u. a. Katalonien und Roussillon mit<br />

Dr. Matthias Pfaffenbichler, Augsburg mit<br />

Dr. christof Metzger und Südostengland mit<br />

Johannes Grumet. Hervorzuheben ist weiters<br />

Mag. Alessandra Arseni, die neue<br />

Generalsekretärin des Vereins<br />

das Seminar von Dr. otmar rychlik zum<br />

Thema Einführung in die moderne und zeitgenössische<br />

Kunst – am Beispiel Alter Meister.<br />

Der Verein hat aktuell ca. 3.800 Mitglieder.<br />

Diese haben freien eintritt in alle Sammlungen<br />

und Sonderausstellungen des KHM, des<br />

MVK, des ÖTM und auf Schloss Ambras<br />

bei innsbruck, sie genießen Vorteile beim<br />

einkauf in den Shops des KHM und können<br />

die Bibliothek benützen. Auch <strong>2011</strong> gab es<br />

wieder einen „Tag der Freunde“. Der Verein<br />

der Freunde des KHM ist im <strong>Museum</strong>sbereich<br />

weiterhin der größte Freundesverein<br />

in Österreich.<br />

Die ordentliche Generalversammlung des<br />

Vereins der Freunde des KHM mit einem<br />

anschließenden Festvortrag von Dr. Franz<br />

Kirchweger über Die Neueinrichtung der<br />

<strong>Wien</strong>er Kunstkammer: zur inhaltlichen Konzeption<br />

fand am 20. november <strong>2011</strong> im<br />

Bassano-Saal des KHM statt. Dabei wurde<br />

Frau Mag. Alessandra Arseni vorgestellt, die<br />

am 1. April <strong>2011</strong> in der nachfolge von Frau<br />

Dr. Johanna Schönburg-Hartenstein die Funktion<br />

der Generalsekretärin des Vereins übernommen<br />

hat. GD Haag bedankte sich bei<br />

den Damen am informationsstand des KHM,<br />

die sich so erfolgreich um Wünsche und Anregungen<br />

der Besucherinnen und Besucher<br />

kümmern.<br />

Die am informationsstand im KHM und im Büro des Vereins<br />

hilfreich tätigen Damen<br />

InternatIonal FrIends oF khm<br />

dIVerses<br />

Am 16. September 2010 fand in der new<br />

Yorker Anwaltskanzlei Harnik & Finkelstein<br />

die konstituierende Sitzung des neu gegründeten<br />

Freundesvereins statt. Bei dieser<br />

Sitzung wurde Dr. christiana Killian zur Generalsekretärin<br />

des Freundesvereins bestellt.<br />

Weitere Vorstandsmitglieder sind: Alice<br />

Knapp, renée Price, Stephen Harnik, Sabine<br />

Haag und Franz Pichorner.<br />

Die international Friends of the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong> Vienna mit Sitz in new York<br />

verfolgen das Ziel, gleichgesinnte Kunstinteressierte<br />

international zu vereinen, durch<br />

finanzielle Privatunterstützungen die Sammlungen<br />

des KHM angemessen zu bewahren<br />

sowie das Potenzial des Kunst historischen<br />

<strong>Museum</strong>s für die Zukunft weiter auszubauen.<br />

im Vereinsjahr <strong>2011</strong> konnten bereits zwei<br />

große Förderer für die Wiedereinrichtung<br />

der Kunstkammer gewonnen werden: Der<br />

frühere US-Botschafter in <strong>Wien</strong> Mr. W. L.<br />

Lyons Brown sowie Mr. und Mrs. David<br />

Humphreys haben namhafte Beträge für<br />

die renovierung von zwei Kunstkammerräumen<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Broschüre der international Friends of KHM<br />

173


174<br />

VereIne<br />

<strong>2011</strong> wurden zwei Vorstandssitzungen abgehalten:<br />

am 4.4.<strong>2011</strong> in der Kanzlei<br />

Harnik & Finkelstein in new York und am<br />

17.10.<strong>2011</strong> im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>.<br />

Die Abteilung Kommunikation und Marketing<br />

des KHM organisiert anlässlich der<br />

Wiedereröffnung der Kunstkammer ende<br />

2012 eine <strong>Wien</strong>-reise für die Mitglieder des<br />

internationalen Freundeskreises. neben der<br />

Teilnahme an den eröffnungsfeierlichkeiten<br />

im KHM sind Besuche von Privatsammlungen<br />

in <strong>Wien</strong> und niederösterreich und<br />

social events in Planung.<br />

erstes board meeting der international Friends<br />

of KHM in new York<br />

contemporary patrons<br />

<strong>2011</strong> wurde mit den contemporary Patrons<br />

ein neuer Unterstützerkreis ins Leben gerufen,<br />

welcher die mit 2012 beginnende<br />

Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe zu<br />

moderner und zeitgenössischer Kunst im<br />

KHM finanziell ermöglicht.<br />

Mit hohen erwartungen und viel Begeisterung<br />

setzt das Kunsthistorische <strong>Museum</strong><br />

derzeit Schritte in Hinblick auf eine langfristig<br />

angelegte Auseinandersetzung mit<br />

moderner und zeitgenössischer Kunst. Unter<br />

der Leitung des neuen Adjunct curators<br />

Jasper Sharp und mit Unterstützung dieser<br />

neuen Vereinigung von Förderern zeitgenössischer<br />

Kunst wird Anfang 2012 mit einer<br />

reihe von Unternehmungen begonnen, im<br />

Zuge derer Gespräche mit Künstlern und zur<br />

Kunst, verschiedene Besuchsprogramme und<br />

die Veranstaltung von Ausstellungen vorgesehen<br />

sind, für die auch wieder der Theseustempel<br />

im Volksgarten zur Verfügung steht.<br />

Monatlich stattfindende Künstlergespräche<br />

werden sich um das Verhältnis zwischen<br />

historischer und zeitgenössischer Kunst<br />

drehen und die einflüsse offenlegen, die<br />

auch für die heutige Kunstproduktion von<br />

grundlegender Bedeutung sind.<br />

Durch die erweiterung des Ausstellungsund<br />

Kunstvermittlungsprogramms des Kunsthistorischen<br />

<strong>Museum</strong>s in die Gegenwart soll<br />

den Besuchern neues vor Augen geführt,<br />

Diskussionen eröffnet und das Verständnis<br />

für die bemerkenswerte Geschichte und die<br />

Sammlungen des Hauses vertieft werden.<br />

Der Theseustempel wird ab 2012 wieder für Ausstellungen<br />

zeitgenössischer Kunst genutzt werden.<br />

VereIn der Freunde der hoFJagd-<br />

und rÜstkammer<br />

Der von Dr. christian Beaufort-Spontin <strong>2011</strong><br />

ins Leben gerufene Verein der Freunde der<br />

Hofjagd- und rüstkammer bietet nicht nur<br />

eine Plattform für interessierte, sondern dient<br />

insbesondere der Unterstützung dieser bedeutenden<br />

Sammlung, die zu den weltbesten<br />

ihrer Art zählt. Um die großartige<br />

Jagdsammlung, die 500 Jahre Jagdgeschichte<br />

der Habsburger illustriert, wieder präsentieren<br />

zu können, werden Partner und Förderer<br />

gesucht. Darüber hinaus können zahlreiche<br />

objekte der Hofjagdkammer im rahmen von<br />

restaurierungspatenschaften zu neuem Glanz<br />

erweckt werden.<br />

Die mehr als 2000 objekte aus der Sammlung<br />

der Hofgewehrkammer schlagen den<br />

Bogen aus der Zeit Kaiser Friedrichs iii. bis<br />

zu Kaiser Franz Joseph i., die wie alle Habsburger<br />

passionierte Jäger waren. Glanzstücke<br />

europäischer Waffenkunst mit kunstreichen<br />

Details, spannende erinnerungsstücke an<br />

Jagd unfälle, kuriose Sonderanfertigungen für<br />

die kaiserlichen Schützen und technisch einzigartige<br />

Gebrauchsgeräte für die Hofjagden<br />

bieten ein vollständiges Bild des 500-jährigen<br />

kaiserlichen Jagdbetriebes. Die Wiedereröffnung<br />

der Dauerausstellung der kaiserlichen<br />

Jagdkammer in den Sälen der Hofjagd- und<br />

rüstkammer in der neuen Burg soll diesen<br />

hervorragenden Teil der kaiserlichen repräsentation<br />

endlich wieder ans Licht der<br />

Öffentlichkeit bringen.<br />

einblick in die geplante Dauerausstellung<br />

der kaiserlichen Jagdkammer


VereIn der Freunde der wagenburg<br />

im September 2007 wurde unter der ehrenpräsidentschaft<br />

von iD Fürstin Gloria von<br />

Thurn und Taxis der Verein der Freunde der<br />

Wagenburg gegründet. Ziel dieser Vereinigung<br />

ist es, die Sammlung in ihren vielfältigen<br />

Aufgaben ideell und materiell zu<br />

unterstützen und bei weiten Kreisen der Bevölkerung<br />

interesse für die faszinierende entwicklung<br />

der Geschichte der Mobilität, des<br />

Transports sowie des reitens und Fahrens<br />

zu wecken. Durch Ausstellungen, Vorträge,<br />

Symposien, Bildungsreisen und andere kulturelle<br />

Aktivitäten soll einerseits der hohe<br />

kulturelle Wert historischer Fahrzeuge sichtbar<br />

gemacht und andererseits die notwendigkeit<br />

ihrer erhaltung für künftige<br />

Generationen verdeutlicht werden.<br />

Mit Heide Senger-Weiss konnte eine ideale<br />

Präsidentin gewonnen werden. Als Managerin,<br />

die ein jahrhundertealtes Familienunternehmen<br />

erfolgreich ins Globalisierungszeitalter<br />

geführt hat, ist ihr die erforschung<br />

der Geschichte von Mobilität und Transport<br />

ebenso ein Anliegen wie die erhaltung<br />

historischer Fahrzeuge für künftige Generationen.<br />

Dr. Paul Frey, Dr. Monica Kurzel-runtscheiner,<br />

Dkfm. Heide Senger-Weiss und Paul Senger Weiss<br />

VereIn Freunde der VÖlkerkunde<br />

Der Verein Freunde der Völkerkunde leistete<br />

auch im Jahr <strong>2011</strong> mit der organisation und<br />

Finanzierung von Veranstaltungen wieder<br />

einen wesentlichen Beitrag zu den Aktivitäten<br />

im <strong>Museum</strong> für Völkerkunde. 839 Personen<br />

konnten bei insgesamt 28 Veranstaltungen<br />

willkommen geheißen werden. Mit zwölf Vor -<br />

trägen, vier ethnographischen Kabinetten,<br />

einer Filmvorführung, einer Buchpräsentation,<br />

acht Führungen und zwei Konzerten war der<br />

Verein österreichweit einer der aktivsten<br />

Veranstalter von populären ethnologischen<br />

Abenden.<br />

Die meisten Besucher kamen zur Präsentation<br />

des Buches Unsichtbare Welten – Mensch /<br />

Natur / Übernatur mit einem Vortrag von<br />

Bernd Brabec de Mori über Hexerei und<br />

Heilung im Westamazonischen Tiefland, gefolgt<br />

vom Vortrag Wissenschaft trifft Esoterik.<br />

Der Kalender der Maya von Harry Thomas<br />

und dem Konzert der „The Singers chamber<br />

choir: Smile from indonesia“.<br />

Der Mitgliederstand konnte annähernd gehalten<br />

werden, was aufgrund der noch immer<br />

größtenteils geschlossenen Schausammlungen<br />

als großer erfolg angesehen werden kann.<br />

Veranstaltungen (auswahl)<br />

23.2. Dr. Marie rodet, Vortrag: Sklaverei<br />

und Gedächtnis in Kayes (Mali, Westafrika)<br />

31.3. Lama ngala rig‘dzin Dorje, Vortrag:<br />

Woher kommt Guru Rinpoche (wirklich)?<br />

ethnographisches Kabinett mit Mag. christine Zackel: Die Karl Ludwig-<br />

Giesecke Sammlung des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde. Foto: John D. Marshall<br />

dIVerses<br />

27.4. Univ.-Prof. Dr. Susanne Weigelin-<br />

Schwiedrzik und Wolfgang M. Schwiedrzik,<br />

Filmvorführung: „… nicht der Rede wert.<br />

Die Ermordung der Lehrerin Bian Zhongyun“<br />

7.5. Mag. eveline Sigl, Vortrag gemeinsam<br />

mit der Gesellschaft zur Förderung der<br />

Textil-Kunst-Forschung: Textilien aus dem<br />

bolivianischen Andenhochland<br />

20.6. Dr. Helmut opletal, Ausstellungsführung:<br />

Die Kultur der Kulturrevolution –<br />

Personenkult und politisches Design im<br />

China von Mao Zedong<br />

22.6. Mag. christine Zackel, ethnographisches<br />

Kabinett: Die Karl Ludwig Giesecke-<br />

Sammlung des MVK <strong>Wien</strong><br />

8.10. Subhankar chatterjee, Konzert:<br />

Vocalist of Hindustani Classical and Semi<br />

Classical style<br />

20.10. Dr. Bettina Zorn, ethnographisches<br />

Kabinett: Tabu<br />

2.11. Gerard van Bussel, Ausstellungsführung:<br />

Wald / Baum / Mensch: Beispiele<br />

aus Nord-und Mittelamerika<br />

17.11. Dr. Gabriele Herzog-Schröder,<br />

Vortrag: Yanomami. Einblicke in Lebensweisen<br />

und Traditionen der Waldindianer<br />

vom Oberen Orinoko (Südvenezuela)<br />

23.11. Dr. Adrienne L. Kaeppler und<br />

Univ.-Prof. Dr. christian Feest, Buchpräsentation:<br />

Holophusicon. The Leverian<br />

<strong>Museum</strong>. An Eighteenth-Century English<br />

Institution of Science, Curiosity, and Art<br />

John D. Marshall, Mitglied des Vorstandes, hat<br />

in den letzten Jahren dem <strong>Museum</strong> mehr als<br />

80 Sammlungsgegenstände geschenkt. Hier ist<br />

er mit einer Helmmaske der Senufo abgebildet,<br />

die das <strong>Museum</strong> <strong>2011</strong> mit seiner Unterstützung<br />

erwerben konnte. Foto: christian Schicklgruber<br />

175


176<br />

symposIen – auswahl<br />

31.5.<br />

erInnerungen an dIe<br />

kultur reVolutIon und Ihre<br />

InternatIonalen auswIrkungen<br />

MVK<br />

im rahmen der Ausstellung Die Kultur der<br />

Kulturrevolution veranstaltete das <strong>Museum</strong><br />

für Völkerkunde gemeinsam mit dem<br />

institut für ostasienwissenschaften/Sinologie<br />

der Universität <strong>Wien</strong> eine Tagung zu den<br />

sehr unterschiedlichen erinnerungen an die<br />

chinesische „Kulturrevolution“ (1966–1976)<br />

und zu den Auswirkungen, die die Politik<br />

des revolutionsführers Mao Zedong damals<br />

im Land selbst, aber auch in europa hatte.<br />

Zum Auftakt debattierten am Vorabend der<br />

Tagung damalige österreichische Maoisten<br />

und „china-Freunde“ (u. a. der Schriftsteller<br />

robert Schindel) über verzerrte Wahrnehmungen<br />

und die hohe erwartung, die<br />

die chinesische revolution auch international<br />

ausgelöst hat. im Symposium selbst<br />

analysierten u. a. der <strong>Wien</strong>er Zeitgeschichtler<br />

Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz und expert(inn)en<br />

des instituts für ostasienwissenschaften,<br />

wie sehr die ereignisse der „Kul turrevo<br />

lution“ – Personenkult, politische Utopien,<br />

Masseninszenierungen, Machtkämpfe,<br />

aber auch die brutale Verfolgung von „Klassenfeinden“<br />

– die chinesische Gesellschaft<br />

bis heute spalten und belasten, sodass eine<br />

öffentliche Debatte und Aufarbeitung im<br />

Land nach wie vor schwer fällt.<br />

16.6.<br />

das alte ägypten In der<br />

reIselIteratur<br />

KHM, Vortragsraum<br />

im Zuge der erfolgreichen Kooperation mit<br />

dem wissenschaftlichen Verein „egypt &<br />

Austria“ wurde <strong>2011</strong> zusätzlich zu einer<br />

sechsteiligen Vortragsreihe ein „Study Day“<br />

zum Thema Das Alte Ägypten in der Reiseliteratur<br />

veranstaltet. Wissenschaftler aus<br />

dem in- und Ausland beschäftigten sich<br />

in insgesamt elf referaten mit folgenden<br />

Themenkreisen: reiseliteratur als Quelle für<br />

die Archäologie; Altägyptische Monumente<br />

als reiseziel; Altägyptische Monumente und<br />

die Bibel; Unterschiede in weiblicher und<br />

männlicher Betrachtungsweise.<br />

Den Festvortrag mit dem Titel „… a perfect<br />

feast to the eye“ – Frühe Forscher und Reisende<br />

in Assiut hielt Univ.-Prof. Dr. Jochem Kahl<br />

von der Freien Universität in Berlin.<br />

15.–17.9.<br />

wa(h)re „kultur“? kulturelles<br />

erbe, reVItalIsIerung und dIe<br />

renaIssance der Idee Von kultur<br />

MVK<br />

einen Höhepunkt unter den wissenschaftlichen<br />

Veranstaltungen des <strong>Museum</strong>s für<br />

Völkerkunde bildete die gemeinsam mit der<br />

Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde,<br />

dem institut für Kultur- und Sozialanthropologie<br />

der Universität <strong>Wien</strong> und dem institut<br />

für Sozialanthropologie der Österreichischen<br />

Akademie der Wissenschaften organisierte<br />

Tagung Wa(h)re „Kultur“? Kulturelles Erbe,<br />

Revitalisierung und die Renaissance der Idee<br />

von Kultur. es ging um die Auseinandersetzung<br />

mit dem Begriff der Kultur, wobei<br />

globale entwicklungen untersucht wurden.<br />

inwiefern wird der Kulturbegriff weltweit<br />

nicht nur für politische, sondern auch für<br />

kommerzielle Zwecke instrumentalisiert? Trifft<br />

die Behauptung zu, dass heute an die Stelle<br />

rassistischer Diskursformen die essentialisierung<br />

kultureller Differenzen getreten ist? ist<br />

der Kulturbegriff in einem wissenschaftlichen<br />

Sinn überhaupt noch brauchbar?<br />

Die Plenarien und Workshops, die an verschiedenen<br />

Standorten stattfanden, befassten<br />

sich mit dem Thema restitution sowie mit<br />

der „Verwa(h)rung und Verwandlung“ von<br />

objekten im Kontext der Globalisierung<br />

und griffen Fragenkomplexe auf, die in<br />

unserer heutigen Arbeit eine wichtige rolle<br />

spielen.


21.10.<br />

der phIlIppInIsche natIonalheld<br />

dr. José rIzal und seIne bezIehungen<br />

zu ÖsterreIch<br />

MVK, Vortragssaal<br />

in Kooperation mit der Philippinischen<br />

Botschaft veranstaltete das <strong>Museum</strong> für<br />

Völkerkunde ein Symposium über den philippinischen<br />

nationalhelden Dr. José rizal<br />

(1861–1896) und den altösterreichischen<br />

Philippinenforscher Prof. Ferdinand Blumentritt<br />

(1853–1913). Bei dieser Festveranstaltung<br />

anlässlich des 150. Geburtstags<br />

von José rizal wurden neben einer Filmvorführung,<br />

Musik und einer Buch-Präsentation<br />

auch zwei Vorträge gehalten: Die Politik der<br />

Gewaltlosigkeit bei Rizal und Mahatma<br />

Gandhi von Univ.-Prof. Dr. Bernhard Dahm<br />

und José Rizals „Zwillingsseele“ – der Philippinenforscher<br />

Ferdinand Blumentritt (1853–<br />

1913) von Dr. Johann Stockinger. Darüber<br />

hinaus kam es zu einer Schenkung von<br />

rizal-Büchern durch Vertreter der Familie<br />

Blumentritt an das <strong>Museum</strong>.<br />

16.11.<br />

restauratorInnen-Forum khm,<br />

mVk und Ötm<br />

MVK, Seminarraum<br />

im Herbst 2010 wurde – mit Unterstützung<br />

der Generaldirektorin – von den restauratoren,<br />

den Wissenschaftlern des naturwissenschaftlichen<br />

Labors, dem iPM- und der<br />

Klimabeauftragten von KHM, ÖTM und<br />

MVK das „restauratorinnen-Forum“ gegründet.<br />

Das organisationsteam besteht aus<br />

fünf Kolleginnen aus allen drei Museen:<br />

KHM – Mag. Petra Fuchs, Di Dr. Martina<br />

Grießer, Mag. Marianne novotny-Kargl;<br />

MVK – Sophie Fürnkranz; ÖTM – Mag. Mirjam<br />

Bazan-castaneda.<br />

Das Ziel dieses Forums ist ein in regelmäßigen<br />

Abständen und im organisierten rahmen<br />

erfolgender informations- und Wissensaustausch<br />

zu konservatorischen, restauratorischen<br />

und naturwissenschaftlichen Themen. Diese<br />

Treffen sollen die Kommunikation unter den<br />

Kollegen intensivieren und raum geben,<br />

um Themen in Bezug auf Arbeitsplatz, Arbeitsumfeld,<br />

Arbeitsschutz und Arbeitsrecht zu<br />

besprechen. Durch die verbesserte Transparenz<br />

der ressourcen der einzelnen Abteilungen<br />

können zum Vorteil aller Synergien entstehen<br />

und genutzt werden.<br />

Beim ersten „restauratorinnen-Forum“ am<br />

16. november <strong>2011</strong> wurden einzelne restaurierabteilungen<br />

samt Team und aktueller<br />

Projekte vorgestellt. Kollegen aus den unterschiedlichen<br />

Abteilungen berichteten von<br />

Tagungen und es wurde ein Seminar für<br />

Lederkonservierung und -restaurierung angekündigt.<br />

Weitere Themen waren: integrated<br />

Pest Management; Präventive Konservierung<br />

– Klima; Vorbereitungsarbeiten<br />

und Durchführung – Übersiedlung Zentraldepot.<br />

Die Abteilung <strong>Museum</strong> und Publikum<br />

machte ihr Projekt „Publikumsführungen<br />

durch restauratoren“ bekannt.<br />

dIVerses<br />

24.–26.11.<br />

„eIne sIchtbare geschIchte der<br />

kunst“. europäIsche museumskultur<br />

um 1800<br />

KHM, Bassanosaal<br />

in den Jahrzehnten von 1770 bis 1830 setzten<br />

sich in europa museologische Konzepte<br />

durch, die bis heute unsere Vorstellung<br />

vom (Kunst-)<strong>Museum</strong> bestimmen und sich<br />

zu einer weltweiten erfolgsgeschichte entwickelt<br />

haben. in der Gründungsepoche<br />

der öffentlichen Museen wurden fürstliche<br />

Sammlungen erstmals allgemein zugänglich<br />

und zu Bildungsinstitutionen transformiert,<br />

während gleichzeitig bürgerliche<br />

Kunstvereine zur Gründung neuer Museen<br />

beitrugen.<br />

Das von Dr. Gudrun Swoboda konzipierte<br />

und organisierte internationale Symposium<br />

beschäftigte sich mit den spezifischen institutionellen<br />

entstehungsbedingungen dieser<br />

frühen <strong>Museum</strong>sgründungen: Welche Faktoren<br />

waren für den Paradigmenwechsel<br />

bestimmend, der in den Jahrzehnten vor<br />

1800 dazu geführt hat, dass sich die traditionelle<br />

höfische Sammlung in ein modernes<br />

Kunstmuseum verwandeln konnte? inwiefern<br />

basierte dieser Umbruch auf einem sich<br />

wandelnden Begriff von Kunst und Kunstgeschichte?<br />

Wie wirkte er sich auf den<br />

<strong>Museum</strong>sgedanken, auf die Sammlungen<br />

und ihre neue Öffentlichkeit aus?<br />

im Mittelpunkt der Diskussionen stand die<br />

neuorganisation der kaiserlichen Gemäldegalerie<br />

in <strong>Wien</strong> um 1780, die mit der nach<br />

regionalen und chronologischen Kriterien<br />

geordneten Präsentationsform sowie der<br />

neuen allgemeinen Zugänglichkeit ein<br />

richtungweisendes historisches Beispiel bot,<br />

das im rahmen des Symposiums mit anderen<br />

exemplarischen <strong>Museum</strong>skonzeptionen<br />

der epoche konfrontiert wurde.<br />

Das Symposium war Teil des forMuse-Forschungsprojektes<br />

Zur Geburt der Kunstgeschichte<br />

aus dem Geist des <strong>Museum</strong>s.<br />

Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie<br />

in <strong>Wien</strong> um 1800 (Forschung an<br />

Museen, unterstützt vom Österreichischen<br />

Bundesministerium für Wissenschaft und<br />

Forschung).<br />

177


178<br />

gesellschaFtlIches leben Im khm, mVk und Ötm<br />

eröffnung der Bali-Ausstellung im MVK<br />

Karl regensburger, GD Haag, Jan Fabre und GD christian Koeberl<br />

bei der eröffnung der Ausstellung Jan Fabre<br />

GD Haag und Gery Keszler beim empfang<br />

anlässlich der Ausstellung al-Fann<br />

Tanzvorführung bei der<br />

eröffnung der Bali-Ausstellung<br />

Jasper Sharp bei der eröffnung der<br />

Ausstellung Jan Fabre<br />

Lesung Michael Köhlmeier in der Kuppelhalle des KHM<br />

GD Haag und Daniel Spoerri bei der<br />

Ausstellungseröffnung Schaurig schön<br />

BP Dr. Heinz Fischer und Kurator Giovanni curatola bei der<br />

eröffnung der Ausstellung al-Fann<br />

Prof. Bernhard Hollemann übergibt fünf rubens-Paraphrasen<br />

an die Gemäldegalerie: v. l. Dr. rudolf novak,<br />

Prof. Dietmar Grieser, Dr. Ferino, Prof. Hollemann,<br />

Dr. Frey und Dr. Pichorner


eröffnung der Ausstellung Schaurig schön<br />

Margit Fischer und Sheikha Hussah al-Sabah<br />

bei der eröffnung der Ausstellung al-Fann<br />

Dr. Thomas Angyan bei der eröffnung der Ausstellung<br />

„Der Himmel hängt voller Geigen“<br />

Kurator Helmut opletal und Barbara coudenhove-Kalergi<br />

bei der eröffnung der Ausstellung Die Kultur der Kulturrevolution<br />

BP Dr. Heinz Fischer mit Gemahlin, Sheikha Hussah al-Sabah und<br />

Sheikh Ahmad Al-Abdullah Al-Ahmad Al-Sabah bei der eröffnung<br />

der Ausstellung al-Fann<br />

BM Schmied und GD Haag begrüßen den<br />

19.000sten Besucher unter 19 Jahren in der Wagenburg<br />

Jan Fabre und Sc Franz bei der eröffnung der<br />

Ausstellung Jan Fabre<br />

Minister Sheikh Ahmad Al-Abdullah Al-Ahmad Al-Sabah<br />

und Dr. Ursula Plassnik beim empfang anlässlich der<br />

Ausstellung al-Fann<br />

Philipp Blom eröffnet die<br />

Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein<br />

dIVerses<br />

179


180<br />

gesellschaFtlIches leben Im khm, mVk und Ötm<br />

Der deutsche Botschafter Hans Henning<br />

Blomeyer-Bartenstein bei der eröffnung der<br />

Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein<br />

Tango-Workshop mit María casán und<br />

Pablo Ávila im MVK<br />

GD Haag und Dir. Tobias natter vom<br />

Leopold <strong>Museum</strong> bei der eröffnung der Ausstellung<br />

Wintermärchen<br />

Direktor Dr. Michael Alram bei der eröffnung der<br />

Ausstellung Götter, Menschen und das Geld der Griechen<br />

Dr. Gerhard Heiligenbrunner, GD Haag und<br />

Sc Gerhard Mannsberger anlässlich der<br />

Ausstellung Wald / Baum / Mensch<br />

Marionetten-Theater bei der eröffnung<br />

der Kleist-Ausstellung<br />

BM Schmied bei der eröffnung des<br />

neuen Depots in Himberg<br />

BP Dr. Heinz Fischer, GD Haag und Kurator<br />

ronald de Leeuw bei der eröffnung der Ausstellung<br />

Wintermärchen<br />

Sybille ebert-Schifferer präsentiert die<br />

caravaggio-Publikation des KHM


eröffnung des neuen Depots in Himberg<br />

Der niederländische Botschafter Alphons Hamer<br />

bei der eröffnung der Ausstellung Wintermärchen<br />

BM Schmied und GD Haag in der Gemäldegalerie<br />

eröffnung des neuen Depots in Himberg<br />

durch BM Schmied<br />

GD Haag und André Hebbelinck,<br />

Flämische repräsentanz <strong>Wien</strong>, bei der eröffnung<br />

der Ausstellung Wintermärchen<br />

eröffnung der Ausstellung<br />

Der Zauber des bunten Schattens mit einer<br />

Aufführung des Schattentheaters aus changsha<br />

dIVerses<br />

GD Haag, Jan Fabre und Jasper Sharp bei der<br />

Buchpräsentation des Ausstellungskatalogs Jan Fabre<br />

in der roten Bar des Volkstheaters<br />

Dr. elisabeth Leopold und GD Haag bei der<br />

eröffnung der Ausstellung Wintermärchen<br />

BP Dr. Heinz Fischer, GD Haag, der Präsident der<br />

Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas und<br />

Mag. Agnes Stillfried in der Schatzkammer<br />

181


182 sammlung<br />

MiTArBeiTerinnen UnD MiTArBeiTer


mItarbeIterInnen und mItarbeIter<br />

generaldIrektIon, wIssenschaFtlIche<br />

geschäFtsFÜhrung<br />

Dr. Sabine HAAG,<br />

Generaldirektorin, Wissenschaftliche<br />

Geschäftsführerin<br />

Dr. Franz PicHorner,<br />

Stv. Generaldirektor, Generalsekretär,<br />

Prokurist<br />

eva-Marie HArSDorF<br />

natascha Susanne GrAF<br />

kauFmännIsche<br />

geschäFtsFÜhrung<br />

Dr. Paul FreY,<br />

Kaufmännischer Geschäftsführer<br />

Mag. Verna HoFer, MAS,<br />

Stv. Kaufmännische Geschäftsführerin,<br />

Prokuristin<br />

Sonja SeLLinGer<br />

ägyptIsch-orIentalIsche<br />

sammlung<br />

Dr. regina HÖLZL, Direktorin<br />

Mag. Michaela HÜTTner<br />

Mag. Michael neUMAnn (ab 1.8.)<br />

Barbara PoroPATicH (bis 31.12.)<br />

Mag. Doris BAUer (bis 31.12.)<br />

Sabine MUcKenSTUrM<br />

restaurierung<br />

Mag. irene enGeLHArDT<br />

Mag. Michael LoAcKer<br />

Mag. Vanessa noVAK-TUcoM<br />

antIkensammlung<br />

Hr Dr. Alfred BernHArD-WALcHer,<br />

Direktor<br />

Dr. Manuela LAUBenBerGer<br />

Dr. Georg PLATTner<br />

Mag. Karoline ZHUBer-oKroG<br />

Barbara KoVAcS<br />

ruperta PicHLer<br />

Ar irene MÜHLBAcHer (Karenz)<br />

Birgit oSWALD (Karenz)<br />

Hr. Dr. Kurt GScHWAnTLer*<br />

Dr. Bettina KrATZMÜLLer*<br />

Dr. Ulrike MÜLLer-KASPAr*<br />

restaurierung<br />

Mag. Viktor FreiBerGer, Leiter<br />

Mag. Angelika KATHrein<br />

Mag. Michael LoAcKer<br />

Mag. Bettina VAK<br />

Alexander FreiBerGer*<br />

Mag. Brigitte ProLL*<br />

kunstkammer, weltlIche und<br />

geIstlIche schatzkammer<br />

Dr. Sabine HAAG, Direktorin<br />

Dr. Franz KircHWeGer,<br />

interimistischer Direktor (bis 30.9.)<br />

Mag. Paulus rAiner,<br />

interimistischer Direktor (ab 1.10.)<br />

Dr. claudia KrYZA-GerScH<br />

Dr. Thomas KUSTer (bis 31.6.)<br />

Dr. Katja ScHMiTZ-Von LeDeBUr<br />

* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />

Dr. Konrad Friedrich ScHLeGeL (ab 1.9.)<br />

Sieglinde KUnST<br />

Karin LYDTin<br />

restaurierung<br />

Mag. Helene HAnZer<br />

Mag. Johanna DieHL<br />

Dipl.-rest. Barbara GoLDMAnn<br />

Mag. Herbert reiTScHULer<br />

Mag. Petra SÜSZ<br />

Andrea AnToniUK<br />

Karin HAMMerScHMiD<br />

eva-Maria JerABeK<br />

Michaela KrATocHWiL<br />

Sabine SVec<br />

gemäldegalerIe<br />

Dr. Sylvia Ferino-PAGDen, Direktorin<br />

Dr. Gerlinde GrUBer<br />

Dr. Francesca DeL Torre ScHeUcH<br />

Dr. Guido MeSSLinG (ab 16.8.)<br />

Dr. Gudrun SWoBoDA<br />

Dr. Sabine PÉnoT (Karenz)<br />

Dr. Björn BLAUenSTeiner* (bis 31.7.)<br />

Dr. Wencke DeiTerS*<br />

Mag. nora FiScHer*<br />

Mag. Alice HoPPe-HArnoncoUrT*<br />

Dr. christof MeTZGer* (bis 31.7.)<br />

Dr. Kristine PATZ*<br />

Hr a. o. Univ.-Prof. Dr.<br />

Wolfgang ProHASKA*<br />

Hr Dr. Karl ScHÜTZ*<br />

Mag. elisabeth WoLFiK<br />

Mag. Petra FiScHer<br />

Anne cAMPMAn (bis 31.12.)<br />

christine SUrTMAnn<br />

restaurierung<br />

Hr Mag. elke oBerTHALer, Leiterin<br />

Mag. Monika STroLZ<br />

Dipl.-rest. (FH) eva GÖTZ<br />

Mag. Jutta HÖFLinGer<br />

Mag. ingrid HoPFner<br />

Mag. Michael oDLoZiL<br />

Mag. Georg PrAST (ab 1.2.)<br />

Mag. ina SLAMA<br />

Mag. Ute TÜcHLer<br />

Sonja KociAn<br />

Mag. Judith Kern (bis 31.7.)<br />

Mag. Matthias MÜLLer (bis 30.9.)<br />

rahmenwerkstatt<br />

Ar rudolf HLAVA<br />

Markus GeYer<br />

mÜnzkabInett<br />

Hr Univ.-Doz. Dr. Michael ALrAM,<br />

Direktor<br />

Dr. roswitha DenK<br />

Dr. Heinz WinTer<br />

Dr. Klaus VonDroVec<br />

Dr. Monika GrieBL (bis 31.12.)<br />

Dr. Susanna HeinZ (bis 31.10.)<br />

Mag. Andrea SPinKA<br />

Dr. Matthias PFiSTerer*<br />

elisabeth JUnG<br />

Andrea HAWLiK<br />

Kathrin SieGL*<br />

restaurierung<br />

rené TrAUM (Karenz bis 11.4.)<br />

Mag. Sabine iMP (bis 8.4.)<br />

sammlung alter<br />

musIkInstrumente<br />

Hr Dr. rudolf HoPFner, Direktor<br />

Dr. Beatrix DArMSTÄDTer, MAS<br />

Birgit ScHULTScHiK<br />

restaurierung<br />

or Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBer<br />

Dipl.-rest. ina HoHeiSeL M. A.*<br />

hoFJagd- und rÜstkammer<br />

Dr. christian BeAUForT-SPonTin,<br />

Direktor<br />

Dr. Matthias PFAFFenBicHLer<br />

Dr. Stefan KrAUSe*<br />

Michaela GreGor<br />

restaurierung<br />

Mag. christa AnGerMAnn<br />

Foi Martina PoYer<br />

Mag. Petra FUcHS<br />

Mag. caridad nieTo-DÍAZ<br />

wagenburg und monturdepot<br />

Dr. Monica KUrZeL-rUnTScHeiner,<br />

Direktorin<br />

Dr. Mario DÖBerL<br />

Brigitte Martina WoLF<br />

nadja HAUMBerGer (bis 31.7.)<br />

restaurierung<br />

ernst GreGor<br />

Univ.-Ass. Dipl.-rest. Tanja KiMMeL<br />

Dipl.-rest. Michaela MoreLLi<br />

Mag. Marianne noVoTnY-KArGL<br />

Dipl.-rest. Daniela SAiLer<br />

schloss ambras<br />

Dr. Veronika SAnDBicHLer, Direktorin<br />

Mag. Margot rAUcH<br />

Dr. Katharina SeiDL<br />

Dr. Thomas KUSTer (ab 1.7.)<br />

evelyn TAUrer<br />

Franz-Peter HASZLWAnTer<br />

Günter HoFer<br />

Jutta BirneGGer (bis 31.10.)<br />

Sandra eLSLer (bis 31.10.)<br />

christine GAMPer (bis 31.12.)<br />

Birgit GASSner (bis 31.10.)<br />

claudia HiMMLer (bis 31.12.)<br />

Georg KrAUSe (bis 31.7.)<br />

Alexandra MAirHoFer (bis 31.10.)<br />

Wanda MoHiLoVA (bis 31.3.)<br />

carmen oBerBerGer (bis 31.12.)<br />

Helmuth ÖHLer (bis 31.12.)<br />

Martin reiner (bis 30.9.)<br />

Federica SPArPAGLiA (bis 30.10.)<br />

restaurierung<br />

Hannes ASTL<br />

mItarbeIterInnen und mItarbeIter<br />

bIblIothek<br />

Ar Beatrix KriLLer-erDricH, Direktorin<br />

roman KADerABeK<br />

Martina BecK<br />

Hannelore GUTTMAnn<br />

claudia MoSer*<br />

archIV<br />

Dr. Franz PicHorner,<br />

Direktor, Provenienzbeauftragter<br />

Dr. Johannes WeiSS<br />

Dr. elisabeth HASSMAnn<br />

Franz ScHULTScHiK<br />

MMag. Alexandra cArUSo<br />

Mag. ilse eicHBerGer<br />

Lisa FrAnK<br />

christina GScHieL<br />

Dr. Susanne HeHenBerGer<br />

Mag. Martina JÄGer<br />

Dr. Monika LÖScHer<br />

Mag. Ulrike niMeTH<br />

Mag. Anneliese ScHALLMeiner<br />

Mag. Anita STeLZL-GALLiAn<br />

museum FÜr VÖlkerkunde<br />

direktion<br />

Dr. Sabine HAAG, interimistische Leitung,<br />

vertreten durch<br />

Dr. Barbara PLAnKenSTeiner<br />

ADir. Michael BAMBerGer<br />

Astrid BÖHAcKer (ab 1.9.)<br />

rita MAier (Karenz ab 8.10.)<br />

elisabeth reicHer<br />

Mag. Stefan BAUer*<br />

Dr. Helmut oPLeTAL*<br />

afrika südlich der sahara<br />

Dr. Barbara PLAnKenSTeiner,<br />

stv. Direktorin<br />

MMag. Julia BinTer<br />

nordafrika, Vorder- und<br />

zentralasien, sibirien<br />

Dr. Axel STeinMAnn<br />

ostasien<br />

Dr. Bettina Zorn<br />

süd- und südostasien, himalaya<br />

Dr. christian ScHicKLGrUBer<br />

Insulares südostasien<br />

Dr. habil. Sri KUHnT-SAPToDeWo<br />

ozeanien und australien<br />

Hr Prof. Dr. Gabriele WeiSS<br />

nord- und mittelamerika<br />

Mag. Gerard VAn BUSSeL<br />

südamerika<br />

Dr. claudia AUGUSTAT<br />

Fotosammlung<br />

christine ZAcKeL, M.A.<br />

bibliothek<br />

Heinz GrATZer<br />

Wolfgang PriGLHoFer<br />

MMag. Maria SeiDL*<br />

183


184<br />

mItarbeIterInnen und mItarbeIter<br />

bestandsverwaltung<br />

Mag. Manfred KAUFMAnn<br />

reinhard MAUrer<br />

eva HAcKL<br />

archiv<br />

Mag. ildikó cAZAn-SiMÁnYi<br />

restaurierung und konservierung<br />

Mag. Gerhard-Florian rAiner<br />

Sonja FÜrnKrAnZ<br />

Mag. christiane JorDAn<br />

Dipl.-rest. (FH) Melanie Korn<br />

Hugo KrAMMer<br />

Mag. Susanne MenDeZ<br />

radmila MiLiVoJeVic<br />

Daniel orTner (bis 12.7.)<br />

Barbara PÖniGHAUS-MATUeLLA<br />

Julian SePPeLe (ab 16.8.)<br />

elisabeth STÖTZLer (bis 31.7.)<br />

Dipl.-rest. (FH) elisabeth TArAWneH<br />

Mag. roswitha ZoBL<br />

ausstellungsmanagement<br />

Tina-Maria SeYFrieD<br />

museum und publikum<br />

christine KAUFMAnn<br />

Andrea BAUer (ab 18.10.)<br />

Patrice GrUBer (bis 30.11.)<br />

Mirjam GUTScHe (ab 18.10.)<br />

eva HAHneKAMP (ab 18.10.)<br />

eva Maria HASLAUer (bis 30.9.)<br />

Hannah-Maria inDrAK (ab 15.9.)<br />

Mag. Sabine KUBALA (ab 1.9.)<br />

oliver MoiSeAnU (ab 18.10.)<br />

christian MoSer (ab 18.10.)<br />

Doris MoSer (ab 18.10.)<br />

Andreas reSL (ab 15.9.)<br />

ÖsterreIchIsches<br />

theatermuseum<br />

direktion<br />

Dr. Thomas TrABiTScH, Direktor<br />

Andreas KUGLer, stv. Direktor<br />

Ursula KLein<br />

Heinrich ScHWeiGer<br />

bühnenmodelle und kostüme<br />

Hr Dr. Ulrike DeMBSKi<br />

theatergrafik, plakate und programme<br />

Mag. Daniela FrAnKe<br />

MMag. Alexandra STeiner-STrAUSS<br />

Ar Gertrud FiScHer<br />

autographen und nachlässe<br />

Dr. christiane MÜHLeGGer-HenHAPeL<br />

Dr. Kurt iFKoViTS<br />

Dr. Lydia GrÖBL<br />

archiv, Figurentheater,<br />

Quisquilien und gemälde<br />

or Mag. Karin neUWirTH<br />

provenienzforschung<br />

Andreas KUGLer<br />

Mag. ilse eicHBerGer<br />

Mag. christina GScHieL<br />

Mag. Martina JÄGer<br />

* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />

Fotografische sammlung<br />

Foi Haris BALic<br />

christian WiTTMAnn<br />

handzeichnungen<br />

Dr. Vana GreiSeneGGer<br />

(bis 31.12.; Pension)<br />

MMag. Alexandra STeiner-STrAUSS<br />

bibliothek<br />

othmar BArnerT<br />

Mag. claudia MAYerHoFer<br />

restaurierung<br />

Mag. Mirjam BAZÁn cASTAneDA<br />

Anna FeMi-MeBAreK<br />

Mag. Kurt LiST<br />

Mag. nadja PoHn<br />

Mag. isabelle ZATScHeK<br />

museum und publikum<br />

Mag. Karin MÖrTL<br />

Katharina ScHoLZ-MAnKer<br />

Mag. christine GoBBi<br />

Mag. Stefanie VAn FeLTen<br />

Bettina HornUnG<br />

abteIlungen<br />

kommunikation und marketing<br />

nina AUinGer-SUTTerLÜTY, MAS,<br />

Abteilungsleiterin<br />

ruth STronDL, MAS<br />

Mag. Sarah AiSTLeiTner<br />

Dr. cäcilia BiScHoFF<br />

Mag. Julia GrAni (bis 31.12.)<br />

Mag. Gudrun HATVAGner<br />

edyta KoSTecKA (Karenz bis 24.11.)<br />

Mag. Angelika KronreiF<br />

Mag. Michaela MeTH-FiLL (Karenz)<br />

Mag. Anja PrieWe (ab 2.5.)<br />

sponsoring und events<br />

Mag. Martina TAiG, Abteilungsleiterin<br />

Mag. Alexander KiMMerL<br />

Maximilian KoHoUT<br />

Karin KULHAneK<br />

Jasmin TScHUGGUeL (Karenz)<br />

ausstellungsmanagement<br />

Dr. christian HÖLZL, Abteilungsleiter,<br />

Prokurist<br />

Mag. Ulrike BecKer<br />

Mag. Marianne HerGoVicH<br />

Mag. Friederike HiLLeBrAnD<br />

Dr. Sandra Maria rUST<br />

Mag. Andrea ScHÜrZ (ab 17.1.)<br />

Anita AnTonY<br />

museum und publikum –<br />

kunsthistorisches museum<br />

Mag. Andreas ZiMMerMAnn,<br />

Abteilungsleiter<br />

Mag. Barbara HerBST (ab 1.9.)<br />

Dr. rotraut KrALL<br />

Mag. ilona neUFFer-HoFFMAnn (ab 1.9.)<br />

Dr. Konrad Friedrich ScHLeGeL (bis 31.8.)<br />

Mag. Agnes STiLLFrieD<br />

Mag. Daniel UcHTMAnn<br />

Brigitta HocHLeiTner (bis 30.6.; Pension)<br />

Mag. Alessandra ArSeni<br />

Dominik BAnKLer<br />

Dr. Friederike ForST-BATTAGLiA<br />

Melanie GrAnDiTScH (ab 25.11.)<br />

Mag. Martina HAUScHKA<br />

nataliya HenerALoVA<br />

Mag. Gundula HicKiScH<br />

Mag. Michaela HUBer (bis 30.11.)<br />

Lisa JUen<br />

evelyn KLAMMer<br />

Wolfgang KoPF<br />

Manuel Kreiner<br />

roman LiST<br />

Mag. Veronika LUX<br />

Mag. Andrea MArBAcH<br />

Mag. Sabine niKoLAY<br />

Mag. Magdalena ÖLZAnT<br />

charlotte PerSoGLiA<br />

Alexander PirKer<br />

Dagmar PreinerSTorFer<br />

Mag. elisabeth riTTer<br />

eve SArGe<br />

Mag. Birgit ScHMiDT<br />

Mag. Julia STroMMer<br />

Mag. Fedora SZecHenYi<br />

Mag. elisa WAGner<br />

rolf <strong>Wien</strong>KÖTTer<br />

Audioguide<br />

Mag. natalie LeTTner<br />

Mag. Alexander SMiTH<br />

Andreas PrUner<br />

David ScHreier<br />

carina SULZ<br />

publikationswesen<br />

Dr. elisabeth HerrMAnn,<br />

Abteilungsleiterin<br />

Mag. Annette ScHÄFer<br />

Dr. Karin ZeLenY<br />

corporate design<br />

Stefan ZeiSLer, Abteilungsleiter<br />

Heidi Pein (bis 30.4.)<br />

Mag. Valerie KUMMer (bis 31.10.)<br />

Mag. Giulia TAMiAZZo (ab 10.10.)<br />

Visuelle medien<br />

Stefan ZeiSLer, Abteilungsleiter<br />

Heidi Pein (bis 30.4.)<br />

Mag. Valerie KUMMer (bis 31.10.)<br />

Mag. Giulia TAMiAZZo (ab 10.10.)<br />

Fotoatelier<br />

Sanela AnTic<br />

Michael AUMÜLLer<br />

Michael eDer<br />

Helmut JeHArT<br />

christian MenDeZ<br />

Margit reDL<br />

Thomas riTTer<br />

Alexander roSoLi<br />

Andreas ULDricH<br />

Grafik<br />

Angela HArTenSTein (bis 31.8.; Pension)<br />

Mag. Michaela noLL<br />

Johanna KoPP (ab 17.10.)<br />

TMS<br />

christina ABZieHer<br />

Mag. Peter KLoSer<br />

Neue Medien und Internet<br />

Thomas GreGorc<br />

Peter STeinAcHer (vormals PAMeGGer)<br />

Magdalena PFeiFer<br />

naturwissenschaftliches labor<br />

Dr. Martina GrieSSer, Abteilungsleiterin<br />

Dr. Václav PiTTHArD<br />

Di Sabine STAneK<br />

BSc. Marta AnGHeLone (bis 14.1.)<br />

Dipl.-rest. christina ScHAAF-FUnDneiDer<br />

regina FALLMAnn<br />

Dr. Katharina UHLir*<br />

Dr. Bernadette FrÜHMAnn* (bis 31.5.)<br />

buchhaltung und Finanzen<br />

Birgit WiSSiAK, B.A., Abteilungsleiterin<br />

eva FenZ<br />

Petra GrAniTZ<br />

Marcus KrAcHer<br />

ilona LeX (bis 1.2.; Pension)<br />

Astrid MÄHr<br />

romana MATZner<br />

controlling und berichtswesen<br />

Mag. Markus roBocH, Abteilungsleiter<br />

(bis 30.11.)<br />

Mag. (FH) Zsuzsanna PinTer, MAS,<br />

Abteilungsleiterin (ab 1.12.)<br />

projektmanagement<br />

Mag. (FH) Zsuzsanna PinTer, MAS,<br />

Abteilungsleiterin<br />

gebäudemanagement<br />

ing. Gerhard SeiDL, Abteilungsleiter<br />

Andrea FiDLer<br />

<strong>Museum</strong>stechnik, Betriebselektrik,<br />

Projekt KK<br />

ing. Bertrun KoS<br />

Maximilian PAVLoVicS<br />

carlos Gustavo ALiDi BernASconi<br />

(bis 31.10.)<br />

Manfred eiSeLT<br />

rene FÜHrer<br />

Jörg STeiner<br />

Johann TrÄXLer<br />

Hochbau, Inventar, Projekt Depot<br />

ing. Stefan FLecK<br />

Kurt HoFer<br />

Mario ScHWeiGer<br />

Johann rUBner<br />

Peter PLAneGGer (bis 31.5.)<br />

Univ.-Ass. Dipl.-rest. Tanja KiMMeL<br />

Dipl.-rest.<br />

christina ScHAAF-FUnDneiDer<br />

Hochbau, Hauswerkstätten<br />

Jörg STArK


Kurt ScHoPFHAUSer<br />

Alfred ScHoDL<br />

Walter ScHWeiGer<br />

Werner rAMHArTer<br />

Markus LenHArT<br />

Wolfgang WeiLAnD<br />

Klimabeauftragte<br />

Di Angelika STePHAniDeS (ab 1.9.)<br />

Technisches Referat – Haustechnik<br />

ing. Wolfgang eDer<br />

Bruno PLoner<br />

Franz cSAn<br />

Serviceteam<br />

Thomas GAiSBerGer, Leiter<br />

Johannes cerMAK<br />

Zoltan FeHer<br />

Wolfgang FiALA<br />

Günter KoLLer<br />

rudolf KreUZ<br />

robert WALDBAUer<br />

Fuhrparkmanagement, Reinigungen<br />

Stefan BrAiTH<br />

Gerda eGGer (bis 28.2.; Pension)<br />

Sigrid MoSer<br />

Güllü ÖZceLiK (ab 1.3.)<br />

recht<br />

Mag. Verena HoFer, MAS,<br />

Abteilungsleiterin, Stv. Kaufmännische<br />

Geschäftsführerin, Prokuristin<br />

ticketing & tourismus<br />

Mag. Verena HoFer, MAS,<br />

Abteilungsleiterin<br />

Ticketing<br />

Martina KUSLiTS<br />

Sarah MÜLLer<br />

Tourismus<br />

Mag. Markus KUSTATScHer<br />

Mag. Maria GATTrinGer<br />

Karin KULHAneK<br />

personalmanagement und<br />

besucherdienst – organisation<br />

und einkauf<br />

Dr. André ALVArADo-DUPUY,<br />

Abteilungsleiter Personalmanagement<br />

und Besucherdienst, Prokurist<br />

Mag. (FH) eva STieGLer-WiLFerT,<br />

Abteilungsleiterin organisation und<br />

einkauf<br />

Monika BAUer<br />

Herbert HeUGL<br />

Andrea riScHer<br />

Bernd STiLLinG<br />

Leitung Besucherdienst<br />

Wolfgang ToBLer<br />

Teamleitung und Besucherdienst KHM<br />

Josef DirnBerGer<br />

nusret DUceVic<br />

Andreas HrUZA<br />

Slawomir LUKASiK<br />

Barbara reiTer<br />

erich STeYrer<br />

Stefan AneSKA (bis 30.9.)<br />

Gertraude cerVinKA<br />

* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />

Hajrudin DUG<br />

Dr. Susanne GrÜneS<br />

Alexander HATZL<br />

Tatjana HATZL<br />

Harald HeLML<br />

christoph HicK<br />

Gerald HoLZer<br />

Malgorzata HÖPFLer<br />

Gerhard HYL<br />

robert KAinZ<br />

rainer KnAPeK<br />

Sabine KoLLer (ab 1.3.)<br />

Tamas KUSLiTS<br />

Mag. Karl LUX (ab 1.3.)<br />

Michael MAcH<br />

Michael MArTin<br />

cvijeta MiJic<br />

Adelheid MiKeS<br />

Michaela neiDL<br />

Michael oTTo<br />

Peter riePL<br />

Agnieszka TALAGA<br />

carina van de BiLT (bis 28.2.)<br />

Mag. Sylvia VoTAVA<br />

Teamleitung und Besucherdienst<br />

Neue Burg und MVK<br />

Admir DUceVic<br />

irene JoBST<br />

Hans rieGLer<br />

roman ScHÖBerLe<br />

Violetta AVAZniA<br />

Kurt BeinrÜcKer<br />

Lajos BerKi<br />

Herbert DeiSenBerGer<br />

Franz HÖLLerer<br />

Walter KoWALSKY<br />

Milina LeScHinSKY<br />

Fung-Hua Li (bis 31.8.; Pension)<br />

Delia orcASiTAS<br />

Markus ScHeUHAMMer<br />

Albert ScHWeLLA<br />

christian STeMProK<br />

rudolf ZieGLer<br />

Teamleitung und Besucherdienst<br />

Schatzkammer und ÖTM<br />

Harald JAnDrASiTS<br />

Günther PoScH<br />

Axel WeinUnDBroT<br />

erwin WUKiTSeViTS<br />

roland cZASKA<br />

eva-elisabeth FrÖLicH<br />

Monique HeLLMUTH-ScHirnHoFer<br />

claudia MATTeS<br />

ilse MoSSBÖcK<br />

Leopold STAnGL<br />

Susanne ZAPULA<br />

ingrid ZeLLner<br />

Besucherdienst Wagenburg<br />

elke BeinrÜcKer-STrADner<br />

robert MAHrHoFer<br />

robert MÖrTL (bis 28.2.)<br />

Andreas rÜHriG<br />

Teamleitung und Besucherdienst<br />

Ambras<br />

oskar PLAnGGer<br />

Manfred BLAnK<br />

elia De ZorDo (bis 31.10.)<br />

Barbara FUcHS<br />

Sylvia GrÜnAUer (bis 31.10.)<br />

Bora GÜVener (bis 31.10.)<br />

raimund HiLBer (bis 31.10.)<br />

Wanda MoHiLoVA (bis 31.10.)<br />

Silvia SAiLer (bis 31.10.)<br />

norbert WÄGer (bis 31.10.)<br />

Adolf WoLcHoWe (bis 31.10.)<br />

shops und repro<br />

Mag. christoph PAiDAScH,<br />

Abteilungsleiter<br />

Waltraud ScHAAr<br />

Mag. constantia nicoLAiDoU<br />

Mag. Alexander cUrTiS (bis 30.11.)<br />

Walter HADen<br />

Liane MAreScH<br />

Ladislav nAGY<br />

carlos Gustavo roDriGUeZ<br />

Anna TScHiPPAn<br />

Sales<br />

Walter AnABiTH<br />

Bettina ArTL (bis 30.6.)<br />

Mag. elisabeth BrAUnSHier (ab 1.6.)<br />

evelyn cArrASco-De DieTricH<br />

Agnes cSerVinKA<br />

Georg DieTricH<br />

Katharina DieTricH<br />

Günther eicHinGer<br />

Anna GUST<br />

Harald HABLe<br />

nataliya HenerALoVA<br />

ottilie HenHAPL<br />

christoph HinTerLeiTner<br />

Michael HinTerScHUSTer<br />

Gerhard HoFMAYr<br />

Gottfried JAMniG<br />

ewa KAPeLA<br />

Kinga KAPeLA<br />

Herbert KnAUreK<br />

richard KrUPBAUer<br />

Duc Dan LAM<br />

nadja LAniK (ab 1.10.)<br />

Gladys MAcHicAo-MenDeZ<br />

eva MALiK<br />

Jürgen MATZner<br />

elisabeth MoLnAr<br />

Sonja neUrUrer<br />

nikolaj PAHL<br />

Astrid PiScHinGer<br />

Andreas PrUner<br />

Marta rAJKoWSKA<br />

Mag. naim riKABi-SUKKAri (ab 1.4.)<br />

Yüksel SAri<br />

Alfred ScHMiDT<br />

David ScHreier<br />

Martina SeiTScHeK<br />

Mag. Arnold SiGL<br />

mItarbeIterInnen und mItarbeIter<br />

christine SKoPeK (bis 31.12.; Pension)<br />

Aleksandra STAniSLJeVic<br />

carina SULZ<br />

Wanda SZKWAreK<br />

Dhery evans Torrico<br />

Gordana WeiSS<br />

Andreas WieSinGer (bis 31.8.)<br />

Bettina WULZ<br />

Julia ZieGLer<br />

Sybille ZniDAric (bis 30.9.)<br />

Repro<br />

ilse JUnG<br />

christine HUMMeL<br />

Florian KUGLer<br />

sicherheitsmanagement<br />

Felia BrUGGer, Abteilungsleiterin<br />

Peter TAMPier<br />

Brandschutz<br />

roman SiScHKA<br />

Sicherheitstechnik<br />

elvir oSMAnoVic, Leiter<br />

Andreas rieDeL<br />

Poststelle<br />

Hugo HAMPe<br />

Michael MoSer<br />

Sicherheitsdienst<br />

Andreas HrUZA, Teamleiter<br />

Thomas BreiTScHinG<br />

Hector rodney<br />

coSTABiLe MonTeS De ocA<br />

Alfred DiABL<br />

Andreas FÖSSLeiTner<br />

Helmut GneiST (bis 28.2.; Pension)<br />

ernst HoFFMAnn<br />

Manfred HUBer<br />

Wolfgang HUBer<br />

Gerhard iFKoViTS<br />

Siegfried LAZAnSKY (ab 1.4.)<br />

christian MArceV<br />

Hans neUBerGer<br />

Gerhard nieDerMAYr<br />

Peter PLAneGGer (ab 1. 6.)<br />

christian PorUBSKY<br />

norbert PUnTiGAM<br />

roland ScHLAGer<br />

Wolfgang ScHMiD (bis 31.12.)<br />

Klaus STeFFe<br />

eduard THorWArTL<br />

Herwig WeicHSeLBAUMer<br />

robert WieSer<br />

christoph WoLF<br />

Informationstechnologie<br />

ing. Peter GreGorc, Abteilungsleiter<br />

Amade DArAJeW<br />

robert FAnTA<br />

Thomas GrAF<br />

ing. Bruno GUTierreZ cASTro<br />

Manuela KronLAcHner<br />

Thomas ScHnAiTT<br />

Stephan TeUScHL<br />

Lukas WieSer<br />

185


186 sammlung<br />

enGLiSH SUMMArY


khm, museum oF ethnology and austrIan theatre museum, <strong>2011</strong><br />

over the past year, despite the omnipresent international<br />

economic crisis and constrained budgets, more than 1.1<br />

million people visited the collections and attended the<br />

special exhibitions in our museums; the varied programme<br />

that we presented to our public was positively received.<br />

Besides the programme of exhibitions and related events,<br />

a major highlight of the past year was undoubtedly the<br />

opening of our new central depot on the outskirts of<br />

Vienna by the Federal Minister for education, Arts and<br />

culture, claudia Schmied. The construction and fittingout<br />

phase was short and the removal of items from the<br />

former depots occurred smoothly. For the coming decades<br />

the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> and its two affiliated<br />

museums have now created a perfectly equipped<br />

museum depot with satisfactory climatic and security<br />

technology.<br />

<strong>2011</strong> was again marked by very intensive construction<br />

work for the collection of Sculpture and Decorative Arts,<br />

which is to be re-opened after being closed for ten years.<br />

Here we are pleased to report great success in the sphere<br />

of fund-raising and the valuable financial support of our<br />

Association of Friends of the <strong>Museum</strong> in Vienna as well<br />

as the international Friends of the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>. All management forces of the museum were<br />

also involved in <strong>2011</strong> in evolving a major re-branding<br />

process, and important findings were made in several<br />

workshops as regards a new marketing strategy and the<br />

new positioning of the museums.<br />

By presenting a “Modern and contemporary Programme”<br />

the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> aims in future to organise<br />

discussions going beyond the museum’s own collections<br />

in exciting analyses with contemporary artists. one first<br />

major project in this context in <strong>2011</strong> was the presentation<br />

of work by the Belgian artist Jan Fabre in the<br />

Picture Gallery.<br />

The opening of a new creative atelier, varied educational<br />

projects and a diverse programme of events meant that<br />

in <strong>2011</strong> the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> was again able to<br />

meet its major core aim of educating and opening up<br />

new circles of visitors. All members of the public under<br />

19 years of age can enter the museum free of charge,<br />

a measure which, in this target group, led to further<br />

increases in the number of visitors. This showed that<br />

here a very important cultural and political step had<br />

been taken.<br />

kunsthIstorIsches museum<br />

notable activities<br />

egyptIan and near eastern collectIon<br />

general reVIsIon oF the InVentory<br />

The egyptian and near eastern collection owns a total of<br />

four inventories: the so-called main inventory (egyptian<br />

inventory), the Semitic inventory, the special inventory<br />

Sichem as well as the archaeological inventory (A-inventory).<br />

As part of a general revision of the inventories,<br />

work commenced on inspecting all inventories in the<br />

egyptian and near eastern collection, but of prime<br />

importance is the inspection of the main inventory and<br />

the archaeological inventory. The successful cooperation<br />

with the scientific association “egypt & Austria” continued<br />

in <strong>2011</strong>. in addition to a six-part series of lectures a study<br />

day on the subject of Ancient Egypt in Travel Literature<br />

was organised.<br />

collectIon oF greek and roman antIQuItIes<br />

concerning the research project Classical Portraits in<br />

Vienna, the main focus was on restoration, the written<br />

and visual documentation of the objects, and on fostering<br />

contacts with the cooperation partner, the Museo del<br />

Prado in Madrid. A further important aspect was the<br />

orientation as part of the international research activity<br />

on the central subject of the project, that is the history of<br />

the classical portrait after it had been found and the<br />

changes made to it until today.<br />

Among the sculptures which had been found in the first<br />

years of the Austrian excavations in ephesus (since 1895),<br />

there were several fragments of a marble frieze with<br />

erotic portrayals. The reliefs come from the scaenae frons,<br />

the rear stage wall of the theatre in ephesus. Work will be<br />

carried out on the frieze and documented in detail, taking<br />

into consideration the fragments that arrived in the<br />

British <strong>Museum</strong> during the 19th century.<br />

collectIon oF sculpture and decoratIVe<br />

arts (kunstkammer), secular and<br />

ecclesIastIcal treasurIes<br />

in <strong>2011</strong> work continued intensively on re-furbishing the<br />

collection of Sculpture and Decorative Arts. in cooperation<br />

with the H. G. Merz office of Architects (Stuttgart) plans<br />

were made for the location of all the objects foreseen for<br />

the new arrangement; the form of their presentation in<br />

the display cases and their didactic relation to each other<br />

were determined. Major aspects of the design of the<br />

exhibition, such as materials, use of colours, seating<br />

facilities, graphic design were elaborated, and samples<br />

made. in <strong>2011</strong> the planning of the display cases was completed.<br />

in addition an extensive concept was evolved for<br />

lighting the rooms and display cases.<br />

Studies continued intensively on the educational concept<br />

elaborated together with the office bogner.cc.<br />

As regards the restoration of objects, extensive conservational<br />

and restorative measures were taken in accordance<br />

with the existing plan.<br />

pIcture gallery<br />

in <strong>2011</strong> the opportunity was seized as part of a threeyear<br />

plan for re-designing the appearance of the gallery.<br />

one of the first aims was to remove the examples of old<br />

German painting from the constricted small corner room<br />

no. 17, originally intended as a provisional solution but<br />

which remained for almost twenty years. Dürer, cranach,<br />

Holbein and other old German masters are now to be<br />

found in Hall XV and the adjoining small room, where<br />

until now only Dutch paintings were on display. The Dutch<br />

schools of painting no longer occupy a large hall – indeed<br />

this does not correspond to their true character – but are on<br />

display in the small rooms between the two larger corner<br />

rooms which are devoted to rembrandt and Vermeer.<br />

in Hall Xii on the other hand a collection of Dutch, Flemish<br />

and German masters from the 16th and 17th centuries are<br />

presented close together and extending right up to the<br />

ceiling. By grouping the paintings together according to<br />

themes and with corresponding formal and decorative<br />

associations, the impression of “Baroque” abundance is<br />

further intensified.<br />

coIn cabInet<br />

Together with the numismatic commission of the<br />

Austrian Academy of Sciences (ÖAW) the coin cabinet<br />

has taken on the digitalisation and scientific classification<br />

summary<br />

of the 1,686 coins which were restored to the Kabul<br />

<strong>Museum</strong> after its destruction in 2003. For this purpose a<br />

special data bank was set up which essentially resembles<br />

that of the Viennese coin cabinet. A final introduction as<br />

to how the data bank functions was offered in the context<br />

of the academic exchange in Vienna, in which six<br />

curators from the Kabul <strong>Museum</strong> took part. in addition,<br />

preliminary preparations were made for an exhibition<br />

showing the monetary history of Afghanistan from the<br />

6 th century B.c. to the present.<br />

collectIon oF ancIent musIcal Instruments<br />

in the collection of ancient musical instruments<br />

christoph Bock, “piano tuner of both imperial and royal<br />

court theatres”, is documented merely by means of the<br />

spinet which is the youngest extant quilled instrument<br />

built in Vienna, and which was probably used for coaching<br />

purposes. in <strong>2011</strong> the spinet was carefully restored.<br />

After the sounding board had been removed, it was<br />

planed, cracks were closed up or cleaned, and loose ribs<br />

were re-glued with a new pre-tension. The dogleg jacks<br />

were fitted extremely precisely; as regards the new<br />

intonation most of the old quills were re-usable. With a<br />

pitch of a1 = 435 Hz and good tuning retention it became<br />

possible to play this continuo instrument again, which<br />

had been unplayable for decades because of climatic<br />

damage.<br />

collectIon oF arms and armour<br />

in the context of the research project on the etched<br />

decoration of German armour from the renaissance,<br />

special attention is given to the œuvre of the graphic<br />

artist from Augsburg Daniel Hopfer (1471–1536) as an<br />

etcher of armour. This field requires particularly detailed<br />

analysis as the great influence of Hopfer’s graphic art on<br />

south-German art makes it difficult to establish whether<br />

the artist carried out the work himself. in the context of<br />

the project a great number of ornamented armours were<br />

studied which are associated with Daniel Hopfer. The<br />

findings from this analysis led to many works being<br />

attributed to him or established as being clearly not by<br />

him, and they were also helpful for dating Hopfer’s<br />

graphic art.<br />

museum oF carrIages and department oF<br />

court unIForms<br />

on 19 June <strong>2011</strong> over 8000 people flocked during the<br />

open Day to the <strong>Museum</strong> of carriages. Besides summary<br />

guided tours and special tours, a full and exciting<br />

programme provided visitors with insights into the<br />

fascinating world of research in the museum and the<br />

opportunity to visit the restoration studios. carriage<br />

rides in the palace gardens and displays by lady horseriders<br />

sitting side-saddle allowed visitors to gain vivid<br />

impressions of the world of the horse and carriage. in<br />

front of the carriage <strong>Museum</strong> a festive marquee was set<br />

up where Maya Hakvoort, star of the musical Elisabeth,<br />

presented highlights; historian Brigitte Hamann spoke<br />

about the life circumstances of the empress, and carolin<br />

Maikler presented her book on elisabeth as a literary<br />

myth; the replica of “Sisi’s” (as elisabeth was known)<br />

wedding stole was also on display. As the crowning finale<br />

of the day Meinhard rüdenauer presented the world<br />

premiere of his “imperial carriage Music”. in addition to<br />

the broad variety of activities for adults there was also an<br />

extensive programme for children: pony rides and workshops<br />

on how to make crowns and carriages.<br />

187


188<br />

khm, museum oF ethnology and austrIan theatre museum, <strong>2011</strong><br />

ambras castle<br />

in addition to the annual exhibition programme, from<br />

January onwards a project entitled Das Eigene & das<br />

Fremde (“Familiar and Foreign”) was organised in<br />

Ambras castle involving children, young people and<br />

adults with or without a migration background. The<br />

Primary School in Hall, Unterer Stadtplatz, the BrG<br />

Adolf Pichler Platz, the BFi, the innsbruck refugee centre<br />

and the Ankyra Association participated. Topics such as<br />

foreignness, integration, cultural exchange etc. were<br />

studied and explored in the form of workshops and<br />

in direct analysis with the collections in Ambras<br />

(foreign/exotic objects in the collection of Sculpture and<br />

Decorative Arts; war-related items/spoils of war in the<br />

armoury). Artistic works created by the participants<br />

during the project were presented in an exhibition.<br />

lIbrary<br />

in cooperation with the Sonnberg prison the project<br />

“Sonnberg i“ was continued with the aim of supporting<br />

the re-socialisation of fringe groups by involving them in<br />

book-binding as well as simple conservation work. As<br />

part of the preparations for the Gustav Klimt exhibition<br />

in 2012, external restoration work was carried out on<br />

six of Gustav Klimt’s transfer sketches for the spandrel<br />

and intercolumniation pictures on the staircase of the<br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>.<br />

archIVes<br />

Besides dealing with current enquiries and the regular<br />

participation in the jours fixes of the commission for<br />

Provenience research, research related to Jan Vermeer<br />

van Delft’s The Artist’s Studio was brought to a close.<br />

The committee of the commission for Provenience<br />

research decided in its meeting on 18 March <strong>2011</strong> not<br />

to recommend returning the painting. A partial autopsy<br />

was made in the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>’s library of<br />

the books acquired between 1933 and 1945 so that a<br />

workshop report could be compiled. in April <strong>2011</strong> a<br />

presentation of facts concerning objects from the<br />

Valentine Springer collection and in December <strong>2011</strong> a<br />

supplementary dossier on objects from the Siegfried<br />

Fuchs collection was submitted to the commission for<br />

Provenience research. in the summer of <strong>2011</strong> the two<br />

researchers on provenience began to work on systematic<br />

provenience research in the collection of Sculpture and<br />

Decorative Arts.<br />

scIentIFIc laboratory<br />

in 2010 permission was given for the mobile XrF (X-ray<br />

fluorescence) spectrometer to go into service and so in<br />

<strong>2011</strong> studies were able to go ahead in full. After rapidly<br />

overcoming some fundamental problems in the analysis<br />

or in the evaluation of the spectres, the first quantitative<br />

analyses were possible. Attention was focused on the<br />

analysis of glass and enamel – materials which because<br />

of the high percentage of light elements (na – Si), whose<br />

signals are strongly absorbed in the air – are difficult to<br />

analyse as a whole. By using the vacuum chamber of the<br />

XrF spectrometer PArT ii (Portable Art Analyser) it is<br />

however possible, with the relevant reading times, to<br />

detect sodium, at least down to an na o percentage<br />

2<br />

of 13 %. Two X-ray tubes, molybdenum (Mo) and chromium<br />

(cr) are available for the analyses.<br />

museum oF ethnology<br />

in <strong>2011</strong> a decision was taken concerning the new<br />

appointment of a director for the <strong>Museum</strong> of ethnology<br />

from May 2012, thus paving the way for a new orientation<br />

of this important museum. The decision was made<br />

after it finally became clear that the <strong>Museum</strong> of Folklore<br />

had no intention of joining the <strong>Museum</strong> Group. on the<br />

basis of knowledge gained from the discussion process<br />

lasting several years concerning the <strong>Museum</strong> Neu, the<br />

complete re-furbishing of the public collection and a<br />

new positioning as regards content have highest priority<br />

here.<br />

in <strong>2011</strong> the <strong>Museum</strong> of ethnology also organised a series<br />

of outstanding exhibitions which were remarkable<br />

because they contained hardly any loans but primarily<br />

displayed the museum’s own objects. This again showed<br />

the impressive variety and richness of the collection.<br />

113 events of a very varied nature, ranging from guided<br />

tours by experts, lectures, discussions about objects,<br />

book presentations, as well as evenings of music and<br />

dance performances, and also several workshops were<br />

organised which in total were attended by almost<br />

5000 visitors. in December, in cooperation with the<br />

organisation Médecins sans Frontières, the touching multimedia<br />

installation Starved for Attention was presented.<br />

The education programme was also intensified in <strong>2011</strong>.<br />

in cooperation with the Department of the Didactics of<br />

Political education at the University of Vienna this included<br />

further education in the form of a workshop on the subject<br />

<strong>Museum</strong> as a place of learning, and in cooperation<br />

with icoM Austria, a lecture by the renowned educationalist<br />

George Hein.<br />

one of the highlights of the academic events organised<br />

during the year was the conference held in September,<br />

True ‘Culture’? Cultural Heritage, Re-vitalisation and the<br />

Renaissance of the Idea of Culture.<br />

The <strong>Museum</strong> of ethnology fosters increasingly intensively<br />

the international exchange with other museums and<br />

is committed to several projects subsidised by the eU,<br />

including RIME (international network of ethnographic<br />

museums), which deals with future perspectives of<br />

ethnology museums. Moreover, together with the<br />

colleagues from the Museo nazionale Preistorico<br />

etnografico Luigi Pigorini in rome, the Musée du quai<br />

Branly in Paris and the royal <strong>Museum</strong> of Africa in<br />

Tervuren, Belgium, another eU project was successfully<br />

started: ReadMe, in which the curators of the museums,<br />

including the active participation of representatives of<br />

migrant communities, critically analyse the inclusion of<br />

the subject of migration in ethnographic museum work.<br />

At the end of the year an eU-sponsored training<br />

programme (ICD – MUSE) was introduced, which is<br />

taken care of by the <strong>Museum</strong> of Foundational Works<br />

in Ankara and which is concerned with the expert<br />

exchange of information and transfer of knowledge<br />

between the partner museums in romania and Turkey as<br />

well as the <strong>Museum</strong> of ethnology.<br />

The cooperation with museums and communities in the<br />

countries of origin of the collections was continued.<br />

one highlight was the loan to the Te Papa Tongarewa<br />

<strong>Museum</strong> in new Zealand for an exhibition organised<br />

together with the Maori confederation Tainui Waka<br />

Alliance in the form of a historically valuable Maori<br />

chieftain head-dress. intensive progress was also made<br />

in the bi-national research and conservation project on<br />

the ancient Mexican feather headdress. on a trip to Brazil<br />

contacts with the Warí and Kanoê were intensified. cooperation<br />

with the nigerian museums was realised in<br />

support for the production of the African Lace exhibition<br />

in Lagos. Discussions on the shared cultural heritage<br />

in the context of the Benin art treasures were also<br />

continued this year in the Berlin <strong>Museum</strong> of ethnology.<br />

sub-saharan aFrIca<br />

Thanks to John D. Marshall’s generous support it was<br />

possible to purchase for the museum a Korobla helmet<br />

mask from the ivory coast. its zoomorphic shape – with<br />

the mouth of a crocodile, the tusks of a warthog, the<br />

ears of a hyena as well as the chameleon figure on the<br />

crown – refers to animals which play an important role in<br />

the myths surrounding the foundation of the Senufo.<br />

The Korobla type of mask was created to banish negative<br />

forces as a response to the social upheavals in the course<br />

of colonialism and the founding of the state in the<br />

densely populated northern part of ivory coast which is<br />

organised on a peasant structure.<br />

north aFrIca, mIddle east, central asIa<br />

and sIberIa<br />

in <strong>2011</strong> activity was focused on planning, designing and<br />

supervising the special exhibition Wald / Baum / Mensch.<br />

As a contribution to the “international Year of the<br />

Forest”, in three thematic axes (the forest of fantasy/the<br />

disenchanted forest/the maltreated forest) and by means<br />

of the objects on display, this exhibition aimed to<br />

approach the phenomenon of the forest and everything<br />

related to it.<br />

east asIa<br />

in 2010 the department of east Asia in the <strong>Museum</strong><br />

of ethnology received a collection from the legacy of<br />

eva Sock; she had inherited it from her uncle, Dr. Anton<br />

Walk (1901–1933), who spent the last years of his life<br />

in Shanghai.<br />

The collection comprises 21 objects, and the way they<br />

are compiled is typical for a collection created at the<br />

beginning of the 20th century. objects made of jade,<br />

varnish, cloisonné, porcelain and bronze are to be seen.<br />

Particularly outstanding is the food bowl fu from the<br />

Bronze Age, whose companion piece is in a museum in<br />

the Peoples’ republic of china.<br />

south and south-east asIa, hImalayas<br />

Work was carried out on the research project Mongolic<br />

Ethnographica of the Austrian Collector Hans Leder<br />

in European <strong>Museum</strong>s (in the context of the grant<br />

programme forMuse) financed by the Federal Ministry of<br />

Science and research. in connection with field research<br />

in nagaland, attempts were made on the basis of photos<br />

of objects from the naga collection of the museum<br />

to investigate their significance in the context of the<br />

traditional culture. During the course of this journey<br />

an extensive collection was set up about the cultural<br />

transformation of the naga.


Insular south-east asIa<br />

The <strong>Museum</strong> of ethnology owns about 600 objects from<br />

Helene Potjewyd’s collection. Details about her life were<br />

previously unknown and her collection was not well<br />

ordered. According to research carried out by Dr. Werner<br />

Kraus, vice-president of the Walter Spies Society, on<br />

behalf of the <strong>Museum</strong> of ethnology and the embassy<br />

of the republic of indonesia, it was possible to verify<br />

the identity of the collector and to portray her life as well<br />

as possible. The research results were reflected in the<br />

exhibition Balinese Art in Transition.<br />

oceanIa – australIa<br />

The six loans by the <strong>Museum</strong> of ethnology for the<br />

exhibition Tai Timu, Tai Pari, Tainui – Journey of a People<br />

in the Te Papa Tongarewa <strong>Museum</strong> come from the<br />

collection of the natural scientist Andreas reischek<br />

(1845–1902) from Upper Austria. He travelled to new<br />

Zealand to work for twelve years (1877–1889) as a<br />

natural scientist and taxidermist in various museums on<br />

the south and northern island. King Tawhiao gave him<br />

permission to travel to the Maori King country, at the<br />

time out of bounds for europeans, at the centre of the<br />

northern island of new Zealand, and to collect samples<br />

of natural history and ethnography.<br />

north and central amerIca<br />

one of the exhibitions in <strong>2011</strong> was dedicated to etta<br />

Becker-Donner. in 1962 she brought the first Kuna<br />

textiles, known under the term Molas, from the San Blas<br />

islands in Panama to Vienna. The collection was extended<br />

in the 20th century and also at the beginning of the<br />

21st century. The museum is thus able to present an<br />

insight into a textile tradition that is over 50 years old and<br />

which is very important in the life of the Kuna indians. it<br />

refers back to body painting and tattooing by the Kuna.<br />

south amerIca<br />

in <strong>2011</strong> attention focused on research on etta Becker-<br />

Donner’s expeditions to Brazil in 1954 and 1956. When<br />

the curator made a visit, the Wari were very interested in<br />

the photos that etta Becker-Donner had made in 1956,<br />

when she first made contact. The results and impressions<br />

from this journey made an impact not only on the<br />

exhibition Scholarship as Adventure. Etta Becker-Donner<br />

in Afrika and Latin America but they are also a further<br />

example of museum projects along the theme of Shared<br />

Cultural Heritage.<br />

photographIc collectIon<br />

A total of 1,889 glass slabs and glass slides were added<br />

to the existing photo collection. Among the newly<br />

inventoried items are photographs from the Fürer-<br />

Haimendorf collection (india; naga), from the Leon<br />

Balner collection (indonesia; Borneo) and from the<br />

richard oldenburg collection (Africa, cameroon).<br />

Moreover, part of the collection was scanned and thus<br />

made accessible for further academic processing.<br />

archIVes<br />

in <strong>2011</strong> provenience research concentrated on studies<br />

for a preliminary final report about the acquisitions from<br />

1933 to 2010. it was primarily a matter of evaluating<br />

the acquisitions in this period in the form of entries into<br />

the picture data bank of the TMS system. Furthermore,<br />

extensive dossiers on the Ludwig von Höhnel case as well<br />

as about the Friedrich Wolff-Knize collection were completed.<br />

lIbrary<br />

The collections of the public library cover all regional<br />

territories which are relevant to ethnology or to cultural<br />

and social anthropology. The contents of the library<br />

comprise not only “traditional” media such as books,<br />

journals, atlases etc, but also an increasing number of<br />

DVDs, videos, cD-roms and audio cassettes. in <strong>2011</strong> the<br />

library collection was extended by a total of 1,478 media<br />

in the form of purchases, exchange and donations.<br />

conserVatIon and restoratIon<br />

in <strong>2011</strong> the international project on the analysis and<br />

conservation of the Mexican feather head-dress was<br />

continued. Work started on the analysis and conservation<br />

of the great chinese varnished folding screen.<br />

the museum and the publIc<br />

A benefit event for Japan took place on 1 May with<br />

the personal support of the Japanese ambassador, His<br />

excellency iwatani Shigeo, and in cooperation with<br />

the institute of east-Asian Sciences of the University of<br />

Vienna, the Austrian-Japanese Society, ikebana international<br />

and the Japanese School in Vienna. The entire<br />

revenue from this event, which was attended by over<br />

700 persons, went directly to the inhabitants of the small<br />

town Futaba, who had to be evacuated from their town<br />

after the earthquake, tsunami and atomic catastrophe.<br />

austrIan theatre museum<br />

notable activities<br />

summary<br />

<strong>2011</strong> marked the 20th anniversary of the Austrian Theatre<br />

<strong>Museum</strong> which was opened on 26 october 1991 in the<br />

Palais Lobkowitz. Since then, through a great variety of<br />

activities, the museum has been able to consolidate its<br />

reputation as a place where Austrian and international<br />

theatre history is documented and where exhibitions<br />

and events take place that are much discussed at home<br />

and abroad. Despite the constrained financial situation<br />

it was again possible in <strong>2011</strong> to extend the museum’s<br />

collection by purchasing materials relevant to Austrian<br />

theatre history. However, the majority found their way<br />

into the museum as donations, and of these the legacy<br />

of the actress and stage director Hilde Weinberger,<br />

and also that of Helmut Schwarz, who was a dramatist,<br />

dramaturge and director of the Max reinhardt Seminar,<br />

deserve special mention.<br />

in <strong>2011</strong> cooperation continued successfully with the<br />

institutes of theatre, film and media sciences at the<br />

University of Vienna and at the University of cologne/<br />

Schloss Wahn, with the theatre museums in Ljubljana<br />

and Hanover, the museum of La Scala Milan, the Munich<br />

city <strong>Museum</strong>, the Macnay collection in San Antonio,<br />

Texas, as well as with the Bakrushin <strong>Museum</strong> in Moscow.<br />

The History <strong>Museum</strong> in Krakau appointed the directors<br />

of the Austrian Theatre <strong>Museum</strong> to their programme<br />

board in order to set up a theatre museum in Krakow.<br />

The friendly relations created by means of the cooperation<br />

with the History <strong>Museum</strong> in Krakow as well as with<br />

the Petőfi <strong>Museum</strong> of Literature in Budapest signify an<br />

important step in the constant efforts to give priority to<br />

mutual cultural ideas of a re-unified europe rather than<br />

to rigid nationalistic thinking.<br />

stage models and costumes<br />

At the centre of activities in <strong>2011</strong> for visitors to the<br />

museum were special guided tours and campaigns on<br />

specific themes related to the exhibition of costumes.<br />

closely related to the successful presentation of the<br />

museum’s own collection of costumes are the many<br />

donations of costumes and other items which can be<br />

regarded as outstanding.<br />

theatre-related graphIc art, posters and<br />

programmes<br />

The entry and digitalisation of the prints as well as the<br />

related printing plates from richard Teschner’s legacy<br />

have been completed. The invitations, theatre bills, repertoire<br />

lists and synopses concerning richard Teschner’s<br />

stage figures have also been entered; the digitalisation of<br />

the objects will soon be completed. An overall repertoire<br />

list of all documented performances was also made in<br />

the context of this documentation.<br />

autographs and estates<br />

Together with the Austrian Film Archives a small exhibition<br />

was mounted in the cultural Forum in Prague<br />

which was dedicated to the actress romy Schneider and<br />

her films.<br />

189


190<br />

khm, museum oF ethnology and austrIan theatre museum, <strong>2011</strong><br />

archIVes, puppet theatre, bagatelles and<br />

paIntIng<br />

Besides research on various new cases and the documentation<br />

of the reverse sides of paintings in the picture<br />

collection, the work of the archives concentrates on the<br />

objects in the collections of Mathilde and oskar Strnad,<br />

as well as those of eva Henriette and Margarethe<br />

Sonnenthal. in addition a data bank on the documentation,<br />

administration and exploration of provenience<br />

characteristics was evolved.<br />

photography collectIon<br />

Almost 10,000 photos were entered into the TMS.<br />

Approximately 6000 photos were digitalised.<br />

drawIngs<br />

The Art for Art costume workshops made a major<br />

donation comprising about 2000 costume figurines from<br />

the years 1960 to 2000 from the Viennese federal<br />

theatres; such valuable pieces as designs by Jean-Pierre<br />

Ponnelle or Achim Freyer were among them.<br />

lIbrary<br />

The project THEO – Theatre bill Online was carried<br />

out in the context of the university course Library and<br />

Information Studies (MSc) 2010/<strong>2011</strong>. The majority of<br />

the 19th-century theatre bills in the Austrian Theatre<br />

<strong>Museum</strong>’s library were checked for completeness and<br />

registered in an online data bank.<br />

restoratIon<br />

Besides supervising loans for exhibitions, the textile and<br />

paper restoration department was mainly preoccupied<br />

with preparations for moving items from the collection<br />

to the new depot.<br />

the museum and the publIc<br />

The diverse range of offers was enriched by two longerterm<br />

projects entitled Bretter, die die Welt bedeuten –<br />

selbst gestalten, and Über den eigenen Schatten springen<br />

organised in the context of the educational initiative<br />

“Arts education for Schools in Federal <strong>Museum</strong>s in<br />

<strong>2011</strong>”, sponsored by the Federal Ministry of education,<br />

Art and culture, with additional consultation by the<br />

organisation KulturKontakt Austria.<br />

exhIbItIons<br />

dürer – cranach – holbein<br />

The Discovery of Man: the German Portrait around 1500<br />

31 May to 4 September <strong>2011</strong><br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />

Main Building<br />

16 September <strong>2011</strong> to 15 January 2012<br />

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München<br />

After over five hundred years the exhibition ventured to<br />

follow the traces of Albrecht Dürer and his most famous<br />

artist colleagues Lucas cranach and Hans Holbein the<br />

Younger. The early German art of painting portraits had<br />

never before been the subject of a major public exhibition<br />

devoted specifically to that theme. outstanding<br />

works of art show how, around 1500, the human being<br />

shifted to the centre of artistic interest, and artists became<br />

discoverers and inventors of the human picture.<br />

For a long time old Dutch or italian portrait art overshadowed<br />

the view of the German contributions to the<br />

subject. Yet it was precisely German portrait painting,<br />

whose greatest exponents were Albrecht Dürer, Lucas<br />

cranach the elder, and Hans Holbein the Younger who<br />

made significant and very individual artistic achievements,<br />

whose particular strength lies in the authentic<br />

rendition of a person, coupled with the subtle psychological<br />

perception of the person portrayed. Moreover,<br />

the portraits on display conveyed an insight into late<br />

Mediaeval and early modern society as we encounter the<br />

depicted persons in their explicit social roles.<br />

winter tales<br />

Depictions of Winter in european Art from<br />

Brueghel to Beuys<br />

18 october <strong>2011</strong> to 8 January 2012<br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />

Main Building<br />

impressionist art, Dutch painting and a great variety of<br />

landscape depictions – these were the ingredients of the<br />

few exhibitions mounted so far on the theme of winter.<br />

These three successful components have now been considerably<br />

extended by the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> in<br />

cooperation with the Zurich Kunsthaus. Going beyond<br />

genre definitions and national borders a broad-ranging<br />

selection of 180 western european works of art were<br />

presented. The chronological sequence of the works<br />

extended from 1450 to the present. Besides depictions<br />

of need and misery in the winter, as well as carefree,<br />

exuberant scenes including pictures of ice-skaters on<br />

frozen lakes and rivers, the exhibition also showed Dutch<br />

allegories of the months, scenes of winter festivities and<br />

customs as well as still life paintings. even portraits were<br />

included as they gave an insight into the relevant winter<br />

fashion. The selection of paintings was further enhanced<br />

by large-scale tapestries and a grand carousel sleigh, and<br />

also with trophies, delicate china figures and precious<br />

stone-cut objects. However, the main highlight came<br />

from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>’s own possessions:<br />

the painting by Pieter Bruegel the elder entitled<br />

Hunters in the Snow is probably the most famous picture<br />

of winter in the western history of art.<br />

terribly beautiful<br />

Monstrosities in Art<br />

(intermezzo 03)<br />

15 February to 1 May <strong>2011</strong><br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />

Main Building<br />

al-Fann<br />

Art from the islamic civilisation from<br />

the al-Sabah collection, Kuwait<br />

22 March to 19 June <strong>2011</strong><br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />

Main Building<br />

Jan Fabre<br />

The Years of the Hour Blue<br />

4 May to 28 August <strong>2011</strong><br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />

Main Building<br />

gods, man and money in ancient greece<br />

21 June to 26 october <strong>2011</strong><br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />

Main Building<br />

5 november <strong>2011</strong> to 27 May 2012<br />

coin cabinet of the city of Winterthur<br />

“everything has turned out very nicely …”<br />

(emperor Franz Joseph)<br />

120 Years of the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />

18 october <strong>2011</strong> to 8 January 2012<br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />

Main Building<br />

renessenz<br />

Facets of the renaissance<br />

8 november <strong>2011</strong> to 15 April 2012<br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />

Main Building<br />

“heaven is Full of Violins”<br />

The Violin in the Biedermeier and romantic Periods<br />

14 April to 25 September <strong>2011</strong><br />

<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />

neue Burg<br />

drink and be merry!<br />

Bacchus hosts a party<br />

7 April to 31 May <strong>2011</strong><br />

Ambras castle<br />

all’antica<br />

Gods & Heroes at Ambras castle<br />

23 June to 25 September <strong>2011</strong><br />

Ambras castle


Familiar & Foreign<br />

28 September to 29 February 2012<br />

Ambras castle<br />

guest presentation in ambras castle 01<br />

The Destruction of the Temple in Jerusalem<br />

by nicolas Poussin<br />

A masterpiece from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />

30 September to 1 november <strong>2011</strong><br />

Ambras castle<br />

cultural aspects of the cultural revolution<br />

Personality cult and political design in<br />

Mao Tse-tung’s china<br />

18 February to 21 november <strong>2011</strong><br />

<strong>Museum</strong> of ethnology<br />

it proved interesting to take a look back over a few<br />

decades to a time when china was on the one hand<br />

isolated and preoccupied with itself, yet on the other<br />

hand already aroused attention throughout the world<br />

and unleashed heated debates. This period of the<br />

“cultural revolution”, the era of Mao Tse-tung, was<br />

what formed the starting point of current developments<br />

in china. Until today historians and politicians have not<br />

reached a unanimous verdict about these events. The<br />

exhibition in the <strong>Museum</strong> of ethnology aimed to make a<br />

contribution towards a better understanding of china in<br />

the 1960s and 1970s from today’s point of view and<br />

with our present-day knowledge. This analysis was of<br />

course made from a european perspective which is why<br />

it was a matter of presenting objects and documents<br />

from the period, decoding them and making them<br />

accessible and understandable for people who are interested<br />

not only in china but also in phenomena such<br />

as personality cult, mass movements, political utopias,<br />

everyday life, totalitarian propaganda and also the 1968<br />

movement in europe.<br />

The exhibition consisted primarily of items from collections<br />

which the <strong>Museum</strong> of ethnology has acquired and<br />

compiled in recent years, but also had some unusual<br />

loans from specialists and persons who experienced this<br />

period in china themselves.<br />

bali<br />

changing Art<br />

2 February to 2 May <strong>2011</strong><br />

<strong>Museum</strong> of ethnology<br />

what we see<br />

reconsidering an Anthropometrical collection from<br />

Southern Africa: images, Voices, and Versioning<br />

25 May to 19 September <strong>2011</strong><br />

<strong>Museum</strong> of ethnology<br />

locations in the wild<br />

Stage sets from three centuries<br />

26 May to 26 September <strong>2011</strong><br />

Austrian Theatre <strong>Museum</strong><br />

Forest / tree / man<br />

7 September <strong>2011</strong> to 28 May 2012<br />

<strong>Museum</strong> of ethnology<br />

scholarship as adventure<br />

etta Becker-Donner in Africa and Latin America<br />

16 november <strong>2011</strong> to 19 March 2012<br />

<strong>Museum</strong> of ethnology<br />

heinrich von kleist<br />

1777–1811<br />

20 october <strong>2011</strong> to 9 April 2012<br />

Austrian Theatre <strong>Museum</strong><br />

Kleist’s unusual and restless life led him through a restless<br />

europe. While still barely a child he was already an officer;<br />

as a student he was then older than most of his fellow<br />

students, he was a traveller, alleged or real spy, civil<br />

servant, prisoner of war, editor, political agitator, “tabloid”<br />

journalist, a non-conformist who knowingly used conventions<br />

– and above all he was a poet, in the most<br />

remarkable and most difficult conditions. in his struggle<br />

to achieve the unconditional realisation of his own<br />

standards Kleist created a literary and journalistic œuvre<br />

in a few years that now, 200 years later, is as modern as<br />

ever.<br />

19th- and 20th-century biographers saw Kleist primarily as<br />

a poet who failed because of the time in which he was<br />

living and whose life consequently had moved towards a<br />

tragic ending. nevertheless, it was not Kleist’s temporary<br />

or partial failure in himself or because of circumstances<br />

that was at the centre of the exhibition but his important<br />

and sometimes surprising decisions. His idea of a life<br />

plan can be followed up until his spectacular suicide on<br />

21 november 1811, the zenith of his self-portrayal. The<br />

leitmotif of the exhibition in Kleist Year <strong>2011</strong> was taken<br />

from Kleist’s own statements in his letters in all their<br />

contradictoriness and inner turmoil. An image was created<br />

of the poet that was complemented by digressions<br />

to some of his dramas, for instance to Käthchen von<br />

Heilbronn that was first performed on 17 March 1810 in<br />

the Theater an der <strong>Wien</strong>, and with examples of his<br />

journalistic activity as the editor of the first yellow press<br />

daily newspaper in Berlin. The exhibits on display included<br />

the autograph manuscript of Der Zerbrochene Krug, one<br />

of Kleist’s few extant original manuscripts (on loan from<br />

the Berlin State Library, Prussian cultural Heritage),<br />

valuable manuscripts from collections in Vienna and<br />

Frankfurt, and some of the rare material traces of his life.<br />

coat of dreams<br />

hungarian writers experience Vienna in<br />

the years 1873 to 1936<br />

3 March to 2 May <strong>2011</strong><br />

Austrian Theatre <strong>Museum</strong><br />

the charm of coloured shadows<br />

chinese shadow play<br />

17 november <strong>2011</strong> to 5 March 2012<br />

Austrian Theatre <strong>Museum</strong><br />

Venice<br />

maritime power, art and the carnival<br />

26 March to 6 november <strong>2011</strong><br />

Schallaburg castle, Lower Austria<br />

Imperial treasures<br />

summary<br />

Van eyck / Gossaert / Bruegel<br />

Masterpieces of the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> Vienna<br />

5 october <strong>2011</strong> to 15 January 2012<br />

Groeningemuseum Bruges<br />

Ivory<br />

Baroque splendour at the Viennese court<br />

3 February to 26 June <strong>2011</strong><br />

Liebieghaus collection of Sculpture<br />

Frankfurt am Main<br />

masters of Venice<br />

renaissance Painters of Passion and Power<br />

from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, Vienna<br />

29 october <strong>2011</strong> to 12 February 2012<br />

Fine Arts <strong>Museum</strong>s, San Francisco<br />

splendour & power<br />

imperial Treasures from Vienna<br />

3 December 2010 to 13 February <strong>2011</strong><br />

Schmuckmuseum Pforzheim<br />

16 April to 24 July <strong>2011</strong><br />

Stiftung Moritzburg – Kunstmuseum des<br />

Landes Sachsen-Anhalt, Halle/Saale<br />

15 August <strong>2011</strong> to15 January 2012<br />

The Fitzwilliam <strong>Museum</strong>, cambridge<br />

Indians<br />

native inhabitants of north America<br />

8 April to 6 november <strong>2011</strong><br />

Lokschuppen, rosenheim<br />

african lace<br />

A History of Trading, creativity and Fashion in nigeria<br />

3 June <strong>2011</strong> to 21 January 2012<br />

national <strong>Museum</strong>, Lagos, nigeria<br />

publIcatIons<br />

in keeping with the reputation of the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />

<strong>Museum</strong>, some 30 independent publications present an<br />

impressive range of research-intensive activity. These include<br />

exhibition catalogues, new titles in scholarly<br />

series, books for children, special publications and collection<br />

catalogues as well as countless scholarly essays,<br />

all of which are mentioned in the present Annual report.<br />

Special mention in this regard should be made of<br />

B. Darmstädter assisted by D. Salaberger and with an<br />

essay by Bruce Dickey Die Zinken und der Serpent der<br />

Sammlung alter Musikinstrumente (collection catalogues<br />

of the KHM, edited by S. Haag, Vol. 7). The periodic<br />

series of the technology studies of the KHM: Konservierung<br />

– Restaurierung – Forschung – Technologie with<br />

sum maries in english also contributes substantially to the<br />

scholarly reputation of the institution.<br />

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