Jahresbericht 2011 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien
Jahresbericht 2011 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien
Jahresbericht 2011 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien
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<strong>Jahresbericht</strong><br />
<strong>2011</strong>
<strong>Jahresbericht</strong><br />
<strong>2011</strong>
2 sammlung
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />
mit MVK und ÖTM
Impressum<br />
medIenInhaber und herausgeber<br />
Generaldirektorin<br />
Dr. Sabine HAAG<br />
redaktIon<br />
Franz PicHorner<br />
elisabeth HerrMAnn<br />
lektorat<br />
elisabeth HerrMAnn<br />
Annette ScHÄFer<br />
Übersetzungen<br />
elizabeth MorTiMer<br />
art-dIrektIon<br />
Stefan ZeiSLer<br />
FotonachweIs<br />
©, falls nicht anders angegeben: KHM<br />
leitung Fotografie und bildbearbeitung<br />
Stefan ZeiSLer<br />
bildbearbeitung<br />
Michael AUMÜLLer<br />
Fotografen<br />
christian MenDeZ<br />
Thomas riTTer<br />
Alexander roSoLi<br />
Andreas ULDricH<br />
graFIsche gestaltung<br />
ATeLier SiMMA, <strong>Wien</strong><br />
druck<br />
Druckerei Walla GmbH<br />
www.khm.at<br />
© 2012<br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong><br />
Alle rechte vorbehalten.
Inhalt<br />
8 Geschäftsführung<br />
17 Aus der chronik von KHM, MVK und ÖTM<br />
21 Sammlungen des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />
73 Sammlungen des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde<br />
91 Sammlungen des Österreichischen Theatermuseums<br />
103 Abteilungen<br />
137 Ausstellungen<br />
169 Publikationen<br />
173 Diverses<br />
183 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
187 english Summary<br />
Geschäftsbericht
6 sammlung
sammlungen khm<br />
GeScHÄFTSFÜHrUnG<br />
7
8<br />
Vorwort<br />
Seit 10 Jahren gibt das Kunsthistorische<br />
<strong>Museum</strong> mit seinen angeschlossenen Museen<br />
jeweils einen Tätigkeitsbericht heraus, in<br />
dem seine Forschungs-, Vermittlungs- und<br />
Ausstellungstätigkeit ausführlich dargestellt<br />
und den erbrachten Leistungen seiner Mitarbeiterinnen<br />
der gebührende Platz eingeräumt<br />
wird.<br />
Über 1,1 Mio. Besucherinnen haben im Laufe<br />
des vergangenen Jahres trotz allgegen -<br />
wär tiger internationaler Wirtschaftskrise und<br />
angespannter Budgets die Sammlungen und<br />
Sonderausstellungen unserer Museen besucht<br />
und das Programm, das wir unserem Publikum<br />
in vielfältigster Weise dargeboten haben,<br />
positiv angenommen. im Kunst historischen<br />
<strong>Museum</strong> waren es gleich vier hochkarätige<br />
und vielbesuchte Sonder aus stellungen: Hans<br />
von Aachen (ausgezeichnet von „Apollo“ als<br />
„exhibition of the Year“) und al-Fann. Kunst<br />
der islamischen Welt am Jahresbeginn,<br />
Dürer – Cranach – Holbein zur Jahresmitte<br />
und Wintermärchen ab Herbst <strong>2011</strong>. Die<br />
Gemäldegalerie war mit einer prächtigen<br />
Sonderausstellung über die venezianischen<br />
renaissancekünstler ab oktober in San<br />
Francisco und mit den altniederländischen<br />
Meistern in Brügge zu Gast, die Kunstkammer<br />
war mit einer elfenbein-Ausstellung<br />
im Liebieghaus Frankfurt und mit einer<br />
Pretiosenausstellung in Pforzheim, Halle<br />
und cambridge prominent vertreten.<br />
einen Höhepunkt des vergangenen Jahres<br />
bildete aber zweifellos die eröffnung unseres<br />
neuen Zentraldepots am <strong>Wien</strong>er Stadtrand<br />
durch Frau Bundesministerin claudia<br />
Schmied. nach nur kurzer Bau- und einrich-<br />
tungsphase ist ein problemloser Umzug aus<br />
den alten Depots erfolgt, wofür wir allen<br />
Beteiligten unseren großen Dank aussprechen.<br />
Damit haben das Kunsthistorische<br />
<strong>Museum</strong> und seine beiden angeschlossenen<br />
Museen für die nächsten Jahrzehnte ein<br />
perfekt eingerichtetes, klima- und sicherheitstechnisch<br />
befriedigendes <strong>Museum</strong>s depot<br />
geschaffen.<br />
<strong>2011</strong> konnte darüber hinaus die entscheidung<br />
für eine neubesetzung der Direktion des<br />
<strong>Museum</strong>s für Völkerkunde ab Mai 2012 getroffen<br />
und für dieses bedeutende <strong>Museum</strong><br />
eine neuausrichtung eingeleitet werden, nachdem<br />
die endgültige Aussage des <strong>Museum</strong>s<br />
für Volkskunde feststand, nicht dem <strong>Museum</strong>sverbund<br />
beitreten zu wollen. Die vollständige<br />
Wiedereinrichtung der Schau sammlung und<br />
die inhaltliche neupositionierung anhand<br />
von erkenntnissen aus dem mehrjährigen<br />
Diskussionsprozess um das <strong>Museum</strong> neu<br />
haben hier die oberste Priorität.<br />
Das Österreichische Theatermuseum, das<br />
<strong>2011</strong> sein 20-jähriges Bestehen feierte, hat<br />
mit seinen erfolgreichen Sonderausstellungen<br />
und einer Vielzahl von Veranstaltungen wie<br />
Konzerten, Theateraufführungen, Buchpräsentationen<br />
und Vorträgen wiederum ein<br />
großes Publikum angesprochen und seine<br />
Bedeutung innerhalb der österreichischen<br />
<strong>Museum</strong>slandschaft erneut unter Beweis gestellt.<br />
<strong>2011</strong> stand auch im Zeichen intensivster<br />
Bauarbeiten im Bereich der Kunstkammer,<br />
die nach 10-jähriger Schließung wiedereröffnet<br />
werden soll. Hier sind große erfolge<br />
im Fundraising und die wertvolle finanzielle<br />
Unterstützung unseres <strong>Wien</strong>er Freundesvereins<br />
sowie der international Friends of KHM<br />
zu nennen.<br />
<strong>2011</strong> wurde ferner unter einbindung aller<br />
Führungskräfte des Hauses ein bedeutender<br />
re-Branding-Prozess in die Wege geleitet<br />
und es wurden in zahlreichen Workshops<br />
wichtige erkenntnisse für eine neue Markenstrategie<br />
und die neupositionierung der<br />
Museen gewonnen.<br />
Mit der Präsentation eines Modern & Contemporary<br />
Programme will das Kunsthistorische<br />
<strong>Museum</strong> in Zukunft sammlungsüberschreitende<br />
und spannende Auseinandersetzungen<br />
mit Gegenwartskünstlern<br />
ermöglichen. Der Belgier Jan Fabre hat hier<br />
<strong>2011</strong> in der Gemäldegalerie einen ersten<br />
Schwerpunkt gesetzt.<br />
Mit der eröffnung eines neuen Kreativ-<br />
Ateliers und einem vielfältigen Vermittlungsund<br />
Veranstaltungsprogramm kam das<br />
<strong>Museum</strong> auch im Jahr <strong>2011</strong> seiner wichtigen<br />
Kernaufgabe des Vermittelns und des<br />
erschließens neuer Publikumsschichten nach.<br />
Der freie eintritt für alle unter 19-Jährigen<br />
hat in dieser Zielgruppe zu weiteren Besuchssteigerungen<br />
geführt und uns gezeigt, dass<br />
hier ein ganz wesentlicher kulturpolitischer<br />
Schritt gesetzt werden konnte.<br />
Unser Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern für die im Berichtsjahr geleistete<br />
Arbeit und ihren großen einsatz. Allen, die<br />
am Zustandekommen des <strong>Jahresbericht</strong>s<br />
<strong>2011</strong> mitgewirkt haben, sei an dieser Stelle<br />
gleichfalls aufrichtig gedankt.<br />
Dr. Sabine HAAG<br />
Generaldirektorin, Wissenschaftliche<br />
Geschäftsführerin<br />
Dr. Paul FreY<br />
Kaufmännischer<br />
Geschäftsführer
preFace<br />
over the past ten years the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>, together with its affiliated museums,<br />
has published an annual report, in<br />
which its research, educational and exhibition<br />
activities are presented in detail and the<br />
achievements of its staff members are given<br />
due mention. over the past year, despite the<br />
omnipresent international economic crisis and<br />
constrained budgets, more than 1.1 million<br />
people visited the collections and attended<br />
the special exhibitions in our museums; the<br />
very varied programme that we presented to<br />
our public was positively received. in the<br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> there were four<br />
out standing special exhibitions which attracted<br />
many visitors: Hans von Aachen<br />
(which received the “Apollo” award as<br />
“exhibition of the Year”) and al-Fann. Art from<br />
the Islamic Civilisation at the beginning of<br />
the year; Dürer – Cranach – Holbein in the<br />
middle of the year and Wintermärchen<br />
(Winter Tales) from the autumn of <strong>2011</strong>.<br />
The Picture Gallery was represented in a<br />
magnificent special exhibition on Venetian<br />
renaissance artists from october in San<br />
Francisco, and examples of the old Dutch<br />
masters were shown in Bruges; the Kunstkammer<br />
(collection of Sculpture and Decorative<br />
Arts) was eminently represented in<br />
the Liebieghaus Frankfurt with an exhibition<br />
of ivory, and with an exhibition of precious<br />
items in Pforzheim, Halle and cambridge.<br />
However, a major highlight of the past year<br />
was undoubtedly the opening of our new<br />
central depot on the outskirts of Vienna by<br />
the Austrian Federal Minister for education,<br />
Arts and culture, claudia Schmied. The con-<br />
struction and fitting-out phase was short and<br />
the removal from the former depots occurred<br />
smoothly. For this we are extremely grateful<br />
to all those involved. The Kunst histo risches<br />
<strong>Museum</strong> and its two affiliated museums have<br />
now for the coming decades created a perfectly<br />
equipped museum depot with satisfactory<br />
climatic and security technology.<br />
in <strong>2011</strong> a decision was also taken concerning<br />
the new appointment of a director for the<br />
<strong>Museum</strong> of ethnology from May 2012, thus<br />
paving the way for a new orientation of this<br />
important museum. This was possible after<br />
it finally became clear that the <strong>Museum</strong> of<br />
Folklore had no intention of joining the<br />
<strong>Museum</strong> Group. on the basis of knowledge<br />
gained from the discussion process lasting<br />
several years concerning the new <strong>Museum</strong><br />
the complete re-furnishing of the public<br />
collection and a new positioning as regards<br />
content have highest priority here.<br />
in <strong>2011</strong> the Austrian Theatre <strong>Museum</strong> celebrated<br />
its 20th anniversary. With its successful<br />
special exhibitions and a great number of<br />
events such as concerts, theatre performances,<br />
book presentations and lectures the Theatre<br />
<strong>Museum</strong> again attracted a large public, thus<br />
repeatedly demonstrating its significance<br />
among Austrian museums.<br />
<strong>2011</strong> was again marked by intensive construction<br />
work for the Kunstkammer (collection<br />
of Sculpture and Decorative Arts),<br />
which is to be re-opened after being closedfor<br />
ten years. Here we are pleased to mention<br />
great success in the sphere of fundraising<br />
and the valuable financial support of<br />
geschäFtsFÜhrung<br />
our Association of Friends of the <strong>Museum</strong> in<br />
Vienna as well as the international Friends of<br />
the Kunst historisches <strong>Museum</strong>. All management<br />
forces of the museum were also involved<br />
in <strong>2011</strong> in evolving a major re-branding<br />
process, and important findings were<br />
made in several workshops as regards a new<br />
marketing strategy and the new positioning<br />
of the museums.<br />
By presenting a “Modern and contemporary<br />
Programme” the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong> aims in future to make it possible<br />
to present discussions going beyond the<br />
museum’s own collections in exciting analyses<br />
with contemporary artists. one first major<br />
project in this context in <strong>2011</strong> was the presentation<br />
of work by the Belgian artist Jan<br />
Fabre in the Picture Gallery.<br />
The opening of a new creative atelier, varied<br />
educational projects and a diverse programme<br />
of events meant that in <strong>2011</strong> the<br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> was again able<br />
to meet its major core aim of educating and<br />
opening up new circles of visitors. All members<br />
of the public under 19 years of age can<br />
enter the museum free of charge which in<br />
this target group led to further increases in<br />
the number of visitors. it was thus evident<br />
that here a very important cultural and<br />
political step had been taken.<br />
our thanks are due to all members of staff<br />
for the achievements of the past year and<br />
for their great commitment. We should also<br />
like to offer our sincere thanks to all those<br />
involved in drawing up the Annual report<br />
for <strong>2011</strong>.<br />
Dr. Sabine HAAG<br />
Director General and<br />
executive Manager for<br />
Academic Affairs<br />
Dr. Paul FreY<br />
cFo<br />
9
10<br />
neues kunstdepot FÜr das khm mIt mVk und Ötm<br />
Das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> verfügt gemeinsam<br />
mit dem <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />
und dem Österreichischen Theatermuseum<br />
als größte wissenschaftliche Anstalt Österreichs<br />
über knapp vier Millionen <strong>Museum</strong>sobjekte.<br />
Zwar können die Besucherinnen an<br />
sieben <strong>Museum</strong>sstandorten (<strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong> am Burgring, neue Burg, Schatzkammer,<br />
Wagenburg in Schönbrunn, Schloss<br />
Ambras in Tirol, <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />
und Österreichisches Theatermuseum) auf<br />
über 33.000 m2 viele davon sehen, doch ist<br />
zugleich das Bewahren der nicht ständig<br />
ausgestellten <strong>Museum</strong>sobjekte ein Dauerthema<br />
für das <strong>Museum</strong>. Um den reichtum<br />
dieser Sammlungen auch für zukünftige<br />
Generationen zu erhalten, hat das Kunsthistorische<br />
<strong>Museum</strong> im Jahr <strong>2011</strong> am <strong>Wien</strong>er<br />
Stadtrand ein modernes und adäquates<br />
Depot errichtet.<br />
Ursprünglich war bei der eröffnung des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s am Burgring im Jahr<br />
1891 vorgesehen, in den ständigen Schau-<br />
sammlungen möglichst viel vom damals<br />
kaiserlichen Kunstbesitz zu zeigen. Dementsprechend<br />
dicht und eng waren die Hängungen<br />
und Aufstellungen, weniger objekte<br />
als heute wurden in Depots verwahrt. Durch<br />
den sich verändernden Ausstellungsstil in<br />
den Museen und zusätzliche erwerbungen<br />
wurden in weiterer Folge die Depoträume<br />
in den Museen immer voller, doch erfolgte<br />
erst in den 1990er Jahren die Anmietung eines<br />
externen, als Übergangslösung gedachten<br />
Depots – ein Provisorium, das immerhin<br />
fast zwanzig Jahre lang hielt.<br />
Um der Vielfalt der Sammlungen und den<br />
neuen wissenschaftlichen erkenntnissen auf<br />
dem Gebiet der Konservierung besser zu<br />
entsprechen, aber auch aus wirtschaftlichen<br />
Überlegungen wurde ab 2008 ein neues<br />
Depotkonzept entwickelt. eine Durchrechnung<br />
verschiedener Modelle ließ letztendlich<br />
angesichts der permanenten notwendigkeit<br />
eines Depots eine Variante im eigentum des<br />
<strong>Museum</strong>s auf eigenem Grund als die güns-<br />
tigste erscheinen. Die budgetierten Projektkosten<br />
einschließlich des Grundstücksankaufs<br />
und der Übersiedlung lagen bei eUr 14 Mio.,<br />
wovon das Bundesministerium für Unterricht,<br />
Kunst und Kultur eUr 3,5 Mio. für die<br />
einrichtung des Depots und die Übersiedlung<br />
der Bestände trägt. Den Hauptteil der<br />
Kosten hat das <strong>Museum</strong> daher selbst finanziert;<br />
es tauscht wie bei der Anschaffung einer<br />
privaten eigentumswohnung die Mietkosten<br />
für das bisherige alte Provisorium gegen die<br />
Finanzierungsraten für das neue Depot.<br />
Die Planung des Gebäudes erfolgte in enger<br />
Abstimmung mit internationalen Fachleuten<br />
und den Sammlungen der Museen. So<br />
konnte die Vielfalt der epochen vom Alten<br />
Ägypten bis in das 21. Jahrhundert, aber<br />
auch die jenige der Materialien und wissenschaftlichen<br />
Disziplinen am besten einfließen.<br />
nach einem Jahr Detailplanung, den erforderlichen<br />
Ausschreibungen, dem Grundstücksankauf,<br />
der einholung aller Genehmigungen<br />
und der Fixierung der Finanzierung erfolgte
im September 2010 der Spatenstich. Trotz<br />
einer besonders frostigen Wintersaison mit<br />
wetterbedingten Unterbrechungen im Dezember<br />
und Jänner war das Gebäude nach nur<br />
acht Monaten fertiggestellt. Am 6. Juli <strong>2011</strong><br />
konnte Bundesministerin claudia Schmied<br />
gemeinsam mit der Geschäfts führung des<br />
KHM mit MVK und ÖTM das neue Depot<br />
feierlich eröffnen.<br />
Mit August <strong>2011</strong> und dem Beginn der Übersiedlungen<br />
ist das neue KHM-Depot in Betrieb<br />
gegangen. Täglich fuhren die Kunsttransporte,<br />
freilich immer von <strong>Museum</strong>s- und<br />
Transportexpertinnen begleitet und überwacht,<br />
zur LKW-Anlieferungsschleuse und<br />
brachten logistisch perfekt vorbereitetes und<br />
sorgsam verpacktes Kulturgut an seinen<br />
neuen Bestimmungsort. Bis ende des Jahres<br />
wurden alle Sammlungsbestände über siedelt,<br />
die bis dahin in verschiedenen Außendepots<br />
gelagert waren; 2012 und 2013<br />
folgen dann noch weitere Kunst transporte<br />
aus Lagerräumen in den Museen selbst. Das<br />
neue Depot ist zugleich aber auch für den<br />
Sammlungszuwachs der nächsten dreißig<br />
Jahre konzipiert.<br />
es bietet auf vier Stockwerken und insgesamt<br />
14.000 m2 , davon 12.000 m2 reine Kunstlagerfläche,<br />
den Kunstobjekten ein neues,<br />
sicheres Zuhause. eine einfache, aber ziel-<br />
geschäFtsFÜhrung<br />
gerichtete Architektur erlaubt die optimale<br />
Ausnutzung der Kubatur für Zwischenebenen,<br />
rollregalsysteme und material spezifische<br />
einrichtungsgegenstände. Vom kleinformatigen<br />
Papierobjekt über Tapis serien,<br />
Theaterkostüme, Musikinstrumente, Skulpturen<br />
und Gemälde bis zu gigantischen<br />
Blöcken aus Marmor findet alles seinen<br />
idealen Platz. Die Standorterfassung im<br />
neuen Depot mittels Barcode-Systems und<br />
sofortiger rückkopplung mit der <strong>Museum</strong>s-<br />
Software TMS war für das Übersiedlungsteam,<br />
die Kuratorinnen und Kuratoren sowie<br />
die restauratorinnen und restauratoren eine<br />
besondere Herausforderung.<br />
11
12<br />
neues kunstdepot FÜr das khm mIt mVk und Ötm<br />
Durch die einrichtung von räumen für<br />
Forschung und restaurierung, Stickstoffbegasung<br />
und Quarantäne sowie eines<br />
Fotoraums zur weiteren digitalen erfassung<br />
und erforschung der Depotbestände wurde<br />
dafür gesorgt, dass das neue Kunstdepot<br />
nicht nur ein ort des Bewahrens, sondern<br />
auch einer des Forschens und der Wissenschaft<br />
ist. Selbstverständlich sind in Planung<br />
und Bau auch alle sicherheitstechnischen<br />
Aspekte eingeflossen.<br />
Als den Planungen übergeordnetes Prinzip<br />
fungierte der sogenannte „Horizont 100“<br />
und somit die Frage: „Was muss das neue<br />
Depot können und wie muss es beschaffen<br />
sein, damit auch noch nach hundert Jahren<br />
möglichst viel an originalsubstanz erhalten<br />
ist und künftigen Besucher- und Forschergenerationen<br />
zur Verfügung steht?“ Besonderes<br />
Augenmerk wurde deshalb der Haustechnik<br />
sowie dem Gebäude- und raumklima<br />
geschenkt. Die größten Schäden an deponier-<br />
tem Kulturgut sind weltweit in den letzten<br />
Jahren durch den plötzlichen Ausfall moderner<br />
Gebäudetechnik, etwa der Klimaanlagen,<br />
entstanden. Kunstgegenstände brauchen für<br />
eine optimale Lagerung in erster Linie konstante<br />
Temperatur- und Klimawerte.<br />
Das neue Depot des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />
verzichtet deshalb weitgehend auf<br />
maschinelle Klimatisierung und setzt auf<br />
Bau teilaktivierung mit geothermischer Speisung,<br />
also auf erdwärme. Dies gewährleistet<br />
Kühlung im Sommer und natürliche erwärmung<br />
im Winter, hat neben ausge wogenen<br />
Temperatur- und Luftfeuchtigkeitskurven eine<br />
Verringerung der Betriebs kosten zur Folge<br />
und bringt eine weitgehende Unabhängigkeit<br />
von fossiler energie mit sich. im<br />
nächsten Jahr soll darüber hinaus eine Fotovoltaik-Anlage<br />
die innovative energiebewirtschaftung<br />
des Depots ergänzen und auch<br />
die Kraft der Sonne für unsere Museen nutzbar<br />
machen.<br />
ressourcen zu schonen statt hungrig nach<br />
ressourcen zu sein, Funktion vor Design zu<br />
stellen und die rückbesinnung auf natürliche<br />
energievorkommen statt der Verwendung<br />
von High-Tech-energie waren die<br />
technischen und ökonomischen Leitlinien<br />
des Depotprojekts. Ziel war es letztendlich,<br />
damit eine fast „natürliche“ Umgebung zu<br />
schaffen, wie sie den meisten objekte auch<br />
schon in den Jahrhunderten davor zur<br />
Verfügung gestanden war, und gleichzeitig<br />
die erkenntnisse vor allem der letzten Jahrzehnte<br />
in den Bereichen Konservierung und<br />
Materialkunde einfließen zu lassen.<br />
Das neue Depot des KHM mit MVK und<br />
ÖTM ist bereits jetzt ein Vorzeigeprojekt<br />
im internationalen <strong>Museum</strong>sumfeld und kann<br />
sich in zahlreichen Symposien, Veranstaltungen<br />
und Vorträgen als innova tiver Beitrag<br />
zum „grünen <strong>Museum</strong>“ und zu einer<br />
„Kultur der nachhaltigkeit“ prä sentieren.<br />
Bericht: Dr. Paul FreY
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. Sabine HAAG<br />
ausstellungen<br />
Kuratorin der Ausstellung Elfenbein. Barocke Pracht am<br />
<strong>Wien</strong>er Hof, Frankfurt/Main (Liebieghaus Skulpturensammlung)<br />
<strong>2011</strong> (gemeinsam mit Maraike Bückling)<br />
publIkatIonen<br />
Vorwort, in: Josef rainer, Das Leben des Benvenuto<br />
Cellini und der Diebstahl der Saliera, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />
Herausgabe von Ausstellungskatalog Elfenbein.<br />
Barocke Pracht am <strong>Wien</strong>er Hof, Frankfurt/Main<br />
(Liebieghaus Skulpturensammlung) <strong>2011</strong><br />
(gemeinsam mit M. Bückling); „… DAS ARTIGSTE …<br />
ALS ICH MEIN TAGE WASS GESEHEN HABE …“.<br />
Elfenbeinkunst im kaiserlichen <strong>Wien</strong> der Barockzeit,<br />
ebenda, 15–31<br />
Herausgabe von Ausstellungskatalog Dürer – Cranach –<br />
Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche<br />
Porträt um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />
c. Lange, c. Metzger und K. Schütz)<br />
Herausgabe von Ausstellungskatalog Wintermärchen.<br />
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von<br />
Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />
r. de Leeuw und c. Becker)<br />
Herausgabe von Ausstellungskatalog Schaurig schön.<br />
Ungeheuerliches in der Kunst, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
Herausgabe von Ausstellungskatalog M. Alram –<br />
K. Vondrovec – U. Werz – B. Zäch, Götter, Menschen<br />
und das Geld der Griechen, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
(gemeinsam mit n. Kurmann)<br />
Herausgabe von Ausstellungskatalog o. Biba –<br />
i. Fuchs – r. Hopfner, „Der Himmel hängt voller<br />
Geigen“. Die Violine in Biedermeier und Romantik,<br />
<strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
Herausgabe von Ausstellungskatalog Jan Fabre.<br />
Die Jahre der Blauen Stunde. The Years of the Hour Blue,<br />
<strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
Herausgabe von Ausstellungskatalog Trinkfest! Bacchus<br />
lädt ein, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
Herausgabe von Ausstellungskatalog All’Antica.<br />
Götter & Helden auf Schloss Ambras, innsbruck<br />
(Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
Herausgabe von Ausstellungskatalog Das Eigene &<br />
das Fremde, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
Herausgabe von Ausstellungskatalog G. Swoboda,<br />
Zu Gast in Ambras. Die Zerstörung des Tempels in<br />
Jerusalem von Nicolas Poussin, innsbruck<br />
(Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
Herausgabe von Ausstellungskatalog P. rainer,<br />
Splendour & Power. Imperial Treasures from Vienna,<br />
cambridge (The Fitzwilliam <strong>Museum</strong> cambridge)<br />
<strong>2011</strong> (gemeinsam mit c. Holzach und K. Schneider)<br />
Herausgabe von <strong>Jahresbericht</strong> 2010 <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong> mit MVK und ÖTM, redaktion: F. Pichorner<br />
Herausgabe von Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung –<br />
Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen<br />
<strong>2011</strong>); Bd. 8, <strong>2011</strong>; redaktion: M. Grießer, A. Huber<br />
und e. oberthaler<br />
Herausgabe von B. Darmstädter unter Mitarbeit von<br />
D. Salaberger und mit einem Beitrag von Bruce Dickey,<br />
Die Zinken und der Serpent der Sammlung alter Musikinstrumente<br />
(Sammlungskataloge des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s, Bd. 7), <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />
Herausgabe von Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen<br />
im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>. Ein <strong>Museum</strong>sbuch für<br />
junge Leser, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />
Herausgabe von D. Uchtmann, Tafelfreuden in der<br />
Kunst; Blumenpracht in der Kunst; Liebespaare in<br />
der Kunst, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
12.1. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger<br />
und ihre Neuaufstellung, <strong>Wien</strong>, Kunsthistorische<br />
Gesellschaft am institut für Kunstgeschichte der<br />
Universität <strong>Wien</strong><br />
3.3. Vermeer. Die Malkunst – Spurensicherung an<br />
einem Meisterwerk, Bregenz, Vorarlberger Landesmuseum,<br />
Tagung Mit Dingen argumentieren.<br />
Die Sonderausstellung<br />
11.3. Die Relevanz der Herkunft und die aktuelle<br />
berufliche Tätigkeit, Bregenz, Kunsthaus, Vortragsreihe<br />
Wiedersehen in Bregenz<br />
31.3. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger<br />
und ihre Neuaufstellung, <strong>Wien</strong>, Bundesdenkmalamt,<br />
Gesellschaft für Denkmalpflege<br />
5.4. Benvenuto Cellini’s Saliera: A Royal gift, new York,<br />
cosmopolitan club<br />
5.5. Festrede zur eröffnung emsiana <strong>2011</strong>, Hohenems,<br />
Markus Sittikus Saal<br />
12.5. Cellini’s Saliera, Linz, ars electronica<br />
3.10. KHM – History and Collections, San Francisco,<br />
de Young <strong>Museum</strong>, Ausstellung Masters of Venice<br />
11.11. Die Kunstkammer: Kulturerbe Europas, <strong>Wien</strong>,<br />
Hofburg, Art & Antique Messe<br />
21.11. Die Kunstkammer des KHM: Staunen –<br />
Lernen – Wissen, <strong>Wien</strong>, Hotel de France,<br />
rotary <strong>Wien</strong> nord-ost<br />
Dr. Franz PicHorner<br />
geschäFtsFÜhrung<br />
publIkatIonen<br />
redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />
r. de Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen.<br />
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst<br />
von Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
(gemeinsam mit U. Becker)<br />
redaktion von <strong>Jahresbericht</strong> 2010 <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong> mit MVK und ÖTM, hg. von S. Haag<br />
Dr. Paul FreY<br />
publIkatIonen<br />
Herausgabe von Bulletin Kunst & recht i und ii,<br />
Jg. 2, <strong>2011</strong><br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
27.1. Privates Sammeln, <strong>Wien</strong>, cercle Kunst & Recht<br />
14.4. Kulturmanagement und <strong>Museum</strong>sführung –<br />
das KHM von innen, <strong>Wien</strong>, rotary <strong>Wien</strong>-Hofburg<br />
9.5. Die Wiedereröffnung der Kunstkammer, <strong>Wien</strong>,<br />
rotary <strong>Wien</strong>-Schönbrunn<br />
16.9. Ausgliederung von Museen in Österreich,<br />
Köln, Kulturdezernat Köln<br />
25.9. Kinder der Aufklärung – das <strong>Museum</strong> und<br />
das ABGB, <strong>Wien</strong>, Zivilrechtslehrertagung <strong>2011</strong><br />
(25.–27.9.)<br />
28.9. Der Jurist im Unternehmen, <strong>Wien</strong>,<br />
Juristen-Tagung<br />
5.10. The Reopening of the Kunstkammer –<br />
a Realm of Fantasy, new York<br />
lehrtätIgkeIt<br />
WS <strong>2011</strong>/12 Kulturrecht I, <strong>Wien</strong>, Universität,<br />
rechtswissenschaftliche Fakultät, Vorlesung<br />
13
14<br />
kuratorIum, VereIne<br />
mItglIeder des kuratorIums des khm mIt<br />
mVk und Ötm zum 31.12.<strong>2011</strong><br />
Vorsitzender: Dkfm. Peter PÜSPÖK<br />
Stellvertreter: em. Univ.-Prof. Dr. Theodor ÖHLinGer<br />
Dr. Brigitte BorcHArDT-BirBAUMer<br />
Dr. roswitha DenK<br />
Dr. rudolf erTL<br />
Hr Dr. Josef KircHBerGer<br />
MMag. Bernhard MAZeGGer<br />
ADir. Johann PAUXBerGer<br />
Mr Di Wolfgang PoLZHUBer<br />
VorstandsmItglIeder des VereIns der<br />
Freunde des kunsthIstorIschen museums<br />
obmann: Dr. Konstantin KLien<br />
1. Stellvertreter: Hr Prof. Dr. Wilfried SeiPeL<br />
2. Stellvertreter: Dr. Johanna ScHÖnBUrG-HArTenSTein<br />
Schriftführer: em. Univ.-Prof. Dr. Theodor ÖHLinGer<br />
Schatzmeister: Dr. Pipin HenZL<br />
Mag. Dr. Alfred BroGYAnYi<br />
rA Dr. Martin eDer<br />
GD Dr. Sabine HAAG<br />
Präsident Dkfm. Dr. claus J. rAiDL<br />
GD Dr. Walter roTHenSTeiner<br />
Kr Herbert ScHiMeTScHeK<br />
Dr. Gertrude TUMPeL-GUGereLL<br />
VorstandsmItglIeder des VereIns<br />
InternatIonal FrIends oF khm<br />
President: Dr. christiana KiLLiAn<br />
Vice President: GD Dr. Sabine HAAG<br />
Treasurer: Dr. Stephen M. HArniK<br />
Secretary: Alice A. KnAPP<br />
Assistant Secretary: Dr. Stephen M. HArniK<br />
Members: Dr. renée Price<br />
Dr. Franz PicHorner<br />
Dr. Johanna ScHÖnBUrG-HArTenSTein<br />
Dr. Géza von HABSBUrG<br />
VorstandsmItglIeder des VereIns<br />
Freunde der VÖlkerkunde<br />
Präsident: Prof. erwin MeLcHArDT<br />
1. Vizepräsident: Univ.-Prof. Dr. christian F. FeeST<br />
2. Vizepräsidentin: Dr. Barbara PLAnKenSTeiner<br />
1. Schriftführerin: Mag. Petra nAVArA-UnTerLUGGAUer<br />
2. Schriftführer: Dr. christian ScHicKLGrUBer<br />
Schatzmeister: John MArSHALL<br />
Schatzmeister Stv.: Dr. claudia AUGUSTAT<br />
Weitere Mitglieder: a. o. Univ.-Prof. Dr. Thomas FiLLiTZ<br />
renate GrÜnBerGer †<br />
Mag. Sita TreYTL<br />
Mag. Margit WAGner<br />
1. rechnungsprüfer: Dr. norbert MYLiUS<br />
2. rechnungsprüferin: Susi GrAcZoL<br />
VorstandsmItglIeder des VereIns der<br />
Freunde der wagenburg<br />
Präsidentin: Dkfm. Heide SenGer-WeiSS<br />
Vizepräsidentin: Dir. Dr. Monica KUrZeL-rUnTScHeiner<br />
Kassierin: Mag. Diana MAUTner-MArKHoF<br />
1. rechnungsprüfer: Mag. Franz P. KUS<br />
2. rechnungsprüfer: Dr. Stefan WUrST<br />
VorstandsmItglIeder des VereIns<br />
Freunde der hoFJagd- und rÜstkammer<br />
Präsident: Dr. Veit SorGer<br />
Vizepräsident: Dr. christian KonrAD<br />
Schatzmeister: Mag. Peter BÖHLer<br />
Vizeschatzmeister: Dr. Andreas TreicHL<br />
Generalsekretär: Karl HoHenLoHe
organIgramm khm mIt mVk und Ötm<br />
Generalsekretariat<br />
corporate Design<br />
Ägyptisch-orien -<br />
ta lische Sammlung<br />
Antikensammlung<br />
Münzkabinett<br />
Kunstkammer &<br />
Schatzkammern<br />
Gemäldegalerie<br />
Hofjagd- &<br />
rüstkammer<br />
Sammlung alter<br />
Musikinstrumente<br />
Wagenburg &<br />
Monturdepot<br />
Schloss Ambras<br />
Archiv<br />
Bibliothek<br />
KHM<br />
Sammlungen<br />
Generaldirektion<br />
Wissenschaftliche Geschäftsführung<br />
Kommunikation &<br />
Marketing<br />
<strong>Museum</strong> &<br />
Publikum<br />
Visuelle Medien<br />
naturwissenschaft-<br />
liches Labor<br />
MVK<br />
Direktion<br />
ÖTM<br />
Direktion<br />
Sponsoring &<br />
events<br />
Ausstellungs-<br />
management<br />
Publikationen<br />
Personal-<br />
management<br />
organisation &<br />
einkauf<br />
Ticketing &<br />
Tourismus<br />
Sicherheits-<br />
management<br />
informations-<br />
technologie<br />
Kaufmännische<br />
Geschäftsführung<br />
Buchhaltung &<br />
Finanzen<br />
controlling &<br />
Projektmanagement<br />
Shops & repro<br />
Gebäude-<br />
management<br />
geschäFtsFÜhrung<br />
recht<br />
15
16<br />
sammlung<br />
AUS Der cHroniK Von<br />
KHM, MVK UnD ÖTM
aus der chronIk Von khm, mVk und Ötm<br />
17.1.<br />
Antritts-<strong>Presse</strong>konferenz der neuen Direktorin der<br />
Gemäldegalerie Dr. Sylvia Ferino<br />
20.–26.1.<br />
GD Sabine Haag führt Gespräche zu Ausstellungskooperationen<br />
in Japan<br />
1.2.<br />
eröffnung der Ausstellung Bali. Kunst im Wandel im MVK<br />
2.2.<br />
<strong>Presse</strong>konferenz und Ausstellungseröffnung Elfenbein.<br />
Barocke Pracht am <strong>Wien</strong>er Hof in der Liebieghaus<br />
Skulpturensammlung Frankfurt/Main durch GD Sabine<br />
Haag und Direktor Max Hollein<br />
Generalversammlung des Vereins „egypt & Austria“<br />
im Vortragsraum des KHM<br />
9. 2.<br />
eröffnung der von Sylvia Ferino kuratierten Ausstellung<br />
Arcimboldo. Artista milanese tra Leonardo e Caravaggio<br />
im Palazzo reale in Mailand<br />
14.2.<br />
<strong>Presse</strong>konferenz, Preview und eröffnung der Ausstellung<br />
Schaurig schön (intermezzo 4) in der Kuppelhalle des<br />
KHM<br />
15.2.<br />
BM Dr. claudia Schmied überreicht Dr. Paul Frey das<br />
Dekret für eine weitere Funktionsperiode als kfm.<br />
Ge schäftsführer des KHM mit MVK und ÖTM (ab<br />
1.4.2012)<br />
17.2.<br />
<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung Die<br />
Kultur der Kulturrevolution. Personenkult und politisches<br />
Design im China von Mao Zedong im MVK<br />
18.2.<br />
Fremdenführerinnen-Tag im KHM<br />
Blindenprojekt der Abteilung <strong>Museum</strong> und Publikum<br />
19.2.<br />
eröffnung des neuen Kreativateliers im KHM<br />
19.–23.2.<br />
GD Haag nimmt als Delegationsmitglied am Staatsbesuch<br />
von BP Dr. Heinz Fischer in Singapur teil<br />
23.2.<br />
inszenierung von Ganymed Boarding von Jacqueline<br />
Kornmüller und Peter Wolf vor Alten Meistern in der<br />
Gemäldegalerie des KHM<br />
24.2.<br />
Lesung Schnitzler’s hidden manuscripts in Kooperation<br />
mit der israelitischen Kultusgemeinde <strong>Wien</strong> im eroica-<br />
Saal des ÖTM<br />
25.2.<br />
erster Workshop der Führungskräfte des KHM mit MVK<br />
und ÖTM zur neuen Markenstrategie des KHM mit der<br />
Agentur „Brainds“<br />
2.3.<br />
<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung<br />
Mantel der Träume im eroica-Saal des ÖTM<br />
9.3.<br />
51. Sitzung des Kuratoriums im Vortragsraum des KHM<br />
Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM<br />
10.3.<br />
Bilanzpressekonferenz im Vortragsraum des KHM<br />
Präsentation des Sammlungskataloges Caravaggio<br />
und der internationale Caravaggismus in der Gemäldegalerie<br />
des KHM durch die Direktorin der Bibliotheca<br />
Hertziana, rom, Prof. Dr. Sybille ebert-Schifferer<br />
15.3.<br />
Vorstandssitzung des Vereins der Freunde des KHM<br />
16.3.<br />
Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM<br />
Benefiz-Suppenessen der Katholischen Frauenbewegung<br />
in Anwesenheit von BP Dr. Heinz Fischer<br />
in der Säulenhalle des MVK<br />
Konzert und Buchpräsentation Leo Fall. Spöttischer<br />
Rebell der Operette von Stefan Frey, christine Stemprok<br />
und Wolfgang Dosch im eroica-Saal des ÖTM<br />
21.3.<br />
<strong>Presse</strong>konferenz, Preview und eröffnung der Ausstellung<br />
al-Fann. Kunst der islamischen Welt aus der Sammlung<br />
al-Sabah, Kuwait in der Kuppelhalle des KHM durch<br />
BP Dr. Heinz Fischer und Sheikha Hussa al-Sabah<br />
al-Salem al-Sabah<br />
22.3.<br />
Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Gerte reichelt<br />
Reproduk tionsrechte an Kunstwerken im ÖTM<br />
23.3.<br />
Lesung von Michael Köhlmeier im rahmen der<br />
Aus stellung Schaurig schön in der Kuppelhalle des KHM<br />
25.3.<br />
eröffnung der vom KHM organisierten Ausstellung<br />
Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval auf der<br />
Schallaburg<br />
25.–30.3.<br />
indian Festival in Kooperation mit der Botschaft der<br />
republik indien in der Säulenhalle des MVK und auf<br />
dem Heldenplatz<br />
30.3.<br />
GD Haag führt Kooperationsgespräche mit dem<br />
Museo del Prado in Madrid<br />
inszenierung von Ganymed Boarding in der<br />
Gemäldegalerie des KHM<br />
Konzert und Lesung mit Peter esterhazy und dem Trio<br />
Lignum im rahmen der Ausstellung Mantel der Träume<br />
im eroica-Saal des ÖTM<br />
1.4.<br />
Übernahme des Kaffeehausbetriebs in KHM und MVK<br />
durch die Gourmet Group<br />
chronIk<br />
1.–2.4.<br />
erster Wissenschaftstag des KHM am Semmering<br />
(Moderation: Dr. Arnold Mettnitzer)<br />
3.–6.4.<br />
GD Haag und Dr. Pichorner nehmen am Board-Meeting<br />
der international Friends of KHM in new York teil und<br />
führen Kooperationsgespräche<br />
6.4.<br />
Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des KHM<br />
7.4.<br />
eröffnung der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein<br />
auf Schloss Ambras in Anwesenheit von BM claudia<br />
Schmied<br />
Vortrag Die Gedichte Mao Zedongs und ihre<br />
Übersetzung ins Deutsche von Dr. Helmut opletal<br />
und Lesung von Paul Stein und erwin Landrichter<br />
im rahmen der Ausstellung Die Kultur der<br />
Kulturrevolution im Vortragssaal des MVK<br />
Kick-off-event 11 festival for fashion & photography<br />
von Unit F in der Säulenhalle des MVK<br />
11.4.<br />
Tag der Freunde des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s und<br />
eröffnung der neuen Member’s Lounge im 2. Stock<br />
des KHM<br />
Besuch der Bundespräsidentin der Schweizerischen<br />
eidgenossenschaft Micheline calmy-rey und von<br />
BP Dr. Heinz Fischer in der Schatzkammer<br />
12.4.<br />
Besuch von BP Dr. Heinz Fischer und Gästen in<br />
der Ausstellung al-Fann<br />
iMPULS-Projekt-Workshop im Vortragssaal des<br />
MVK<br />
13.4.<br />
Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie des<br />
KHM<br />
14.4.<br />
<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung<br />
„Der Himmel hängt voller Geigen“ auf dem<br />
Jagdplateau der neuen Burg<br />
16.4.<br />
GD Haag eröffnet die Kunstkammer-Ausstellung<br />
Glanz der Macht in Halle/Saale, Stiftung Moritzburg<br />
19.4.<br />
Gleichenfest für das neue Depot am Stadtrand von<br />
<strong>Wien</strong><br />
27.4.<br />
Finissage von Ganymed Boarding in der Gemäldegalerie<br />
des KHM<br />
1.5.<br />
Benefizveranstaltung für die opfer der Atomkatastrophe<br />
und des Tsunami in Japan, veranstaltet vom MVK<br />
2.5.<br />
open House auf Schloss Ambras<br />
17
18<br />
aus der chronIk Von khm, mVk und Ötm<br />
3.5.<br />
Premiere von Play Ganymed – ein Projekt für<br />
100 Schulklassen von wenn es soweit ist, inszeniert<br />
von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf in der<br />
Gemäldegalerie des KHM<br />
<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung<br />
Jan Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde in der<br />
Gemäldegalerie<br />
9.5.<br />
eröffnung der Ausstellung Die Meisterklasse druckt<br />
Ex Libris, veranstaltet von der Höheren Graphischen<br />
Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt im eroica-Saal des<br />
ÖTM<br />
11.5.<br />
BM Dr. claudia Schmied besucht die Wagenburg<br />
Zweiter Workshop der Führungskräfte des KHM mit<br />
MVK und ÖTM zum Thema Markenstrategie mit der<br />
Agentur „Brainds“<br />
13.5.<br />
GD Haag führt die Gruppe „The Monaco Project<br />
for the Arts“ durch die Kunstkammer-Depots<br />
17.5.<br />
Der polnische regisseur Lech Majewski präsentiert<br />
seinen Bruegel-Film The Mill and the Cross in der<br />
Generaldirektion des KHM<br />
19.5.<br />
Performance von nikolaus Gansterer De-Stilling<br />
Still Life im Foyer des KHM<br />
23.5.<br />
eröffnung der Ausstellung Was Wir Sehen. Bilder,<br />
Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik einer anthro -<br />
po metrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika<br />
im MVK<br />
Theatralische Lesung Arthur Schnitzler und das<br />
Judentum mit elisabeth orth und cornelius obonya<br />
in Kooperation mit dem Kulturpanel der israelitischen<br />
Kultusgemeinde im eroica-Saal des ÖTM<br />
25.5.<br />
52. Sitzung des Kuratoriums im Seminarraum des<br />
MVK<br />
<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung<br />
Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder<br />
aus drei Jahrhunderten im eroica-Saal des ÖTM<br />
26.–28.5.<br />
Teilnahme von GD Haag an der internationalen<br />
<strong>Museum</strong>sdirektorenkonferenz (Bizot Group) in oxford<br />
30.5.<br />
<strong>Presse</strong>konferenz, Preview und eröffnung der Ausstellung<br />
Dürer. Cranach. Holbein. Die Entdeckung des Menschen:<br />
Das deutsche Porträt um 1500 in der Kuppelhalle des<br />
KHM<br />
1.6.<br />
GD Haag nimmt an der Ausstellungseröffnung Pietas<br />
Jan Fabre in der nuova Scuola Grande di Santa Maria<br />
della Misericordia in Venedig teil<br />
6.6.<br />
Bundesmuseen-Direktorenkonferenz im<br />
naturhistorischen <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong><br />
16.6.<br />
Study Day in Kooperation mit dem „Verein egypt &<br />
Austria“ zum Thema Das alte Ägypten in der Reiseliteratur<br />
im Vortragsraum des KHM<br />
19.6.<br />
open House in der Wagenburg<br />
20.6.<br />
<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung<br />
Götter, Menschen und das Geld der Griechen des<br />
Münzkabinetts in der Kuppelhalle des KHM<br />
21.6.<br />
Betriebsratsversammlung im Vortragssaal des MVK<br />
22.6.<br />
<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung<br />
All’Antica. Götter & Helden durch BM Univ.-Prof.<br />
Dr. Karlheinz Töchterle auf Schloss Ambras<br />
6.7.<br />
eröffnung des neuen <strong>Museum</strong>sdepots in Himberg<br />
durch BM Dr. claudia Schmied<br />
19.7.<br />
Sommerball im ÖTM<br />
28.–29.7.<br />
Dritter Workshop der Führungskräfte des KHM mit<br />
MVK und ÖTM zum Thema Markenstrategie mit<br />
der Agentur „Brainds“<br />
29.7.<br />
Die französische Kulturministerin roselyne Bachelot<br />
narquin besucht die Ausstellung Dürer – Cranach –<br />
Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche<br />
Porträt um 1500 im KHM<br />
31.7.<br />
Der langjährige Kurator und Direktor der Kunstkammer<br />
und Schatzkammer (2000–2002), Dr. rudolf Distelberger,<br />
stirbt im 75. Lebensjahr<br />
3.8.<br />
GD Haag und GD Wieczorek geben im rahmen einer<br />
<strong>Presse</strong>konferenz in den reiss-engelhorn-Museen in<br />
Mannheim eine fünfjährige Kooperation bekannt<br />
4.–17.8.<br />
Sound-Video installation Private Nature in der<br />
Bacchus-Grotte von Schloss Ambras<br />
15.8.<br />
Dr. Franz Pichorner und Mag. Paulus rainer<br />
eröffnen die KHM-Ausstellung Splendour & Power.<br />
Imperial Treasures from Vienna im Fitzwilliam <strong>Museum</strong>,<br />
cambridge<br />
6.9.<br />
<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung<br />
Wald / Baum / Mensch im MVK<br />
11.9.<br />
open House in der neuen Burg, veranstaltet gemeinsam<br />
mit der Österreichischen nationalbibliothek<br />
12.9.<br />
<strong>Presse</strong>konferenz im KHM; Sneak Preview zur Kunstkammer<br />
mit BM Dr. claudia Schmied am Maria<br />
Theresien-Platz und eröffnung eines info-containers<br />
14.9.<br />
GD Haag und Dr. Karl Schütz eröffnen die Ausstellung<br />
Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des<br />
Menschen: Das deutsche Porträt um 1500 in der<br />
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München<br />
15.–17.9.<br />
Tagung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde<br />
(DGV) im MVK<br />
19.9.<br />
<strong>Presse</strong>konferenz mit Jasper Sharp Modern and<br />
Contemporary Art Programme in der Kuppelhalle<br />
des KHM<br />
21.9.<br />
Performance La Battaglia di Constantinopel. Eine<br />
virtuelle Erkundung von Krieg, Religion und Politik,<br />
produziert von PHAce in Kooperation mit Klangspuren<br />
Schwaz in Tirol mit Texten von Yamamoto Tsunetomo,<br />
Yukio Mishima und Tanizaki Jun‘ichiro im KHM<br />
25.9.<br />
Matinee mit den Quatuor Mosaïques zur Finissage<br />
der Ausstellung „Der Himmel hängt voller Geigen“.<br />
Die Violine in Biedermeier und Romantik im<br />
Marmorsaal der neuen Burg<br />
28.9.<br />
53. Sitzung des Kuratoriums im Vortragsraum des KHM<br />
29.9.<br />
Kuratorengespräch Zu Gast in Ambras mit GD Haag<br />
und Dr. Gudrun Swoboda auf Schloss Ambras<br />
1.10.<br />
Lange nacht der Museen<br />
Jubiläumsfest: 20 Jahre Österreichisches Theatermuseum<br />
mit Maria Happel, Michael Maertens, Heinz Zuber u. a.<br />
im ÖTM<br />
3.10.<br />
GD Haag hält beim Annual Donors‘ Luncheon in den<br />
Fine Arts Museen, San Francisco, einen Vortrag über die<br />
venezianische Malerei in der Gemäldegalerie des KHM<br />
Dr. Sylvia Ferino und Dr. Pichorner eröffnen die Ausstellung<br />
Fürstlich gesammelt. Van Eyck / Gossaert / Bruegel.<br />
Meisterwerke des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> im<br />
Groeningemuseum, Brügge<br />
5.10.<br />
Besuch von Devisingh ramsingh Shekhawat, Gemahl<br />
der Staatspräsidentin der republik indien, und Frau<br />
Margit Fischer in der Schatzkammer<br />
Kfm. GF Dr. Paul Frey eröffnet gemeinsam mit Michael<br />
Gigl den neuen Pop-Up Store in new York
6.10.<br />
Musiksalon mit dem Musikkritiker der „<strong>Presse</strong>“<br />
Wilhelm Sinkovicz im ÖTM<br />
16.10.<br />
Fundraising-Dinner in der Kuppelhalle des KHM<br />
und Preview der Ausstellung Wintermärchen. Winter-<br />
Dar stellungen in der europäischen Kunst von Bruegel<br />
bis Beuys im KHM<br />
17.10.<br />
Board meeting der „international Friends of KHM“<br />
in der Generaldirektion<br />
<strong>Presse</strong>konferenz, Preview und eröffnung der Ausstel<br />
lungen Wintermärchen. Winter-Darstellungen in<br />
der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys und<br />
„… Alles ist sehr schön ausgefallen“ (Kaiser Franz<br />
Joseph I.). 120 Jahre <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> im<br />
KHM durch BP Dr. Heinz Fischer<br />
18.10.<br />
Vortrag Harsh Winters, Fascinating Stories: Dutch<br />
Winterlandscapes in Historic Perspective von Pieter<br />
roelofs, rijksmuseum, Amsterdam, im rahmen der<br />
Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen<br />
in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im<br />
Vortragssaal des KHM<br />
Fundraising Dinner für die neuaufstellung zur Hofjagd<br />
in der Hofjagd- und rüstkammer auf dem Jagdplateau<br />
der neuen Burg<br />
19.10.<br />
Betriebsversammlung im Bassano Saal<br />
eröffnung der Ausstellung Heinrich von Kleist<br />
1777–1811 im ÖTM<br />
20.10.<br />
Vorstandssitzung und Generalversammlung des<br />
„Vereins der Freunde des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s“<br />
21.10.<br />
Symposium in Kooperation mit der Botschaft der<br />
republik der Philippinen im MVK<br />
Symposium Kulturgüterschutz in Europa. Schutz von<br />
archäologischem Kulturgut – Schwerpunkt Griechenland<br />
und Türkei in Kooperation mit der „Forschungsgesellschaft<br />
Kunst & recht“ im ephesos <strong>Museum</strong><br />
22.10.<br />
Aktionstag für Kinder im rahmen der Ausstellung<br />
Wald / Baum / Mensch im MVK<br />
24.10.<br />
Dr. Steven engelsman, Direktor des Völkerkundemuseums<br />
in Leiden, wird zum neuen Direktor des<br />
<strong>Museum</strong>s für Völkerkunde ernannt (Amtsantritt:<br />
1.5.2012)<br />
28.10.<br />
Dr. Sylvia Ferino eröffnet die KHM-Ausstellung Masters<br />
of Venice. Renaissance Painters of Passion and Power<br />
from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, Vienna im de<br />
Young <strong>Museum</strong> in San Francisco<br />
3.–5.11.<br />
Teilnahme von GD Haag an der internationalen<br />
<strong>Museum</strong>sdirektorenkonferenz (Bizot Group) in<br />
Washington<br />
7.11.<br />
eröffnung der Ausstellung Renessenz. Facetten<br />
der Renaissance in der Kuppelhalle des KHM und<br />
Präsen tation der neuen KHM-Dienstkleidungen<br />
9.11.<br />
Präsentation der im Verlag christian Brandstätter<br />
erschienenen Bücher Tafelfreuden in der Kunst;<br />
Blumenpracht in der Kunst; Liebespaare in der Kunst<br />
von Daniel Uchtmann in der Kuppelhalle des KHM<br />
14.11.<br />
Buchpräsentation Alte Meister gezeichnet von Mahler<br />
mit nicolas Mahler in Kooperation mit dem Suhrkamp<br />
und dem insel Verlag, moderiert von Andreas Platthaus,<br />
FAZ, und gelesen von Martin Schwab im Bassano Saal<br />
des KHM<br />
Die Produktion Ganymed Boarding erhält im rahmen<br />
einer Galaveranstaltung im raimund Theater den<br />
<strong>Wien</strong>er Theaterpreis „nestroy“ für die beste off<br />
Produktion<br />
15.11.<br />
54. Sitzung des Kuratoriums im Vortragsraum des<br />
KHM<br />
<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung<br />
Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika<br />
und Lateinamerika in der Säulenhalle des MVK<br />
16.11.<br />
<strong>Presse</strong>konferenz und eröffnung der Ausstellung Zauber<br />
des bunten Schattens. Das chinesische Schattentheater<br />
im ÖTM<br />
17.–18.11.<br />
Gastspiel des chinesischen Schattentheaters aus<br />
changsha Schildkröte und Kranich im ÖTM<br />
18.11.<br />
Fremdenführerinnen-Tag im KHM<br />
19.11.<br />
Aktionstag für Kinder im rahmen der Ausstellung<br />
Wald / Baum / Mensch im MVK<br />
21.11.<br />
Bundesmuseendirektorinnensitzung im MAK<br />
23.11.<br />
Vortrag Such dir den Schnee vom vergangenen Jahr.<br />
Eine Winterreise durch die Kunst Europas von ronald<br />
de Leeuw im rahmen der Ausstellung Wintermärchen.<br />
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von<br />
Bruegel bis Beuys im Vortragssaal des KHM<br />
24.–26.11.<br />
internationales Symposium Eine sichtbare Geschichte<br />
der Kunst. Europäische <strong>Museum</strong>skultur um 1800 im<br />
Bassano Saal des KHM<br />
chronIk<br />
25.11.<br />
Szenische Lesung von Ulrich Matthes KLEIST.<br />
Geschichte einer Seele im rahmen der Ausstellung<br />
Heinrich von Kleist 1777–1811 im ÖTM<br />
28.11.<br />
Feier des national Day der Botschaft von Panama<br />
im MVK<br />
29.11.<br />
BP Dr. Heinz Fischer und der Präsident der Palästinensischen<br />
Autonomiebehörde Mahmud Abbas besuchen<br />
die Schatzkammer<br />
1.12.<br />
Konzertabend Franz Schubert: Winterreise.<br />
Liederzyklus op. 89, D 911 mit Georg Lehner,<br />
Bariton, und David Lutz, Klavier im rahmen der<br />
Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen<br />
in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys<br />
im Bassano Saal des KHM<br />
6.12.<br />
Bundesmuseendirektorinnenkonferenz in der<br />
General direktion der Österreichischen<br />
nationalbibliothek<br />
Vortrag Der Lauf der Zeit: Zur Darstellung des Winters<br />
in Tapisserien von Dr. Katja Schmitz-von Ledebur im<br />
rahmen der Ausstellung Wintermärchen. Winter-<br />
Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel<br />
bis Beuys im Vortragssaal des KHM<br />
14.12.<br />
BM Dr. claudia Schmied besucht die Ausstellung<br />
Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der<br />
europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im KHM<br />
Vortrag Von Göttern und Eisläufern. Winterallegorien<br />
für Garten, Tisch und Kunstkammer von Dr. claudia<br />
Lehner-Jobst im rahmen der Ausstellung Winter<br />
märchen. Winter-Darstellungen in der europäischen<br />
Kunst von Bruegel bis Beuys im Vortragssaal des<br />
KHM<br />
15.12.<br />
Musiksalon im Bassano Saal: Der Musikkritiker der<br />
„<strong>Presse</strong>“ Dr. Wilhelm Sinkovicz im Gespräch mit<br />
Ausstellungskurator ronald de Leeuw<br />
16.12.<br />
Weihnachtsempfang An African Christmas With<br />
MoZuluArt in der Säulenhalle des MVK<br />
19.12.<br />
Weihnachtsfeier für die Mitarbeiterinnen im KHM<br />
20.12.<br />
Vortrag Splendeurs et misères: Depicting Winter in<br />
the 19 th Century von ronald de Leeuw im rahmen<br />
der Ausstellung Wintermärchen. Winter-Darstellungen<br />
in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys im<br />
Vortragssaal des KHM<br />
31.12.<br />
Silvestergala in der Kuppelhalle des KHM<br />
19
20 sammlung<br />
SAMMLUnGen DeS<br />
KUnSTHiSToriScHen MUSeUMS
ägyptIsch-orIentalIsche sammlung<br />
Dr. regina HÖLZL, Direktorin<br />
Mag. Michaela HÜTTner<br />
Mag. Michael neUMAnn (ab 1.8.)<br />
Barbara PoroPATicH (bis 31.12.)<br />
Mag. Doris BAUer (bis 31.12.)<br />
Sabine MUcKenSTUrM<br />
restaurierung<br />
Mag. irene enGeLHArDT<br />
Mag. Michael LoAcKer<br />
Mag. Vanessa noVAK-TUcoM<br />
generalreVIsIon der InVentare<br />
Die Ägyptisch-orientalische Sammlung besitzt<br />
insgesamt vier inventare: das sogenannte<br />
Hauptinventar (Ägyptisches inventar), das<br />
Semitische inventar, das Sonderinventar<br />
„Sichem“ sowie das Archäologische inventar<br />
(A-inventar).<br />
Das erste ägyptische inventar der kaiserlichen<br />
Sammlungen war das sogenannte Supplementinventar,<br />
das 1824 von Anton von Steinbüchel,<br />
Direktor des Münz- und Antikenkabinettes,<br />
vorgelegt wurde. Bis zum Jahre<br />
1821 waren die nicht sehr zahlreichen<br />
Aegyptiaca der habsburgischen Sammlung<br />
Teil der Antikensammlung. Anlass für die<br />
Begründung eines gesonderten ägyptischen<br />
inventars war der Ankauf von mehr als 3000<br />
objekten durch ernst August Burghart für die<br />
kaiserlichen Sammlungen, womit die Aegyptiaca<br />
– wie auch die Münzen und die Antikensammlung<br />
– zu einem gesonderten Sammlungs<br />
bereich innerhalb des Münz- und Antikenkabinettes<br />
zusammengefasst wurden. 1875<br />
wurde im Zuge einer General inventur ein<br />
neues inventar angelegt, das bis heute als sogenanntes<br />
Hauptinventar weitergeführt wird.<br />
Das Semitische inventar wurde 1894 begründet,<br />
nachdem das Kunsthistorische<br />
<strong>Museum</strong> 660 objekte aus Südarabien erhalten<br />
hatte, die der Forscher eduard Glaser<br />
von seiner vierten expeditionsreise aus dem<br />
Jemen mitbrachte. in der Folge wurden im<br />
Semitischen inventar nicht nur südarabische<br />
objekte inventarisiert, sondern auch objekte<br />
anderer orientalischer Kulturen. Die Ägyptische<br />
Sammlung wurde dadurch zur „Ägyptisch-orientalischen<br />
Sammlung“.<br />
im Zuge der Generalrevision der inventare<br />
der Ägyptisch-orientalischen Sammlung von<br />
1952 wurden verstreute Bestände entdeckt,<br />
die offenbar von den Grabungen des Bibelforschers<br />
und Archäologen ernst Sellin in<br />
Sichem/Palästina stammten. Die zugehörigen<br />
objekte wurden identifiziert und 1965 im<br />
sogenannten Sonderinventar „Sichem“ inventarisiert.<br />
Das jüngste inventar der Ägyptisch-orientalischen<br />
Sammlung ist das Archäologische<br />
inventar (A-inventar). Dieses umfasst die<br />
Funde aus den österreichischen UneScorettungsgrabungen<br />
in Sayala (nubien) und<br />
aus den Grabungen des Österreichischen<br />
Archäologischen instituts Kairo aus den<br />
1960er bis 1980er Jahren, die im Asasif<br />
(Theben) und in Tell el-Daba im ostdelta<br />
gefunden wurden. Die letzte Fundteilung<br />
fand 1984 statt. Die Funde aus den Grabungen<br />
in Sayala kamen zunächst an das naturhistorische<br />
<strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong> und wurden<br />
von diesem an die Ägyptisch-orientalische<br />
Sammlung des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />
abgegeben; die Funde aus dem Asasif und<br />
aus Tell el-Daba gelangten direkt in das<br />
<strong>Museum</strong>. im Jahr 1977 wurde für die inventarisierung<br />
dieser Grabungsfunde ein eigenes<br />
inventar – das sogenannte Archäologische<br />
inventar (A-inventar) – begründet.<br />
Standortkontrolle der Uschebtis in Saal iii<br />
sammlungen khm<br />
es gab mehrere Gründe für eine umfassende<br />
Generalrevision der inventare der Ägyptischorientalischen<br />
Sammlung: Die letzte Generalrevision<br />
der inventare fand von 1952 bis 1967<br />
statt und liegt demnach schon sehr lange<br />
zurück, zudem war das Archäologische inventar<br />
bisher noch nie einer revision unterzogen<br />
worden. Prinzipiell sollen nun alle inventare<br />
der Ägyptisch-orientalischen Sammlung überprüft<br />
werden, vordringlich ist jedoch die<br />
Überprüfung des Hauptinventars und des<br />
Archäologischen inventars.<br />
im Zuge der Vorbereitungen der Depotübersiedlung<br />
von der Traviatagasse (siehe dazu<br />
Bericht unten „Depotumzug <strong>2011</strong>“), wo<br />
der Großteil des archäologischen Materials<br />
aufbewahrt wurde, in das Zentraldepot am<br />
<strong>Wien</strong>er Stadtrand ergaben sich viele offene<br />
Fragestellungen hinsichtlich der dort gelagerten<br />
Bestände. Auch wurden zahlreiche<br />
uninventarisierte objekte aus den frühen<br />
Grabungen der Österreichischen Akademie<br />
der Wissenschaften erstmals vollständig erfasst,<br />
um in der Folge näher bestimmt und<br />
wissenschaftlich be arbeitet werden zu können<br />
(internes Forschungsprojekt: Die frühen Grabungen<br />
der Österreichischen Akademie der<br />
Wissenschaften in Ägypten und Nubien –<br />
Tura – Kubanieh – Ermenne – Toschke).<br />
21
22<br />
ägyptIsch-orIentalIsche sammlung<br />
Sowohl beim Archäologischen inventar als<br />
auch beim ägyptischen Hauptinventar konnten<br />
durch umfassende Standortkontrollen<br />
bzw. gleichzeitige Abgleiche mit den inventarbüchern,<br />
elektronischen Datenbanken und<br />
anderem Dokumentationsmaterial ausführliche<br />
Dokumentationen erstellt und dadurch<br />
viele Fragen beantwortet werden.<br />
Als externe Gutachterin der revision fungiert<br />
Prof. Dr. regine Schulz (vormals Director of<br />
international curatorial relations, curator<br />
of Ancient Art, Walters Art <strong>Museum</strong> Baltimore),<br />
die seit oktober <strong>2011</strong> das roemerund<br />
Pelizaeus-<strong>Museum</strong> in Hildesheim leitet.<br />
Die revision, an der neben dem wissenschaftlichen<br />
Personal der Ägyptisch-orientalischen<br />
Sammlung auch Barbara Poropatich und<br />
Mag. Doris Bauer als registrare der Sammlung<br />
maßgeblich beteiligt waren, soll im<br />
Jahr 2012 fortgesetzt werden.<br />
Bericht: Dr. regina HÖLZL,<br />
Mag. Michaela HÜTTner,<br />
Mag. Michael neUMAnn<br />
Standortkontrolle und registrierung von objekten<br />
im alten Depot Traviatagasse<br />
depotumzug <strong>2011</strong><br />
Die umfangreichen Vorarbeiten zur Übersiedlung<br />
der Bestände in den alten Depots in<br />
der Traviatagasse, die bereits 2010 begonnen<br />
hatten, wurden Anfang <strong>2011</strong> fortgesetzt.<br />
Bereits 2010 war mit der genauen erhebung<br />
der zu übersiedelnden Steinobjekte begonnen<br />
worden. es wurden die Zahl der benötigten<br />
Paletten sowie Art und Umfang der verschiedenen<br />
Verpackungsmaterialien ermittelt, wobei<br />
nicht nur die Steinobjekte der Ägyptischorientalischen<br />
Sammlung, sondern auch die<br />
sehr umfangreichen Bestände der Antikensammlung<br />
und die Steinobjekte der Kunstkammer<br />
mitbetreut wurden. Die Umlagerungen<br />
der zahlreichen und bis zu 1000 kg<br />
schweren Steinobjekte auf die neuen europaletten<br />
mussten ebenfalls bereits im Vorfeld<br />
der eigentlichen Übersiedlung erfolgen.<br />
Der Transport der Schwerlastobjekte dauerte<br />
von 25.7. bis 23.9.<strong>2011</strong>. Die Übersiedlung<br />
der Steinobjekte der Ägyptisch-orientalischen<br />
Sammlung fand vom 31.8. bis 23.9.<strong>2011</strong><br />
statt und erfolgte vorwiegend auf Paletten<br />
mit Zurrgurtfixierungen. Allerdings waren für<br />
andere objekte (insbesondere für solche aus<br />
der Antikensammlung) auch noch andere<br />
und zum Teil aufwendigere Transportkonstruktionen<br />
erforderlich.<br />
Bericht: Mag. Michael LoAcKer<br />
Übersiedlung der Schwerlastobjekte:<br />
Umlagern eines Sphinx<br />
rechts oben: Vor der<br />
reinigung: punktueller<br />
Schimmelbefall<br />
rechts unten: nach der<br />
reinigung<br />
reInIgung und entschImmelung<br />
in den beiden rollschrankanlagen des alten<br />
Depots in der Traviatagasse wurden vor<br />
allem die archäologischen Funde aus den<br />
Grabungen der Österreichischen Akademie<br />
der Wissenschaften vom Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
in Ägypten und nubien sowie die<br />
Funde aus den Grabungen des Österreichischen<br />
Archäologischen instituts aus den<br />
1960er bis 1980er Jahren aus Sayala in nubien,<br />
aus dem Asasif bei Theben und aus Tell<br />
el-Daba im ägyptischen nildelta aufbewahrt<br />
(siehe oben Bericht „Generalrevision der<br />
inventare“). Bei den Funden handelte es<br />
sich überwiegend um objekte aus Keramik,<br />
Stein oder Metall, aber auch um solche aus<br />
organischen Materialien wie Leder, Fell, Textilien,<br />
Holz, weiters um Gegenstände aus<br />
Pflanzen und Pflanzenteilen, Muscheln, Knochen,<br />
Haaren, getrockneten Früchten etc.<br />
ein großer Teil der objekte war nicht nur<br />
stark verschmutzt, sondern aufgrund einer<br />
früheren Lagerung unter sehr ungünstigen<br />
Klimabedingungen auch von Schimmel befallen.<br />
Vor der Verlagerung der objekte in das<br />
neue Zentraldepot am <strong>Wien</strong>er Stadtrand<br />
waren neben einer gründlichen reinigung<br />
auch gewisse konservatorische Maßnahmen<br />
erforderlich.
oben: Vor der reinigung: Schimmelbefall<br />
an einem Lederschuh<br />
unten: nach der reinigung<br />
eingangsaufnahme: Holzlade mit objekten<br />
aus verschiedenen Materialien<br />
oben: Gesichtete und zugeordnete<br />
objektfragmente<br />
(Armreife)<br />
rechts: endaufnahme:<br />
gereinigte, geordnete und<br />
verpackte objekte (Armreife)<br />
sammlungen khm 23<br />
reinigung mittels Spezialstaubsaugers<br />
mit Bürstenaufsatz<br />
objektreinigung im alten Depot<br />
in der Traviatagasse
24<br />
ägyptIsch-orIentalIsche sammlung<br />
Zu den aufgetretenen Schadensphänomenen<br />
zählten neben dem Schimmelbefall<br />
auch Salz ausblühungen bzw. abblätternde,<br />
ab sandende Materialschichten sowie Schädlingsbefall<br />
(Löcher, Fraßgänge), z. B. an Lederfragmenten.<br />
Aufgrund der ergebnisse der Schimmelpilzanalysen<br />
wurde eine Trockenreinigung mit<br />
Schutzmaßnahmen für die Gesundheit der<br />
restauratoren (Atemmaske, Handschuhe,<br />
tem porär Brille und overall) konzipiert. Vor<br />
der reinigung wurde jedes objekt (auch im<br />
Hinblick auf die Generalrevision der inventare)<br />
registriert und kurz beschrieben. im Zuge<br />
der reinigung wurde ferner eine Fotodokumentation<br />
angefertigt. Die ausschließlich<br />
an gewendete Trockenreinigung erfolgte<br />
mit tels Spezialstaubsaugers und speziellen<br />
Filter ein sätzen. Von vielen der zu reinigenden<br />
Keramikgefäße wurden Proben genommen,<br />
um daraus eventuelle rückschlüsse auf den<br />
ursprünglich darin gelagerten inhalt ziehen<br />
zu können. Auch wurden sämtliche beiliegenden<br />
informationen (alte Fundzettel etc.)<br />
fotografisch dokumentiert.<br />
eine Verbesserung und Beschleunigung des<br />
Handlings der objekte und der Vorgänge<br />
bei der Transportverpackung wurde bereits<br />
bei der Zwischenlagerung der gereinigten<br />
objekte in schadstofffreien Kunststoffbeuteln<br />
und -folien erzielt. Die Übersiedlung der<br />
objekte aus den rollschrankanlagen fand<br />
vom 10.10. bis 4.11.<strong>2011</strong> statt.<br />
Bericht: Mag. irene enGeLHArDT,<br />
Mag. Vanessa noVAK<br />
kooperatIon mIt dem wIssenschaFtlIchen<br />
VereIn „egypt & austrIa“<br />
Die erfolgreiche Kooperation mit dem wissenschaftlichen<br />
Verein „egypt & Austria“ wurde<br />
auch <strong>2011</strong> fortgesetzt.<br />
Zusätzlich zu einer sechsteiligen Vortragsreihe<br />
wurde am 16.6. im Vortragsraum des KHM<br />
ein eintägiger „Study Day“ zum Thema Das<br />
Alte Ägypten in der Reiseliteratur veranstaltet.<br />
Wissenschaftler aus dem in- und Ausland<br />
beschäftigten sich in insgesamt elf referaten<br />
mit folgenden Themenkreisen:<br />
• reiseliteratur als Quelle für die Archäologie;<br />
• altägyptische Monumente als reiseziel;<br />
• altägyptische Monumente und die Bibel;<br />
• Unterschiede in weiblicher und männlicher<br />
Betrachtungsweise.<br />
Den Festvortrag mit dem Titel „… a perfect<br />
feast to the eye“ – Frühe Forscher und Reisende<br />
in Assiut hielt Univ.-Prof. Dr. Jochem Kahl<br />
von der Freien Universität in Berlin.<br />
leIhVerkehr<br />
41objekte wurden auf Leihfähigkeit geprüft<br />
und für Ausstellungen vorbereitet; Betreuung<br />
der Hin- und rücktransporte von<br />
25 Leih gaben auf 4 reisen; erstellung von<br />
32 Zu stands protokollen.<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. regina HÖLZL<br />
publIkatIonen<br />
Hermann Junker und die Grabungen der Akademie<br />
der Wissenschaften, in: Ausstellungskatalog Giza –<br />
Am Fuße der großen Pyramiden, Hildesheim<br />
(roemer- und Pelizaeus-<strong>Museum</strong>) <strong>2011</strong>, 56–63<br />
Forschungen<br />
Die frühen Grabungen der Österreichischen Akademie<br />
der Wissenschaften in Ägypten und Nubien – Tura –<br />
Kubanieh – Ermenne – Toschke, Fortsetzung der<br />
objekt- und Dokumentationsrecherchen.<br />
Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum (gemeinsam<br />
mit Michaela Hüttner und Helmut Satzinger).<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
21.2. Ägypten in <strong>Wien</strong> – Österreich vor den Pyramiden,<br />
Hildesheim, roemer- und Pelizaeus-<strong>Museum</strong>, auf<br />
einladung des Fördervereins des roemer- und<br />
Pelizaeus-<strong>Museum</strong>s Hildesheim<br />
1.–2.4. Semmering, KHM-Wissenschaftstag<br />
16.6. KHM, Vortragsraum, Planung und organisation<br />
des egypt & Austria Study Day zum Thema Das Alte<br />
Ägypten in der Reiseliteratur (gemeinsam mit dem<br />
wissenschaftlichen Verein „egypt & Austria“)<br />
22.–24.7. Leipzig, Ständige Ägyptologenkonferenz<br />
(SÄK) zum Thema Ägyptologen und Ägyptologie(n)<br />
zwischen Kaiserreich und der Gründung der beiden<br />
deutschen Staaten (1871–1949)<br />
Planung und organisation einer sechsteiligen Vortragsreihe<br />
im KHM (gemeinsam mit dem wissenschaftlichen<br />
Verein „egypt & Austria“)<br />
Mag. Michaela HÜTTner<br />
ausstellungen<br />
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />
in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM)<br />
<strong>2011</strong> (gemeinsam mit christian Beaufort-Spontin,<br />
Gerlinde Gruber, Bettina Kratzmüller, Beatrix Krillererdrich,<br />
claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger,<br />
Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuberokrog)<br />
publIkatIonen<br />
objekttexte und einleitungen in: Ausstellungskatalog<br />
S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in<br />
der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
Forschungen<br />
Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum (gemeinsam<br />
mit regina Hölzl und Helmut Satzinger).<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
1.–2.4. Semmering, KHM-Wissenschaftstag<br />
16.6. KHM, Vortragsraum, egypt & Austria Study<br />
Day zum Thema Das Alte Ägypten in der Reiseliteratur<br />
(gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Verein<br />
„egypt & Austria“)<br />
3.9. The relocation of KHM’s storage, Poznań, Annual<br />
meeting of icoM – ciPeG (international committee<br />
for egyptology) (Poznań und Berlin, 31.8.–6.9.)<br />
Mag. irene enGeLHArDT<br />
Forschungen<br />
Mitbetreuung eines Forschungsauftrages (Diplomarbeit<br />
an der Akademie der Bildenden Künste <strong>Wien</strong> – institut<br />
für restaurierung/Konservierung): restaurierung des<br />
Sarges inv.-nr. ÄS 6271.<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
18.–20.5. Linz, Schlossmuseum, 15. Tagung der<br />
Österreichischen restaurator/innen für archäologische<br />
Bodenfunde<br />
leIhgaben<br />
im Jahr <strong>2011</strong> war die Ägyptisch-orientalische<br />
Sammlung mit 25 Leihgaben an 3 Ausstellungen<br />
im Ausland beteiligt.
antIkensammlung<br />
Hr Dr. Alfred BernHArD-WALcHer, Direktor<br />
Dr. Manuela LAUBenBerGer<br />
Dr. Georg PLATTner<br />
Mag. Karoline ZHUBer-oKroG<br />
Barbara KoVAcS<br />
ruperta PicHLer<br />
Ar irene MÜHLBAcHer (Karenz)<br />
Birgit oSWALD (Karenz)<br />
Hr. Dr. Kurt GScHWAnTLer*<br />
Dr. Bettina KrATZMÜLLer*<br />
Dr. Ulrike MÜLLer-KASPAr*<br />
restaurierung<br />
Mag. Viktor FreiBerGer, Leiter<br />
Mag. Angelika KATHrein<br />
Mag. Michael LoAcKer<br />
Mag. Bettina VAK<br />
Alexander FreiBerGer*<br />
Mag. Brigitte ProLL*<br />
* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />
zentraldepot<br />
Dr. Alfred Bernhard-Walcher war für die<br />
Projektsteuerung Übersiedlung für das neue<br />
Zentraldepot des KHM sowie für die Leitung<br />
des Projektteams Übersiedlung verantwortlich<br />
und arbeitete im Projektteam Bau mit.<br />
das neue zentraldepot des<br />
kunsthistorischen museums, wien<br />
Das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> mit MVK und<br />
ÖTM WAör entschloss sich im September<br />
2009, ein neues Zentraldepot zu bauen. Bis<br />
zu diesem Zeitpunkt waren die Kunstdepots<br />
des KHM auf neun verschiedene Standorte<br />
in <strong>Wien</strong> und <strong>Wien</strong>-Umgebung aufgeteilt. Bei<br />
diesen meist veralteten, z. T. sanierungsbedürftigen<br />
räumlichkeiten mit veralteter technischer<br />
infrastruktur handelte es sich mehrfach<br />
um immobilien mit schlechten klimatischen<br />
Voraussetzungen und hohen Mietkosten.<br />
Somit ergab sich aus konservatorischen,<br />
betrieblichen und betriebswirtschaftlichen<br />
Gründen ein dringender Handlungsbedarf.<br />
Zunächst wurden von ende 2009 bis in das<br />
erste Quartal 2010 Bestandserhebungen in<br />
allen Sammlungen durchgeführt und daraus<br />
resultierend die Anforderungen an das neue<br />
Zentraldepot definiert. Parallel dazu erfolgten<br />
die eU-weite Architektenaus schreibung<br />
und die Grundstückssuche. Der Zuschlag für<br />
die Generalplaner-Leistung erging an die<br />
ArGe „B-18 Architekten ZT GmbH <strong>Wien</strong> /<br />
Architektenbüro Karl reuter“.<br />
Mit der Gründung der Projektteams Bau<br />
und Übersiedelung, dessen Mitglieder durch<br />
die Geschäftsführung bestimmt wurden,<br />
konnte Anfang 2010 die aufwendige und<br />
intensive Planung und Vorbereitung für das<br />
neue Zentraldepot forciert werden.<br />
Bauteam (5 Mitglieder):<br />
• Projektleitung: ing. Stefan FLecK**<br />
• Vertretung Kuratoren:<br />
Dr. Alfred BernHArD-WALcHer**<br />
• Vertretung restauratoren:<br />
Dipl.-rest. christina<br />
ScHAAF-FUnDneiDer**<br />
• <strong>Museum</strong>sberater:<br />
Dr. Joachim HUBer (Firma PrevArt)**<br />
• Architekt: Architekt Karl reUTer<br />
(Architekturbüro Karl reuter)<br />
** auch Übersiedlungsteam<br />
Übersiedlungsteam (6–15 Mitglieder):<br />
• Projektleitung:<br />
Dr. Alfred BernHArD-WALcHer**<br />
• Vertretung restauratoren:<br />
Dipl.-rest. christina<br />
ScHAAF-FUnDneiDer**<br />
Univ.-Ass. Dipl.-rest. Tanja KiMMeL<br />
• Vertretung Gebäudemanagement:<br />
ing. Stefan FLecK**<br />
Himberg, Außenansicht des Zentraldepots<br />
sammlungen khm<br />
• <strong>Museum</strong>sberater:<br />
Dr. Joachim HUBer (Firma PrevArt)**<br />
• operative Umsetzung/Leitung:<br />
Martin DorFMAnn (Firma dp-Art)<br />
• Ansprechpartner Sammlung:<br />
1 pro Sammlung nach Bedarf<br />
• Ansprechpartner inventar/iT, registrar,<br />
iPM, Security: nach Bedarf<br />
** auch Bauteam<br />
Das Gebäude<br />
Gesamtnutzfläche: ca. 14.000 m²<br />
Kunstdepotfläche: ca. 12.000 m²<br />
Fotoatelier: ca. 120 m²<br />
4 multifunktionale restaurierwerkstätten:<br />
jeweils ca. 60 – 80 m²<br />
Packraum: ca. 120 m²<br />
entpackungsraum: ca. 120 m²<br />
Quarantäneräume, Schimmelraum,<br />
n2-Behandlungskammer,<br />
Auslieferungsräume<br />
Das neue Zentraldepot des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s wurde in einer netto-Bauzeit von<br />
acht Monaten in Himberg bei <strong>Wien</strong> errichtet.<br />
Durch die Verwendung von industriell<br />
vorgefertigten Bauteilen konnte diese kurze<br />
Bauzeit eingehalten sowie eine optimierung<br />
der Gesamtbaukosten erzielt werden.<br />
Stützen, Unterzüge und Treppen wurden als<br />
Stahlbeton-Fertigteile vom Werk auf die Baustelle<br />
geliefert und dort montiert. Die Fassade<br />
25
26<br />
antIkensammlung<br />
des Kunstdepots besteht aus 35 cm starken<br />
Beton-Sandwich-elementen mit Kerndämmung,<br />
die als vorgefertigte Fassadenplatten<br />
inklusive aller Öffnungen für Fenster, Türen<br />
und Tore an den Außenstützen angebracht<br />
sind. neben der Wärmedämmung bietet diese<br />
Fassade eine stark einbruchhemmende Wirkung.<br />
Bei den Geschoßdecken kamen Filigrandecken<br />
als Halb-Fertigteile zum einsatz. Darauf<br />
wurden vor ort rohrschlangen für die Betonkernaktivierung<br />
eingelegt und dann wurde<br />
Beton aufgebracht, so dass alle Geschoßplatten<br />
zur Heizung (im Winter) und Kühlung<br />
(im Sommer) des Gebäudes verwendet<br />
werden.<br />
Das Klimakonzept ist so ausgelegt, dass keine<br />
weitere konventionelle Klimaanlage eingeplant<br />
ist und somit laufende Verbrauchskosten<br />
des Depots niedrig gehalten werden.<br />
Die aktivierten Geschoßböden und -decken<br />
erzeugen gleich bleibende und stabile Temperaturen.<br />
Die Beheizung bzw. Kühlung der<br />
oben: Das Übersiedelungsteam<br />
unten: Traviatagasse, Depotbereich der<br />
Antikensammlung, vor der Übersiedelung<br />
Soleflüssigkeit in den rohrschlangen der Betonkernaktivierung<br />
erfolgt über ein System<br />
von Wärmepumpen, die über eine geothermische<br />
Sondenanlage (erdwärme) versorgt<br />
werden.<br />
Auf dem Grundstück des KHM sind in einem<br />
Sondenfeld Tiefensonden mit insgesamt<br />
3.200 lfm Länge eingebracht worden. Der<br />
Boden in tieferen Schichten hat eine stabil bleibende<br />
Temperatur. Durch die jeweils 100 m<br />
tief reichenden Sonden wird im Winter dem<br />
Boden Wärme entzogen und in die aktivierten<br />
Bauteile im Gebäude geleitet, dieses wird<br />
somit beheizt. im Sommer kann der Boden<br />
die abgeleitete Wärme aus dem Gebäude<br />
wieder aufnehmen und das Depot wird gekühlt.<br />
Dieses System reagiert sehr träge,<br />
weshalb ein schwankungsfreies Klima erreicht<br />
wird. Der Sollwert der Temperatur im Depot<br />
liegt bei + 20 °c.<br />
Um die vorgegebene relative Luftfeuchte von<br />
50 % zu erzielen, wird die entfeuchtung der<br />
räume mit handelsüblichen Standgeräten<br />
Traviatagasse, objekte der Antikensammlung<br />
während der Übersiedelung<br />
umgesetzt. Für die entfeuchtung im Hochsommer<br />
ist beispielsweise pro 500 m² Depotfläche<br />
ein Gerät erforderlich. in Bereichen mit<br />
geringerer Luftfeuchte, wie z. B. den separaten<br />
Klimaboxen für korrosionsempfindliche<br />
Metallobjekte, muss die Anzahl bzw.<br />
Leistung der Geräte erhöht werden. Die<br />
Kondensatleitungen für die entfeuchter sind<br />
in die Betondecken eingegossen, damit die<br />
gelagerten Kunstgegenstände zu keiner Zeit<br />
Wasser aus gesetzt sind. Die Befeuchtung<br />
der räume erfolgt über Ultraschall-Befeuchter,<br />
die in eine Umluftanlage integriert sind.<br />
Auf eine automatische Löschanlage wurde<br />
bewusst verzichtet – dafür wurde der bauliche<br />
Brandschutz erhöht. Die Brandabschnitte<br />
sind max. 1.500 m² groß, tragende Bauteile<br />
wie Boden, Wände und Decken haben eine<br />
Betonstärke von mind. 20 cm und sind feuerbeständig<br />
ausgeführt. Durch automatische<br />
Strom- Abschaltung über die einbruchmeldeanlage<br />
wird außerdem die Brandgefahr erheblich<br />
reduziert. Um die raumhöhen opti-<br />
oben: Himberg, Depotbereich der Antikensammlung,<br />
ohne einrichtung<br />
unten: Himberg, Depotbereich der Antikensammlung,<br />
mit einrichtung während der Übersiedelung
mal auszunutzen und die nutzbare Lagerfläche<br />
zu erhöhen, wurden in Teilbereichen<br />
der massiven Geschoße Stahl-Zwischenbühnen<br />
eingezogen. Der eingebaute Lastenaufzug,<br />
der einen bestmöglichen Transport innerhalb<br />
des Gebäudes ermöglicht, entspricht<br />
mit seinem Kabinen-innenmaß von 2,50 m<br />
Breite / 8,00 m Tiefe / 3,50 m Höhe der Ladefläche<br />
des größten Kunsttransport-LKWs.<br />
Als Bauherrenberater konnte Herr Dr. Joachim<br />
Huber von der Fa. PrevArt gewonnen werden,<br />
der über langjährige erfahrungen im<br />
Bereich von Depotneubauten verfügt. Als<br />
Grund lage für alle weiteren Planungen<br />
diente die erstellung eines Mengengerüsts,<br />
das Aufschluss über den zu siedelnden<br />
Sammlungsbestand gab. neben der aktuellen<br />
Art der Aufbewahrung und konservatorischen<br />
Anforderungen wurden darin auch<br />
die zukünftige Lagerart und der potentielle<br />
Sammlungszuwachs erfasst. Das neue Depot<br />
soll den Lagerbedarf des KHM in den nächsten<br />
30 Jahren decken.<br />
Feierliche eröffnung des Zentraldepots in Himberg<br />
am 6.7.<strong>2011</strong><br />
Die Übersiedelung<br />
ein Fragenkatalog sollte den Sammlungen<br />
helfen, die für die Übersiedelung ihrer Kunstwerke<br />
notwendigen Angaben zu erarbeiten.<br />
Hierzu zählten neben der Anzahl der zu<br />
übersiedelnden objekte auch deren Zustand,<br />
Maße und Gewicht. Ferner wurden im Katalog<br />
Angaben zu einem möglichen Schädlings-<br />
und Schimmelbefall der Sammlungsobjekte<br />
abgefragt. Unter Berücksichtigung<br />
laufender Projekte und der Angaben zu personellen<br />
ressourcen in den Sammlungen<br />
konnten schließlich die Kosten für die Übersiedelung<br />
kalkuliert werden. Der Fragenkatalog<br />
diente auch zur entwicklung eines<br />
Grobzeitplans mit erfassung notwendiger<br />
Vorarbeiten und Zuteilung externer Hilfskräfte.<br />
es folgten zahlreiche Begehungen<br />
an den verschiedenen Standorten mit den<br />
zuständigen Kuratoren und restauratoren,<br />
die den endgültigen Zeitplan fixierten.<br />
Basierend auf der Auswertung des Fragenkataloges<br />
wurde auch die Ausschreibung<br />
sammlungen khm<br />
für die Kunsttransporte entwickelt. Aus der<br />
Ausschreibung wurde als Bestbieter die<br />
Fa. Kunsttrans ermittelt, die mit der Übersiedelung<br />
der umfangreichen Sammlungsbestände<br />
des KHM betraut war.<br />
Unter der Koordinationsleitung von Herrn<br />
Martin Dorfmann (dp-Art) wurden den<br />
Mitarbeitern der Fa. Kunsttrans die vom<br />
Projektteam entwickelten Verpackungs standards<br />
für die zu übersiedelnden objektgruppen<br />
vorgestellt. Die Mitarbeiter der Fa. Füreder<br />
erhielten eine einschulung im Arthandling.<br />
ein Desiderat des Projektteams Übersiedelung<br />
war es, für 95 % der zu übersiedelnden Sammlungsobjekte<br />
standardisierte Verpackungslösungen<br />
zu entwickeln. Diese mussten abgesehen<br />
von der Gewährleistung eines sicheren<br />
Transports auch kostengünstig, effizient<br />
und möglichst häufig sammlungsübergreifend<br />
wiederverwendbar sein. Für übergroße<br />
oder besonders fragile Kunstwerke galt es Sonderlösungen<br />
zu entwickeln. es folgten Bestel-<br />
oben: Traviatagasse, objekte der Gemäldegalerie,<br />
während der Übersiedelung<br />
unten: Himberg, Depotbereich der Gemäldegalerie,<br />
mit einrichtung während der Übersiedelung<br />
27
28<br />
antIkensammlung<br />
lungen von Material, Gerätschaften und Hilfsmitteln,<br />
die projektintern abge wickelt wurden.<br />
Mit Dr. Pascal Querner wurde ein externer<br />
Berater für das iPM (integrated Pest Management)<br />
konsultiert, der ein Schädlingsmonitoring<br />
in den zu übersiedelnden Depots<br />
durchführte. Das Monitoring hatte zum Ziel,<br />
befallene Bestände auszumachen, die Schädlinge<br />
zu identifizieren und im Vorfeld der<br />
Übersiedelung geeignete Maßnahmen zur<br />
Bekämpfung durchzuführen. in einem Fachvortrag<br />
wurden die <strong>Museum</strong>smitarbeiter für<br />
das Thema sensibilisiert und die ergebnisse<br />
des Monitorings vorgestellt.<br />
Die Auslastung der hauseigenen Begasungsanlage<br />
erforderte zusätzliche Möglichkeiten<br />
an giftfreien Bekämpfungsmethoden. So wurden<br />
sämtliche Gemälde und Zierrahmen aus<br />
der Gemäldegalerie vor ort mittels Folienzeltes<br />
durch die Fa. Singer mit Stickstoff<br />
begast. Auch in der Wagenburg wurden<br />
Folientunnel zur Stick stoff-Behandlung befallener<br />
objekte aufgestellt.<br />
nach aufwendigen und intensiven Vorbereitungsarbeiten<br />
wie oberflächenreinigungen,<br />
notsicherungen, Stabilisierungen sowie sorgfältigem<br />
Verpacken seitens der Sammlungen<br />
mit Unterstützung externer Hilfskräfte konnte<br />
die Übersiedelung wie geplant mit 1. August<br />
<strong>2011</strong> starten. Zuerst wurden die Steinobjekte<br />
der Antikensammlung mit einem Gesamtgewicht<br />
von 450 Tonnen an den neuen Standort<br />
verlagert. Aus dem Depot Traviatagasse<br />
folgten objekte der Sammlungen Gemäldegalerie,<br />
Ägyptisch-orientalische Sammlung,<br />
Kunstkammer inkl. Tapisserien, Monturdepot<br />
und Sammlung alter Musik instrumente sowie<br />
das Vitrinendepot.<br />
Aus dem Arsenal und aus Korneuburg wurden<br />
zeitgleich sämtliche Vitrinen, Möbel, Ausstellungsbehelfe<br />
und die Shopware über siedelt<br />
und im allgemeinen Lager (2. obergeschoß)<br />
untergebracht. Parallel dazu wurden mit dem<br />
Hanuschhof und dem Hafen die Depots des<br />
Österreichischen Theatermuseums geräumt.<br />
Mit der Überstellung von Fahrzeugen und<br />
reitzubehör konnten die Depots der Wagenburg<br />
entlastet werden. Sämtliche bis dato in<br />
den externen Depots untergebrachten Sammlungsobjekte<br />
sind bereits zum Großteil am<br />
neuen Standort aufgestellt.<br />
Durch die investition von 1,7 Millionen euro<br />
in neue einrichtungen wie regalanlagen,<br />
Gitterzugwände und spezielle Konstruktionen<br />
konnte die Unterbringung der Sammlungsobjekte<br />
optimiert werden.<br />
Ausgeschiedene Lagertechnik des Depots<br />
Traviatagasse wurde auf der Homepage des<br />
KHM unter der rubrik „online-Flohmarkt“<br />
interessenten aus dem Kunst- und Kulturbereich<br />
zum Kauf angeboten. Die einnahmen<br />
von rund 20.000,– € flossen wieder in das<br />
Projekt zurück.<br />
Mit 30. november <strong>2011</strong> konnte die erste<br />
Übersiedelungsphase nach 426 LKW-Transporten<br />
ohne Probleme und Zwischenfälle<br />
vorzeitig und erfolgreich abgeschlossen<br />
werden.<br />
eine große Herausforderung stellte die entrümpelung<br />
des Depots in der Traviatagasse<br />
dar. Die rückbauten erwiesen sich hingegen<br />
als weniger aufwendig als ursprünglich angenommen.<br />
nach 20-jähriger nutzung konnten<br />
die räumlichkeiten fristgerecht an den<br />
eigentümer übergeben werden.<br />
Die Durchführung der seit oktober <strong>2011</strong><br />
laufenden reinigungs- und entschimmelungsarbeiten<br />
von kontaminierten Theatermodellen<br />
und -kostümen des ÖTM sowie von Gefäßen<br />
und Scherbenfragmenten aus der Ägyptischorientalischen<br />
Sammlung erfolgt mit Hilfe<br />
von externen Mitarbeitern. Die Maßnahmen<br />
zum Arbeitsschutz basieren auf empfehlungen<br />
von Prof. Dr. Katja Sterflinger (BoKU, institut<br />
für Mikrobiologie), die an den betroffenen<br />
Standorten im Vorfeld Schimmeluntersuchungen<br />
durchführte. Dank der investition von<br />
knapp 70.000,– € sind Behandlung und Aufarbeitung<br />
dieser objekte möglich.<br />
Durch die Unterbringung an einem zentralen<br />
Standort konnten erstmalig die bis dahin auf<br />
verschiedene Standorte verteilten Sammlungsbestände<br />
zusammengeführt werden. Dies<br />
ermöglichte auch die inventarisierung von<br />
bisher nicht erfassten Sammlungsbeständen.<br />
Für eine zeitgemäße Standorterfassung und<br />
-bewirtschaftung ist die Kennzeichnung sämtlicher<br />
objekte mittels Barcode-etiketten vorgesehen.<br />
Die Gemäldegalerie konnte dieses<br />
Projekt bereits erfolgreich für ihre Zierrahmen<br />
und den Gemälde bestand aus der Traviatagasse<br />
umsetzen.<br />
ein konstantes raumklima gewährleistet den<br />
Fortbestand der Kunstschätze; dieses hat<br />
sich bereits nach drei Monaten im angestrebten<br />
Grenzwertbereich eingependelt.<br />
Das an den alten Standorten eingeführte<br />
integrated Pest Management wird auch im<br />
neuen Zentraldepot von Herrn Dr. Pascal<br />
Querner fortgesetzt. Für die Sicherheit vor<br />
ort sind die beiden Depotverwalter Gerhard<br />
ifkovits und Peter Planegger verantwortlich.<br />
Die einzelnen Bauphasen wurden durch<br />
ing. Stefan Fleck fotografisch festgehalten.<br />
Die räumungs- und einlagerungsarbeiten<br />
wurden durch das Fotoatelier dokumentiert.<br />
in einer zweiten Übersiedelungsphase werden<br />
ab dem 2. Quartal 2012 die Teilbestände<br />
aus den Depots am Burgring (Ägyptischorientalische<br />
Sammlung, Bibliothek, Fotoatelier,<br />
Kunstkammer, Münzkabinett), der<br />
neuen Burg (Archiv), der Hofburg (Monturdepot)<br />
und dem Palais Lobkowitz (ÖTM)<br />
in das neue Zentraldepot in Himberg überstellt.<br />
Derzeit laufen die hierfür notwendigen<br />
Vorbereitungen. Mit der Übersiedelung<br />
der Sekundärgalerie der Gemäldegalerie<br />
im 1. Quartal 2013 wird das Vorzeigeprojekt<br />
abgeschlossen.<br />
Wegen der kostenoptimierten Bauweise, der<br />
hohen Funktionalität des Bauwerks und der<br />
geringen Betriebskosten ist das neue Zentraldepot<br />
europaweit Vorbild für nachhaltige<br />
Depotneubauten geworden. interessierte Bauträger<br />
namhafter Museen haben bereits die<br />
Möglichkeit einer Besichtigung vor ort genutzt.<br />
Das Bauprojekt wurde auch schon im<br />
rahmen von Fachtagungen vorgestellt. Zusätzlich<br />
sollen die während der Übersiedelung<br />
gesammelten erfahrungen im rahmen<br />
von Fachpublikationen und -tagungen an<br />
interessierte weitergegeben werden.<br />
Bericht:<br />
Dipl.-rest. christina ScHAAF-FUnDneiDer,<br />
Univ.-Ass. Dipl.-rest. TAnJA KiMMeL,<br />
ing. Stefan FLecK
ForschungsproJekte<br />
antike porträts in wien<br />
erarbeitung eines wissenschaftlichen<br />
Bestandskataloges der Porträtskulptur der<br />
Antikensammlung des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s<br />
Projektleitung: Dr. Manuela LAUBenBerGer<br />
Projektmitarbeit: Dr. Alfred BernHArD-<br />
WALcHer, Mag. Viktor FreiBerGer,<br />
Dr. Ulrike MÜLLer-KASPAr, Mag. Brigitte<br />
ProLL, Alexander FreiBerGer<br />
Finanzierung: KHM; BMWF Förderprogramm<br />
forMuse – Forschung an Museen<br />
im zweiten Projektjahr standen die restaurierungen,<br />
die schriftliche und bildliche<br />
Dokumentation der objekte und die Pflege<br />
der Kontakte zu unserem Kooperationspartner<br />
Detail von der rechten Schulter mit „Blattrippe“<br />
von einem Kapitell korinthischer ordnung<br />
Museo del Prado in Madrid im Mittelpunkt.<br />
einen weiteren Schwerpunkt bildete die<br />
orientierung innerhalb der internatio nalen<br />
Forschungstätigkeit zum Kernthema des<br />
Projekts, nämlich der Geschichte der antiken<br />
Porträts nach ihrer Auffindung und der an<br />
ihnen vorgenommenen Veränderungen bis<br />
heute. Damit verbunden war die Teilnahme<br />
an verschiedenen Tagungen und Vorträgen<br />
im in- und Ausland.<br />
Die restaurierung und Dokumentation der<br />
weiblichen Büsten durch Mag. Brigitte Proll<br />
mit Unterstützung von Alexander Freiberger<br />
(35 objekte) wurde erfolgreich abge schlossen.<br />
An weiteren 13 objekten waren aufwendigere<br />
restaurierungsmaßnahmen – wie die erneuerung<br />
von Montagen – nötig, die im Team<br />
mit Viktor Freiberger und Angelika Kathrein<br />
Weiblicher römischer Porträtkopf auf neuzeitlicher Büste<br />
und rundsockel, inv.-nr. i 1296<br />
sammlungen khm<br />
durchgeführt wurden. Die restaurierung der<br />
Porträts wurde durch Materialanalysen des<br />
naturwissenschaftlichen Labors (Dr. Martina<br />
Grießer, Dr. Václav Pitthard) unterstützend<br />
begleitet. Die umfassende Fotodokumentation<br />
von 45 Porträts durch das Fotoatelier<br />
(Alexander rosoli) konnte abgeschlossen<br />
werden.<br />
Als Beispiel für die aus der restaurierung<br />
und aus der bisherigen wissenschaftlichen<br />
Untersuchung der Porträts gewonnenen erkenntnisse<br />
zur Geschichte der Porträts sei<br />
die weibliche Marmorbüste aus der Sammlung<br />
este genannt. Vor der restaurierung<br />
war nicht erkennbar, dass der mittlere Teil<br />
der Büste (wahrscheinlich bereits in der<br />
renaissance) aus einem antiken Kapitellfragment<br />
umgearbeitet und ergänzt wurde.<br />
oben: Detail: linkes Kopfprofil des weiblichen<br />
Porträts aus flavischer Zeit (ende 1. Jh.) mit<br />
typischer Lockenfrisur<br />
unten: Detail von der Unterseite der Büste während<br />
der restaurierung: Blätter des Kapitells entlang des<br />
Büstenrandes erkennbar<br />
29
30<br />
antIkensammlung<br />
der erotenfries des theaters von ephesos<br />
Projektleitung: Dr. Georg PLATTner,<br />
Dr. Maria AUrenHAMMer [ÖAi]<br />
Finanzierung: KHM, ÖAi<br />
Unter den Skulpturen, die in den ersten Jahren<br />
der österreichischen Ausgrabungen in ephesos<br />
(seit 1895) gefunden worden sind, waren<br />
zahlreiche Fragmente eines Marmorfrieses. Die<br />
reliefs stammen von der scaenae frons, der<br />
Bühnenrückwand des ephesischen Theaters.<br />
Hunderte von Fragmenten wurden damals<br />
systematisch gesammelt und viele von ihnen<br />
wurden wieder zusammengesetzt. Die wissenschaftliche<br />
erforschung des Frieses wird in<br />
Zusammenarbeit zwischen dem Österreichischen<br />
Archäologischen institut und der Antikensammlung<br />
geleistet. Unter Berücksichtigung<br />
der Fragmente, die bereits im 19. Jahrhundert<br />
an das British <strong>Museum</strong> in London<br />
gekommen sind, wird der Fries ausführlich<br />
bearbeitet und dokumentiert, er soll in einer<br />
Publikation vorgelegt werden.<br />
ephesos, Fries vom Theater: erosknabe,<br />
inv.-nr. i 1973<br />
restaurIerwerkstätte<br />
im Zuge der Übersiedelung der Depotbestände<br />
der Antikensammlung wurden sämtliche<br />
objekte einer Kontrolle unterzogen<br />
und es wurden, wo notwendig, Sicherungsmaßnahmen<br />
getroffen. Zusätzlich wurden<br />
im Jahr <strong>2011</strong> in der restaurierwerkstätte der<br />
Antikensammlung 194 objekte untersucht,<br />
konservatorisch bearbeitet bzw. restauriert.<br />
Detail: Krieger, Zustand bei der Übernahme der Bandhenkelamphora<br />
inv.-nr. iV 3607<br />
bandhenkelamphora<br />
Die attisch weißgrundig schwarzfigurige<br />
Bandhenkelamphora inv.-nr. AnSA iV 3607<br />
stellt wegen ihrer Form und ihres Dekors<br />
eines der interessantesten Stücke dar, die<br />
im Zuge des Projekts Corpus Vasorum<br />
Antiquorum KHM Band 6 (Attisch geometrische,<br />
protoattische und attisch schwarzfigurige<br />
Vasen) untersucht wurden. Das<br />
Gefäß gehört der so genannten Klasse<br />
„cabinet des Médailles 218“ an und wird<br />
um 500 v. chr. datiert. Die Dekoration ist<br />
in schwarzfiguriger Technik ausgeführt, wobei<br />
der Bildhintergrund an Bauch und Schulter<br />
weißgrundig gehalten ist. Die innenzeichnung<br />
der dunklen Figuren ist geritzt,<br />
wichtige Details sind mit zusätzlich aufgetragenem<br />
rot oder Weiß bemalt. Durch<br />
das flächig auf den schwarzen Grund<br />
auf gebrachte Weiß stellt das Gefäß eines<br />
der wenigen Beispiele des so genannten<br />
„second white“ dar.
Die Bilder beider Seiten – Krieger bzw. Kitharode<br />
– werden von so genannten „nearsense<br />
inscriptions“ begleitet, wie sie beim<br />
Sappho-Maler auf mehreren Gefäßen vorkommen.<br />
oft scheint es, als ob dabei vorliegende<br />
Beischriften nicht exakt abgeschrieben<br />
oder bei Buchstaben einfach Teile<br />
wie z. B. Querhasten einfach weggelassen<br />
oder falsch ergänzt wurden. Auf der Vorderseite<br />
der Amphora wird der Leichnam des<br />
Achill (Beischrift: „[Achil]LeoS“) von einem<br />
Krieger auf die Schulter gehoben. Die diesem<br />
beigeschriebenen Buchstaben erinnern an<br />
„AiAS [h]o SAiS“. Die Bezeichnung „Aias,<br />
der Krieger“ passt zu diesem Heros, der von<br />
Homer (Ilias 2.768–9) als der beste Kämpfer<br />
der Achäer neben Achill bezeichnet wird.<br />
Die Amphora war 1865 von der Sammlung<br />
castellani in rom übernommen worden.<br />
ihre historische restaurierung, die sicher vor<br />
dem Kauf durchgeführt wurde, ist in einer<br />
späteren Zeit überarbeitet worden, vermut-<br />
28 Fragmente mit ergänzungen und Papierverstärkung<br />
lich um die entstandenen Schwundrisse in der<br />
Kittmasse auszugleichen. nach Auswertung<br />
einiger Materialproben dürfte der restauratorische<br />
Vorgang folgender gewesen sein:<br />
Zuerst verklebte man die 28 Scherben mit<br />
tierischem Leim, dann wurde eine innenverstärkung<br />
aus Zellulose (Papier) hergestellt,<br />
die mit dünnflüssigem Leim an die innerseite<br />
geklebt wurde, darauf trug man vermutlich<br />
Kreide mit Leim und Leinöl versetzt von<br />
außen als Kittmasse auf die Fehlstellen auf.<br />
Der fehlende Teil des Henkels wurde aus derselben<br />
Masse ergänzt. Die Fehlstellen wurden<br />
nun mit Temperafarben retouchiert und<br />
poliert. in der zweiten Phase wurden die<br />
schon retouchierten Fehlstellen mit Öl farbe<br />
großflächig übermalt. Dies gilt auch für die<br />
von einem fehlerhaften Brand herrührenden<br />
Stellen in der schwarzen engobe. ein vollständiger<br />
Überfang mit tierischem Leim ist<br />
in beiden Phasen vorstellbar, die feine<br />
engobe ist mit Leimresten bedeckt.<br />
Seite mit Kitharode unter UV-Licht (354 nm)<br />
sammlungen khm<br />
Die Loslösung der Papierverstärkung im Laufe<br />
der Jahrzehnte und mit ihr einhergehend<br />
das Schrumpfen der großen Kittstelle an der<br />
Vorderseite sowie die Lösung der Leimverklebung<br />
führten zu einem Stabilitätsverlust<br />
der dünnwandigen Amphora. Durch den<br />
entstandenen Schwundriss war keine Haftung<br />
am original mehr gegeben. Die feine<br />
Zeichnung, darunter auch diejenige der<br />
Schriftzeichen, war durch die übergreifende<br />
Be malung undeutlich oder unleserlich geworden.<br />
Für eine Präsentation der Amphora<br />
mussten die ergänzungen vollständig entfernt<br />
und die Teile der Keramik in einzelne<br />
Scherben zerlegt und gereinigt werden.<br />
eine zweischichtige neuverklebung mit<br />
Acrylharzen sowie standardmäßige ergänzungen<br />
aus Stabilitätsgründen schlossen<br />
sich an.<br />
Bericht: Mag. Bettina VAK,<br />
Dr. Bettina KrATZMÜLLer<br />
endzustand: Kitharode<br />
31
32<br />
antIkensammlung<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Hr Dr. Alfred BernHArD-WALcHer<br />
ForschungsproJekte<br />
Leitung des Forschungsprojekts Corpus Vasorum<br />
Antiquorum KHM Band 6 (Attisch geometrische,<br />
protoattische und attisch schwarzfigurige Vasen)<br />
(Projektmitarbeit: Dr. Bettina Kratzmüller, Mag. Bettina<br />
Vak; Finanzierung: FWF, Projekt-nr. P21171-G19; KHM)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
16.2. <strong>Wien</strong>, Österreichische Akademie der Wissenschaften,<br />
6. Tagung des österreichischen CVA-Arbeitskreises<br />
31.5. Diplomat, Art Collector and Archaeologist: Count<br />
Anton Franz de Paula von Lamberg-Sprinzenstein and<br />
the Beginnings of the Viennese collection of Greek Vases,<br />
Paris, inHA, Kolloquium L’Europe du vase antique:<br />
collectionneurs, savants, restaurateurs aux XVIIIe et<br />
XIXe siècles (31.5.–1.6.)<br />
sonstIges<br />
Projektsteuerung Übersiedelung für das neue<br />
Zentral depot des KHM, Leitung des Projektteams<br />
Übersiedelung und Mitarbeit im Projektteam Bau<br />
Dr. Manuela LAUBenBerGer<br />
ausstellungen<br />
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />
in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM)<br />
<strong>2011</strong> (gemeinsam mit christian Beaufort-Spontin,<br />
Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller,<br />
Beatrix Kriller-erdrich, claudia Kryza-Gersch, Agnes<br />
Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-okrog)<br />
Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden<br />
auf Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
(Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit<br />
Wencke Deiters, claudia Kryza-Gersch und Karin Zeleny)<br />
publIkatIonen<br />
Untersuchungen zur Marmorprovenienz von zwei<br />
Porträtköpfen aus Ephesos im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />
in <strong>Wien</strong>, in: Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung – Forschung –<br />
Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong>, 43–65 (gemeinsam mit<br />
W. Prochaska)<br />
Antiken Sammeln. Die Ambraser und <strong>Wien</strong>er Antikensammlungen<br />
des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, in: Ausstellungskatalog<br />
S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter &<br />
Helden auf Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras)<br />
<strong>2011</strong>, 62–66; objekttexte ebenda<br />
einleitungen und objekttexte in: Ausstellungskatalog<br />
S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches in der<br />
Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
objekttext in: Ausstellungskatalog F. Humer – G. Kremer<br />
(Hgg.), Götterbilder – Menschenbilder. Religion und<br />
Kulte in Carnuntum, Ausstellung im rahmen der<br />
niederösterreichischen Landesausstellung <strong>2011</strong><br />
Erobern Entdecken Erleben im Römerland Carnuntum,<br />
erschienen Schallaburg <strong>2011</strong><br />
objekttext in: Ausstellungskatalog B. Fourlas –<br />
V. Tsamakda, Wege nach Byzanz, Mainz (Landesmuseum)<br />
<strong>2011</strong>/2012<br />
ForschungsproJekte<br />
Leitung des Forschungsprojekts Antike Porträts<br />
in <strong>Wien</strong>. Erarbeitung eines wissenschaftlichen<br />
Bestandskataloges der Porträtskulptur der Antikensammlung<br />
des Kunst historischen <strong>Museum</strong>s<br />
(Projektmitarbeit: Dr. Alfred Bernhard-Walcher,<br />
Mag. Viktor Freiberger, Dr. Ulrike Müller-Kaspar,<br />
Mag. Brigitte Proll, Alexander Freiberger;<br />
Finanzierung: KHM; BMWF im Förderprogramm<br />
forMuse – Forschung an Museen)<br />
Mitarbeit am Forschungsprojekt Die Skulpturen<br />
von Ephesos – Bildwerke aus Stein und Bronze<br />
(Projektleitung: Dr. Maria Aurenhammer, ÖAi)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
25.–26.3. Berlin, Humboldt-Universität, Workshop<br />
Ergänzungsprozesse – Aneignung antiker Skulptur<br />
in der frühen Neuzeit<br />
12.4. Forschungen an Museen: Die Porträts der<br />
<strong>Wien</strong>er Antikensammlung – ein Zwischenbericht,<br />
<strong>Wien</strong>, Universität, institut für Klassische Archäologie<br />
(gemeinsam mit U. Müller-Kaspar)<br />
26.5. The Metamorphosis of some female sculptures<br />
of the collection Obizzi in Catajo, Barcelona,<br />
Universitat Autònoma de Barcelona, Tagung Antiguo<br />
o Moderno. Encuadre de la Escultura de Estilo Clásico<br />
en el Período que le corresponde (25.–26.5.;<br />
gemeinsam mit U. Müller-Kaspar)<br />
24.–25.11. objektpräsentation am „Schauplatz des<br />
Wissens“, Graz, Tagung Weltenmaschine <strong>Museum</strong>.<br />
Österreichischer <strong>Museum</strong>stag <strong>2011</strong>, veranstaltet vom<br />
Universalmuseum Joanneum in Kooperation mit<br />
<strong>Museum</strong>sbund Österreich und icoM Österreich<br />
(24.–26.11.)<br />
1.12. Die Porträts im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>,<br />
<strong>Wien</strong>, Österreichisches Archäologisches institut,<br />
Workshop Ephesische Porträts<br />
lehrtätIgkeIt<br />
WS 2010/11 Skulpturen und Portraits in der<br />
Antikensammlung des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s,<br />
<strong>Wien</strong>, Universität, institut für Klassische Archäologie,<br />
Übung<br />
Dr. Georg PLATTner<br />
ausstellungen<br />
Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_<br />
voller_Wein (intermezzo 04), <strong>Wien</strong> (KHM) 2012<br />
(gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster,<br />
Bettina Kratzmüller, Konrad Schlegel und<br />
Klaus Vondrovec)<br />
publIkatIonen<br />
Kleinasiatische Schätze im Herzen <strong>Wien</strong>s.<br />
Ephesos <strong>Museum</strong>, in: Antike Welt 4, <strong>2011</strong>, 84–87<br />
rezension: I. H. Mert, Untersuchungen zur hellenistischen<br />
und kaiserzeitlichen Bauornamentik von Stratonikeia,<br />
in: Gnomon 83, <strong>2011</strong>, 718–729<br />
Marmor und andere Steine: ASMOSIA VII, in:<br />
Journal of roman Archaeology 24, <strong>2011</strong>, 635–640<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />
innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
ForschungsproJekte<br />
Leitung des Forschungsprojektes Der Erotenfries<br />
des Theaters von Ephesos (gemeinsam mit Dr. Maria<br />
Aurenhammer [ÖAi]; Finanzierung: KHM, ÖAi)<br />
Mitarbeit (Architektur, Bauornamentik) am Forschungsprojekt<br />
Wohneinheit 7 im Hanghaus 2 in Ephesos<br />
(Projektleitung: Dr. elisabeth rathmayr (ÖAW);<br />
Finanzierung: FWF, Projekt-nr. 22102)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
18.5. „Bauhütte“ und Baubetrieb. Zur Diskussion<br />
um Werkstätten in der Architektur und Bauornamentik<br />
des kaiserzeitlichen Kleinasien, Münster, Universität,<br />
institut für Klassische Archäologie und Frühchristliche<br />
Archäologie<br />
19.5. Marmor und Ornament. Rohstoff und Baubetrieb<br />
im kaiserzeitlichen und spätantiken Kleinasien,<br />
Bochum, Universität, institut für Archäologische<br />
Wissenschaften<br />
14.10. Werkstatt und Muster. Zur Methode der<br />
Scheidung von Arbeitsprozessen und Stilelementen,<br />
München, Universität, Kolloquium Antike Bauornamentik:<br />
Möglichkeiten und Grenzen ihrer Erforschung<br />
(13.–15.10.)<br />
17.11. Ephesos. Weltstadt der Antike, KHM,<br />
für den Verein der Freunde des KHM<br />
1.12. The art of wine in the collections of the<br />
Kunst historisches <strong>Museum</strong> Vienna. An exhibition<br />
in June 2012, Genf, Académie internationale du Vin,<br />
Jour du symposium<br />
lehrtätIgkeIt<br />
WS 2010/11 Hellenistische und Römische Bauornamentik,<br />
<strong>Wien</strong>, Universität, institut für Klassische Archäologie,<br />
Übung<br />
Mag. Karoline ZHUBer-oKroG<br />
ausstellungen<br />
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />
in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM)<br />
<strong>2011</strong> (gemeinsam mit christian Beaufort-Spontin,<br />
Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller,<br />
Beatrix Kriller-erdrich, claudia Kryza-Gersch, Manuela<br />
Laubenberger, Agnes Stillfried und Klaus Vondrovec)<br />
publIkatIonen<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog e. Bruckmüller<br />
(Hg.), Erobern Entdecken Erleben im Römerland<br />
Carnuntum, niederösterreichische Landesausstellung<br />
<strong>2011</strong>, erschienen Schallaburg <strong>2011</strong><br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />
innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />
(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />
G. Gruber und B. Kratzmüller); einleitungen und<br />
objekttexte ebenda<br />
objekttext in: K. Peitler u. a., Lebensspuren. Die<br />
bedeutendsten Objekte der Archäologischen<br />
Sammlungen und des Münzkabinetts. Münzkabinett.<br />
Archäologiemuseum. Schloss Eggenberg. Universalmuseum<br />
Joanneum, Schild von Steier 24, <strong>2011</strong>
ForschungsproJekte<br />
Koordination des Forschungsprojektes Der Grabfund<br />
von Czéke-Cejkov in <strong>Wien</strong> (Projektleitung: Dr. Dieter<br />
Quast, römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz;<br />
Finanzierung: rGZM, KHM)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
25.–26.11. Graz, Tagung Weltenmaschine <strong>Museum</strong>.<br />
Österreichischer <strong>Museum</strong>stag <strong>2011</strong>, veranstaltet<br />
vom Universalmuseum Joanneum in Kooperation<br />
mit <strong>Museum</strong>sbund Österreich und icoM<br />
Österreich<br />
Mag. Viktor FreiBerGer<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
16.–20.11. Tengelice (bei Szekszárd, Ungarn),<br />
Symposium Macht des Goldes – Gold der Macht.<br />
Herrschafts- und Jenseitsrepräsentation zwischen<br />
Antike und Frühmittelalter im mittleren Donauraum<br />
(3. – 10. Jh.). 23. Internationales Symposium der<br />
Grundprobleme der frühgeschichtlichen Entwicklung<br />
im mittleren Donauraum, veranstaltet vom Geisteswissenschaftlichen<br />
Zentrum Geschichte und Kultur<br />
ostmitteleuropas und der Prähistorischen Kommission<br />
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften<br />
unter Mitarbeit des Archäologischen instituts der<br />
Ungarischen Akademie der Wissenschaften und des<br />
Wosinszky Mór <strong>Museum</strong>s, Szekszárd<br />
Mag. Angelika KATHrein<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
18.–20.5. Linz, oÖ Landesmuseen – Schlossmuseum,<br />
15. Tagung der Österreichischen Restaurator/innen<br />
für Archäologische Bodenfunde, veranstaltet von<br />
den oberösterreichischen Landesmuseen und der<br />
Gesellschaft für Archäologie in oberösterreich<br />
Mag. Bettina VAK<br />
ForschungsproJekte<br />
Mitarbeit am Forschungsprojekt Corpus Vasorum<br />
Antiquorum KHM Band 6 (Attisch geometrische,<br />
protoattische und attisch schwarzfigurige Vasen)<br />
(Projektleitung: Dr. Alfred Bernhard-Walcher;<br />
FWF Projekt-nr. P21171-G19)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
16.2. <strong>Wien</strong>, Österreichische Akademie der<br />
Wissenschaften, 6. Tagung des österreichischen<br />
CVA-Arbeitskreises<br />
proJektmItarbeIter<br />
Hr Dr. Kurt GScHWAnTLer*<br />
publIkatIonen<br />
Figürliche Bronzen, in: Martin Mosser u. a., Die<br />
römischen Kasernen im Legionslager Vindobona.<br />
Die Ausgrabungen am Judenplatz in <strong>Wien</strong> in den<br />
Jahren 1995–1998 (Monografien der Stadtarchäologie<br />
<strong>Wien</strong> Bd. 5), <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 741–749<br />
objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />
innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog F. Humer –<br />
G. Kremer (Hgg.), Götterbilder – Menschenbilder.<br />
Religion und Kulte in Carnuntum, Bad Deutsch-<br />
Altenburg (Archäologisches <strong>Museum</strong> carnuntinum)<br />
<strong>2011</strong>/2012<br />
ForschungsproJekte, Forschungen<br />
Der Jüngling vom Magdalensberg<br />
(Finanzierung: KHM).<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
22.–23.5. izmir (Türkei), Dokuz eylül University,<br />
17. internationaler Bronzenkongress The Art of<br />
Bronzes in Anatolia and the Eastern Mediterranean<br />
from Protogeometric to Early Byzantine Periods<br />
Dr. Bettina KrATZMÜLLer*<br />
ausstellungen<br />
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />
in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM)<br />
<strong>2011</strong> (gemeinsam mit christian Beaufort-Spontin,<br />
Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Beatrix Krillererdrich,<br />
claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger,<br />
Agnes Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuberokrog)<br />
Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_<br />
voller_Wein (intermezzo 04), <strong>Wien</strong> (KHM) 2012<br />
(gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster,<br />
Georg Plattner, Konrad Schlegel und Klaus Vondrovec)<br />
publIkatIonen<br />
Rollouts of Fine Ware Pottery using High Resolution<br />
3D Meshes, in: A. Artusi – M. Joly-Parvex – G. Lucet –<br />
A. ribés – D. Pitzalis (Hgg.), VAST 10: The 11th International<br />
Symposium on Virtual Reality, Archaeology<br />
and Intelligent Cultural Heritage. Full Papers, Paris<br />
2010, 79–86 (gemeinsam mit S. Bechtold, S. Krömker<br />
und H. Mara)<br />
Astérix aux Jeux Olympiques – Popularising the History<br />
of Ancient Sports through Comics, in: K. Voolaid (Hg.),<br />
People in sport history – sport history for people.<br />
Proceedings of the ISHPES seminar Tartu, Estonia 2008,<br />
Tartu <strong>2011</strong>, 208–218<br />
Hatshepsut Maatkare – A Running Egyptian King<br />
Surpassing her Female Body’s Limits, in: A. Teja –<br />
A. Krueger – J.-F. Loudcher – T. Gonzalez Aja –<br />
M. Mercedes Palandri (Hgg.), Corpo e senso del limite.<br />
Sport and a sense of the body’s limits. Proceedings of<br />
the 14th International CESH Congress and of the<br />
1st National SISS Congress, 17th –20th September 2009,<br />
University of Pisa, Polo Carmignani, Pisa <strong>2011</strong>,<br />
425–431<br />
Gemischter Satz – In Memoriam Friedrich Brein,<br />
in: Forum Archaeologiae 60, iX, <strong>2011</strong> (http://farch.net;<br />
gemeinsam mit K. Schaller, n. Schlager, H. Szemethy,<br />
e. Trinkl und M. Weißl)<br />
The Pentathlete as Ideal Warrior – a Comparison<br />
between Antiquity and Modernity, in: A. Hofmann –<br />
S. Buck – i. Huber (Hgg.), ISHPES Congress <strong>2011</strong><br />
Program and Abstract Book, Frankfurt <strong>2011</strong>, 35 f.<br />
(gemeinsam mit S. Heck)<br />
sammlungen khm<br />
redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />
(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />
G. Gruber und K. Zhuber-okrog); einleitungen und<br />
objekttexte ebenda<br />
ForschungsproJekte<br />
Mitarbeit am Forschungsprojekt Corpus Vasorum<br />
Antiquorum Band 6 (Attisch geometrische, protoattische<br />
und attisch schwarzfigurige Vasen) (Projektleitung:<br />
Dr. Alfred Bernhard-Walcher; Finanzierung: FWF, KHM)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
16.2. AIAS O SAIS – Überlegungen zu einer Bandhenkelamphora<br />
im KHM, <strong>Wien</strong>, Österreichische Akademie<br />
der Wissenschaften, 6. Tagung des österreichischen<br />
cVA-Arbeitskreises<br />
9.8. The Pentathlete as Ideal Warrior – a Comparison<br />
between Antiquity and Modernity, Frankfurt am Main,<br />
Walter Kolb Haus/Lindner Hotel & Sports Academy,<br />
iSHPeS congress <strong>2011</strong> From Gymnastics to Sports –<br />
Relations, Interactions, Contradictions in the Past<br />
and the Present: A Congress on the Occasion of the<br />
Founding of the German Turner Movement in 1811<br />
(gemeinsam mit S. Heck)<br />
leIhgaben<br />
im Jahr <strong>2011</strong> war die Antikensammlung mit<br />
46 Leihgaben an 6 Sonderausstellungen im<br />
in- und Ausland beteiligt.<br />
33
34<br />
kunstkammer, weltlIche und geIstlIche schatzkammer<br />
Dr. Sabine HAAG, Direktorin<br />
Dr. Franz KircHWeGer, interimistischer Direktor<br />
(bis 30.9.)<br />
Mag. Paulus rAiner, interimistischer Direktor<br />
(ab 1.10.)<br />
Dr. claudia KrYZA-GerScH<br />
Dr. Thomas KUSTer (bis 31.6.)<br />
Dr. Katja ScHMiTZ-Von LeDeBUr<br />
Dr. Konrad Friedrich ScHLeGeL (ab 1.9.)<br />
Sieglinde KUnST<br />
Karin LYDTin<br />
restaurierung<br />
Mag. Helene HAnZer<br />
Mag. Johanna DieHL<br />
Dipl.-rest. Barbara GoLDMAnn<br />
Mag. Herbert reiTScHULer<br />
Mag. Petra SÜSZ<br />
Andrea AnToniUK<br />
Karin HAMMerScHMiD<br />
eva-Maria JerABeK<br />
Michaela KrATocHWiL<br />
Sabine SVec<br />
Die Baustelle der Kunstkammer, Saal 20 und Saal 24 Saal 26<br />
neueInrIchtung der<br />
schausammlung<br />
Das Projekt der Wiedereinrichtung der Kunstkammer<br />
konnte nach mehrjähriger Vorbereitung<br />
im Juli 2010 offiziell gestartet<br />
werden. im Jahr <strong>2011</strong> wurden die Arbeiten<br />
seitens der Projektleitung, der Projektsteuerung<br />
und der beteiligten Fachplaner den<br />
Vorgaben des 2010 festgelegten Budget- und<br />
Zeitplans gemäß intensiv vorangetrieben.<br />
in laufender Abstimmung seitens der Kunstkammer<br />
mit dem Architekturbüro HG Merz<br />
(Stuttgart) und der didaktischen Fachplanung<br />
wurden alle für die neuaufstellung vorgesehenen<br />
objekte planerisch verortet und<br />
die Form ihrer Präsentation in den Vitrinen<br />
sowie ihr didaktischer Zusammenhang<br />
untereinander wurden festgelegt. Wichtige<br />
Aspekte der Ausstellungsgestaltung, wie<br />
Materialien, Farbigkeit, Sitzmöbel, Grafik,<br />
wurden erarbeitet und bemustert. Abgeschlossen<br />
werden konnte <strong>2011</strong> die Vitrinen-<br />
Saal 36<br />
planung. Der Produktionsauftrag wurde gemäß<br />
Bundesvergabegesetz öffentlich ausgeschrieben.<br />
ein Zuschlag konnte im Herbst<br />
<strong>2011</strong> erteilt werden.<br />
in Zusammenarbeit mit der Fa. Die Lichtplaner<br />
wurde ein umfangreiches Konzept für<br />
die raum- und Vitrinenbeleuchtung erarbeitet<br />
und die Umsetzung in Hinblick auf Qualität<br />
wie Quantität durch zahlreiche Bemusterungen<br />
vorbereitet.<br />
intensiv weitergeführt wurden auch die Arbeiten<br />
an dem gemeinsam mit dem Büro<br />
bogner.cc erstellten Vermittlungskonzept.<br />
Zusätzlich zu den objekt- und raumbeschriftungen<br />
werden Audioguides und ein<br />
für die österreichische <strong>Museum</strong>slandschaft<br />
neuartiges digitales informationssystem in<br />
Form von Tablets zum einsatz kommen, die<br />
pro Saal ausführliche kunst- und kulturhistorische<br />
Hintergrundinformationen zum jeweiligen<br />
Themenbereich bzw. zu den objekten<br />
bereitstellen. Dieselben informationen wer-
den dem Besucher mittels Applikationen für<br />
private Smartphones zur Verfügung stehen.<br />
Ausschreibung und Vergabe der technischen<br />
Umsetzung erfolgten <strong>2011</strong>.<br />
Seitens der objektrestaurierung wurden entsprechend<br />
dem vorliegenden restaurierplan<br />
zu 12 komplexen objekten umfangreiche<br />
konservatorische und restauratorische Maßnahmen<br />
gesetzt. in diesem Zusammenhang<br />
wurde auch das 2010 vom KHM initiierte und<br />
gemeinsam mit dem Phonogrammarchiv<br />
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften<br />
betriebene Forschungsprojekt zur<br />
rekonstruktion der Musik und der mechanischen<br />
Funktionsweise historischer Automaten<br />
weitergeführt. <strong>2011</strong> konnte mit der Produktion<br />
von Kurzfilmen zur Funktionsweise<br />
historischer Automaten begonnen werden.<br />
Hinsichtlich der Baumaßnahmen konnten<br />
<strong>2011</strong> die notwendigen Arbeiten zur technischen<br />
Ausstattung der räume (elektrik,<br />
Klima, Sicherheit) sowie zur Vorbereitung<br />
der Vitrinen- und Lichtinstallation, ferner die<br />
Arbeiten an den Adaptierungsmaßnahmen<br />
bei den Fenstern und Fußböden sowie die<br />
restaurierung von Deckenmalereien und<br />
Stuck in Angriff genommen und zum Teil<br />
auch bereits abgeschlossen werden.<br />
neben der Arbeit an der neueinrichtung der<br />
Schausammlung galt es für das Team der<br />
Kunstkammer <strong>2011</strong>, die Großprojekte der<br />
Übersiedlung deponierter Sammlungsbestände<br />
in das neu errichtete Außenlager zu<br />
bewerkstelligen sowie die größte bislang im<br />
Ausland gezeigte Ausstellung mit objekten<br />
der <strong>Wien</strong>er Kunstkammer vorzubereiten,<br />
welche ab Februar 2012 in Mannheim<br />
(reiss-engelhorn-Museen) zu sehen ist.<br />
Bericht: Dr. Franz KircHWeGer,<br />
Mag. Helene HAnZer, Mag. Paulus rAiner,<br />
ing. Bertrun KoS<br />
entwIcklung eInes neuen lagersystems<br />
FÜr tapIsserIen<br />
ÜbersIedlung der tapIsserIensammlung<br />
entwicklung und Projektleitung:<br />
Dr. Katja ScHMiTZ-Von LeDeBUr<br />
Beratung bei der entwicklung des<br />
Lagersystems: Yvan MAeS (Belgien),<br />
Stefan Fleck (<strong>Wien</strong>)<br />
im Jahr <strong>2011</strong> gingen die entwicklung und<br />
Umsetzung eines Lagersystems für die<br />
<strong>Wien</strong>er Tapisseriensammlung in das finale<br />
Stadium. Die Umsetzung erfolgte im neuen<br />
Zentraldepot des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />
auf einer Fläche von 1.400 Quadratmetern,<br />
wo zukünftig eine der weltweit größten<br />
Tapisseriensammlungen mit etwa 750 objekten<br />
deponiert sein wird.<br />
Die Aufgabenstellung umfasste vorrangig<br />
die schonende Lagerung, ein vereinfachtes<br />
Handling, das gleichfalls eine Schonung der<br />
in der regel sehr großen objekte bedeutet,<br />
sowie die Suche nach aus konservatorischer<br />
Sicht unbedenklichen Materialien. rollen aus<br />
galvanisiertem, mit Polyethylen ummanteltem<br />
Stahl, die in einem eigens entwickelten<br />
regalsystem gelagert werden, nehmen zukünftig<br />
die Tapisserien auf. Materialien wie<br />
Baumwolle und cellplas dienen als zusätzlicher<br />
Schutz der objektoberflächen.<br />
Für das rollen und das Handling der Tapisserien<br />
stehen innerhalb des Depots zwei<br />
entsprechend große Manipulationsflächen<br />
zur Verfügung.<br />
Die Planung, logistische Vorbereitung und<br />
intensive Betreuung der Übersiedlung der<br />
fragilen objekte war das zweite große<br />
Projekt des Jahres <strong>2011</strong>.<br />
Bericht: Dr. Katja ScHMiTZ-Von LeDeBUr<br />
sammlungen khm<br />
konserVIerung Von textIlIen aus<br />
der sammlung al-sabah, kuwaIt<br />
Projektleitung: Dr. K. ScHMiTZ-Von LeDeBUr<br />
Konzeptentwicklung: Michaela<br />
KrATocHWiL, Katja ScHMiTZ-Von<br />
LeDeBUr, Sabine SVec<br />
Ausführung und technische Analysen:<br />
Michaela KrATocHWiL, Sabine SVec<br />
Mit ende des Jahres 2010 wurde zwischen<br />
der Kunstkammer und der Sammlung al-Sabah<br />
in Kuwait ein Projekt zur restaurierung<br />
von Textilien initiiert. Vorausgegangen war<br />
ein kurzer Studienaufenthalt der Projektleiterin<br />
in Kuwait, bei dem textile objekte des<br />
islamischen Kulturkreises für eine „Musterkonservierung“<br />
ausgesucht wurden. insgesamt<br />
13 Textilfragmente wurden anschließend<br />
nach <strong>Wien</strong> gebracht, ihr ist-Zustand<br />
wurde analysiert und dokumentiert und es<br />
wurden Konservierungsmaßnahmen festgelegt<br />
und ausgeführt.<br />
konservierung eines textilfragments<br />
13.–14. Jahrhundert (?); Samangan,<br />
Afghanistan<br />
Kuwait, Sammlung al-Sabah,<br />
inv.-nr. LnS 802 T a–c<br />
Analyse: reservedruck auf leinwandbindigem<br />
Gewebe (Baumwolle,<br />
Z-Drehung; Kettdichte: 17–18 Fäden pro cm;<br />
Schussdichte: 19–21 Fäden pro cm), 12 cm<br />
hoch, 10 cm breit<br />
Zustand vor der Konservierung /<br />
Aufgabenstellung<br />
Das laut inventarnummer dreiteilige objekt<br />
setzt sich aus insgesamt sieben unterschiedlich<br />
großen Fragmenten zusammen, die durch<br />
vier Klebestreifen zusammengehalten wurden.<br />
Die vorrangige Aufgabe bestand darin,<br />
die Klebestreifen zu entfernen. Zudem musste<br />
eine geeignete Lösung für die Aufbewahrung<br />
und Präsentation der einzelnen Fragmente<br />
gefunden werden.<br />
35
36<br />
kunstkammer, weltlIche und geIstlIche schatzkammer<br />
Arbeitsvorgang während der Konservierung<br />
eine mechanische entfernung der Klebestreifen,<br />
die scheinbar erst seit jüngerer Zeit<br />
die Fragmente zusammenhielten, war bei<br />
nur minimalstem Substanzverlust möglich,<br />
da der Klebstoff noch nicht in die Fasern<br />
eingedrungen war. Der einsatz von Lösungsmitteln<br />
mit den bekannten negativen Auswirkungen<br />
konnte somit vermieden werden.<br />
eine mikroskopische Untersuchung bestätigte,<br />
dass keine rückstände des Klebstoffes auf<br />
dem Gewebe verblieben waren. Die sieben<br />
Fragmente – das größte ca. 5 x 10 cm, das<br />
kleinste 0,8 x 1 cm – konnten in zwei Grup-<br />
oben: Vorderseite, Gesamtaufnahme vor der<br />
Konservierung<br />
unten: rückseite vor der Konservierung<br />
pen geteilt werden, die jeweils einen unterschiedlichen<br />
Ausschnitt desselben Musters<br />
zeigen. Da es bei den beiden zusammengesetzten<br />
Flächen ein deckungsgleiches Detail<br />
gibt, kann es sich nicht um ein und denselben<br />
rapport handeln.<br />
Objektmontage<br />
eine Montage aller Fragmente auf einer Fläche<br />
hätte das Wissen um das gesamte Muster<br />
vorausgesetzt. Da die rapportgröße nicht<br />
bekannt war, konnte der notwendige Abstand<br />
der beiden Musterausschnitte nicht definiert<br />
werden. Daher fiel die entscheidung, die<br />
oben: Vier Fragmente nach dem Ablösen des Klebestreifens<br />
unten: Zustand nach Abschluss der Konservierung<br />
beiden mehrteiligen objekte jeweils auf<br />
einer eigenen Fläche zu präsentieren. Für<br />
ein objektschonendes Handling wurde ein<br />
Trägergewebe farblich passend eingefärbt<br />
und über zwei säurefreie Kartons gleicher<br />
Größe gezogen, anschließend wurden die<br />
Fragmente darauf mit Stützlinien fixiert.<br />
Um den Zusammenhang der unterschiedlichen<br />
Musterausschnitte zu verdeutlichen,<br />
zeichnet beim kleineren der beiden Fragmente<br />
eine mit Seidengrège genähte Vorstichlinie<br />
den Musterverlauf nach.<br />
Bericht: Sabine SVec
sammlungszugänge<br />
inv.-nr. KK 10505 Flakon mit Goldreliefdekor,<br />
Glas mit Goldreliefdekor, Sachsen, um<br />
1730 (Schenkung von Prof. rudolf Strasser<br />
am 12. oktober <strong>2011</strong>)<br />
sammlungsabgänge<br />
Die beiden Terrakottastatuetten inv.-nrn.<br />
KK 9006, Papst Innozenz X., und KK 9007,<br />
Hl. Philippus Neri, wurden am 14.4.<strong>2011</strong> im<br />
Zuge des restitutionsverfahrens an die rechtsnachfolger<br />
nach Dr. richard neumann abgegeben<br />
(Zl. 158-KK-<strong>2011</strong>, BMUKK-16.616/<br />
0025- iV/1/<strong>2011</strong>).<br />
regIstrar<br />
ca. 420 objekte der Kunstkammer und der<br />
Geistlichen Schatzkammer wurden im Juli<br />
<strong>2011</strong> vom registrar in der Traviatagasse verpackt<br />
sowie im September <strong>2011</strong> in Himberg<br />
ausgepackt, deponiert und danach sogleich<br />
im TMS verlagert.<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. Sabine HAAG<br />
ausstellungen<br />
Kuratorin der Ausstellung Elfenbein. Barocke Pracht am<br />
<strong>Wien</strong>er Hof, Frankfurt/Main (Liebieghaus Skulpturensammlung)<br />
<strong>2011</strong> (gemeinsam mit Maraike Bückling)<br />
publIkatIonen<br />
Vorwort, in: Josef rainer, Das Leben des Benvenuto<br />
Cellini und der Diebstahl der Saliera, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />
Herausgabe von Ausstellungskatalog Elfenbein. Barocke<br />
Pracht am <strong>Wien</strong>er Hof, Frankfurt/Main (Liebieghaus<br />
Skulpturensammlung) <strong>2011</strong>(gemeinsam mit M. Bückling);<br />
„… DAS ARTIGSTE … ALS ICH MEIN TAGE WASS<br />
GESEHEN HABE …“. Elfenbeinkunst im kaiserlichen <strong>Wien</strong><br />
der Barockzeit, ebenda, 15–31<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
12.1. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger<br />
und ihre Neuaufstellung, <strong>Wien</strong>, Kunsthistor. Ges. am<br />
institut für Kunstgeschichte der Universität <strong>Wien</strong><br />
31.3. Die Kunst- und Wunderkammer der Habsburger<br />
und ihre Neuaufstellung, <strong>Wien</strong>, BDA<br />
5.4. Benvenuto Cellini’s Saliera: A Royal gift, new York,<br />
cosmopolitan club<br />
12.5. Cellini’s Saliera, Linz, ars electronica<br />
11.11. Die Kunstkammer: Kulturerbe Europas, <strong>Wien</strong>,<br />
Hofburg, Art & Antique Messe<br />
21.11. Die Kunstkammer des KHM: Staunen – Lernen –<br />
Wissen, <strong>Wien</strong>, Hotel de France, rotary <strong>Wien</strong> nord-ost<br />
Dr. Franz KircHWeGer<br />
publIkatIonen<br />
18 objekttexte in: W. c. Huber (Hg.), Die Schatzkammer<br />
im Stift Klosterneuburg, Halle a. d. Saale <strong>2011</strong><br />
3 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />
c. Lange – c. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer –<br />
Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen:<br />
Das deutsche Porträt um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
3 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (intermezzo<br />
03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
6 objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg<br />
Kulturbetriebsges.m.b.H. – <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>,<br />
<strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,<br />
Schallaburg <strong>2011</strong><br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
20.10. Die <strong>Wien</strong>er Kunstkammer – Zur inhaltlichen<br />
Konzeption ihrer Wiedereinrichtung, KHM, für den<br />
Verein der Freunde des KHM<br />
sonstIges<br />
Wissenschaftliche Betreuung der Vorbereitung einer<br />
Faksimileausgabe des sog. <strong>Wien</strong>er Krönungsevangeliars<br />
(Weltliche Schatzkammer, inv.-nr. Xiii 18)<br />
Mag. Paulus rAiner<br />
ausstellungen<br />
Kurator der Ausstellung Glanz der Macht. Kaiserliche<br />
Pretiosen aus der <strong>Wien</strong>er Kunstkammer, Halle/Saale,<br />
Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes<br />
Sachsen-Anhalt <strong>2011</strong>; Splendour & Power. Imperial<br />
Treasures from Vienna, cambridge (The Fitzwilliam<br />
<strong>Museum</strong>) <strong>2011</strong>/2012<br />
publIkatIonen<br />
Ausstellungskatalog Splendour & Power. Imperial<br />
Treasures from Vienna, cambridge <strong>2011</strong><br />
The Jewel of the Order of The Golden Fleece, acquired<br />
by the Weltliche Schatzkammer (Secular Treasury),<br />
Vienna, in 2007, in: Apollo. The international Magazine<br />
for collectors, April <strong>2011</strong>, 36 f.<br />
3 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />
r. de Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen.<br />
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von<br />
Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
8 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />
(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
2 objekttexte in: Ausstellungskatalog P. Bloom –<br />
W. Koos (Hgg.), Angelo Soliman. Ein Afrikaner in <strong>Wien</strong>,<br />
<strong>Wien</strong> (<strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong>) <strong>2011</strong><br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
10.5. Von der Schatzkammer zum Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>. 500 Jahre habsburgisches Kunstsammeln im<br />
Dienste kaiserlicher Repräsentation, Halle/Saale,<br />
Stiftung Moritzburg<br />
22.10. „Schlechte Fabriksware“ aus der Kunstkammer<br />
Rudolfs II. Ein neu entdecktes Meisterwerk des<br />
Nürnberger Goldschmieds Hans Petzolt, München,<br />
neumeister Münchener Kunstauktionen, anlässlich<br />
des Silbersymposiums zu ehren von Dr. Helmut Seling<br />
sammlungen khm<br />
14.11. 500 Years of Collecting for Prestige: A short<br />
history of the Vienna Kunstkammer as the cradle of the<br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, cambridge, The Fitzwilliam<br />
<strong>Museum</strong>, Symposium A Passion for the Precious:<br />
Kunstkammer Collections in Europe 1500–1700<br />
Dr. claudia KrYZA-GerScH<br />
ausstellungen<br />
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />
in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM)<br />
<strong>2011</strong> (gemeinsam mit christian Beaufort-Spontin,<br />
Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller,<br />
Beatrix Kriller-erdrich, Manuela Laubenberger, Agnes<br />
Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-okrog)<br />
Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter & Helden<br />
auf Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
(Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit Wencke<br />
Deiters, Manuela Laubenberger und Karin Zeleny)<br />
Kuratierung der Ausstellung Antico: The Golden Age of<br />
Renaissance Bronzes, Washington, Dc (national Gallery<br />
of Art) <strong>2011</strong>/2012 und new York (Frick collection) 2012<br />
(gemeinsam mit eleonora Luciano und Denise Allen)<br />
Vorbereitung der Ausstellung Sammeln! Die Kunstkammer<br />
des Kaisers in <strong>Wien</strong>, Mannheim (reiss-engelhorn-Museen)<br />
2012<br />
publIkatIonen<br />
einleitungstext und 9 objekttexte in: Ausstellungskatalog<br />
S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />
in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
Die Skulptur in Venedig von ihren Anfängen bis zum<br />
Fall der republik, in: Ausstellungskatalog Schallaburg<br />
Kulturbetriebsges.m.b.H. – <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>,<br />
<strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,<br />
Schallaburg <strong>2011</strong>, 183–189; 10 objekttexte ebenda<br />
Vorbild Antike: Von Petrarca zur Kleinbronze der<br />
Renaissance, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />
innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong>, 67–70; 16 objekttexte<br />
ebenda<br />
Ausstellungskatalog e. Luciano (Hg.) in Zusammenarbeit<br />
mit D. Allen und c. Kryza-Gersch, Antico: The Golden Age<br />
of Renaissance Bronzes, Washington (national Gallery<br />
of Art) <strong>2011</strong>; Why Antico Matters, ebenda, 15–26<br />
Organic patinas on Renaissance and Baroque bronzes –<br />
Interpretation of compositions of the original patination<br />
by using a set of simulated varnished bronze coupons,<br />
in: Journal of cultural Heritage, Bd. 12, <strong>2011</strong>, 44–53<br />
(gemeinsam mit V. Pitthard, r. Stone, S. Stanek,<br />
M. Grießer und H. Hanzer)<br />
1 objekttext in: Ausstellungskatalog M. Bona castellotti –<br />
A. Giuliano (Hgg.), Ercole il fondatore dall’antichità al<br />
Rinascimento, Brescia (Museo di Santa Giulia) <strong>2011</strong><br />
3 objekttexte in: Ausstellungskatalog P. Blom – W. Kos<br />
(Hgg.), Angelo Soliman. Ein Afrikaner in <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong><br />
(<strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong>) <strong>2011</strong><br />
1 objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />
r. de Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen.<br />
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von<br />
Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
16.3. Schaurig schön. Vom Animalischen im Menschen,<br />
KHM<br />
37
38<br />
kunstkammer, weltlIche und geIstlIche schatzkammer<br />
7.10. Antico revisited, London, Victoria & Albert<br />
<strong>Museum</strong>, The robert H. Smith renaissance Sculpture<br />
Programme, Symposium The State of Play in Bronzes<br />
Research (6.–7.10.)<br />
24.10. Pompeo Leoni and the silver portrait of Philip II<br />
in Vienna, Madrid, centro de estudios del Museo<br />
nacional del Prado, Simposio internacional El arte<br />
de Leone y Pompeo Leoni. Sus Esculturas en Madrid y<br />
en El Escorial (24.–25.10.)<br />
8.11. „Una Venere simile … a quella del Signor Cesarini“.<br />
Einige Beobachtungen zum Sammeln von Kleinbronzen<br />
im 16. Jahrhundert, München, Ludwig-Maximilians-<br />
Universität, center for Advanced Studies, Symposium<br />
Multiples in Pre-Modern Art (7.–8.11.)<br />
24.–26.2. Padua, centro internazionale di studi di<br />
architettura Andrea Palladio, Konferenz Pietro Bembo<br />
e le arti<br />
11.7. Amsterdam, rijksmuseum, expertentreffen<br />
Re-imagining Alloy Analyses of Western Bronze<br />
Sculpture: Building the Foundations for Collaborative<br />
Study by Enhancing Scientific Rigor and Defining the<br />
Historical/Technological Context for Interpretation<br />
sonstIges<br />
Mitglied des <strong>Museum</strong> Studies Advisory Board des<br />
Marist college am italian international institute Lorenzo<br />
de’ Medici in Florenz<br />
Dr. Thomas KUSTer<br />
ausstellungen<br />
Kuratierung der Ausstellung Elfenbein. Barocke Pracht<br />
am <strong>Wien</strong>er Hof, Frankfurt am Main (Liebieghaus<br />
Skulpturensammlung) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit Sabine<br />
Haag und Maraike Bückling)<br />
Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter &<br />
Helden auf Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras)<br />
<strong>2011</strong><br />
Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_voller_<br />
Wein (intermezzo 04), <strong>Wien</strong> (KHM) 2012 (gemeinsam<br />
mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster, Bettina<br />
Kratzmüller, Georg Plattner, Konrad Schlegel und<br />
Klaus Vondrovec)<br />
publIkatIonen<br />
Johann Ignaz Bendl (um 1650 – um 1730) – „Mahler<br />
und Bildthauer alhie“, in: Ausstellungskatalog<br />
M. Bückling – S. Haag (Hgg.), Elfenbein. Barocke Pracht<br />
am <strong>Wien</strong>er Hof, Frankfurt am Main (Liebieghaus<br />
Skulpturensammlung) <strong>2011</strong>, 168–171; Ignaz Elhafen<br />
(1658–1715?) – „Tyrolensis sculptor“, ebenda,<br />
182–187; Leopold I. von Habsburg (1640–1705) –<br />
„Magni Caesaris Augusti“, ebenda, 204–207;<br />
11 objekttexte ebenda<br />
4 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />
(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
11 objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg<br />
Kulturbetriebsges.m.b.H. – <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>,<br />
<strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,<br />
Schallaburg <strong>2011</strong><br />
3 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />
r. de Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen.<br />
Winterdarstellungen in der Kunst von Bruegel bis Beuys,<br />
<strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
16 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />
c. Lange – c. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer –<br />
Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen:<br />
Das deutsche Porträt um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
Das Antiquarium, in: Ausstellungskatalog S. Haag<br />
(Hg.), All’antica. Götter &Helden auf Schloss Ambras,<br />
innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong>, 35–39; Das Kaiserzimmer,<br />
ebenda, 39–45; 26 objekttexte ebenda<br />
Forschungen<br />
Wissenschaftliches Konzept und Vorbereitung<br />
der Dauerpräsentation Das Ambraser Postmuseum<br />
(Arbeitstitel).<br />
erarbeitung von inventarisierungskriterien für die<br />
in den Sammlungen Schloss Ambras befindlichen<br />
Harnische zur erfassung im TMS (gemeinsam mit<br />
christina Abzieher).<br />
Dr. Konrad Friedrich ScHLeGeL<br />
ausstellungen<br />
Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_<br />
voller_Wein (intermezzo 04), <strong>Wien</strong> (KHM) 2012<br />
(gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster,<br />
Bettina Kratzmüller, Georg Plattner und<br />
Klaus Vondrovec)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
18.11. Die Kunstkammer des KHM, KHM,<br />
Österreichischer Fremdenführerkongress <strong>2011</strong><br />
Katja ScHMiTZ-Von LeDeBUr<br />
ausstellungen<br />
entwicklung eines Konzeptes zur Präsentation von<br />
Tapisserien in der Ausstellung Ein Wintermärchen.<br />
Der Winter in der Kunst von der Renaissance bis<br />
zum Impressionismus, Zürich (Kunsthaus) 2012<br />
publIkatIonen<br />
Der Lauf der Zeit – zur Darstellung des Winters in<br />
Tapisserien, in: Ausstellungskatalog S. Haag – r. de<br />
Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-<br />
Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel<br />
bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong>; 1 objekttext ebenda<br />
1 objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />
(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
2 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />
innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
20.1. Epigraphische und naturwissenschaftliche<br />
Untersuchungen an den Königsgewändern aus den<br />
sizilianischen Hofwerkstätten, Mannheim, reiss-engelhorn-Museen,<br />
internationales Kolloquium im rahmen<br />
der Ausstellung Die Staufer und Italien zum Thema<br />
Sprechende Bilder. Textilwerkstätten und Erinnerungskultur<br />
in staufischer Zeit<br />
13.5. Tapisserien nach Entwürfen François Bouchers im<br />
Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong>, Schloss Schönbrunn,<br />
Tagungszentrum, im rahmen des Workshops<br />
Museale Präsentation von Tapisserien<br />
22.9. Der Futterstoff des Mantels König Rogers II. von<br />
Sizilien, Halberstadt, Kongress Forum Kunst des Mittelalters,<br />
Sektion 10: Sphärenwechsel – Textilien des Hochmittelalters<br />
im Wandel von Nutzen und Wahrnehmung<br />
(21.–24.9.)<br />
1.10. „eyn ander Braun Rok mit swarczen Adelarn“ –<br />
reflections on the eagle dalmatic of the coronation<br />
regalia of the Holy Roman Empire and its Chinese silk<br />
damask, riggisberg (cH), Abegg-Stiftung, internationales<br />
Kolloquium Oriental Silks in the Western<br />
Middle Ages (29.9.–1.10.)<br />
6.12. Der Lauf der Zeit – zur Darstellung des Winters<br />
in Tapisserien, KHM<br />
sonstIges<br />
entwicklung eines Systems zur Lagerung der <strong>Wien</strong>er<br />
Tapisseriensammlung.<br />
initiierung und Betreuung eines Projektes zur Präsentation<br />
von Tapisserien in historischen räumlichkeiten – eine<br />
Kooperation mit der Schloss Schönbrunn Kultur- und<br />
Betriebsges. m. b. H. und der Universität für<br />
angewandte Kunst, institut für Konservierung und<br />
restaurierung.<br />
Leitung des Projektes zur Übersiedlung der <strong>Wien</strong>er<br />
Tapisseriensammlung.<br />
Leitung eines Projektes zur Konservierung eines<br />
Konvoluts islamischer Textilien aus der Sammlung<br />
al-Sabah, Kuwait.<br />
Wahl zum Mitglied in den Direction council des<br />
centre international d’étude des textiles anciens als<br />
repräsentant Österreichs.<br />
Mag. Herbert reiTScHULer<br />
publIkatIonen<br />
<strong>Museum</strong>sobjekte im Detail betrachtet: Erste Erfahrungen<br />
bei der Anwendung eines digitalen 3D-Mikroskops im<br />
<strong>Museum</strong>sbereich an ausgewählten Beispielen des<br />
Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, in: Technologische Studien<br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung<br />
– Forschung – Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong>, 11–41<br />
(gemeinsam mit c. Schaaf-Fundneider und S. Stanek)<br />
leIhgaben<br />
im Jahr <strong>2011</strong> war die Kunstkammer mit<br />
431 Leihgaben an 22 Ausstellungen im<br />
in- und Ausland beteiligt.
gemäldegalerIe<br />
Dr. Sylvia Ferino-PAGDen, Direktorin<br />
Dr. Gerlinde GrUBer<br />
Dr. Francesca DeL Torre ScHeUcH<br />
Dr. Guido MeSSLinG (ab 16.8.)<br />
Dr. Gudrun SWoBoDA<br />
Dr. Sabine PÉnoT (Karenz)<br />
Dr. Björn BLAUenSTeiner* (bis 31.7.)<br />
Dr. Wencke DeiTerS*<br />
Mag. nora FiScHer*<br />
Mag. Alice HoPPe-HArnoncoUrT*<br />
Dr. christof MeTZGer* (bis 31.7.)<br />
Dr. Kristine PATZ*<br />
Hr a. o. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang ProHASKA*<br />
Hr Dr. Karl ScHÜTZ*<br />
Mag. elisabeth WoLFiK<br />
Mag. Petra FiScHer<br />
Anne cAMPMAn (bis 31.12.)<br />
christine SUrTMAnn<br />
restaurierung<br />
Hr Mag. elke oBerTHALer, Leiterin<br />
Mag. Monika STroLZ<br />
Dipl.-rest. (FH) eva GÖTZ<br />
Mag. Jutta HÖFLinGer<br />
Mag. ingrid HoPFner<br />
Mag. Michael oDLoZiL<br />
Mag. Georg PrAST (ab 1.2.)<br />
Mag. ina SLAMA<br />
Mag. Ute TÜcHLer<br />
Sonja KociAn<br />
Mag. Judith Kern (bis 31.7.)<br />
Mag. Matthias MÜLLer (bis 30.9.)<br />
rahmenwerkstatt<br />
Ar rudolf HLAVA<br />
Markus GeYer<br />
* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />
neues konzept FÜr dIe gemäldegalerIe<br />
– bereIts erFolgte umgestaltungen<br />
und ausblIck auF<br />
2012 und 2013<br />
Als Herzstück des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />
wurde die Gemäldegalerie vor zwanzig<br />
Jahren einer grundlegenden renovierung<br />
unterzogen. Zu den damals gesetzten Maßnahmen<br />
zählten technische neuerungen<br />
wie der einbau einer Klimaanlage und einer<br />
elektronisch gesteuerten Beleuchtung ebenso<br />
wie ästhetische Verschönerungen, so etwa<br />
die Freilegung der nischen über den Türen<br />
und die einfügung der Stuckbüsten berühmter<br />
Künstler. Dabei wurde versucht, das ur-<br />
sprüngliche erscheinungsbild bei der ersteröffnung<br />
1891 wiederherzustellen, nachdem<br />
gerade in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg eine<br />
gegen die Architektur gerichtete „Modernisierung“<br />
angestrebt worden war.<br />
Der Durchgang durch die Galerie sollte damals<br />
in möglichst chronologischer Abfolge<br />
die Schwerpunkte der Sammlungen nach<br />
Schulen geordnet den Besucherinnen nahebringen<br />
und ihnen damit die Möglichkeit<br />
geben, entwicklung und Fortschritt in der<br />
Kunst des Abendlandes anhand der bedeutendsten,<br />
in respektvollem Abstand zueinander<br />
gehängten Werke mitzuverfolgen. Das<br />
ursprüngliche Konzept erfuhr jedoch im<br />
Laufe der letzten zwanzig Jahre aufgrund<br />
der vielen durch Ausstellungen bedingten<br />
Umhängungen, durch die Schließung der<br />
Sekundär galerie und die Leihe zahlreicher Bilder<br />
ständige Veränderungen; darüber hinaus<br />
sind die Spuren der Zeit an den Wandbespannungen<br />
ebenso bemerkbar wie an Beleuchtungen<br />
und Beschriftungen.<br />
neugestaltung der gemäldegalerIe<br />
indem man davon ausgeht, dass man gerade<br />
an Museen bzw. deren innengestaltung den<br />
Zeitenwandel nachvollziehen kann und sie<br />
daher immer wieder neu erdacht und neu<br />
gestaltet werden müssen, wurde im letzten<br />
Jahr die Gelegenheit ergriffen, in einem Dreijahresplan<br />
das erscheinungsbild der Galerie<br />
neu zu gestalten. Dabei wird keineswegs so<br />
grundlegend in die innere Bausubstanz eingegriffen<br />
wie bei der Kunstkammer, auch soll<br />
die Galerie dafür nicht geschlossen werden.<br />
es gibt drei grundlegende Voraussetzungen<br />
für jede neugestaltung einer Galerie:<br />
1. den sammlungsgeschichtlichen Gesichtspunkt,<br />
der gerade in einer kaiserlichen<br />
Galerie besondere Bedeutung hat;<br />
2. den kunsthistorisch-didaktischen Gesichtspunkt<br />
als grundsätzliche Aufgabe<br />
jedes Kunstmuseums;<br />
3. den ästhetischen Gesichtspunkt des<br />
individuellen objekts im Kontext mit<br />
den anderen Werken und im Zusammenspiel<br />
mit dem erlebnis des gestalteten<br />
raums, des eigentlichen „Futterals“ für<br />
diese Kunstkostbarkeiten.<br />
sammlungen khm<br />
Das inhaltliche Konzept wird dabei stets auf<br />
der Basis dieser Gesichtspunkte geformt.<br />
Dabei sollen die Sinnzusammenhänge der<br />
Zeit entsprechend neu erschlossen und neue<br />
Schwerpunkte gesetzt werden, die sich aus<br />
spezifischen Anforderungen ergeben.<br />
saal FÜr dIe altdeutschen meIster<br />
eine erste Zielsetzung war, die altdeutsche<br />
Malerei aus dem engen, seit fast zwanzig<br />
Jahren eingerichteten Provisorium des eckkabinetts<br />
17 zu befreien. Dürer, cranach,<br />
Holbein und andere altdeutsche Meister sind<br />
nun in den Saal XV und das angrenzende<br />
Kabinett eingezogen, den Saal, in dem bisher<br />
die Holländer zu sehen waren. Bei der grundlegenden<br />
erneuerung nach den Kriegsbeschädigungen<br />
wurde dieser Saal weniger<br />
hoch gestaltet und wirkt dadurch auch kleiner<br />
und ideal für die nicht sehr monumentalen<br />
altdeutschen Gemälde.<br />
Schon Kaiser rudolf ii. war ein begeisterter<br />
Sammler der altdeutschen Meister, war es ihm<br />
doch gelungen, Dürers Allerheiligenaltar,<br />
eines der wichtigsten Werke der abendländischen<br />
Kultur, zu erwerben. obwohl nie<br />
systematisch ausgebaut, besticht die Fülle<br />
an Hauptwerken der bedeutendsten deutschen<br />
Künstler und Schulen am Übergang<br />
vom Mittelalter zur renaissance. Damit werden<br />
die Gemälde seit fast hundert Jahren<br />
zum ersten Mal in gebührendem rahmen<br />
präsentiert.<br />
„barocke“ hängung beI den<br />
holländern und Flamen<br />
Die holländischen Malerschulen beanspruchen<br />
nun keinen großen Saal mehr – dies<br />
entspricht auch nicht ihrem eigentlichen<br />
charakter –, sondern entfalten sich in den<br />
Kabinetten zwischen den beiden größeren<br />
eckräumen, die rembrandt bzw. Vermeer<br />
gewidmet sind.<br />
im Saal Xii dagegen wurde eine dichte, bis<br />
zur Decke reichende Hängung von holländischen,<br />
flämischen und deutschen Meistern<br />
des 16. und 17. Jahrhunderts präsentiert, wobei<br />
formale und dekorative Korrespondenzen<br />
und thematische Gruppierungen den<br />
eindruck „barocker“ Fülle noch steigern.<br />
39
40<br />
gemäldegalerIe<br />
Dabei wurde eine Anzahl von bedeutenden<br />
Gemälden aus der seit bald zwanzig Jahren<br />
geschlossenen Sekundärgalerie mit einbezogen.<br />
Prunkstück der barocken Hängung in<br />
Saal Xii bildet cornelis van Haarlems Kindermord<br />
zu Bethlehem, eine hochkarätige Leihgabe<br />
des rijksmuseum Amsterdam, die als<br />
„prominenter Gast“ bis Sommer 2012 in<br />
<strong>Wien</strong> zu sehen ist.<br />
Der Saal iX ist der Malerschule Kaiser<br />
rudolfs ii. gewidmet, den bezaubernden<br />
erotischen Mythen des Bartholomäus Spranger,<br />
den vielschichtigen Werken des Josef<br />
Heintz und des Hans von Aachen, den Jahreszeiten<br />
des Lukas i. van Valckenborch und<br />
vielen anderen. obwohl hier eigentlich –<br />
spiegelbildlich zu Tizian bei den italienern –<br />
die Altdeutschen hängen sollten, musste<br />
davon abgesehen werden, da der Saal oft<br />
für Sonderausstellungen zur Verfügung gestellt<br />
werden muss und die Gemälde Sprangers<br />
zu einem größeren Teil auf Leinwand<br />
gemalt sind, daher eher transportiert werden<br />
können als z. B. der neu aufgestellte<br />
Allerheiligenaltar Dürers.<br />
im Saal Xi sind die Gemälde van Dycks zu<br />
sehen. Bei Bruegel und den beiden rubenssälen<br />
sind vorerst keine größeren eingriffe<br />
geplant.<br />
einblick in Saal XV, Altdeutsche Malerei,<br />
mit Dürers Allerheiligenaltar<br />
in den dreigliedrigen Kabinetten 15 und 16<br />
wurden die Gemälde der Altniederländer neu<br />
präsentiert und dabei die kleinen Altäre auf<br />
Sockel gestellt, um ihrer ursprünglichen<br />
Funktion als Teile eines Sakralaufbaus näher<br />
zu kommen. Die Kabinette 22 und 23 werden,<br />
den angrenzenden rubenssälen entsprechend,<br />
Flamen aufnehmen.<br />
Das Jahr 2012 gilt der neugestaltung der<br />
italiener und Spanier.<br />
beleuchtung, wandbespannung<br />
und neue saalbeschrIFtungen<br />
Diesen inhaltlich neuen Gemäldegruppierungen<br />
soll eine intensivere Beleuchtung<br />
ebenso zu größerer Wirkung verhelfen wie<br />
neue Wandbespannungen, wo erforderlich.<br />
Statt der Jalousien werden neue Fensterfolien<br />
und statt der Kordeln Distanzhalter angebracht,<br />
die gleichzeitig die Beschriftungen<br />
aufnehmen, welche damit einen Abstand zur<br />
Wand erhalten. Dafür werden Saaltexte auf<br />
Stelen die Gruppierungen näher erläutern. Vor<br />
den beiden Haupteingängen in die Galerie<br />
werden auf digitalen Screens die großen<br />
Gemäldesammler des Hauses Habsburg und<br />
die von ihnen erworbenen Bilder vorgestellt.<br />
Bericht: Dr. Sylvia Ferino-PAGDen<br />
einblick in Saal Xii, „barocke“ Hängung mit<br />
cornelis van Haarlems Kindermord zu Bethlehem<br />
ausstellungen der<br />
gemäldegalerIe <strong>2011</strong><br />
im rahmen einer einmaligen initiative präsentierten<br />
die Fine Arts <strong>Museum</strong>s of San<br />
Francisco (de Young <strong>Museum</strong>) vom 29. oktober<br />
<strong>2011</strong> bis 12. Februar 2012 eine<br />
prachtvolle Auswahl von Meisterwerken der<br />
venezianischen Künstler des 16. Jahrhunderts<br />
aus der Gemäldegalerie. Die Auswahl<br />
wurde von Sylvia Ferino-Pagden in Zusammenarbeit<br />
mit elke oberthaler getroffen.<br />
Durch 50 Werke der genialsten Maler wurden<br />
die revolutionären errungenschaften der<br />
venezianischen Malerei dargelegt. –<br />
Ausstellungserwerb: 1.000.000 Dollar.<br />
Vom 5.10.<strong>2011</strong> bis 15.1.2012 war eine von<br />
Sabine Pénot und elke oberthaler getroffene<br />
Auswahl von 53 Meisterwerken der niederländischen<br />
Gemäldesammlung des KHM<br />
im Groeningemuseum in Brügge zu Gast<br />
(Konzept: Sylvia Ferino-Pagden). Zahlreiche<br />
Bilder kehrten dabei an den ort ihrer entstehung<br />
zurück, wodurch den Besuchern<br />
eine Gegenüberstellung mit den im Groeningemuseum<br />
verwahrten Werken altniederländischer<br />
Meister wie Jan van eyck,<br />
Hugo van der Goes und Hans Memling ermöglicht<br />
wurde. –<br />
Ausstellungserwerb: 325.000 euro.
Die Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein.<br />
Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche<br />
Porträt um 1500 in <strong>Wien</strong> und München bot<br />
dem Publikum vom 31.4. bis 4.9. <strong>2011</strong> bzw.<br />
vom 16.9.<strong>2011</strong> bis 15.1.2012 erstmalig<br />
einen umfassenden Überblick über die Bildniskunst<br />
im deutschen Sprachraum vom<br />
Spätmittelalter bis in die Frühe neuzeit.<br />
Hochkarätige Gemälde, Skulpturen und<br />
Arbeiten auf Papier aus europäischen und<br />
nordamerikanischen Museen sowie selten gezeigte<br />
Werke aus Privatsammlungen führten<br />
eindrucksvoll vor Augen, wie der Mensch<br />
um 1500 ins Zentrum des künstlerischen<br />
interesses rückte und Künstler zu entdeckern<br />
ihrer Zeitgenossen avancierten. Ausstellungserwerb:<br />
150.000 euro.<br />
Ausstellung der Gemäldegalerie Masters of Venice<br />
in San Francisco<br />
massnahmen zur ÜberprÜFung und<br />
Verwaltung der dauerleIhgaben<br />
373 Gemälde sind als Dauerleihgaben an<br />
nicht-musealen Standorten (institutionen im<br />
in- und Ausland) untergebracht. Seit Dezember<br />
2010 wurden folgenden Maßnahmen<br />
eingeleitet:<br />
– Unterscheidung zwischen an staatliche/<br />
nicht-staatliche institutionen ausgeliehenen<br />
Gemälden;<br />
– Bereinigung des inventars nach der<br />
Übergabe von Gemälden an das Bundesmobiliendepot;<br />
– revision der Gemälde sowie Kontrolle zur<br />
identifizierung der konservatorisch gefährdeten<br />
Werke. einzelne konservatorisch<br />
gefährdete Gemälde (für welche eine<br />
dringende restaurierung empfohlen<br />
wurde) sind bereits zurückgeholt worden.<br />
– Ausarbeitung und einführung eines neuen<br />
Leihvertrages (Juli <strong>2011</strong>): 5 Jahre Leihfrist;<br />
Versicherungspflicht und einführung von<br />
Leihgebühren für nicht-staatliche institutionen;<br />
Anhang mit Auflistung der konservatorischen<br />
Bedingungen.<br />
restaurIerwerkstätte<br />
sammlungen khm<br />
Durch erhöhte Leih- und Ausstellungstätigkeit<br />
sowie die errichtung des neuen Zentraldepots<br />
brachte das Jahr <strong>2011</strong> besondere<br />
Herausforderungen. Zugleich mit der Sicherung<br />
und dem Transfer des umfangreichen<br />
Depotbestandes waren 8 große Ausstellungsprojekte<br />
zu betreuen. Dafür wurde das<br />
Team der hauseigenen restaurierwerkstätte<br />
temporär durch externe restauratoren verstärkt.<br />
Auch konnten wichtige restaurierungen<br />
v. a. im Bereich venezianischer und<br />
deutscher Malerei des 16. Jahrhunderts sowie<br />
an Gemälden, die für die neuaufstellung<br />
der Kunstkammer vorgesehen sind, vorgenommen<br />
werden.<br />
neues zentraldepot<br />
An etwa 2.000 Gemälden wurden in Hinblick<br />
auf den Transport, die Vorbereitung der<br />
in situ-Stickstoffbegasung, die Verpackung<br />
der Bestände und die Begleitung der Transporte,<br />
ferner die Betreuung der Hängung<br />
im neuen Depot konservatorische Maßnahmen<br />
durchgeführt. Planung, Steuerung: elke<br />
oberthaler; Umsetzung: eva Götz mit drei<br />
externen res tauratoren (Sabine reinisch,<br />
Judith Kern, Matthias Müller) und jeweils<br />
einem Mit arbeiter/einer Mitarbeiterin der<br />
Gemälde-restaurierwerkstätte in wechselnder<br />
ein teilung. Die Übersiedlung unterstützten<br />
die Praktikantinnen Stefanie Schindler,<br />
Magdalena Brela und Saskia Höltken.<br />
Gemeinsam mit der Gemäldegalerie-registrarin<br />
Anne campman wurden 1200 Zierrahmen<br />
vermessen, fotografiert, inventarisiert<br />
und in eine Datenbank eingegeben<br />
(ina Slama, Ute Tüchler, Jutta Höflinger).<br />
ausstellungs- und leIhtätIgkeIt<br />
Für 36 externe Ausstellungen wurden 204<br />
Leihgaben vorbereitet sowie 225 Zustandsprotokolle<br />
erstellt. Für Leihanfragen wurden<br />
139 Leihfähigkeitsgutachten angefertigt.<br />
Zum Schutz empfindlicher Gemälde,<br />
insbesondere von Tafelbildern, wurden 62<br />
Klimavitrinen konstruiert (rudolf Hlava,<br />
Markus Geyer). 40 Kurierreisen wurden bestritten.<br />
Darüber hinaus wurden 8 hauseigene<br />
Ausstellungen konservatorisch betreut.<br />
41
42<br />
gemäldegalerIe<br />
restaurIerungen<br />
inv.-nr. 40, Paolo caliari, gen. Veronese,<br />
Salbung Davids (Michael odlozil)<br />
inv.-nr. 306, Giuseppe Maria crespi, gen.<br />
Lo Spagnuolo, Äneas, die Sibylle und<br />
Charon (ina Slama)<br />
inv.-nr. 752, François clouet,<br />
König Karl IX. von Frankreich, ganze Figur<br />
(ingrid Hopfner)<br />
inv.-nr. 783, Bartel Beham, Bildnis eines<br />
Schiedsrichters (beim Bogenschießen oder<br />
Ballspiel, die Punkte notierend)<br />
(elke oberthaler, Georg Prast)<br />
inv.-nr. 829, Hans Schäufelin,<br />
Melancholiker (sog. Jünglingskopf)<br />
(Michael odlozil)<br />
François clouet, König Karl IX. von Frankreich,<br />
ganze Figur, inv.-nr. 752, vor der<br />
restaurierung nach der restaurierung<br />
inv.-nr. 833, Joos van cleve, Lukretia<br />
(Jutta Höflinger)<br />
inv.-nr. 1960, Hans Schäufelin,<br />
Sanguiniker (sog. Frauenkopf)<br />
(Michael odlozil, Georg Prast)<br />
inv.-nr. 3483, Bartel Beham,<br />
Bildnis einer Frau mit Papagei<br />
(eva Götz, ingrid Hopfner)<br />
inv.-nr. 4398, Hans Burgkmair d. Ä.<br />
(zugeschrieben), Kaiser Friedrich III.<br />
(ingrid Hopfner)<br />
inv.-nr. 4399, Hans Burgkmair d. Ä.<br />
(zugeschrieben), Kaiserin Eleonore von<br />
Portugal, Halbfigur (ingrid Hopfner)<br />
inv.-nr. 6949, Giambettino cignaroli,<br />
Selbstbildnis (Georg Prast)<br />
inv.-nr. 7939, Alpenländisch /<br />
niederländisch? / Deutsch?,<br />
Aufgeschlagenes Missale<br />
(Georg Prast)<br />
extern vergebene restaurierungen fremdfinanziert<br />
von der residenzgalerie Salzburg:<br />
inv.-nr. 2325, Antoon Schoonjans,<br />
Vestalinnen<br />
inv.-nr. 2527, Paolo de’ Matteis,<br />
Mystische Verlobung der hl. Katharina<br />
inv.-nr. 2669, Anonym, Blumenstück<br />
inv.-nr. 2670, Anonym, Blumenstück<br />
(alle: Atelier Gerhard Walde)<br />
Werkstätten des Bundesdenkmalamtes,<br />
für die Pfarre Laxenburg:<br />
inv.-nr. 6334, Gerard Seghers,<br />
Madonna in einem Blumen- und Früchtekranz<br />
(cecilia Seilern)<br />
Hofburg innsbruck:<br />
inv.-nr. 7821, Wenzel Pohl, Kaiser Franz I.<br />
Stephan als deutscher Kaiser<br />
(Peter Kalsner)<br />
inv.-nr. 7901, Österreichisch,<br />
Leopold III. „der Fromme“<br />
inv.-nr. 7902, Österreichisch,<br />
Viridis Visconti, Gemahlin von Leopold III.<br />
inv.-nr. 7904, Österreichisch, Leopold IV.,<br />
Graf von Tirol, Sohn von Leopold III.<br />
inv.-nr. 7913, Franz Sebald Unterberger,<br />
Hl. Michael<br />
inv.-nr. 7958, Angelo Guiducci,<br />
Friedrich IV. „mit der leeren Tasche“<br />
inv.-nr. 7960, Angelo Guiducci,<br />
Anna, 2. Gemahlin von Friedrich IV. von Tirol<br />
inv.-nr. 8048,<br />
Philippine Welser im schwarzen Kleid<br />
inv.-nr. 8122, Domenico casini,<br />
Margharita de’ Medici<br />
inv.-nr. 8254, Angelo Guiducci,<br />
Herzog Rudolf IV., Graf von Tirol<br />
inv.-nr. 8375, Angelo Guiducci,<br />
Maximilian I.<br />
(alle: Atelier Gerhard Walde)<br />
Schlosshof, Marchfeldschlösser revitalisierungs-<br />
und Betriebsges.m.b.H.:<br />
inv.-nr. 8591, Antonio Jolli,<br />
Ansicht von Neapel vom Palazzo di
Capodimonte (im Vordergrund Ferdinand iV.<br />
als Kind mit Gefolge beim Ausritt)<br />
inv.-nr. 8592, Antonio Jolli,<br />
Abfahrt Ferdinands IV. nach Posilippo mit<br />
Zug der königlichen Barken<br />
inv.-nr. 8622, Antonio Jolli, Ansicht<br />
des Golfs von Neapel gegen den Vesuv mit<br />
königlichem Zug nach Piedigrotta<br />
inv.-nr. 8625, Antonio Jolli, Ansicht<br />
des Golfs von Neapel gegen Nordwesten<br />
mit königlichem Zug nach Piedigrotta<br />
inv.-nr. 8647, Antonio Jolli, Ansicht<br />
von Posilippo auf Pizzofalcone in Neapel<br />
(alle: Mag. christiana rieder)<br />
Schloss Schönbrunn Kultur- und<br />
Betriebsges.m.b.H.:<br />
inv.-nr. 9090, Martin van Meytens d. J., Kaiserin<br />
Maria Theresia (Mag. Martina Spiegl)<br />
Präsidentschaftskanzlei, Hofburg<br />
(Versicherungsfall):<br />
inv.-nr. 3458, Schule von Martin van Meytens<br />
d. J., Maria Theresia im ungarischen<br />
Königskleid (Atelier Gerhard Walde)<br />
Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten,<br />
Botschaft London (Versicherungsfall):<br />
inv.-nr. 8639, Anonym, Kaiser Franz I. (II.)<br />
von Österreich in Marschallsuniform<br />
(Atelier Gerhard Walde)<br />
sammlungspFlege<br />
Laufende Kontrollgänge in den Sammlungsbereichen<br />
(bez. Klima, Zustand, Sicherheit,<br />
Schadinsekten), laufendes entstauben der<br />
Gemälde und Betreuung der Umhängungen<br />
in der Primärgalerie, Pflege und Protokollierung<br />
der Ausstattungsgemälde in der Präsidentschaftskanzlei.<br />
untersuchungen<br />
Ausstellungsvorbereitung: Palettierte Kisten im<br />
cargoflugzeug von Luxemburg nach Los Angeles<br />
Von 19 Gemälden und 12 weiteren objekten<br />
(aus der Sammlung alter Musikinstrumente,<br />
der Schatzkammer, der Wagenburg, dem<br />
<strong>Museum</strong> für Völkerkunde, dem Belvedere<br />
und privaten Sammlungen) wurden röntgenaufnahmen<br />
hergestellt. An 19 Gemälden<br />
wurden irr-Aufnahmen (3786 einzelaufnahmen)<br />
durchgeführt.<br />
dokumentatIon<br />
sammlungen khm<br />
im rahmen der Digitalisierung der restaurierdokumentation<br />
wurde eine neue Maske im<br />
TMS konzipiert, in die von ca. 720 inventarnum<br />
mern die informationen bezüglich röntgenaufnahmen,<br />
irr-Aufnahmen, rückseiten-<br />
und Schwingungsschutz, Klimavitrine etc.<br />
eingegeben wurden. Ungefähr 750 Dokumentationsmappen<br />
wurden auf ihre Vollständigkeit<br />
überprüft und ergänzt. Bei der Übersiedelung<br />
in das Zentraldepot wurde handschriftlich<br />
dokumentiert, bis Jahresende konnte die<br />
Dokumentation für 349 inventarnummern<br />
eingegeben werden (Sonja Kocian).<br />
oben: Sicherung und Dokumentation der Gemälde für den<br />
Transport in das neue Zentraldepot Himberg<br />
unten: Schließen des Zeltes für die Stickstoff begasung im<br />
Depot in inzersdorf<br />
43
44<br />
gemäldegalerIe<br />
ForschungsproJekte<br />
naturwissenschaftliche untersuchungen<br />
der gemälde tizians im khm<br />
Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-PAGDen<br />
Projektmitarbeit: Dr. Wencke DeiTerS,<br />
Dr. Martina GrieSSer, Mag. elke oBerTHALer,<br />
Mag. robert WALD, BSc. Marta AnGHeLone<br />
Finanzierung: FWF (Projekt-nr. P19032-G13)<br />
Die Auswertung und Zusammenfassung der<br />
Untersuchungsergebnisse zur Maltechnik<br />
Tizians werden in enger Zusammenarbeit<br />
zwischen Gemäldegalerie, naturwissenschaftlichem<br />
Labor und restaurierwerkstätte weitergeführt.<br />
Der wissenschaftliche Katalog, der die<br />
technologische erfassung und kunsthistorische<br />
interpretation der Werke Tizians in der<br />
Sammlung des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />
vorsieht, wurde weiter erarbeitet und weitestgehend<br />
fertig gestellt.<br />
catalogue raisonné der italienischen<br />
barockmalerei im khm<br />
Projektleitung: Dr. Gudrun SWoBoDA<br />
Projektmitarbeit: Dr. Wolfgang ProHASKA,<br />
Dipl.-rest. (FH) eva GÖTZ, Mag. ina SLAMA,<br />
Mag. Michael oDLoZiL<br />
nach dem 2010 erschienenen catalogue<br />
raisonné der italienischen Barockmalerei im<br />
Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> Rom I: Caravaggio<br />
und der internationale Caravaggismus ist<br />
nunmehr der 2. Band zur Malerei in rom<br />
von cavalier d’Arpino bis Pompeo Batoni<br />
in Vorbereitung.<br />
katalog der deutschen gemälde<br />
1500–1540 im kunsthistorischen museum<br />
Projektleitung: Hr Dr. Karl ScHÜTZ<br />
Projektmitarbeit: Michael eDer, Mag. Alice<br />
HoPPe-HArnoncoUrT, Mag. Monika<br />
STroLZ, Mag. Ute TÜcHLer<br />
Finanzierung: FWF (Projekt-nr. P19829-G13)<br />
Ziel des Forschungsprojektes ist es, den Bestand<br />
an deutschen Gemälden des KHM –<br />
eingegrenzt auf eine entstehungszeit<br />
zwischen 1500 und 1540 – systematisch,<br />
kunsthistorisch sowie technologisch zu<br />
unter suchen und die ergebnisse publikationsfertig<br />
zu dokumentieren. Wir befinden uns<br />
nun im fünften und letzten Projekt-Jahr. Die<br />
kunsthistorischen recherchen, das Aufarbeiten<br />
der aktuellen Literatur und die erörterung<br />
von Provenienzfragen wurden fortgeführt.<br />
Die technologischen Untersuchungen konnten<br />
in diesem letzten Projektjahr weitgehend<br />
abgeschlossen werden. insgesamt wurden<br />
9 Bilder mittels infrarotreflektografie untersucht,<br />
von 5 Bildern wurden röntgenaufnahmen<br />
angefertigt und 12 Gemälde wurden<br />
von Dr. Peter Klein, ordinariat für Holzbiologie<br />
der Universität Hamburg, dendrochronologisch<br />
untersucht. Die Untersuchungen<br />
hinsichtlich Bildaufbau und erhaltungszustand<br />
wurden an 22 Bildern fortgesetzt.<br />
Seit Herbst <strong>2011</strong> werden die ergebnisse der<br />
bisherigen recherchen für eine Publikation<br />
vor bereitet, wobei die Kooperation mit<br />
dem internationalen, von der A. W. Mellon<br />
Foundation, new York, finanzierten Projekt<br />
Cranach Digital Archive den Fokus auf diesen<br />
Künstler verstärkte. Für dieses öffentlich<br />
zugängliche Archiv wurden bereits Forschungsergebnisse<br />
in kommentierter Form<br />
weitergegeben.<br />
die gemälde von Francesco und leandro<br />
bassano in der gemäldegalerie des<br />
kunsthistorischen museums in wien<br />
Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-PAGDen<br />
Projektmitarbeit:<br />
Dr. Francesca DeL Torre ScHeUcH<br />
Finanzierung: Jubiläumsfonds der oesterreichischen<br />
nationalbank (Projekt-nr. 12838)<br />
Das Forschungsvorhaben widmet sich der<br />
erstellung des wissenschaftlichen Kataloges<br />
und der Vorbereitung eines Ausstellungsprojektes.<br />
Dank der identifizierung von drei weiteren<br />
Gemäldegruppen, die jeweils der Hand von<br />
Francesco, Leandro und Gerolamo Bassano<br />
zuzuweisen sind, konnten wir die rolle von<br />
Jacopos Söhne hinsichtlich der Verbreitung<br />
des bassanesken Stils im Hinblick auf die<br />
Werkstattorganisation besser beurteilen.<br />
Die ergebnisse des Forschungsprojektes wurden<br />
im rahmen des internationalen Symposiums<br />
Jacopo Bassano: i figli, la scuola,<br />
l’eredità in Bassano del Grappa (29.3.–<br />
2.4.<strong>2011</strong>) den Bassano-Spezialisten präsentiert.<br />
zur geburt der kunstgeschichte aus dem<br />
geist des museums – transformationen<br />
der kaiserlichen gemäldegalerie in wien<br />
um 1800<br />
Projektleitung: Dr. Gudrun SWoBoDA<br />
Projektmitarbeit: Mag. nora FiScHer,<br />
Dr. Kristine PATZ<br />
Weitere Projektmitarbeiterinnen:<br />
Dr. Karl ScHÜTZ, Mag. Alice HoPPe-<br />
HArnoncoUrT, Mag. ina SLAMA,<br />
Dott.essa Simona PASQUinUcci<br />
Finanzierung: forMuse – Forschung<br />
an Museen. ein Förderprogramm des<br />
Bundesministeriums für Wissenschaft<br />
und Forschung (seit 2009)<br />
Gegenstand des Forschungsprojektes, das<br />
in Kooperation mit dem Florentiner institut<br />
für Kunstgeschichte – Max Planck institut<br />
(Dir. Prof. G. Wolf), den Universitäten in<br />
Frankfurt a. M. (Prof. H. Aurenhammer) und<br />
Zürich (Prof. T. Weddigen) sowie dem Archiv<br />
der Galleria degli Uffizi in Florenz (Dott.essa<br />
M. Sframeli) durchgeführt wird, ist die für<br />
europa richtungsweisende neuorganisation<br />
der kaiserlichen Gemäldegalerie in <strong>Wien</strong> in<br />
der Zeit um 1800. in dieser kunst- und kulturhistorisch<br />
wichtigen Schwellenzeit hat die<br />
Gemäldegalerie einen Wandel durchgemacht,<br />
der in seiner Art exemplarisch ist: Die höfische<br />
Galerie wurde in ein öffentliches Kunstmuseum<br />
transformiert.<br />
neben der kontinuierlich weitergeführten<br />
Forschungsarbeit, die um wertvolle Archivergebnisse<br />
sowie durch die entwicklung und<br />
realisierung eines Modells der Belvedere-<br />
Galerie bereichert wurden, fand am 6. Mai<br />
Modell der Belvedere-Galerie
am Kunsthistorischen institut der Goethe-<br />
Universität Frankfurt a. M. ein öffentlicher<br />
Studientag zum Thema Wege zum modernen<br />
Kunstmuseum – <strong>Wien</strong>, Kassel, Dresden, Frankfurt<br />
(ca. 1770 – 1840) statt, der in Zusammenarbeit<br />
mit Prof. Hans Aurenhammer<br />
konzipiert wurde (http://www.kunst.uni-frankfurt.de/de/aktuelles/veranstaltungen/33/).<br />
Von 24.–26. november folgte in <strong>Wien</strong> das<br />
Symposium Eine sichtbare Geschichte der<br />
Kunst. Europäische <strong>Museum</strong>skultur um 1800,<br />
bei dem gleichsam als sichtbarer Höhepunkt<br />
der Projektarbeit aktuelle ergebnisse der<br />
Öffentlichkeit präsentiert und zusammen<br />
mit internationalen Wissenschaftlerinnen in<br />
größeren Zusammenhängen diskutiert wurden(http://www.khm.at/internationales-symposium/).<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. Sylvia Ferino-PAGDen<br />
ausstellungen<br />
Gastkurator der Ausstellung Arcimboldo. Artista milanese<br />
tra Leonardo e Caravaggio, Mailand (Palazzo reale) <strong>2011</strong><br />
Konzept der Ausstellung Fürstlich gesammelt. Van Eyck,<br />
Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>, Brügge (Groeningemuseum)<br />
<strong>2011</strong>/2012<br />
Konzept der Ausstellung Masters of Venice. Renaissance<br />
Painters of Passion and Power from the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>, Vienna, San Francisco (Fine Arts <strong>Museum</strong>)<br />
<strong>2011</strong>/2012<br />
publIkatIonen<br />
Herausgabe des Ausstellungskatalogs Arcimboldo.<br />
Artista milanese tra Leonardo e Caravaggio, Mailand<br />
<strong>2011</strong>; Arcimboldo a Milano, ebenda, 17–19;<br />
„…e massime con le invenzioni e capricci, ne’ quali<br />
è unico al mondo“. Il rebus Arcimboldo, ebenda, 153–219<br />
Herausgabe des in vier Sprachen erschienenen Ausstellungkatalogs<br />
Fürstlich gesammelt. Van Eyck, Gossaert,<br />
Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />
<strong>Wien</strong>, Brügge (Groeningemuseum) <strong>2011</strong>/2012<br />
(gemeinsam mit T.-H. Borchart und M. Sellink);<br />
Fürstlich gesammelt. Meisterwerke des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>, ebenda, 9–21<br />
Herausgabe des Ausstellungkatalogs Masters of Venice.<br />
Renaissance Painters of Passion and Power from the<br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, Vienna, San Francisco (Fine<br />
Arts <strong>Museum</strong>s) <strong>2011</strong>/2012 (gemeinsam mit L. Federle<br />
orr); Introduction: Venetian Renaissance Paintings at<br />
the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, ebenda, 8–15; Masters<br />
of Venice, ebenda, 16–37; Titian, ebenda, 71–97<br />
Mitherausgeber von Venezia cinquecento<br />
ForschungsproJekte<br />
Leitung des Forschungsprojekts Naturwissenschaftliche<br />
Untersuchungen der Gemälde Tizians im Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong> (siehe oben)<br />
Leitung des Forschungsprojekts Die Gemälde von<br />
Francesco und Leandro Bassano in der Gemäldegalerie<br />
des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s in <strong>Wien</strong> (siehe oben)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
eröffnungsvorträge zu den Ausstellungen in Mailand,<br />
Brügge und San Francisco<br />
sonstIges<br />
Konzept für die Übersiedlung des externen Depots<br />
Vorbereitung der neuhängungen der Gemäldegalerie mit<br />
Unterstützung von Gerlinde Gruber und Sabine Pénot<br />
Umhängungskonzepte in Sälen und Kabinetten der<br />
Gemäldegalerie anlässlich der Ausstellungen Jan Fabre;<br />
Dürer – Cranach – Holbein; Wintermärchen<br />
Mitglied des wissenschaftlichen Komitees des Palazzo<br />
del Te in Mantua: Teilnahme an Sitzungen<br />
Mitglied der Accademia raffaello<br />
Gründungsmitglied des Wissenschaftsausschusses des<br />
KHM (gemeinsam mit Franz Pichorner, Michael Alram<br />
und Georg Plattner); Abhaltung eines Wissenschaftstages<br />
mit coach am Semmering (1.–2.4.)<br />
Konzept und organisation der ersten Buchpräsentation<br />
im rahmen der Sichtbarmachung der Forschung am<br />
<strong>Museum</strong>: W. Prohaska – G. Swoboda, Caravaggio und<br />
der internationale Caravaggismus, <strong>Wien</strong> 2010; einladung<br />
von Prof. Sybille ebert-Schifferer als Buchpräsentatorin<br />
Dr. Gerlinde GrUBer<br />
ausstellungen<br />
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />
in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
(gemeinsam mit christian Beaufort-Spontin, Michaela<br />
Hüttner, Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-erdrich,<br />
claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes<br />
Stillfried, Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-okrog)<br />
Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Ausstellung<br />
Fürstlich gesammelt. Van Eyck, Gossaert, Bruegel.<br />
Meisterwerke des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>,<br />
Brügge (Groeningemuseum) <strong>2011</strong>/2012<br />
publIkatIonen<br />
redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />
(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />
B. Kratzmüller und K. Zhuber-okrog); einleitungen<br />
und objekttexte ebenda<br />
redaktion von Ausstellungskatalog S. Ferino-Pagden –<br />
T.-H. Borchart – M. Sellink (Hgg.), Fürstlich gesammelt.<br />
Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>, Brügge (Groeningemuseum)<br />
<strong>2011</strong>/2012 (gemeinsam mit B. Blauensteiner<br />
und T.-H. Borchert); ,Het scheen al de leven‘: vom<br />
alltäglichen Genre, ebenda, 154–165<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – r. de<br />
Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-<br />
Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel<br />
bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
Konzeption und organisation einer Vortragsreihe<br />
zur Ausstellung Schaurig schön (gemeinsam mit<br />
den Ko-Kuratoren der Ausstellung)<br />
sammlungen khm<br />
15.1. Pedro Pablo Rubens en la Colección de los<br />
Habsburgo en Viena (Peter Paul Rubens in the Austrian<br />
Hapspurg Collection), Madrid, Museo nacional del Prado<br />
20.–22.3. enschede, coDArT VeerTien congress<br />
Highlights and twilights: popular and neglected areas<br />
of Dutch and Flemish art in museums<br />
sonstIges<br />
Konzeption der neuhängung des flämischen Barocks der<br />
Gemäldegalerie (gemeinsam mit Sylvia Ferino-Pagden)<br />
Mitglied des Teams „Depot-Übersiedlung“: Mitarbeit<br />
an Planung und organisation der Gemäldeübersiedlung<br />
Dr. Francesca DeL Torre ScHeUcH<br />
ausstellungen<br />
Unterstützung des Kurators und Mitarbeit beim<br />
Aufbau der Ausstellung Venedig. Seemacht, Kunst und<br />
Karneval, Schallaburg <strong>2011</strong><br />
Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_voller_<br />
Wein (intermezzo 04), <strong>Wien</strong> (KHM) 2012 (gemeinsam<br />
mit Thomas Kuster, Bettina Kratzmüller, Georg Plattner,<br />
Konrad Schlegel und Klaus Vondrovec)<br />
publIkatIonen<br />
Die venezianische Malerei vom Cinquecento bis zum<br />
Settecento, in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H.<br />
– <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong><br />
(Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,<br />
Schallaburg <strong>2011</strong>, 163–181; objekttexte ebenda<br />
Giorgione, in: Ausstellungskatalog S. Ferino-Pagden –<br />
L. Federle orr (Hgg.), Masters of Venice. Renaissance<br />
Painters of Passion and Power from the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>, Vienna, San Francisco (Fine Arts <strong>Museum</strong>s)<br />
<strong>2011</strong>/2012, 59–69; Bassano, ebenda, 135–141<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />
innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />
r. de Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen.<br />
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst<br />
von Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
ForschungsproJekte<br />
Mitarbeit am Forschungsprojekt Die Gemälde von<br />
Francesco und Leandro Bassano in der Gemäldegalerie<br />
des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s in <strong>Wien</strong><br />
(Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden; siehe oben)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
30.3. I dipinti dei Bassano nelle collezioni del <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong> di Vienna, Bassano del Grappa,<br />
internationales Symposium Jacopo Bassano: i figli la<br />
scuola l’eredità (30.3.–2.4.)<br />
sonstIges<br />
Seit Februar <strong>2011</strong> Betreuung des Bereichs der<br />
Dauerleihgaben der Gemäldegalerie<br />
interview zum Thema Venedig und seine Kunst für<br />
die Sendung Diagonal (28.5.) auf Ö1<br />
Mitglied des Teams „Depot-Übersiedlung“:<br />
Mitarbeit an organisation und Durchführung der<br />
Gemäldeüber siedlung<br />
45
46<br />
gemäldegalerIe<br />
Dr. Guido MeSSLinG<br />
ausstellungen<br />
Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung der<br />
Aus stellungen The World of Lucas Cranach, Brüssel<br />
(Palais des Beaux-Arts [Bozar] 2010/<strong>2011</strong> sowie<br />
Cranach et son temps, Paris (Musée du Luxembourg)<br />
<strong>2011</strong><br />
Mitkonzeption und wissenschaftliche Bearbeitung der<br />
Ausstellung The Ottoman Orient in Renaissance Art,<br />
Brüssel (Palais des Beaux-Arts [Bozar] 2012/2013<br />
(gemeinsam mit Katharina van cauteren, Universität<br />
Löwen)<br />
publIkatIonen<br />
Herausgabe von Ausstellungskatalog Cranach et son temps,<br />
Paris (Musée du Luxemborg) <strong>2011</strong>; objekttexte ebenda<br />
Handzeichnungen. Die deutschen und schweizerischen<br />
Meister der Spätgotik und der Renaissance (An haltische<br />
Gemäldegalerie Dessau, hg. von n. Michels),<br />
Petersberg <strong>2011</strong><br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – c. Lange –<br />
c. Metzger – K. Schütz, Dürer – Cranach – Holbein.<br />
Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt<br />
um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
ForschungsproJekte, Forschungen<br />
Bearbeitung der deutschen und schweizerischen Handzeichnungen<br />
der Spätgotik und der renaissance in der<br />
Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau (gemeinsam mit<br />
Georg Dietz; gefördert von der Getty Foundation, Los<br />
Angeles).<br />
Bearbeitung der Holzschnitte von niklaus Manuel und<br />
Hans rudolf Manuel für die reihe New Hollstein<br />
German.<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
16.1. Cranach and the Netherlands, Brügge,<br />
Groeningemuseum<br />
20.12. Glücks Fälle. Gustav Glück und seine Erwerbungen<br />
für die <strong>Wien</strong>er Galerie 1911 bis 1931, <strong>Wien</strong>, KHM<br />
sonstIges<br />
September – oktober 2012 Mitarbeit am Umzug des<br />
Galeriedepots in das neue Zentraldepot Himberg<br />
Dr. Gudrun SWoBoDA<br />
publIkatIonen<br />
Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Zu Gast in Ambras.<br />
Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem von Nicolas<br />
Poussin, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
objekttext in: Ausstellungskatalog Il Settencento a Verona.<br />
Tiepolo, Cignaroli, Rotari. La nobilità della pittura,<br />
Verona (Museo di castelvecchio) <strong>2011</strong>/2012<br />
objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag – r. de<br />
Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-<br />
Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel<br />
bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
ForschungsproJekte<br />
Leitung des Forschungsprojekts Zur Geburt der<br />
Kunstgeschichte aus dem Geist des <strong>Museum</strong>s.<br />
Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie<br />
in <strong>Wien</strong> um 1800 (siehe oben)<br />
Leitung des Forschungsprojekts Catalogue raisonné<br />
der italienischen Barockmalerei im Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong> (gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Wolfgang<br />
Prohaska; siehe oben)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
4.2. The Picture Gallery and its Double: Emperor<br />
Charles’ VI. Art Collection in a Painted Inventory by<br />
F. Storffer, Los Angeles, The Getty research institute,<br />
Tagung The Display of Art in Eighteenth-Century<br />
Europe, 1700–1850 (3.–4.2.)<br />
6.5. Konzeption, organisation und einleitung des<br />
Studientags am Kunstgeschichtlichen institut der<br />
Goethe-Universität Frankfurt a. M. Wege zum<br />
modernen Kunstmuseum (ca. 1770 – 1840). <strong>Wien</strong>,<br />
Kassel, Dresden, Frankfurt (gemeinsam mit Hans<br />
Aurenhammer)<br />
23.6. Zwischen Repräsentation und Disziplinierung:<br />
Die <strong>Wien</strong>er kaiserliche Galerie im 18. Jahrhundert,<br />
Altaussee, Symposium Literatur – Kunst – Metapher,<br />
konzipiert und organisiert von Franz Josef czernin<br />
(22.–26.6.)<br />
25.7. Die verdoppelte Galerie. Die Kunstsammlungen<br />
Kaiser Karls VI. in der <strong>Wien</strong>er Stallburg und ihr Inventar,<br />
Graz, Universität, 13. internationaler Kongress zur<br />
erforschung des 18. Jahrhunderts (25.–29.7.)<br />
15.–17.9. <strong>Wien</strong>, Universität, institut für Kunstgeschichte,<br />
internationale Tagung Iconology. Neoplatonism and<br />
Art in the Renaissance. Perspectives and Contexts of<br />
a Controversial Alliance<br />
24.–26.11. Konzeption, organisation und einleitung<br />
des internationalen Symposiums „Eine sichtbare Geschichte<br />
der Kunst“. Europäische <strong>Museum</strong>skultur um 1800,<br />
KHM (unter Teilnahme von Kuratoren und restauratoren<br />
der Gemäldegalerie); inhaltliche und organisatorische<br />
Kooperation mit dem Studientag an der Akademie<br />
der bildenden Künste <strong>Wien</strong>: Traditionalismen und<br />
Neuansätze. Aristokratische Gemäldesammlungen<br />
in <strong>Wien</strong> im 18. und frühen 19. Jahrhundert (Leitung:<br />
Martina Fleischer; 24.11.)<br />
7.–10.12. <strong>Wien</strong>, Österreichische Akademie der Wissenschaften,<br />
The Habsburgs and their Courts in Europe,<br />
1400–1700. Between Cosmopolitism and Regionalism,<br />
Symposium der Kommission für Kunstgeschichte im<br />
rahmen des Forschungsprojekts PALATIUM. Court<br />
Residences as Places of Exchange in Late Medieval<br />
and Early Modern Europe (1400–1700)<br />
lehrtätIgkeIt<br />
WS <strong>2011</strong>/12 Die kaiserlichen Gemäldesammlungen –<br />
Zwischen höfischer Repräsentation und modernem<br />
Kunstmuseum (1600–1800), <strong>Wien</strong>, Universität, institut<br />
für Kunstgeschichte, Praktische Übung<br />
sonstIges<br />
Mitglied des Teams „Depot-Übersiedlung“: Mitarbeit an<br />
Planung und Durchführung der Gemäldeübersiedlung<br />
Wissenschaftlicher Beirat von „Le voci del Museo“.<br />
collana di Museologia – Museografia<br />
10.3. KHM, Präsentation des Buches W. Prohaska –<br />
G. Swoboda (unter Mitarbeit von M. cardinali, B. eble,<br />
e. Götz, M. odlozil, M. B.de ruggieri, i. Slama, r. Wald),<br />
Caravaggio und der internationale Caravaggismus<br />
(Sammlungskataloge des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s,<br />
hg. von Sabine Haag, Bd. 6; Sammlungskatalog der<br />
Gemäldegalerie: rom i), <strong>Wien</strong> 2010<br />
Dr. Sabine PÉnoT<br />
publIkatIonen<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />
r. de Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen.<br />
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von<br />
Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) 2012<br />
Dr. Björn BLAUenSTeiner*<br />
ausstellungen<br />
Wissenschaftliche Mitarbeit an der Ausstellung Schaurig<br />
schön. Ungeheuerliches in der Kunst (intermezzo 03),<br />
<strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
Mitglied des wissenschaftlichen Komitees und Katalogredaktion<br />
für die Ausstellung Fürstlich gesammelt.<br />
Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des<br />
Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>, Brügge<br />
(Groeningemuseum) <strong>2011</strong>/2012<br />
Konzeption der Hängung des Saales iV (Bruegel-Saal)<br />
und des Kabinetts 21 in der Gemäldegalerie<br />
(gemeinsam mit Sylvia Ferino-Pagden)<br />
publIkatIonen<br />
6 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />
(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
redaktion von Ausstellungskatalog S. Ferino-Pagden –<br />
T.-H. Borchart – M. Sellink (Hgg.), Fürstlich gesammelt.<br />
Van Eyck, Gossaert, Bruegel. Meisterwerke des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>, Brügge (Groeningemuseum)<br />
<strong>2011</strong>/2012 (gemeinsam mit T.-H. Borchert, G. Gruber<br />
und M. Sellink); Formen der Andacht. Zur Funktionsgeschichte<br />
religiöser Tafelmalerei in den Niederlanden,<br />
ebenda, 64–77; 25 objekttexte ebenda<br />
objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />
r. de Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen.<br />
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst<br />
von Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
Dr. Wencke DeiTerS*<br />
ausstellungen<br />
Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter &<br />
Helden auf Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras)<br />
<strong>2011</strong> (Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam<br />
mit claudia Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger und<br />
Karin Zeleny)<br />
publIkatIonen<br />
Die zwölf Imperatoren nach Tizian, in: Ausstellungskatalog<br />
S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter und Helden<br />
auf Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong>,<br />
210–215; 5 objekttexte ebenda<br />
8 objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg<br />
Kulturbetriebsges.m.b.H. und <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>,<br />
<strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,<br />
Schallaburg <strong>2011</strong><br />
ForschungsproJekte<br />
Mitarbeit am Forschungsprojekt Naturwissen -<br />
schaftliche Untersuchungen der Gemälde Tizians<br />
im KHM (Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden;<br />
siehe oben)
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
24.11. <strong>Wien</strong>, Akademie der bildenden Künste <strong>Wien</strong>,<br />
Traditionalismen und Neuansätze. Aristokratische<br />
Gemäldesammlungen in <strong>Wien</strong> im 18. und frühen<br />
19. Jahrhundert<br />
sonstIges<br />
erstellung eines wissenschaftlichen Konzeptes für ein<br />
Digitalisierungsprojekt, das den Web-Zugang zu den<br />
aus dem Tizian-Forschungsprojekt hervorgegangenen<br />
naturwissenschaftlichen und kunsthistorischen ergebnissen<br />
vorsieht. Ziel ist es, die Forschungser gebnisse<br />
über die vorgesehene wissenschaftliche Publikation<br />
hinaus auch digital für die Öffentlichkeit zugänglich zu<br />
machen.<br />
Mag. nora FiScHer*<br />
ForschungsproJekte<br />
Mitarbeit am Forschungsprojekt Zur Geburt der Kunstgeschichte<br />
aus dem Geist des <strong>Museum</strong>s. Transformationen<br />
der kaiserlichen Gemäldegalerie in <strong>Wien</strong> um 1800<br />
(Projektleitung: Dr. Gudrun Swoboda; siehe oben)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
28.1. Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie<br />
in <strong>Wien</strong> um 1780, Frankfurt am Main, Goethe-Universität<br />
Frankfurt a. M., im rahmen des von Dr. Kristine Patz geleiteten<br />
Seminars Die Galerie der frühen Neuzeit. Vom<br />
höfischen Kontext zum öffentlichen <strong>Museum</strong><br />
25.7. Transformationen der kaiserlichen Galerie in<br />
<strong>Wien</strong> im späten 18. Jahrhundert, Graz, Karl-Franzens-<br />
Universität, 13th international congress for eighteenth<br />
century Studies (25.–29.7.)<br />
19.10. Die kaiserliche Gemäldegalerie im Belvedere<br />
um 1780, <strong>Wien</strong>, Universität, <strong>Kunsthistorisches</strong> institut,<br />
im rahmen der von Dr. Gudrun Swoboda geleiteten<br />
Lehrveranstaltung Die kaiserlichen Gemäldesammlungen –<br />
Zwischen höfischer Repräsentation und modernem<br />
Kunstmuseum (1600–1800)<br />
25.11. Zur Neuordnung der kaiserlichen Gemäldegalerie<br />
im <strong>Wien</strong>er Belvedere um 1780, KHM, internationales<br />
Symposium „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“.<br />
Europäische <strong>Museum</strong>skultur um 1800 (24.–26.11.)<br />
6.5. Frankfurt am Main, Studientag des Kunstgeschichtlichen<br />
instituts der Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />
Wege zum modernen Kunstmuseum (ca. 1770 – 1840):<br />
<strong>Wien</strong>, Kassel, Dresden, Frankfurt<br />
24.11. <strong>Wien</strong>, Akademie der bildenden Künste <strong>Wien</strong>,<br />
Studientag Traditionalismen und Neuansätze.<br />
Aristo kratische Gemäldesammlungen in <strong>Wien</strong> im<br />
18. und frühen 19. Jahrhundert<br />
sonstIges<br />
Virtuelle rekonstruktion der Gemäldehängung der<br />
kaiserlichen Galerie im oberen Belvedere 1781. Das<br />
Modell der kaiserlichen Galerie wurde im rahmen des<br />
Symposiums „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“.<br />
Europäische <strong>Museum</strong>skultur um 1800 im Bassano Saal<br />
des KHM präsentiert.<br />
Fortsetzung des Doktoratsstudiums an der Universität<br />
<strong>Wien</strong>, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, institut<br />
für Kunstgeschichte, zum Thema Zwischen Ästhetik und<br />
Geschichte. Theoretische Positionen zur Systematik der<br />
kaiserlichen Gemäldesammlung in <strong>Wien</strong> im 18. und<br />
19. Jahrhundert, bei Univ.-Prof. Wolfgang Prohaska<br />
Mag. Alice HoPPe-HArnoncoUrT*<br />
publIkatIonen<br />
Glaube und Macht. Lucas Cranach d. Ä. – Porträtist<br />
in bewegter Zeit, in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />
c. Lange – c. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer –<br />
Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen:<br />
Das deutsche Porträt um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong>,<br />
113–119<br />
The restoration of paintings at the beginning of the<br />
nineteenth century in the Imperial gallery, in: Hors-Série<br />
de ceroArt (http://ceroart.revues.org) Suite à la journée<br />
d’étude à l’Université de Genève, Faculté des Lettres,<br />
Departement d’histoire de l’art et de muséologie<br />
„La restauration des œuvres d’art en Europe entre<br />
1789 et 1815: Pratique, transfers, enjeux“, Octobre<br />
2010, <strong>2011</strong><br />
ForschungsproJekte<br />
Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog der<br />
deutschen Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong> (Projektleitung: Dr. Karl Schütz; Wieder -<br />
einstieg im September <strong>2011</strong> nach 9-monatiger<br />
Bildungskarenz)<br />
Mitarbeit am Forschungsprojekt Zur Geburt der<br />
Kunstgeschichte aus dem Geist des <strong>Museum</strong>s.<br />
Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie<br />
in <strong>Wien</strong> um 1800 (Projektleitung:<br />
Dr. Gudrun Swoboda; siehe oben)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
6.5. Die Gemälde der „Alten deutschen Meister“ in<br />
der <strong>Wien</strong>er kaiserlichen Galerie um 1800, Frankfurt am<br />
Main, Studientag des Kunstgeschichtlichen instituts<br />
der Goethe-Universität Frankfurt am Main Wege zum<br />
modernen Kunstmuseum (ca. 1770 – 1840): <strong>Wien</strong>, Kassel,<br />
Dresden, Frankfurt<br />
11.–12.2. regensburg, Historisches <strong>Museum</strong>, Tagung<br />
Albrecht Altdorfer. Kunst als zweite Natur<br />
24.11. <strong>Wien</strong>, Akademie der bildenden Künste <strong>Wien</strong>,<br />
Studientag Traditionalismen und Neuansätze.<br />
Aristokratische Gemäldesammlungen in <strong>Wien</strong> im<br />
18. und frühen 19. Jahrhundert<br />
17.11. Berlin, Hamburger Bahnhof, Kolloquium<br />
Die Gründung der Nationalgalerie<br />
sonstIges<br />
Mitarbeit an dem von der Andrew W. Mellon<br />
Foundation, new York finanzierten Projekt Cranach<br />
Digital Archive und Teilnahme am Treffen der<br />
Gründungspartner, Düsseldorf, Stiftung<br />
<strong>Museum</strong> Kunstpalast, 10.10.<br />
Fortsetzung des Doktoratsstudiums an der Universität<br />
<strong>Wien</strong>, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät, institut<br />
für Kunstgeschichte, zum Thema <strong>Museum</strong>sgeschichte<br />
um 1800 am Beispiel der deutschen Gemälde der<br />
kaiserlichen Gemäldegalerie in <strong>Wien</strong><br />
Dr. christof MeTZGer*<br />
ausstellungen<br />
Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung der Ausstellung<br />
Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des<br />
Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, KHM <strong>2011</strong>;<br />
München <strong>2011</strong>/2012 (gemeinsam mit Karl Schütz)<br />
sammlungen khm<br />
publIkatIonen<br />
Herausgabe des Ausstellungskatalogs Dürer –<br />
Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen:<br />
Das deutsche Porträt um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
(gemeinsam mit S. Haag, c. Lange und K. Schütz);<br />
Eine Glaubensfrage. Auf der Suche nach der<br />
Wahrheit im Bildnis der Dürerzeit, ebenda, 21–26;<br />
45 objekttexte ebenda<br />
Sternenküche all’antica. Giovanni Battista Fontanas<br />
Sternenhimmel in Erzherzog Ferdinands Speisesaal,<br />
in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), All’Antica.<br />
Götter & Helden in Schloss Ambras, innsbruck<br />
(Schloss Ambras) <strong>2011</strong>, 27–34 (gemeinsam mit<br />
U. Heiß); 3 objekttexte ebenda<br />
4 objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag –<br />
r. de Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen.<br />
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst<br />
von Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
ao. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang ProHASKA*<br />
ausstellungen<br />
Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Ausstellung<br />
Roma al tempo di Caravaggio, rom (Palazzo Venezia)<br />
<strong>2011</strong>/2012<br />
Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Ausstellung<br />
Artemisia Gentileschi. Storia di una passione, Mailand<br />
(Palazzo reale) <strong>2011</strong>/2012<br />
publIkatIonen<br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>. Die Gemäldegalerie,<br />
München <strong>2011</strong> (= 4. durchgesehene Auflage)<br />
2 objekttexte in: Ausstellungskatalog Roma al tempo<br />
di Caravaggio, rom (Palazzo Venezia) <strong>2011</strong><br />
11 objekttexte in: J. Bentini – G. P. cammarota –<br />
D. Scaglietti Kelescian u. a. (Hgg.), Pinacoteca<br />
Nazionale di Bologna. Catalogo generale, Bd. 4:<br />
Il Settecento e l’Ottocento, Venedig <strong>2011</strong><br />
ForschungsproJekte<br />
Mitarbeit am Forschungsprojekt Catalogue raisonné<br />
der italienischen Barockmalerei im Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong> (gemeinsam mit Gudrun Swoboda; siehe oben)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
10.3. KHM, Vortrag anlässlich der Präsentation des<br />
Buches W. Prohaska – G. Swoboda (unter Mitarbeit<br />
von M. cardinali, B. eble, e. Götz, M.odlozil,<br />
M. B. de ruggieri, i. Slama, r. Wald), Caravaggio und<br />
der internationale Caravaggismus (Sammlungskataloge<br />
des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, hg. von Sabine Haag,<br />
Bd. 6; Sammlungskatalog der Gemäldegalerie: rom i),<br />
<strong>Wien</strong> 2010<br />
7.4. Annibale Carracci, Studienkopf eines bärtigen alten<br />
Mannes im Zusammenhang des Frühwerks der Carracci,<br />
<strong>Wien</strong>, Palais Dorotheum<br />
18.4. rom, Palazzo odescalchi, Vortrag anlässlich der<br />
Präsentation des Buches von A. coliva, Caravaggio a<br />
Roma, rom <strong>2011</strong><br />
25.11. chair: Ordnungen des Visuellen – Zur Geburt<br />
der Kunstgeschichte aus dem Geist des <strong>Museum</strong>s, KHM,<br />
internationales Symposium „Eine sichtbare Geschichte<br />
der Kunst“. Europäische <strong>Museum</strong>skultur um 1800<br />
(24.–26.11.)<br />
47
48<br />
gemäldegalerIe<br />
Hr Dr. Karl ScHÜTZ*<br />
ausstellungen<br />
Konzept und wissenschaftliche Bearbeitung der Ausstellung<br />
Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung des<br />
Menschen: Das deutsche Porträt um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM)<br />
<strong>2011</strong>; München (Kunsthalle der Hypo-Kultur stiftung)<br />
<strong>2011</strong>/2012 (gemeinsam mit christof Metzger)<br />
publIkatIonen<br />
Herausgabe des Ausstellungskatalogs Dürer – Cranach –<br />
Holbein. Die Entdeckung des Menschen: Das deutsche<br />
Porträt um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />
S. Haag, c. Lange und c. Metzger); Das Unsichtbare<br />
sichtbar machen. Deutsche Porträts um 1500, ebenda,<br />
13–19; Gestalt und Geist. Albrecht Dürer als Porträtist,<br />
ebenda, 79–84<br />
Die Einrichtung der <strong>Wien</strong>er Gemäldegalerie durch<br />
Christian von Mechel, in: e. Weisser-Lohmann (Hg.),<br />
Kunst als Kulturgut, Bd. ii: „Kunst“ und „Staat“<br />
(neuzeit und Gegenwart. Philosophie in Wissenschaft<br />
und Gesellschaft, hg. von A. Gethmann-Siefert u. a.),<br />
München <strong>2011</strong>, 145–159<br />
Gemäldegalerie und Kunstakademie in <strong>Wien</strong> im 18. Jahrhundert,<br />
in: A. Blühm – A. ebert (Hgg.), Welt – Bild –<br />
<strong>Museum</strong>, Köln – Weimar – <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 163–173<br />
ForschungsproJekte<br />
Leitung des Forschungsprojekts Katalog der deutschen<br />
Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />
(siehe oben)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
15.6. Das deutsche Porträt um 1500, <strong>Wien</strong>, Gesellschaft<br />
der Freunde der bildenden Kunst<br />
25.11. chair: Institutionalisierung – „moderne“<br />
Gemäldegalerien um 1800, KHM, internationales<br />
Symposium „Eine sichtbare Geschichte der Kunst“.<br />
Europäische <strong>Museum</strong>skultur um 1800 (24.–26.11.)<br />
Hr Mag. elke oBerTHALer<br />
publIkatIonen<br />
redaktion von Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung –<br />
Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen<br />
<strong>2011</strong>) (gemeinsam mit M. Grießer und A. Huber)<br />
The Visible Media: Methods and Materials of the<br />
Venetian Masters, in: Ausstellungskatalog S. Ferino-<br />
Pagden – L. Federle orr (Hgg.), Masters of Venice.<br />
Renaissance Painters of Passion and Power from the<br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, Vienna, San Francisco<br />
(Fine Arts <strong>Museum</strong>s) <strong>2011</strong>/2012, 38–47<br />
ForschungsproJekte<br />
Mitarbeit am Forschungsprojekt Naturwissenschaftliche<br />
Untersuchungen der Gemälde Tizians im KHM<br />
(Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-Pagden; siehe oben)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
13.–15.3. und 8.6. Amsterdam, rijksmuseum, Geladene<br />
Diskutantin im Vermeer restoration committee<br />
(restaurierung des Gemäldes Brieflesende Frau)<br />
7.4. <strong>Wien</strong>, Tagung Grünes <strong>Museum</strong><br />
19.–21.5. Paris, Louvre geladene Diskutantin zur<br />
commission de la Vénus du Pardo von Tizian<br />
9.–10.10. Düsseldorf, Stiftung <strong>Museum</strong> Kunstpalast,<br />
Partnertreffen des cranach Digital Archive<br />
27.11. Zu den neueren Untersuchungen an Vermeers<br />
Gemälde Die Malkunst, Köln, Fachhochschule Köln<br />
lehrtätIgkeIt<br />
SS <strong>2011</strong> Spezielle Untersuchungsmethoden in der<br />
Restaurierung – Strahlendiagnostik, <strong>Wien</strong>,<br />
Universität für Angewandte Kunst, Seminar<br />
(gemeinsam mit i. Slama u. a.)<br />
Mag. Monika STroLZ<br />
publIkatIonen<br />
Zway khleine Stückhl aneinander von Öelfarb auf<br />
Holcz […]. Das <strong>Wien</strong>er Diptychon von Hugo van der<br />
Goes: Technologische Beobachtungen und Restaurierung,<br />
in: Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>.<br />
Konservierung – restaurierung – Forschung – Technologie,<br />
Bd. 8, <strong>2011</strong>, 91–131<br />
ForschungsproJekte<br />
Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog der deutschen<br />
Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />
(Projektleitung: Dr. Karl Schütz; siehe oben)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
11.–12.2. regensburg, Historisches <strong>Museum</strong>, Tagung<br />
Albrecht Altdorfer. Kunst als zweite Natur<br />
7.4. <strong>Wien</strong>, Tagung Grünes <strong>Museum</strong><br />
10.10. Düsseldorf, Stiftung <strong>Museum</strong> Kunstpalast,<br />
Treffen der Gründungspartner des Projektes Cranach<br />
Digital Archive<br />
24.–26.11. Köln, Wallraf-richartz-<strong>Museum</strong> & Fondation<br />
corboud, Symposium Die Sprache des Materials –<br />
Kölner Maltechnik des Spätmittelalters im Kontext<br />
lehrtätIgkeIt<br />
SS <strong>2011</strong> Untersuchungen mit infraroten Strahlen.<br />
Theorie und Praxis, <strong>Wien</strong>, Universität für Angewandte<br />
Kunst, im rahmen des Seminars Spezielle Untersuchungsmethoden<br />
in der Restaurierung – Strahlendiagnostik<br />
(gemeinsam mit Alice Hoppe-Harnoncourt)<br />
sonstIges<br />
Mitarbeit an dem von der Andrew W. Mellon<br />
Foundation, new York finanzierten Projekt Cranach<br />
Digital Archive (Materialaufbereitung, objekttexte)<br />
Mag. eva GÖTZ<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
7.4. <strong>Wien</strong>, Tagung Grünes <strong>Museum</strong><br />
16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen<br />
restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung,<br />
Übersiedlung und Betrieb<br />
24.–26.11. Köln, Wallraf-richartz-<strong>Museum</strong> & Fondation<br />
corboud, Symposium Die Sprache des Materials –<br />
Kölner Maltechnik des Spätmittelalters im Kontext<br />
Mag. Jutta HÖFLinGer<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen<br />
restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot –<br />
Planung, Übersiedlung und Betrieb<br />
Mag. ingrid HoPFner<br />
publIkatIonen<br />
Measuring of movements of medieval panel paintings<br />
for handling and transport, in: M. Krüger, Cultural<br />
Heritage Preservation. EWCHP-<strong>2011</strong> Proceedings of the<br />
European Workshop on Cultural Heritage Preservation,<br />
Berlin <strong>2011</strong>, 205–209<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
7.4. <strong>Wien</strong>, Tagung Grünes <strong>Museum</strong><br />
26.–28.9. Berlin, Staatliche Museen zu Berlin,<br />
eWcHP-<strong>2011</strong> european Workshop and Training Day<br />
on cultural Heritage Preservation (www.smoohs.eu/<br />
eWcHP) Measuring of movements of medieval panel<br />
paintings for handling and transport<br />
Mag. Georg PrAST<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen<br />
restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung,<br />
Übersiedlung und Betrieb<br />
Mag. ina SLAMA<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
7.4. <strong>Wien</strong>, Tagung Grünes <strong>Museum</strong><br />
16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen<br />
restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot –<br />
Planung, Übersiedlung und Betrieb<br />
lehrtätIgkeIt<br />
SS <strong>2011</strong> Spezielle Untersuchungsmethoden in der Restaurierung<br />
– Strahlendiagnostik, <strong>Wien</strong>, Universität für Angewandte<br />
Kunst, Seminar (gemeinsam mit e. oberthaler u. a.)<br />
Mag. Ute TÜcHLer<br />
ForschungsproJekte<br />
Mitarbeit am Forschungsprojekt Katalog der deutschen<br />
Gemälde 1500–1540 im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />
(Projektleitung: Dr. Karl Schütz; siehe oben)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
28.–29.4. <strong>Wien</strong>, Akademie der bildenden Künste<br />
<strong>Wien</strong>, Seminar Materials and Methods for the Cleaning<br />
of Works of Art<br />
16.6. St. Pölten, Symposium des Österreichischen<br />
restauratorenverbandes Das NÖ Kulturdepot – Planung,<br />
Übersiedlung und Betrieb<br />
21.9. <strong>Wien</strong>, Universität für Bodenkultur,<br />
15th International Biodeterioration and Biodegradation<br />
Symposium<br />
24.–26.11. Köln, Wallraf-richartz-<strong>Museum</strong> & Fondation<br />
corboud, Symposium Die Sprache des Materials –<br />
Kölner Maltechnik des Spätmittelalters im Kontext<br />
leIhgaben<br />
im Jahr <strong>2011</strong> war die Gemäldegalerie mit<br />
223 Leihgaben an 36 Ausstellungen im<br />
in- und Ausland beteiligt.
mÜnzkabInett<br />
Hr Univ.-Doz. Dr. Michael ALrAM, Direktor<br />
Dr. roswitha DenK<br />
Dr. Heinz WinTer<br />
Dr. Klaus VonDroVec<br />
Dr. Monika GrieBL (bis 31.12.)<br />
Dr. Susanna HeinZ<br />
Mag. Andrea SPinKA<br />
Dr. Matthias PFiSTerer*<br />
elisabeth JUnG<br />
Andrea HAWLiK<br />
Kathrin SieGL*<br />
restaurierung<br />
rené TrAUM (Karenz bis 11.4.)<br />
Mag. Sabine iMP (bis 8.4.)<br />
* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />
sammlungszugänge<br />
eine seltene Freude ist es, den Zugang von<br />
Stücken mit alter Provenienz zu vermelden.<br />
So konnte das Kabinett einige Stücke erwerben,<br />
die eine über 100-jährige odyssee<br />
durch den Münzhandel hinter sich haben,<br />
wovon hier ein Beispiel gebracht sei.<br />
Lykischer Dynast, Stater (Silber)<br />
Lykien, etwa 500 – 460 v. chr., 9,18 g, 21,8 mm<br />
eber / Schildkröte überprägt auf einem lykischen<br />
Stater mit Triskelis aus der Auktion Jacob Hirsch XVi<br />
vom 6. Dezember 1906, nr. 661, inv.-nr. Gr 43.302<br />
Von besonderem interesse für die österreichische<br />
Geldgeschichte des Mittelalters<br />
ist der Ankauf eines Pfennigs von erzbischof<br />
ruthard von Mainz (1088–1109), der in<br />
carnuntum gefunden wurde.<br />
Pfennig von erzbischof ruthard (1088–1109), Mainz<br />
0,78 g, Dm. 19 mm, inv.-nr. MA 13621<br />
<strong>2011</strong> sind dem Münzkabinett auch zahlreiche<br />
objekte gespendet worden: Dr. Alexander<br />
ruske hat dem Kabinett die 68 erhalten gebliebenen<br />
Münzen aus einem 1934 im südlichen<br />
Burgenland geborgenen Hortfund<br />
überlassen, der centenionales von constans<br />
(337–350) und constantius ii. (337–361)<br />
beinhaltete. Auch diese Stücke sind nun<br />
der nachwelt dauerhaft gesichert. Weiters<br />
haben die Herren Adolf nedelik und Georg<br />
Trautendorfer dem Kabinett römische<br />
Münzen zukommen lassen.<br />
Von höchstem interesse sind die neuzugänge<br />
aus dem Bereich des antiken orients.<br />
ein nicht genannt werden wollender Mäzen<br />
hat dem Haus Kleinsilbermünzen aus der<br />
Persis sowie Drachmen und Kleinkupferstücke<br />
der iranischen Hunnen zum Geschenk<br />
gemacht. Mag. constance Litschauer<br />
überließ der Sammlung etwa 700 vorwiegend<br />
oberösterreichische notgeldscheine.<br />
Allen Spendern sei auch an dieser Stelle<br />
nochmals Dank ausgesprochen.<br />
Bericht: Dr. Klaus VonDroVec<br />
restaurIerwerkstätte<br />
es wurden Fotodokumentationen und Begutachtungen<br />
von insgesamt 269 Stücken für<br />
zehn externe Ausstellungen durchgeführt.<br />
Sieben Galvanoplastiken wurden angefertigt,<br />
galvanisch veredelt und patiniert.<br />
Der Übersiedelungsplan in das Außendepot<br />
des KHM für 2012 wurde erstellt.<br />
Während meiner Karenz vom 10. oktober<br />
2010 bis zum 11. April <strong>2011</strong> wurde die<br />
neudeponierung der Papierobjekte in säurefreie<br />
und objektspezifische Boxen durch<br />
Mag. Sabine imp fortgesetzt und für zwei<br />
Drittel des Sammlungsbestandes umgesetzt.<br />
Bericht: rené TrAUM<br />
ausstellungen<br />
sammlungen khm<br />
götter, menschen und das geld der<br />
griechen<br />
in Kooperation mit dem Münzkabinett und<br />
der Antikensammlung der Stadt Winterthur<br />
wurde sowohl in <strong>Wien</strong> als auch – anlässlich<br />
der 150-Jahrfeier des dortigen Münz kabinetts<br />
– in Winterthur unter dem Titel Götter,<br />
Menschen und das Geld der Griechen.<br />
Glanzstücke der griechischen Münzprägung<br />
aus <strong>Wien</strong> und Winterthur eine Sonderausstellung<br />
zu den frühesten Meisterwerken der<br />
griechischen Münzprägung eröffnet (siehe<br />
auch den Bericht im Kapitel zu den Ausstellungen).<br />
Der Katalog erläutert in zehn<br />
Kapiteln die Lebenswelt der diversen griechischen<br />
Stadtstaaten und Königreiche jener<br />
Zeit.<br />
Bericht: Dr. Klaus VonDroVec<br />
glanz des hauses habsburg<br />
eine bereits im Berliner Bodemuseum (29. Jänner<br />
bis 1. Juni 2009) und in <strong>Wien</strong>, <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong> (6. oktober 2009 bis<br />
28. Februar 2010) gezeigte Ausstellung zum<br />
Thema Glanz des Hauses Habsburg, die sich<br />
den Medaillen der römisch-deutschen Kaiser<br />
und der Kaiser von Österreich widmete,<br />
wurde völlig neu gestaltet. in diese Sonderausstellung<br />
(KHM, 29. november <strong>2011</strong> bis<br />
30. november 2012) wurden Kunstkammerstücke<br />
einbezogen, die vor allem Werke<br />
jener Meister umfassen, die auch als Medailleure<br />
für den Hof tätig waren.<br />
Bericht: Dr. Heinz WinTer<br />
ForschungsproJekte, weItere<br />
Forschungen<br />
untersuchung von korrosionser scheinungen<br />
und optimierung der depotbedingungen<br />
für antike bronzemünzen<br />
mit hoch bleihaltigen legierungen<br />
Projektmitarbeit: Dr. Klaus VonDroVec,<br />
Di Dr. Martina GrieSSer, rené TrAUM<br />
Finanzierung: Jubiläumsfonds der<br />
oesterreichischen nationalbank<br />
Die ausgewerteten Daten der zweiten Messserie<br />
des Paul Scherrer instituts (Schweiz)<br />
49
50<br />
mÜnzkabInett<br />
und des rutherford Appelton Laboratory iSiS<br />
(england) vervollständigten die vorangegangenen<br />
Messergebnisse. Anhand dieser spektakulären<br />
ergebnisse erhielten wir neue<br />
informationen zur antiken Gusstechnik und<br />
zum Schmelzverhalten der antiken Bronzelegierung.<br />
Die aufwendige Datenauswertung<br />
der neutronentexturanalysen befindet sich<br />
in der Auswertungsphase.<br />
Für die optimale Deponierung der korrodierenden<br />
antiken Bleibronzen konnten wir mit<br />
der Firma mytron einen speziellen gasdichten<br />
Depotschrank mit angeschlossenem Stickstoffgenerator<br />
entwickeln. Dieser Schrank<br />
wird durch diesen mit Stickstoff befüllt; somit<br />
wird der Sauerstoff innerhalb des Schrankes<br />
verdrängt und es kann zu keiner weiteren<br />
Korrosion kommen.<br />
Bericht: rené TrAUM<br />
die münzprägung der Iranischen<br />
hunnen und ihrer nachfolger in<br />
zentralasien und nordwest-Indien<br />
Projektleitung: Univ.-Doz. Dr. Michael ALrAM<br />
Projektmitarbeit: Dr. Matthias PFiSTerer,<br />
Dr. Klaus VonDroVec<br />
Finanzierung: nationales Forschungs netzwerk<br />
(nFn) The cultural History of the<br />
Stickstoffschrank mit angeschlossenem Generator<br />
Western Himalaya from the 8th century:<br />
Pre-islamic numismatic History<br />
(FWF Projekt-nr. S9806–G21)<br />
Die Vorbereitung der Publikation zu den<br />
hunnischen und westtürkischen Münzen aus<br />
den Sammlungen von Aman ur rahman<br />
(K. Vondrovec) sowie Schweizer Sammlungen<br />
(M. Pfisterer) wurde wesentlich vorangetrieben.<br />
in diesem rahmen erfolgten im September<br />
und oktober Arbeitsbesuche durch<br />
M. Pfisterer, M. Alram und K. Vondrovec bei<br />
der Sammlung righetti in Fribourg. M. Alram<br />
und M. Pfisterer nahmen außerdem im<br />
Februar mit einem gemeinsamen Vortrag an<br />
der im rahmen des nFn veranstalteten<br />
Tagung Understanding Different Geographies<br />
in Puchberg am Schneeberg teil. im oktober<br />
wurde im rahmen des nFn im Bassano Saal<br />
des KHM der Workshop Open Questions in<br />
the Interpretation of the History of Afghanistan<br />
and Pakistan veranstaltet.<br />
Ziel war es insbesondere, den erfahrungsund<br />
informationsaustausch zwischen den in<br />
westlichen Ländern arbeitenden Spezialisten<br />
für einzelne Material gattungen (Münzen,<br />
Siegel, Kunstobjekte) und den vor ort in<br />
Denkmalpflege und Feld forschung tätigen<br />
Wissenschaftlerinnen zu intensivieren.<br />
Dabei wurden sowohl offene Forschungsfragen<br />
als auch aktuelle Probleme der<br />
Museologie und des Denkmalmana ge ments<br />
diskutiert. Beson deres Gewicht lag auf der<br />
Kommunikation mit den jungen Kura torinnen<br />
des Afgha ni schen national museums in<br />
Kabul, die sich in der zweiten Jahreshälfte<br />
<strong>2011</strong> zu Fort bildungszwecken in <strong>Wien</strong> aufhielten.<br />
im September war M. Alram eine Woche<br />
lang in Kabul, um die neuesten Münzfunde<br />
aus den Grabungen von Tepe narenj und<br />
Mes Aynak zu studieren.<br />
Bericht: Dr. Matthias PFiSTerer<br />
documentation of the numismatic<br />
collection of the national museum of<br />
afghanistan<br />
Finanzierung: UneSco<br />
(Projekt-nr. 4500147351)<br />
Gemeinsam mit der numismatischen Kommission<br />
der Österreichischen Akademie der<br />
Wissenschaften (ÖAW) hat das Münzkabinett<br />
die Digitalisierung und wissenschaftliche<br />
Klassifizierung jener 1.686 Münzen übernommen,<br />
die nach seiner Zerstörung 2003<br />
in das Kabul-<strong>Museum</strong> restituiert worden sind.<br />
Zu diesem Zweck wurde eine spezielle Datenbank<br />
erstellt, die in wesentlichen Teilen jener<br />
des <strong>Wien</strong>er Münzkabinetts nach empfunden<br />
ist. Die verfügbaren Überblicks fotos von jeweils<br />
zehn Münzen wurden dermaßen gesplittet,<br />
dass mit jeder Münze ihre Bilder<br />
angezeigt werden können. Vorbe stimmungen<br />
von den diversen Fachleuten wurden in<br />
diese AcceSS-Datenbank importiert, deren<br />
Thesauri erst speziell gemäß den Anfor derungen<br />
des Kabul-<strong>Museum</strong>s geschaffen werden<br />
mussten. Die wissenschaftliche Betreuung<br />
hierbei haben Univ.-Doz. Dr. Michael Alram,<br />
PD Dr. nikolaus Schindel (ÖAW) und<br />
Dr. Klaus Vondrovec übernommen.<br />
Bereits im oktober 2008 und im Juli 2010<br />
wurden in new Delhi bzw. <strong>Wien</strong> numismatische<br />
Schulungen anhand dieser Datenbank<br />
abgehalten. Diese wurde von Univ.-Doz.<br />
Dr. Michael Alram im September <strong>2011</strong> in<br />
Kabul offiziell in Betrieb genommen. eine<br />
abschließende einführung in die Funktionsweise<br />
der Datenbank erfolgte im rahmen
des von oktober bis Dezember <strong>2011</strong> durchgeführten<br />
Wissenschaftleraustausches in <strong>Wien</strong>,<br />
an dem sechs Kuratoren aus dem Kabul-<br />
<strong>Museum</strong> teilgenommen haben. Mit der<br />
Daten bank kann nun Münzbestimmung,<br />
<strong>Museum</strong>sverwaltung und Fundmünzenbearbeitung<br />
durchgeführt werden.<br />
Zusätzlich wurde mit der Vorbereitung einer<br />
Ausstellung begonnen, deren Konzept von<br />
Univ.-Doz. Dr. Michael Alram, PD Dr. nikolaus<br />
Schindel und Dr. Klaus Vondrovec<br />
mitbetreut wird. Den Kuratoren des Kabul-<br />
<strong>Museum</strong>s obliegt die definitive Auswahl an<br />
Münzen sowie begleitenden objekten, anhand<br />
derer die Geldgeschichte Afghanistans<br />
vom 6. vorchristlichen Jahrhundert bis zur<br />
Gegenwart präsentiert werden soll.<br />
Bericht: Dr. Michael ALrAM,<br />
Dr. Klaus VonDroVec<br />
Imagebased classification of ancient<br />
coins (computergestützte bestimmung<br />
von münzen der römischen republik)<br />
Projektmitarbeit: Dr. Klaus VonDroVec,<br />
Kathrin SieGL; seitens der Technischen<br />
Universität <strong>Wien</strong>: Dr. Martin KAMPeL,<br />
Dipl.-ing. Sebastian ZAMBAnini,<br />
Albert KAVeLAr<br />
Finanzierung: Fonds zur Förderung der<br />
wissenschaftlichen Forschung (FWF),<br />
Translational research Programm,<br />
Projekt-nr. TrP 140-n23<br />
Ziel dieses Projekts ist die entwicklung einer<br />
computerapplikation, die in der Lage ist,<br />
einzig auf der Grundlage von Bildern Münzen<br />
vollständig zu klassifizieren. Um einen<br />
substantiellen Bereich der antiken Münzprägung<br />
abzudecken, allerdings ohne zuerst<br />
die numismatischen Grundlagen revidieren<br />
zu müssen, hat man sich dazu entschlossen,<br />
sich voll und ganz der Denar periode der<br />
römischen republik (ca. 211 bis 27 v. chr.)<br />
zu widmen. Diese Applikation soll online frei<br />
verfügbar gemacht werden.<br />
Das computer Vision Lab der TU genießt<br />
interna tional einen hervorragenden ruf auf<br />
dem Gebiet der automatischen Bilderkennung.<br />
es befasst sich in diesem Projekt mit der<br />
entwicklung geeigneter Algo rithmen, die<br />
sowohl Legenden lesbar und daher mit der<br />
referenzdatenbank ver gleichbar machen<br />
als auch in den Bildern charakteristische<br />
For men erkennen und klassifizieren. Das<br />
Fun dament dieser Arbeiten bildet freilich<br />
die etwa 4.200 Stück aus der römischen<br />
republik umfassende Sammlung des<br />
Münzkabinetts. Dieser Bereich wird nun<br />
vollständig digitalisiert. Die erstellung der<br />
Fotos durch Margit redl wurde bereits<br />
ende <strong>2011</strong> beinahe abgeschlossen. Die<br />
numismatische Bearbeitung erfolgt durch<br />
Kathrin Siegl, die nicht nur die technischen,<br />
sondern auch sämtliche ermittelbaren numismatisch-historischen<br />
Daten in die Datenbank<br />
des Münz kabinetts eingibt. es wurde<br />
eine primär typologische Heran gehensweise<br />
eingeschlagen, denn gerade die<br />
Prägungen der römi schen republik weisen<br />
ja eine Fülle von Kontrollzeichen auf, die<br />
bisweilen sogar die einzelnen Münz stempel<br />
individuell kenn zeichnen. Diese sind aber,<br />
wenn man so will, in Bezug auf die zu ermittelnde<br />
referenz nummer nach crawford<br />
lediglich eine Variable.<br />
es bleibt zu hoffen, dass Grundlagen forschung<br />
dieser Art auch weiterhin in der<br />
österreichischen Forschungslandschaft Platz<br />
findet.<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Hr Univ.-Prof. Dr. Michael ALrAM<br />
publIkatIonen<br />
Herausgabe von Der Münzschatz von Beçin, <strong>Wien</strong> 2010<br />
(gemeinsam mit r. Ünal, F. Krinzinger, M. Alram und<br />
S. Pfeiffer-Taş); Europäische Münzen, ebenda, Bd. ii,<br />
193–519 (gemeinsam mit B. Prokisch und r. Denk)<br />
La moneda en Bactria y Sogdia, in: Ausstellungskatalog<br />
S. Hansen – A. Wieczorek – M. Tellenbach (Hgg.),<br />
Alejandro Magno. Encuentro con Oriente, Madrid<br />
(centro de exposiciones Arte canal) 2010, 187–195<br />
Herausgabe von Seals, Sealings and Tokens from<br />
Bactria to Gandhara (4th to 8th century CE), mit<br />
Beiträgen von Aman ur rahman und H. Falk, <strong>Wien</strong><br />
<strong>2011</strong> (gemeinsam mit J. A. Lerner und n. Sims-Wiliams)<br />
Coinage, Prestige and Identity: From Rome to Persepolis<br />
and China, in: S. Bandare – S. Garg, Felicitas. Essays in<br />
Numismatics, Epigraphy & History in Honour of Joe<br />
Cribb, Mumbai <strong>2011</strong>, 35–51<br />
Das Münzgeld im Persischen Weltreich, in: Ausstellungskatalog<br />
S. Haag – n. Kurmann (Hgg.), Götter,<br />
Menschen und das Geld der Griechen, <strong>Wien</strong> (KHM)<br />
<strong>2011</strong>, 97–101; Ein Silberschatz vom Schwarzen Meer,<br />
ebenda, 113–115<br />
Herausgabe von Festschrift für Günther Dembski zum<br />
65. Geburtstag, Teil II (numismatische Zeitschrift 118),<br />
<strong>Wien</strong> <strong>2011</strong> (gemeinsam mit H. Winter)<br />
sammlungen khm<br />
Das Münzgeld im Persischen Weltreich, in: Ausstellungskatalog<br />
S. Haag – n. Kurmann (Hgg.), Götter, Menschen<br />
und das Geld der Griechen, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 97–101;<br />
Ein Silberschatz vom Schwarzen Meer, ebenda,<br />
113–115; objekttexte ebenda<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
20.1. Der Münzschatz von Beçin, <strong>Wien</strong>, Österreichische<br />
Akademie der Wissenschaften<br />
1.2. Coins and Geography, Puchberg am Schneeberg,<br />
Workshop Understanding Different Geographies<br />
(31.1.–2.2.) (gemeinsam mit M. Pfisterer)<br />
10.2. The Coinage of the Iranian Huns between Sasanian<br />
Iran and China, Teheran, iranisches nationalmuseum,<br />
First International Conference on Iran and the Silk Road<br />
(10.–17.2.)<br />
23.3. The Hephthalites in Bactria, ravenna, Alma Mater<br />
Studiorum Università di Bologna, conservazione dei<br />
beni culturali, Dipartimento di Storie e Metodi per la<br />
conservazione dei beni culturali, Workshop „Via della<br />
Seta.“ Giornate di studio sul mondo iranico e le cività<br />
vicine (23.–25.3.)<br />
29.9. The Impact of Sasanid Persia on the Political<br />
and Economic Situation on the Silk Road, riggisberg,<br />
Abegg-Stiftung, internationales Kolloquium Oriental<br />
Silks in the Western Middle Ages. Luxusgewebe des<br />
Orients im westlichen Mittelalter (29.9.–1.10.)<br />
lehrtätIgkeIt<br />
WS 2010/11 Münz- und Geldgeschichte, <strong>Wien</strong>,<br />
Universität, institut für Geschichte, Vorlesung<br />
SS <strong>2011</strong> Von Alexander dem Großen bis zu den Kalifen,<br />
<strong>Wien</strong>, Universität, institut für Kunstgeschichte,<br />
ringvorlesung<br />
Dr. Heinz WinTer<br />
publIkatIonen<br />
Herausgabe von Festschrift für Günther Dembski zum<br />
65. Geburtstag, Teil II, numismatische Zeitschrift 118,<br />
<strong>2011</strong> (gemeinsam mit M. Alram)<br />
Der mittelalterliche Münzschatz von Fraham<br />
(p. B. Eferding, Oberösterreich) (verborgen um 1200)<br />
(Kataloge der oberösterreichischen Landesmuseen,<br />
n. S. 112), Linz <strong>2011</strong> (gemeinsam mit B. Prokisch;<br />
mit Beiträgen von r. Forster und H. Steininger);<br />
Wiederabdruck in: M. Alram – H. Winter (Hgg.),<br />
Festschrift für Günther Dembski zum 65. Geburtstag,<br />
Teil II, numismatische Zeitschrift 118, <strong>2011</strong>, 183–250<br />
Die Schaumünzen Maximilians I. der Münzstätte<br />
Hall in Tirol im Münzkabinett des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>, in: Haller Münzblätter Vii, nrn. 12/13,<br />
<strong>2011</strong><br />
Die „Prager Judenmedaillen“ des <strong>Wien</strong>er Münz -<br />
kabinetts – Eine Medaillensuite aus dem ersten Drittel<br />
des 17. Jahrhunderts, in: Mitteilungen der Österreichischen<br />
numismatischen Gesellschaft 51, <strong>2011</strong>,<br />
1–33<br />
Die geprägten Schaumünzen aus Kärnten (St. Veit und<br />
Klagenfurt) aus der Zeit Kaiser Maximilians I. und<br />
seines Enkels Ferdinand (I.), in: Mitteilungen der<br />
Österreichischen numismatischen Gesellschaft 51,<br />
<strong>2011</strong>, 81–117<br />
51
52<br />
mÜnzkabInett<br />
ForschungsproJekte, weItere Forschungen<br />
Vorbereitung der Publikation Die Medaillen der Kaiser<br />
und Könige aus dem Haus Habsburg im Münzkabinett<br />
des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s (Bestandskatalog<br />
Bd. i, Suitenmedaillen, Sigmund von Österreich-Tirol,<br />
rudolf i., Friedrich iii., Maximilian i. und dessen<br />
nach kommen Margarethe von Österreich und<br />
Philipp i.).<br />
Der österreichische Medailleur Arnold Hartig<br />
(* Brand bei Tannwald 12. August 1878, † 2. Februar<br />
1972 Purkersdorf) (gemeinsam mit Bernhard Prokisch,<br />
Schlossmuseum Linz).<br />
Die Gnadenmedaillen der Münzkabinette Berlin,<br />
München und <strong>Wien</strong> – Studien zu Technologie,<br />
Kunstgeschichte und Numismatik emaillierter Objekte<br />
(gemeinsam mit den Münzkabinetten Berlin und<br />
München).<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
10.9. Die Medaillen und Schaumünzen Maximilians I. –<br />
zeitgenössisch oder postum?, Gotha, Schloss<br />
Friedenstein, ekhof-Theater, Deutsche Gesellschaft<br />
für Medaillenkunst, Jahrestagung <strong>2011</strong><br />
13.10. Kaiser Maximilian I. und der Beginn der Medaille<br />
nördlich der Alpen, KHM<br />
29.10. Die Medaillen Kaiser Maximilians I., Hall in Tirol,<br />
Burg Hasegg, Tiroler numismatische Gesellschaft,<br />
anlässlich der 40-jährigen Feier des Bestehens<br />
Dr. roswitha DenK<br />
publIkatIonen<br />
Silbermünzen in der Sommerküche. Der Münzschatzfund<br />
von Hipples im Weinviertel, in: M. Alram –<br />
H. Winter (Hgg.), Festschrift für Günther Dembski<br />
zum 65. Geburtstag, Teil II, numismatische Zeitschrift<br />
118, <strong>2011</strong>, 357–439 (gemeinsam mit M. Griebl,<br />
M. Grundner, r. Traum und e. Vanghelof)<br />
ForschungsproJekte, weItere Forschungen<br />
Leitung des Forschungsprojekts Der Euro und der<br />
europäische Geldumlauf – Untersuchungen über<br />
die Euro-Migration in Österreich ab Einführung<br />
des Euro 2002 (Projektmitarbeit: Verena Polzer,<br />
Alexander Moser; Finanzierung: KHM; gefördert<br />
von der oesterreichischen nationalbank [bis 2005],<br />
dem Jubiläumsfonds der oesterreichischen nationalbank<br />
[bis 2005] und der Münze Österreich AG<br />
[laufend]).<br />
Mitarbeit am Forschungsprojekt Die österreichische<br />
Münzprägung als Basis und Quelle für Geld-,<br />
Wirtschafts- und politische Geschichte (Corpus<br />
Nummorum Austriacorum [CNA]), Teil II, Erzherzog<br />
Sigismund(1439–1490) bis Ferdinand I. (1521/56–<br />
1564) und Repertorium zur neuzeitlichen Münzprägung<br />
Europas, Teil I, Erzherzog Sigismund (1439–1490) bis<br />
Erzherzog Ferdinand (1564–1595) (Projektleitung:<br />
Univ.-Doz. Dr. Günther Dembski, weitere Mitarbeiterinnen:<br />
Dr. Monika Griebl, Dr. Susanna Heinz;<br />
Finanzierung: KHM, Jubiläumsfonds der oesterreichischen<br />
nationalbank, Projekt-nr. 13289).<br />
Der Fund von Tulln (über 10.000 <strong>Wien</strong>er Pfennige).<br />
Dr. Klaus VonDroVec<br />
ausstellungen<br />
Kuratorische Vorbereitung der Ausstellung Kunst_<br />
voller_Wein (intermezzo 04), <strong>Wien</strong> (KHM) 2012<br />
(gemeinsam mit Francesca Del Torre, Thomas Kuster,<br />
Bettina Kratzmüller, Georg Plattner und Konrad Schlegel)<br />
publIkatIonen<br />
Die Fundmünzen vom Burgstall bei St. Margareten im<br />
Lavanttal, in: S. Groh – H. Sedlmayer, Forschungen im<br />
römischen Heiligtum am Burgstall bei St. Margareten<br />
im Lavanttal (Zentraleuropäische Archäologie 2),<br />
<strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 227–246<br />
Beginn und Ausbreitung der Münzprägung, in:<br />
Ausstellungskatalog S. Haag – n. Kurmann (Hgg.),<br />
Götter, Menschen und das Geld der Griechen, <strong>Wien</strong><br />
(KHM) <strong>2011</strong>, 13–25; Fauna und Flora, ebenda,<br />
39–59; Münzherstellung und Stil, ebenda, 135–146;<br />
objekttexte ebenda<br />
ForschungsproJekte, weItere Forschungen<br />
Imagebased Classification of Ancient Coins<br />
(computergestützte Bestimmung von Münzen der<br />
römischen republik) (siehe oben)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
18.3. Von Menschen und Münzen – Ein Arbeitsbericht<br />
aus dem Münzkabinett, <strong>Wien</strong>, Österreichische numismatische<br />
Gesellschaft, Vortragsreihe Antike Münzen<br />
1.9. Die Iranischen Hunnen im Lichte ihrer Münzprägung,<br />
Berlin, numismatische Gesellschaft<br />
sonstIges<br />
1.–20.8. Kraay Travel Scholarship <strong>2011</strong>: Heberden coin<br />
room des Ashmolean <strong>Museum</strong> und Wolfson college in<br />
oxford, GB<br />
Das im Aufbau befindliche digitale inventar wurde<br />
weiter vorangetrieben<br />
Dr. Monika GrieBL<br />
publIkatIonen<br />
Silbermünzen in der Sommerküche. Der Münzschatzfund<br />
von Hipples im Weinviertel, in: M. Alram –<br />
H. Winter (Hgg.), Festschrift für Günther Dembski zum<br />
65. Geburtstag, Teil II, numismatische Zeitschrift 118,<br />
<strong>2011</strong>, 357–439 (gemeinsam mit r. Denk, M. Grundner,<br />
r. Traum und e. Vanghelof)<br />
Keine Walzenprägetechnik in der Münzstätte <strong>Wien</strong>,<br />
in: Mitteilungen der Österreichischen numismatischen<br />
Gesellschaft 51, <strong>2011</strong>, 141 f.<br />
Das Ausstanzen bei walzengeprägten Münzen (16.–<br />
18. Jh.). Eine Versuchsreihe zum historischen Durchstoß<br />
von Münzen, in: Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung –<br />
Forschung – Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong>, 48–63<br />
(gemeinsam mit r. Traum)<br />
Waldwesen – Kinder der Wildnis, in: Ausstellungskatalog<br />
G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum /<br />
Mensch, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong>/2012, 28<br />
Dr. Matthias PFiSTerer*<br />
publIkatIonen<br />
Ein Nachtrag zu den sogenannten „Eisenmünzen“,<br />
in: Mitteilungen der Österreichischen numismatischen<br />
Gesellschaft 51, <strong>2011</strong>, 41–45<br />
Die Eisen- und Gussmünzen aus der Villa Loig,<br />
in: Ausstellungskatalog U. Höllhuber – P. F. Kramml –<br />
c. Mayrhofer (Hgg.), Vom römischen Denar zum Euro.<br />
2000 Jahre Geld in Salzburg und im benachbarten<br />
Bayern, Wals (Bachschmiede) 2010/<strong>2011</strong> (Salzburger<br />
numismatische Gesellschaft, Publikation nr. 4, Salzburg<br />
<strong>2011</strong>), 72–77<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
1.2. Coins and Geography, Puchberg am Schneeberg,<br />
Workshop Understanding Different Geographies<br />
(31.1.–2.2.) (gemeinsam mit M. Alram)<br />
8.9. Von Schätzen und Toten. Wie uns Fabeln, Sagen<br />
und Märchen bei der Interpretation von Schatzfunden<br />
helfen können, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen<br />
Dresden<br />
rené TrAUM<br />
publIkatIonen<br />
Silbermünzen in der Sommerküche. Der Münzschatzfund<br />
von Hipples im Weinviertel, in: M. Alram –<br />
H. Winter (Hgg.), Festschrift für Günther Dembski zum<br />
65. Geburtstag, Teil II, numismatische Zeitschrift 118,<br />
<strong>2011</strong>, 357–439 (gemeinsam mit r. Denk, M. Griebl,<br />
M. Grundner und e. Vanghelof)<br />
Das Ausstanzen bei walzengeprägten Münzen (16.–<br />
18. Jh.). Eine Versuchsreihe zum historischen Durchstoß<br />
von Münzen, in: Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung –<br />
Forschung – Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong>, 48–63<br />
(gemeinsam mit M. Griebl)<br />
leIhgaben<br />
im Jahre <strong>2011</strong> war das Münzkabinett mit<br />
insgesamt 269 Leihgaben an 10 Sonder ausstellungen<br />
im in- und Ausland beteiligt.
sammlung alter musIkInstrumente<br />
Hr Dr. rudolf HoPFner, Direktor<br />
Dr. Beatrix DArMSTÄDTer, MAS<br />
Birgit ScHULTScHiK<br />
restaurierung<br />
or Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBer<br />
Dipl.-rest. ina HoHeiSeL M. A.*<br />
* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />
sammlungszugänge<br />
Auch im Berichtsjahr <strong>2011</strong> konnte der<br />
objektbestand der Sammlung durch einige<br />
erfreuliche Widmungen vergrößert werden.<br />
sam 1294–1297<br />
SAM 1294, naturtrompete, Finke und<br />
Steinkopf, Deutschland, ab 1959<br />
SAM 1295, Blockflöte, Martin Skowronek,<br />
Bremen, vor 1960<br />
SAM 1296, Dulzian, Anonym, europa,<br />
20. Jahrhundert<br />
SAM 1297, Schalmei, Anonym, europa,<br />
20. Jahrhundert<br />
Vier nachbauten von historischen Musikinstrumenten<br />
aus dem Bestand des concentus<br />
Musicus <strong>Wien</strong><br />
Widmung von Alice und nikolaus<br />
Harnoncourt<br />
Die Musiker des concentus Musicus <strong>Wien</strong><br />
verwenden in der Mehrzahl historische originalinstrumente,<br />
vor allem von den Bläsern<br />
werden aber bis heute auch Kopien von historischen<br />
instrumenten gespielt. Vier Blasinstrumente<br />
aus der Frühzeit des von nikolaus<br />
Harnoncourt im Jahr 1953 gegründeten<br />
ensembles kamen nun als Widmung in die<br />
Sammlung alter Musikinstrumente. Diese rekonstruktionen<br />
aus der Mitte des 20. Jahrhunderts<br />
sind inzwischen auf Grund ihrer<br />
Geschichte selbst als historische Belegstücke<br />
für die Wiederbelebung der Alten Musik in<br />
Österreich anzusehen.<br />
sam 1298 – sam 1303<br />
Diverse Bücher über orgelbau, 2 Publikationen<br />
über die Musikinstrumentensammlungen<br />
in <strong>Wien</strong> bzw. Leipzig; 7 Firmenprospekte;<br />
4 circulare<br />
Widmung von Helmut czakler, <strong>Wien</strong><br />
Die insgesamt 21 Druckwerke, die Kommerzialrat<br />
Helmut czakler im Verlauf des Jahres<br />
der Sammlung überlassen hat, stellen eine<br />
wichtige ergänzung zum instrumentenbestand<br />
dar. Hervorzuheben sind dabei<br />
eine Fotodokumentation der Ausstellung<br />
der Sammlung alter Musikinstrumente im<br />
prächtigen Palais Pallavicini in der Zwischenkriegszeit<br />
sowie ein reich illustrierter Katalog<br />
der Sammlung Paul de Wit in Leipzig.<br />
sam 1304<br />
Medaille „Anton Bruckner“<br />
signiert: „JoS. TAUTenHAYn JUn“,<br />
entwurf vermutlich Josef Tautenhayn sen.,<br />
<strong>Wien</strong>, 1896<br />
Widmung von christine Volarik, <strong>Wien</strong><br />
sam 1305<br />
Stich: Streicherhof<br />
(Klavierfabrik G. i. Stingl),<br />
vermutlich um 1920<br />
Widmung der Firma G. i. Stingl, <strong>Wien</strong><br />
Der Stich zeigt in Vogelperspektive den so<br />
genannten Streicherhof, einen Gebäudekomplex<br />
in der Ungargasse 27 in <strong>Wien</strong>. Seinen<br />
namen verdankt dieses Fabriksgebäude, das<br />
1837 bezogen wurde, der damals in zweiter<br />
Stich: Streicherhof<br />
sammlungen khm<br />
Generation bestehenden Firma von Johann<br />
Baptist Streicher. Zusätzlich zum eigentlichen<br />
Produktionsbetrieb richtete Streicher einen<br />
Konzertsaal ein, der zu den Fixpunkten in<br />
<strong>Wien</strong>s Musikleben zählte. nach der Auflösung<br />
der Firma im Jahr 1896 übernahmen<br />
die Gebrüder Stingl die Fabrik, die zu diesem<br />
Zeitpunkt eine Jahreskapazität von<br />
1.000 instrumenten erreichte. Der Stich zeigt<br />
das Anwesen mit Blick nach nord-osten,<br />
wobei im Hintergrund das riesenrad und<br />
die rotunde zu sehen sind.<br />
sam 1306<br />
Klarinette<br />
Johann Tobias Uhlmanns Söhne, <strong>Wien</strong>,<br />
um 1850<br />
Widmung von Dr. Gertrude Kastner<br />
Die Klarinette aus Metall in es (in D?) wurde<br />
in der Werkstatt von Johann Tobias Uhlmanns<br />
Söhnen in <strong>Wien</strong> vor 1851 hergestellt. Das<br />
hochinteressante, von einer ursprünglich mit<br />
zehn Klappen konstruierten Klarinette auf<br />
ein neunklappiges umgebaute instrument<br />
mit Brille am Unterstück, das der SAM von<br />
ostr Dr. Gertrude Kastner gewidmet wurde,<br />
dokumentiert die Produktion von Metallklarinetten<br />
sowie ihren einsatz in der österreichischen<br />
Militärmusik in der Mitte des<br />
19. Jahrhunderts und schließt somit eine<br />
Lücke im Sammlungsbestand.<br />
restaurIerungen<br />
spinett<br />
christoph Bock, <strong>Wien</strong> 1804<br />
inv.-nr. SAM 365<br />
christoph Bock, „clavierstimmer beider k. k.<br />
Hoftheater“, ist nur durch dieses instrument<br />
nachgewiesen, welches das jüngste erhaltene<br />
in <strong>Wien</strong> gebaute Kielinstrument darstellt und<br />
vermutlich zu Korrepetitionszwecken produziert<br />
wurde. Das Spinett war 1959 einer<br />
tiefgehenden reparatur unterzogen worden,<br />
wobei risse im resonanzboden verschoben<br />
verleimt und ausgespänt und anschließend<br />
eben geputzt wurden. Der resonanzboden<br />
war dabei an mehreren Stellen fast bis auf<br />
die Hälfte der ursprünglichen Stärke gedünnt<br />
worden. eine zu starke Besaitung führte in der<br />
Folge, verstärkt durch die extrem schlechten<br />
53
54<br />
sammlung alter musIkInstrumente<br />
Klimabedingungen vor 1990, zu offenen Leimfugen<br />
und Gehäuseverbindungen, rissen und<br />
Verformungen. nach Herausnehmen des<br />
resonanzbodens konnte dieser geebnet, risse<br />
konnten geschlossen bzw. gespänt und<br />
abgelöste rippen mit neuer Vorspannung<br />
wiederverleimt werden. Die Springer wurden<br />
pass genau eingerichtet; bei der neuintonation<br />
konnte die Mehrzahl der alten Kiele weiterverwendet<br />
werden. Mit einer Stimmtonhöhe<br />
von a1 =435 Hz und guter Stimmhaltigkeit<br />
war die Spielbarkeit dieses aufgrund von<br />
Klimaschäden jahrzehntelang unspielbaren<br />
continuo-instruments wiedergewonnen.<br />
Bericht: Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBer,<br />
Michael KircHWeGer<br />
clavichord<br />
Süddeutschland/Schweiz/Westösterreich?<br />
ende 17. Jh.<br />
inv.-nr. SAM 1076<br />
Das in seiner Grundstruktur unveränderte<br />
instrument ist mit der „Kurzen oktav“, der<br />
Dreifachbindung und den Wellenprofilleisten<br />
das typologisch älteste clavichord der SAM.<br />
Der resonanzboden trägt einen gemalten<br />
Dekor aus floralen ornamenten, der mit einem<br />
clavichord inv.-nr. SAM 1076<br />
oben: Gesamtansicht Vorzustand<br />
unten: nach reinigung, Holzergänzung und retusche<br />
wasserempfindlichen Bindemittelsystem aufge<br />
bracht wurde. Ungewöhnlich und ohne<br />
Vergleich ist der stark konvex gewölbte resonanzboden<br />
mit entsprechend gebogenem<br />
Steg, dem im resonanzraum ein konkav gewölbter<br />
„Klangreflektor“ gegenüber liegt.<br />
Durch Saitenzug und diagonale Verformung<br />
war der Damm gebrochen und der resonanzboden<br />
hochgedrückt worden; dieser berührte<br />
im Bassbereich die Saiten, weshalb zu<br />
einem früheren Zeitpunkt die Scheitelzone<br />
des Bodens abgehobelt worden war, wobei<br />
auch Teile der Bemalung verloren gingen.<br />
Grob eingeschlagene ergänzte Drahtsplint-<br />
Scharniere hatten zu Schäden an den delikaten<br />
Profilen geführt.<br />
Ziel der Konservierung war die Herstellung<br />
eines kongruenten erscheinungsbildes durch<br />
Behebung der dominanten Schäden und<br />
Schließen von Fehlstellen. Dazu wurde das<br />
Wellenprofil mit einem Ziehstock nachgefertigt<br />
und verlustfrei ergänzt. nach niederleimen<br />
von Damm und resonanzboden<br />
konnte die Fehlstelle aufgedoppelt und<br />
retuschiert werden.<br />
Bericht: Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBer,<br />
Dipl.-rest. ina HoHeiSeL M. A.<br />
oben: Fehlstelle im gewölbten resonanzboden<br />
unten: ergänztes Wellenprofil am Werkzeugkasten<br />
weItere bedeutende restaurIerungen<br />
Harmonium P. Titz SAM 1218, Gesamtreinigung,<br />
regenerierung der oberfläche<br />
(P. Wogg)<br />
clavichord A. römer SAM 740, Klaviatur<br />
einrichten, neubesaitung (i. Hoheisel)<br />
Basslautencister SAM 55, Befund; röntgen<br />
und restaurierung (J. rath und S. Kirsch)<br />
orgelpositiv 18. Jh. SAM 760: Befund, rekonstruktion<br />
der Bälge (P. Wogg, W. Karner)<br />
matIneen In der sammlung alter<br />
musIkInstrumente<br />
Das Jahresprogramm des Matineen-Zyklus<br />
wurde auf das Thema der Ausstellung „Der<br />
Himmel hängt voller Geigen“. Die Violine in<br />
Biedermeier und Romantik abgestimmt, zu<br />
der auch ein Audioguide erschien. Als musikalische<br />
Höhepunkte sind ein Konzert mit Hiro<br />
Kurosaki und Linda nicholson zu nennen, die<br />
Violinsonaten von Ludwig van Beethoven<br />
interpretierten, sowie die Finissage zur Ausstellung,<br />
die vom Quatuor Mosaïques gestaltet<br />
wurde. Bei diesem Konzert standen<br />
Streichquartette von Franz Schubert und<br />
Joseph Woelfl auf dem Programm.<br />
oben: Beschädigtes Zargenprofil<br />
unten: Zargenprofil nach ergänzung, Kittung und retusche
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Hr Dr. rudolf HoPFner<br />
publIkatIonen<br />
Ausstellungskatalog „Der Himmel hängt voller Geigen“.<br />
Die Violine in Biedermeier und Romantik, hg. von<br />
S. Haag, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit o. Biba<br />
und i. Fuchs); Die Geige. Spiel, Technik und Pädagogik<br />
in <strong>Wien</strong>, ebenda, 33–41; Anmerkungen zum <strong>Wien</strong>er<br />
Geigenbau, ebenda, 42–49; objekttexte ebenda<br />
Musik und Oper, in: Ausstellungskatalog Schallaburg<br />
Kulturbetriebsges.m.b.H. – <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst<br />
und Karneval, Schallaburg <strong>2011</strong>, 149–161<br />
(gemeinsam mit T. Trabitsch); objekttexte ebenda<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
25.5. Von Absam nach Cremona – Gedanken und<br />
Beobachtungen zum <strong>Wien</strong>er Geigenbau, <strong>Wien</strong>,<br />
Gesellschaft der Musikfreunde in <strong>Wien</strong>, Verein der<br />
Freunde des Archivs<br />
8.11. Sehnsucht nach Fülle …, <strong>Wien</strong>, Universität für<br />
Musik und darstellende Kunst in <strong>Wien</strong><br />
Mag. Dr. Beatrix DArMSTÄDTer MAS<br />
publIkatIonen<br />
B. Darmstädter unter Mitarbeit von D. Salaberger und<br />
mit einem Beitrag von B. Dickey, Die Zinken und<br />
der Serpent der Sammlung alter Musikinstrumente<br />
(Sammlungskataloge des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s,<br />
hg. von S. Haag, Bd. 7), <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />
„Nicht so much Meuhh“. Gustav Mahler und seine<br />
<strong>Wien</strong>er Holzbläser, in: rohrblatt. Zeitschrift für oboe,<br />
Klarinette, Fagott und Saxophon, Jg. 26, H. 2, hg. von<br />
H. Fricke (Falkensee), Juni <strong>2011</strong>, 55–59<br />
Gustav Mahler und die Drehbühne in der <strong>Wien</strong>er<br />
Hofoper, in: Ausstellungskatalog r. Kubik – T. Trabitsch,<br />
Komponist – Operndirektor – Dirigent. Gustav Mahler<br />
in <strong>Wien</strong> und München, München <strong>2011</strong>, 149–161<br />
(reprint des Beitrags in: Ausstellungskatalog r. Kubik –<br />
T. Trabitsch, „leider bleibe ich ein eingefleischter<br />
<strong>Wien</strong>er“. Gustav Mahler und <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong>, ÖTM, 2010)<br />
Audience Development mittels eines neuen Ausstellungskonzepts,<br />
in: Proceedings of AGTEDU <strong>2011</strong>,<br />
A Magyar Tudomány Ünnepe Alkalmából Rendezett<br />
Tudományos Konferencia Kiadványa, hg. von<br />
Á. Ferencz, S. Lipócziné u. a., Kecskemét <strong>2011</strong>,<br />
275–284<br />
Forschungen<br />
Forschung zu den Biographien der zwischen 1850 und<br />
1900 um Verleihung des Hoftitels (in Ausnahmefällen<br />
des Kammertitels) beim obersthofmeisteramt am<br />
<strong>Wien</strong>er Hof eingekommenen instrumentenmacher.<br />
erstellung eines Verzeichnisses zu Teilen des nachlasses<br />
von Siegmund Levarie, die 2010 in die Sammlung alter<br />
Musikinstrumente übernommen wurden, und Vorbereitung<br />
einer Arbeit (für Studien zur Musikwissenschaft<br />
Bd. 58) über das Verhältnis von Josef Mertin zu<br />
Siegmund Levarie unter Berücksichtigung ihrer frühen<br />
Korrespondenz.<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
1.9. The Collection of Historic Musical Instruments in<br />
Vienna – Assessment of the Current Situation, Brüssel,<br />
ciMciM conference<br />
10.11. Audience development by means of a contemporary<br />
exhibition concept, Kecskemét, AGTeDU-conference<br />
sonstIges<br />
recherchen zu den restauratorischen eingriffen an den<br />
objekten der SAM von 1939 bis 1943 und nachtrag<br />
der Maßnahmen in den objektdatenbanken<br />
Umzug der im Depot Traviatagasse verwahrten objekte<br />
der SAM in das neue Zentraldepot Himberg<br />
Betreuung der wissenschaftlichen Praktikantin nora<br />
Paulus bei recherchen im Österreichischen Staatsarchiv<br />
Spinett inv.-nr. SAM 365<br />
Der gerissene und vom Saitenzug deformierte<br />
resonanzboden mit gebrochenem Stegende und<br />
geöffneter Zargenecke<br />
Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBer<br />
resonanzboden nach rückformung,<br />
Schwundkompensation und Aufdoppelung<br />
der gedünnten Bereiche<br />
sammlungen khm<br />
publIkatIonen<br />
Ökosystem <strong>Museum</strong>. Grundlagen für ein konservatorisches<br />
Gesamtkonzept für die Neue Burg in <strong>Wien</strong>,<br />
unpubl. phil. Diss. <strong>Wien</strong>, Akademie der bildenden<br />
Künste <strong>Wien</strong><br />
redaktion von Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung – Forschung –<br />
Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen <strong>2011</strong>); Bd. 8,<br />
<strong>2011</strong> (jeweils gemeinsam mit e. oberthaler und<br />
M. Grießer)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
7.4. Ökosystem <strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong>, Hotel Wimberger,<br />
Veranstalter: Deutsche Kongress, Tagung<br />
Das Grüne <strong>Museum</strong><br />
6.9. Clavichord making between technical,<br />
cosmological and esthetical constraints, Magnano,<br />
10. internatio nales clavichord-Symposium (6.–10.9.)<br />
(gemeinsam mit i. Hoheisel)<br />
Dipl.-rest. ina HoHeiSeL M. A.*<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
6.9. Clavichord making between technical,<br />
cosmological and esthetical constraints, Magnano,<br />
10. internatio nales clavichord-Symposium (6.–10.9.)<br />
(gemeinsam mit A. Huber)<br />
leIhgaben<br />
im Jahr <strong>2011</strong> war die Sammlung alter<br />
Musikinstrumente mit 10 Leihgaben an<br />
2 Ausstellungen im in- und Ausland beteiligt.<br />
55
56<br />
hoFJagd- und rÜstkammer<br />
Dr. christian BeAUForT-SPonTin, Direktor<br />
Dr. Matthias PFAFFenBicHLer<br />
Dr. Stefan KrAUSe*<br />
Michaela GreGor<br />
restaurierung<br />
Mag. christa AnGerMAnn<br />
Foi Martina PoYer<br />
Mag. Petra FUcHS<br />
Mag. caridad nieTo-DÍAZ<br />
* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />
ForschungsproJekte<br />
die geätzte dekoration deutscher<br />
rüstungen der renaissance<br />
Projektmitarbeit: Dr. christian BeAUForT-<br />
SPonTin, Dr. Stefan KrAUSe<br />
Finanzierung: Gerda Henkel Stiftung<br />
Düsseldorf (Projekt-nr. AZ 43/F/09)<br />
Die Hofjagd- und rüstkammer des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s hat im Jahr 2010 ein<br />
mehrjähriges Forschungsprojekt gestartet,<br />
in dessen Mittelpunkt die geätzten Verzierungen<br />
deutscher Plattnerarbeiten der renaissance<br />
stehen. Dankenswerter Weise hat die<br />
Gerda Henkel Stiftung in Düsseldorf die finanzielle<br />
Unterstützung dieses Vor habens inklusive<br />
einiger Forschungsreisen (Madrid,<br />
Dresden etc.) übernommen. ergänzt wurde<br />
das Projekt durch ein Andrew W. Mellon<br />
Ungarische Flügeltartsche Kaiser Maximilians i.<br />
(1459–1519), innsbruck, um 1515, inv.-nr. A 344<br />
Fellowship von Dr. Krause am Metropolitan<br />
<strong>Museum</strong> of Art in new York, Department of<br />
Arms and Armor, Stuart W. Pyhrr (September<br />
2010 – Februar <strong>2011</strong>).<br />
Die europäische Plattnerkunst erreichte im<br />
15. und 16. Jahrhundert ihre Blütezeit. Die<br />
besten Plattner arbeiteten zu jener Zeit in<br />
Mailand und im süddeutschen raum (Augsburg,<br />
innsbruck, nürnberg, Landshut). Gegen<br />
ende des 15. Jahrhunderts begannen<br />
diese Künstler, ihre Arbeiten mit figürlichen<br />
Motiven zu verzieren. Sie verwendeten dafür<br />
vor allem die Technik der eisenätzung,<br />
die im frühen 16. Jahrhundert auch in der<br />
graphischen Kunst (Dürer, Altdorfer etc.)<br />
zum einsatz gebracht wurde.<br />
Die Qualität dieser phantasievollen Dekorationen<br />
ist mit der zeitgleichen Graphik und<br />
der spätmittelalterlichen Buchmalerei auf<br />
eine Stufe zu stellen. Umso überraschender<br />
ist es, dass die bisherige Forschung diesem<br />
Aspekt der Kunstgeschichte nicht die gebührende<br />
Aufmerksamkeit gewidmet hat.<br />
Das Forschungsteam der Hofjagd- und rüstkammer<br />
hat sich nun zum Ziel gesetzt, den<br />
vielfältigen Motivschatz aufzuarbeiten, der<br />
auf deutschen Harnischen des Spätmittelalters<br />
und der renaissance zu finden ist.<br />
eine herausragende Wieder-entdeckung im<br />
rahmen dieses Projektes ist der rundschild<br />
König Maximilians i. (innsbruck, um 1505,<br />
inv.-nr. A 163). Die restaurierung des Schil-<br />
Knaben-Faltenrockharnisch für den späteren Kaiser Karl V. (1500–1558),<br />
Konrad Sensenhofer, innsbruck, 1512/14, inv.-nr. A 109<br />
des durch christa Angermann im Frühling<br />
2010 förderte einen unvergleichlichen spätmittelalterlichen<br />
Bildschmuck mit Drachenkämpfen,<br />
einhornjagden etc. zutage. Vier<br />
antikisierende Kandelaber auf diesem Schild<br />
sind von be sonderer Bedeutung; sie sind als<br />
die wohl frühesten renaissanceornamente<br />
Tirols anzusehen. eine ausführliche Studie zu<br />
dem Bildschmuck des rundschildes wird im<br />
Jahrbuch des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />
<strong>Wien</strong> (Bd. 13/14, <strong>2011</strong>/2012) publiziert.<br />
Die Dekoration der Ungarischen Flügeltartsche<br />
Kaiser Maximilians i. (innsbruck,<br />
um 1515; A 344) wurde seit dem 19. Jahrhundert<br />
Albrecht Dürer zugeschrieben. Die<br />
Untersuchung der Tartsche erbrachte nun die<br />
Zuweisung dieser Arbeit an einen anonymen<br />
innsbrucker Ätzmaler, der u. a. von Dürer<br />
beeinflusst war. Andere Motive des Schildes,<br />
etwa die Windköpfe in den vier ecken,<br />
stehen der Donauschule, v. a. den Zeichnungen<br />
Wolf Hubers, nahe. Manche der Vögel in<br />
der randleiste des Schildes sind nach einer<br />
niederrheinischen ornamentvorlage des späten<br />
15. Jahrhunderts ausgeführt worden. ein<br />
ausführlicher Katalogbeitrag für die kommende<br />
Ausstellung zu Kaiser Maximilian i.<br />
in <strong>Wien</strong> wird diese erkenntnisse zusammenfassen.<br />
ein weiterer Schwerpunkt des Projektes liegt<br />
auf dem Œuvre des Augsburger Graphikers<br />
Daniel Hopfer (1471–1536) als Harnischätzer.<br />
Dieser Bereich bedarf einer besonders
detailgenauen Analyse, da hier der große<br />
einfluss der Graphiken Hopfers auf die süddeutsche<br />
Kunst die Feststellung der eigenhändigkeit<br />
erheblich erschwert. im rahmen<br />
des Projektes wurde bereits eine große Zahl<br />
verzierter Harnische studiert, die mit Daniel<br />
Hopfer in Verbindung zu bringen sind. Die<br />
erkenntnisse dieser Untersuchung – zahlreiche<br />
Zu- und Abschreibungen sowie einige<br />
Hilfestellungen für die Datierung der Graphiken<br />
Hopfers – werden in Form eines umfassenden<br />
Artikels im Jahrbuch des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> veröffentlicht<br />
werden.<br />
restaurIerwerkstätten<br />
Seit den Wintermonaten 2010/11 entstanden<br />
in der restaurierwerkstätte der Hofjagd- und<br />
rüstkammer in Zusammenarbeit mit den<br />
Bildhauern Bernhard ortner und Johannes<br />
Falkeis als markanteste Projekte fünf neue,<br />
farbig gefasste, figurale Ausstellungsbehelfe<br />
zur Präsentation von rüstungen: zwei reiterkörper<br />
für Turnierrüstungen aus dem Besitz<br />
von König Philipp dem Schönen und erzherzog<br />
Sigmund von Tirol, zwei reiterfiguren<br />
mit Porträtköpfen erzherzog Ferdinands ii.<br />
von Tirol, eine davon für die sogenannte<br />
Mailänder rüstung A785, die andere für die<br />
Deutsche rüstung A787, weiters ein stehender<br />
Jüngling für die romanische rüstung<br />
A783 mit einem jugendlichen Porträtkopf<br />
Ferdinands ii. Diese neuen Behelfsfiguren<br />
stellen für die Sammlung lang erhoffte<br />
ästhetische und technische Verbesserungen<br />
dar. Sie erfüllen unsere konservatorischen<br />
Vorgaben und eignen sich vorzüglich zur<br />
Verschickung der rüstungen als Leihgaben.<br />
Um ihre Handhabung und anfallende Montagen<br />
vor allem auf reisen zu erleichtern,<br />
bestehen sie aus einzelteilen. Die nach der<br />
natur geschnitzten Unterkörper bringt man<br />
gesondert in Position. Darauf senkt man von<br />
oben herab den bereits mit der rüstung bekleideten,<br />
einfacher geformten oberkörper<br />
mit angeschraubten Armen und Händen.<br />
Die zusammengesetzten Puppen sitzen als<br />
reiter von Gewicht und Form her voll kommen<br />
austariert und sicher im Sattel, sie benötigen<br />
keine weitere Befestigung. in Gestaltungsdetails<br />
hielt man sich bei den Puppen<br />
für die rüstungen Ferdinands ii. an zeitgenössische<br />
Vorlagen: bei der Puppe für die<br />
Mailänder rüstung an das Blatt iV des handschriftlichen<br />
Bildinventars der 3. Ambraser<br />
rüstkammer inv.-nr. KK 5250 von 1580,<br />
das erzherzog Ferdinand ii. zu Pferde zeigt,<br />
angetan mit eben der Mailänder rüstung<br />
(inv.-nr. A785), die selbst aus dem Jahr 1559<br />
stammt. Die reiterfigur für Ferdinands sogenannte<br />
Deutsche rüstung (inv.-nr. A787,<br />
1555–1560) folgt in ihrer Kostümierung<br />
dem Bild GG 8049, Erzherzog Ferdinand II.<br />
im Löwenkopfharnisch. Der Porträtkopf des<br />
Jünglings im Kettenhemd der romanischen<br />
offene Sturmhaube des Konrad von Bemelberg (1494–1567),<br />
Valentin Siebenbürger (erw. 1531–1564), nürnberg, um 1540,<br />
inv.-nr. A 376<br />
sammlungen khm<br />
rüstung folgt vor allem dem Gemälde GG<br />
5947, Erzherzog Ferdinand als 19-Jähriger<br />
von 1548, also gleichzeitig mit jener rüstung.<br />
– Die beiden Turnierreiter schließlich<br />
fanden ihre Vorbilder in Kaiser Maximilians<br />
zeitgleicher Turnier-Handschrift Freydal.<br />
Für den stehenden Jüngling der romanischen<br />
rüstung Ferdinands (inv.-nr. A783,<br />
1545–1550) wurde seine Körperform durch<br />
genaues Vermessen und Anprobieren des<br />
für den jungen erzherzog ja maßgefertigten<br />
all’antica-Kettenhemdes und der Schuhe<br />
erarbeitet, die die tonangebenden Teile der<br />
rüstung darstellen. im Gegensatz zu den reiterfiguren<br />
mit ihren festen Harnischteilen als<br />
richtgrößen musste hier der Körper des Jünglings<br />
sozusagen fließenden Formen – rieselndem<br />
Panzergeflecht – angepasst werden.<br />
Die <strong>2011</strong> erarbeiteten Trägerfigurinen stellen<br />
weitere Schritte in der reihe der neuadaptierungen<br />
unserer rüstungen dar, die wir seit<br />
einigen Jahren entwickeln. Die rüstkammer<br />
verfügt über eine große Zahl an figuralen<br />
Ausstellungsbehelfen, die meist aus dem<br />
20. Jahrhundert übernommen wurden, leider<br />
fast durchgehend in nach Verbesserung rufender<br />
und künstlerisch gesehen schlechter<br />
Qualität. Da sie nicht durch abstrakte Behelfe<br />
ersetzt werden sollen, nahmen wir an diesen<br />
alten Figurinen immer größere Korrekturen<br />
vor, um die Harnische ästhetisch und konservatorisch<br />
würdiger zu präsentieren. Korrekturen<br />
allein befriedigen jedoch nur selten.<br />
Küriss für Feld und Turnier des Andreas Graf Sonnenberg<br />
(ermordet 1511), Kolman Helmschmid (1471–1532),<br />
Augsburg, um 1505/10, inv.-nr. A 310<br />
57
58<br />
hoFJagd- und rÜstkammer<br />
Die hier vorgestellten, bereits zur Gänze neu<br />
gefertigten Puppen stellen repräsentative,<br />
diskussionswürdige Werke dar, die auch anderen<br />
rüstkammern zur Anregung dienen<br />
können – als Anstöße, ebenfalls eine Weiterentwicklung<br />
ihrer figuralen Ausstellungsbehelfe<br />
zuzulassen.<br />
Der Fragenkomplex rund um die Aufstellungsmethoden<br />
von rüstungen ist stilistisch<br />
sehr empfindlich und muss auch konservatorisch<br />
sorgfältig durchdacht werden. Die<br />
Herstellung von Behelfen ist schwierig und<br />
vor allem kostspielig. Der Stil von Aufstellungsbehelfen<br />
weist mehr als man denkt auf die<br />
einstellung einer Sammlung hin, beeinflusst<br />
den Betrachter und natürlich auch die Fachleute,<br />
gibt mit den Ton in der Gestaltung<br />
der Säle an und ist vor allem für die korrekte<br />
Anordnung der einzelteile einer rüstung im<br />
Sinne ihres entwurfes als Kostüm bestimmend.<br />
Der Bildhauer Bernhard ortner setzt die<br />
fertig gefassten Teile der reiterpuppe<br />
für die Mailänder rüstung erzherzog<br />
Ferdinands ii. von Tirol zusammen.<br />
Als Kostüme stellen rüstungen im Miteinander<br />
ihrer Bestandteile durchkomponierte<br />
Werke dar, daher geben sie die idee des<br />
Künstlers erst dann befriedigend wieder,<br />
wenn ihre Teile im richtigen Verhältnis zueinander<br />
gezeigt werden. Aus Vergleichen<br />
mit unterschiedlichen abstrakt gehaltenen<br />
Lösungen in anderen Sammlungen haben<br />
wir erkannt, dass man mit Figuren als Trägern<br />
näher an das Wesen der Werke selbst<br />
herankommen kann als mit Hilfe „objektfremder“<br />
Konstrukte. Gute Trägerlösungen –<br />
figural oder abstrakt – kommen allein durch<br />
die Zusammenarbeit von <strong>Museum</strong>sfachleuten<br />
mit Künstlern zustande, dies ist nicht zu<br />
unterschätzen. erst durch eine ausgewogene<br />
Zusammensetzung eines Teams können wissenschaftliche<br />
informationen zielführend einfließen<br />
und die Formgebung bleibt auf<br />
hohem niveau.<br />
Die restaurierwerkstätten der Hofjagd- und<br />
rüstkammer bewältigten <strong>2011</strong> insgesamt<br />
Die Mailänder rüstung von Giovanni Battista<br />
Serabaglio, datiert 1559, reisefertig montiert.<br />
Der Körper trägt rüstungsteile, die gesichert<br />
aufliegen. Die übrigen Bestandteile werden gesondert<br />
verpackt und erst am Ausstellungsort<br />
montiert, sobald sich der reiter auf dem Pferd<br />
befindet.<br />
Der fertig montierte oberkörper der<br />
Deutschen rüstung, datiert 1555–1560,<br />
mit dem Porträtkopf aus Gips und<br />
einem geschnitzten Hut. Die Hände<br />
werden erst in der vorgesehenen<br />
Position auf dem Pferd angebracht.<br />
297 Projekte, wobei 105 als direkte objektbearbeitungen<br />
wie Konservierungen an rüstungen,<br />
Panzerhemden, Waffen sowie textilen<br />
Gegenständen zu zählen sind, zwei davon<br />
beziehen sich auf Schlittengarnituren aus<br />
der Wagenburg, deren Werkstätte um Hilfe<br />
gebeten hatte. 136 weitere Projekte betreffen<br />
Leihgabenvorbereitungen mit Zustandsprotokollen,<br />
zu denen 35 externe objekte<br />
für den orden vom Goldenen Vließ gehören.<br />
An vier objekten wurden größere Untersuchungen<br />
unternommen, für drei rüstungen<br />
wurden neue figurale Ausstellungsbehelfe<br />
hergestellt, zwei alte Figuren wurden verbessert<br />
und Vorarbeiten für eine weitere<br />
neue wurden geleistet. – im rahmen der<br />
Werkstätten allein wurden neben Leihgabenanfragen<br />
für <strong>2011</strong> weitere 25 für die Jahre<br />
2012 und 2013 bearbeitet. Die Mitarbeiter<br />
der Hofjagd- und rüstkammer absolvierten<br />
<strong>2011</strong> insgesamt 28 Kurierreisen zur Betreuung<br />
von Leihgaben. Vermehrte Verwaltungs-<br />
Der neu angefertigte hölzerne Unterkörper<br />
für die Deutsche rüstung erzherzog<br />
Ferdinands ii. von Tirol vor<br />
der Gesamtmontage im all‘antica-<br />
Saal der Hofjagd- und rüstkammer
arbeit belastete registrar und restauratoren<br />
nicht unerheblich, da das Sekretariat der<br />
Hofjagd- und rüstkammer seit Februar <strong>2011</strong><br />
nicht mehr besetzt wurde, so musste vieles<br />
liegenbleiben.<br />
im Bereich der neueinrichtung unserer<br />
Depots konnten mithilfe des Serviceteams<br />
des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s große Fortschritte<br />
sowohl in der einrichtung als auch<br />
in der Lagerung der objekte in Stangenund<br />
Feuerwaffendepot gemacht werden.<br />
Diese Arbeiten werden wir 2012 voraussichtlich<br />
abschließen können. nach dem<br />
entwurf von Architekt Philipp Metternich<br />
wurde im Saal iii die installierung der neuen<br />
objektbeleuchtungen mit Halogen-Metalldampflampen<br />
fortgesetzt, wogegen in<br />
Saal Vii, dessen reaktivierung <strong>2011</strong> endlich<br />
begonnen wurde und Anfang 2012 fertiggestellt<br />
sein wird, aufgrund finanzieller engpässe<br />
wieder ältere Leuchtmittel eingesetzt<br />
werden mussten.<br />
Die im Jahr <strong>2011</strong> aus den Maßen des ornamentierten<br />
Panzerhemdes und der Panzerstiefel im all’antica-Stil<br />
erarbeitete Trägerfigur mit allen Bestandteilen der<br />
romanischen rüstung von Giovanni Paolo negroli,<br />
1545–1550. Der Porträtkopf aus Gips zeigt den<br />
jugendlichen erzherzog Ferdinand.<br />
Seit dem Frühjahr <strong>2011</strong> erfreut sich die<br />
rüstkammer der Unterstützung durch Architekt<br />
Dipl.-ing. Georg Miller-Aichholz, der<br />
uns als freiwilliger Helfer in der Übertragung<br />
alter Archivaufzeichnungen in digitale Daten<br />
unterstützt. Bisher wurden Daten für zirka<br />
dreieinhalb tausend Sammlungsobjekte übertragen.<br />
Weiters konnte er umfangreiche<br />
Text-recherchen aus der Fachliteratur einbringen.<br />
nicht zuletzt ist die von ihm mit<br />
elan vorangetriebene neuordnung der Handbibliothek<br />
mit großem Dank zu erwähnen.<br />
Mag. christa AnGerMAnn<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. christian BeAUForT-SPonTin<br />
ausstellungen<br />
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />
in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
(gemeinsam mit Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner,<br />
Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-erdrich, claudia<br />
Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried,<br />
Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-okrog)<br />
sonstIges<br />
Vorbereitungen für die neuaufstellung der Sammlungsbestände<br />
zur höfischen Jagd<br />
initiierung der Gründung des Vereins „Freunde der<br />
Hofjagd- und rüstkammer“<br />
Dr. Matthias PFAFFenBicHLer<br />
ausstellungen<br />
Kuratierung der Ausstellung Venedig. Seemacht,<br />
Kunst und Karneval, Schloss Schallaburg <strong>2011</strong><br />
publIkatIonen<br />
Venedig im Mittelalter, in: Ausstellungskatalog Schallaburg<br />
Kulturbetriebsges.m.b.H. – <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und<br />
Karneval, Schallaburg <strong>2011</strong>, 14–21; Das Kolonialreich<br />
Venedigs im östlichen Mittelmeer von 1204 bis 1797,<br />
ebenda, 40–47; Venedig und seine Minderheiten,<br />
ebenda, 48–53; Die Staatsstruktur der Venezianischen<br />
Republik, ebenda, 54–57; Der Kampf gegen die Türken,<br />
ebenda, 58–63; Die Eroberung der Terraferma, ebenda,<br />
64–67; Venedig im 17. und 18. Jahrhundert. Das Ende<br />
der Republik, ebenda, 79–83; Venezianische Schiffe,<br />
ebenda, 90–97; Die Lagune von Venedig, ebenda,<br />
289–295; objekttexte ebenda<br />
Von Belgrad bis Belgrad. Die Türkenkrieg, in: Ausstellungskatalog<br />
Erobern, Entdecken, Erleben. Im Römerland<br />
Carnuntum, carnuntum <strong>2011</strong>, 250–259; objekttexte<br />
ebenda<br />
Das Schlachtenbild als Medium der Siegespropaganda,<br />
in: Inszenierung des Sieges – Sieg der Inszenierung.<br />
Interdisziplinäre Perspektiven, hg. von M. Fahlenbock,<br />
L. Madersbacher und i. Schneider, innsbruck <strong>2011</strong>,<br />
199–210<br />
sammlungen khm<br />
Harnische all’antica, in: Ausstellungskatalog S. Haag<br />
(Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />
innsbruck <strong>2011</strong>, 124 f.; objekttexte ebenda<br />
Der Krieg im Winter als Thema der Schlachtenmalerei,<br />
in: Ausstellungskatalog S. Haag – r. de Leeuw –<br />
c. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-Darstellungen<br />
in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong><br />
(KHM) <strong>2011</strong>, 59–65; objekttexte ebenda<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog Angelo Soliman.<br />
Ein Afrikaner in <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong> (<strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong>) <strong>2011</strong><br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
15.2. Der venezianische Krieg um Kreta, <strong>Wien</strong>,<br />
commission Autrichienne d’Histoire Militaire<br />
Zahlreiche weitere Vorträge, u. a. für den Verein der<br />
Freunde des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, für die<br />
Pädagogische Hochschule in <strong>Wien</strong> und zu Ausstellungen<br />
des KHM<br />
lehrtätIgkeIt<br />
SS <strong>2011</strong> <strong>Museum</strong>skunde, <strong>Wien</strong>, Universität, institut<br />
für Österreichische Geschichtsforschung, Vorlesung<br />
SS <strong>2011</strong> Österreichische Kunstgeschichte, <strong>Wien</strong>,<br />
Universität, institut für Österreichische Geschichtsforschung,<br />
Vorlesung<br />
Dr. Stefan KrAUSe*<br />
publIkatIonen<br />
Auf Äußerlichkeiten achten. Form und Funktion deutscher<br />
Porträts um 1500, in: Ausstellungskatalog S. Haag<br />
– c. Lange – c. Metzger – K. Schütz (Hgg.), Dürer –<br />
Cranach – Holbein. Die Entdeckung des Menschen:<br />
Das deutsche Porträt um 1500, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong>,<br />
245–248<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />
innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
ForschungsproJekte<br />
Mitarbeit am Forschungsprojekt Die geätzte Dekoration<br />
deutscher Rüstungen der Renaissance (Finanzierung:<br />
Gerda Henkel Stiftung Düsseldorf). im rahmen dieses<br />
Forschungsprojektes von September 2010 bis Februar<br />
<strong>2011</strong> Andrew W. Mellon Fellowship am Metropolitan<br />
<strong>Museum</strong> of Art, new York.<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
25.1. The Collection of Arms and Armor of the<br />
Kunst historisches <strong>Museum</strong> in Vienna, new York,<br />
The Arms & Armor club<br />
21.10. Vliesorden und Weibermacht – Die geätzte<br />
Dekoration deutscher Rüstungen der Renaissance,<br />
KHM, für den Verein der Freunde des KHM<br />
Mag. caridad nieTo-DÍAZ<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
18.10. München, Tagung Das grüne <strong>Museum</strong>.<br />
Effizienz und Nachhaltigkeit in Museen<br />
59
60<br />
wagenburg und monturdepot<br />
Dr. Monica KUrZeL-rUnTScHeiner, Direktorin<br />
Dr. Mario DÖBerL<br />
Brigitte Martina WoLF<br />
nadja HAUMBerGer (bis 31.7.)<br />
restaurierung<br />
ernst GreGor<br />
Univ.-Ass. Dipl.-rest. Tanja KiMMeL<br />
Dipl.-rest. Michaela MoreLLi<br />
Mag. Marianne noVoTnY-KArGL<br />
Dipl.-rest. Daniela SAiLer<br />
Familie niklas bei der Übergabe der Uniform an<br />
Dr. Kurzel-runtscheiner<br />
sammlungszugänge<br />
garde-hofdienstadjustierung des<br />
trabantengardisten august loitzl<br />
Moritz Tiller u. a., 1918<br />
Monturdepot, inv.-nr. n 494<br />
einen besonderen Glücksfall stellt das umfangreiche<br />
ensemble der Hofdienstadjustierung<br />
des Trabantengardisten August Loitzl<br />
(1895–1957) dar, welches <strong>2011</strong> als großzügige<br />
Schenkung von dessen Tochter Amalia<br />
niklas an das Monturdepot übergeben<br />
wurde. Bereits 1914 erhielt der Feldwebel<br />
des k. k. Landwehr-infanterieregiments nr. 3<br />
für Heldentaten in russland den höchsten<br />
orden für Unteroffiziere, die Goldene Tapferkeitsmedaille.<br />
Als besondere Auszeichnung<br />
wurde Loitzl schließlich sogar in die kaiserliche<br />
Trabanten-Leibgarde übernommen, die<br />
ihren Dienst in unmittelbarer Umgebung des<br />
Kaisers in der <strong>Wien</strong>er Hofburg versah. Dabei<br />
trugen die Gardisten einen prachtvollen<br />
Waf fenrock aus rotem Tuch mit Plastron aus<br />
schwarzem Samt und Goldborten, der mit<br />
links: Garde-Hofdienstadjustierung des Trabantengardisten<br />
August Loitzl, MD inv.-nr. n 494<br />
rechts: August Loitzl in Gardeuniform<br />
einer Pickehaube mit weißem Büffelhaarbuschen<br />
kombiniert wurde. Die zahlreichen<br />
in der Familie erhaltenen Dokumente zu<br />
Loitzls Leben und Wirken und das seltene<br />
Bildmaterial, das ihn als Gardisten in Hofdienstadjustierung<br />
zeigt, machen die fast<br />
vollständig erhaltene Uniform zu einem einmaligen<br />
historischen Dokument.<br />
wintermantel („stadtpelz“) eines<br />
prinzen von bourbon-parma<br />
Goldman & Salatsch, <strong>Wien</strong>, 1905<br />
Monturdepot, inv.-nr. 496<br />
Durch eine großzügige Schenkung von Leila<br />
Hässig und Gregor Schmoll konnte das Monturdepot<br />
<strong>2011</strong> um ein weiteres, in mehrfacher<br />
Hinsicht wertvolles objekt erweitert<br />
werden. es handelt sich um einen so genannten<br />
„Stadtpelz“, einen wadenlangen<br />
Wintermantel mit nerzverbrämung und<br />
Lammfellfutter, der sich um 1900 großer<br />
Beliebtheit erfreute und von eleganten Herren<br />
mit einem Zylinder kombiniert wurde.<br />
Für das Monturdepot ist der Mantel vor allem<br />
Wintermantel („Stadtpelz“) eines Prinzen<br />
von Bourbon-Parma, MD inv.-nr. n 496
deshalb von großer Bedeutung, weil er 1905<br />
für einen der vielen Brüder der späteren<br />
Kaiserin Zita angefertigt wurde. Auch der<br />
Hersteller selbst ist jedoch von besonderem<br />
interesse: Der Stadtpelz stammt vom renommierten<br />
<strong>Wien</strong>er Herrenausstatter Goldman<br />
& Salatsch, der wenig später das weltberühmte<br />
„Looshaus“ am Michaelerplatz erbauen<br />
ließ. im Monturdepot ist er bislang<br />
das einzige objekt aus der Werkstatt dieses<br />
bedeutenden Hoflieferanten.<br />
Frack von der großen uniform eines<br />
k. u. k. kämmerers<br />
Monturdepot, inv.-nr. n 497<br />
eine Lücke in den Beständen des Monturdepots<br />
konnte durch den erwerb eines Fracks<br />
von der Großen Uniform eines k. u. k. Kämmerers<br />
geschlossen werden. Die Knöpfe des<br />
mit reicher Goldstickerei versehenen Kleidungsstücks<br />
sind mit dem 1915 eingeführten<br />
kleinen Wappen Österreich-Ungarns versehen,<br />
was die Datierung des Fracks in die<br />
letzten Jahre der Monarchie erlaubt.<br />
leibkammerdiener eugen ketterl<br />
in uniform<br />
Ludwig Michalek 1911<br />
Signiert und datiert<br />
Mischtechnik auf Leinwand<br />
Wagenburg, inv.-nr. Z 270<br />
ein in Schönbrunn angefertigtes Porträt von<br />
eugen Ketterl, dem langjährigen Leibkammerdiener<br />
Kaiser Franz Josephs, zeigt den Hofdiener<br />
im Waffenrock aus braunem Tuch<br />
und schwarzen Samtaufschlägen mit Goldstickerei.<br />
Das Porträt dokumentiert nicht<br />
nur eine Montur, die in den <strong>Museum</strong>sbeständen<br />
nicht vertreten ist, sondern liefert<br />
darüber hinaus auch das Bildnis eines bedeutenden<br />
Zeitzeugen, da Ketterl in seinen<br />
nach ende der Monarchie publizierten Memoiren<br />
ausführlich vom kaiserlichen Alltag<br />
berichtete.<br />
Leibkammerdiener eugen Ketterl<br />
Ludwig Michalek, 1911, WGBG inv.-nr. Z 270<br />
Jagdwagen mit Gasbeleuchtung,<br />
WGBG inv.-nrn. W 161, W 162, W 163, W 164<br />
sammlungen khm<br />
Jagdfahrzeuge aus dem besitz der<br />
Familie krupp von bohlen und halbach<br />
Wagenburg, inv.-nrn. W 161, W 162,<br />
W 163, W 164<br />
eine schöne ergänzung der Sammlungsbestände<br />
sind vier Jagdfahrzeuge, die <strong>2011</strong> als<br />
Schenkung der Österreichischen Bundesforste<br />
AG in den Besitz der Wagenburg gelangten.<br />
Die Wägen wurden jahrzehntelang<br />
im rupertihof, einem Wirtschaftsgebäude<br />
des Salzburger Jagdschlosses Blühnbach,<br />
aufbewahrt. Sie tragen das Monogramm<br />
der deutschen industriellenfamilie Krupp<br />
von Bohlen und Halbach, die das Anwesen<br />
1916 von Kaiser Franz Joseph erwarb. Da<br />
das Schloss aber zuvor, von 1908 bis 1914,<br />
erzherzog Franz Ferdinand gehörte, liegt es<br />
im Bereich des Möglichen, dass die Jagdwägen<br />
ursprünglich aus seinem Besitz<br />
stammten und im Jahr 1916 zusammen mit<br />
dem Schloss den späteren eigentümern<br />
überlassen wurden. Wer tatsächlich erstbesitzer<br />
der Fahrzeuge war, sollen im kommenden<br />
Jahr Archivrecherchen erweisen.<br />
61
62<br />
wagenburg und monturdepot<br />
Zu den Gefährten gehören zwei originelle<br />
einsitzige Gigs für Gebirgsjagden, die über<br />
einen bequemen, mit rotsamtener Polsterung<br />
ausgestatteten und mehrstufig verstellbaren<br />
Sitz verfügen. Aus der Fabrik des Münchner<br />
Hofwagenbauers J. M. Mayer stammt ein<br />
zweisitziger Gäuwagen mit Jagdbrücke. Der<br />
Salzburger Kutschenhersteller M. Mittermayer<br />
lieferte einen viersitzigen Ungarischen Jagdwagen,<br />
der neben herkömmlichen Wagenlaternen<br />
auch unkonventionelle Gasbeleuchtung<br />
aufweist. Zum Zubehör der Fahrzeuge<br />
zählen vier „Kufenschuhe“, die an die räder<br />
geschnallt wurden, wenn man bei Schneelage<br />
ausfahren wollte.<br />
„19.000. besucher unter 19“<br />
Den sechsjährigen Alexander Knoll von der<br />
Bunten Schule Währing erwartete eine besondere<br />
Überraschung, als er am 11. Mai<br />
mit seiner Schulklasse die Wagenburg besuchte:<br />
er war seit einführung des Gratiseintritts<br />
der „19.000. Besucher unter 19“ und<br />
wurde daher von Bundesministerin claudia<br />
Schmied persönlich empfangen. neben einer<br />
Urkunde erhielten er und seine Mitschüler<br />
eine Spezialführung durch Direktorin<br />
Monica Kurzel-runtscheiner und Workshop-<br />
Gutscheine für das neue Kreativatelier im<br />
Haupthaus.<br />
Der „19.000 Besucher unter 19“ mit BM Schmied,<br />
GD Haag und Dir. Kurzel-runtscheiner<br />
open house In der wagenburg<br />
Über 8000 Menschen strömten am 19. Juni<br />
in die Wagenburg, wo erstmals zu einem<br />
„open House“ geladen wurde. Bei freiem<br />
eintritt gab es ein dichtes und spannendes<br />
Programm, das neben Überblicks- und<br />
Spezialführungen auch einen einblick in<br />
die faszinierende Welt der Forschung im<br />
<strong>Museum</strong> und den Besuch der restaurierwerkstätten<br />
ermöglichte. Bei Kutschenfahrten<br />
im Schlosspark und Vorführungen von<br />
reiterinnen im Damensattel konnte die Welt<br />
von Pferd und Wagen auch hautnah miterlebt<br />
werden. im eigens errichteten Festzelt vor<br />
der Wagenburg brillierte Star-Darstellerin<br />
Maya Hakvoort mit Highlights aus dem Musical<br />
Elisabeth, Historikerin Brigitte Hamann<br />
erzählte über die Lebenswelt der Kaiserin und<br />
carolin Maikler präsentierte neben ihrem<br />
neu erschienenen Buch über elisabeth als<br />
literarischen Mythos auch ihre in monatelanger<br />
Arbeit in den restaurierwerkstätten<br />
der Wagenburg hergestellte replik von Sisis<br />
Hochzeitsstola. Als krönenden Abschluss<br />
brachte Meinhard rüdenauer seine eigens<br />
für den Anlass komponierte „Kaiser- und<br />
Kutschenmusik“ zur Uraufführung. Abgerundet<br />
wurde das Angebot durch ein umfangreiches<br />
Kinderprogramm mit Ponyreiten,<br />
Kronen- und Kutschenbasteln.<br />
ÜbersIedlung Von sammlungsobJekten<br />
In das neue<br />
zentraldepot hImberg<br />
nach rund zweijähriger, intensiver Vorbereitung<br />
durch die Mitarbeiterinnen der<br />
Sammlung konnten in der Zeit von 7. bis<br />
9.9. die bis dahin in der Traviatagasse aufbewahrten<br />
Bestände des Monturdepots in<br />
das neue Zentraldepot Himberg übersiedelt<br />
werden.<br />
Um Kosten zu sparen, wurde ein Großteil<br />
der objekte in den Laden der alten Depotkästen<br />
belassen, die übereinander gestapelt<br />
und gesichert wurden. Durch die Anmietung<br />
von fahrbaren Konfektionsständern konnten<br />
auch hängend aufbewahrte objekte platzsparend<br />
und effizient an den neuen Standort<br />
verbracht werden. Ausstellungsbehelfe<br />
wurden mittels Aufsatzrahmen überstellt.<br />
Um die objekte gegen Verschieben in der<br />
Transportverpackung zu sichern, wurden fragile<br />
Teile in passend zugeschnittenen Platten<br />
aus ethafoam eingebettet und vorhandene<br />
Hohlräume mit Luftkissen ausgepolstert.<br />
Aus der Wagenburg wurden einige Kutschen,<br />
Schlitten und historische Textilien in<br />
das neue Depot überstellt. Sie alle wurden<br />
zuvor gereinigt und durch die Firma Singer<br />
begast.<br />
links: open House in der Wagenburg:<br />
Maja Hakvoort als Sisi<br />
unten: open House in der Wagenburg:<br />
Backstage-Führung in der restaurierwerkstatt
Dank der vorausschauenden Planung der<br />
Projektgruppe Übersiedlung und der guten<br />
Zusammenarbeit mit der Fa. Kunsttrans<br />
und Koordinator Martin Dorfmann (Fa.<br />
DP-Art) war es möglich, die Übersiedlung<br />
der 1700 objekte des Monturdepots und<br />
160 objekte der Wagenburg innerhalb von<br />
nur 6 Arbeitstagen schadensfrei durchzuführen.<br />
oben: Für den Abtransport vorbereitete<br />
objekte in Himberg<br />
unten: Verpackungslösungen<br />
restaurIerung<br />
neuer glanz für barockes<br />
schlittengeschirr<br />
Für die Ausstellung Wintermärchen wurde<br />
ein prachtvolles Schlittengeschirr (G 348)<br />
vollständig restauriert, welches 1814 unter<br />
Verwendung barocker Teile für den <strong>Wien</strong>er<br />
Kongress angefertigt worden war. Besonders<br />
eindrucksvoll ist der üppige Federschmuck,<br />
der nicht mehr original erhalten war und nun<br />
nach einem historischen Gemälde rekonstruiert<br />
werden konnte. Dazu wurden von einer<br />
Waldviertler Straußenfarm 121 besonders<br />
schön gewachsene Federn beschafft, die<br />
von Dipl.-rest. Michaela Morelli in mühevoller<br />
Handarbeit zu einem barocken Kammbuschen<br />
verarbeitet wurden. So konnte das<br />
Prunkgeschirr im rahmen der Ausstellung erstmals<br />
wieder in seinem glanzvollen ursprünglichen<br />
erscheinungsbild präsentiert werden.<br />
einlagerung im neuen Zentraldepot<br />
baulIche massnahmen<br />
sammlungen khm<br />
im Sommer des Jahres <strong>2011</strong> wurden die im<br />
Auftrag der Schloss Schönbrunn Kultur- und<br />
Betriebsgesellschaft (SSKB) durchgeführten<br />
Sanierungsarbeiten an der Außenfassade der<br />
Wagenburg abgeschlossen. Dabei kam nicht<br />
mehr wie bislang Zementputz, sondern<br />
Kalkputz zur Anwendung, der ein Austreten<br />
der im Mauerwerk vorhandenen Feuchtigkeit<br />
ermöglicht, was wiederum positive Auswirkungen<br />
auf das raumklima in der Schauhalle<br />
erwarten lässt. Auch die neue Kalkfärbelung<br />
kommt ohne Zementanteile aus<br />
und entspricht mit ihrem helleren Farbton<br />
nun wieder dem historischen „Schönbrunnergelb“.<br />
im Zuge der Fassadeninstandsetzung<br />
wurden außerdem im Sinne der Schädlingsprävention<br />
die im Bereich der Dachtraufe<br />
angebrachten Lüftungsschlitze mit insektenschutzgittern<br />
versehen.<br />
oben: Pferdegeschirr mit rekonstruiertem<br />
Federschmuck<br />
unten: Die renovierte Fassade der Wagenburg<br />
63
64<br />
wagenburg und monturdepot<br />
ForschungsproJekte, Forschungen<br />
die einführung von Fahrzeugen in das<br />
kaiserliche hofzeremoniell<br />
Projektleitung und -durchführung:<br />
Dr. Mario DÖBerL<br />
Finanzierung: FWF (Projekt-nr. P20316)<br />
Die objekte der Wagenburg stammen zum<br />
überwiegenden Teil aus dem 18. und 19. Jahrhundert.<br />
Aus diesem Grund konzentrierten<br />
sich bisherige Untersuchungen zu höfischen<br />
Prunkfahrzeugen in Österreich auch fast ausschließlich<br />
auf diesen Zeitraum. im rahmen<br />
des im März <strong>2011</strong> zu ende gegangenen<br />
Forschungsprojekts wurden nun erstmals<br />
die relevanten Quellen zur erforschung von<br />
Wägen, Schlitten, Sänften und Tragsesseln an<br />
den Höfen der österreichischen Habsburger<br />
vom Spätmittelalter bis zum ende des 17. Jahrhunderts<br />
systematisch gesichtet und digital<br />
erfasst, damit auf diese Weise den Ursprüngen<br />
des kaiserlichen Fuhrparks, seiner sukzessiven<br />
erweiterung und den mit der Ausbreitung von<br />
Kutschen verbundenen Änderungen im Hofzeremoniell<br />
auf den Grund gegangen werden<br />
kann. eine abschließende Publikation der<br />
Forschungsergebnisse ist in Vorbereitung.<br />
Integrated pest management – Ipm<br />
Projektleitung: Dr. Pascal QUerner<br />
Projektmitarbeit:<br />
Dipl.-rest. Michaela MoreLLi<br />
Finanzierung: KHM<br />
im Zuge des Projektes Integrated Pest Management<br />
wurden in Depots und Schauräumen<br />
insgesamt 187 Pheromonfallen für verschiedene<br />
Schädlingstypen aufgestellt. Dadurch<br />
konnte in einem der Depots ein konzentriertes<br />
Auftreten von Brotkäfern festgestellt<br />
werden, das durch den einsatz von „nützlingen“<br />
bekämpft wurde: Die winzig kleinen<br />
Lagererzwespen Lariophagus distinguendus<br />
legen ihre eier in eier und Larven der Brotkäfer<br />
und töten diese somit ab. im kommenden<br />
Jahr wird sich zeigen, ob die Anzahl der<br />
Schädlinge dadurch zurückgegangen ist.<br />
ins gesamt ist der Befall durch Textilmotten<br />
in den räumen der Wagenburg im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 36 % zurückgegangen.<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. Monica KUrZeL-rUnTScHeiner<br />
publIkatIonen<br />
The Princes of Thurn und Taxis: Imperial Postmasters’<br />
Carriages, in: The carriage Journal 49, Mai <strong>2011</strong>,<br />
148–161<br />
Winterfreuden. Schlitten und Schlittenfahrten in der<br />
mitteleuropäischen Kunst- und Kulturgeschichte, in:<br />
Ausstellungskatalog S. Haag – r. de Leeuw – c. Becker<br />
(Hgg.), Wintermärchen. Winterdarstellungen in der<br />
europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM)<br />
<strong>2011</strong>, 94–105<br />
La Vita dell’Imperatrice Sissi. Attraverso le sue Carrozze,<br />
in: carrozze & cavalli, Jg. 3, nr. 3, <strong>2011</strong>, 6–11<br />
Napoleon und Marie Louise – eine außergewöhnliche<br />
Verbindung und die Spuren in der <strong>Wien</strong>er Wagenburg,<br />
in: Das Bundwerk Heft 26, 91–94<br />
Auf dem Sisi-Pfad durch die Wagenburg, in:<br />
Schönbrunn Journal 1, <strong>2011</strong>, 5<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
6.10. The Princes of Thurn und Taxis: Imperial<br />
Postmasters’ Carriages, <strong>Wien</strong>, Altes rathaus,<br />
cosmopolitan club <strong>Wien</strong><br />
Dr. Mario DÖBerL<br />
publIkatIonen<br />
Der Fuhrpark Kaiser Leopolds I. Teiledition der <strong>Wien</strong>er<br />
Hofmarstallinventare von 1678, in: Jahrbuch des<br />
Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> 12, 2010<br />
(erschienen <strong>2011</strong>), 277–309<br />
Ferne Welten im Spiegel von Zelten. Die kaiserliche<br />
Zeltkammer im Jahr 1678, in: Waffen- und Kostümkunde<br />
53/1, <strong>2011</strong>, 43–62<br />
Beiträge in: Schönbrunn Journal<br />
ForschungsproJekte<br />
Leitung und Durchführung des Forschungsprojektes<br />
Die Einführung von Fahrzeugen in das kaiserliche<br />
Hofzeremoniell (Finanzierung: FWF; siehe oben)<br />
Univ.-Ass. Dipl.-rest. Tanja KiMMeL<br />
lehrVeranstaltungen<br />
SS <strong>2011</strong>, Strahlendiagnostische Untersuchungsmethoden<br />
– Röntgenaufnahmen als Hilfsmittel bei<br />
technischen Untersuchungen in der Textilrestaurierung,<br />
<strong>Wien</strong>, Universität für angewandte Kunst, institut für<br />
Konservierung und restaurierung, Vorlesung<br />
WS <strong>2011</strong>/2012, Historische Technologie – Färbetechnik,<br />
<strong>Wien</strong>, Universität für angewandte Kunst, institut für<br />
Konservierung und restaurierung, Vorlesung<br />
sonstIges<br />
Mitglied der Projektgruppe Übersiedelung<br />
Dipl.-rest. Michaela MoreLLi<br />
publIkatIonen<br />
Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at<br />
the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>, in: Journal of<br />
entomological and Acarological research 43 (2), <strong>2011</strong>,<br />
185–190<br />
Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at<br />
the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>, in: P. Winsor –<br />
D. Pinniger – L. Bacon – B. child – K. Harris – D. Lauder –<br />
J. Phippard – A. Xavier-rowe (Hgg.), Integrated Pest<br />
Management for Collections. Proceedings of <strong>2011</strong>:<br />
A Pest Odyssey, 10 Years Later, english Heritage,<br />
Swindon <strong>2011</strong>, 210 f. (gemeinsam mit M. Querner)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
9.6. Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at<br />
the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>, Piacenza, Meeting<br />
on cultural Heritage Pests (gemeinsam mit P. Querner)<br />
ForschungsproJekte<br />
Mitarbeit am Forschungsprojekt Integrated Pest<br />
Management (Projektleitung: Dr. Pascal Querner)<br />
Mag. Marianne noVoTnY-KArGL<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
16.11. <strong>Wien</strong>, organisation und Moderation des ersten<br />
„restauratorinnen-Forums“ von KHM, MVK und ÖTM<br />
Dr. Pascal QUerner<br />
publIkatIonen<br />
Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at<br />
the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>, in: Journal of<br />
entomological and Acarological research 43 (2), <strong>2011</strong>,<br />
185–190<br />
Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at<br />
the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>, in: P. Winsor –<br />
D. Pinniger – L. Bacon – B. child – K. Harris – D. Lauder –<br />
J. Phippard – A. Xavier-rowe (Hgg.), Integrated Pest<br />
Management for Collections. Proceedings of <strong>2011</strong>:<br />
A Pest Odyssey, 10 Years Later, english Heritage,<br />
Swindon <strong>2011</strong>, 210 f. (gemeinsam mit M. Morelli)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
9.6. Ten years of Integrated Pest Management (IPM) at<br />
the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>, Piacenza, Meeting<br />
on cultural Heritage Pests (gemeinsam mit M. Morelli)<br />
ForschungsproJekte<br />
Leitung des Forschungsprojektes Integrated Pest<br />
Management (siehe oben)<br />
leIhgaben<br />
im Jahr <strong>2011</strong> waren die Sammlungen Wagenburg<br />
und Monturdepot mit 43 Leihgaben<br />
an 4 Ausstellungen im in- und Ausland beteiligt.
schloss ambras<br />
Dr. Veronika SAnDBicHLer, Direktorin<br />
Mag. Margot rAUcH<br />
Dr. Katharina SeiDL<br />
Dr. Thomas KUSTer (ab 1.7.)<br />
evelyn TAUrer<br />
Franz-Peter HASZLWAnTer<br />
Günter HoFer<br />
Jutta BirneGGer (bis 31.10.)<br />
Sandra eLSLer (bis 31.10.)<br />
christine GAMPer (bis 31.12.)<br />
Birgit GASSner (bis 31.10.)<br />
claudia HiMMLer (bis 31.12.)<br />
Georg KrAUSe (bis 31.7.)<br />
Alexandra MAirHoFer (bis 31.10.)<br />
Wanda MoHiLoVA (bis 31.3.)<br />
carmen oBerBerGer (bis 31.12.)<br />
Helmuth ÖHLer (bis 31.12.)<br />
Martin reiner (bis 30.9.)<br />
Federica SPArPAGLiA (bis 30.10.)<br />
restaurierung<br />
Hannes ASTL<br />
ausstellungen<br />
trinkfest! bacchus lädt ein<br />
in Kooperation mit dem osterfestival Tirol<br />
<strong>2011</strong> wurde im Unterschloss (Antiquarium)<br />
des Schlosses die von Veronika Sandbichler<br />
konzipierte und von ihr gemeinsam mit<br />
Margot rauch organisierte Ausstellung Trinkfest!<br />
Bacchus lädt ein gezeigt (7.4.–31.5.;<br />
Besucherinnen: 10.738 Personen).<br />
all’antica. götter & helden auf<br />
schloss ambras<br />
Die Sommer-Ausstellung im 2. Stock des<br />
Hoch schlosses widmete sich dem Thema<br />
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss<br />
Ambras (Konzept: Veronika Sandbichler;<br />
Konzeptmitarbeit: Wencke Deiters, claudia<br />
Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Karin<br />
Zeleny; Ausstellungsorganisation: Thomas<br />
Kuster, Margot rauch, Katharina Seidl;<br />
23.6.–25.9.; Besucherinnen: 49.810 Personen)<br />
Siehe dazu jeweils den Bericht im Ausstellungsteil.<br />
private nature 01 – ambras 01<br />
Sound-Video installation von christian roeck<br />
und Hannes Strobl im rahmen der Sonderausstellung<br />
All’Antica in der Bacchusgrotte<br />
von Schloss Ambras<br />
Konzept: christian roeck (Video), Hannes<br />
Strobl (Sound)<br />
Als technische und mentale Projektionsfläche<br />
diente der installation eine ständig im Dunkel<br />
liegende Felswand in der Bacchusgrotte<br />
von Schloss Ambras. Durch ein im Höhleneingang<br />
angebrachtes Stahltor wurde der<br />
Besucher am gänzlichen eintreten in die<br />
Grotte gehindert, Distanz und Unerreichbarkeit<br />
blieben gewahrt. ein „unsichtbarer ort“<br />
wurde durch Licht und Klang einer längst<br />
vergangenen Sequenz aus der natur sichtbar<br />
und hörbar, die Zeit verlor im digitalen<br />
Loop ihre ursprüngliche Bedeutung.<br />
weItere ausstellungen<br />
das eigene & das Fremde<br />
in Zusammenarbeit mit Schulen in innsbruck<br />
und Hall, dem Flüchtlingsheim innsbruck,<br />
dem Bfi und dem Verein Ankyra wurde ein<br />
Projekt mit Kindern, Jugendlichen und erwachsenen<br />
mit und ohne Zuwanderungsgeschichte<br />
durchgeführt, dessen resultate<br />
in die von Katharina Seidl kuratierte und organisierte<br />
Ausstellung Das Eigene & Das Fremde<br />
sammlungen khm<br />
in der Bauernrüst kammer von Schloss Ambras<br />
einflossen (28.9.<strong>2011</strong> – 29.2.2012; Besucherinnen<br />
bis 31.12.<strong>2011</strong>: 10.099 Personen).<br />
Siehe dazu den Bericht im Ausstellungsteil.<br />
„zu gast in ambras“<br />
einen weiteren Ausstellungsakzent in Schloss<br />
Ambras setzte die neue reihe „Zu Gast in<br />
Ambras“, in der jeweils im September/oktober<br />
ein ausgewähltes Meisterwerk des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> vorgestellt wird.<br />
<strong>2011</strong> kam unser Gast zu dieser von Veronika<br />
Sandbichler konzipierten und von Gudrun<br />
Swoboda kuratierten Ausstellung aus der<br />
Gemäldegalerie des KHM: Die Zerstörung<br />
des Tempels in Jerusalem von nicolas Poussin<br />
(Unterschloss – Antiquarium; 30.9.–1.11.;<br />
Besucherinnen: 5.777); siehe auch den<br />
Bericht im Aus stellungsteil.<br />
ÖFFentlIchkeItsarbeIt, marketIng,<br />
medIen und kommunIkatIon<br />
neben den Plakatierungen auf den Kultursäulen<br />
im Stadtbereich waren die Sammlungen<br />
Schloss Ambras <strong>2011</strong> erstmals werbemäßig<br />
auf einer Videowall im Kreuzungsbereich<br />
der Zufahrtsstraße von der Autobahn<br />
vertreten. Besonderer Wert wurde auf Kooperationen<br />
mit anderen Kulturinstitutionen<br />
gelegt. Durch die gute Zusammenarbeit mit<br />
dem innsbruck Tourismus erhielt Schloss<br />
65
66<br />
schloss ambras<br />
Ambras im innsbrucker <strong>Museum</strong>sführer zusätzlich<br />
eine eigene Seite für die Habsburger<br />
Porträtgalerie. einen hohen Stellenwert in<br />
der Bewerbung hat das „direct mailing“, bei<br />
dem Hotels und Tourismusinstitutionen direkt<br />
mit Foldern und Plakaten beliefert werden.<br />
in den Printmedien sowie in radio und TV<br />
gab es eine reiche mediale Berichterstattung<br />
über Schloss Ambras.<br />
sponsorIng – spenden<br />
Seit vielen Jahren unterstützen folgende<br />
Sponsoren und Spender finanziell die Ausstellungsvorhaben,<br />
das Schloss Ambras Fest<br />
und bauliche Unternehmungen im Schloss:<br />
die Bank Austria Unicredit Group, der<br />
innsbruck Tourismus, der Verein innsbrucker<br />
Sommerspiele, das Land Tirol und die Stadt<br />
innsbruck. Für das Projekt und die Ausstellung<br />
Das Eigene & Das Fremde konnten<br />
zusätzlich die Grünen Frauen Tirol als Spender<br />
gewonnen werden. Hauptsponsor des<br />
diesjährigen Schlossfestes Ambras waren<br />
erneut die innsbrucker Kommunalbetriebe.<br />
Für Doppel-All’Antica im Spanischen Saal<br />
konnten die Bank Austria Unicredit Group,<br />
die Fa. Alpina Druck und die Buchhandlung<br />
Haymon als Sponsoren gewonnen werden.<br />
Bei der Temperierung des Hochschlosses wurden<br />
wir vom innsbruck Tourismus unterstützt.<br />
museum und publIkum auF<br />
schloss ambras<br />
8.845 Besucherinnen und Besucher nahmen<br />
an Führungen durch die Ambraser Sammlungen<br />
und die Sonderausstellungen Trinkfest!<br />
Bacchus lädt ein und All’Antica. Götter &<br />
Helden auf Schloss Ambras teil. 4.243 der<br />
durch unsere Vermittlerinnen betreuten<br />
Besucher waren Kinder und Jugendliche.<br />
An <strong>Museum</strong>sbesucher wurden zusätzlich<br />
4.206 Audioguides ausgegeben.<br />
in den Ferienmonaten bot Ambras wöchentlich<br />
Spezialführungen für den innsbrucker<br />
Ferienzug an. neben den Standardführungen<br />
gab es wie immer die Möglichkeit, speziell auf<br />
den jeweiligen Lehrplan abgestimmte museumspädagogische<br />
Programme zu buchen.<br />
museumspädagogIsche proJekte<br />
Das Eigene & Das Fremde<br />
siehe den Bericht im Ausstellungsteil.<br />
Musik auf Ambras<br />
im Sommersemester gab es eine Kooperation<br />
mit dem Mozarteum Salzburg/Fachabteilungen<br />
für Musikwissenschaften und für Musikpädagogik<br />
(Prof. Mag. Dr. Monika Öbelsberger<br />
und Prof. Dr. Peter Maria Krakauer).<br />
in der Lehrveranstaltung Kooperative Musik-<br />
didaktik erarbeiteten die Studierenden (Lehramtstudenten<br />
für Musikerziehung) anhand<br />
der musikhistorischen Bedeutung von Schloss<br />
Ambras musik- und musikpädagogische<br />
Aspekte und führten sie in einem Vermittlungskonzept<br />
zusammen.<br />
Weihnachtsvorfreude auf Schloss Ambras<br />
im Dezember fanden an den Adventsamstagen<br />
Kinderworkshops mit weihnachtlichen<br />
Themen statt.<br />
VIp-besucher In schloss ambras<br />
<strong>2011</strong> konnten wir zahlreiche Prominenz in<br />
Schloss Ambras begrüßen, unter ihnen BM<br />
claudia Schmied, der Spanische Botschafter<br />
Yago Pico de coaña mit Gemahlin, die Finnische<br />
Botschafterin Marjatta rasi und der<br />
Finnische Honorarkonsul Dkfm. Mario Stedile-<br />
Foradori, Univ.-Prof. Mag. Dr. Karlheinz<br />
Töchterle, Sc Mag. Dr. Michael P. Franz,<br />
Mag. christine oppitz-Plörer und DDr. Herwig<br />
van Staa. Am 22.9. war eine 20-köpfige<br />
Delegation des Kremlin-<strong>Museum</strong>s Moskau<br />
mit ihrer Direktorin elena Gagarina in Schloss<br />
Ambras zu Gast.<br />
eVents und Veranstaltungen<br />
Die jährlich stattfindende eröffnung der<br />
innsbrucker Festwochen der Alten Musik im<br />
Spanischen Saal zählte auch <strong>2011</strong> zu den<br />
politischen und gesellschaftlichen Höhepunkten<br />
des innsbrucker Musiksommers.<br />
theateraufführung<br />
Das Kleine Hokuspokus<br />
Zum ersten Mal präsentierte das „theater<br />
praesent“ aus innsbruck im Pfauengarten<br />
von Schloss Ambras eine szenische Uraufführung<br />
des Kinderbuches Das Kleine Ich<br />
bin Ich von Mira Lobe.<br />
open house<br />
Am 1. Mai lud die neue Direktorin Dr. Veronika<br />
Sandbichler zum „open House“. Zum Auftakt<br />
spielte die Musikkapelle Amras das<br />
traditionelle „Mailüfterl“. Die Direktorin<br />
stellte in einer Spezialführung ihre „Lieblingswerke“<br />
vor. Für Kinder gab es museumspädagogische<br />
Programme, Workshops und
das beliebte Puppentheater Ferdinand und<br />
Philippine feiern ein Fest. Der Ambraser Hofnarr<br />
Leonardo begeisterte mit seinen Familienrundgängen.<br />
Lautenklänge von Wolfgang<br />
Prax marer in der Schlosskapelle entführten<br />
musikalisch in die Zeit der renaissance. insgesamt<br />
750 Besucher erfreuten sich an diesem<br />
abwechslungsreichen Programm.<br />
dIe schÖne helena Im InterVIew<br />
Mythologische Plauderei mit Sylvia Tschörner<br />
(unter Mitwirkung von Daniela Pürstl und<br />
Gabriel cadet)<br />
Helena, jene Tochter des Zeus und der Leda,<br />
die vom trojanischen Königssohn Paris entführt<br />
wurde, löste in weiterer Folge den<br />
Trojanischen Krieg aus. Seit der Ilias des<br />
Homer taucht sie immer wieder auf, wie<br />
beispielsweise in Goethes Faust II.<br />
<strong>2011</strong> meldete sich die schönste Frau ihrer Zeit<br />
erneut und plauderte im Spanischen Saal<br />
von Schloss Ambras mit einer Moderatorin<br />
über ihre Familie und über die antiken Helden<br />
Achilles oder Theseus. Die Versammlung vieler<br />
dieser Götter und Helden in der Sonderaussteilung<br />
All’Antica bewogen die antike Königin<br />
zu diesem interview am 4. August.<br />
doppel-all’antIca<br />
mit Michael Köhlmeier und raoul Schrott<br />
im rahmen der Ausstellung All’Antica.<br />
Götter & Helden auf Schloss Ambras fand<br />
am 7. September im Spanischen Saal in<br />
Kooperation mit dem Verein 8ungKultur<br />
eine außergewöhnliche Veranstaltung statt:<br />
Michael Köhlmeier und raoul Schrott gaben<br />
sich die ehre und begeisterten das Publikum<br />
mit erzähltem und Gelesenem in einem wortreichen<br />
Doppel-All’Antica. Für diese Lesung<br />
konnten die Bank Austria Unicredit Group,<br />
die Fa. Alpina Druck und die Buchhandlung<br />
Haymon als Sponsoren gewonnen werden.<br />
phace|contemporary musIc<br />
eine Koproduktion mit dem Klangspuren<br />
Festival Zeitgenössischer Musik und Phace<br />
im rahmen des Festivals Klangspuren Schwaz<br />
im Schloss Ambras kam es am 20. September<br />
im Spanischen Saal zur Uraufführung des<br />
kompletten fünfteiligen Tintoretto-Zyklus von<br />
Wolfram Schurig. Am 21. September war<br />
der Zyklus im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />
<strong>Wien</strong> in Form eines „installationskonzertes“<br />
(regie: Markus Kupferblum) zu erleben.<br />
schlossFest ambras<br />
Das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> Schloss Ambras<br />
und die innsbrucker Festwochen der Alten<br />
Musik veranstalteten am 15. August bereits<br />
zum 17. Mal das Ambraser Schlossfest. Diesmal<br />
stand es wie die Sonderausstellung ganz<br />
im Zeichen der Antike. insgesamt kamen<br />
15.000 Besucher.<br />
lange nacht der museen<br />
Die jährlich stattfindende Lange nacht der<br />
Museen am 1. oktober war mit 908 Besuchern<br />
und zahlreichen Programmpunkten<br />
sehr erfolgreich.<br />
bautätIgkeIten<br />
im Dachboden des Unterschlosses wurden<br />
Brandschutzabschottungen ausgeführt. Die<br />
mit Anfang november 2010 begonnenen<br />
Arbeiten zur Verlegung der Hauptleitung<br />
von der Heizzentrale im erdgeschoss Hochschloss<br />
bis zum Dachgeschoss als Vorbereitung<br />
für die Anschlüsse in die drei Stockwerken<br />
konnten abgeschlossen werden. im<br />
Auftrag der Burghauptmannschaft wurde<br />
im november eine statische Bestandsaufnahme<br />
des Dachstuhles inkl. Deckenkonstruktion<br />
des Spanischen Saales durchgeführt.<br />
restaurIerungen<br />
sammlungen khm<br />
lederteller<br />
inv.-nrn. PA 560, PA 563, PA 564, PA 593,<br />
PA 594, KK 4956, KK 4968<br />
restaurierungen durch die Universität für<br />
Angewandte Kunst, institut für Konservierung<br />
und restaurierung, <strong>Wien</strong>; ein Großteil<br />
dieser restaurierung konnte durch eine<br />
großzügige Spende des Vereins für Alpenländische<br />
Wirtschaftsförderung finanziert<br />
werden.<br />
kolowrat-hochzeit<br />
Johannes Agricola, Sigmund elsässer,<br />
Kolowrat-Hochzeit, innsbruck 1580<br />
inv.-nr. KK 5269<br />
restaurierungen durch Judith emprechtinger,<br />
innsbruck.<br />
8 römische meilensteine<br />
inv.-nr. PA 1434 1–8)<br />
Die Meilensteine befinden sich im überdachten<br />
Außenbereich des Unterschlosses.<br />
restaurierungen und Konservierungen durch<br />
Felix Mackowitz, innsbruck.<br />
Fresken im spanischen saal<br />
restaurierungen durch egidio ita, innsbruck<br />
div. sammlungsobjekte<br />
restaurierungen und Konservierungen durch<br />
den hauseigenen restaurator Hannes Astl.<br />
67
68<br />
schloss ambras<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. Veronika SAnDBicHLer<br />
ausstellungen<br />
Konzept und organisation der Ausstellung Trinkfest!<br />
Bacchus lädt ein, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
(unter Mitarbeit von Margot rauch, Katharina Seidl<br />
und Karin Zeleny)<br />
Konzept und organisation der Ausstellung All’Antica.<br />
Götter & Helden auf Schloss Ambras, innsbruck<br />
(Schloss Ambras) <strong>2011</strong> (Konzept unter Mitarbeit<br />
von Wencke Deiters, claudia Kryza-Gersch, Manuela<br />
Laubenberger und Karin Zeleny; organisation<br />
gemeinsam mit Thomas Kuster, Margot rauch und<br />
Katharina Seidl)<br />
Konzept der Ausstellung Die Zerstörung des Tempels<br />
in Jerusalem von Nicolas Poussin (Zu Gast in Ambras<br />
01), innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong> (gemeinsam<br />
mit Gudrun Swoboda)<br />
publIkatIonen<br />
Bilder des Triumphs im höfischen Fest der Habsburger<br />
des 16. Jahrhunderts, in: M. Fahlenbock – L. Madersbacher<br />
– i. Schneider (Hgg.), Inszenierung des Sieges –<br />
Sieg der Inszenierung. Interdisziplinäre Perspektiven,<br />
innsbruck <strong>2011</strong>, 143–155<br />
Die Antike ist tot. Es lebe die Antike!, in: Ausstellungskatalog<br />
S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf<br />
Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong>,11;<br />
Identifikationen: antike Helden, Götter und Triumphe.<br />
Die Habsburger und ihre antiken Vorbilder im 16. Jahrhundert,<br />
ebenda, 120–123; objekttexte ebenda<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
Trinkfest! Bacchus lädt ein, innsbruck (Schloss Ambras)<br />
<strong>2011</strong><br />
objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />
(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
7.–11.12. <strong>Wien</strong>, Österreichische Akademie der Wissenschaften,<br />
Tagung The Habsburgs and their Courts in<br />
Europe, 1400–1700. Between Cosmopolitism and<br />
Regionalism<br />
Mag. Margot rAUcH<br />
ausstellungen<br />
organisation der Ausstellung All’Antica. Götter &<br />
Helden auf Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras)<br />
<strong>2011</strong> (gemeinsam mit Thomas Kuster, Veronika<br />
Sandbichler und Katharina Seidl)<br />
organisation der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt<br />
ein, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />
Veronika Sandbichler)<br />
publIkatIonen<br />
Jagdkunst – Kunstjagd, im Magazin Jagdland Tirol,<br />
hg. vom Tiroler Jägerverband, innsbruck <strong>2011</strong>, 30–32<br />
Alla spagnola oder all’antica? Der Spanische Saal von<br />
Schloss Ambras, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />
innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong>, 44–52; objekttexte<br />
ebenda<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
Trinkfest! Bacchus lädt ein, innsbruck (Schloss Ambras)<br />
<strong>2011</strong><br />
objekttext in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst<br />
(intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
Dr. Katharina SeiDL<br />
ausstellungen<br />
Konzept und organisation der Ausstellung Das Eigene &<br />
das Fremde, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
organisation der Ausstellung All’Antica. Götter &<br />
Helden auf Schloss Ambras (gemeinsam mit Thomas<br />
Kuster, Margot rauch und Veronika Sandbichler)<br />
Mitarbeit an der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein,<br />
innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
publIkatIonen<br />
Die Versammlung der antiken Helden im Ambraser<br />
Innenhof, in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />
innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong>, 53–56; objekttexte<br />
ebenda<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Trinkfest!<br />
Bacchus lädt ein, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
Ausstellungskatalog Das Eigene & das Fremde,<br />
hg. von S. Haag, innsbruck (Schloss Ambras)<br />
<strong>2011</strong><br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
21.–25.2. <strong>Wien</strong>, Universität für Angewandte Kunst,<br />
Konservierungstechnologisches Seminar Leder<br />
8.–9.4. innsbruck, Haus der Begegnung,<br />
7. Tagung der PsychTransKult AG Tirol<br />
Rassismuskritik. Perspektiven und Positionierungen<br />
für die selbstreflexive Arbeit in psychotherapeutischen,<br />
medizinisch-psychiatrischen und anderen<br />
psychosozialen Kontexten<br />
lehrtätIgkeIt<br />
10.3. Musik auf Ambras, Salzburg, Mozarteum,<br />
Lehrveranstaltung<br />
Dr. Thomas KUSTer<br />
ausstellungen<br />
organisation der Ausstellung All’Antica. Götter &<br />
Helden auf Schloss Ambras (gemeinsam mit Margot<br />
rauch, Veronika Sandbichler und Katharina Seidl)<br />
publIkatIonen<br />
Das Antiquarium, in: Ausstellungskatalog S. Haag<br />
(Hg.), All’antica. Götter & Helden auf Schloss Ambras,<br />
innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong>, 35–39; Das Kaiserzimmer,<br />
ebenda, 39–45; 26 objekttexte ebenda<br />
leIhgaben<br />
im Jahr <strong>2011</strong> waren die Sammlungen<br />
Schloss Ambras mit 8 Leihgaben an 4 Ausstellungen<br />
im in- und Ausland beteiligt.
IblIothek<br />
Ar Beatrix KriLLer-erDricH, Direktorin<br />
roman KADerABeK<br />
Martina BecK<br />
Hannelore GUTTMAnn<br />
claudia MoSer*<br />
* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />
sammlungszugänge – bestandsbewegungen<br />
– neuVerortungen<br />
Gesamtbestand (Stand 31.12.<strong>2011</strong>):<br />
261.432 Bände<br />
Gesamtzuwachs <strong>2011</strong>: 1.252 Bände (Kauf:<br />
230, Geschenk: 401, Tausch: 249, Belegexemplare:<br />
297, Leihgeberexemplare: 75;<br />
Zeitschriften und Periodika: 530). – neuaufnahmen<br />
und retrokatalogisierung in bibliotheca.net:<br />
1477 Datensätze.<br />
Abgesehen von den laufenden rückstellungen<br />
aus Handbibliotheken des Hauses in die<br />
Hauptbibliothek <strong>2011</strong> wurde im Frühjahr<br />
der zweite Teilbestand an Auktionskatalogen<br />
und Monographien aus der Gemäldegalerie<br />
(tw. inventarisiert, tw. nicht inventarisiert) in<br />
der Bibliothek bearbeitet und neu aufgestellt:<br />
1400 Stück, 16 Laufmeter.<br />
benÜtzung – ÖFFentlIchkeItsarbeIt<br />
<strong>2011</strong> gab es aufgrund der Umbaumaßnahmen<br />
im darüber befindlichen Bereich der<br />
Kunstkammer (die Bibliothek musste zeitweise<br />
geschlossen werden) um bis zu 50 %<br />
reste der originalfärbelung der<br />
Bibliotheksdecke<br />
weniger Benutzer als im Vorjahr: 194 Besucher<br />
wurden mit 490 Werken fachinformativ<br />
unterstützt. Hinzu kamen Veranstaltungen<br />
zur erwachsenenbildung. im Zuge der<br />
Bau arbeiten kamen Teile der ursprünglichen<br />
dekorativen ornamentalen Färbelung der<br />
Kreuz grate in den Bibliotheksdecken zum<br />
Vorschein.<br />
klImt-ausstellung<br />
in Vorbereitung der Gustav Klimt-Ausstellung<br />
2012 wurden externe restaurierungen von<br />
6 Übertragungsskizzen Gustav Klimts zu<br />
den Zwickel- und interkolumnienbildern im<br />
Stiegenhaus durchgeführt, die sich in der<br />
Bibliothek des KHM erhalten haben.<br />
bestandserhaltung und<br />
-erweIterung<br />
• einarbeitung der Schenkung elfriede<br />
Haslauer, Literatur zum Fachbereich<br />
Ägyptologie<br />
• Weiterführung Projekt „Sonnberg i“ in<br />
Kooperation mit der Justizanstalt Sonnberg.<br />
Ziel: Buchbinden, leichte konservatorische<br />
Arbeiten zur Unterstützung<br />
der resozialisierung von randgruppen:<br />
13 Stück Großformate<br />
• Am 12. und 13. Dezember gab es wiederum<br />
den beliebten Kunstbuchmarkt,<br />
dessen rein gewinn in die Bestandserweiterung<br />
fließt<br />
sammlungen khm<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Ar Beatrix KriLLer-erDricH<br />
Forschungen<br />
Unterstützung des Projektes Provenienzforschung<br />
in Bibliotheken – KHM.<br />
Wissenschaftliche Vorarbeiten zur Publikation<br />
Meisterwerke der Bibliothek.<br />
ausstellungen<br />
Wissenschaftliche Vorarbeiten zur Ausstellung Gustav<br />
Klimt im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong> (KHM) 2012<br />
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />
in der Kunst (intermezzo 03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
(gemeinsam mit christian Beaufort-Spontin, Gerlinde<br />
Gruber, Michaela Hüttner, Bettina Kratzmüller, claudia<br />
Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Agnes Stillfried,<br />
Klaus Vondrovec und Karoline Zhuber-okrog)<br />
publIkatIonen<br />
Fabelhafte Tiere: Eine quellengeschichtliche Zeitreise,in:<br />
Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Un geheuerliches<br />
in der Kunst, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong>, 124–129<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog Schallaburg<br />
Kulturbetriebsges.m.b.H. und <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>,<br />
<strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,<br />
Schallaburg <strong>2011</strong><br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog A. Steinmann – G. van<br />
Bussel (Hgg.), Wald / Baum / Mensch, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong><br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
All’Antica. Götter und Helden auf Schloss Ambras,<br />
innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong><br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
1.–2.4. Semmering, 1. Wissenschaftstag des KHM<br />
(Moderation: Dr. Arnold Mettnitzer)<br />
leIhgaben<br />
Gustav Klimt, Übertragungsskizze zum Zwickelbild<br />
„Florentinisches cinquecento“ (David) im Stiegenhaus<br />
des KHM, vor der restaurierung nach der restaurierung<br />
im Jahr <strong>2011</strong> war die Bibliothek mit 16 Leih-<br />
ga ben an 5 Ausstellungen im inland be teiligt.<br />
69
70<br />
archIV<br />
Dr. Franz PicHorner,<br />
Direktor, Provenienzbeauftragter<br />
Dr. Johannes WeiSS<br />
Dr. elisabeth HASSMAnn<br />
Franz ScHULTScHiK<br />
MMag. Alexandra cArUSo<br />
Mag. ilse eicHBerGer<br />
Lisa FrAnK<br />
christina GScHieL<br />
Dr. Susanne HeHenBerGer<br />
Mag. Martina JÄGer<br />
Dr. Monika LÖScHer<br />
Mag. Ulrike niMeTH<br />
Mag. Anneliese ScHALLMeiner<br />
Mag. Anita STeLZL-GALLiAn<br />
personelles<br />
im März wurde Johannes Weiss an der Universität<br />
<strong>Wien</strong> am institut für Österreichische<br />
Geschichtsforschung im Fachbereich Geschichte<br />
mit einer Dissertation zum Thema<br />
Das kartographische Erbe von Matthaeus<br />
Parisiensis in Spätmittelalter und früher<br />
Neuzeit zum Doktor der Philosophie promoviert.<br />
gesamtbestand und<br />
bestandsbewegung<br />
Wie in den vergangenen Jahren wurde auch<br />
<strong>2011</strong> die erschließung und inventarisierung<br />
des Schriftguts aus der registratur fortgesetzt.<br />
Der inventarmäßig erfasste Bestand beträgt<br />
mit 31. Dezember <strong>2011</strong> 16.375 inventarnummern;<br />
dies bedeutet einen numerischen<br />
Zuwachs von 1436 inventarnummern im<br />
Vergleich zum Stichtag 2010. Zu den<br />
bedeutendsten Übernahmen zählen <strong>2011</strong><br />
die Korrespondenz der Gemäldegalerie sowie<br />
die Schenkungen der Teil-nachlässe von<br />
Dr. Fritz Dworschak, Dr. Leopold ruprecht<br />
und Univ.-Prof. Dr. Heinrich Georg Franz. im<br />
Jahr <strong>2011</strong> hat das Archiv die Überführung<br />
seiner Datenbank in TMS fortgesetzt und ist<br />
mit der Bestandsgruppe „Karten und Pläne“<br />
neu vertreten. insgesamt hat das Archiv<br />
7034 Datensätze angelegt, davon alleine im<br />
Berichtszeitraum 2654.<br />
erschlIessung, erweIterung und<br />
benÜtzung<br />
im vergangenen Jahr hat das Archiv seinen<br />
2010 neu gewonnenen Depotraum bezogen<br />
und mit regalsystemen ausgestattet. Auf<br />
Grund der hervorragenden klimatischen Bedingungen<br />
ist die Archivierung der Akten<br />
und Korrespondenzen der Sammlungen in<br />
diesem Depot bereits im Gange.<br />
Das Archiv hat im Berichtszeitraum 40 wissenschaftliche<br />
Anfragen aus dem in- und<br />
Ausland beantwortet. in 11 Fällen hat das<br />
Archiv zusätzlich Akteneinsicht gewährt.<br />
Forschungen<br />
regesten zu den akten des<br />
k. k. oberstkämmereramtes<br />
Dr. elisabeth HASSMAnn<br />
„Fortsetzung folgt.“ Mit dieser Ankündigung<br />
endet der von Heinrich Zimmermann<br />
bearbeitete erste Teil der Inventare, Akten<br />
und Regesten aus der Registratur Seiner<br />
k. und k. Apostolischen Majestät Oberstkämmereramtes<br />
im 24. Band des Jahrbuchs<br />
der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten<br />
Kaiserhauses von 1903. Das oberst-<br />
kämmereramt hatte bis zum ende der Habsburgermonarchie<br />
die oberleitung über die<br />
kaiserlichen Sammlungen inne. Sein erhaltener<br />
Aktenbestand reicht bis zum Jahr 1744<br />
zurück. Von diesem Jahr beginnend bis ende<br />
1776 erfasste Zimmermann daraus die für<br />
die „Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen<br />
und der Kunstbestrebungen des<br />
allerdurchlauchtigsten erzhauses“ relevanten<br />
Dokumente, darunter mehrere umfangreiche<br />
inventare. Zur beabsichtigten Fortsetzung der<br />
regestenpublikation kam es jedoch nicht.<br />
Diese wurde nun <strong>2011</strong> vom Archiv des KHM<br />
in Angriff genommen.<br />
Dafür sprachen vor allem zwei Gründe. Zum<br />
einen besitzen die Sammlungen selbst kaum<br />
Dokumente aus dieser frühen Zeit, sodass<br />
deren Geschichte eben nur aus den oberstkämmererakten<br />
erschließbar ist. Zum anderen<br />
kann der Aktenbestand dieser Hofstelle<br />
erst ab 1806 mit Hilfe der damals angelegten<br />
index- und Protokollbücher gezielt bearbeitet<br />
werden. Die nachträglich um 1810 erstellten<br />
indizes zu den früheren Jahren sind leider als<br />
Findbehelf für die Dokumente zu den kaiserlichen<br />
Sammlungen höchst unzureichend.<br />
Das war wohl der Hauptgrund, warum<br />
Alfons Lhotsky für seine Geschichte der<br />
Sammlungen nur wenige oberstkämmereramtsakten<br />
aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />
heranziehen konnte.<br />
Der zweite Teil der regesten zu den Akten<br />
und Dokumenten des oberstkämmereramtes<br />
wird die Jahre 1777 bis 1787 umfassen<br />
und soll 2012 im 13. Band des Jahrbuchs<br />
des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s erscheinen.<br />
Dort wird auch im Überblick dargestellt, wie<br />
die Leitung der kaiserlichen Sammlungen<br />
durch das oberstkämmereramt erfolgte.<br />
proVenIenzForschung<br />
neben der Bearbeitung von laufenden Anfragen<br />
und der regelmäßigen Teilnahme<br />
an den Jour fixes der Kommission konnten<br />
die recherchen zu Jan Vermeer van Delfts<br />
Die Malkunst abgeschlossen werden. Der Beirat<br />
der Kommission für Provenienzforschung<br />
entschied in seiner Sitzung vom 18. März<br />
<strong>2011</strong>, keine rückgabe zu empfehlen. in der<br />
Bibliothek des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />
wurde für die erstellung eines Werkstattbe-
ichts eine Teilautopsie der 1933 bis 1945<br />
erworbenen Bücher vorgenommen. im April<br />
<strong>2011</strong> wurde der Kommission für Provenienzforschung<br />
eine Sachverhaltsdarstellung zu<br />
objekten der Sammlung Valentine Springer<br />
und im Dezember <strong>2011</strong> wurde ein nachtragsdossier<br />
zu objekten aus der Sammlung Siegfried<br />
Fuchs abgegeben. im Sommer <strong>2011</strong><br />
begannen die beiden Provenienzforscherinnen<br />
die systematische Provenienzforschung<br />
in der Kunstkammer.<br />
ausstellung 100 Jahre<br />
kunsthIstorIsches museum<br />
Unter dem Titel „… Alles ist sehr schön ausgefallen“<br />
(Kaiser Franz Joseph I.). 120 Jahre<br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> präsentierte das<br />
Archiv im Stiegenhaus des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s eine kleine Zusammenschau von<br />
Dokumenten zum 17. oktober des Jahres<br />
1891, an dem das neu errichtete k. k. Kunsthistorische<br />
Hofmuseum im Beisein zahlreicher<br />
prominenter ehrengäste feierlich<br />
seiner Bestimmung übergeben wurde (siehe<br />
dazu den Bericht im Ausstellungsteil).<br />
Ausstellung 100 Jahre<br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. Franz PicHorner<br />
publIkatIonen<br />
redaktion von: Ausstellungskatalog S. Haag – r. de<br />
Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winter-<br />
Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel<br />
bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong>/2012 (gemeinsam mit<br />
U. Becker)<br />
redaktion von <strong>Jahresbericht</strong> 2010 <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong> mit MVK und ÖTM, hg. von S. Haag<br />
Dr. Johannes WeiSS<br />
ausstellungen<br />
Kuratierung und wissenschaftliche Konzeption der<br />
Ausstellung „… Alles ist sehr schön ausgefallen“<br />
(Kaiser Franz Joseph I.). 120 Jahre <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>, KHM <strong>2011</strong>/2012<br />
publIkatIonen<br />
Museologisches Experiment. 60 Jahre Blindenführungen<br />
im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>, in: neues <strong>Museum</strong><br />
11/2, <strong>2011</strong>, 22–24<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
13.4. St. Pölten, niederösterreichisches Landesarchiv,<br />
vom VÖA veranstalteter Workshop Historische Schriften<br />
lesen und verstehen (17.–19.Jahrhundert)<br />
27.10. Einführung in die Paläographie (Handschriftenkunde),<br />
KHM, Verein der Freunde des KHM<br />
27.10. Von der Theorie zur Praxis – praktische Übung zur<br />
Handschriftenkunde, KHM, Verein der Freunde des KHM<br />
7.11. Graz, Landesarchiv, Workshop Bildbestimmung<br />
Fotografie, Teil 1: Identifizierung historischer fotografischer<br />
Materialien und Verfahren<br />
10.11. Die Säulen des Himmels. Die mittelalterlichen<br />
Kathedralen in England, KHM, Verein der Freunde des KHM<br />
13.–14.11. eisenstadt, 36. Österreichischer Archivtag<br />
veranstaltet vom Burgenländischen Landesarchiv,<br />
Miteinander die gemeinsame Vergangenheit für die<br />
Zukunft bewahren<br />
Dr. elisabeth HASSMAnn<br />
Forschungen<br />
Quellen zur Geschichte der ehemaligen kaiserlichen<br />
Sammlungen aus dem k. k. Oberstkämmereramt für<br />
die Zeit von 1777 bis 1787 im Österreichischen<br />
Staatsarchiv, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv.<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
24.–25.3. <strong>Wien</strong>, naturhistorisches <strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong>,<br />
Archiv für Wissenschaftsgeschichte, Verein der<br />
Öster reichischen Archivarinnen, Tagung Profilbildung<br />
in Archiven wissenschaftlicher Einrichtungen<br />
13.–14.11. eisenstadt, Burgenländisches Landesarchiv,<br />
36. Österreichischer Archivtag <strong>2011</strong> Grenzüberschreitungen<br />
– Miteinander die gemeinsame Vergangenheit<br />
für die Zukunft bewahren<br />
25.11. Neueste Archivrecherchen zur k. k. Gemäldegalerie<br />
in <strong>Wien</strong> für die Zeit 1765 bis 1787, KHM,<br />
sammlungen khm<br />
internationales Symposium „Eine sichtbare Geschichte<br />
der Kunst“. Europäische <strong>Museum</strong>skultur um 1800<br />
(24.–26.11.)<br />
lehrtätIgkeIt<br />
WS <strong>2011</strong>/12 Handschriftliche Quellen zur kunstgeschichtlichen<br />
Praxis und Forschung, <strong>Wien</strong>, Universität,<br />
institut für Kunstgeschichte, Übung<br />
Dr. Susanne HeHenBerGer<br />
publIkatIonen<br />
„… das Schmerzenskind der letzten Jahre …“. Ein<br />
Arbeitsbericht zur Provenienzforschung in der Bibliothek<br />
des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, in: B. Bauer –<br />
c. Köstner-Pemsel – M. Stumpf (Hgg.), NS-Provenienzforschung<br />
an österreichischen Bibliotheken, Graz –<br />
Feldkirch <strong>2011</strong>, 441–458 (gemeinsam mit M. Löscher)<br />
ForschungsproJekte<br />
Mitarbeit am Forschungsprojekt Ehen vor Gericht.<br />
Konfliktfelder und Handlungsoptionen vom 16. bis in<br />
die Mitte des 19. Jahrhunderts (Projektleitung: Andrea<br />
Griesebner; Finanzierung: FWF, Projekt nr. P20157-G08)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
22.2. <strong>Wien</strong>, Universitätsbibliothek, Zeitschriftenlesesaal,<br />
Tagung Wissenschaftliche Bibliotheken im Umbruch<br />
1938/1945<br />
23.–25.3. <strong>Wien</strong>, MAK – Österreichisches <strong>Museum</strong> für<br />
Angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Symposium<br />
Kunst sammeln – Kunst handeln<br />
9.–11.5. Hannover, Viertes Hannoversches Symposium<br />
NS-Raubgut in Museen, Bibliotheken und Archiven<br />
20.–21.10. <strong>Wien</strong>, Künstlerhaus, Tagung Das Künstlerhaus<br />
im Nationalsozialismus<br />
lehrtätIgkeIt<br />
WS 2010/11, Frauen- und Geschlechtergeschichte –<br />
Die Ehe als religiöse, rechtliche und soziale Institution<br />
in der Frühen Neuzeit, <strong>Wien</strong>, Universität, institut für<br />
Geschichte, Kurs<br />
WS <strong>2011</strong>/12, Frühe Neuzeit (ca. 1500 bis ca. 1800),<br />
<strong>Wien</strong>, Universität, institut für Geschichte, Kurs<br />
Dr. Monika LÖScHer<br />
publIkatIonen<br />
„… das Schmerzenskind der letzten Jahre …“. Ein<br />
Arbeitsbericht zur Provenienzforschung in der Bibliothek<br />
des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, in: B. Bauer –<br />
c. Köstner-Pemsel – M. Stumpf (Hgg.), NS-Provenienzforschung<br />
an österreichischen Bibliotheken, Graz – Feldkirch<br />
<strong>2011</strong>, 441–458 (gemeinsam mit S. Hehenberger)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
22.2. <strong>Wien</strong>, Universitätsbibliothek, Zeitschriftenlesesaal,<br />
Tagung Wissenschaftliche Bibliotheken im Umbruch<br />
1938/1945<br />
23.–25.3. <strong>Wien</strong>, MAK – Österreichisches <strong>Museum</strong> für<br />
Angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Symposium<br />
Kunst sammeln – Kunst handeln<br />
20.–21.10. <strong>Wien</strong>, Künstlerhaus, Tagung Das Künstlerhaus<br />
im Nationalsozialismus<br />
71
72 sammlung<br />
SAMMLUnGen DeS<br />
MUSeUMS FÜr VÖLKerKUnDe
museum FÜr VÖlkerkunde<br />
dIrektIon<br />
Dr. Sabine HAAG, interimistische Leitung,<br />
vertreten durch Dr. Barbara PLAnKenSTeiner<br />
ADir. Michael BAMBerGer<br />
Astrid BÖHAcKer (ab 1.9.)<br />
rita MAier (Karenz ab 1.10.)<br />
elisabeth reicHer<br />
Mag. Stefan BAUer*<br />
Dr. Helmut oPLeTAL*<br />
aFrIka sÜdlIch der sahara<br />
Dr. Barbara PLAnKenSTeiner, stv. Direktorin<br />
MMag. Julia BinTer<br />
nordaFrIka, Vorder- und zentralasIen, sIbIrIen<br />
Dr. Axel STeinMAnn<br />
ostasIen<br />
Dr. Bettina Zorn<br />
sÜd- und sÜdostasIen, hImalaya<br />
Dr. christian ScHicKLGrUBer<br />
Insulares sÜdostasIen<br />
Dr. habil. Sri KUHnT-SAPToDeWo<br />
ozeanIen und australIen<br />
Hr Prof. Dr. Gabriele WeiSS<br />
nord- und mIttelamerIka<br />
Mag. Gerard VAn BUSSeL<br />
sÜdamerIka<br />
Dr. claudia AUGUSTAT<br />
Fotosammlung<br />
christine ZAcKeL, M.A.<br />
bIblIothek<br />
Heinz GrATZer<br />
Wolfgang PriGLHoFer<br />
MMag. Maria SeiDL*<br />
bestandsVerwaltung<br />
Mag. Manfred KAUFMAnn<br />
reinhard MAUrer<br />
eva HAcKL<br />
archIV<br />
Mag. ildikó cAZAn-SiMÁnYi<br />
restaurIerung und konserVIerung<br />
Mag. Gerhard-Florian rAiner<br />
Sonja FÜrnKrAnZ<br />
Mag. christiane JorDAn<br />
Dipl.-rest. (FH) Melanie Korn<br />
Hugo KrAMMer<br />
Mag. Susanne MenDeZ<br />
radmila MiLiVoJeVic<br />
Daniel orTner (bis 12.7.)<br />
Barbara PÖniGHAUS-MATUeLLA<br />
Julian SePPeLe (ab 16.8.)<br />
elisabeth STÖTZLer (bis 31.7.)<br />
Dipl.-rest. (FH) elisabeth TArAWneH<br />
Mag. roswitha ZoBL<br />
ausstellungsmanagement<br />
Tina-Maria SeYFrieD<br />
museum und publIkum<br />
christine KAUFMAnn<br />
und Team (siehe Seite 184)<br />
* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />
dIrektIon<br />
im Jahr <strong>2011</strong> befand sich das <strong>Museum</strong> für<br />
Völkerkunde mangels Direktors und klarer<br />
Perspektive in einer Art Warteposition, die<br />
im oktober nach Bestellung des neuen<br />
Direktors Steven engelsman zumindest einen<br />
konkreten Ausblick erhielt. Steven engelsman,<br />
noch Direktor des nationalmuseums<br />
für Völkerkunde in Leiden, niederlande, wird<br />
am 1. Mai 2012 seinen Dienst in <strong>Wien</strong> antreten.<br />
Für unser Publikum hatte diese Situation<br />
aber keine fühlbaren Auswirkungen, denn<br />
mit großem elan und durch das engagement<br />
der Mitarbeiterinnen des Hauses konnten<br />
wichtige Ausstellungsprojekte und ein<br />
umfangreiches Veranstaltungsprogramm verwirklicht<br />
werden.<br />
Die Ausstellung African Lace. Österreichische<br />
Stoffe für Nigeria war noch bis ende<br />
März geöffnet und reiste dann nach nigeria<br />
weiter, wo sie bis Jänner 2012 im national<br />
<strong>Museum</strong> in Lagos zu sehen war. Auch die<br />
Fotoausstellung Unsichtbare Welten. Mensch,<br />
Natur, Übernatur wurde bis ende März verlängert.<br />
Die nächste Großausstellung, Die<br />
Kultur der Kulturrevolution. Personenkult und<br />
politisches Design im China von Mao Zedong,<br />
kuratiert vom Journalisten und Sammler<br />
Helmut opletal, wurde am 17. Februar erfolgreich<br />
eröffnet und nach ihrem Abbau<br />
ende november nach Zürich übernommen,<br />
wo sie ab ende Jänner 2012 im Völkerkundemuseum<br />
der Universität Zürich gezeigt<br />
wird. Am 6. September konnten wir<br />
die große Ausstellung Wald / Baum / Mensch<br />
eröffnen, die auf 1200 m2 Quadratmetern<br />
in einem Parcours durch 150 Themen mit<br />
einer Auswahl von über 800 objekten die<br />
vielfältigen und kulturell bedingten Umgangsformen<br />
der Menschen mit Wald und<br />
Baum beleuchtete.<br />
im Jahr <strong>2011</strong> haben wir auch wieder die Tradition<br />
aufgenommen, regelmäßig kleinere<br />
Ausstellungen in unserem Mezzanin-Bereich<br />
zu zeigen, die sich mit Spezialthemen der<br />
Sammlung befassen. Den Anfang bildete<br />
Bali. Kunst im Wandel, eine Schau, in der<br />
zum ersten Mal unsere wichtigen Bestände<br />
zum balinesischen Jugendstil aufgearbeitet<br />
und präsentiert wurden. ende Mai konnten<br />
sammlungen mVk<br />
wir die von Anette Hofmann kuratierte Ausstellung<br />
Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen,<br />
Repräsentation. Zur Kritik einer anthropometrischen<br />
Sammlung aus dem südlichen<br />
Afrika übernehmen, die zuvor in Basel und<br />
Kapstadt zu sehen war. im Zuge der Ausstellung<br />
Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-<br />
Donner in Afrika und Lateinamerika, die<br />
Mitte november eröffnet wurde, befassten<br />
wir uns mit einem prägenden Kapitel der<br />
Geschichte des Hauses und stellten das<br />
Lebenswerk der ehemaligen Direktorin und<br />
ihre Sammlungen in den Blickpunkt.<br />
Bemerkenswert an all diesen Ausstellungen<br />
war, dass sie kaum Leihgaben beinhalteten,<br />
sondern vorwiegend mit hauseigenen objekten<br />
bestückt waren. Dies zeigte wieder<br />
einmal mehr die beeindruckende Vielfalt<br />
und Fülle unserer Bestände.<br />
<strong>2011</strong> konnten wir auch unser Veranstaltungsprogramm<br />
intensivieren, wir geben nun<br />
einen eigenen Programmfolder heraus und<br />
senden einen email-newsletter für das<br />
<strong>Museum</strong> für Völkerkunde aus. insgesamt<br />
hat das <strong>Museum</strong> 113 Veranstaltungen unterschiedlichster<br />
Art von expertenführungen,<br />
Vorträgen, objektbesprechungen, Buchpräsentationen<br />
sowie Musik- und Tanzabenden<br />
bis hin zu zahl reichen Workshops organisiert,<br />
die von nahezu 5.000 Besuchern in Anspruch<br />
genommen wurden.<br />
Viele dieser Veranstaltungen waren extern<br />
finanzierte Kooperationen mit dem Verein<br />
Freunde der Völkerkunde, den Botschaften<br />
der republiken indonesien, Philippinen und<br />
Panama, dem Dokumenta tionsarchiv für traditionelle<br />
und komplementäre Heilmethoden,<br />
dem österreichischen Lebensministerium<br />
sowie Biosa & Land- und Forstprojekte<br />
Österreich. im Dezember konnten wir in<br />
Zusammenarbeit mit Ärzte ohne Grenzen<br />
die berührende Multimediainstallation Starved<br />
for Attention bei uns präsentieren. Zum ersten<br />
Mal hat das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde in diesem<br />
Jahr auch zu einem Weihnachtsempfang<br />
für das Publikum und die Belegschaft geladen,<br />
der vom ensemble MoZuluArt<br />
featuring Ambassade Streichquartett auf<br />
großartige Weise musikalisch untermalt<br />
wurde. Diese Veranstaltung zum Jahresende<br />
73
74 museum FÜr VÖlkerkunde<br />
fand so großen Anklang, dass wir sie nun<br />
alljährlich vorsehen werden.<br />
Auch konnte im Jahr <strong>2011</strong> unser Vermittlungsprogramm<br />
intensiviert werden und es<br />
haben bei uns entsprechende Fortbildungsveranstaltungen<br />
stattgefunden, wie etwa in<br />
Zusammenarbeit mit dem Department für<br />
Didaktik der politischen Bildung der Universität<br />
<strong>Wien</strong> ein Workshop zum Thema Lernort<br />
<strong>Museum</strong> und in Kooperation mit icoM<br />
Österreich ein Vortrag des bekannten Pädagogen<br />
George Hein.<br />
einen Höhepunkt unter den wissenschaftlichen<br />
Veranstaltungen des Jahres bildete die<br />
im September organisierte Tagung Wa(h)re<br />
„Kultur“? Kulturelles Erbe, Revitalisierung<br />
und die Renaissance der Idee von Kultur.<br />
Das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde pflegt den internationalen<br />
Austausch mit anderen Museen<br />
immer intensiver und engagiert sich in meh-<br />
S. e. Herr i Gusti Agung Wesaka Puja, Botschafter der<br />
republik indonesien, ein großer Unterstützer des<br />
<strong>Museum</strong>s, beim Konzertauftritt des Singers chamber<br />
choir, Foto: John D. Marshall<br />
reren eU-geförderten Projekten. Seit drei<br />
Jahren sind wir gemeinsam mit 9 europäischen<br />
Partnermuseen Teil des Projektes<br />
RIME (internationales netzwerk ethnographischer<br />
Museen), das sich mit Zukunftsperspektiven<br />
in der ethnographischen<br />
<strong>Museum</strong>slandschaft befasst. Auch dieses Jahr<br />
haben Mitarbeiter des Hauses an mehreren<br />
Workshops im rahmen des Programms teilgenommen<br />
und wir haben im Jänner in<br />
<strong>Wien</strong> ein Laboratorium zu den rechtsgrundlagen<br />
und Zielsetzungen des <strong>Museum</strong>snetzwerks<br />
veranstaltet. Weiters konnten wir<br />
gemeinsam mit den Kollegen vom Museo<br />
nazionale Preistorico etnografico „Luigi<br />
Pigorini“ in rom, dem Musée du quai Branly<br />
in Paris und dem Königlichen Afrikamuseum<br />
in Tervuren, Belgien erfolgreich ein weiteres<br />
eU-Projekt, ReadMe II, starten, in dem wir<br />
uns mit aktiver Beteiligung von Vertretern<br />
migrantischer communities kritisch mit der<br />
einbeziehung des Themas „Migration“ in<br />
die ethnographische <strong>Museum</strong>sarbeit befassen.<br />
ende des Jahres wurde ein eU-gesponsertes<br />
Trainingsprogramm (ICD – MUSE)<br />
in die Wege geleitet, das vom <strong>Museum</strong> of<br />
Foundational Works in Ankara betreut wird<br />
und in dem es um fachlichen erfahrungsaustausch<br />
und Wissenstransfer zwischen<br />
den Partnermuseen in rumänien und der<br />
Türkei sowie unserem <strong>Museum</strong> geht.<br />
Weihnachtsempfang mit der Gruppe MoZuluArt featuring<br />
Ambassade Streichquartett: An African christmas<br />
Foto: Julia Binter<br />
Unsere Zusammenarbeit mit Museen und<br />
communities in den Herkunftsländern der<br />
Sammlungen wurde fortgeführt. einen Höhepunkt<br />
bildete die Leihgabe an das Te Papa<br />
Tongarewa <strong>Museum</strong> in neuseeland für eine<br />
gemeinsam mit der Maori-Konföderation<br />
Tainui Waka Alliance organisierte Ausstellung,<br />
zu der wir einen historisch wertvollen<br />
Kopfschmuck von Maori-oberhäuptern zur<br />
Verfügung stellen konnten, den Dr. Gabriele<br />
Weiss persönlich begleitete. Auch das binationale<br />
Forschungs- und Konservierungsprojekt<br />
zum altmexikanischen Federkopfschmuck<br />
unter der Leitung von Dr. christian<br />
Feest und Lilia rivero Weber, der national-<br />
Koordinatorin des Mexikanischen Kulturerbes<br />
(coordinadora nacional de conservación<br />
del Patrimonio cultural inAH), wurde<br />
intensiv vorangebracht. Die ersten ergebnisse<br />
werden 2012 in Buchform veröffentlicht.<br />
Dr. Augustat konnte auf ihrer Brasilienreise<br />
die Kontakte mit den Warí und Kanoê<br />
intensivieren. Die Zusammenarbeit mit den<br />
nigerianischen Museen fand in der Unterstützung<br />
für die Produktion der African Lace-<br />
Ausstellung in Lagos ihren Ausdruck, auch<br />
wurden die von uns initiierten Gespräche<br />
zum geteilten Kulturerbe in Zusammenhang<br />
mit den Benin-Kunstschätzen dieses<br />
Jahr im Berliner ethnologischen <strong>Museum</strong><br />
fortgeführt.
aFrIka sÜdlIch der sahara<br />
Das Hauptaugenmerk lag auf der Betreuung<br />
der African Lace-Ausstellung in Lagos, der<br />
Übernahme der Ausstellung Was Wir Sehen,<br />
die für die <strong>Wien</strong>er Station adaptiert wurde,<br />
und den Vorbereitungsarbeiten zur Ausstellung<br />
Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-<br />
Donner in Afrika und Lateinamerika.<br />
Beim internationalen Kunstbuchfestival<br />
FiLAF (Festival international du Livre d’Art)<br />
in Perpignan, Frankreich, das im Juni<br />
<strong>2011</strong> zum ersten Mal stattfand, erhielt der<br />
Katalog zur Ausstellung African Lace den<br />
Grand Prix der Jury in der Kategorie Afrikanische<br />
Kunst sowie den Gesamtpreis des<br />
Festivals.<br />
sammlungszugänge<br />
schenkungen<br />
eröffnung der African Lace-Ausstellung in Lagos: Der Director of <strong>Museum</strong>s und<br />
co-Kurator der Ausstellung nath Mayo Adediran führt Vertreter der regierung,<br />
den Generaldirektor der national commission for <strong>Museum</strong>s and Monuments,<br />
den österreichischen Botschafter Dr. Stefan Scholz und die Königinmutter von<br />
Lagos erelu Abiola Docemo durch die Ausstellung.<br />
Foto: Barbara Plankensteiner<br />
inv.-nrn. 189.046–189.048<br />
Jubiläums-Schärpe, Jubiläums-Waxprint-<br />
Stoff und Jubiläums-Schlüsselanhänger aus<br />
nigeria, 2010 (Geschenk von nath Mayo<br />
Adediran)<br />
inv.-nr. 189.056<br />
Aso oke-Textil aus nigeria, 19. Jh. (Geschenk<br />
von Dr. Barbara Plankensteiner)<br />
inv.-nrn. 189.116–189.117<br />
Helmmaske der Senufo von der elfenbeinküste,<br />
Gelbgussglocke aus nigeria, Anfang/<br />
Mitte 20. Jh. (Geschenk von John D. Marshall)<br />
sammlungen mVk<br />
inv.-nrn. 189.119–189.120<br />
Lederauflage und Leder kissenbezug mit<br />
dem emblem nigerias (Geschenk von<br />
BP Dr. Heinz Fischer)<br />
inv.-nrn. 189.289–189.290<br />
Zwei handgewebte Wolldecken aus Mali und<br />
Guinea (Geschenk von Mag. Julia Zemánek)<br />
inv.-nrn. 189.291–189.300<br />
Set von vier Holzhockern und zwei Holztischchen,<br />
ein Korbtisch, Körbe, Utensilien<br />
zur Kaffeezubereitung, Kaffeepackungen,<br />
Zubereitungsmaterialien, ein Kaffee-Service<br />
aus Äthiopien (Geschenk von BP Dr. Heinz<br />
Fischer)<br />
Korobla Helmmaske, Senufo, côte d’ivoire, Anfang/Mitte 20. Jh.<br />
H. 38 cm, L. 50 cm, Geschenk von John D. Marshall, inv.-nr. 189.116<br />
Diese Helmmaske aus der Sammlung von Prof. Dr. rudolf Leopold konnte dank<br />
der großzügigen Unterstützung durch John D. Marshall für das <strong>Museum</strong> angekauft<br />
werden. ihre zoomorphe Gestalt – mit dem Krokodilsmaul, den Hauern eines<br />
Warzenschweins, den ohren einer Hyäne sowie der chamäleon-Figur am Scheitel –<br />
nimmt Bezug auf Tiere, die in den Gründungsmythen der Senufo eine wichtige<br />
rolle spielen. Bei Auftritten komplettieren ein langer eintei liger Anzug sowie Bastund<br />
raphiakränze an den Fußknöcheln des Tänzers das erscheinungsbild. Manchmal<br />
wird das Kopfteil zusätzlich mit Zweigen und Federn geschmückt.<br />
Der Korobla-Maskentyp entstand als Antwort auf die gesellschaftlichen Umwälzungen<br />
im Zuge des Kolonialismus und der Staatsbildung im dicht besiedelten,<br />
bäuerlich organisierten norden der elfenbeinküste. Die Maske tritt sowohl bei<br />
Begräbnissen als auch nachts auf, um die negativen Kräfte von „Hexen“, d. h.<br />
jenen Menschen, die sich gegen ihre eigenen Angehörigen wenden, zu vertreiben.<br />
Vor ihrem Auftritt wird sie mit Blut und Kolanüssen beopfert, wie die krustige<br />
Patina der hier vorgestellten Maske eindrucksvoll verdeutlicht. Die vier an den<br />
vorderen Hauern angebrachten Amulettsäckchen üben eine Schutzfunktion bei<br />
diesen nächtlichen Auseinandersetzungen aus.<br />
75
76 museum FÜr VÖlkerkunde<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. Barbara PLAnKenSTeiner<br />
ausstellungen<br />
Kuratierung der Ausstellung African Lace. A History of<br />
Trade, Creativity and Fashion in Nigeria, Lagos, nigeria<br />
(national <strong>Museum</strong>) <strong>2011</strong>/2012<br />
Kuratierung der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft.<br />
Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika<br />
(gemeinsam mit Gerard van Bussel und claudia<br />
Augustat), <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong>/2012<br />
Was Wir Sehen. Bilder, Stimmen, Repräsentation.<br />
Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus<br />
dem südlichen Afrika, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong><br />
Beratung bei der Auswahl der Afrika-objekte zur<br />
Ausstellung Angelo Soliman. Ein Afrikaner in <strong>Wien</strong>,<br />
<strong>Wien</strong> (<strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong>) <strong>2011</strong><br />
publIkatIonen<br />
Ausstellungskatalog Abenteuer Wissenschaft. Etta<br />
Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, <strong>Wien</strong> (MVK)<br />
<strong>2011</strong> (gemeinsam mit G. van Bussel und c. Augustat);<br />
„Eine Dame im Urwald“. Etta Becker-Donner, ein Leben<br />
für <strong>Museum</strong> und Wissenschaft, ebenda, 9–23; Etta<br />
Donners Liberia-Forschung, ebenda, 25–49<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog G. van Bussel –<br />
A. Steinmann (Hgg.), Wald /Baum / Mensch,<br />
<strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong><br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog Angelo Soliman. Ein<br />
Afrikaner in <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong> (<strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong>) <strong>2011</strong><br />
objekttexte im Katalog zur niederösterreichischen<br />
Landesausstellung Erobern. Entdecken. Erleben im<br />
Römerland Carnuntum, carnuntum <strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong> Exhibition Review: Dynasty and Divinity: Ife Art in<br />
Ancient Nigeria. British <strong>Museum</strong> London, in: African Arts<br />
44, H. 3, 80–82<br />
Forschungen<br />
Associate Partner des eU-Hera-Projekts Creativity and<br />
Innovation in a World of Movement (ciM) (Projektleitung:<br />
Maruska Swasek, Queens University Belfast).<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
25.3. Reassembling Traditions in the World of Fashion:<br />
The Story of „African Lace“ in Nigeria and Austria, Los<br />
Angeles, University of Los Angeles, california, AcASA-<br />
Triennale<br />
28.–29.3. Köln, rautenstrauch-Joest-<strong>Museum</strong>,<br />
Jahreskonferenz der Direktorinnen und Direktoren<br />
deutschsprachiger ethnologischer Museen<br />
22.–24.4. Paris, Musée du quai Branly, Laboratorium<br />
des eU-Projektes [S]oggetti migranti, READ ME II<br />
4.5. Benin Arts and the Collector’s Dilemma in the<br />
20th Century, Genua, Palazzo Ducale<br />
30.6.–3.7. Präsentation des African Lace-Kataloges,<br />
Perpignan, Festival international du Livre d’Art<br />
20.–22.7. oxford, University of oxford, Pitt rivers<br />
<strong>Museum</strong>, Laboratorium im rahmen des eU-Projektes<br />
RIME: First Encounters with <strong>Museum</strong>s: trading identities,<br />
places and things<br />
8.–10.9. Hamburg, <strong>Museum</strong> für Völkerkunde,<br />
Jahrestagung european ethnology <strong>Museum</strong> Directors’<br />
Group<br />
17.9. Verdrehte Objektwissenschaft. Authentizität<br />
im Spannungsfeld von Markt und Postkolonialismus,<br />
<strong>Wien</strong>, Plenarvortrag bei der Tagung der Deutschen<br />
Gesellschaft für Völkerkunde Wa(h)re „Kultur“? –<br />
Kulturelles Erbe, Revitalisierung und die Renaissance der<br />
Idee von Kultur (14.–17.9.)<br />
24.–26.10. Stuttgart, Linden-<strong>Museum</strong>, Workshop<br />
im rahmen des eU-Projektes RIME: An „Inside“<br />
View: Participation in Ethnographic <strong>Museum</strong> Projects<br />
and Exhibitions in Europe Seen from an Indigenous<br />
Perspective<br />
24.–25.11. objektpräsentation im rahmen von<br />
Schauplatz des Wissens. Dreißig Objekte repräsentieren<br />
die Welt, Graz, Österreichischer <strong>Museum</strong>stag<br />
7.12. African Lace. Ein kooperatives Ausstellungsprojekt<br />
zu einem bisher vernachlässigten Thema der<br />
Modegeschichte Nigerias, Berlin, Freie Universität,<br />
geladener Vortrag im rahmen des Kolloquiums zur<br />
Kunst Afrikas<br />
15.12. Das Österreichische <strong>Museum</strong> für Volkskunde und<br />
das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde – und was sich daraus<br />
machen ließe: ein mögliches Konzept und dessen Genese,<br />
<strong>Wien</strong>, Universität, institut für europäische ethnologie<br />
(gemeinsam mit Margot Schindler)<br />
lehrtätIgkeIt<br />
WS 2010/11 Einführung in die Kunst Afrikas. Konzepte<br />
und Stilareale, <strong>Wien</strong>, Universität, institut für Kultur- und<br />
Sozialanthropologie, Vorlesung<br />
SS <strong>2011</strong> Grundlagen der sozial- und<br />
kulturanthropologischen <strong>Museum</strong>sarbeit, <strong>Wien</strong>,<br />
Universität, institut für Kultur- und Sozialanthropologie,<br />
Vorlesung<br />
MMag. Julia BinTer<br />
ausstellungen<br />
organisation der Ausstellung Was Wir Sehen. Bilder,<br />
Stimmen, Repräsentation. Zur Kritik einer anthropometrischen<br />
Sammlung aus dem südlichen Afrika, <strong>Wien</strong><br />
(MVK) <strong>2011</strong> (Kuratorin: Anette Hoffmann)<br />
publIkatIonen<br />
Globalization, Representation and Postcolonial Critique.<br />
Austrian Documentary Film auteurs’ Take on Globalism,<br />
in: H. Belting – J. Birken – A. Buddensieg – P. Weibel<br />
(Hgg.), Global Studies: Mapping Contemporary Art and<br />
Culture, ostfildern <strong>2011</strong>, 148–170<br />
1 objekttext in: Ausstellungskatalog G. van Bussel –<br />
A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum / Mensch,<br />
<strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong><br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
20.5. Einführung in den ethnographischen Film, <strong>Wien</strong>,<br />
Ethnocineca Projektwerkstatt<br />
16.9. <strong>Wien</strong>, DGV-Tagung Wa(h)re Kultur? Kulturelles<br />
Erbe, Revitalisierung und die Renaissance der Idee<br />
von Kultur, Leitung des Workshops Schaufenster der<br />
Kulturen – Zum Gebrauch ethnologischer Kategorien<br />
und Verfahren an der Schnittstelle von Visueller<br />
Anthropologie und Medienanthropologie (gemeinsam<br />
mit Vanessa Marlog)<br />
20.10. Dokumentarfilm als Global Art?, Karlsruhe, ZKM<br />
Herbstakademie Global Studies – Die Frage nach dem<br />
Kunstbegriff<br />
lehrtätIgkeIt<br />
WS 2010/11 Österreichischer Dokumentarfilm und die<br />
Globalisierung, <strong>Wien</strong>, Universität, institut für Theater-,<br />
Film- und Medienwissenschaft, Seminar<br />
WS 2010/11 Jean Rouch – Auslotungen des<br />
ethnographischen Films, <strong>Wien</strong>, Universität, institut für<br />
Kultur- und Sozialanthropologie, Vorlesungsübung<br />
WS 2010/11 We shoot the World – Documentary<br />
Filmmaking and Globalization, <strong>Wien</strong>, Universität,<br />
institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Vorlesung<br />
SS <strong>2011</strong> Einführung in die Ethnohistorie und historische<br />
Anthropologie, <strong>Wien</strong>, Universität, institut für Kultur- und<br />
Sozialanthropologie, Vorlesung<br />
SS <strong>2011</strong> Anthropologie der Globalisierung, <strong>Wien</strong>,<br />
Universität, institut für Kultur- und Sozialanthropologie,<br />
Vorlesung<br />
WS <strong>2011</strong>/12 Dokumentarfilm, Subalternität und<br />
postkoloniale Kritik, <strong>Wien</strong>, Universität, institut<br />
für Theater-, Film- und Medienwissenschaft,<br />
Vorlesungsübung
nordaFrIka, Vorder- und zentralasIen, sIbIrIen<br />
Der Schwerpunkt der Tätigkeit im Jahr <strong>2011</strong><br />
lag auf der Konzipierung, Gestaltung und<br />
Betreuung der Sonderausstellung Wald /<br />
Baum / Mensch (gemeinsam mit Gerard van<br />
Bussel), die im September eröffnet wurde.<br />
Als Beitrag zum „internationalen Jahr des<br />
Waldes“ versuchte diese Ausstellung, die<br />
noch bis Mai 2012 zu sehen ist, entlang<br />
dreier Themenachsen (Der fantastische Wald /<br />
Der entzauberte Wald / Der geschundene<br />
Wald) über die ausgestellten objekte dem<br />
Phänomen Wald und alledem, was damit<br />
verbunden ist, nahezukommen.<br />
kooperatIon und proJekte<br />
Besondere Aufmerksamkeit widmet die<br />
eU-Kommission seit einigen Jahren der<br />
entwicklung der Zivilgesellschaft und dem<br />
zivil ge sellschaftlichen Dialog. im rahmen<br />
des Programms Fazilität zur Förderung der<br />
Zivilgesellschaft EU – Türkei, Interkultureller<br />
Dialog: Museen (ICD-MUSE), das von der<br />
europäischen Union und dem türkischen<br />
Staatsministerium für Kultur gefördert wird,<br />
wurde nach einjähriger Vorarbeit ende<br />
oktober das Projekt Multilateral Training<br />
Männermantel (Fragment), iran, Qajaren-Zeit, 19. Jh.<br />
Wolle, Seide, ungefüttert, reich mit Lebensbäumen (Zypressen) und<br />
Mir-i-Boteh-Mustern bestickt, deren Form einem aufrecht stehenden<br />
Tropfen ähnelt, der nach oben in einen nach rechts oder links<br />
geneigten Haken ausläuft, inv.-nr. 189.069<br />
for <strong>Museum</strong> Professionals (MUSE-TRAIN)<br />
bewilligt, welches im ersten Halbjahr 2012<br />
umgesetzt wird. Ziel dieses Projektes ist es,<br />
neben dem Austausch von fachspezifischen<br />
museologischen inhalten zwischen den Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen der drei<br />
beteiligten Partnerinstitutionen (Ankara<br />
<strong>Museum</strong> of Foundational Works, Brukenthal<br />
nationalmuseum in Sibiu und <strong>Museum</strong> für<br />
Völkerkunde in <strong>Wien</strong>) auch die internationale<br />
Vernetzung von Museen zu fördern und das<br />
Bewusstsein für die rolle der Museen in der<br />
breiten Öffentlichkeit weiter zu vertiefen.<br />
sammlungszugänge<br />
ein Schwerpunkt bei den neuerwerbungen<br />
lag in den vergangenen Jahren im Bereich<br />
der zeitgenössischen marokkanischen Knüpferzeugnisse.<br />
<strong>2011</strong> konnten fünf marokkanische<br />
recycling-Gebetsteppiche dem Sammlungsbestand<br />
hinzugefügt werden.<br />
Der Gebetsteppich verdankt seine entstehung<br />
der Vorschrift, der zufolge ein frommer<br />
Muslim fünfmal am Tag mit Blick richtung<br />
Mekka zu beten hat. Angesichts einer prekären<br />
erwerbs- und Lebenssituation stellen heute<br />
5 marokkanische Gebetsteppiche, Marokko, Anfang 21. Jh.,<br />
inv.-nrn. 189.064, 189.065, 189.066, 189.067, 189.068<br />
sammlungen mVk 77<br />
Frauen in Marokko zur existenzsicherung der<br />
Familie im Hausfleiß auf aufgeschnittenen<br />
leinwandbindigen Kunstfasersäcken so genannte<br />
„gehäkelte Teppiche“ aus industriellen<br />
Kunstfaserwollabfällen her, wobei nach dem<br />
Prinzip der nähmaschine die Fäden, ohne<br />
irgendwelche Knoten zu machen, mit einem<br />
speziellen Häkelhaken durch eine festgespannte<br />
Trägerstruktur gezogen werden, so<br />
dass auf der oberflächenseite eine Schlingenstruktur<br />
erreicht wird. Bei den fünf erworbenen<br />
recycling-Gebetsteppichen sind die<br />
Dekorelemente derart arrangiert, dass mit<br />
den für diese Textilgattung charakteristischen,<br />
althergebrachten Motiven (Moschee als ort<br />
der reinheit, Gebetsnische, Wasserkanne,<br />
Moscheeampel oder gespreizte Hand) eine<br />
modern anmutende, mitunter dynamischunruhige<br />
Bildwirkung erzeugt wird. Als<br />
stilistische Vorbilder dienen wohl von<br />
Mekka-Pilgern mitgebrachte bedruckte<br />
ägyp tische Gebetsteppiche aus Samt bzw.<br />
industriell gefertigte Gebetsteppiche aus<br />
der Türkei, deren Komposition ihrerseits<br />
wieder auf weit in die Vergangenheit<br />
zurückreichende Knüpferzeugnisse aus<br />
Anatolien und dem Kaukasus verweist.
78 museum FÜr VÖlkerkunde<br />
schenkungen<br />
inv.-nrn. 189.111–189.112<br />
Frauenmantel aus gestreiftem Kunstseidenatlas<br />
und ein Paar Sandaletten mit<br />
Perlmutt einlagen und Zinneinfassung,<br />
Syrien, Damaskus, 1. Hälfte 20. Jh.<br />
(Geschenk von Dr. Tarif Al-Samman)<br />
inv.-nr. 189.118 Feldpostkarte aus Birkenrinde,<br />
Österreich-Ungarn, 1916<br />
(Geschenk von Gerhard Klodner)<br />
ankäufe<br />
inv.-nrn. 189.064–189.068<br />
recycling-Gebetsteppiche aus Marokko,<br />
Anfang 21. Jh. (Slg. Blazek)<br />
inv.-nr. 189.069<br />
reich mit Lebensbäumen (Zypressen)<br />
und Mir-i-Boteh-Mustern bestickter<br />
Männermantel, iran, Qajaren-Zeit, 19. Jh.<br />
(Slg. Jörgler)<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. Axel STeinMAnn<br />
ausstellungen<br />
Kuratierung der Ausstellung Wald / Baum / Mensch,<br />
<strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit Gerard van Bussel)<br />
Mitarbeit am eU-Ausstellungsprojekt RIME (réseau<br />
international des Musées ethnographiques) Modernity,<br />
Teilbereich Modernity and Religion<br />
publIkatIonen<br />
Herausgabe von Ausstellungskatalog Wald / Baum /<br />
Mensch, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit G. van<br />
Bussel); einleitungen und objekttexte ebenda<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog A.-M. Bouttiaux –<br />
A. Seiderer (Hgg.), Fetish Modernity, Tervuren <strong>2011</strong><br />
Forschungen<br />
Quellenkundliche Auswertung des schriftlichen<br />
nachlasses des <strong>Wien</strong>er Turkestanreisenden Dr. Josef Troll<br />
(1844−1919) (Fortsetzung).<br />
inhaltliche und kontextuelle erschließung des umfangreichen<br />
handschriftlichen und fotografischen nachlasses<br />
des bekannten Zentralasienforschers Graf Georg Almásy<br />
von Zsadány und Törökszentmiklós (1867−1933) von<br />
seinen beiden reisen nach Turkestan (1901 und 1906)<br />
(in Arbeit).<br />
Wie im vergangenen Jahr wurde in Zusammenhang<br />
mit der Überprüfung der Datensätze von objekten<br />
und Sammlungen der Abteilung die erschließung<br />
historischer Quellen zum Sammlungsbestand sowie zu<br />
einzelnen Sammlerpersönlichkeiten fortgesetzt.<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
18.1. Orientalische Judaica im <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />
<strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong>, Verein der Freunde des Jüdischen <strong>Museum</strong>s<br />
<strong>Wien</strong><br />
28.6. Liebe und Vergänglichkeit. Stoffdrucke aus<br />
Isfahan, MVK, Vortragsreihe Objektgeschichten<br />
lehrtätIgkeIt<br />
Betreuung von Diplomanden und Diplomandinnen<br />
des instituts für Kultur- und Sozialanthropologie<br />
der Universität <strong>Wien</strong> bei ihren Forschungsanträgen,<br />
recherchen und Archivstudien<br />
Legat Sock, in der Bildmitte das bronzezeitliche<br />
Speisegefäß fu, 6. Jh. v. chr., inv.-nrn. 189.025–189.045<br />
ostasIen<br />
sammlungszugänge<br />
schenkungen<br />
inv.-nrn. 189.025–189.045 Sammlung<br />
Legat Sock/Walk, Post 2/<strong>2011</strong><br />
2010 erhielt die Abteilung ostasien des<br />
<strong>Museum</strong>s für Völkerkunde eine Sammlung<br />
aus dem Legat eva Sock, welche diese von<br />
ihrem onkel Dr. Anton Walk (1901–1933)<br />
erbte, der sich zuletzt in Shanghai aufgehalten<br />
hatte.<br />
Die Sammlung umfasst 21 objekte und ist<br />
in ihrer Zusammensetzung typisch für eine<br />
zu Beginn des 20. Jhs. entstandene Sammlung.<br />
objekte aus Jade, Lack, cloisonné,<br />
Porzellan und Bronze sind vertreten. Besonders<br />
hervorzuheben ist das bronzezeitliche<br />
Speisegefäß fu, dessen Gegenstück sich in<br />
einem <strong>Museum</strong> in der Vr china befindet.
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. Bettina Zorn<br />
ausstellungen<br />
erstellung eines Konzepts für die Sonderausstellung zum<br />
Thema Schuhe in Zusammenarbeit mit dem Joanneum<br />
Graz<br />
publIkatIonen<br />
einleitungen und objekttexte in: Ausstellungskatalog<br />
G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum /<br />
Mensch, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong><br />
Forschungen<br />
Die Sammlungen von Sinologen aus dem 19. Jh.<br />
in den Beständen der Abteilung ostasien.<br />
Die Sammlung zu china aus dem 18. Jh. in den<br />
Beständen der Abteilung ostasien.<br />
Mitarbeit beim Projekt Migration und <strong>Museum</strong>:<br />
READ me II.<br />
Mitarbeit beim Projekt des instituts für Sinologie,<br />
Universität <strong>Wien</strong>, zu Migration und Mehrfachidentitäten<br />
Chinesische Migration und Medizin in <strong>Wien</strong>.<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
5.–9.4. <strong>Wien</strong>, Universität, Symposium The Art and<br />
History of Central and Western Tibet, 8th to 15th Century,<br />
Dolmetscherin englisch – chinesisch, chinesisch –<br />
englisch<br />
12.–14.4. Madrid, 4. riMe-Workshop<br />
4.8. Ein bronzezeitliches Speisegefäß aus China<br />
der Sammlung Legat Sock, MVK, Vortragsreihe<br />
Objektgeschichten<br />
20.10. Tabu, MVK, Verein Freunde der Völkerkunde,<br />
ethnographisches Kabinett<br />
24.10.–3.11. Seoul, Workshop der Korea Foundation<br />
Korean Ceramics in East Asia: Its Influence and<br />
Development<br />
lehrtätIgkeIt<br />
WS 2010/11 Zu den Sammlungen der Abteilung<br />
Ostasien am <strong>Museum</strong> für Völkerkunde, China, 19. Jahrhundert,<br />
<strong>Wien</strong>, Universität, institut für ostasienwissenschaften/Sinologie,<br />
Übung<br />
SS <strong>2011</strong> Zu archäologischen Projekten, Würzburg,<br />
institut für Sinologie der Julius-Maximilians-Universität<br />
Würzburg, Blockseminar<br />
WS <strong>2011</strong>/12 Zu den Sammlungen der Abteilung<br />
Ostasien am <strong>Museum</strong> für Völkerkunde, China, 18. Jahrhundert,<br />
<strong>Wien</strong>, Universität, institut für ostasienwissenschaften/Sinologie,<br />
Übung<br />
Betreuung von Studenten der ostasienwissenschaften<br />
während ihrer mehrmonatigen Volontariate<br />
sÜd- und sÜdostasIen, hImalaya<br />
sammlungszugänge<br />
schenkungen<br />
inv.-nrn. 189.101–189.111<br />
Textilien aus nagaland<br />
(Slg. John D. Marshall)<br />
inv.-nrn. 189.114–189.115<br />
Textilien aus nagaland<br />
(Slg. christian Schicklgruber)<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. christian ScHicKLGrUBer<br />
ausstellungen<br />
Mitarbeit an der Konzepterstellung und der Betextung<br />
der Ausstellung Wald / Baum / Mensch im MVK: Auswahl<br />
und wissenschaftliche Bearbeitung von objekten<br />
für diese Ausstellung aus der Sammlung<br />
Mitarbeit an einer Ausstellung zum Konzept von Modernität<br />
in ihrer religiösen Ausprägung im rahmen des<br />
von der europäischen Kommission finanzierten Projekts<br />
European Project RIME (Culture Programme), Tervuren<br />
erstellung des Konzepts zu einer Ausstellung zu den<br />
naga in nordostindien, die im Jahr 2012 im MVK<br />
gezeigt werden wird.<br />
Körpertuch, nagaland, 20. Jh., Baumwolle, Sammlung John D. Marshall,<br />
inv.-nr. 189.102<br />
Das Tuch verweist auf Jugend, Schönheit und Prosperität; sein Zweck besteht darin,<br />
all dies auf den Träger zu ziehen. Die zickzackförmige Abfolge von roten und<br />
schwarzen Vierecken repräsentiert eine Pythonschlange. Gewährt sie dem Betrachter<br />
diesen Anblick, wird er sich eines langen Lebens erfreuen. Die blauen Quadrate<br />
symbolisieren reichtum und Wohlstand, die blauen Linien da zwischen Jugend und<br />
Schönheit. Mit den grünen Streifen an den enden ist das eingebundensein in die<br />
Familie gemeint. Das Tuch wird im besten Abschnitt des Lebens getragen.<br />
sammlungen mVk<br />
publIkatIonen<br />
Modernity and Religion: Habemusne Pontificem<br />
Maximum Novum?“, in: Ausstellungskatalog<br />
A.-M. Bouttiaux – A. Seiderer (Hgg.), Fetish<br />
Modernity, Tervuren (rime Partners) <strong>2011</strong>, 105–121<br />
Forschungen<br />
Mitarbeit als Konsulent des vom Bundesministerium<br />
für Wissenschaft und Forschung finanzierten<br />
Forschungsprojekts Mongolische Ethnographica des<br />
österreichischen Sammlers Hans Leder in europäischen<br />
Museen (im rahmen des Förderungsprogramms<br />
forMuse; Projektleitung: Dr. Maria-Katharina Lang)<br />
1.4.–2.5. Feldforschung in nagaland. Dabei wurde<br />
anhand von objektphotos aus der naga-Sammlung<br />
des <strong>Museum</strong>s versucht, deren Bedeutung im Kontext<br />
der traditionellen Kultur zu erforschen. im Zuge dieser<br />
reise wurde auch eine umfangreiche Sammlung zum<br />
Kulturwandel der naga angelegt.<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
6.5. The exhibition Götterbilder – dialogical attempts<br />
and material solutions, Stockholm, Workshop sacred<br />
matter & secular frames, organisiert vom <strong>Museum</strong> of<br />
ethnography, Stockholm<br />
7.7. Gewebte Botschaften. Neues über ein Körpertuch<br />
der Naga, Ostindien, MVK<br />
79
80 museum FÜr VÖlkerkunde<br />
Insulares sÜdostasIen<br />
Lamak-Zeichnung von Walter Spies, inv.-nr. 130.873<br />
Lamak-Zeichnung von Walter Spies, inv.-nr. 130.891<br />
i Gusti nyoman Lempad, J. d. S. spricht die<br />
Zauberformel, Zeichnung, inv.-nr. 130.930<br />
eine sensationelle entdeckung zum Œuvre<br />
des deutschen Malers Walter Spies und des<br />
balinesischen Malers i Gusti nyoman Lempad<br />
wurde 2010 im <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />
gemacht. Diese Werke wurden von der<br />
Österreicherin Helen Potjewyd 1935 nach<br />
<strong>Wien</strong> gebracht und 1946 dem <strong>Museum</strong> für<br />
Völkerkunde geschenkt.<br />
Das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde besitzt ca.<br />
600 objekte aus der Sammlung von Helene<br />
Potjewyd. ihre Lebensdaten waren bislang<br />
unbekannt und ihre Sammlung war wenig<br />
geordnet. nach recherchen von Dr. Werner<br />
Kraus, Vizepräsident der Walter Spies Gesellschaft,<br />
die er im Auftrag des <strong>Museum</strong>s für<br />
Völkerkunde und der Botschaft der republik<br />
indonesien durchführte, konnte die iden tität<br />
der Sammlerin gesichert und ihr Leben und<br />
Werk so gut wie möglich dargestellt werden<br />
(siehe den Ausstellungskatalog Balinese Art<br />
in Transition, <strong>Wien</strong> 2010).<br />
ein lamak ist eine balinesische opferdekoration,<br />
ein Streifen aus vegetabilen Materialien,<br />
wobei die einzelnen exemplare eine unterschiedliche<br />
Länge aufweisen können. es sind<br />
lamak mit einer Länge von jeweils 30 cm bis<br />
10 m bekannt. Manchmal findet man auch<br />
lamak aus Textilien. Lamak werden besonders<br />
zu religiösen Festlichkeiten aufgehängt.<br />
Walter Spies hatte schon früh die große Fülle<br />
der lamak-ornamente bewundert und mit<br />
ihrer Dokumentation begonnen.<br />
i Gusti nyoman Lempad, illustration zum<br />
Märchen rama und Sinta (?), Zeichnung,<br />
inv.-nr. 130.925<br />
sammlungszugänge<br />
ankäufe<br />
inv.-nr. 189.024<br />
rangda, balinesische Maske<br />
schenkungen<br />
inv.-nrn. 189.062–189.063<br />
1 Schiffsmodell und 2 Kinderkostüme aus<br />
indonesien (Geschenk der Österreichischen<br />
Präsidentschaftskanzlei anlässlich des Besuchs<br />
von BP Dr. Heinz Fischer in indonesien)<br />
inv.-nrn. 189.244–189.285<br />
objekte aus indonesien, Mittelamerika,<br />
china und Afrika (nachlass der Tänzerin<br />
cilli Wang)<br />
inv.-nrn. 189.286–189.287<br />
2 Masken aus Timor Leste<br />
inv.-nr. 189.288<br />
Ölgemälde von ronna Manansala<br />
(Philippinen) mit dem Titel Pila sa bigas<br />
(„Life Line“)<br />
Balinesische Rangda-Maske, Schenkung<br />
cilli Wang, inv.-nr. 189.246<br />
cilli Wang (1909 – 2005 in <strong>Wien</strong>) war eine<br />
österreichische Tänzerin und Kabarettistin.<br />
ihre Sammlung besteht hauptsächlich aus<br />
Souvenirkunst, die sie während ihrer Welttournee<br />
gekauft hat. ein Teil der Sammlung<br />
(34 von 76 objekten) wurde in die museumspädagogische<br />
Sammlung übernommen.
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. habil. Sri KUHnT-SAPToDeWo<br />
ausstellungen<br />
Kuratierung der Ausstellung Bali. Kunst im Wandel,<br />
<strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong> (in Kooperation mit der Botschaft der<br />
republik indonesien); organisation von Vorträgen und<br />
events als rahmen programm zur Ausstellung<br />
Vorbereitung der Tanz-Ausstellung, <strong>Wien</strong> (MVK)<br />
(geplant für Mai 2012, dann auf 2013 verschoben)<br />
publIkatIonen<br />
einleitungen und objekttexte in: Ausstellungskatalog<br />
G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum /<br />
Mensch, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong><br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
20.–23.4. Paris, Musée du quai Branly, Laboratorium<br />
des eU-Projektes (S)oggetti migranti, READ ME II<br />
14.–16.9. Sharing Cultural Memory, <strong>Wien</strong>, Tagung der<br />
Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde, Arbeitsgruppe<br />
Das Ethnologische <strong>Museum</strong> als Forschungsfeld<br />
14.10. <strong>Museum</strong> of Ethnology Vienna: Our Activities<br />
with the Diaspora-Communities in Vienna, Tervuren,<br />
Workshop READ ME (12.–15.10.)<br />
21.10. <strong>Wien</strong>, Symposium Rizal und Blumentritt,<br />
in Kooperation mit der Philippinischen Botschaft<br />
lehrtätIgkeIt<br />
Betreuung von Doktoranden und Diplomanden des<br />
instituts für Kultur- und Sozialanthropologie der<br />
Universität <strong>Wien</strong><br />
Kia ora James cook new Zealand, Tintendruck auf<br />
Papier, Grafik und idee: Lester Hall, neuseeland,<br />
Slg. Weiss, inv.-nr. 189.097<br />
Der britische Seefahrer Kapitän James cook wird hier<br />
mit Attributen und Symbolen aus der Maori-Kulturtradition,<br />
der europäischen entdeckerzeit und der<br />
Science Fiction TV-Serie Star Trek versehen.<br />
ozeanIen und australIen<br />
sammlungszugänge<br />
ankäufe<br />
inv.-nr. 189.097<br />
Kia ora James cook new Zealand, Tintendruck<br />
auf Papier, Grafik und idee: Lester<br />
Hall, neuseeland (Slg. Weiss)<br />
inv.-nr. 189.098<br />
Paua-cross, Haliotis-Schneckenschalen auf<br />
Holzkreuz, Produzentin: Joanna Mc Phee,<br />
neuseeland (Slg. Weiss)<br />
inv.-nr. 189.099<br />
Wanduhr mit dem Wasserschutzgeist<br />
red Taniwha Aotearoa, produziert von<br />
Magnetico clock in Auckland, neuseeland<br />
(Slg. Weiss)<br />
inv.-nr. 189.100<br />
Paua Shell, geschliffene und polierte<br />
Haliotis-Schneckenschale, neuseeland<br />
(Slg. Weiss)<br />
ausstellung<br />
Tai Timu, Tai Pari, Tainui –<br />
Journey of a People<br />
in Zusammenarbeit mit der Maori-Konföderation<br />
„Tainui Waka Alliance“ wurde in der<br />
iwi Gallery/Level 4 des Te Papa Tongarewa<br />
<strong>Museum</strong> am 3. September <strong>2011</strong> die Ausstellung<br />
Tai Timu, Tai Pari, Tainui – Journey<br />
of a People eröffnet. Der Titel der Ausstellung<br />
(wörtlich: ebbe, Flut, große Flutwelle)<br />
kann in etwa mit „den Gezeiten folgend“<br />
übersetzt werden und steht im weiteren<br />
Sinne für „Bewegung“, „Seefahrt“ und „einwanderungswelle“.<br />
Tainui („die große Flutwelle“) ist das größte<br />
Maori-Bündnis neuseelands. „Tainui“ ist aber<br />
auch der name des Schiffes, das um etwa<br />
1350 u. Z. (bzw. zwischen 1200 und 1400)<br />
eine Gruppe von Polynesiern aus raiatea<br />
(Gesellschaftsinseln) nach Aotearoa („Land<br />
der langen weißen Wolke“ oder auch<br />
„große helle Welt“) brachte.<br />
Die sechs Leihgaben des MVK stammen aus<br />
der Sammlung des oberösterreichischen<br />
naturforschers Andreas reischek (1845–1902).<br />
Auf empfehlung des Geologen Ferdinand<br />
von Hochstetter, des ersten intendanten des<br />
1876 gegründeten naturhistorischen Hofmuseums<br />
in <strong>Wien</strong>, reiste A. reischek nach<br />
sammlungen mVk<br />
neuseeland, um zwölf Jahre lang (1877–<br />
1889) als naturforscher und Präparator an<br />
verschiedenen Museen der Süd- und der<br />
nordinsel zu arbeiten. im Frühjahr 1882<br />
erhielt reischek von König Tawhiao die<br />
erlaubnis, das damals für europäer gesperrte<br />
Maori-Königsland (King country) im Zentrum<br />
der nordinsel neuseelands zu bereisen<br />
und sowohl naturkundliche als auch ethnographische<br />
Belege zu sammeln.<br />
eingangsbereich der Tainui-Ausstellung im Te Papa<br />
Tongarewa <strong>Museum</strong> in Wellington, neuseeland<br />
Foto: Te Papa Tongarewa <strong>Museum</strong>, Wellington<br />
eröffnung der Tainui-Ausstellung am Marae, Te Papa<br />
Tongarewa <strong>Museum</strong> in Wellington, neuseeland<br />
Foto: Te Papa Tongarewa <strong>Museum</strong>, Wellington<br />
Hissen der Tainui-Flagge vor dem Te Papa Tongarewa<br />
<strong>Museum</strong> in Wellington, neuseeland<br />
Foto: Te Papa Tongarewa <strong>Museum</strong>, Wellington<br />
81
82 museum FÜr VÖlkerkunde<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Hr Prof. Dr. Gabriele WeiSS<br />
ausstellungen<br />
Mitarbeit an der Ausstellung Wald / Baum / Mensch,<br />
<strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong>, Teilbereich ozeanien<br />
Vorbereitung der Ausstellung Aus dem Pazifik:<br />
Ein Sammler aus Leidenschaft – der Südseeforscher<br />
F. H. Otto Finsch (1839–1917), <strong>Wien</strong> (MVK) 2012<br />
publIkatIonen<br />
Die Welt erfassen und gestalten: Ozeanische Lebenswelten<br />
im musealen Kulturvergleich, in: rundbrief.<br />
Forum für Mitglieder des Pazifik-netzwerkes 84, <strong>2011</strong>,<br />
46–51<br />
Wenn Wurzeln in den Himmel ragen, in: rundbrief.<br />
Forum für Mitglieder des Pazifik-netzwerkes 85, <strong>2011</strong>,<br />
48–51<br />
Den Gezeiten folgend: Die Reisen der Tainui nach<br />
Aotearoa, in: rundbrief. Forum für Mitglieder des<br />
Pazifik-netzwerkes 86, <strong>2011</strong>, 51–54<br />
einleitungen und objekttexte in: Ausstellungskatalog<br />
G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum /<br />
Mensch, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong><br />
Kunst aus der Südsee, infoblatt zur Ausstellung Emil<br />
Nolde. Mensch – Natur – Mythos, Salzburg (<strong>Museum</strong><br />
der Moderne) <strong>2011</strong><br />
Forschungen<br />
Der wissenschaftliche Nachlass des deutschen Zoologen<br />
und Ethnographen F. H. Otto Finsch (1839–1917) in<br />
den Beständen der Abteilung Ozeanien und Australien<br />
im <strong>Museum</strong> für Völkerkunde <strong>Wien</strong>.<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
16.3. Der wissenschaftliche Südsee-Nachlass des<br />
deutschen Zoologen und Ethnographen Otto Finsch<br />
(1839–1917) in den Beständen des <strong>Museum</strong>s für<br />
Völkerkunde <strong>Wien</strong>, MVK, Verein Freunde der Völkerkunde,<br />
ethnographisches Kabinett<br />
18.8. Ein Tapa-Stoff aus Hawai’i, Slg. James Cook, 1806.<br />
Zur Produktion und Bedeutung von Baststoffen in<br />
Polynesien, MVK, Sommerakademie Objektgeschichten<br />
(gemeinsam mit roswitha Zobl)<br />
nord- und mIttelamerIka<br />
sammlungszugänge<br />
inv.-nr. 189.049<br />
T-Shirt mit Subcommandante insurgente<br />
Marcos, Mexiko, D. F., 2001<br />
(Slg. Gerard van Bussel)<br />
inv.-nrn. 189.050–189.051<br />
2 weibliche Zapatista-Puppen, Mexiko,<br />
D. F., 2001 (Slg. Gerard van Bussel)<br />
inv.-nr. 189.052<br />
Anhänger „Marcos somos todos“, Mexiko,<br />
D. F., 2001 (Slg. Gerard van Bussel)<br />
inv.-nr. 189.053<br />
Anhänger „eZLn. Justicia Democracia y<br />
paz“, Mexiko, D. F., 2001<br />
(Slg. Gerard van Bussel)<br />
inv.-nr. 189.054<br />
Stecknadel „¡Ya Basta!“, Mexiko, D. F.,<br />
2001 (Slg. Gerard van Bussel)<br />
inv.-nr. 189.055<br />
Broschüre, „caminante Zapatista“,<br />
número 5, marzo 7, 2001, Mexiko, D. F.,<br />
2001 (Slg. Gerard van Bussel)<br />
inv.-nr. 189.057<br />
nationalflagge Kanadas<br />
(Slg. Gerard van Bussel)<br />
inv.-nr. 189.060<br />
Pine ridge, oglala Sioux-Flagge, USA<br />
(Slg. Johann Korp)<br />
inv.-nr. 189.239<br />
Briefmarke Federkopfschmuck, indigenous<br />
Art 2003, Genuine United nations Postage<br />
Stamps (Slg. Gerard van Bussel)<br />
inv.-nrn. 189.240–189.243<br />
4 Molas, Kuna, Panama<br />
(Slg. Luis e. Martínez)<br />
inv.-nrn. 189.267–189.278<br />
12 objekte<br />
(Slg. cilli Wang)<br />
molas<br />
1962 brachte etta Becker-Donner, die damalige<br />
Direktorin des MVK, die ersten unter<br />
dem Begriff Molas bekannten Kuna-Textilien<br />
von den San Blas-inseln in Panama nach<br />
<strong>Wien</strong>, darunter nicht nur damals rezente<br />
bzw. neue Beispiele dieser Textilkunst, sondern<br />
auch ältere exemplare. Die Sammlung<br />
wurde im 20. Jh. und dank der hochwillkommenen<br />
Schenkung von vier Molas durch<br />
S. e. Don Luis e. Martínez cruz, Botschafter<br />
der republik Panama in <strong>Wien</strong>, auch am Beginn<br />
des 21. Jhs. noch erweitert. Das <strong>Museum</strong><br />
vermag somit einen einblick in eine über<br />
50-jährige Textiltradition zu bieten, die im<br />
Leben der Kuna-indianer von großer Bedeutung<br />
ist. Sie geht auf Körperbemalungen<br />
und Tätowierungen der Kuna zurück.<br />
1704 [1699] schrieb der englische Bukanier<br />
Lionel Wafer in seinem reisebericht A new<br />
Voyage and Description of the Isthmus of<br />
America über die Körperverzierung der Kuna:<br />
„Sie bringen Figuren von Vögeln, wilden<br />
Tieren, Menschen, Bäumen und ähnlichem<br />
oben und unten und überall auf ihrem Körper<br />
an […]: Aber die Figuren ähneln dem,<br />
was sie darstellen sollen, nicht besonders stark,<br />
und sie haben andere Dimensionen, so wie<br />
dies den Vorstellungen in der Phantasie entspricht.<br />
Gemalt werden sie von den Frauen,<br />
die das überaus gerne tun. An Farben bevorzugen<br />
sie rot, Gelb und Blau, in sehr<br />
kräftigen und anmutigen Tönen. […] Üblicherweise<br />
bringen sie sie mit Stiften aus<br />
Holz auf der Haut an […]. Auf diese Weise<br />
bleiben diese Bilder einige Wochen sichtbar,<br />
sie werden immer wieder erneuert. […]<br />
Aber zartere Figuren, vor allem solche ihrer<br />
berühmteren Künstler, werden tiefer eingraviert,<br />
wiederum in dieser Weise. Sie machen<br />
zunächst mit dem Pinsel und Farbe einen<br />
entwurf der Figur; dann folgen sie diesen<br />
Konturen mit einem scharfen Dorn, bis das<br />
Blut hervorkommt; dann reiben sie an dieser<br />
Stelle mit ihren Händen, wobei sie zuerst in<br />
die Farbe eintauchen, mit der sie malen. Das<br />
auf diese Weise entstandene Bild kann nicht<br />
mehr entfernt werden.“<br />
Die rechteckigen Stoffbilder der traditionell<br />
v. a. von Frauen angefertigten Molas sind oft<br />
symmetrisch aufgebaut, sie werden auf Vorder-<br />
und rückseite der Frauenblusen befestigt<br />
und gelegentlich ausgetauscht. Die dominierende<br />
Farbe rot sollte übelwollende Geistwesen<br />
abwehren. Frühe Molas zeigen überwiegend<br />
geometrische Muster; in der Folge<br />
werden jedoch figurative Darstellungen, v. a.<br />
solche von Vögeln, immer populärer.<br />
Die große Beliebtheit der Molas hat die entwicklung<br />
dieser Textilkunst stark beeinflusst.<br />
Je feiner die Arbeit, je abwechslungsreicher<br />
die ausgeschnittenen Muster sind und je<br />
mehr Varianten sie aufweisen, aber auch je
mehr Textilschichten verarbeitet sind, desto<br />
qualitätvoller ist nach Meinung der Kuna-<br />
Frauen die Arbeit. Dieses Kunsthandwerk ist<br />
einerseits zum bekanntesten Symbol der<br />
Kuna-Zugehörigkeit geworden, die dadurch<br />
wesentlich gestärkt wird. Andererseits entwickelte<br />
es sich zur wichtigsten einnahmequelle<br />
der Kuna, wobei die Technik sich<br />
mittlerweile auch noch auf anderen Kleidungsstücken,<br />
auf Taschen, Kissen usw., findet.<br />
Derartige Gegenstände werden weltweit auf<br />
Märkten angeboten.<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Gerard VAn BUSSeL<br />
ausstellungen<br />
Kuratierung der Ausstellung Wald / Baum / Mensch,<br />
<strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit Axel Steinmann)<br />
Kuratierung der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft.<br />
Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, <strong>Wien</strong><br />
(MVK) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit Barbara Plankensteiner<br />
und claudia Augustat)<br />
Mitarbeit am eU-Ausstellungsprojekt RIME (réseau<br />
international des Musées d’ethnographie): Modernity<br />
(Sektion religion)<br />
Vorbereitung einer Ausstellung zur Slg. eckstein am<br />
institut für erziehungswissenschaften der Universität<br />
<strong>Wien</strong><br />
publIkatIonen<br />
Herausgabe von Ausstellungskatalog Wald / Baum /<br />
Mensch, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />
A. Steinmann); einleitungen und objekttexte ebenda<br />
Mola, Panama, San Blas-inseln, Kuna, Baumwolle, 3-lagig,<br />
H. 33,5 cm, B. 40 cm, Slg. Gerard van Bussel, inv.-nr. 189.240<br />
Ausstellungskatalog Abenteuer Wissenschaft. Etta<br />
Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, <strong>Wien</strong><br />
(<strong>Museum</strong> für Völkerkunde) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit<br />
B. Plankensteiner und c. Augustat); Etta Becker-Donner<br />
in Nord- und Mittelamerika – Direktorin, Präsidentin,<br />
Kuratorin, ebenda, 80–107<br />
Indianer-Romantik, Völkerkunde und Volksbildung:<br />
Zeichnungen von Wilhelm Watzke, in: Amerindian<br />
research. Zeitschrift für indianische Kulturen von<br />
Alaska bis Feuerland, Bd. 6/2, <strong>2011</strong>, nr. 20, 93–99<br />
(gemeinsam mit S. Huber)<br />
Indianer in die Reservationen – ihr Besitz in die Museen;<br />
oder, die Bergung letzter Güter nördlicher Plains-Kulturen<br />
durch den <strong>Wien</strong>er Pomologen Hugo M. Müller, in: Archiv<br />
für Völkerkunde 59–60, 2009–2010, 205–224<br />
Vienna’s Mesoamerican Featherworks, in: Aztecs at<br />
Mexicolore. July <strong>2011</strong>. http://www.mexicolore.co.uk/<br />
index.php?one=azt&two=aaa&id=543&typ=reg<br />
Lamafigur, objekt des Monats August <strong>2011</strong>. Die<br />
Sammlungen der Universität <strong>Wien</strong>. http://bibliothek.<br />
univie.ac.at/sammlungen/objekt_des_monats/006669.html<br />
Forschungen<br />
Österreichisch-mexikanisches Federkopfschmuckprojekt.<br />
Studien zur chicano-Kultur im Peabody essex <strong>Museum</strong>,<br />
Salem, MA, USA.<br />
Ansichtskarten zu Mexiko, in Zusammenarbeit mit<br />
den Kollegen von inAH, Mexiko-Stadt, im rahmen der<br />
Vorbereitungen zu einer charles B. Waite-Ausstellung<br />
bzw. von möglichen restaurierungen in Mitla, oaxaca,<br />
Mexiko (Fortsetzung).<br />
Sammlungsrecherche zu Karl von Löffelholz, Kalifornien.<br />
Mitarbeit am eU-Projekt Read Me II.<br />
Beteiligung am eU-Projekt Multilateral Training for<br />
<strong>Museum</strong> Professionals (MUSE-TRAIN) im rahmen des<br />
Programms Fazilität zur Förderung der Zivilgesellschaft<br />
EU – Türkei, Interkultureller Dialog: Museen (ICD-MUSE).<br />
sÜdamerIka<br />
sammlungen mVk<br />
etta becker-donner In brasIlIen<br />
im Fokus stand <strong>2011</strong> das Forschungsprojekt<br />
zu den Brasilienexpeditionen von etta Becker-<br />
Donner in den Jahren 1954 und 1956. Bereits<br />
2009 hatte eine Delegation von Vertretern<br />
der Kanoê und Makurap das <strong>Museum</strong> für<br />
Völkerkunde besucht, um sich die Sammlungen<br />
anzusehen, die etta Becker-Donner auf<br />
ihren expeditionen zusammengetragen hatte.<br />
Auf einladung von José Augusto Kanoê besuchte<br />
claudia Augustat ihn und seine<br />
Familie in ricardo Franco. Begleitet wurde<br />
sie von Beth conklin von der Vanderbilt<br />
University in nashville, mit der sie auf den<br />
Spuren von etta Becker-Donner auch die Warí<br />
am rio Pacaás novos besuchte. Die Warí<br />
zeigten großes interesse an den Fotos, die etta<br />
Becker-Donner 1956 bei einem erstkontakt<br />
aufgenommen hatte; ebenso wie bei den<br />
Kanoê besteht auf beiden Seiten der Wunsch<br />
nach einer längerfristigen Kooperation. Die<br />
ergebnisse und eindrücke dieser reise flossen<br />
in die Ausstellung Abenteuer Wissenschaft.<br />
Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika<br />
ein und sind ein weiteres Beispiel<br />
für Projekte des Hauses, die unter dem Leitgedanken<br />
Shared Cultural Heritage stehen.<br />
etta Becker-Donner<br />
83
84 museum FÜr VÖlkerkunde<br />
sÜdamerIka<br />
sammlungszugänge<br />
schenkungen<br />
inv.-nr. 189.061<br />
Tanzmaske, Tikuna, Grenzgebiet Brasilien/<br />
Peru/Kolumbien (Slg. John Marshall)<br />
inv.-nrn. 189.089–189.095<br />
7 ethnographische objekte der Kanoê,<br />
Brasilien (Slg. José Augusto Kanoê)<br />
inv.-nr. 189.096<br />
1 ethnographisches objekt der Kanoê<br />
(Slg. natascha Kanoê)<br />
ankäufe<br />
inv.-nrn. 189.070–189.088<br />
ethnographische objekte der Kayapó, Warí,<br />
Jabutí, Kanoê und Makurap aus Brasilien<br />
(Slg. claudia Augustat)<br />
Tanzmaske der Tikuna, Slg. John Marshall, inv.-nr. 189.061<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. claudia AUGUSTAT<br />
ausstellungen<br />
Beiträge zur Ausstellung Wald / Baum / Mensch (kuratiert<br />
von Axel Steinmann und Gerard van Bussel)<br />
Kuratierung der Ausstellung Abenteuer Wissenschaft.<br />
Etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika<br />
(gemeinsam mit Barbara Plankensteiner und<br />
Gerard van Bussel)<br />
publIkatIonen<br />
Ausstellungskatalog Abenteuer Wissenschaft. Etta<br />
Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika, <strong>Wien</strong><br />
(MVK) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit B. Plankensteiner und<br />
G. van Bussel); Auf den Spuren von Etta Becker-Donner.<br />
Von der Momentaufnahme zur Kontextualisierung<br />
einer Sammlung, ebenda, 63–71; Begegnungen mit<br />
den Kanoê, ebenda, 73–79 (gemeinsam mit<br />
J. A. Kanoê und W. Kapfhammer)<br />
einleitungen und objekttexte in: Ausstellungskatalog<br />
G. van Bussel – A. Steinmann (Hgg.), Wald / Baum /<br />
Mensch, <strong>Wien</strong> (MVK) <strong>2011</strong><br />
Unsichtbare Welten. Mensch/Natur/Übernatur<br />
(ethnologie Bd. 44), eMLAAK – Schnittstelle für<br />
ethnomedizinischen Austausch und interkulturellen<br />
Kontakt, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />
Sacred Musical Instruments in <strong>Museum</strong>s: Are they<br />
sacred?, in: D. Hill – J.-P. chaumeil (Hgg.), Burst of<br />
Breath. Indigenous Ritual Wind Instruments in Lowland<br />
South America, University of nebraska Press<br />
redaktion von: Verein Freunde der Völkerkunde.<br />
Mitteilungsblatt i–iV, <strong>2011</strong><br />
rückentragkorb, Warí, Brasilien, inv.-nr. 189.084<br />
Forschungen<br />
Materielle Kultur und kulturelles Gedächtnis.<br />
Die ethnographischen Sammlungen der österreichischen<br />
Brasilienexpedition 1817–1835.<br />
Die ethnographischen Sammlungen der Brüder<br />
Schomburgk aus Guyana 1836–1844.<br />
Die Brasilien-Expeditionen von Etta Becker-Donner 1954<br />
und 1956 (gemeinsam mit Beth conklin, Vanderbilt<br />
University nashville).<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
10.2. Forschung am <strong>Museum</strong>. Zwei Beispiele aus dem<br />
<strong>Museum</strong> für Völkerkunde <strong>Wien</strong>, München, MVK<br />
5.–8.4. Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz,<br />
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats zu The<br />
Presentation of the Non-European Collections in<br />
the Humboldt-Forum<br />
12.–14.4. Madrid, Museo de América, RIME-Workshop<br />
Ethnography <strong>Museum</strong>s in the Contemporary<br />
22.–26.6. Belem, Brasilien, SALSA-Tagung Materializing<br />
Memory: <strong>Museum</strong>s’ Changing Roles in Indigenous<br />
Cultural Politics (gemeinsam mit Beth conklin,<br />
Vanderbilt University nashville)<br />
12.7. rondônia, Fundação Universidade Federal de<br />
rondônia, colóquio sobre Formação de identidade<br />
cultural Rondônia. Uma história de pesquisa<br />
antropológica com os povos indígenas em Rondônia<br />
25.8. Brasilianische Federarbeiten, MVK (gemeinsam<br />
mit Peter Duschl)<br />
14.–18.9. <strong>Wien</strong>, Tagung der Deutschen Gesellschaft<br />
für Völkerkunde Die Brasilienexpeditionen von<br />
Etta Becker-Donner 1954 und 1956. Ein aktueller<br />
Feldbericht<br />
Kopfschmuck aus Palmblättern, oberarmbänder mit stilisiertem<br />
Kopfschmuck, Kayapó, Brasilien, inv.-nrn. 189.072; 189.071 a,b
Fotosammlung<br />
nachInVentarIsIerung<br />
Die bereits in den Vorjahren begonnene<br />
nachinventarisierung, welche durch die<br />
vorangegangene Vakanz der Fotosammlung<br />
notwendig geworden war, konnte ebenso<br />
wie die Digitalisierung des Bestandes auch<br />
in diesem Jahr erheblich vorangebracht<br />
werden.<br />
sammlungszugänge<br />
Mit der emsigen und zuverlässigen Hilfe von<br />
eva Hackl war es möglich, insgesamt 1.889<br />
Glasplatten und Glas-Dias in den Bestand der<br />
Fotosammlung aufzunehmen (VF_90.381 –<br />
VF_92.270).<br />
Zu den neu inventarisierten Beständen<br />
zählen unter anderem die Fotografien<br />
VF_91.430 – VF_91.444 (Slg. Fürer-Haimendorf;<br />
indien; naga); VF_91.445 – VF_91.482<br />
(Slg. Leon Balner; indonesien; Borneo) und<br />
VF_92.225 – VF_92.246 (Slg. richard oldenburg;<br />
Afrika, Kamerun). Des Weiteren konnte<br />
die einarbeitung und Pflege der Sammlungen<br />
in das TMS, wie auch die dortige nachtragung<br />
von informationen aus den inventarbänden<br />
(name des Sammlers, geographische<br />
Zuordnung, Beschlagwortung etc.) vorangetrieben<br />
werden.<br />
Durch die Mithilfe eines Praktikanten von<br />
der Universidad complutense de Madrid,<br />
nicolás Leyva Townsend, war es außerdem<br />
möglich, einen Teil der Becker-Donner-<br />
Sammlung zu scannen und somit für die<br />
weitere wissenschaftliche Bearbeitung zugänglich<br />
zu machen (ca. 1.200 Fotografien:<br />
VF_76104 – VF_80622). eine weitere Unterstützung<br />
erhielt die Fotosammlung durch<br />
das Praktikum von nathalie czihak und<br />
die fleißige Hilfe der ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />
Herrn Paul erhart und Herrn Dkfm.<br />
Manfred orange.<br />
Der Besucherverkehr und die Öffentlichkeitsarbeit<br />
nehmen einen immens wichtigen Teil<br />
der Tätigkeit der Fotosammlung ein, was<br />
auch an der umfangreichen Zahl der Anfragen<br />
in letzter Zeit zu erkennen ist. Die<br />
geleistete Öffentlichkeitsarbeit soll aufgrund<br />
ihrer relevanz für die Fotosammlung und<br />
das gesamte Haus weiter forciert werden, so<br />
dass langfristig gesehen eine noch größere<br />
Zahl an Leihanfragen und andere finanzielle<br />
Mittel einbringende Projekte akquiriert<br />
werden können. Auch sind hier die zahlreichen<br />
Anfragen zu Publikationsvorhaben<br />
und anderen Projekten zu nennen, die eine<br />
prioritäre Bedeutung für die Arbeit in<br />
der Fotosammlung in Form von recherchearbeiten<br />
und Abwicklung haben.<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
christine ZAcKeL, M.A.<br />
ausstellungen<br />
Kuratorische Assistenz der niederösterreichischen<br />
Landesausstellung <strong>2011</strong> Erobern – Entdecken – Erleben<br />
in carnuntum<br />
Forschungen<br />
Dissertationsvorhaben zu einer historischen Kulturanalyse<br />
der westgrönländischen Gesellschaft zu Beginn<br />
des 19. Jahrhunderts unter anderem anhand der<br />
Karl Ludwig Giesecke-Sammlung des <strong>Museum</strong>s für<br />
Völkerkunde, <strong>Wien</strong>.<br />
eine Frau flicht ein Körbchen, San Miguel, Boyaca,<br />
Kolumbien, um 1970, inv.-nr. VF 76.261<br />
archIV<br />
sammlungen mVk<br />
im Zusammenhang mit der fortlaufenden<br />
inhaltlichen erfassung des Archivbestandes<br />
lag <strong>2011</strong> das Hauptaugenmerk auf recherchen<br />
zu einzelnen objekten. Die fruchtbare<br />
Zusammenarbeit mit befreundeten institutionen<br />
wie dem Jüdischen <strong>Museum</strong>, dem<br />
naturhistorischen <strong>Museum</strong> und anderen<br />
konnte weiter gepflegt werden.<br />
ÖFFentlIchkeItsarbeIt und<br />
benutzerbetreuung<br />
Fünf Mitarbeiterinnen des For Muse-Projektes<br />
Euphorischer Anfang – dysphorische Gegenwart:<br />
Anthropologische Sammlungen im<br />
Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und<br />
Ethik an der Anthropologischen Abteilung<br />
des naturhistorischen <strong>Museum</strong>s in <strong>Wien</strong><br />
wurden bei intensiven recherchen zu<br />
Sammlungen bzw. Sammlern in asiatischen,<br />
ozeanischen, afrikanischen und südamerikanischen<br />
regionen betreut. – Betreuung einer<br />
Diplomandin sowie von Studenten und<br />
Wissenschaftlern aus dem in- und Ausland.<br />
proVenIenzForschung<br />
Die weitgehend von Dr. Gabriele Anderl betreute<br />
Provenienzforschung stand <strong>2011</strong> im<br />
Zeichen der Arbeiten an einem vorläufigen<br />
endbericht über die erwerbungen der Jahre<br />
1933 bis 2010. Dabei ging es vor allem um<br />
eine Bewertung der erwerbungen in diesem<br />
Zeitraum in Form von eintragungen in die<br />
Bilddatenbank TMS. Weiters wurden umfangreiche<br />
Dossiers zum Fall Ludwig von<br />
Höhnel sowie zur Sammlung Friedrich Wolff-<br />
Knize fertiggestellt.<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Mag. ildikó cAZAn-SiMÁnYi<br />
Forschungen<br />
Sichtung und Vorbereitung des archivalischen Materials<br />
zu otto Finsch für das ethnographische Kabinett.<br />
recherchen zu Zeichnungen von Baobabbäumen aus<br />
dem nachlass von robert Unterwelz (um 1880 – 1927)<br />
für die Ausstellung Wald / Baum / Mensch.<br />
ein Teilnachlass, bestehend aus einem reisetagebuch,<br />
notizen, ethnographischen und sprachlichen Studien, erzählungen,<br />
Zeichnungen, Skizzen und Briefen aus ostafrika<br />
kam 1990 als Geschenk aus dem nachlass von Gudrun<br />
Unterwelz, der Tochter des Forschers, in das Archiv des<br />
<strong>Museum</strong>s für Völkerkunde und wurde hier untersucht.<br />
85
86 museum FÜr VÖlkerkunde<br />
archIV bIblIothek<br />
recherchen zum altmexikanischen Federkopfschmuck,<br />
Suche nach Hinweisen auf eine restaurierung sowie auf<br />
die Anfertigung einer in Mexiko befindlichen Kopie.<br />
Suche nach Hinweisen zur Provenienz eines chinesischen<br />
Stellschirmes.<br />
Das Projekt Der schriftliche Nachlass von Etta Becker-<br />
Donner zur erschließung des im Archiv des <strong>Museum</strong>s für<br />
Völkerkunde befindlichen nachlasses von etta<br />
Becker-Donner, Direktorin des <strong>Museum</strong>s von 1964 bis<br />
1975, wurde <strong>2011</strong> in Vorbereitung auf die Ausstellung<br />
Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-Donner in Afrika<br />
und Lateinamerika abgeschlossen. Der nachlass ist nun<br />
in 13 Archivboxen geordnet.<br />
Wie auch in den vergangenen Jahren wird das laufende<br />
Projekt Biographische Separata, dessen Ziel eine Dokumentation<br />
biographischer Hinweise und weiterführender<br />
informationen zu Sammlern und Forschungsreisenden<br />
ist, ergänzt und erweitert.<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
23.–25.3. <strong>Wien</strong>, MAK – Österreichisches <strong>Museum</strong> für<br />
Angewandte Kunst/Gegenwartskunst, internationales<br />
Symposium Kunst sam meln – Kunst han deln der<br />
Kommission für Provenienzforschung des Bundesministeriums<br />
für Unterricht, Kunst und Kultur<br />
24.–26.11. Graz, Joanneum, Österreichischer <strong>Museum</strong>stag,<br />
in Zusammenarbeit mit der <strong>Museum</strong>sakademie<br />
Joanneum<br />
robert Unterwelz, Baobab, Tanzania, vermutlich<br />
Ugogo, Aquarell in den Briefen an die eltern, um<br />
1913, MVK, Archiv, nachlass Unterwelz<br />
gesamtbestand: 144.572 medIen<br />
Dem <strong>Museum</strong> für Völkerkunde in <strong>Wien</strong> ist<br />
seit seiner Gründung eine wissenschaftliche<br />
Bibliothek angeschlossen. Aufgrund ihrer<br />
großen Zahl an historischen Büchern wurde<br />
der Bibliothek 2001 der Status einer eigenständigen<br />
<strong>Museum</strong>ssammlung zuerkannt.<br />
Die öffentlich zugängliche Bibliothek deckt<br />
mit ihren Beständen sämtliche für die ethnologie<br />
bzw. die Kultur- und Sozialanthropologie<br />
relevante regionalgebiete ab. Der Bibliotheksbestand<br />
umfasst nicht nur „traditionelle“<br />
Medien wie Bücher, Zeitschriften, Atlanten<br />
etc., sondern zunehmend auch DVDs, Videos,<br />
cD-roMs und Audiokassetten. Darüber hinaus<br />
können alle interessierten die mit einem<br />
Lesesaal ausgestattete Leihbibliothek in vollem<br />
Umfang kostenlos nutzen. Die Ausleihfrist<br />
der Bücher beträgt, wenn nicht anders angegeben,<br />
30 Tage. – im Jahr <strong>2011</strong> wurde<br />
die Sammlung der Bibliothek durch Kauf,<br />
Tausch und Schenkung um insgesamt 1.478<br />
Medien erweitert.<br />
proJekte<br />
Digitalisierung historischer Werke, u. a.: ost-<br />
und West-indischer wie auch Sinesischer Lust-<br />
und Stats-Garten, erasmi Francisci, nürnberg:<br />
in Verlegung Johann A. endters und Wolfgang<br />
desz jüngern Sel. erben, 1668, [20] Bl.,<br />
1762 S., LXiii, [18] Bl.: ill., inv.-nr. 1.971 Hist.<br />
bestandsVerwaltung<br />
neuInVentarIsIerungen<br />
An neuerwerbungen wurden im Jahr <strong>2011</strong><br />
insgesamt 30 Sammlungen (Post nr.) mit<br />
277 objekten in den Sammlungsbestand<br />
des <strong>Museum</strong>s aufgenommen. Den größten<br />
Zugang verzeichnete dabei die Sammlung<br />
Afrika südlich Sahara mit 142 inventarnummern.<br />
Der überwiegende Teil dieses<br />
Bestandszuwachses (244 objekte) waren<br />
Schenkungen.<br />
Die neuerwerbungen wurden inventarisiert,<br />
begast und teilweise fotografiert, mit Barcodekarten<br />
versehen und in die bestehende<br />
(regionale und sachliche) Struktur der<br />
Sammlungs depots aufgenommen. Die Standorte<br />
wurden elektronisch erfasst.<br />
obJektbewegungen<br />
im Jahre <strong>2011</strong> wurden im Zusammenhang<br />
mit Leihgaben, Sonderausstellungen und<br />
ethnographischen Kabinetten insgesamt<br />
3563 objektbewegungen verzeichnet, wobei<br />
alle objektentnahmen und rückführungen<br />
in der Datenbank erfasst wurden.<br />
pFlege der sammlungsdepots<br />
Die Lagerung der Sammlungsbestände wurde<br />
auch im Jahr <strong>2011</strong> nach regionalen und<br />
funktionalen Kriterien sowie nach konservatorischen<br />
Gesichtspunkten kontinuierlich verbessert.<br />
Schwerpunkte waren im Jahre <strong>2011</strong><br />
die Depots von Südamerika und nordamerika<br />
sowie das provisorische Textildepot. insgesamt<br />
wurden im Zuge dieser optimierungsmaßnahmen<br />
für 1.481 objekte neue Standorte<br />
im Depot vergeben.<br />
Die einbindung des Textildepots in die elektronische<br />
Standortverwaltung wurde <strong>2011</strong><br />
begonnen und wird voraussichtlich 2012<br />
abgeschlossen sein.<br />
dIgItalIsIerung der InVentarbände<br />
Die inventarbände (objektinventar und<br />
Fotothek) wurden gescannt und stehen nun<br />
den Mitarbeitern sowie externen Gastwissenschaftlern<br />
digital zur Verfügung.
konserVIerung und restaurIerung<br />
Die große Anzahl von ca. 4.500 objekten,<br />
die für Ausstellungen und entlehnungen<br />
dokumentiert, konserviert und in vielen<br />
Fällen auch restauriert wurden, machte<br />
<strong>2011</strong> zu einem äußerst arbeitsintensiven Jahr<br />
für die Abteilung Konservierung im MVK.<br />
Die Konservatorinnen waren zudem für zahlreiche<br />
Auf- und Abbauten der objekte, deren<br />
kontinuierliche Zustandskontrolle und ihre<br />
klimatische Betreuung an verschiedenen<br />
natio nalen und internationalen Standorten<br />
veranwortlich. Für zahlreiche Projekte musste<br />
auch die Arbeit der Fotografen im Haus konservatorisch<br />
begleitet werden. Zur Bewältigung<br />
der konservatorischen Tätigkeiten im<br />
Haus hatte die Abteilung Unterstützung<br />
von 11 Praktikantinnen und Volontärinnen.<br />
initiiert durch die Abteilung wurden von<br />
Studentinnen der Akademie der bildenden<br />
Künste einige Semesterarbeiten abgeschlossen,<br />
die Betreuung zweier Diplomarbeiten<br />
ebenda und einer Doktorarbeit an der<br />
Universität für angewandte Kunst dauern an.<br />
Auch in diesem Jahr wurde das internationale<br />
Projekt zur Untersuchung und Konservierung<br />
des mexikanischen Federkopfschmucks<br />
(inv.-nr. 10.402) fortgeführt, zudem wurde<br />
mit der Untersuchung und Konservierung<br />
des großen chinesischen Schnitzlackstellschirms<br />
(inv.-nr. 71.233) begonnen.<br />
Stellschirm inv.-nr. 71.233, Vorderseite, Gesamtansicht vor<br />
der Konservierung, china, Qing Dynastie, Periode Qianlong<br />
(1736–1796), Schnitzlack, Höhe ca. 2,60 m, Breite ca. 3,30 m<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Mag. Gerhard Florian rAiner<br />
lehrtätIgkeIt<br />
SS <strong>2011</strong> Komplexe Materialgruppen, <strong>Wien</strong>, Akademie<br />
der bildenden Künste <strong>Wien</strong>, Vorlesung<br />
Mag. christiane JorDAn<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
28.–29.4. Materials and Methods for the Cleaning of<br />
Works of Art, <strong>Wien</strong>, Akademie der bildenden Künste <strong>Wien</strong><br />
16.6. St. Pölten, Kulturdepot, Symposium des Österreichischen<br />
restauratorenverbandes Das niederösterreichische<br />
Kulturdepot – Planung, Übersiedlung und Betrieb<br />
19.–23.9. Lissabon, ICOM-CC 16th Triennial Conference:<br />
Cultural Heritage/Cultural Identity: The Role of Conservation<br />
11.–12.11. Stuttgart, Staatliche Akademie der Bildenden<br />
Künste, „Das Leben der Dinge“ – Ethnographika und<br />
ihre Geschichte(n) bewahren<br />
lehrtätIgkeIt<br />
SS <strong>2011</strong> Komplexe Materialgruppen, <strong>Wien</strong>, Akademie<br />
der bildenden Künste <strong>Wien</strong>, Vorlesung<br />
Dipl.-rest. (FH) elisabeth TArAWneH<br />
publIkatIonen<br />
Ein Eisbärenfell aus dem Hause Habsburg, Diplomarbeit<br />
Berlin, HTW Berlin<br />
Mag. roswitha ZoBL<br />
sammlungen mVk<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
20.1. Anwendung von wässrigen Reinigungsgelen,<br />
<strong>Wien</strong>, Österreichische nationalbibliothek<br />
22.–24.2. <strong>Wien</strong>, Akademie der Bildenden Künste <strong>Wien</strong>,<br />
Papierseminar des Österreichischen restauratorenverbandes<br />
Identifizieren / Charakteristika von außereuropäischen<br />
Papieren<br />
7.–8.4. Paris, Musée du quai Branly, Konferenz To study,<br />
preserve and display the tapa<br />
16.6. St. Pölten, Kulturdepot SZ Kunst, Symposium des<br />
Österreichischen restauratorenverbandes Das niederösterreichische<br />
Kulturdepot – Planung, Übersiedlung und<br />
Betrieb<br />
lehrtätIgkeIt<br />
27.6. Baststoffe/Markpapier, <strong>Wien</strong>, Akademie der<br />
bildenden Künste <strong>Wien</strong>, im rahmen der Vorlesung<br />
Komplexe Materialgruppen, Vortrag<br />
Sophie FÜrnKrAnZ<br />
Stellschirm inv.-nr. 71.233, rückseite, Gesamtansicht<br />
vor der Konservierung<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
26.–28.10. London, British <strong>Museum</strong>, Tagung zum Thema<br />
„integrated Pest Management“ Pest Odyssey <strong>2011</strong>:<br />
Ten Years Later<br />
87
88 museum FÜr VÖlkerkunde<br />
museum und publIkum<br />
neben allgemeinen Überblicksführungen für<br />
erwachsene und Kinder und Sonderführungen<br />
für angemeldete Gruppen, Kooperationspartner<br />
und bei raumvermietungen wurden<br />
von <strong>Museum</strong> und Publikum im MVK zahlreiche<br />
Vermittlungsprogramme durchgeführt.<br />
ausstellungen<br />
in der Ausstellung Die Kultur der Kulturrevolution.<br />
Personenkult und politisches Design<br />
im China von Mao Zedong wurden ausgehend<br />
vom Beispiel der politischen Propaganda<br />
chinas in der Zeit von 1966 bis<br />
1976 unter anderem für die Schulfächer Geschichte,<br />
politische Bildung, bildnerische<br />
Gestaltung, Deutsch und Latein Phänomene<br />
der politischen Beeinflussung, deren Werbestrategien<br />
und intentionen sowie Beispiele<br />
demagogischer Manipulation und Plakatkunst<br />
in Vergangenheit und Gegenwart erarbeitet.<br />
Für jüngere Kinder stand insbesondere das<br />
Thema des Sammelns im Mittelpunkt. Bei<br />
einem Aktionstag konnten Kinder ihre eigenen<br />
Sammlungen vorstellen und auf Wunsch<br />
tauschen.<br />
Ab Herbst stand die Ausstellung Wald /<br />
Baum / Mensch im Zentrum der Vermittlungstätigkeit.<br />
Je nach Alter und interesse der<br />
Zielgruppe wurden für Schulen und Kin dertages<br />
heime Arbeits- und Spielblätter sowie<br />
rätselrallyes zu den Themen der Ausstellung<br />
Ferienspielaktion rabe und andere Tiere<br />
Foto: Manfred Kaufmann<br />
open House<br />
zur Verfügung gestellt und eigene Würfel-<br />
und Brettspiele zum Thema Baum, Wald<br />
und Waldbewohner produziert. Für Schulen<br />
mit nachmittagsbetreuung wurde zu dieser<br />
Aus stellung gemäß den richtlinien zur Leseförderung<br />
ein eigenes 3-monatiges Angebot<br />
erstellt.<br />
FerIenspIelaktIon<br />
Bei der Ferienspielaktion in den Monaten<br />
Juli und August wurden Projekte angeboten,<br />
die unabhängig von Ausstellungen<br />
stattfinden können, da die dabei behandelten<br />
objekte aus der Lehrsammlung des<br />
<strong>Museum</strong>s stammen und somit jederzeit<br />
verfügbar und benutzbar sind. in leichter<br />
Abänderung der inhalte konnten sie ab<br />
September als neues ständiges Vermittlungsprogramme<br />
für Schulen angeboten<br />
werden. Die Themen umfassten: Augen zu!<br />
Unbekanntes entdecken – Neues erfahren;<br />
Rabe und andere Tiere – Tiermythen aus<br />
aller Welt und Spielend um die Welt – bekannte<br />
und unbekannte Spiele.<br />
Neujahrsbäume, Wunschbäume und Glücksbringer<br />
waren das Thema beim Winterferienspiel.<br />
Dabei wurden verschiedene Wahrsagespiele<br />
ausprobiert, neujahrsbräuche aus<br />
diversen Ländern – auch alte, fast vergessene<br />
aus Österreich – vorgestellt und allerlei<br />
Glücks bringer gebaut.<br />
Workshop „ethno-Kids“<br />
Foto: Manfred Kaufmann<br />
ethno-kIds<br />
Bei der monatlichen Aktionsreihe Ethno-Kids<br />
für Freizeitkinder wurden, und zwar zum Teil<br />
in Kooperation mit <strong>Wien</strong>Xtra, Workshops und<br />
Werkkurse angeboten, wobei die Kinder<br />
und Jugendlichen auf spielerische Art Teile<br />
der Ausstellung erkundeten und in handwerklicher<br />
und künstlerischer Tätigkeit das<br />
erfahrene umsetzen konnten.<br />
Bei der Serie Märchen von nebenan wurden<br />
im rahmen der Führung Wald- und Baummärchen<br />
aus aller Welt vorgestellt sowie im<br />
Anschluss daran in Bastelarbeiten, collagen<br />
und darstellendem Spiel umgesetzt. ein Workshop<br />
hatte das Thema Geschmückte Bäume<br />
zum inhalt. Dabei wurde unter anderem<br />
Schmuck gebastelt, mit dem der Weihnachtsbaum<br />
im Foyer des <strong>Museum</strong>s von den<br />
Kindern aufgeputzt wurde.<br />
open house, lange nacht der<br />
museen<br />
Der Aktionstag Open House in der Neuen Burg<br />
und die Lange Nacht der Museen standen<br />
ebenfalls im Zeichen der Wald-Ausstellung.<br />
Tanzvorführungen zum Thema Holz oder Darbietungen<br />
mit Holzinstrumenten sowie eine<br />
Demonstration zum Bau von instrumenten<br />
aus Waldfundstücken standen am Programm<br />
und begeisterten dabei tausende Gäste.
Vorträge, ausstellungsgespräche<br />
Vorträge, Ausstellungsgespräche und künstlerische<br />
Darbietungen wurden als rahmenprogramm<br />
zu allen Sonderausstellungen<br />
organisiert und veranstaltet – sofern sie<br />
nicht vom Verein Freunde der Völkerkunde<br />
angeboten wurden.<br />
in den Monaten Juli und August gab es<br />
unter anderem Schnupperkurse zu verschiedenen<br />
Themen. Besonders der Workshop<br />
Tango Argentino erwies sich dabei als äußerst<br />
publikumswirksam, sodass es ab Herbst<br />
wöchentliche Tangokurse mit Milonga gab,<br />
die weiterhin sehr gut besucht waren. Für<br />
Senioren wurde das Projekt Weniges kann<br />
viel erzählen realisiert.<br />
beneFIzVeranstaltung Japan<br />
Am 1. Mai fand mit persönlicher Unterstützung<br />
des japanischen Botschafters, S. e. iwatani<br />
Shigeo, und in Zusammenarbeit mit dem<br />
institut für ostasienwissenschaften der Universität<br />
<strong>Wien</strong>, der österreich-japanischen Gesellschaft,<br />
ikebana-international und der japanischen<br />
Schule in <strong>Wien</strong> eine Benefizveranstaltung<br />
für Japan statt. Der gesamte reinerlös der<br />
Veranstaltung, die von mehr als 700 Personen<br />
besucht wurde, ging direkt an die Bewohner<br />
der Kleinstadt Futaba, die nach dem erdbeben,<br />
dem Tsunami und der Atomkatastrophe aus<br />
ihrer Stadt evakuiert werden mussten.<br />
„ethno-Kids“<br />
FortbIldungsVeranstaltungen<br />
im Jahr <strong>2011</strong> wurden zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen<br />
und Workshops für Lehrerinnen,<br />
Kuratoren und Kulturvermittler<br />
angeboten, darunter im September mit<br />
Unterstützung von icoM-Österreich und<br />
der U.S.-Botschaft der Vortrag von George<br />
e. Hein (Prof. em., Graduate School of Arts<br />
and Social Sciences, Lesley University in<br />
cambrigde, Mass.) A Democratic Theory of<br />
<strong>Museum</strong> Education. er ging der Frage nach,<br />
wie demokratisch strukturiert Museen sind<br />
und vor allem, wie sich das in den Angeboten<br />
an die Öffentlichkeit, in den Sammlungsbeständen<br />
und in deren Bearbeitung<br />
äußert und welche rolle hierbei dem Personenkreis<br />
zukommt, der sich zentral mit<br />
den Benutzer/innen und deren Begegnung<br />
sowie mit der relevanz der Angebote auseinandersetzt.<br />
im november fand im rahmen<br />
der Vermittlungsinitiative „Kulturvermittlung<br />
mit Schulen in Bundesmuseen“ die 2. Seminartagung<br />
für die Kulturvermittler/innen der<br />
Österreichischen Bundesmuseen zum Thema<br />
Jugendliche im <strong>Museum</strong>: Zugänge und<br />
Methoden statt. nach einführungsvorträgen<br />
wurden in Workshops die vorgestellten Anstöße<br />
praktisch angewandt und bearbeitet.<br />
Benefizveranstaltung für Japan<br />
Foto: Manfred Kaufmann<br />
leIhgaben<br />
sammlungen mVk<br />
im Jahr <strong>2011</strong> war das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />
mit 607 Leihgaben an 13 Sonderausstellungen<br />
im in- und Ausland beteiligt.<br />
Workshop: Tango Argentino mit Maria<br />
casán & Pablo Ávila<br />
Lange nacht der Museen, naturholz-instrumentenbau mit<br />
reinhard Simbürger, Foto: John D. Marshall<br />
89
90 sammlung<br />
SAMMLUnGen DeS<br />
ÖSTerreicHiScHen THeATerMUSeUMS
ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />
dIrektIon<br />
Dr. Thomas TrABiTScH, Direktor<br />
Andreas KUGLer, stv. Direktor<br />
Ursula KLein<br />
Heinrich ScHWeiGer<br />
bÜhnenmodelle und kostÜme<br />
Hr Dr. Ulrike DeMBSKi<br />
theatergraFIk, plakate und programme<br />
Mag. Daniela FrAnKe<br />
MMag. Alexandra STeiner-STrAUSS<br />
Ar Gertrud FiScHer<br />
autographen und nachlässe<br />
Dr. christiane MÜHLeGGer-HenHAPeL<br />
Dr. Kurt iFKoViTS<br />
Dr. Lydia GrÖBL<br />
archIV, FIgurentheater, QuIsQuIlIen und<br />
gemälde<br />
or Mag. Karin neUWirTH<br />
proVenIenzForschung<br />
Andreas KUGLer<br />
Mag. ilse eicHBerGer<br />
Mag. christina GScHieL<br />
Mag. Martina JÄGer<br />
FotograFIsche sammlung<br />
Foi Haris BALic<br />
christian WiTTMAnn<br />
handzeIchnungen<br />
Dr. Vana GreiSeneGGer (bis 31.12.; Pension)<br />
MMag. Alexandra STeiner-STrAUSS<br />
bIblIothek<br />
othmar BArnerT<br />
Mag. claudia MAYerHoFer<br />
restaurIerung<br />
Mag. Mirjam BAZÁn cASTAneDA<br />
Anna FeMi-MeBAreK<br />
Mag. Kurt LiST<br />
Mag. nadja PoHn<br />
Mag. isabelle ZATScHeK<br />
museum und publIkum<br />
Mag. Karin MÖrTL<br />
Katharina ScHoLZ-MAnKer<br />
Mag. christine GoBBi<br />
Mag. Stefanie VAn FeLTen<br />
Bettina HornUnG<br />
dIrektIon<br />
allgemeInes<br />
Das Österreichische Theatermuseum stand<br />
im Jahre <strong>2011</strong> ganz im Zeichen seines<br />
20. Geburtstags, hatte es doch am 26. oktober<br />
1991 im Palais Lobkowitz erstmals seine<br />
Pforten geöffnet. Seitdem konnte es durch<br />
vielfältige Aktivitäten seinen ruf als Dokumentationsstätte<br />
österreichischer und internationaler<br />
Theatergeschichte sowie als ort<br />
viel besprochener Ausstellungen in der österreichischen<br />
<strong>Museum</strong>slandschaft und über die<br />
Grenzen unseres Landes hinaus festigen.<br />
eines der Anliegen der letzten Jahre war es,<br />
den Besuchern durch Ausstellungen einen<br />
Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen und –<br />
ohne die mit dem Geschehen auf der Bühne<br />
verbundene illusion zu nehmen – den nötigen<br />
Arbeitsaufwand bewusst zu machen, bis eine<br />
inszenierung zur Premiere kommt. nach vorangegangenen<br />
Projekten über die Arbeit des<br />
Bühnenbildners sowie über die so oft und<br />
noch immer verkannte Bedeutung des Lichts<br />
auf der Bühne präsentierte das Österreichische<br />
Theatermuseum <strong>2011</strong> unter dem Titel<br />
Verkleiden – Verwandeln – Verführen eine<br />
Auswahl seiner aus etwa 2.000 Theaterkleidern,<br />
Hüten, Schuhen und requisiten bestehenden<br />
Sammlung von Bühnenkostümen.<br />
im Mittelpunkt stand somit die Arbeit des<br />
Kostümbildners und das Theaterkostüm in<br />
all seiner Vielfalt und Bedeutung. Als resultat<br />
mehrjähriger Forschungstätigkeit erschien zu<br />
dieser erstmals in diesem Umfang gezeigten<br />
Sammlung ein Œuvrekatalog, der zugleich<br />
einen einblick hinter die Kulissen der Kostümwerkstatt<br />
der Österreichischen Bundestheater<br />
gestattet.<br />
Die im Sommer präsentierte Ausstellung<br />
Ungezähmte Natur. Bühnenbilder aus drei<br />
Jahrhunderten belegte, wie oft und facettenreich<br />
die Phantasie der Theaterschaffenden<br />
in die wilde natur flüchtete. Mit nur wenigen<br />
Ausnahmen waren dabei objekte aus unserer<br />
Sammlung von Handzeichnungen zu sehen,<br />
verfügt diese doch über einen reichtum, auf<br />
den die verschiedensten institutionen aus dem<br />
in- und Ausland für ihre Forschungs- und<br />
sammlungen Ötm<br />
Ausstellungsprojekte gerne zurückgreifen, was<br />
wiederum für uns von großer Bedeutung ist,<br />
weil gerade aus dieser Zusammenarbeit auf<br />
internationaler ebene neue und oft gemeinsame<br />
Projekte resultieren.<br />
ein Beispiel für eine derartige Zusammenarbeit<br />
bildete die Ausstellung Mantel der<br />
Träume. Ungarische Schriftsteller erleben<br />
<strong>Wien</strong> 1873–1936, die in Kooperation mit<br />
dem Literaturmuseum Petőfi, Budapest entstand;<br />
sie war Teil der reihe „Schriftsteller<br />
mit Gepäck“, die das Budapester <strong>Museum</strong><br />
mit der Absicht startete, einen einblick in die<br />
Geschichte jener Beziehungen zu gewähren,<br />
die die ungarische literarische Kultur mit den<br />
großen geistigen Zentren europas unterhielt.<br />
Dass <strong>Wien</strong> einen Meilenstein in dieser reihe<br />
bilden musste, lag auf der Hand, wenn man<br />
bedenkt, wie eng Geschichte und Kultur der<br />
beiden Städte miteinander verwoben sind.<br />
Der Umstand, dass Ungarn im ersten Halbjahr<br />
<strong>2011</strong> erstmals den eU-Vorsitz innehatte,<br />
war ein Grund mehr, die Ausstellung in <strong>Wien</strong><br />
zu präsentieren.<br />
Am 21. november <strong>2011</strong> jährte sich der<br />
Todestag des deutschen Dichters Heinrich<br />
von Kleist zum 200. Mal. nach seinem spektakulären<br />
Freitod, in den er – dem „auf<br />
erden nicht zu helfen war“ – gemeinsam<br />
mit seiner Todesgefährtin Henriette Vogel<br />
ging, begann zunächst noch sehr verhalten<br />
die entdeckung eines Werkes, dessen Größe<br />
nur wenige Zeitgenossen erkannt haben. im<br />
ringen um die unbedingte Verwirklichung<br />
des eigenen Anspruchs schuf Kleist in wenigen<br />
Jahren ein literarisches und journalistisches<br />
Werk, das 200 Jahre später moderner denn<br />
je ist. Die Biographen des 19. und 20. Jahrhunderts<br />
sahen Kleist vornehmlich als einen<br />
an der Zeit gescheiterten Dichter, dessen<br />
Leben sich folgerichtig auf ein tragisches<br />
ende hin bewegt hatte. Die Ausstellung des<br />
Österreichischen Theatermuseums in Kooperation<br />
mit dem Kleist-<strong>Museum</strong> in Frankfurt<br />
(oder) stellte jedoch nicht das temporäre<br />
oder partielle Scheitern Kleists an sich selbst<br />
91
92 ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />
oder an den Umständen in den Mittelpunkt,<br />
sondern seine wichtigen und manchmal<br />
überraschenden entscheidungen.<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> stand auch im Zeichen des<br />
Jubiläums der diplomatischen Beziehung<br />
zwischen china und Österreich. Aus diesem<br />
Anlass präsentierte das Österreichische Theatermuseum<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
Österreichischen institut für china- und Südostasienforschung<br />
die Ausstellung Zauber<br />
des bunten Schattens, die sämtliche Stile<br />
des chinesischen Schattentheaters aufzeigte<br />
und von Vorführungen eines Schattentheaters<br />
aus changsha in der Provinz Hunan<br />
begleitet wurde. Darüber hinaus hat das<br />
Österreichische Theatermuseum gemeinsam<br />
mit dem Filmarchiv Austria eine kleine<br />
Ausstellung im Kulturforum in Prag gestaltet,<br />
die der Schauspielerin romy Schneider<br />
und ihrem Filmschaffen gewidmet war.<br />
Trotz der als angespannt zu bezeichnenden<br />
finanziellen Situation war es auch <strong>2011</strong> möglich,<br />
den Sammlungsbestand um für die<br />
österreichische Theatergeschichte relevante<br />
Materialien zu erweitern – erwähnt sei an<br />
dieser Stelle der Ankauf eines Konvoluts<br />
von 8 radierungen zu Stefano Landis oper<br />
Il Sant’Alessio aus dem Jahr 1634. Der größte<br />
Teil kam allerdings über den Weg der Schenkung<br />
in unser Haus, wobei der nachlass der<br />
Schauspielerin und regisseurin Hilde Weinberger<br />
sowie jener von Helmut Schwarz –<br />
Dramatiker, Dramaturg und Leiter des Max<br />
reinhard Seminars – hervorgehoben sei.<br />
Das Österreichische Theatermuseum ist auch<br />
im Jahr <strong>2011</strong> seiner Verpflichtung nachgekommen,<br />
die Zusammenarbeit mit anderen<br />
befreundeten institutionen zu pflegen. Die<br />
über eine Kooperation weit hinausreichende<br />
Freundschaft mit dem Deutschen Theatermuseum<br />
München wird zu einer Übernahme<br />
der ursprünglich für Dezember<br />
geplanten, nun im Frühjahr 2012 stattfindenden<br />
Ausstellung Welt der Operette.<br />
Glamour, Stars und Showbusiness führen.<br />
Die so gedeihliche Kooperation mit dem<br />
Kleist <strong>Museum</strong> Frankfurt (oder) lässt auf eine<br />
Fortsetzung hoffen und die Zusammenarbeit<br />
mit den instituten für Theater-, Filmund<br />
Medienwissenschaften an der Universität<br />
<strong>Wien</strong> wie auch an der Universität Köln/<br />
Schloss Wahn, mit den Theatermuseen in<br />
Laibach und Hannover, dem <strong>Museum</strong> der<br />
Mailänder Scala, dem Stadtmuseum München,<br />
der Mac nay collection/San Antonio,<br />
Texas sowie dem Bakrushin <strong>Museum</strong> Moskau<br />
konnte auch <strong>2011</strong> erfolgreich fortgesetzt<br />
werden.<br />
Mit der Villa Stuck München und dem Ausstellungszentrum<br />
„La casa encendida“ Madrid<br />
wurde und wird intensiv an einer Ausstellung<br />
mit dem Titel Die Kulisse explodiert. Friedrich<br />
Kiesler und Theater gear beitet, die anschließend<br />
an <strong>Wien</strong> (2012) von den genannten<br />
institutionen (München 2013, Madrid 2013/<br />
14) übernommen wird. Das Historische<br />
<strong>Museum</strong> Krakau berief die Direktion des<br />
Österreichischen Theatermuseums in das<br />
Programme Board zur errichtung eines<br />
Theatermuseums in Krakau, das im Frühjahr<br />
2014 in dieser für die europäische Theatergeschichte<br />
durchaus wichtigen Stadt eröffnet<br />
werden soll. Die durch die Zusammenarbeit<br />
mit dem Historischen <strong>Museum</strong> Krakau wie<br />
auch mit dem Petőfi Literaturmuseum Budapest<br />
entstandene Beziehung, die durchaus<br />
als freundschaftlich bezeichnet werden kann,<br />
bedeutet einen wichtigen Schritt in dem<br />
steten Bemühen, gemeinsamen kulturellen<br />
Vorstellungen eines wieder gemeinsamen<br />
europa gegenüber nationalen Denkschemata<br />
den Vorrang zu geben.<br />
nicht nur wegen seiner Ausstellungstätigkeit,<br />
sondern auch wegen der Vielzahl der<br />
Veranstaltungen und deren hohen Qualität<br />
konnte das Österreichische Theatermuseum<br />
seinen ruf als ort des Austausches, vor<br />
allem auf den Gebieten Theater und Musik,<br />
bekräftigen. obwohl wir die Zahl unserer<br />
Veranstaltungen wegen der angespannten<br />
finanziellen Situation zu reduzieren hatten,<br />
fanden auch <strong>2011</strong> Konzerte, Theateraufführungen,<br />
Buchpräsentationen und Vorträge<br />
als Teil eines auf die jeweilige Ausstellung<br />
abgestimmten rahmenprogramms<br />
statt. Mit diesen Veranstaltungen, die inzwischen<br />
zu einem festen Bestandteil der<br />
Aktivitäten des Hauses geworden sind, ist<br />
es erneut gelungen, die Bedeutung des<br />
Österreichischen Theatermuseums in der<br />
österreichischen <strong>Museum</strong>slandschaft hervorzuheben.<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. Thomas TrABiTScH<br />
publIkatIonen<br />
Musik und Oper in Venedig, in: Ausstellungskatalog<br />
Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg<br />
<strong>2011</strong> (gemeinsam mit r. Hopfner)<br />
Herausgabe des Ausstellungskatalogs Welt der Operette.<br />
Glamour, Stars und Showbusiness, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong> (Ausstellung:<br />
ÖTM 2012) (gemeinsam mit M.-T. Arnbom und<br />
K. clarke)
Ühnenmodelle und kostÜme<br />
im Mittelpunkt der Tätigkeiten stand <strong>2011</strong><br />
die Betreuung der <strong>Museum</strong>sbesucher in Form<br />
von themenbezogenen Spezialführungen und<br />
Aktionen rund um die Kostümausstellung.<br />
Als Höhepunkt können die zahlreichen Kostümschenkungen<br />
und Angebote gesehen<br />
werden, die im engen Zusammenhang mit<br />
der erfolgreichen Präsentation der hauseigenen<br />
Kostümsammlung erzielt worden<br />
sind und die für das Jahr 2012 einen starken<br />
Sammlungszuwachs erwarten lassen. Die<br />
zunächst nur rudimentär angelegten Modelldatensätze<br />
in der objektdatei des TMS-erfassungsprogramms<br />
wurden durch rechercheergebnisse<br />
vervollständigt, ergänzt und<br />
mit der ereignisdatei verknüpft.<br />
Die Übersiedlung eines großen Teils der<br />
Samm lung von Modellen und Kostümen aus<br />
den Depoträumen in der Hanuschgasse 3 in das<br />
neue Depot am <strong>Wien</strong>er Stadtrand war eine<br />
logistisch wie auch praktisch-orientierte Herausforderung<br />
für Sammlungsverantwortliche<br />
und restaurierung, die mit ende des Jahres<br />
<strong>2011</strong> erfolgreich abgeschlossen worden ist.<br />
sammlungszugänge<br />
modelle<br />
e 4882<br />
Der Theatermacher<br />
Autor: Thomas Bernhard<br />
Bühnenbild: Karl-ernst Herrmann<br />
Herstellung: Stefan ordelt<br />
Uraufführung: Landestheater Salzburg, 1985<br />
inv.-nr. MS S960<br />
Modell der Zauberflöte von Wolfgang A. Mozart. Staatsoper, 1988<br />
im Zusammenhang mit der Thomas Bernhard-Ausstellung<br />
2009/10 konnte die Modellrekonstruktion<br />
des Bühnenraumes erworben<br />
werden. Sie zeigt die Szenerie des Spielortes<br />
im Gasthaus Schwarzer Hirsch in Utzbach.<br />
e 4883<br />
Die Macht des Schicksals (1., 2., 3. und<br />
6. Bild)<br />
Musik: Giuseppe Verdi<br />
Bühnenbild: Pier Luigi Pizzi<br />
<strong>Wien</strong>, Staatsoper, 1974<br />
inv.-nrn. MS K372 – MS K375<br />
Aida (1. Bild, 4. Bild 1. und 2. Teil)<br />
Musik: Giuseppe Verdi<br />
Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen<br />
<strong>Wien</strong>, Staatsoper, 1973<br />
inv.-nrn. MS G744, MS G745, MS M537<br />
Die Zauberflöte<br />
Musik: Wolfgang A. Mozart<br />
Bühnenbild: Yannis Kokkos<br />
<strong>Wien</strong>, Staatsoper, 1988<br />
inv.-nr. MS M527<br />
Attila<br />
Musik: Giuseppe Verdi<br />
Bühnenbild: Ulisse Santicchi<br />
<strong>Wien</strong>, Staatsoper, 1980<br />
inv.-nr. MS K371<br />
Lulu (1., 2. und 3. Akt)<br />
Musik: Alban Berg<br />
Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen<br />
<strong>Wien</strong>, Staatsoper, 1968<br />
inv.-nrn. MS M534 – MS M536<br />
Jakob Lenz<br />
Musik: Wolfgang rihm<br />
sammlungen Ötm<br />
Bühnenbild: Dietrich Schoras<br />
Staatsoper im Künstlerhaus, 1988<br />
inv.-nr. MS U897<br />
Diese Theatermodelle zu Aufführungen in der<br />
<strong>Wien</strong>er Staatsoper zwischen 1973 und 1988<br />
sind die ersten aufgearbeiteten und wiederhergestellten<br />
objekte, die der Österreichische<br />
Bundestheaterverband dem ÖTM 2010<br />
schenkte.<br />
kostüme<br />
Heinz Zuber als clown enrico<br />
e 4867 (nachlass Heinrich Schweiger)<br />
Halskette<br />
getragen von Heinrich Schweiger als<br />
Herzog von Gloster<br />
König Heinrich VI. von William Shakespeare<br />
Kostüme: elli rolf<br />
<strong>Wien</strong>, Burgtheater, 1964<br />
inv.-nr. KS o 6391<br />
e 4984<br />
Kostüm von Heinz Zuber als clown enrico<br />
getragen ab 1975<br />
inv.-nr. KS o 6392<br />
Seit vielen Jahren ist clown enrico aus der<br />
orF-Kinderserie Am dam des bekannt und<br />
seine Beliebtheit bei Kindern und erwachsenen<br />
ungebrochen. Heinz Zuber, Mitglied des<br />
<strong>Wien</strong>er Burgtheaters, gestaltet den liebenswürdigen<br />
Spaßmacher mit viel Gespür und<br />
großer darstellerischer Meisterschaft. Sein<br />
legendäres clown-Kostüm schenkte er <strong>2011</strong><br />
dem ÖTM.<br />
Heinrich Schweiger als Herzog<br />
von Gloster in König Heinrich VI.<br />
von William Shakespeare. Burgtheater,<br />
1964<br />
93
94 ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />
theatergraFIk, plakate und programme<br />
Die eingabe und Digitalisierung der Druckgrafiken<br />
sowie der dazugehörigen Druckplatten<br />
aus dem nachlass richard Teschner<br />
ist abgeschlossen. Die einladungen, Theaterzettel,<br />
Spielpläne und inhaltsangaben zu<br />
richard Teschners Figurenbühnen wurden<br />
ebenfalls eingegeben, die Digitalisierung der<br />
objekte steht kurz bevor. im rahmen dieser<br />
eingabe wurde ein Gesamtspielplan aller<br />
nachweisbaren Aufführungen erstellt.<br />
Die Auflösung der Außendepots in der Hanuschgasse<br />
führte zur Umlagerung der von<br />
dort stammenden Bestände in das Palais<br />
Lobkowitz. Da sich darunter auch die ausländischen<br />
Theaterzettel und Programmhefte<br />
befanden, wurden diese im rahmen der<br />
Übersiedelung gesondert gesichtet und bearbeitet.<br />
Die Volontärin Petra Hofschneider<br />
überprüfte den Bestand und bettete ihn um,<br />
erneuerte die Beschriftungen und erstellte<br />
eine spielstättenbezogene eXceL-Liste.<br />
im rahmen von sammlungsübergreifenden<br />
nachlassprojekten wurden durch Dr. Andrea<br />
Huemer die Programme aus den nachlässen<br />
Hilde Weinberger, otto Tausig und Helmut<br />
Schwarz ins TMS eingegeben. in Zusammenarbeit<br />
mit Mag. claudia Mayerhofer wurden<br />
Vorbereitungen zur weiteren Digitalisierung<br />
von Theaterzetteln in Hinblick auf eine virtuelle<br />
Zusammenführung des Bestandes aus<br />
Bibliothek und Programmarchiv getroffen.<br />
sammlungszugänge<br />
Il Sant’Alessio, 3. Akt. 5. Szene: casa di eufemiano / Haus des eufemiano<br />
(Himmelfahrt des Sant’Alessio). Barockoper, rom 1634. ÖTM, inv.-nr. GS GSS5968<br />
ankäufe<br />
e 4888<br />
Folge von 8 radierungen zur oper<br />
Il Sant’Alessio, 1634, Künstler/Stecher:<br />
François collignon<br />
schenkungen (auswahl)<br />
e 4933<br />
75 Programmhefte bzw. Theaterzettel und<br />
2 Plakate aus dem nachlass Hilde Weinberger<br />
(v. a. <strong>Wien</strong>, Studio der Hochschulen)<br />
e 4944<br />
6 Theaterzettel aus Bern (Schweiz),<br />
Hotel de Musique, Direktion Georg<br />
Dengler, 1811–1812<br />
e 4955<br />
ca. 65 Plakate, ca. 170 Programmhefte,<br />
20 Monatsspielpläne, 4 Spielzeithefte,<br />
4 Jahrbücher, 2 Fächer mit Spielzeitinformationen,<br />
nachlieferung des Theaters an<br />
der <strong>Wien</strong>, eröffnungsjahr 2006 bis Spielzeit<br />
2010/11<br />
e 4963<br />
ca. 120 Programmhefte inkl. Theaterzettel,<br />
ca. 100 Programme zu Sonderveranstaltungen,<br />
ca. 300 Theaterzettel, 4 Spielzeithefte,<br />
nachlieferung der Volksoper <strong>Wien</strong>, Spielzeit<br />
2006/07 bis Spielzeit 2010/11<br />
e 4963<br />
49 Theaterzettel und 2 Plakate aus dem<br />
nachlass Helmut Schwarz (div. <strong>Wien</strong>er<br />
Theater)<br />
e 4967<br />
23 Aushangzettel und 4 Plakate aus dem<br />
nachlass Max Meinecke, <strong>Wien</strong> (Akademietheater,<br />
Burgtheater, Staatsoper, Konzerthaus),<br />
Ankara (Devlet tiyatrosu) und istanbul<br />
(Devlet tiyatrosu, Sehir tiyatrosu)<br />
e 4990<br />
Zivilporträt Henriette Sontag, radierung,<br />
1827<br />
Des Weiteren gab es verschiedene Schenkungen<br />
von Privatpersonen, überwiegend die<br />
<strong>Wien</strong>er Theater betreffend, sowie die regelmäßigen<br />
Zusendungen von Programmheften,<br />
Spielplänen und Plakaten der aktuell<br />
spielenden Theater <strong>Wien</strong>s und Österreichs.<br />
tms-eIngaben und<br />
dIgItalIsIerungen<br />
theatergrafik:<br />
Druckgrafiken von richard Teschner; Druckplatten<br />
von richard Teschner (inkl. Umschläge<br />
und Zustandsdrucke); Tapetenmusterbuch<br />
von richard Teschner; radierungen<br />
zur Barockoper Il Sant’Alessio; Kostümfigurinen<br />
zu Die Puppenfee; Theaterbaugrafiken<br />
zum Theater an der <strong>Wien</strong>; rollen-<br />
und Zivilporträts der Sängerinnen Pauline<br />
Anna Milder-Hauptmann und Wilhelmine<br />
Schröder-Devrient sowie des Sängers Johann<br />
Michael Vogl; rollenporträts des Schauspielers<br />
J. G. Wohlbrück.<br />
plakatsammlung:<br />
Plakate von richard Teschner.<br />
programmarchiv:<br />
einladungen, Spielpläne und inhaltsangaben<br />
zu richard Teschners Figurenbühnen; Theaterzettel<br />
des Hotel de Musique in Bern<br />
(Schweiz); Programmhefte zur Ausstellung<br />
Welt der Operette aus <strong>Wien</strong>, Berlin, Paris<br />
und new York.
leserbetreuung<br />
Benutzer (vor ort): 78<br />
Benutzer (per Telefon und e-Mail): 65<br />
Benutzer (gesamt): 143<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Mag. Daniela FrAnKe<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
10.2. <strong>Wien</strong>, 9. Forschungsgespräch des Don Juan Archiv<br />
<strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong>er Theaterzettel / Theaterrepertoire <strong>Wien</strong>s<br />
30.6. Das Programmarchiv des Österreichischen<br />
Theatermuseums, <strong>Wien</strong>bibliothek im rathaus,<br />
Musiksammlung, Tagung Theater-Zettel-Sammlungen<br />
(29.–30.6.)<br />
Forschungen<br />
Bearbeitung der Druckgrafiken und Druckplatten aus<br />
dem nachlass richard Teschner<br />
Bearbeitung der einladungen und Spielpläne aus<br />
dem nachlass richard Teschner sowie erstellung eines<br />
Gesamtspielplans der Teschner Figurenbühnen<br />
Betreuung der Bearbeitung der Theaterzettel und<br />
Programmhefte des Bestands zu ausländischen Theatern<br />
durch die Volontärin Petra Hofschneider<br />
Vorbereitungen zur weiteren Digitalisierung von<br />
Theaterzetteln sowohl in Bezug auf eine erfassung nach<br />
Konvoluten als auch nach einzelobjekten<br />
sonstIges<br />
Spielstättenbezogene Überprüfung und Umbettung<br />
von <strong>Wien</strong>er Theaterzetteln und Programmheften<br />
(Schlosstheater Schönbrunn inkl. Max reinhardt<br />
Seminar, Theater im redoutensaal, Komische oper<br />
bzw. ringtheater, Konzerthaus)<br />
Betreuung von Benutzern und Leihnehmern<br />
Aufarbeitung von diversen Altbeständen (u. a. aufgrund<br />
von Anfragen)<br />
MMag. Alexandra STeiner-STrAUSS<br />
publIkatIonen<br />
Venedig und das Theater, in: Ausstellungskatalog Venedig.<br />
Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg <strong>2011</strong>,<br />
141–148; objekttexte ebenda<br />
autographen und nachlässe<br />
sammlungszugänge<br />
schenkungen<br />
e 4885<br />
Material zu Fritz oesterreicher<br />
e 4886<br />
Material zu Hedwig Jürg (u. a. Korrespondenz<br />
mit Michael Heltau)<br />
e 4912<br />
eigenhändiger Brief von Karl Farkas und<br />
Typoskript-Brief von Ludwig Mohr<br />
e 4933<br />
nachlass Hilde Weinberger (Studio der<br />
Hochschulen)<br />
e 4934<br />
ca. 130 Schauspieler-Autographen und<br />
-Autogramme<br />
e 4958<br />
Konvolut betreffend Hermann romberg<br />
e 4964<br />
nachlass Helmut Schwarz<br />
Brief von Karl Farkas<br />
leserbetreuung<br />
Archivbenutzer: 114<br />
Benutzer per e-Mail: 150<br />
sammlungen Ötm<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. christiane MÜHLeGGer-HenHAPeL<br />
ausstellungen<br />
organisation der Ausstellung Mantel der Träume –<br />
ungarische Schriftsteller erleben <strong>Wien</strong> 1873–1936<br />
(3.3.–2.5.<strong>2011</strong>)<br />
Forschungen<br />
Kommentar Briefwechsel Alfred roller – Hugo von<br />
Hofmannsthal<br />
Fortsetzung TMS-eingabe nachlass caspar neher<br />
sonstIges<br />
Aufarbeitung Altbestände (inventarisierung und<br />
TMS-eingabe)<br />
TMS-Beauftragte<br />
95
96 ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />
Dr. Kurt iFKoViTS<br />
ausstellungen<br />
Kurator der Ausstellung Romy Schneider. Životní pouť /<br />
Lebensweg / Sa vie, Prag, Österreichisches Kulturforum,<br />
11.10.<strong>2011</strong>–5.1.2012 (gemeinsam mit G. Krenn,<br />
Filmarchiv Austria)<br />
publIkatIonen<br />
Herausgabe von Die <strong>Wien</strong>er Wochenschrift Die Zeit<br />
(1894–1904) als Mittler zwischen der Tschechischen<br />
und <strong>Wien</strong>er Moderne, Prag (Masarykův ústav a Archiv<br />
AV Čr, v.v.i.) – <strong>Wien</strong> (Österreichisches Theatermuseum)<br />
<strong>2011</strong> (gemeinsam mit L. Kostrbová und V. Doubek);<br />
einleitung ebenda, 7–15 (gemeinsam mit L. Kostrbová);<br />
Hermann Bahrs Herausbildung der <strong>Wien</strong>er Moderne<br />
und die Rolle der Tschechen vor dem Hintergrund<br />
der medialen Strategien der Zeit, ebenda, 95–109;<br />
Mitarbeiter der Wochenschrift Die Zeit, ebenda,<br />
401–436 (gemeinsam mit L. Kostrbová)<br />
Venedig und die <strong>Wien</strong>er literarische Moderne – Hofmannsthal,<br />
Schnitzler, Bahr, in: Ausstellungskatalog<br />
Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg<br />
<strong>2011</strong>, 258–264<br />
<strong>Wien</strong>er Adressbücher, in: Aus dem Antiquariat, n. F. 9,<br />
nr. 2, <strong>2011</strong>, 76–79<br />
K poznávání dějin divadla v Rakousku a v českych zemích.<br />
Památce Oscara Teubera, in: Divadelní revue 22, nr. 1,<br />
<strong>2011</strong>, 7–8 [mit einem Brief oscar Teubers: Hoher Landesausschuß!<br />
– Slavný zemský výbore! Žádost Oscara Teubera<br />
o finanční podporu, 9–13] (gemeinsam mit J. Ludvová)<br />
Titelbild des Folders zur romy<br />
Schneider-Ausstellung in Prag<br />
Publikation in Kooperation mit dem<br />
Österreichischen Theatermuseum<br />
„Schwer aufzuschreiben. Keine Noten fuer Sprechen“.<br />
Über Regiebücher im Allgemeinen und jene von Max<br />
Reinhardt im Besonderen, in: Lesespuren – Spurenlesen<br />
oder Wie kommt die Handschrift ins Buch? Von<br />
sprechenden und stummen Annotationen (Sichtungen,<br />
Bd. 12/13), <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 138–150<br />
„Doch ist es immerhin möglich, daß Sie sich ins Utopische<br />
verlocken lassen.“ Die Ereignisse der Jahre 1914 bis<br />
1918 in der Korrespondenz Hermann Bahrs mit Jaroslav<br />
Kvapil, in: rudolf Kučera (Hg.), Muži října 1918. Osudy<br />
aktérů vzniku republiky československé, Střed, Suplementum<br />
1, Prag (Masarykův ústav a Archiv AV Čr v.v.i.)<br />
<strong>2011</strong>, 183–192<br />
Forschungen<br />
Koordination der Bearbeitung des nachlasses richard<br />
Teschner<br />
Vorbereitung der Ausstellung „Gegen Klimt“. –<br />
Gustav Klimt und Hermann Bahr<br />
richard Teschner<br />
Mitarbeit an der Homepage zu Hermann Bahr<br />
(http://www.univie.ac.at/bahr/)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
31.3. Zentrum und Peripherie am Beispiel der Vermittlungen<br />
tschechischer und (deutschsprachiger) Literatur<br />
zwischen Hermann Bahr und Jaroslav Kvapil, Workshop<br />
Zentrum und Peripherie des Forschungsverbundes<br />
Prag als Knotenpunkt europäischer Modernen, Karlsuniversität<br />
Prag<br />
12.4. Die Herausbildung der <strong>Wien</strong>er Moderne und die<br />
Rolle der Tschechen vor dem Hintergrund der medialen<br />
Strategien der „Zeit“, Vorlesung vor Studenten der<br />
Vergleichenden Literaturwissenschaft, Universität <strong>Wien</strong><br />
6.5. Präsentation des Archivs bei Ungehobene Schätze<br />
aus österreichischen Archiven und Bibliotheken im<br />
Rahmen des Tags der <strong>Wien</strong>er Germanistik, Universität<br />
<strong>Wien</strong><br />
16.7. Richard Teschner – ein Prager Künstler zwischen<br />
Groteskem und Deutschnationalem?, Tagung Soziale/<br />
Kulturelle (Stadt-)Räume und Transkulturalität in Prag,<br />
im rahmen des Forschungsverbundes Prag als Knotenpunkt<br />
europäischer Modernen, Universität Konstanz<br />
Dr. Lydia GrÖBL<br />
Forschungen, sonstIges<br />
nachlass Max reinhardt: Fortsetzung der inventarisierung<br />
und TMS-eingabe der Materialien zu inszenierungen<br />
inventarisierung und TMS-eingabe der biographischen<br />
Materialien<br />
inventarisierung und TMS-eingabe der Zeitungsausschnitte<br />
1901 bis 1931<br />
nachlass Heinrich Schnitzler: ordnung, inventarisierung<br />
und TMS-eingabe der Korrespondenz A bis S<br />
(dzt. 52 Kartons)<br />
nachlass Albin Skoda: inventarisierung und<br />
TMS-eingabe der notizkalender 1927 bis 1961
archIV, FIgurentheater, QuIsQuIlIen und gemälde<br />
archIV<br />
Der gesamte nummerisch erfasste Schriftverkehr<br />
der Theatersammlung der nationalbibliothek<br />
der Jahre 1942–1960 wurde in<br />
das TMS aufgenommen bzw. bereits vorhandene<br />
Datensätze entsprechend ergänzt<br />
oder korrigiert. es handelt sich hierbei um<br />
mehr als 5.000 Datensätze.<br />
FIgurentheater & teschner-<br />
FIgurenspIegel, puppen- und<br />
papIertheatersammlung<br />
im Dezember <strong>2011</strong> wurde 6 Mal das Weihnachtsspiel<br />
von richard Teschner aufgeführt.<br />
im rahmen der Vorbereitungsarbeiten für<br />
die Teschner-Ausstellung wurden sämtliche<br />
requisiten fotografiert und aufgenommen.<br />
Die Zuordnung der einzelnen Teile wurde<br />
<strong>2011</strong> begonnen und wird 2012 abgeschlossen.<br />
Die restaurierungsarbeiten an den objekten<br />
(Figuren, Kulissen und requisiten) zu den<br />
Stücken richard Teschners wurden auch im<br />
Jahr <strong>2011</strong> weitergeführt.<br />
sammlung papIertheater<br />
Der Verein Forum Papiertheater mit Sitz im<br />
Historischen <strong>Museum</strong> Schloss Philippsruhe<br />
in Hanau wird seine Generalversammlung<br />
verbunden mit einem Symposium im Mai<br />
2012 in <strong>Wien</strong> abhalten. Der Veranstaltung<br />
wird besondere Bedeutung beigemessen,<br />
da der Verein sein 20-jähriges Bestehen feiert.<br />
Austragungsort und Koordinierungsstelle ist<br />
das Österreichische Theatermuseum.<br />
sammlungszugänge<br />
e 4957<br />
Schenkung von zwei Marionetten aus dem<br />
Besitz von Ursula Blickle<br />
QuIsQuIlIen und gemälde<br />
Weiterführung der Überarbeitung der Bestände,<br />
Korrektur der Standorte sowie die<br />
Feststellung des erhaltungszustandes der<br />
objekte, um notwendige restauratorische<br />
Maßnahmen zu setzen, besonders im Hinblick<br />
auf die Übersiedlung der objekte in<br />
das Zentraldepot.<br />
sammlungen khm<br />
Auch in der Quisquiliensammlung wurden<br />
die Überarbeitung, ergänzung, Standortkorrektur<br />
sowie die Feststellung des Zustandes<br />
der objekte fortgeführt.<br />
Aufnahme, Bestimmung und digitale Bearbeitung<br />
der Schenkung Wilma Degischer<br />
(insgesamt 308 Medaillen und Plaketten).<br />
sammlungszugänge<br />
requisiten zu Karneval von richard Teschner Tänzer<br />
Tänzerin<br />
schenkungen<br />
e 4922<br />
Türschild von Paul Schöffler<br />
e 4958<br />
Büste von Hermann romberg<br />
e 4959<br />
zwei Garnituren Keramikschmuck<br />
e 4960<br />
eine erinnerungsplakette und ein Gemälde<br />
von Julius neumann<br />
97
98 ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />
proVenIenzForschung<br />
neben der recherche diverser neuer Fälle<br />
und der rückseitendokumentation der Gemäldesammlung<br />
fokussierte sich die Arbeit<br />
auf die objekte der Sammlungen Mathilde<br />
und oskar Strnad sowie eva Henriette und<br />
Margarethe Sonnenthal. Zudem wurde eine<br />
Datenbank zur Dokumentation, Verwaltung<br />
und Suche von Provenienzmerkmalen entwickelt.<br />
in der Fotosammlung wurde die Aufnahme<br />
und Bearbeitung des Altbestandes weitergeführt<br />
und darüber hinaus der Bestand<br />
„Antiquariat engel“ einer näheren Prüfung<br />
unterzogen. in Summe wurden an die 7.400<br />
Fotos aufgenommen und bearbeitet.<br />
im Bereich der Handzeichnungen wurde die<br />
museale Bearbeitung der Kostümentwürfe<br />
der Österreichischen Theater-, Kostüm- und<br />
Dekorationsatelier Ges.m.b.H. von Wilhelm<br />
Bermann fortgesetzt. im Berichtszeitraum<br />
konnten an die 600 Mappen durchgesehen<br />
und ca. 4.800 objekte erfasst werden.<br />
Marc Adrian, Bühnenbildentwurf (nicht ausgeführt).<br />
Aquarell auf Papier. Schenkung<br />
Dr. Gertraud und Dieter Bogner<br />
FotograFIsche<br />
sammlung<br />
sammlungszugänge<br />
ankäufe<br />
e 4884<br />
2.327 Digitalfotografien zu 62 Theaterproduktionen<br />
e 4945<br />
1.993 Digitalfotografien zu 50 Theaterproduktionen<br />
e 4986<br />
2.905 Digitalfotografien zu 68 Theaterproduktionen<br />
schenkungen<br />
e 4897<br />
14 Schauspielerporträts<br />
e 4987<br />
58 Szenenfotos aus dem Archiv von<br />
Paulus Manker<br />
sonstIges<br />
tms-eingaben und digitalisierung<br />
Fast 10.000 Fotos wurden in das TMS eingegeben.<br />
ca. 6.000 Fotos wurden digitalisiert.<br />
besucherbetreuung<br />
44 Besucher<br />
ausstellungen<br />
33 Leihgaben<br />
transporte<br />
im Zuge der Depoträumung in der Hanuschgasse<br />
wurden die Fotonachlässe und die<br />
Albensammlung in ca. 60 Transportkisten<br />
verpackt und in das neue Depot nach<br />
Himberg verbracht.<br />
handzeIchnungen<br />
sammlungszugänge<br />
schenkungen<br />
e 4941<br />
Konvolut von rund 400 Figurinen und<br />
Bühnenbildentwürfen aus der Zeit von<br />
1900 bis 1930 der Künstler Franz Martinak<br />
und Franz Schallud<br />
e 4921<br />
Porträt von Karl Paryla von<br />
Klara Hautmann-Kiss<br />
e 4985<br />
fünf Bühnenbildentwürfe des international<br />
renommierten Künstlers Marc Adrian<br />
e 4974<br />
Besonders erwähnenswert ist die umfangreiche<br />
Schenkung durch die Kostümwerkstätten<br />
der Art for Art, die rund 2.000 Kostümfigurinen<br />
von 1960 bis 2000 aus den<br />
<strong>Wien</strong>er Bundestheatern umfasst und eine<br />
wichtige Fortführung des Bestandes an<br />
<strong>Wien</strong>er Kostümentwürfen darstellt; darunter<br />
befinden sich so wertvolle Stücke wie entwürfe<br />
von Jean-Pierre Ponnelle oder Achim<br />
Freyer.<br />
sonstIges<br />
Mithilfe der Volontäre chiara Seidl und reinhard<br />
Trinkler konnten zahlreiche objekte<br />
wie der Gesamtbestand Gerdago in säurefreie<br />
Mappen umgelagert werden sowie die<br />
Bestände Matthias Kralj / Josef Mikl / Mileva<br />
roller / Alfred roller – freie Arbeiten inventarisiert<br />
und fachgerecht gelagert werden.<br />
TMS-eingabe des Bestandes Kolomann Moser<br />
TMS-eingabe des Bestandes Joseph Hoffmann,<br />
Die Zauberflöte<br />
Beginn der systematischen TMS-erfassung<br />
der Zeichnungen Alfred rollers<br />
Vorbereitung der Übersiedlung des nachlasses<br />
reinhard Heinrich sowie der Skizzenbücher<br />
von rudolf Heinrich<br />
neuaufnahmen: 350<br />
Anfragen: 32
leIhVerkehr<br />
70 objekte (Belvedere, Schallaburg, <strong>Wien</strong><br />
<strong>Museum</strong>, Deutsches Theatermuseum München,<br />
Musée d’orsay Paris, reiss-engelhorn<br />
<strong>Museum</strong> Frankfurt)<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. Vana GreiSeneGGer<br />
ausstellungen<br />
idee, Konzept und Durchführung der Ausstellung<br />
Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus<br />
drei Jahrhunderten (26.5.–26.9.<strong>2011</strong>)<br />
publIkatIonen<br />
Ungezähmte Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus<br />
drei Jahrhunderten, Begleitbuch zur Ausstellung im<br />
ÖTM, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />
MMag. Alexandra STeiner-STrAUSS<br />
publIkatIonen<br />
Kulissenzauber und Bühnenstars. Hans Makart und<br />
das Theater, in: Ausstellungskatalog Makart Hans.<br />
Ein Künstler regiert die Stadt, <strong>Wien</strong> (<strong>Wien</strong> <strong>Museum</strong>)<br />
<strong>2011</strong>, 92–103<br />
Venedig und das Theater, in: Ausstellungskatalog<br />
Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg<br />
<strong>2011</strong>, 141–148; objekttexte ebenda<br />
bIblIothek restaurIerung<br />
1.627 Benützerinnen<br />
Die Bibliothek des Österreichischen Theatermuseums<br />
wurde im Jahr <strong>2011</strong> vor ort von<br />
1.627 Personen benützt. Darüber hinaus<br />
wurden zahlreiche interessentinnen bei ihren<br />
rechercheanliegen auf fernmündlichem oder<br />
schriftlichem Weg betreut.<br />
sammlungszugänge<br />
aus dem bestand der Österreichischen<br />
nationalbibliothek<br />
14 Bücher<br />
10 Hochschulschriftenbände<br />
3 Zeitschriftenbände<br />
6 Bände Theaterprogramme<br />
1 Lieferungswerk<br />
erwerbungen des khm<br />
Ankäufe: 5 Bücher<br />
Beleg- oder Geschenkexemplare:<br />
102 Bücher, 2 DVDs, 1 cD<br />
sowie ungezählte Broschüren, Zeitschriften,<br />
Programme und Manuskripte<br />
FÜhrungen<br />
Für die Studierenden der Tanz- und operettenklassen<br />
des Konservatoriums <strong>Wien</strong> Privatuniversität<br />
wurden im Herbst <strong>2011</strong> den Ausbildungszielen<br />
entsprechende spezielle Hausund<br />
Bibliotheksführungen durchgeführt.<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Mag. claudia MAYerHoFer<br />
ForschungsproJekte, Forschungen<br />
im rahmen des Universitätslehrgangs Library and Information<br />
Studies (MSc) 2010/11 wurde das Projekt THEO–<br />
Theaterzettel online durchgeführt. Gemeinsam mit vier<br />
Kolleginnen aus dem Lehrgang wurde ein Digitalisierungskonzept<br />
am Beispiel von <strong>Wien</strong>er Theaterzetteln<br />
des 19. Jahrhunderts erstellt. in diesem Kontext wurde<br />
ein Großteil der in der Bibliothek des Österreichischen<br />
Theatermuseums aus diesem Zeitraum befindlichen<br />
Theaterzettel auf ihre Vollständigkeit hin überprüft und<br />
in einer Datenbank verzeichnet. Alle Projektergebnisse<br />
inklusive Datenbank sind über eine Website abrufbar.<br />
Durchsicht und inhaltliche Systematisierung des dem<br />
ÖTM übergebenen Archivs des Schauspielhauses <strong>Wien</strong><br />
(1978–1986 / 1990–2000).<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
30.6. THEO – Theaterzettel online. Ein Digitalisierungsleitfaden<br />
am Beispiel von <strong>Wien</strong>er Theaterzetteln des<br />
19. Jahrhunderts, <strong>Wien</strong>bibliothek im rathaus, Don Juan<br />
Archiv, Tagung Theater-Zettel-Sammlungen (29.–30.6.)<br />
textIlrestaurIerung<br />
sammlungen Ötm<br />
Die Hauptarbeit <strong>2011</strong> galt der Übersiedlung<br />
in das Zentraldepot nach Himberg. Tausende<br />
objekte wurden grob gereinigt, gesichert<br />
und verpackt. Die Auflösung des großen<br />
Textildepots in der Hanuschgasse, des Möbeldepots<br />
sowie des zweiten großen Außendepots<br />
im Freudenauer Hafen wurde durch<br />
extremen Platzmangel erschwert. Darüber<br />
hinaus musste mit Schutzkleidung gearbeitet<br />
werden, da der überwiegende Teil der objekte<br />
mit gesundheitsgefährdendem Schimmel<br />
kontaminiert war. Bis Mitte november<br />
waren alle Außendepots geräumt und es<br />
konnte mit entschimmelungs- und reinigungsarbeiten<br />
an Möbelstücken in einer<br />
der neuen Werkstätten im Zentraldepot<br />
Himberg begonnen werden.<br />
Am <strong>Museum</strong>stag wurden im Zuge der<br />
Schenkung eines der „enrico-Kostüme“ von<br />
Heinz Zuber hunderte Gäste in das ÖTM<br />
angelockt. eine kleine Ausstellung und der<br />
Auftritt Heinz Zubers mit Auszügen aus<br />
seinem Programm Enrico und die wilden<br />
Tiere wertete die Schenkung auf.<br />
enrico-Kostüm von Heinz Zuber<br />
99
100 ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />
neben der Begleitung zahlreicher Leihgaben<br />
für externe Ausstellungen wurden lose inventarnummern<br />
an Gemälden gesichert und<br />
objekte aus der Teschner-Sammlung mit<br />
fixen inventarnummern versehen. Frau<br />
Mag. Angela Sixt restaurierte diverse Marionetten<br />
und requisiten aus dem Stück Der<br />
Drachentöter von richard Teschner. in Zusammenarbeit<br />
mit dem Fotoatelier wurden<br />
sämtliche Teschnerrequisiten fotografiert.<br />
Für den ersten Stock des ÖTM (Ausstellungsflächen)<br />
wurde das TeSTo-Klimaaufzeichnungssystem<br />
in Betrieb genommen. nach<br />
der einschulung konnte in Zusammenarbeit<br />
mit dem Gebäudemanagement in vielen räumen<br />
die Klimasituation verbessert werden.<br />
im Dezember wurde die Kostümausstellung<br />
Verkleiden – Verwandeln – Verführen abgebaut,<br />
wonach die reinigungsarbeiten an<br />
jedem einzelnen Kostüm begannen. Zeitgleich<br />
erfolgten die Vorbereitungsarbeiten<br />
für die operettenausstellung und die weitere<br />
Übersiedlung von tausenden objekten aus<br />
dem Theatermuseum nach Himberg.<br />
papIerrestaurIerung<br />
Das Hauptaugenmerk lag im Jahr <strong>2011</strong> zweifelsohne<br />
auf der Übersiedlung der objekte<br />
aus den externen Depots ins Zentraldepot<br />
nach Himberg. Mit der Unterstützung externer<br />
Hilfskräfte wurden Bühnenbildmodelle<br />
und Möbel in den beiden Depotstandorten<br />
Freudenauer Hafen und Hanuschhof gereinigt,<br />
desinfiziert und für den Transport<br />
vorbereitet. im neuen Depot galt es, die<br />
objekte abermals zu reinigen, zu dokumentieren,<br />
gegebenenfalls restauratorisch-konservatorisch<br />
zu versorgen und in lagerungsfähigem<br />
Zustand an den richtigen Standort<br />
zu verbringen. Dieses zeitlich und v. a. logistisch<br />
sehr anspruchsvolle Unterfangen konnte<br />
lediglich dank der guten Zusammenarbeit<br />
und hilfsbereiter Kollegen gelingen.<br />
im rahmen der temporären Ausstellungen<br />
des ÖTM (Verkleiden – Verwandeln – Verführen,<br />
Mantel der Träume, Bühne und<br />
Landschaft, Heinrich von Kleist) wurden<br />
<strong>2011</strong> über 300 objekte betreut. Darüber<br />
hinaus hat das ÖTM wieder mit zahlreichen<br />
exponaten an diversen österreichischen und<br />
internationalen Ausstellungen teilgenommen.<br />
im Zuge des Leihverkehrs wurden an<br />
den jeweiligen objekten konservatorischrestauratorische<br />
Maßnahmen getroffen.<br />
neben den Vorbereitungen in den externen<br />
Depots wurde auch mit jenen für die Übersiedlung<br />
der im Haus befindlichen objekte<br />
begonnen, so zum Beispiel der gerahmten<br />
Grafiken. Gegebenenfalls wurden diese<br />
konservatorisch-restauratorisch betreut, mit<br />
säurefreiem rückseitenschutz versehen oder<br />
neu gerahmt.<br />
Auch <strong>2011</strong> konnten wieder erfolgreiche<br />
Kooperationen mit der Akademie der bildenden<br />
Künste eingeleitet werden. So wurde<br />
das Album des Schauspielers Karl von Holtei<br />
Thema einer Seminararbeit sowie zehn<br />
Plakate aus der Sammlung Theatergrafik,<br />
Plakate und Programme im Zuge eines<br />
Seminars bearbeitet.<br />
Workshop mit der Hans radl Schule<br />
museum und publIkum<br />
kulturVermIttlung<br />
Auch heuer konnte sowohl die Anzahl unserer<br />
Vermittlungsprogramme wie auch die Teilnehmerzahl<br />
gesteigert werden. insgesamt<br />
fanden 559 Aktivitäten für 11.410 Besucher<br />
statt (2.629 erwachsene sowie 8.781 Kinder<br />
und Jugendliche). Unser vielfältiges, kontinuierliches<br />
Angebot wurde durch zwei längerfristig<br />
angelegte Projekte bereichert, die im<br />
rahmen der Vermittlungsinitiative „Kulturvermittlung<br />
für Schulen in Bundesmuseen<br />
<strong>2011</strong>“ vom Bundesministerium für Unterricht,<br />
Kunst und Kultur gefördert und von<br />
Kultur-Kontakt Austria beratend begleitet<br />
werden. Beide stehen in engem Zusammenhang<br />
mit unseren Ausstellungen:<br />
bretter, die die welt bedeuten – selbst<br />
gestalten<br />
im Sinne der idee „Von Schüler/innen – für<br />
Schüler/innen“ werden in dem Projekt<br />
Bühnenbildelemente hergestellt, die langfristig<br />
für Workshops zur Verfügung stehen.<br />
Begleitend zur Ausstellung Ungezähmte<br />
Natur – Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten<br />
stellten vier integrationsklassen der Hans radl<br />
Hauptschule Kulissenbäume aus Holz und<br />
Karton her und improvisierten dazu ein<br />
Theaterstück. inspiriert von der Würfelbühne<br />
des Architekten Hans Fritz, zu sehen in der<br />
Ausstellung Spielräume, baute die Abteilung
„innenraumgestaltung und Möbelbau“ der<br />
HTL Mödling elemente aus Holz nach, die<br />
Abteilung „elektronik“ erweiterte in Zusammenarbeit<br />
mit unserem Techniker die Lichtanlage<br />
auf der Bühne des Theaterateliers. in<br />
einem gemeinsamen Workshop erprobten<br />
die Schüler/innen auf unserer Bühne die<br />
Vielseitigkeit der selbst gebauten elemente<br />
in Verbindung mit dem installierten Licht.<br />
Die ergebnisse beider Projektarbeiten fließen<br />
in ein neues Workshop-Angebot zum Thema<br />
Bühnenbild ein.<br />
Über den eigenen schatten springen<br />
Das Projekt wurde begleitend zu Ausstellung<br />
Der Zauber des bunten Schatten. Das chinesische<br />
Schattentheater für Schüler/innen<br />
von 7 bis 14 Jahren entwickelt. Vier Schulklassen<br />
mit Schüler/innen verschiedenster<br />
Muttersprachen nahmen daran teil. nach<br />
dem Besuch einer Schattentheateraufführung<br />
bauten die Kinder eigene Figuren,<br />
entwickelten eine Geschichte und experimentierten<br />
mit Sprache und Klanginstrumenten.<br />
Ziel war die erarbeitung eines<br />
Schattentheaterstückes. Die erfahrungen aus<br />
dem Projekt fließen in das Workshop-Angebot<br />
Schattenspiel mit Figuren ein.<br />
Für Schulklassen, denen ein <strong>Museum</strong>sbesuch<br />
nicht möglich ist, wird ein <strong>Museum</strong>skoffer<br />
mit repliken von originalschattenfiguren<br />
und einer Anleitung für die praktische Arbeit<br />
entwickelt und im rahmen einer Fortbildung<br />
für Lehrer/innen an der PH Feldkirch vorgestellt<br />
und getestet werden.<br />
sonderausstellungen<br />
Das Vermittlungsprogramm rund um die<br />
Ausstellung Verkleiden – Verwandeln – Verführen<br />
profitierte sehr vom Projekt „Kleider<br />
machen Leute“, bei dem Kostüme nachgeschneidert<br />
wurden und ein <strong>Museum</strong>skoffer<br />
entwickelt wurde. es fanden 129 interaktive<br />
Führungen und Workshops für Schulklassen<br />
und Hortgruppen sowie 46 erwachsenenführungen<br />
und 14 Kulturkaffees statt, zu<br />
denen verschiedene Kostümexperten eingeladen<br />
waren.<br />
Zur Ausstellung Mantel der Träume und<br />
Ungezähmte Natur sind vor allem die 6 Kul-<br />
turkaffees mit Lesungen bzw. Architektenvorträgen<br />
erwähnenswert.<br />
Zu Heinrich von Kleist fanden bisher 3 Kulturkaffees<br />
sowie 2 Schülerführungen statt.<br />
insgesamt wurden zu den Sonderausstellungen<br />
5 Führungen für Lehrende angeboten.<br />
theateratelIer FÜr kInder und<br />
JugendlIche<br />
Das interesse an Theaterworkshops für Kindergärten,<br />
Schulen und Horte ist ungebrochen.<br />
Unsere bewährten Workshop-<br />
Angebote Alles Zirkus, Jahreszeitenspiel, Die<br />
Zauberflöte zum Mitspielen, Schattentheater,<br />
Improvisationstheater, Puppenspiel, Tanztheater,<br />
Maskentheater oder Faust wurden<br />
durch einen Figurenschatten-, einen Bühnenbild-<br />
und einen Nestroy-Workshop ergänzt.<br />
Die expertengespräche zum Beruf des Schauspielers<br />
sowie Kostüm- und Bühnenbildners<br />
fanden weiterhin statt. Diese Angebote wurden<br />
mit ca. 260 Gruppen durchgeführt.<br />
FreIzeItangebot<br />
im Freizeitangebot sind die Theater-Kids<br />
weiterhin die Attraktion für 5- bis 10-jährige<br />
und deren eltern. Die nachmittage rund<br />
ums Theater, bei denen die Kinder selbst zu<br />
Schauspielern, Tonkünstlern, Kostümbildnern<br />
oder Puppenbauern werden, haben heuer<br />
20 Mal stattgefunden. 45 Kinder haben<br />
ihren Geburtstag bei uns gefeiert.<br />
Mit dem Programm Kleider machen Leute<br />
haben wir erstmals bei der KinderuniKunst<br />
mitgewirkt.<br />
auFFÜhrungen<br />
Das Angebot an Theateraufführungen wurde<br />
wesentlich erweitert. Das Puppenspiel Einäuglein,<br />
Zweiäuglein und Dreiäuglein wurde<br />
3 Mal, Hänsel und Gretel 7 Mal, Die Regenbogenblume<br />
3 Mal, das Singspiel Die träumende<br />
Schneiderin 2 Mal, das chinesische<br />
Schattentheater Schildkröte und Kranich<br />
3 Mal für insgesamt 30 Gruppen gegeben.<br />
Der Kindergarten Spiegelgasse hat seine<br />
Auf führungen für eltern zum wiederholten<br />
Mal bei uns gezeigt.<br />
leIhgaben<br />
sammlungen Ötm<br />
im Jahr <strong>2011</strong> waren die Sammlungen des<br />
Österreichischen Theatermuseums mit 267<br />
Leihgaben an 26 Ausstellungen im in- und<br />
Ausland beteiligt.<br />
improvisationstheater-Workshop<br />
101
102 sammlung<br />
ABTeiLUnGen
kommunIkatIon und marketIng<br />
nina AUinGer-SUTTerLÜTY, MAS, Abteilungsleiterin<br />
ruth STronDL, MAS<br />
Mag. Sarah AiSTLeiTner<br />
Dr. cäcilia BiScHoFF<br />
Mag. Julia GrAni (bis 31.12.)<br />
Mag. Gudrun HATVAGner<br />
edyta KoSTecKA (Karenz bis 24.11.)<br />
Mag. Angelika KronreiF<br />
Mag. Michaela MeTH-FiLL (Karenz)<br />
Mag. Anja PrieWe (ab 2.5.)<br />
<strong>2011</strong> wurde der 2010 von uns gemeinsam mit<br />
der Abteilung corporate Design begonnene<br />
Markenentwicklungs-Prozess erfolgreich fortgesetzt.<br />
Ziel ist es, für alle Museen des KHM<br />
eine neue, zukunftsweisende corporate identity<br />
zu entwickeln. Der Prozess beinhaltet<br />
die Ausarbeitung einer Markenstrategie sowie<br />
anschließend die visuelle Umsetzung<br />
dieser Strategie. Die Umsetzung der ergebnisse<br />
dieses re-Branding-Prozesses erfolgt<br />
im Laufe des Jahres 2012.<br />
Auch <strong>2011</strong> kommunizierte die Abteilung die<br />
künstlerischen und kulturpolitischen Ziele<br />
der institution KHM einer breiten Öffentlichkeit.<br />
presse- und medIenarbeIt<br />
<strong>2011</strong> wurden 31 <strong>Presse</strong>konferenzen und<br />
-termine veranstaltet und 27 <strong>Presse</strong>aussendungen<br />
verschickt. nationale und internationale<br />
Medienpräsenz konnte v. a. mit<br />
der <strong>Presse</strong>arbeit zu den großen Ausstellungen<br />
Wintermärchen und Dürer – Cranach –<br />
Holbein erzielt werden, ebenso rund um die<br />
große informations- und Spendenkampagne<br />
zur Kunstkammer-Wiedereröffnung 2012 sowie<br />
zur neuhängung der Gemäldegalerie<br />
unter der Direktorin Dr. Sylvia Ferino-Pagden,<br />
zur Präsentation der neuen contemporaryreihe<br />
im KHM mit Adjunct curator Jasper<br />
Sharp und mit der Bilanzpressekonferenz im<br />
Frühjahr.<br />
Durch die gezielte Positionierung unserer<br />
Themen in allen wichtigen österreichischen<br />
onlinemedien, Tageszeitungen und Wochenmagazinen,<br />
in den Fernseh- und radioprogrammen<br />
des orF sowie in vielen relevanten<br />
internationalen Medien (insgesamt waren<br />
es über 6.200 clippings) konnten wir eine<br />
umfangreiche und sowohl in quantitativer<br />
als auch in qualitativer Hinsicht hervorragende<br />
Berichterstattung erzielen.<br />
Durch engagierte und routinierte <strong>Presse</strong>arbeit<br />
wurde so in einzelnen Vergleichsmonaten<br />
die Anzahl der erschienenen<br />
Medienberichte auf bis zu 50 % gegenüber<br />
dem Jahr 2010 gesteigert. im „Seitenblicke“ranking<br />
<strong>2011</strong> rangierte GD Sabine Haag<br />
vor allen anderen <strong>Museum</strong>sdirektoren mit<br />
den meisten Auftritten unter den Top-Stars.<br />
Die bewährten Medienkooperationen mit<br />
verschiedenen Tageszeitungen, Magazinen,<br />
radio- und Fernsehsendern wurden <strong>2011</strong><br />
fortgesetzt und weiter ausgebaut.<br />
medIenarbeIt InternatIonal<br />
Auf internationaler ebene konnte die Berichterstattung<br />
im Jahr <strong>2011</strong> in Hinblick auf Anzahl<br />
und reichweite wesentlich erhöht werden.<br />
Wichtige Artikel und Berichte erschienen<br />
<strong>2011</strong> regelmäßig in der „Frankfurter<br />
Allgemeinen Zeitung“, der „Süddeutschen<br />
Zeitung“, der „Frankfurter rundschau“, der<br />
„neuen Zürcher Zeitung“, der „Welt am<br />
V. l. n. r.: Aistleitner, Strondl, Auinger-Sutterlüty, Grani;<br />
stehend: Kronreif, Hatvagner<br />
abteIlungen<br />
Sonntag“, dem „Art“-Magazin, der „Weltkunst“,<br />
der deutschen „Vogue“ sowie den<br />
britischen Magazinen „The Art newspaper“<br />
und „Apollo Magazine“. Letzteres kürte in<br />
der Dezember-Ausgabe die KHM-Ausstellung<br />
Hans von Aachen zur „Ausstellung des Jahres<br />
<strong>2011</strong>“.<br />
Wichtige <strong>Presse</strong>arbeit zur Jan Fabre-Ausstellung<br />
im KHM konnte im rahmen des<br />
Auftritts von Jan Fabre auf der Biennale in<br />
Venedig geleistet werden.<br />
Die Abteilung Kommunikation und Marketing<br />
organisierte im Januar <strong>2011</strong> im Vorfeld der<br />
elfenbein-Ausstellung im Frankfurter Liebieghaus<br />
eine sehr erfolgreiche <strong>Presse</strong>reise für<br />
wichtige deutsche Medienvertreter (u. a. von<br />
„FAZ“, „Welt am Sontag“, „Art Magazin“,<br />
„Frankfurter rundschau“) nach <strong>Wien</strong>, wo<br />
sie exklusive Führungen durch das Depot<br />
und die Baustelle der Kunstkammer erhielten.<br />
eine vom KHM organisierte <strong>Presse</strong>reise zur<br />
Ausstellungseröffnung in Frankfurt, zu der<br />
Journalisten von orF, „Standard“ und „<strong>Presse</strong>“<br />
geladen waren, sicherte eine umfangreiche<br />
Berichterstattung über die Kunstkammer<br />
„auf reisen“ und die bevorstehende<br />
Wiedereröffnung in den österreichischen<br />
Medien.<br />
103
104<br />
kommunIkatIon und marketIng<br />
kultureVents, marketIngaktIVItäten<br />
und kooperatIonen<br />
neben der organisation von insgesamt 19 Ausstellungseröffnungen<br />
und -pressekonferenzen<br />
sowie der damit verbundenen medialen und<br />
werblichen Kommunikation betreute die<br />
Abteilung Kommunikation und Marketing<br />
im Jahr <strong>2011</strong> folgende weitere für das Haus<br />
wichtige Kooperationen und Marketingprojekte,<br />
wobei die Strategie des „Öffnens“<br />
erfolgreich umgesetzt wurde:<br />
im Februar eröffnete das KHM sein neues<br />
Kreativatelier. ein bunter eröffnungsevent<br />
für Groß und Klein zeigte erstmals Besucherinnen<br />
wie auch Journalisten die große Vielfalt,<br />
die dieser neue Kreativraum bietet.<br />
Die Kunst-Literatur-Theaterproduktion Ganymed<br />
Boarding des Künstlerduos wenn es<br />
soweit ist (Peter Wolf und Jacqueline Kornmüller)<br />
ging im Frühjahr <strong>2011</strong> aufgrund des<br />
großen erfolgs in eine „zweite runde“ und<br />
löste erneut einen Besucheransturm aus.<br />
im november <strong>2011</strong> erhielt die erfolgreiche<br />
Produktion den renommierten „nestroy-<br />
Preis“ für die beste off-Produktion.<br />
<strong>Presse</strong>reise für deutsche Journalisten nach <strong>Wien</strong> im<br />
Vorfeld der elfenbein-Ausstellung in Frankfurt<br />
Das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde fungierte im<br />
Juni <strong>2011</strong> erstmals als Homebase des international<br />
renommierten festival for fashion &<br />
photography und schlug so eine Brücke<br />
zwischen Kunst und Mode. in Kooperation<br />
mit dem Veranstalter Unit F stellte das<br />
MVK der Mode einen opulenten rahmen für<br />
zahlreiche Veranstaltungen zur Verfügung.<br />
Speziell für das Festival angebotene <strong>Museum</strong>sführungen<br />
ergänzten das Programm. Die<br />
Kooperation mit diesem Modeevent sicherte<br />
GD Sabine Haag im Stadtmagazin „<strong>Wien</strong><br />
live“ einen Platz unter den „100 coolsten<br />
<strong>Wien</strong>ern aus Szene und Kultur“.<br />
eine Plattform für Mode und Kunst bot das<br />
KHM auch Schülerinnen der Modeschule<br />
Michelbeuern: im rahmen einer Kooperation<br />
erhielten sie die Möglichkeit, neue Dienstuniformen<br />
für die Mitarbeiterinnen des Besucherdienstes<br />
im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />
zu entwerfen. Anfang november wurden<br />
in der Kuppelhalle des KHM die neuen<br />
Uniformen präsentiert und es wurde die<br />
von den Schülerinnen gestaltete Ausstellung<br />
Renessenz. Facetten der Renaissance feierlich<br />
eröffnet.<br />
Die orF Lange nacht der Museen am 1.10.<br />
war auch diesmal wieder ein großer erfolg:<br />
21.164 Besucherinnen genossen das abwechslungsreiche<br />
Programm in KHM, neuer<br />
Burg, MVK und Schatzkammer und feierten<br />
mit dem ÖTM dessen 20-jähriges Bestehen.<br />
Drei Buchpräsentationen wurden von der<br />
Abteilung Kommunikation und Marketing<br />
organisiert: im Juli wurde im rahmen der<br />
Jan Fabre-Aus stellung in der roten Bar des<br />
Volkstheaters in Koo peration mit impulsTanz<br />
und in Anwesenheit des Künstlers der Ausstellungskatalog<br />
präsentiert. im november<br />
konnte Daniel Uchtmann einem interessierten<br />
Publikum in der Kuppelhalle des KHM<br />
seine drei neuen Publikationen vorstellen:<br />
Liebespaare / Tafelfreuden / Blumenpracht<br />
in der Kunst. in Kooperation mit dem Suhrkamp-Verlag<br />
wurde, ebenfalls im november,<br />
das Buch Alte Meister, ein comicbuch von<br />
nicolaus Mahler in Anlehnung an Thomas<br />
Bernhards roman, präsentiert.<br />
oben: Das „festival for fashion & photography“ im<br />
<strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />
unten: Präsentation der Bücher von Daniel Uchtmann Ausstellung Renessenz der Modeschule Michelbeuern
dIe kunstkammer-kampagne<br />
im September startete das KHM unter dem<br />
Motto „Bauen Sie mit uns die Kunstkammer!“<br />
eine große info- und Spendenkampagne<br />
zur Kunstkammer-Wiedereröffnung. Mit<br />
einer großen Sneak Preview-Party am Maria<br />
Theresien-Platz wurde in Anwesenheit von<br />
BM claudia Schmied der goldene info-container<br />
vor dem <strong>Museum</strong> eingeweiht. Dieser<br />
wird bis zur Wiedereröffnung der Kunstkammer<br />
mittels innovativer 3D-Filme alle<br />
interessierten über die Fortschritte der Bauarbeiten<br />
auf dem Laufenden halten.<br />
namhafte Prominente aus Wirtschaft, Kunst<br />
und Medien, darunter erwin Wurm, Gery<br />
Keszler, Dominique Meyer und Gerhard roth,<br />
konnten zur Unterstützung der Kampagne<br />
gewonnen werden und stellten sich mit den<br />
goldenen Kunstkammer-Helmen als Testimonials<br />
zur Verfügung. Die Helme sind im KHM-<br />
Shop sowie im online-Shop zum Preis von<br />
49,– euro erhältlich. Seit Dezember gibt es<br />
auch eine Schi- und Snowboardversion um<br />
69,– euro. Vom erlös jedes Helmes werden<br />
21,– euro direkt für die Wiedereröffnung der<br />
Kunstkammer verwendet. Dank einer erfolgreichen<br />
Kooperation mit dem Fahrradkurierdienst<br />
Veloce radeln dessen Boten<br />
ebenfalls bis zur Wiedereröffnung mit den<br />
goldenen KHM-Helmen durch <strong>Wien</strong>.<br />
GD Haag vor dem Kunstkammer-infocontainer<br />
Mittels der eigens konzipierten Website<br />
www.kkhm.at informieren wir regelmäßig<br />
über aktuelle Spendenaktionen, Baufortschritte<br />
und die Schätze der Kunstkammer.<br />
ein erfolgreicher Auftritt bei der Messe Art &<br />
Antique in der <strong>Wien</strong>er Hofburg im november<br />
<strong>2011</strong> verschaffte der Kunstkammer-<br />
Kampagne auch beim interessierten Fachpublikum<br />
der renommierten Antiquitätenmesse<br />
große Aufmerksamkeit.<br />
Leporello zur Kunstkammer-Kampagne<br />
unten: Kulturministerin claudia Schmied mit dem<br />
goldenen Kunstkammer-Helm<br />
ganz unten: Kunstkammer Sneak Preview-Party auf<br />
dem Maria Theresien-Platz<br />
Plakat zur Kunstkammer-<br />
Kampagne<br />
Website zur Kunstkammer-<br />
Kampagne: www.khm.at<br />
abteIlungen<br />
Kunstkammer-Stand bei der Messe Art & Antique<br />
in der <strong>Wien</strong>er Hofburg<br />
105
106<br />
kommunIkatIon und marketIng<br />
open house<br />
Gleich zwei sehr erfolgreiche Marketingaktivitäten<br />
in Form von open House-Veranstaltungen<br />
wurden im Sommer <strong>2011</strong> von<br />
unserer Abteilung organisiert: das open<br />
House in der Wagenburg am 21.6. mit über<br />
8.000 Besucherinnen und das open House<br />
in der neuen Burg am 11.9. mit über 6.000<br />
Besucherinnen; an ihm beteiligte sich auch<br />
die benachbarte Österreichische nationalbibliothek<br />
als co-Veranstalter. Beide Veranstaltungen<br />
boten den Besucherinnen bei<br />
freiem eintritt ein umfangreiches und speziell<br />
auf den Tag abgestimmtes Programm: Mit<br />
Musicalauftritten und Ponyreiten, Backstageführungen<br />
und Spezialvorträgen bis hin zu<br />
spannenden Kinderworkshops war für alle,<br />
Jung und Alt, stets etwas dabei.<br />
links oben: Folder zum open House in der Wagenburg<br />
rechts oben: Besucher des open House in der neuen Burg<br />
unten: Folder zum open House in der neuen Burg<br />
marketIngkooperatIonen<br />
im Jahr <strong>2011</strong> konnte die Weinfachhandelskette<br />
Wein & co. als neuer Kooperationspartner<br />
des KHM gewonnen werden. Seit<br />
Herbst ist die KHM-Jahreskarte in allen Wein<br />
& co.-Shops zum ermäßigten Preis erhältlich<br />
– das KHM-eintrittsticket fungiert in<br />
allen Wein & co.-Shops als Gutschein im<br />
Wert von 5,– euro.<br />
ein weiterer neuer Kooperationspartner des<br />
KHM wurde <strong>2011</strong> die Firma Swarovski.<br />
Gemeinsam werden spezielle Tourismus-<br />
Packages angeboten und Swarovski unterstützt<br />
das KHM auch sehr großzügig als<br />
Kunstkammer-Sponsor.<br />
Als Partner der großen MVK-Ausstellung<br />
Wald / Baum / Mensch konnten das Kuratorium<br />
Wald sowie die Österreichischen Bundesforste<br />
gewonnen werden, die <strong>2011</strong> auch die<br />
christbäume für KHM und MVK zur Verfügung<br />
stellten. GD Sabine Haag wurde<br />
im rahmen der Wald-Ausstellung von BM<br />
nikolaus Berlakovich als „Botschafterin des<br />
Waldes“ ausgezeichnet.<br />
Musicalstar Maya Hakvoort als „Sisi“<br />
beim open House in der Wagenburg<br />
weItere kooperatIonspartner des Jahre <strong>2011</strong><br />
waren:<br />
Alumni club der Medizinischen Universität <strong>Wien</strong><br />
Austrian Airlines<br />
Bank Austria<br />
BAWAG P.S.K.<br />
club wien.at<br />
Facultas<br />
Filmarchiv<br />
Hutmanufaktur Mühlbauer<br />
iKeA Family<br />
impulsTanz<br />
Jugendinfo<br />
Kino unter Sternen<br />
Krone Bonus card<br />
Kühne & nagel<br />
MQ <strong>Wien</strong><br />
nestlé<br />
niederösterreich card<br />
ÖBB<br />
Parship.at<br />
Staud’s <strong>Wien</strong><br />
Theater in der Josefstadt<br />
Vereinigte Bühnen <strong>Wien</strong><br />
Viennale<br />
Votivkino<br />
<strong>Wien</strong>er Festwochen<br />
WU-Alumni-club<br />
oben: Dürer – Cranach – Holbein-<br />
Spot vor der Staatsoper <strong>Wien</strong><br />
unten: „winpin“-Werbeplakat für die<br />
Wintermärchen-Ausstellung und die<br />
KHM-Jahreskarte
kommunIkatIon<br />
Der monatlich erscheinende newsletter hatte<br />
<strong>2011</strong> bereits knapp 6.000 Abonnentinnen,<br />
eine Steigerung, die vor allem im Zusammenhang<br />
mit der wachsenden Zahl von Jahreskartenbesitzern<br />
erreicht werden konnte.<br />
Die KHM-Website wurde <strong>2011</strong> zur Gänze<br />
einer Überarbeitung unterzogen und erschien<br />
im Sommer d. J. mit neuem „Gesicht“: Die<br />
Website bietet nun für jedes der drei Museen<br />
(KHM, MVK und ÖTM) einen eigenen, noch<br />
besucherfreundlicheren Auftritt sowie eine<br />
bessere Gliederung für die verschiedenen<br />
Zielgruppen (<strong>Museum</strong>sbesucher, Journalisten,<br />
Wissenschaftler, Geschäftspartner). Das<br />
Design der Homepage entspricht jetzt den<br />
aktuellsten Marketing-Anforderungen und<br />
webgrafischen richtlinien. neben der konzeptionellen<br />
Arbeit zur neuen Website in Zusammenarbeit<br />
mit der Abteilung Visuelle Medien<br />
wird der gesamte content der Website von<br />
der Abteilung Kommunikation und Marketing<br />
betreut und regelmäßig aktualisiert.<br />
Unser facebook-Auftritt konnte <strong>2011</strong> erheblich<br />
ausgebaut werden: Die Zahl unserer Fans<br />
verdoppelte sich von 2.929 zu Beginn auf<br />
6.337 am ende des Jahres <strong>2011</strong>. Grund dafür<br />
waren kontinuierliche interaktive Aktionen<br />
für unsere facebook community, allen voran<br />
Die KHM facebook-Seite mit unserem Jahresrückblick<br />
das Spiel Nachts im <strong>Museum</strong> im rahmen<br />
unserer Jahreskarten-Sommeraktion <strong>2011</strong>.<br />
Darüber hinaus gab es regelmäßig Gewinnspiele,<br />
Fotowettbewerbe, Veranstaltungsankündigungen<br />
und vieles mehr.<br />
im Bereich der internen Kommunikation konzipierte<br />
und versendete die Abteilung Kommunikation<br />
an alle Mitarbeiterinnen unserer<br />
Häuser regelmäßig die info-Mails der Geschäftsführung<br />
sowie den <strong>Presse</strong>spiegel.<br />
werbung und werbemIttel<br />
insgesamt wurden über 20 Folder produziert<br />
und mehr als 30 Plakatsujets in <strong>Wien</strong> und<br />
den Bundesländern großzügig affichiert. Permanent<br />
montierte Werbefahnen an ringstraße<br />
und Heldenplatz sowie Werbetransparente<br />
über Straßenzügen, an Straßenbahnen und<br />
anderen Großflächen stellten sicher, dass<br />
potenzielle <strong>Museum</strong>sbesucherinnen über das<br />
reichhaltige Angebot unserer Häuser abwechslungsreich<br />
informiert wurden.<br />
im Sommer <strong>2011</strong> zeigte das KHM im Vorspann<br />
zu einer Live-Übertragung aus der<br />
Staatsoper erstmals einen Werbespot auf der<br />
Leinwand direkt vor der <strong>Wien</strong>er Staatsoper.<br />
eine besondere Werbekooperation konnte<br />
<strong>2011</strong> mit der Firma infoscreen eingegangen<br />
werden, wodurch die Bewerbung der Kunst-<br />
abteIlungen<br />
kammer-Kampagne auch im redaktionellen<br />
Bereich hervorragend unterstützt wurde.<br />
Zur Bewerbung der Wintermärchen-Ausstellung<br />
produzierte das KHM erstmals selbst<br />
einen animierten Spot mit einer Winterlandschaft<br />
im Schneegestöber.<br />
in Kooperation mit dem Werbeflächen-Anbieter<br />
GeWiSTA nahm das KHM im Herbst<br />
<strong>2011</strong> an der neuen winpin-Aktion teil: Mit<br />
einem speziell designten Plakat zur Ausstellung<br />
Win termärchen wurden KHM-Jahreskarten<br />
ver lost. Das KHM, v. a. die Ausstellung<br />
Wintermärchen, profitierte von der breiten<br />
Aufmerksamkeit, die mit dieser <strong>Wien</strong>-weiten<br />
Aktion erzielt werden konnte.<br />
Freunde und FÖrderer<br />
Für den Verein der Freunde des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s organisierte die Abteilung<br />
Kommunikation und Marketing am 11.4.<br />
wiederum den Tag der Freunde des KHM:<br />
Über 500 begeisterte Mitglieder nutzten die<br />
Gelegenheit, bei Backstage-Führungen in den<br />
Depots, Labors und restaurierwerkstätten einen<br />
Blick hinter die Kulissen des <strong>Museum</strong>sbetriebs<br />
zu werfen oder an Spezialführungen<br />
durch die Sammlungen teilzunehmen.<br />
Über die beiden 2010 gegründeten Unterstützervereinigungen<br />
Director’s cercle und<br />
international Friends of the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong> Vienna wurden im Jahr <strong>2011</strong> beträchtliche<br />
Summen an Spendengeldern für<br />
das <strong>Museum</strong> lukriert. Darüber hinaus wurde<br />
<strong>2011</strong> ein neuer Unterstützerkreis ins Leben gerufen,<br />
die contemporary Patrons, welche die<br />
mit 2012 beginnende Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe<br />
zu moderner und zeitgenössischer<br />
Kunst im KHM finanziell ermöglichen.<br />
<strong>Presse</strong>konferenz für die neue Modern & contemporary-reihe im KHM<br />
107
108<br />
sponsorIng und eVents<br />
Mag. Martina TAiG, Abteilungsleiterin<br />
Mag. Alexander KiMMerL<br />
Maximilian KoHoUT<br />
Karin KULHAneK<br />
Jasmin TScHUGGUeL (Karenz)<br />
sponsorIng<br />
„Lassen Sie sich von Kunst inspirieren!“<br />
Auch im Jahr <strong>2011</strong> konnten unter diesem<br />
Motto wichtige Partner und Sponsoren für<br />
die Ausstellungen und verschiedene andere<br />
Projekte des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s gewonnen<br />
werden.<br />
Dank der fortdauernden Unterstützung des<br />
Partners Österreichische Lotterien sowie des<br />
Sponsors BAWAG P.S.K., der durch den Verkauf<br />
der Jahreskartengutscheine in seinen<br />
Bankfilialen einen wichtigen Beitrag zur großen<br />
Verbreitung dieses Produktes geleistet hat,<br />
wurden seit der einführung insgesamt etwa<br />
60.000 Jahreskarten verkauft. im rahmen<br />
der Kooperation mit diesen Unternehmen<br />
Fundraising Dinner in der Kuppelhalle GD Haag und André Hebbelinck, Botschaftsrat<br />
und Vertreter der Flämischen regierung<br />
war es auch möglich, sehr erfolgreich einen<br />
Lotterien-Tag im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />
sowie jeweils einen BAWAG-Tag im <strong>Museum</strong><br />
für Völkerkunde und im Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong> abzuhalten.<br />
Für die Sonderausstellung Götter, Menschen<br />
und das Geld der Griechen konnte als Sponsor<br />
die Münze Österreich, für die Schau<br />
Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der<br />
europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys<br />
wurden als Partner die Österreichischen Lotterien<br />
sowie Siemens, UniQA, Kunsttrans und<br />
KLM als Sponsoren gewonnen; ihrer Förderung<br />
ist die realisierung dieses Projekts zu<br />
verdanken. Weitere Sponsoren waren auch<br />
in diesem Jahr wieder PArSHiP, die Bank für<br />
Tirol und Vorarlberg sowie SAMSUnG und<br />
die Firma Franz Wittmann Möbelwerkstätten<br />
GmbH.<br />
Durch die Zusammenarbeit mit dem Weingut<br />
Bründlmayer, der Brau Union, campari,<br />
Pago und Blumen Doll konnten den Besuchern<br />
des <strong>Museum</strong>s besondere Stunden<br />
und erlebnisse bereitet werden.<br />
Die langjährige Partnerschaft mit UniQA<br />
wurde erfolgreich weitergeführt.<br />
FundraIsIng kunstkammer<br />
Zugunsten der Kunstkammer wurden auch<br />
im Jahr <strong>2011</strong> wieder verschiedene Fundraising-Aktivitäten<br />
durchgeführt. So fand im<br />
März der jährliche Patenempfang mit Begrüßung<br />
durch Generaldirektorin Dr. Sabine<br />
Haag und einer exklusiven Kuratorenführung<br />
durch das Kunstkammer-Depot statt.<br />
Zum Auftakt der Ausstellung Wintermärchen.<br />
Winter-Darstellungen in der europäischen<br />
Kunst von Bruegel bis Beuys wurde<br />
zum Fundraising Dinner eingeladen. rund<br />
240 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur<br />
nahmen daran teil und genossen in der<br />
herrlich ausgeleuchteten Kuppelhalle des<br />
Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s den Abend mit<br />
ihren Gastgebern und einem Menü von Toni<br />
Mörwald. Unter ihnen waren unter anderem<br />
die UniQA, Fernwärme <strong>Wien</strong>, die raiffeisen<br />
centro Bank, die oesterreichische nationalbank,<br />
das Dorotheum, die Tageszeitung<br />
„Die <strong>Presse</strong>“, die raiffeisen Zentralbank sowie<br />
der Verein der Freunde des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s vertreten.<br />
Zudem konnte ein weiterer erfolg in Gestalt<br />
der Übernahme einer Saalpatronanz durch<br />
die Flämische regierung gefeiert werden.<br />
Mit der „Patenschaftsaktion“ wurde weiterhin<br />
zu einer Unterstützung für die erforderliche<br />
restaurierung von 300 Kunstkammerobjekten<br />
aufgerufen. es werden jedoch immer<br />
noch „Paten“ gesucht, die die restaurierungskosten<br />
für die wertvollen objekte<br />
übernehmen. Für alle liegen genaue restaurierungspläne<br />
und Kostenvoranschläge vor.<br />
Geholfen werden kann in jeder Preisklasse.<br />
Sie können sich „ihr“ Kunstwerk unter<br />
www.khm.at/patenschaft aus der Liste der<br />
restauriervorhaben aussuchen.<br />
Auch für die Umgestaltung und renovierung<br />
der räume und Kabinette werden<br />
weiterhin Unterstützer und Mäzene gesucht!
eVentmanagement<br />
<strong>2011</strong> wurde mit über 600 Veranstaltungen<br />
das rekordjahr von 2010 (590 Veranstaltungen)<br />
übertroffen. oktober und november<br />
waren, neben Mai, die Monate mit den<br />
meisten events; umsatzstärkste Monate<br />
waren Juni und September. Die Art der<br />
Veranstaltung ist annähernd konstant geblieben,<br />
lediglich bei den Sonderöffnungen<br />
der Sammlungen für Führungen ist ein<br />
starker rückgang bzw. bei den Vorträgen ist<br />
ein starker Anstieg gegenüber dem Vorjahr<br />
zu erkennen. Der Anteil der internen Veranstaltungen<br />
(es gab dabei also keinen externen<br />
Veranstalter) hat sich gegenüber 2010 erhöht,<br />
was auf die vielen Kooperationsveranstaltungen,<br />
die oft auch als rahmenprogramme<br />
zu den Sonderausstellungen<br />
konzipiert waren, zurückzuführen ist.<br />
Höhepunkte <strong>2011</strong> waren u. a. die indische<br />
Woche im <strong>Museum</strong> für Völkerkunde im März<br />
mit Kunsthandwerk und Verkaufsständen,<br />
die Styria-Verlagspräsentation im <strong>Museum</strong><br />
für Völkerkunde im Mai, die zahlreichen und<br />
aufwändigen Präsentationen von UnitF im<br />
<strong>Museum</strong> für Völkerkunde im Juni, das Baustellenfest<br />
am Maria Theresien-Platz sowie<br />
die Aufführung der Klangspuren im KHM im<br />
September oder die beiden Fundraising-<br />
Dinner im KHM und in der neuen Burg im<br />
oktober.<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Veranstaltungen <strong>2011</strong> pro Haus pro Monat<br />
Jän<br />
Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />
KHM Neue Burg ÖTM MVK<br />
SK Wag/Thes<br />
MVK<br />
24 %<br />
ÖTM<br />
19 %<br />
Aufteilung nach der Art der Veranstaltungen <strong>2011</strong><br />
<strong>Presse</strong>konferenzen/<br />
Eröffnungen 7 %<br />
Sonstiges<br />
23 %<br />
Führungen<br />
5 %<br />
Aufteilung nach Häusern <strong>2011</strong><br />
Schatzkammer<br />
1 %<br />
Neue Burg 4 %<br />
Empfänge 4 %<br />
Dinner 7 %<br />
Konzerte 2 %<br />
Wagenburg/<br />
Theseustmpel<br />
0 %<br />
KHM<br />
52 %<br />
Vorträge<br />
52 %<br />
abteIlungen<br />
109
110<br />
ausstellungsmanagement<br />
Dr. christian HÖLZL, Abteilungsleiter, Prokurist<br />
Mag. Ulrike BecKer<br />
Mag. Marianne HerGoVicH<br />
Mag. Friederike HiLLeBrAnD<br />
Dr. Sandra Maria rUST<br />
Mag. Andrea ScHÜrZ (ab 17.1.)<br />
Anita AnTonY<br />
im Jahr <strong>2011</strong> konnte das Kunsthistorische<br />
<strong>Museum</strong> seinen Besucherinnen und Besuchern<br />
wieder ein interessantes und überaus<br />
abwechslungsreiches Ausstellungsprogramm<br />
bieten. insgesamt wurden in den verschiedenen,<br />
zum Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> zählenden<br />
institutionen 22 Ausstellungsprojekte<br />
realisiert, zu denen noch die Ausstellung<br />
Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval auf<br />
Schloss Schallaburg und 7 weitere Ausstellungen<br />
bzw. Ausstellungskooperationen mit<br />
internationalen Partnern hinzukamen.<br />
Die Mitarbeiterinnen der Abteilung Ausstellungsmanagement<br />
waren im Jahr <strong>2011</strong> für<br />
Aufstellen der Wandverbauten für die Ausstellung<br />
al-Fann im Bassano Saal<br />
die organisatorische Abwicklung und realisierung<br />
von 14 Ausstellungen sowie den Abbau<br />
und die rückführung der Leihgaben<br />
von bereits im Jahre 2010 eröffneten Ausstellungen<br />
zuständig. Mehrere dieser Ausstellungsprojekte,<br />
wie Hans von Aachen,<br />
Dürer – Cranach – Holbein, Wintermärchen<br />
oder African Lace waren Kooperationen mit<br />
einer oder mehreren ausländischen Partnerinstitutionen<br />
in Deutschland, Tschechien, der<br />
Schweiz und nigeria. Für die Ausstellung<br />
Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval<br />
stellte das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> den<br />
Ausstellungskurator und trat als Generalunternehmer<br />
auf, wobei die Abteilung Ausstellungsmanagement<br />
für die gesamte organisatorische<br />
Umsetzung verantwortlich<br />
zeichnete.<br />
insgesamt wurden von den Mitarbeiterinnen<br />
der Abteilung für die Ausstellungen mehr<br />
als 5000 Leihgaben bei über 400 Leihgebern<br />
im in- und Ausland angesucht. Letztlich<br />
konnten annähernd 4500 objekte für unsere<br />
Projekte gesichert werden, davon kamen an<br />
die 1500 Leihgaben von ca. 250 Leihgebern,<br />
ca. 3000 aus den eigenen Sammlungen.<br />
eine großformatige Tapisserie aus dem<br />
Bestand der Kunstkammer des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s wird in der<br />
Ausstellung Wintermärchen installiert<br />
Aufstellung von Schlitten aus der Wagenburg des<br />
Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s in der Ausstellung<br />
Wintermärchen
kunsthIstorIsches museum<br />
im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> wurden 8 Ausstellungen<br />
gezeigt, beginnend mit der Ausstellung<br />
Schaurig schön. Ungeheuerliches in<br />
der Kunst. Sie warf in Fortführung der 2009<br />
neu eingeführten Serie „intermezzo“ als<br />
3. Projekt einen konzentrierten Blick auf das<br />
vielfältige Vorkommen und die Darstellung<br />
unterschiedlichster Dämonen, Drachen und<br />
anderer Fabelwesen in Mythologie und Kunst.<br />
Anhand zahlreicher objekte aus verschiedenen<br />
Sammlungen des Hauses wurde versucht,<br />
diesen Wesen nachzuspüren und den Wandel<br />
in ihrer Bedeutung und Symbolik im Laufe<br />
der Geschichte aufzuzeigen und zu erklären.<br />
Die in Kooperation mit der Kunsthalle der<br />
Hypo-Kulturstiftung München verwirklichte<br />
und im Anschluss an <strong>Wien</strong> auch in München<br />
gezeigte Ausstellung Dürer – Cranach –<br />
Holbein hat erstmals die frühe deutsche<br />
Porträtkunst um 1500 thematisiert. Mehr<br />
als 200 Werke aus internationalen Sammlungen<br />
veranschaulichten das in dieser Zeit<br />
hervortretende starke interesse am Menschen<br />
und an seiner Darstellung in der Kunst.<br />
Albrecht Dürer, Lucas cranach d. Ä. und<br />
Hans Holbein d. J. haben sich intensiv mit<br />
dieser Thematik auseinandergesetzt, ihre Gemälde<br />
und Graphiken trugen zusammen mit<br />
Meisterwerken der Bildhauerei und Zeichenkunst<br />
entscheidend zur außergewöhnlich<br />
hohen Qualität dieser Ausstellung bei.<br />
Die umfangreichste Ausstellung des Jahres<br />
<strong>2011</strong> war Wintermärchen. Winter-Darstellungen<br />
in der europäischen Kunst von Bruegel<br />
bis Beuys. Sie wurde am 17. oktober, dem<br />
120. Jahrestag der Öffnung des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s für das Publikum, feierlich<br />
eröffnet. Auf mehrere Säle der Gemäldegalerie<br />
verteilt wurde ausgehend von mittelalterlichen<br />
Monats- und Jahreszeiten dar stellungen<br />
und der entstehung der Winterlandschaft<br />
in der Kunst Flanderns im 16. Jahrhundert<br />
die entwicklung des Winter-Genres<br />
bis in die Gegenwart veranschaulicht. Die<br />
bedeutendsten Maler der verschiedenen<br />
epochen waren mit berühmten Werken vertreten,<br />
hinzu kamen Skulpturen, Tapisserien<br />
sowie Kunsthandwerk aus Porzellan, elfenbein<br />
und Silber aus den Sammlungen des<br />
Hauses und vielen bedeutenden Museen<br />
europas und der USA. Gleichzeitig wurde<br />
eine kleine Dokumen tationsausstellung zum<br />
Jahrestag des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />
gezeigt.<br />
Mit der Ausstellung Jan Fabre. Die Jahre der<br />
Blauen Stunde wurde einmal mehr zeit genössische<br />
Kunst im Kontext mit Alten Meistern<br />
präsentiert, um auf diese Weise dem<br />
Publikum auch neue Zugänge zur Kunst zu<br />
ermöglichen.<br />
Die Präsentation von Kunst der islamischen<br />
Welt aus der Sammlung al-Sabah, Kuwait<br />
im 2. Stock des <strong>Museum</strong>s war eine besondere<br />
organisatorische, logistische und auch<br />
gestalterische Herausforderung, die aber<br />
letztlich gut gemeistert werden konnte. Mit<br />
dieser Ausstellung wurde erstmals in Österreich<br />
eine Auswahl herausragender Meisterwerke<br />
aus einer der wichtigsten Sammlungen<br />
islamischer Kunst gezeigt und ein profunder<br />
Überblick über die vielfältigen künstlerischen<br />
und kulturellen errungenschaften der islamischen<br />
Welt von Spanien über indien bis<br />
china geboten.<br />
erwähnt sei auch noch die Ausstellung Götter,<br />
Menschen und das Geld der Griechen, die<br />
das Münzkabinett des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s gemeinsam mit dem Münzkabi-<br />
Die Skulptur Man Measuring the Clouds von Jan Fabre wird<br />
auf dem Dach des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s installiert.<br />
Foto: nicolai riegler<br />
abteIlungen<br />
nett und der Antikensammlung der Stadt<br />
Winterthur konzipierte und die in beiden<br />
Städten präsentiert wurde. Als Kooperation<br />
des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s mit der Gesellschaft<br />
der Musikfreunde in <strong>Wien</strong> wurde in<br />
der neuen Burg die Ausstellung „Der Himmel<br />
hängt voller Geigen“. Die Violine in Biedermeier<br />
und Romantik realisiert.<br />
museum FÜr VÖlkerkunde<br />
neben mehreren kleineren Ausstellungen, die<br />
sich Themen wie der Kunst und Kultur Balis<br />
(Bali. Kunst im Wandel) oder aber der Auseinandersetzung<br />
mit dem wissenschaftlichen<br />
erbe der vormaligen Direktorin des <strong>Museum</strong>s<br />
für Völkerkunde etta Becker-Donner anlässlich<br />
ihres 100. Geburtstages widmeten, waren es<br />
vor allem zwei größere Projekte, die das Ausstellungsprogramm<br />
des Jahres <strong>2011</strong> prägten.<br />
Von großem medialen interesse begleitet<br />
war die bereits lange geplante Ausstellung<br />
zum Personenkult Mao Zedongs, Die Kultur<br />
der Kulturrevolution. in dieser Ausstellung<br />
wurde dem Phänomen der politischen Alltagskultur<br />
im china der 60er und 70er Jahre<br />
nachgegangen und es wurden die ereignisse<br />
der Kulturrevolution kritisch beleuchtet.<br />
111
112<br />
ausstellungsmanagement<br />
in dem von den Vereinten nationen ausgerufenen<br />
„internationalen Jahr des Waldes“<br />
hat sich das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde dieses<br />
Themas angenommen und eine umfangreiche<br />
und zugleich auch abwechslungsreiche<br />
Ausstellung zusammengestellt. Zahlreiche mit<br />
dem Wald und Bäumen in Zusammenhang<br />
stehende Aspekte wie der Wald als Urlandschaft,<br />
aber auch als ort der Kraft, der initiation<br />
und der Fruchtbarkeit, sowie die unterschiedlichsten<br />
nutzungen des Waldes und<br />
seine Zerstörung wurden anhand von herausragenden<br />
objekten aus dem <strong>Museum</strong> und<br />
anderen <strong>Wien</strong>er Sammlungen beleuchtet.<br />
schallaburg<br />
Der Stadt und dem Phänomen Venedig war<br />
die diesjährige Ausstellung auf Schloss<br />
Schallaburg gewidmet, die vom Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong> kuratiert und organisiert<br />
wurde. Außerdem konnte das <strong>Museum</strong><br />
auch mit zahlreichen bedeutenden Leihgaben<br />
wesentlich zum erfolg dieses Projektes<br />
beitragen, dessen historischer Bogen sich<br />
vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert<br />
spannte. Dargestellt wurde neben dem Auf-<br />
Auspacken eines Schiffsmodells aus dem<br />
Museo Storico navale, Venedig<br />
stieg Venedigs durch Seefahrt und Handel,<br />
auf denen der reichtum der Stadt basierte,<br />
auch die Kunst, die sich vor dem Hintergrund<br />
der wirtschaftlichen entwicklung entfalten<br />
konnte und bis heute als Voraussetzung<br />
für den Tourismus das Überleben der<br />
Stadt sichert.<br />
ausland<br />
Die internationale Ausrichtung und Bedeutung<br />
des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s und<br />
des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde zeigte sich<br />
einmal mehr in den Ausstellungskooperationen<br />
sowie in großen einzelausstellungen<br />
im Ausland, in deren organisation die Abteilung<br />
ebenfalls eingebunden war. neben<br />
den beiden Ausstellungen der Gemäldegalerie<br />
in Brügge (Fürstlich gesammelt. Meisterwerke<br />
des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong>)<br />
und San Francisco (Masters of Venice) sind<br />
hier die Ausstellungen Dürer – Cranach –<br />
Holbein in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung<br />
München, Indianer. Urein wohner<br />
Nord amerikas in rosenheim und African<br />
Lace im nationalmuseum in Lagos, nigeria,<br />
zu nennen.<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. christian HÖLZL<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
7.–8.4. Paris, international exhibitions organizers<br />
Group (ieo), Steering committee Meeting<br />
Mag. Ulrike BecKer<br />
publIkatIonen<br />
Venedig – die Stadt der Liebe, in: Ausstellungskatalog<br />
Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. – <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht, Kunst<br />
und Karneval, Schallaburg <strong>2011</strong>, 242–246<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – r. de<br />
Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winterdarstellungen<br />
in der europäischen Kunst von Bruegel<br />
bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
Mag. Friederike HiLLeBrAnD<br />
publIkatIonen<br />
Napoleon I., Kaiser der Franzosen – Bonapartes Marsch<br />
zum Thron, mit Volk, Adel und Klerus, in: Studien und<br />
Forschung aus dem niederösterreichischen institut für<br />
Landeskunde, Bd. 49 (Akten des 29. Symposions des<br />
niederösterreichischen instituts für Landeskunde<br />
Niederösterreich und die Franzosenkriege), St. Pölten<br />
2010/<strong>2011</strong>, 21–34<br />
Die venezianische Villa. Bauernhaus und Statussymbol,<br />
in: Ausstellungskatalog Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H.<br />
– <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong> (Hgg.),<br />
Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval, Schallaburg<br />
<strong>2011</strong>, 84–89; objekttexte ebenda<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – r. de<br />
Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winterdarstellungen<br />
in der europäischen Kunst von Bruegel<br />
bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
Dr. Sandra Maria rUST<br />
publIkatIonen<br />
Venedig und der Karneval, in: Ausstellungskatalog<br />
Schallaburg Kulturbetriebs ges.m.b.H. – <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>, <strong>Wien</strong> (Hgg.), Venedig. Seemacht,<br />
Kunst und Karneval, Schallaburg <strong>2011</strong>, 247–251<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag – r. de<br />
Leeuw – c. Becker (Hgg.), Wintermärchen. Winterdarstellungen<br />
in der europäischen Kunst von Bruegel<br />
bis Beuys, <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong>1<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
7.–8.4. Paris, international exhibitions organizers<br />
Group (ieo), Steering committee Meeting
museum und publIkum – kunsthIstorIsches museum<br />
Mag. Andreas ZiMMerMAnn, Abteilungsleiter<br />
Mag. Barbara HerBST (ab 1.9.)<br />
Dr. rotraut KrALL<br />
Mag. ilona neUFFer-HoFFMAnn (ab 1.9.)<br />
Dr. Konrad Friedrich ScHLeGeL (bis 31.8.)<br />
Mag. Agnes STiLLFrieD<br />
Mag. Daniel UcHTMAnn<br />
Brigitta HocHLeiTner (bis 30.6.; Pension)<br />
Mag. Alessandra ArSeni<br />
Dominik BAnKLer<br />
Dr. Friederike ForST-BATTAGLiA<br />
Melanie GrAnDiTScH (ab 25.11.)<br />
Mag. Martina HAUScHKA<br />
nataliya HenerALoVA<br />
Mag. Gundula HicKiScH<br />
Mag. Michaela HUBer (bis 30.11.)<br />
Lisa JUen<br />
evelyn KLAMMer<br />
Wolfgang KoPF<br />
Manuel Kreiner<br />
roman LiST<br />
Mag. Veronika LUX<br />
Mag. Andrea MArBAcH<br />
Mag. Sabine niKoLAY<br />
Mag. Magdalena ÖLZAnT<br />
charlotte PerSoGLiA<br />
Alexander PirKer<br />
Dagmar PreinerSTorFer<br />
Mag. elisabeth riTTer<br />
eve SArGe<br />
Mag. Birgit ScHMiDT<br />
Mag. Julia STroMMer<br />
Mag. Fedora SZecHenYi<br />
Mag. elisa WAGner<br />
rolf <strong>Wien</strong>KÖTTer<br />
audioguide<br />
Mag. natalie LeTTner<br />
Mag. Alexander SMiTH<br />
Andreas PrUner<br />
David ScHreier<br />
carina SULZ<br />
FÜhrungen und mehr<br />
66.492 Besucher nahmen <strong>2011</strong> an den<br />
3614 von der Abteilung <strong>Museum</strong> und Publikum<br />
veranstalteten Führungen, Vorträgen,<br />
Atelier-Workshops und Ferienspielaktionen<br />
insgesamt teil. (2010 waren es 59.627 Besucher<br />
in 3183 Gruppen.) Diese Steigerung<br />
um ca. 12 % (entgegen dem allgemeinen<br />
Trend) ließ sich stärker im U 19-Bereich<br />
(+ ca. 14 %) als im erwachsenensegment<br />
(+ ca. 10 %) feststellen.<br />
Das neue Atelier wurde ab dem 19. Februar<br />
von ca. 4400 Kindern und Jugendlichen<br />
genutzt (rd. 15 % unseres U 19-Publikums<br />
<strong>2011</strong>).<br />
atelIer<br />
Mit großer Freude und Dankbarkeit konnten<br />
wir gemeinsam mit GD Sabine Haag und<br />
Hunderten Kindern und eltern am 19. Februar<br />
mit einem vielseitigen, quirligen Programm<br />
an prominenter Stelle das Atelier im<br />
KHM eröffnen. in einer abteilungsinternen<br />
eröffnung des Ateliers<br />
abteIlungen<br />
Arbeitsgruppe (Mag. Barbara Herbst, Mag.<br />
Andrea Marbach, Mag. ilona neuffer-Hoffmann,<br />
Alexander Pirker, Dr. Konrad Schlegel,<br />
rolf <strong>Wien</strong>kötter und Mag. Andreas Zimmermann),<br />
die zeitweise durch Tina Handl beraten<br />
wurde, war ein detailliertes nutzungsund<br />
Anforderungsprofil entwickelt worden.<br />
Von diesem ausgehend entwarf christian<br />
Sturminger ein raumkonzept, das nicht nur<br />
durch seine ästhetischen Qualitäten besticht,<br />
sondern sich auch funktional in der<br />
alltäglichen Praxis sehr bewährt hat.<br />
Hier finden seitdem offene Sonntagsateliers,<br />
Kindergeburtstage und Ferienspiele statt,<br />
vor allem aber wird das Atelier fast täglich<br />
von Schulklassen gebucht, die in diesem<br />
anregenden Ambiente das in einem Besuch<br />
der Sammlungen und Sonderausstellungen<br />
erfahrene durch anschließendes eigenes künstlerisches<br />
Gestalten nachhaltig vertiefen. Und<br />
auch für erwachsene konnte Mag. ilona<br />
neuffer-Hoffmann bereits an 25 Tagen erfolgreich<br />
Workshops anbieten, so dass das<br />
Atelier wirklich als vom Publikum angenommen<br />
bezeichnet werden darf.<br />
113
114<br />
museum und publIkum – kunsthIstorIsches museum<br />
ÖFFentlIches FÜhrungsprogramm<br />
Die Spezialführungen, Mittagszyklen, Abendführungen<br />
und Kunstkontext-Vorträge stießen<br />
auch <strong>2011</strong> auf großen Publikumszuspruch.<br />
Dieses Programm bezog sich gleichermaßen<br />
auf die Sonderausstellungen wie auf die<br />
Sammlungen des KHM. neben zahllosen bestellten<br />
Führungen fanden Führungen für<br />
Staatsbesuche und andere offizielle Delegationen,<br />
aber auch Lehrerführungen durch<br />
alle wichtigen Sonderausstellungen statt.<br />
<strong>Museum</strong> und Publikum bot Ausstellungs-<br />
Previews für die <strong>Museum</strong>sfreunde an und<br />
wirkte mit Führungen an Kooperationen<br />
etwa mit der Viennale oder dem naturhistorischen<br />
<strong>Museum</strong> (anlässlich der Ausstellung<br />
Jan Fabre) mit; ferner beteiligte sich die<br />
Abteilung mit nächtlichen Taschenlampen-<br />
Führungen durch Stiegenhaus und Kuppelhalle<br />
an einer wirkungsvollen Werbeaktion<br />
für die Jahreskarte.<br />
sonderVeranstaltungen<br />
Das KHM nahm am 15. März an dem bundesweiten<br />
Aktionstag Schule schaut <strong>Museum</strong><br />
teil, bei dem rund 600 Schülerinnen das<br />
breit gefächerte Vermittlungsangebot wahrnahmen,<br />
davon 125 im Atelier.<br />
Darüber hinaus war die Abteilung <strong>Museum</strong><br />
und Publikum organisatorisch und mit Führungsangeboten<br />
an weiteren Sonderveranstaltungen<br />
beteiligt, darunter etwa dem<br />
internationalen Frauentag (7. März), dem<br />
Tag der Freunde (11. April), dem Tag der<br />
Sondereinsatz KHM mit rolf <strong>Wien</strong>kötter<br />
Wagenburg (19. Juni), dem open House<br />
neue Burg (11. September) und der Langen<br />
nacht (1. oktober).<br />
ausstellungsbeschrIFtungen und<br />
ko-kuratorIn<br />
<strong>Museum</strong> und Publikum war an den objekttexten<br />
der Sonderausstellung Dürer. Cranach.<br />
Holbein beteiligt und wirkte im Kuratorenteam<br />
von Schaurig schön. Ungeheuerliches<br />
in der Kunst (intermezzo 04) mit (Mag. Agnes<br />
Stillfried). Mag. Stillfried war ferner<br />
organisatorisch und kuratorisch an der Ausstellung<br />
al-Fann beteiligt, für die sie auch<br />
das rah men programm gestaltete. Für die<br />
Ausstellung Wintermärchen verfasste sie die<br />
Saaltexte.<br />
Vom bmukk geFÖrderte und Von<br />
kulturkontakt austrIa beratend<br />
begleItete proJekte<br />
• Aus dem 2010 initiierten Lehrerarbeitskreis<br />
Das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> als<br />
Partner für den Unterricht gingen drei<br />
Publikationen hervor:<br />
• rotraut Krall – ilona neuffer-Hoffmann,<br />
Das Kind und sein Alltag im Wandel der<br />
Jahrhunderte;<br />
• rotraut Krall – ilona neuffer-Hoffmann,<br />
Kunst und Werbung;<br />
• Konrad Friedrich Schlegel, Die Metamorphosen<br />
des Ovid in der Gemäldegalerie<br />
des KHM.<br />
<strong>2011</strong> haben folgende Projekte begonnen:<br />
• Play Ganymed, ein Projekt für 80 Schulklassen<br />
von wenn es soweit ist, idee, Konzept<br />
und Durchführung von Jacqueline<br />
Kornmüller und Peter Wolf in Zusammenarbeit<br />
mit Mag. Daniel Uchtmann;<br />
• Sondereinsatz KHM, eine Rätsel-Rallye<br />
durch die Kultur von Jahrtausenden, idee,<br />
Konzept und Durchführung von rolf<br />
<strong>Wien</strong>kötter und Manuel Kreiner.<br />
Diese beiden hochkarätigen Projekte werden<br />
2012 fortgesetzt, ausführlich dazu im<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2012.<br />
personelle Veränderungen<br />
Am 30. Juni ging die langjährige Sekretärin<br />
der Abteilung, Brigitta Hochleitner, in den<br />
ruhestand. Sie hat ihre drei interimistischen<br />
part-time-nachfolgerinnen aus dem Kreis der<br />
Kunstvermittler (Mag. Martina Hauschka,<br />
Mag. Magdalena Ölzant, Mag. Fedora<br />
Szechenyi) intensiv in ihr vielfältiges Tätigkeitsfeld<br />
eingearbeitet und damit einen reibungslosen<br />
Übergang an dieser für die Abteilung<br />
so entscheidenden Stelle ermöglicht.<br />
Am 1. September wechselte Dr. Konrad<br />
Schlegel in die Kunstkammer. Seine Agenden<br />
wurden von Mag. Barbara Herbst (30 Wochenstunden)<br />
übernommen. Die bis dahin<br />
von ihr geleistete organisatorische Betreuung<br />
des Ateliers obliegt seitdem Mag. ilona<br />
neuffer-Hoffmann (10 Wochenstunden).<br />
Play Ganymed mit Daniel Uchtmann und nikolaus Habjan,<br />
Foto: Helmut Wimmer
audIoguIde<br />
ausstellungen<br />
Durch folgende Ausstellungen konnten sich<br />
die Besucherinnen und Besucher <strong>2011</strong> von<br />
einem umfangreichen Audioguide in den<br />
Sprachen Deutsch und englisch führen<br />
lassen:<br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>: Schaurig schön.<br />
Ungeheuerliches in der Kunst; Dürer –<br />
Cranach – Holbein. Die Entdeckung des<br />
Menschen: Das deutsche Porträt um 1500;<br />
Wintermärchen. Winter-Darstellungen in der<br />
europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys;<br />
neue Burg, Sammlung alter Musikinstrumente:<br />
„Der Himmel hängt voller Geigen.“<br />
Die Violine in Biedermeier und Romantik;<br />
<strong>Museum</strong> für Völkerkunde: Die Kultur der<br />
Kultur revolution. Personenkult und politisches<br />
Design im China von Mao Zedong;<br />
Schloss Ambras: All’Antica. Götter & Helden<br />
auf Schloss Ambras.<br />
ständige sammlungen<br />
im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> am Burgring,<br />
in der Schatzkammer, in den Sammlungen<br />
in der neuen Burg (Hofjagd- und rüstkammer,<br />
ephesos <strong>Museum</strong>, Sammlung alter<br />
Musikinstrumente), in der Wagenburg, im<br />
<strong>Museum</strong> für Völkerkunde und auf Schloss<br />
Ambras stehen für die Besucherinnen und<br />
Besucher in Deutsch und etlichen Fremdsprachen<br />
Audioguides zur Verfügung.<br />
kinder-audioguide<br />
<strong>2011</strong> erstellte das KHM erstmals einen<br />
eigenen Kinder-Audioguide für die Sammlungen<br />
des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s am<br />
Burgring und für die Schatzkammer in der<br />
Hofburg. Das neue Angebot erfreut sich bei<br />
eltern und Kindern großer Beliebtheit und<br />
ist ein wichtiger Baustein in unserem Bemühen,<br />
das <strong>Museum</strong> einem jungen Publikum<br />
gegenüber zu öffnen.<br />
audioguides abroad<br />
im oktober <strong>2011</strong> eröffnete im de Young<br />
<strong>Museum</strong> in San Francisco die Ausstellung<br />
renaissance Painters of Passion and Power<br />
from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, Vienna,<br />
die Highlights der venezianischen Malerei<br />
aus dem Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> zeigte.<br />
Das de Young <strong>Museum</strong> übernahm dafür die<br />
entsprechenden englischen Audioguide-Texte<br />
aus der permanenten Sammlung des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s. Das Kunsthaus Zürich<br />
übernimmt nicht nur die Wintermärchen-<br />
Ausstellung des KHM, sondern auch den dafür<br />
produzierten Audioguide mit 65 Texten.<br />
170.000 benutzerinnen und benutzer<br />
Der erlös aus der Audioguide-Vermietung<br />
konnte gegenüber dem Vorjahr von<br />
105.000 eUr um mehr als 200 Prozent auf<br />
330.000 eUr gesteigert werden – ein deutliches<br />
Zeichen dafür, dass sich unsere<br />
Audioguide-Führungen zunehmender Beliebtheit<br />
erfreuen. Auch die Strategie, das Sprachenangebot<br />
zu erweitern, hat sich bezahlt<br />
gemacht und ist auf großen Zuspruch beim<br />
Publikum gestoßen.<br />
umbau des audioguide-standes im khm<br />
am burgring<br />
<strong>2011</strong> wurde der Audioguide-Stand im<br />
Haupthaus des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />
einem umfassenden Umbau unterzogen.<br />
Wichtigstes Ziel war die Kundenfreundlichkeit.<br />
Dazu leisten nicht zuletzt eine bessere<br />
Beleuchtung sowie zwei hochwertige informationsbildschirme<br />
einen wichtigen Beitrag.<br />
Vor allem jedoch können nun zwei Mitarbeiter<br />
gleichzeitig nebeneinander die Besucher<br />
betreuen, womit der immer stärkeren nachfrage<br />
rechnung getragen wird. Die Wartezeiten<br />
konnten dadurch erheblich verkürzt<br />
werden. Darüber hinaus bietet das moderne<br />
Design zusammen mit dem ebenfalls neu<br />
gestalteten informationsstand nun ein einheitliches<br />
erscheinungsbild im eingangsbereich<br />
des <strong>Museum</strong>s.<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. rotraut KrALL<br />
publIkatIonen<br />
Texte in: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen<br />
im Kunst historischen <strong>Museum</strong>. Ein <strong>Museum</strong>sbuch<br />
für junge Leser, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />
lehrtätIgkeIt<br />
SS <strong>2011</strong>, WS <strong>2011</strong>/12 Kunstgeschichte des Mittelalters<br />
bzw. Bau- und Sammlungsgeschichte des KHM, Wifi<br />
<strong>Wien</strong>, bfi <strong>Wien</strong> und Wifi St. Pölten<br />
abteIlungen<br />
2 Seminare anlässlich der Sonderausstellungen Schaurig<br />
schön bzw. Wintermärchen für die VHS <strong>Wien</strong> Urania,<br />
Mariahilf, Alsergrund und Hietzing<br />
23.11. Tugend und Laster, <strong>Wien</strong>, Katholische<br />
Pädagogische Hochschule, Seminar<br />
organisation und Durchführung von zahlreichen<br />
einführungs- und Fortbildungsveranstaltungen für<br />
Fremdenführer und Lehrpersonen in den Sammlungen<br />
und anlässlich der Sonderausstellungen des KHM<br />
Dr. Konrad Friedrich ScHLeGeL<br />
publIkatIonen<br />
Texte in: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen<br />
im Kunst historischen <strong>Museum</strong>. Ein <strong>Museum</strong>sbuch<br />
für junge Leser, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />
Mag. Agnes STiLLFrieD<br />
ausstellungen<br />
Kuratierung der Ausstellung Schaurig schön.<br />
Ungeheuerliches in der Kunst (intermezzo 03),<br />
<strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong> (gemeinsam mit christian<br />
Beaufort-Spontin, Gerlinde Gruber, Michaela Hüttner,<br />
Bettina Kratzmüller, Beatrix Kriller-erdrich, claudia<br />
Kryza-Gersch, Manuela Laubenberger, Klaus Vondrovec<br />
und Karoline Zhuber-okrog)<br />
publIkatIonen<br />
objekttexte in: Ausstellungskatalog S. Haag (Hg.),<br />
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst (intermezzo<br />
03), <strong>Wien</strong> (KHM) <strong>2011</strong><br />
redaktion von: S. Haag (Hg.), Schaurig schön.<br />
Allerlei Fabelwesen im Kunst historischen <strong>Museum</strong>.<br />
Ein <strong>Museum</strong>sbuch für junge Leser, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>;<br />
Texte ebenda<br />
Mag. Daniel UcHTMAnn<br />
publIkatIonen<br />
Blumenpracht in der Kunst. 38 Werke aus dem<br />
Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> in <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />
(auch in engl.: Floral splendour in the arts: thirty-eight<br />
works from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> in Vienna)<br />
Tafelfreuden in der Kunst. 38 Werke aus dem<br />
Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> in <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong> (auch<br />
in engl.: The pleasures of the table in art: thirty-eight<br />
works from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> in Vienna)<br />
Liebespaare in der Kunst. 41 Werke aus dem<br />
Kunst historischen <strong>Museum</strong> in <strong>Wien</strong>, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />
(auch in engl.: Lovers in the arts: forty-one artworks<br />
from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> in Vienna)<br />
Texte in: S. Haag (Hg.), Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen<br />
im Kunst historischen <strong>Museum</strong>. Ein <strong>Museum</strong>sbuch<br />
für junge Leser, <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong><br />
lehrtätIgkeIt<br />
WS <strong>2011</strong>/12 Kunstgeschichte, Wifi <strong>Wien</strong>, Vorlesungen<br />
im rahmen der Ausbildung zum/zur reisebetreuer/-in,<br />
reiseleiter/-in<br />
SS <strong>2011</strong>, WS <strong>2011</strong>/12 Kunstgeschichte der Neuzeit, Wifi<br />
<strong>Wien</strong>, Vorlesungen im rahmen der Ausbildung zum/zur<br />
Fremdenführer/-in<br />
115
116<br />
publIkatIonswesen<br />
Dr. elisabeth HerrMAnn, Abteilungsleiterin<br />
Mag. Annette ScHÄFer<br />
Dr. Karin ZeLenY<br />
Das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> gibt ein reiches<br />
Spektrum an Publikationen heraus, die<br />
eng mit seiner grundsätzlichen Aufgabenstellung<br />
als „Wissenschaftliche Anstalt“, dem<br />
Bewahren, Präsentieren, erforschen und<br />
Sammeln der objekte, verbunden sind.<br />
Die größte Breitenwirkung haben zweifellos<br />
die Kataloge für die Sonderausstellungen<br />
des KHM; sie verbinden ein großzügiges<br />
Layout und eine möglichst perfekte Qualität<br />
der Abbildungen mit einem hohen wissenschaftlichen<br />
Anspruch, wobei zugleich eine<br />
publikumsgerechte Präsentation der inhalte<br />
angestrebt wird. Vor allem im Bereich der<br />
verschiedenen Publikumsführer und Bildbände<br />
gibt es einen ständigen Bedarf an<br />
fremdsprachigen Ausgaben, dem nachzukommen<br />
sich das <strong>Museum</strong> bemüht. rein<br />
wissenschaftlichen Zwecken dienen die<br />
reihe der „Schriften des KHM“ und die<br />
Sammlungskataloge. Die „Technologischen<br />
Studien“ sind Themen der Konservierung,<br />
restaurierung, Forschung und Technologie<br />
gewidmet. einen Überblick über die Leistungen<br />
des KHM gibt der <strong>Jahresbericht</strong>. Alle<br />
diese Publikationen werden jedoch an Alter<br />
und ehrwürdigkeit durch das von insidern<br />
immer noch liebevoll als das „allerhöchste“<br />
bezeichnete Jahrbuch des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s übertroffen, dessen erster Band<br />
bereits 1882 erschien.<br />
Die Abteilung Publikationswesen ist als interne<br />
Servicestelle für die Herausgabe und<br />
das Lektorat dieser Publikationen verantwortlich.<br />
Folgende <strong>2011</strong> erschienene Publikationen<br />
wurden von ihr betreut:<br />
ausstellungskataloge<br />
Dürer – Cranach – Holbein. Die Entdeckung<br />
des Menschen: Das deutsche Porträt um<br />
1500, hg. von S. Haag, c. Lange,<br />
c. Metzger und K. Schütz<br />
Wintermärchen. Winter-Darstellungen<br />
in der europäischen Kunst von Bruegel bis<br />
Beuys, hg. von S. Haag, r. de Leeuw und<br />
c. Becker<br />
Ein <strong>Museum</strong>sbuch für junge Leser. Schaurig<br />
schön. Ungeheuerliches in der Kunst,<br />
hg. von S. Haag<br />
al-Fann. Kunst der islamischen Welt aus<br />
der Sammlung al-Sabah, Kuwait,<br />
hg. von G. curatola<br />
M. Alram – K. Vondrovec – U. Werz –<br />
B. Zäch, Götter, Menschen und das Geld<br />
der Griechen, hg. von S. Haag und<br />
n. Kurmann<br />
o. Biba – i. Fuchs – r. Hopfner, „Der<br />
Himmel hängt voller Geigen“. Die Violine<br />
in Biedermeier und Romantik,<br />
hg. von S. Haag<br />
Jan Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde.<br />
The Years of the Hour Blue, hg. von S. Haag<br />
Trinkfest! Bacchus lädt ein, hg. von S. Haag<br />
All’Antica. Götter & Helden auf Schloss<br />
Ambras, hg. von S. Haag<br />
Das Eigene & das Fremde, hg. von S. Haag<br />
G. Swoboda, Zu Gast in Ambras. Die<br />
Zerstörung des Tempels in Jerusalem von<br />
Nicolas Poussin, hg. von S. Haag<br />
Die Kultur der Kulturrevolution. Personenkult<br />
und politisches Design im China von<br />
Mao Zedong, hg. von H. opletal<br />
Wald / Baum / Mensch, hg. von<br />
G. van Bussel und A. Steinmann<br />
B. Plankensteiner – G. van Bussel –<br />
c. Augustat, Abenteuer Wissenschaft. Etta<br />
Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika<br />
V. Greisenegger-Georgila, Ungezähmte<br />
Natur als Schauplatz. Bühnenbilder aus<br />
drei Jahrhunderten<br />
Welt der Operette. Glamour, Stars und<br />
Showbusiness, hg. von M.-T. Arnbom,<br />
K. clarke und T. Trabitsch<br />
Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval,<br />
hg. von Schallaburg Kulturbe triebs-<br />
ges.m.b.H. und <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>,<br />
<strong>Wien</strong><br />
P. rainer, Splendour & Power. Imperial<br />
Treasures from Vienna, hg. von S. Haag,<br />
c. Holzach und K. Schneider<br />
perIodIsche publIkatIonen<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2010 <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong> mit MVK und ÖTM,<br />
hg. von S. Haag, redaktion: F. Pichorner<br />
Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung –<br />
Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010<br />
(erschienen <strong>2011</strong>), hg. von S. Haag,<br />
redaktion: M. Grießer, A. Huber und<br />
e. oberthaler<br />
Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung –<br />
Forschung – Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong>,<br />
hg. von S. Haag, redaktion: M. Grießer,<br />
A. Huber und e. oberthaler<br />
weItere publIkatIonen<br />
B. Darmstädter unter Mitarbeit von<br />
D. Salaberger und mit einem Beitrag<br />
von Bruce Dickey, Die Zinken und der<br />
Serpent der Sammlung alter Musikinstrumente<br />
(Sammlungskataloge des<br />
Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, hg. von<br />
S. Haag, Bd. 7)<br />
Schaurig schön. Allerlei Fabelwesen im<br />
Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>. Ein <strong>Museum</strong>sbuch<br />
für junge Leser, hg. von S. Haag<br />
Zusätzlich hat die Abteilung Publikationswesen<br />
Saaltexte und Beschriftungen für die<br />
Ausstellungen in KHM, MVK und ÖTM sowie<br />
für die Sammlungen des KHM, <strong>Presse</strong>texte,<br />
Werbematerial etc. lektoriert.
ambraser trInkbÜcher<br />
ergebnisse der intensiven wissenschaftlichen<br />
Auseinandersetzung mit den Ambraser Trinkbüchern,<br />
deren erster Band 2010 publiziert<br />
wurde, fanden <strong>2011</strong> in die beiden Ausstellungen<br />
auf Schloss Ambras Trinkfest!<br />
Bacchus lädt ein und All’Antica. Götter &<br />
Helden auf Schloss Ambras eingang.<br />
Die Ambraser Trinkbücher wurden von erzherzog<br />
Ferdinand ii. (1529–1595) zu dem<br />
Zweck angelegt, die Unterschriften all jener<br />
aufzunehmen, die sich in der Bacchusgrotte<br />
dem Trinkritus unterzogen und ein eigens<br />
dazu bestimmtes, großes Glas Wein ohne<br />
abzusetzen austranken. Sie sind daher eine<br />
einzigartige historische Quelle, denn sie<br />
bieten uns die Möglichkeit, etwa 1800 Personen<br />
– viele davon aus regierenden Familien,<br />
aber auch neugeadelte und Bürgerliche – in<br />
einem bestimmten Jahr, in einigen Fällen<br />
sogar an einem bestimmten Tag in Ambras<br />
nachzuweisen. Viele der einträger setzten<br />
auch Angaben zur Person hinzu, fast alle<br />
eine Devise oder einen anderen Spruch, der,<br />
wie zu der Zeit üblich, meist mit Anfangsbuchstaben<br />
abgekürzt ist.<br />
Der lederne einband des ersten Bandes<br />
trägt die Jahreszahl 1568 sowie das Wappen<br />
erzherzog Ferdinands und ist mit Blindstempeln<br />
in verschiedenen figuralen und<br />
ornamentalen Motiven geprägt.<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. Karin ZeLenY<br />
ausstellungen<br />
Mitarbeit an der Ausstellung Trinkfest! Bacchus lädt ein,<br />
innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong> (Konzept: Veronika<br />
Sandbichler; gemeinsam mit Margot rauch und<br />
Katharina Seidl)<br />
Mitarbeit an der Ausstellung All’Antica. Götter &<br />
Helden auf Schloss Ambras, innsbruck (Schloss Ambras)<br />
<strong>2011</strong> (Konzept: Veronika Sandbichler; gemeinsam mit<br />
Wencke Deiters, claudia Kryza-Gersch und Manuela<br />
Laubenberger)<br />
publIkatIonen<br />
Der Ambraser Trinkritus, in: Ausstellungskatalog S. Haag<br />
(Hg.), Trinkfest! Bacchus lädt ein, innsbruck (Schloss<br />
Ambras) <strong>2011</strong>, 13–23; 5 objekttexte ebenda<br />
Die Ambraser Bacchusgrotte, in: Ausstellungskatalog<br />
S. Haag (Hg.), All’Antica. Götter & Helden auf Schloss<br />
Ambras, innsbruck (Schloss Ambras) <strong>2011</strong>, 24–26;<br />
Antiquarische Nachschlagewerke in der Ambraser<br />
Bibliothek, ebenda, 176–180; 2 objekttexte ebenda<br />
Ambraser Trinkbücher,<br />
Band 1, fol. 1r, Präambel<br />
1567–1577, Kunstkammer,<br />
inv.-nr. KK 5251<br />
Ambraser Trinkbücher,<br />
Band 1, Ledereinband<br />
abteIlungen<br />
117
118<br />
corporate desIgn<br />
Stefan ZeiSLer, Abteilungsleiter<br />
Heidi Pein (bis 30.4.)<br />
Mag. Valerie KUMMer (bis 31.10.)<br />
Mag. Giulia TAMiAZZo (ab 10.10.)<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> stand ganz im Zeichen der<br />
Fertigstellung von groß angelegten Projekten,<br />
die im Jahr davor konzipiert oder begonnen<br />
worden waren.<br />
Am Beginn der realisierungen stand die<br />
Fertigstellung der Umgestaltung und Adaptierung<br />
des Vestibüls mit dem Architektenteam<br />
Blaich & Delugan.<br />
Des Weiteren wurde gemeinsam mit der<br />
Firma Derenko und dem Gebäudemanagement<br />
nach entwürfen von Kreativdirektor<br />
Stefan Zeisler die Lounge für die Mitglieder<br />
des Vereins der Freunde des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s umgesetzt. es wurde ein<br />
eleganter raum geschaffen, der sich am<br />
Ambiente des Hauses orientiert und zusätzlich<br />
sowohl einen beeindruckenden einblick<br />
in die Kuppelhalle als auch einen wunderschönen<br />
Ausblick über <strong>Wien</strong> bietet.<br />
in der Folge war das gestalterische Hauptaugenmerk<br />
auf die neueinrichtung des cafés<br />
im ersten Stock gerichtet. neben vielen<br />
technischen Adaptierungen und Umbau-<br />
arbeiten wurde das stilistische Konzept der<br />
Lounge in diesem Bereich weitergeführt<br />
und wieder gemeinsam mit der Firma Derenko<br />
umgesetzt. Das neue Konzept, das<br />
zum Ziel hatte, einen traditionsbewussten,<br />
eleganten raum zu entwickeln, beinhaltet<br />
sowohl ein zurückhaltenderes, aber dennoch<br />
effektives Beleuchtungssystem, das<br />
die einzigartigkeit der Architektur stärker<br />
zur Geltung bringen soll, als auch eine<br />
grund legend neue Möblierung. Die Farben<br />
rot und Schwarz bestimmen den eindruck,<br />
die Möblierung wurde durch samtbezogene<br />
Sitzbänke und eine gepolsterte Bestuhlung<br />
ergänzt, die gemeinsam mit den <strong>Wien</strong>er<br />
Werkstätten speziell für diesen Zweck entwickelt<br />
wurden. Als bestimmendes gestalterisches<br />
element wurde der okulus im Zentrum<br />
der Kuppelhalle mit einer runden Bank<br />
umgeben. Als besondere errungenschaft sei<br />
die erweiterung des cafés um ehemals abgetrennte<br />
Bereiche erwähnt, in welchen<br />
auch zwei monumentale Statuen von ihrer<br />
Ummantelung befreit und restauriert werden<br />
konnten, um als eindrucksvolle Blickpunkte<br />
die Querachse der Fensterfront zu<br />
bereichern.<br />
nach eineinhalbjähriger evaluierung, Konzeption<br />
und letztlich Programmierung ging<br />
ende August die neue Homepage online.<br />
Als ergebnis der intensiven Auseinandersetzung<br />
mit den Anforderungen und nach<br />
eingehenden usability checks entstand für<br />
jedes der drei unter der Dachmarke KHM<br />
zusammengefassten Museen eine eigene internetseite,<br />
die nach Abschluss der Branding-<br />
Prozesse jeweils adaptiert werden kann.<br />
Das weitestreichende Projekt war die einleitung<br />
des Markenstrategieprozesses. Die<br />
Agentur Brainds unter der Leitung von Peter<br />
Deisenberger wurde nach einem Pitchverfahren,<br />
das im Sommer 2010 stattgefunden<br />
hat, aus neun Bewerbern ausgewählt und<br />
beauftragt, mittels interner und externer<br />
interviews, Workshops und evaluierungen<br />
ein Markenstrategiekonzept zu erarbeiten.<br />
Mit der Umsetzung der Strategie in eine<br />
neue ci wurde riebenbauer Design schon<br />
ende 2010 beauftragt.<br />
Die enge Zusammenarbeit mit Jan Fabre im<br />
Zuge der Vorbereitung der Ausstellung Jan<br />
Fabre. Die Jahre der Blauen Stunde und mit<br />
Jasper Sharp, der dieses Projekt als externer<br />
Kurator betreut hat, war eine besonders<br />
spannende und kreative erfahrung, die in<br />
einem eindrucksvollen Katalog dokumentiert<br />
ist.<br />
Für den <strong>Jahresbericht</strong> 2010 konnte bei den<br />
internationalen Arc Awards in new York in<br />
den Kategorien cover photo/design museum<br />
sowie photography museum jeweils Gold<br />
und in der Sparte non English museum<br />
konnte Silber erzielt werden.
abteIlungen<br />
119
120<br />
VIsuelle medIen<br />
Stefan ZeiSLer, Abteilungsleiter<br />
Heidi Pein (bis 30.4.)<br />
Mag. Valerie KUMMer (bis 31.10.)<br />
Mag. Giulia TAMiAZZo (ab 10.10.)<br />
Fotoatelier<br />
Sanela AnTic<br />
Michael AUMÜLLer<br />
Michael eDer<br />
Helmut JeHArT<br />
christian MenDeZ<br />
Margit reDL<br />
Thomas riTTer<br />
Alexander roSoLi<br />
Andreas ULDricH<br />
grafik<br />
Angela HArTenSTein (bis 31.8.; Pension)<br />
Mag. Michaela noLL<br />
Johanna KoPP (ab 17.10.)<br />
tms<br />
christina ABZieHer<br />
Mag. Peter KLoSer<br />
neue medien und Internet<br />
Thomas GreGorc<br />
Peter STeinAcHer (vormals PAMeGGer)<br />
Magdalena PFeiFer<br />
Seit 2009 sind die Bereiche Fotografie,<br />
Grafik, Bildbearbeitung, Multimedia und<br />
TMS-Datenbanken unter der Bezeichnung<br />
Visuelle Medien zusammengefasst.<br />
FotoatelIer<br />
eine maßgebliche erneuerung und Verbesserung<br />
im Bereich der Abteilung Visuelle<br />
Medien war der Umbau des Fotoateliers.<br />
infolge der technischen entwicklungen waren<br />
die einst unentbehrlichen Dunkelkammern<br />
längst nicht mehr in Gebrauch; die im<br />
Gegenzug entstandene und gewachsene<br />
Sparte der Bildbearbeitung hatte keinen<br />
eigenen Platz im Atelierbereich. Durch den<br />
Umbau und das Wegfallen der Dunkelkammern<br />
konnte jeweils ein eigener raum für<br />
Fotografie und Bildbearbeitung sowie ein<br />
Büro für den Kreativdirektor geschaffen<br />
werden.<br />
Grundlegend ist es das Bestreben, im<br />
rahmen von neuaufnahmen ganze objektgruppen<br />
fotografisch zu dokumentieren.<br />
Dadurch wird die visuelle Gesamterfassung<br />
für das TMS vorangetrieben und die wissenschaftliche<br />
Arbeit erleichtert.<br />
Folgende umfassende Projekte unter den<br />
insgesamt 614 Aufträgen von neuaufnahmen<br />
seien hier genannt:<br />
• der erotenfries der Antikensammlung<br />
wurde erstmals anhand von weit über<br />
1000 einzelbildern dokumentiert;<br />
• eine aufwendige mehrmonatige Kampagne<br />
für den Publikumsführer Meisterwerke<br />
der Bibliothek wurde durchgeführt;<br />
• für eine Katalogproduktion des <strong>Museum</strong>s<br />
für Völkerkunde wurde eine Fotoreise zu<br />
den Molukken unternommen;<br />
• über 5000 einzelaufnahmen von Schussfeuerwaffen<br />
der Hofjagd- und rüstkammer<br />
wurden gemacht;<br />
• im Österreichischen Theatermuseum<br />
wurden anhand von mehr als 1500 Fotos<br />
500 objekte dokumentiert;<br />
• es erfolgten vermehrte und zahlreiche<br />
Dokumentationen von Sonderveranstaltungen,<br />
darunter das open House der<br />
Wagenburg, die Lange nacht der Museen,<br />
die eröffnung des Kinderateliers, die<br />
Kunstkammer-Sneak Preview, Pr-Termine,<br />
ViP-Besuche und Dokumentationen aller<br />
Ausstellungen.<br />
graFIk<br />
<strong>2011</strong> wurden von der hausinternen Grafik<br />
23 Ausstellungen betreut. Das bedeutet die<br />
Gestaltung von Plakaten, einladungen,<br />
Foldern, Flyern, citylights, Transparenten,<br />
Anzeigen, Fahnen, Straßenbahnverkleidungen<br />
und inseraten. Für 15 Ausstellungen<br />
wurde zusätzlich auch die Ausstellungsgrafik<br />
entworfen. 5 Kataloge für Ausstellungen<br />
wurden grafisch umgesetzt. Darunter<br />
waren das Kinderbuch zur Ausstellung<br />
Schaurig schön. Ungeheuerliches in der Kunst,<br />
das mit besonderem Aufwand gestaltet<br />
wurde; der Jan Fabre-Katalog, der auch<br />
großzügige Bildstrecken umfasst, die den<br />
Parcours durch die Ausstellung beschreiben<br />
und sie mit vielen Details wiedergeben, und<br />
der umfangreiche Katalog zur Ausstellung<br />
Wald / Baum / Mensch.<br />
Des Weiteren wurden drei Lehrerbroschüren,<br />
ein Begleitheft für eine rätselrallye für<br />
Kinder, periodisch erscheinende Folder zu<br />
den Führungen für erwachsene und Kinder,<br />
zusätzlich erstmals auch ein Veranstaltungsfolder<br />
für das MVK sowie Werbemittel für das<br />
open House in der neuen Burg, das open<br />
House in der Wagenburg und Matineen in<br />
der Sammlung alter Musikinstrumente entworfen.<br />
Am impuls-Projekt, das es sich zum Ziel gesetzt<br />
hatte, anhand eines Musterprozesses<br />
den Ablauf einer Ausstellung zu evaluieren<br />
und neu zu definieren, wurde intensiv mitgearbeitet.<br />
im Sommer <strong>2011</strong> gab es einen Mitarbeiteraustausch<br />
mit dem Victoria & Albert <strong>Museum</strong><br />
in London, bei dem Michaela noll interessante<br />
erfahrungen im Bereich Grafik sammeln<br />
konnte.<br />
bIldbearbeItung<br />
2010 wurden von der Bildbearbeitung<br />
17 Publikationen umfassend betreut, unter<br />
denen besonders die Ausstellungskataloge<br />
Wald / Baum / Mensch sowie Schaurig Schön.<br />
Ungeheuerliches in der Kunst hervorzu heben<br />
sind.<br />
Des Weiteren bilden zum einen die Bearbeitungen<br />
der Aufnahmen der Fotografen und<br />
zum anderen die Aufbereitung des Materials<br />
für die Grafik und die externen Kundenaufträge<br />
die maßgeblichen Anteile des Auftragsvolumens.<br />
im wissenschaftlichen Bereich wurden<br />
22 Gemälde durch röntgencomposés für<br />
die Forschung aufbereitet. 7307 infraroteinzelaufnahmen<br />
zu 23 Gemälden wurden<br />
zusammengesetzt. Als besondere Highlights<br />
sollen hier das Allerheiligenbild von Dürer<br />
mit 1970 und der Hl. Georg von Beck mit<br />
500 einzelaufnahmen genannt werden. insgesamt<br />
wurden 58.975 digitale Aufnahmen<br />
für das TMS bearbeitet und zur Verfügung<br />
gestellt. Zusätzlich wurden von der Bildbearbeitung<br />
1502 interne und externe Aufträge<br />
bearbeitet.
multImedIa<br />
Die mit Sicherheit aufwendigste und intensivste<br />
Aufgabe für den Bereich Multimedia<br />
war der relaunch der Webseite mit einer<br />
neuen inhaltlichen Struktur, Design-Verbesserungen<br />
und der Vorbereitung auf die<br />
neue ci, mit dem ergebnis, dass jedes der<br />
drei unter der Dachmarke KHM auftretenden<br />
Museen eine eigene Homepage zuerkannt<br />
bekommt.<br />
Mit September konnten die neu konzipierten<br />
Seiten, die unter der Projektleitung und<br />
intensiven Mitarbeit von Peter Steinacher<br />
von der Firma Typohead programmiert<br />
wurden, online gehen.<br />
Da dieses Medium einer ständigen Veränderung<br />
unterliegt, ist die kontinuierliche, tägliche<br />
Wartung und instandhaltung der drei<br />
Webseiten eine der Hauptaufgaben der Mitarbeiter.<br />
Beispiele der erneuerungen sind<br />
ein online-eventkalender mit der Darstellung<br />
besonderer Schließ- und Öffnungstage als<br />
einträge im Kalender sowie die erweiterung<br />
der Webseite um die Sprache Französisch.<br />
Hinzu kommen die ergänzung vieler italienischer<br />
inhalte, eigene Bereiche B2B für <strong>Presse</strong>/<br />
Sponsoring/Tourismus/Forschung, ein event-<br />
Kalender, kürzere Menüs, neue Seiteninhalte<br />
mit „Lesen-Sie-mehr Button“, Doormat, Panorama-Bilder<br />
der Sammlungen, Abschaffung<br />
von Flash-Technologien, Blog, „Planen Sie<br />
ihren Besuch“, eine Personen-Datenbank für<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiter und vieles mehr.<br />
Abgesehen vom relaunch wurden mehrere<br />
Sonderseiten betreut, darunter die KHM-<br />
Webseiten zum Kunstkammer-countdown,<br />
zum Jahreskarten-Button, zum Sommeraktion-<br />
Gewinnspiel, zur Viennale, zur Langen nacht<br />
der Museen und zum online-Flohmarkt.<br />
Hinzu kam die realisierung der Webseite für<br />
die Kunstkammer (www.kkhm.at).<br />
im Bereich Animation und Video wurden zahlreiche<br />
Spots für Ausstellungen, zur Architektur,<br />
zur Jahreskarte und zur Bewerbung aller<br />
Ausstellungen im KHM produziert.<br />
es wurden 51 newsletters und Mailings (für<br />
bis zu 6.000 Abonnenten, es waren über<br />
122.000 versendete e-Mails) gelayoutet<br />
(5 info-Mails der Geschäftsführung, 28 newsletters,<br />
18 Tourismus- und event-Mailings)<br />
sowie die 1. online-einladung mit Anmelde-<br />
System für contemporary-Veranstaltungen<br />
versandt; für einen Pop-Up Store in new York<br />
wurde eine mobile Website realisiert, die über<br />
einen gedruckten Qr-code abrufbar ist.<br />
Die Planung, Beratung und das Layout zum<br />
online-Shop neu, der 2012 online gehen<br />
wird, und die beratende Funktion im rahmen<br />
der Medienplanung für die Wiedereröffnung<br />
der Kunstkammer waren die wichtigsten<br />
Projekte in Vorbereitung auf das Jahr 2012.<br />
ein wesentlicher Punkt war der einstieg im<br />
Bereich Social Media bei Google+ am 1. Tag<br />
des Bestehens und als eines der ersten Unternehmen<br />
in Österreich.<br />
tms<br />
<strong>2011</strong> wurden rund 60.000 digitale Bilder in<br />
die Bestandsdatenbank und <strong>Museum</strong>smanagementsoftware<br />
TMS eingespielt. Knapp<br />
20.000 davon entfielen auf die inventarbücher<br />
des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde. Über<br />
eine externe Firma (eMD) wurden die inventarbücher<br />
digitalisiert. in einem weiteren<br />
Projekt mit eMD konnten gegen ende des<br />
Jahres besonders wertvolle Bücher der Kunstkammer,<br />
der Sammlung alter Musikinstrumente,<br />
des Österreichischen Theatermuseums,<br />
des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde und der<br />
abteIlungen<br />
Bibliothek über einen Buchscanner im Haus<br />
digitalisiert werden. Mit ende des Jahres<br />
waren in TMS rund 490.000 objektdatensätze<br />
erfasst.<br />
im Zuge der Übersiedelung in das neue<br />
Zentraldepot wurde beginnend mit der Gemäldegalerie<br />
für die Standortverwaltung das<br />
Barcodesystem eingeführt. Sämtliche Bilder<br />
und Bilderrahmen im Zentraldepot sind nun<br />
mit Barcodeetiketten ausgestattet. Als Teilprojekt<br />
wurde die Gemäldegalerie bei der<br />
objektdokumentation sowie bei der erstellung<br />
des rahmeninventars unterstützt.<br />
Vor dem Sommer wurde ein TMS-Upgrade<br />
realisiert. im november wurde ein Workshop<br />
abgehalten mit dem Ziel, eine vertiefende<br />
Schulung anzubieten und die Vereinheitlichung<br />
der nutzung von TMS nach anerkannten<br />
regeln der <strong>Museum</strong>sdokumentation<br />
zu erreichen.<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
christina ABZieHer<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
17.–19.10. Berlin, institut für <strong>Museum</strong>sforschung der<br />
Staatlichen Museen zu Berlin (ifM), Herbsttagung der<br />
Fachgruppe Dokumentation im Deutschen <strong>Museum</strong>sbund,<br />
und Berlin, Zuse-institut Berlin, Weiterbildung<br />
und informationsaustausch zu Fragen der eDVgestützten<br />
<strong>Museum</strong>sdokumentation<br />
121
122<br />
naturwIssenschaFtlIches labor<br />
Dr. Martina GrieSSer, Abteilungsleiterin<br />
Dr. Václav PiTTHArD<br />
Di Sabine STAneK<br />
BSc. Marta AnGHeLone (bis 14.1.)<br />
Dipl.-rest. christina ScHAAF-FUnDneiDer<br />
regina FALLMAnn<br />
Dr. Katharina UHLir*<br />
Dr. Bernadette FrÜHMAnn* (bis 31.5.)<br />
* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />
ForschungsproJekte<br />
portable art analyser (part) – development<br />
and construction of an innovative<br />
and optimised portable xrF instrument<br />
for the in situ, non-destructive study of<br />
unique and valuable artworks (kurztitel:<br />
„portables rFa-gerät zur untersuchung<br />
von kunstwerken“)<br />
Projektleitung: Dr. Martina GrieSSer<br />
Projektmitarbeit: Dr. Bernadette FrÜHMAnn,<br />
Dr. Katharina UHLir, Stephan SMoLeK<br />
(Atominstitut der österreichischen Universitäten),<br />
Di Bernhard GroSSMAYer, in<br />
Kooperation mit dem Atominstitut der<br />
Österreichischen Universitäten und der<br />
internationalen Atomenergiebehörde<br />
(iAeA), Laboratorien Seibersdorf<br />
Finanzierung: FWF (Projekt nr. L430-n19)<br />
nachdem im Vorjahr die Bewilligung zur<br />
inbetriebnahme des mobilen rFA-Geräts<br />
erteilt wurde, konnten <strong>2011</strong> die Untersuchungen<br />
in vollem Ausmaß anlaufen. nach<br />
rascher Beseitigung einiger grundlegender<br />
Probleme bei der Analyse bzw. der Auswertung<br />
der Spektren im Februar konnten auch<br />
die ersten quantitativen Analysen durchgeführt<br />
werden. Das Hauptaugenmerk liegt<br />
hierbei in der Analyse von Glas und email;<br />
Materialien, welche durch ihren hohen<br />
Anteil an leichten elementen (na – Si), deren<br />
Signale an Luft stark absorbiert werden,<br />
schwer ganzheitlich zu analysieren sind.<br />
Durch den einsatz der Vakuumkammer des<br />
rFA-Geräts PArT ii ist es jedoch möglich, bei<br />
entsprechenden Messzeiten sogar natrium,<br />
jedenfalls bis hinunter zu einem na 2 o-Anteil<br />
von 13 %, zu detektieren.<br />
Für die Analysen stehen zwei röntgenröhren,<br />
Molybdän (Mo) und chrom (cr), zur Verfügung,<br />
wobei die cr-röhre speziell für die<br />
Analyse der leichten elemente angeschafft<br />
wurde, da hier mit einer besseren Anregung<br />
durch die intensive cr K-Linie gerechnet<br />
wurde. Bei den referenzmessungen an Glasstandards<br />
stellte sich aber unerwarteter<br />
Weise heraus, dass die Mo-röhre für die<br />
Analyse von na – Si bessere Werte liefert,<br />
da hier die leichten elemente mit der Mo L-<br />
Linie – die zwar nicht so intensiv ist, dafür<br />
aber energetisch näher bei diesen elementen<br />
liegt – angeregt werden. Trotzdem bleibt<br />
bei der cr-röhre der Vorteil, dass es im Bereich<br />
der Schwefel und teilweise der chlor<br />
K-Linien zu keiner Überlappung kommt. Für<br />
Fragestellungen, in denen es vorwiegend<br />
um diese elemente geht, bleibt diese röhre<br />
daher immer noch die bessere Wahl.<br />
Glas konnte im Zuge der Analysen der Glassammlung<br />
von erzherzog Ferdinand ii. aus<br />
dem 16. Jahrhundert, des Glaspokals inv.nr.<br />
KK 10.187 sowie einiger Glasschnittobjekte<br />
aus der Kunstkammer und des<br />
Spielbretts inv.-nr. KK 168 analysiert werden.<br />
email wurde an einigen sogenannten<br />
Gnadenmedaillen des Münzkabinetts gemessen.<br />
Die Auswertungen der Messungen sind<br />
teilweise noch im Gange.<br />
neben den Glasanalysen wurden zahlreiche<br />
objekte aus der Gemäldegalerie, dem Münzkabinett,<br />
dem <strong>Museum</strong> für Völkerkunde,<br />
der Antikensammlung, der Schatzkammer<br />
und objekte der Österreichischen nationalbibliothek<br />
untersucht.<br />
naturwissenschaftliche untersuchungen<br />
der gemälde tizians<br />
Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-PAGDen<br />
Projektmitarbeit: Dr. Wencke DeiTerS,<br />
Dr. Martina GrieSSer, Mag. elke<br />
oBer THALer, Mag. robert WALD,<br />
BSc. Marta AnGHeLone<br />
Finanzierung: FWF (Projekt nr. P19032-G13)<br />
Bis Dezember <strong>2011</strong> konnte Frau Anghelone<br />
unter Mitbetreuung durch Frau Dr. Grießer<br />
ihre Magisterarbeit mit dem Titel Studies on<br />
Titian’s painting technique: application of<br />
FORS and Raman spectroscopy for the<br />
identification of red lakes and copper-based<br />
green pigments an der Università degli<br />
Studi di Torino abschließen. Weiters wurde<br />
die Vorbereitung der Katalogtexte fortgesetzt.<br />
antike porträts in wien. erarbeitung eines<br />
wissenschaftlichen bestandskataloges der<br />
porträtskulptur der antikensammlung des<br />
kunsthistorischen museums<br />
Projektleitung: Dr. Manuela LAUBenBerGer<br />
Projektmitarbeit: Dr. Martina GrieSSer,<br />
Dr. Václav PiTTHArD u. a.<br />
Finanzierung: KHM; BMWF im Förderprogramm<br />
forMuse – Forschung an Museen<br />
<strong>2011</strong> wurden im rahmen des forMuse-Projekts<br />
im naturwissenschaftlichen Labor mittelsGaschromatographie-Massenspektrometrie<br />
(Gc-MS) und/oder rasterelektronenmikroskopie<br />
(reM) letzte ergänzende Untersuchungen<br />
an ergänzungsmassen und Klebstoffen<br />
von Porträtskulpturen durchgeführt.<br />
Dabei konnten keine neuen Bindemittel<br />
bzw. Füllstoffe nachgewiesen werden.<br />
naturwissenschaftliche studie der kunstwerke<br />
in nako, Indien<br />
Projektleitung: o. Univ.-Prof. Mag. art.<br />
Dr. phil. Gabriela KriST, Universität für<br />
angewandte Kunst <strong>Wien</strong>, institut für Konservierung<br />
und restaurierung<br />
Projektmitarbeit: Di Tatjana BAYeroVÁ und<br />
Mag. Marie GrUBer von der Universität<br />
für angewandte Kunst <strong>Wien</strong>, institut für<br />
Konservierung und restaurierung;<br />
Dr. Václav PiTTHArD<br />
Finanzierung: FWF (Projekt-nr. L335-n19)<br />
Auch <strong>2011</strong> wurde im naturwissenschaftlichen<br />
Labor eine Serie von Malschichtproben<br />
verschiedener polychromer Skulpturen<br />
und Wandmalereien aus vier tibetischen<br />
Tempeln in nako, indien, hinsichtlich des<br />
Vorliegens organischer Bindemittel untersucht.<br />
Die ergebnisse decken sich mit denen<br />
der bereits 2010 analysierten Proben.
erstfassungen von kutschen und schlitten<br />
der wagenburg<br />
Projektmitarbeit: ernst GreGor,<br />
Dr. Martina GrieSSer, Di Sabine STAneK<br />
im naturwissenschaftlichen Labor wurde<br />
<strong>2011</strong> für die objekte W 67 und W 92 die<br />
weiterführende Analyse der Querschliffe<br />
mittels rasterelektronenmikroskopie (reM)<br />
vorgenommen.<br />
Zur entwicklung einer geeigneten reinigungsstrategie<br />
zum Zweck der Freilegung<br />
Sammlung inventarnummern<br />
der originalfassung am Wagenkasten des<br />
Prinzengalawagens inv.-nr. W 8 wurden im<br />
Juli <strong>2011</strong> weitere Proben für eine Bindemittelanalyse<br />
entnommen. Die Untersuchungen<br />
zeigten das Vorliegen einer Leinöl-<br />
basierten, harzhaltigen „Goldbronze“-Übermalung,<br />
was deren schwere Löslichkeit in<br />
herkömmlichen Lösungsmittelmischungen<br />
erklärt (Zellulosenitrat als weiteres mög liches<br />
Bindemittel konnte nicht nachgewiesen<br />
werden). erschwert wird das reinigungsvorhaben<br />
durch ebenfalls ölbasierte transpa-<br />
Ägyptisch-orientalische Sammlung 960, 10.152, A 1237, A 1255, A 1265<br />
abteIlungen<br />
rente Lasuren, die unter der Übermalung<br />
liegen und nach der reinigung erhalten<br />
bleiben sollen.<br />
naturwIssenschaFtlIche analysen<br />
objektanalysen hausintern:<br />
in unterschiedlichem Ausmaß wurden Untersuchungen<br />
an folgenden objekten (gereiht<br />
nach Sammlungen und inventarnummern)<br />
durchgeführt bzw. externe Analysen<br />
betreut:<br />
Antikensammlung* 17, i 4, i 8, i 11, i 79, i 162, i 199, i 228, i 252, i 1115, i 1161, i 1261, i 1270, i 1308, i<br />
1385, i 1394, i 1425, i 1463, i 1467, i 1490, iV 341, iV 1874, iV 3218, iV 3607, iV 3714, iV<br />
4593b, iV 4596, iV 4597b, Vi 1197, V 3226, Viib 29, Viib 34<br />
Gemäldegalerie 40, 264, 287, 398, 586, 695, 838, 945, 1517, 1518, 1521, 1565, 1656, 3310, 3710, 4446,<br />
4447, 5635, 5669, 5822a + b, 6523, 6524, 6744, 7939, 8336<br />
Hofjagd- und rüstkammer A 1, A 33, A 108<br />
Kunstkammer 1168, 838, 883, 2680, 2681, 2684, 2685, 2695, 2697, 2698, 2699, 2700, 2721, 2726,<br />
2729, 2730, 2734, 2738, 2741, 2774, 2749, 2752, 2757, 2769, 2777, 2779, 2788, 2792,<br />
2796, 2797, 2799, 2800, 2801, 2802, 2808, 2809, 2811, 2815, 2821, 2828, 2829, 2837,<br />
2841, 2845, 2847, 2849, 2865, 2868, 2874, 2875, 2876, 2882, 2884, 2886, 2904, 2918,<br />
2921, 2955, 3007, 3008, 3009, 3010, 3011, 3012, 3015, 3024, 3025, 3028, 3029, 3040,<br />
3041, 3042, 3313, 3389, 9111, 10.187, 10.305, 10.306, 10.307, 10.308, 10.317, 10.318,<br />
10.375, D 234, kin1, kin2, WS_Xiii 18<br />
Münzkabinett 27bb, 957bb, 1677 (2766), 2485bb, 3310bb, 3704bb, 4365bb, 4848bb, 6833bb, 10.797bb,<br />
29.215, 31.656_1914B, 42.611_1914B, 136.634, 137.720, 151.224<br />
Sammlung alter Musikinstrumente 55, 760, 1218<br />
Wagenburg und Monturdepot U 489, W 8, W 67, W 92, W 153<br />
Bibliothek 14.648<br />
<strong>Museum</strong> für Völkerkunde 179, 190, 240, 259, 263, 315, 323, 422, 988, 1005, 1025, 1029, 1034, 1036, 1037, 1052,<br />
1186, 1847, 1851, 4672, 8367, 10.402, 11.948, 21.749, 21.750, 21.751, 27.639, 29.406,<br />
29.593, 41.508, 42.482, 42.486, 42.680, 60.542, 64.137, 64.228, 64.327, 71.233, 75.917,<br />
75.934, 90.104, 97.624, 105.865, 132.745, 147.677, 170.664, 204.282, Hi 077, Hi 117,<br />
objekt Dr. Völker, Vo 103.936_08_Mayuri, Vo 166.837_02_Mayuri<br />
* inkl. objekte zum forMuse-Projekt von Dr. Manuela Laubenberger<br />
123
124<br />
naturwIssenschaFtlIches labor<br />
objektanalysen für externe auftraggeber:<br />
Auftraggeber Untersuchungsgegenstand<br />
Susanne M. Käfer, Konservierung und restaurierung<br />
von Möbeln und Holzobjekten<br />
Fassungsproben eines Konsoltisches der Sammlung Liechtenstein, eines<br />
Zierrahmens aus dem interieur des Palais Liechtenstein, Bankgasse, und einer<br />
Kutsche der Sammlung esterházy<br />
Mag. Peter Kopp, Holzrestaurierung Überzüge einer Holztafel der Holzvertäfelung der residenz Bamberg<br />
Atelier Franz Bauer Fassungsproben der Prunkräume des Schlosses esterházy<br />
Mag. Silvia Miklin-Kniefacz, restaurierung und<br />
Konservierung<br />
Fassungsproben eines chinesischen Lacktisches (18. Jh.) aus Schloss Hof, nÖ,<br />
von Lackmöbeln des Schlosses esterházy und von der Lackdekoration des<br />
chinesischen Pavillons von Schloss Drottningholm, Schweden<br />
Universalmuseum Joanneum Graz ergänzungsmasse und Klebstoff eines etruskischen Buccherogefäßes und Belag<br />
einer Vitrine aus Schloss eggenberg, Graz<br />
Bundesmobilienverwaltung Fassungsproben einer Truhe in Boulle-Technik<br />
eTH Zürich, institut für Denkmalpflege und<br />
Bauforschung<br />
Universität für angewandte Kunst<br />
institut für Konservierung und restaurierung<br />
Akademie der bildenden Künste <strong>Wien</strong>,<br />
institut für Konservierung – restaurierung<br />
Fassungsproben auf Stuckmörtel (19. Jh.)<br />
Bindemittelanalysen im rahmen des nako-Projekts sowie im Zuge von Diplomarbeiten<br />
Bindemitteluntersuchungen von Proben aus einem Altarflügel (16. Jh.),<br />
Steiermark, aus einem Musterkästchen, Tiroler Landesmuseum, aus einem Altar<br />
des Universalmuseums Joanneum Graz, aus einer Bronzeglocke des Landesmuseums<br />
nÖ, aus einem Gemälde (19. Jh.) des <strong>Wien</strong><strong>Museum</strong>s, aus einer Flagge<br />
(15. Jh.) des Zeughaus innsbruck, aus einem rock von oskar Kokoschka (Sammlungen<br />
der Universität für angewandte Kunst)<br />
Überzug des Laiengestühls der Pfarrkirche St. Andrä/Traisen<br />
Bundesdenkmalamt Firnisproben von einem Gemälde aus der Pfarrkirche Maria Lanzendorf, nÖ, und<br />
von einem Gemälde aus der Pfarrkirche Laxenburg, nÖ; Malschichtproben von<br />
der Deckenmalerei der Sala Terrena des ehem. Winterpalais des Prinzen eugen,<br />
<strong>Wien</strong>, von Wandgemälden aus dem Ziereisbunker, Mauthausen, von Wandgemälden<br />
der Johanneskapelle, Pürgg, und von einer holzvertäfelten Stube des<br />
Vereins Altfinstermünz<br />
<strong>Museum</strong> Moderner Kunst Stiftung Ludwig Ausblühung an einem Gemälde von Picasso<br />
Österreichische nationalbibliothek Zerstörungsfreie Analysen am cod. 1861 und am cod. Theol. gr. 31, fol. 49 (6. Jh.)<br />
Sabine Formanek, Konservierung und<br />
restaurierung von Holzobjekten<br />
Herbert Simader, restaurator für Möbel und<br />
Holzobjekte<br />
Fassungsproben einer chinesischen Holzskulptur<br />
Fassungsproben eines Barockaltars<br />
Petra Gröger Fassungsprobe eines Jugendstilmöbels<br />
Tatjana Bayerová und Karol Bayer, Litomyšl Probe eines Fragments von Schloss Vizovice, Tschechien<br />
Dorina Tschinkel Zerstörungsfreie Untersuchungen von historischen Schmuckstücken und einer<br />
historischen Fotografie
oddy-tests<br />
Auch <strong>2011</strong> wurden für Ausstellungs- bzw.<br />
einrichtungsprojekte, speziell für die neuaufstellung<br />
der Kunstkammer, so genannte<br />
oddy-Tests – die die Auswahl geeigneter,<br />
nicht korrosiver Ausstellungs- und Depotmaterialien<br />
ermöglichen – durchgeführt und<br />
in die laboreigene Datenbank aufgenommen.<br />
untersuchung eInes spIelbretts<br />
Stellvertretend für die Vielzahl der durchgeführten<br />
Analysen des vergangenen Jahres<br />
wird hier kurz die Untersuchung eines<br />
objektes der Kunstkammer präsentiert. Das<br />
doppelseitige Spielbrett für Schach und den<br />
„Langen Puff“ mit 20 Spielsteinen (inv.-<br />
nr. KK 168) stammt aus dem 14. Jahrhundert<br />
und zeichnet sich vor allem durch eine<br />
große Materialvielfalt aus. im doppelseitigen<br />
Holzbrett finden sich neben einlegearbeiten<br />
(cer tosina-intarsia) aus Jaspis und Bein auch<br />
bemalte Tonreliefs unter einer Verdeckelung<br />
aus Bergkristall, während die Spielsteine aus<br />
Achat und chalzedon bestehen.<br />
Detail einer bemalten relieffigur, Aufnahme mit<br />
dem HiroX 3D-Mikroskop, Vergrößerung 20 x<br />
Anlässlich der für ende 2012 geplanten<br />
Wiedereröffnung der Kunstkammer wird<br />
dieses objekt gerade aufwendig restauriert;<br />
parallel dazu sollte es wissenschaftlich aufgearbeitet<br />
werden. Vor allem an den reliefs<br />
zeigen sich massive Schäden.<br />
Die nur ca. 3,5 x 3,5 cm großen, farblich<br />
gefassten Figuren weisen relativ dicke Überzüge<br />
auf, die zu Aufstellungen der Fassung<br />
führten, die sich stellenweise zusammen mit<br />
dem Ton vom Untergrund abhebt.<br />
Ziel der Analysen war es einerseits, den erhaltungszustand<br />
des Spielbretts detailreich<br />
zu erfassen und zu dokumentieren (HiroX<br />
3D-Mikroskop). Anhand der Bestimmung<br />
des Malschichtaufbaus und der chemischen<br />
Zusammensetzung der Malschicht bzw. des<br />
dicken Überzugs der Tonreliefs sollte andererseits<br />
auch dem Grund für die Fassungsaufstellungen<br />
nachgegangen werden (Mikroskopie,Gaschromatographie-Massenspekt<br />
ro metrie (Gc-MS)). Mittels zerstörungsfreier<br />
energiedispersiver röntgenfluoreszenzanalyse<br />
(rFA) sollte weiters das Vorliegen von Überarbeitungen<br />
und späteren Hinzufügungen<br />
abteIlungen<br />
geklärt werden. So sollte untersucht werden,<br />
ob die Abdeckgläser teils durch modernes<br />
Glas ersetzt wurden und ob die Umrandungen<br />
durch moderne Pigmente ergänzt wurden,<br />
bzw. ob und an welchen Stellen spätere eingriffe<br />
erfolgt sind.<br />
Für die Analysen wurden an drei reliefs kleine<br />
Proben entnommen, eine davon wurde als<br />
Querschliff präpariert und ihr Malschichtaufbau<br />
wurde mikroskopisch bestimmt. rasterelektronenmikroskopie<br />
(reM/eDS) an diesem<br />
Querschliff weist über die elementzusammensetzungen<br />
die Pigmente der einzelnen<br />
Schichten nach. Über histochemische Bindemittelanfärbungen<br />
am Querschliff können<br />
Bindemittel(klassen) lokalisiert werden. Genauere<br />
Bindemittelbestimmungen können<br />
jedoch nur mittels Gc-MS vorgenommen<br />
werden, dazu wurden hier die beiden anderen<br />
Proben verwendet.<br />
Gesamtansicht der aufgeklappten Außenseite<br />
des Spielbrettes inv.-nr. KK 168<br />
125
126<br />
naturwIssenschaFtlIches labor<br />
An dem Querschliff der Probe aus dem relief<br />
des Schützen zeigt sich ein fünfschichtiger<br />
Malschichtaufbau, die drei hellen Schichten<br />
weisen als Pigmente vor allem Bleiweiß,<br />
vereinzelt aber auch etwas ocker auf. Die<br />
mittlere braune Schicht besteht neben<br />
Kreide und Bleiweiß auch aus etwas ocker<br />
und Spuren eines Kupferpigmentes, während<br />
die Farbgebung der obersten blauen<br />
Malschicht auf Azurit zurückzu führen ist.<br />
Die histochemische Färbung zeigt vorwiegend<br />
Protein als Bindemittel in den Malschichten.<br />
Das Vorliegen von proteinischem Bindemittel<br />
konnte durch die Gc-MS-Analysen der Proben<br />
bestätigt werden, die Untersuchungen sollten<br />
jedoch nicht nur die bereits nachgewiesenen<br />
Bindemittel genauer bestimmen, sondern die<br />
Analyse auch auf weitere Bindemittelklassen<br />
ausweiten. So wurden die Proben auch hinsichtlich<br />
des Vorhandenseins von Kohlenhydraten<br />
untersucht. Aufgrund der hohen<br />
Glycinkonzentration und des nachweises<br />
Querschliff der Probe aus dem relief des Schützen,<br />
normallichtaufnahme bei 100-facher Vergrößerung<br />
reM-Spektrum des Querschliffs<br />
von Hydroxyprolin in den Proben konnte<br />
das Protein als tierischer Leim identifiziert<br />
werden, während die hohen intensitäten<br />
von Galaktose und Arabinose die Verwendung<br />
von Gummi Arabicum beweisen.<br />
Diese ergebnisse bestätigen die Vermutung<br />
der restauratoren, dass beim Spielbrett sowohl<br />
tierische als auch pflanzliche Leime einsatz<br />
fanden, und helfen so bei der Ausarbeitung<br />
des am besten geeigneten Konzeptes für die<br />
erfolgreiche restaurierung des objektes.<br />
Zur Übermalungssituation ergab die rFA<br />
der untersuchten roten Umrandungen, dass<br />
überwiegend Kreide als Grundmaterial verwendet<br />
wurde, nur an einigen wenigen<br />
Stellen konnte Gips nachgewiesen werden.<br />
Hierbei dürfte es sich um eine spätere Überarbeitung<br />
handeln. Als rotpigment kam in<br />
beiden Fällen überwiegend Zinnober zum<br />
einsatz. Teilweise lässt ein deutlich erhöhter<br />
eisenpeak auf die Verwendung eines (roten)<br />
erdpigments schließen, eine Überarbeitung<br />
an diesen Stellen erscheint wahrscheinlich.<br />
Anfärbung des Querschliffs auf Protein mit<br />
Amidoschwarz, 100-fache Vergrößerung<br />
Zusätzlich wurden auch die Abdeckungen<br />
der Spielfelder analysiert, wobei neben Bergkristall<br />
für das farblose Glas Kalk-natron-<br />
Silikat-Glas nachgewiesen werden konnte,<br />
welches mit Mangan entfärbt wurde. Das<br />
rote Glas hingegen ist ein Kali-Kalk-Glas,<br />
das ebenfalls mit Mangan entfärbt und mit<br />
Kupfer gefärbt wurde. in Bezug auf das verwendete<br />
Glas stellte sich die Frage, ob es<br />
venezianischen Ursprungs sein könnte und<br />
es der entstehungszeit des Spielbretts (Anfang<br />
14. Jahrhundert) zuzuordnen ist. Dies erscheint<br />
aber nicht gesichert: Kalk-natron-<br />
Silikat-Glas wurde zwar in Venedig zu dieser<br />
Zeit produziert bzw. verarbeitet, vergleichbare<br />
Analysen dieses Glastyps zeigen aber einen<br />
höheren Gehalt an Al 2 o 3 . Auch konnten in<br />
beiden Gläsern Spuren von Barium gefunden<br />
werden, von denen in entsprechender Literatur<br />
nicht berichtet wird. Dieselbe Quelle<br />
erwähnt zwar rotes Pottascheglas, jedoch erst<br />
aus dem 15. Jahrhundert. es ist daher wahrscheinlich,<br />
dass es sich bei den Glasabdeckungen<br />
um spätere ergänzungen handelt.<br />
Gc-chromatogramm einer weiteren Probe<br />
a. nach Hcl-Hydrolyse und Sylilierung;<br />
b. nach TFA-Hydrolyse und Acetylierung.<br />
(Aminosäuren von tierischem Leim: Ala…Alanin, Gly…Glycin, Val…<br />
Valin, Leu…Leucin, ile…isoleucin, Ser…Serin, Phe…Phenylalanin,<br />
Asp…Asparaginsäure, Hyp…Hydroxyprolin, Glu…Glutaminsäure;<br />
Monosaccharide von Gummi Arabicum: rhm…rhamnose, Arb…<br />
Arabinose, Gal…Galaktose.)
Zuletzt wurde noch eine Metallfolie analysiert,<br />
bei der es sich um Silber mit etwa 5 %<br />
Kupfer und Spuren von Gold, Blei, Mangan<br />
und eisen handelt.<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Dr. Martina GrieSSer<br />
publIkatIonen<br />
redaktion von Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung – Forschung –<br />
Technologie, Bd. 7, 2010 (erschienen <strong>2011</strong>) (gemeinsam<br />
mit e. oberthaler und A. Huber; wird fortgesetzt);<br />
Entwicklung und Austestung von Standard-Kunststoff-<br />
Verpackungslösungen für Sammlungs- & <strong>Museum</strong>sdepots,<br />
ebenda, 10–71 (gemeinsam mit M. Krainz,<br />
J. Bergmair, S. Kalabis, M. Griesser-Stermscheg,<br />
M. novotny-Kargl, r. Knaller, A. Hanzal, J. Bailer,<br />
c. Jordan, W. Werther, e. r. Schmid, e. Schlegel,<br />
U. Kannengiesser, S. Jahn und e. Gregor)<br />
redaktion von Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>. Konservierung – restaurierung – Forschung –<br />
Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong> (gemeinsam mit e. oberthaler<br />
und A. Huber; wird fortgesetzt); Die erste bimetallische<br />
Münze? Metallanalytische Untersuchungen an einem<br />
As des Kaisers Nero, ebenda, 82–89 (gemeinsam mit<br />
n. Schindel, B. Woytek und B. Frühmann)<br />
ForschungsproJekte, Forschungen<br />
Leitung des Forschungsprojekts Portable ART Analyser<br />
(PART) – Development and construction of an innovative<br />
and optimised portable XRF instrument for the in situ,<br />
non-destructive study of unique and valuable artworks<br />
(Kurztitel: Portables RFA-Gerät zur Untersuchung von<br />
Kunstwerken) (Projektmitarbeit: Dr. Bernadette Frühmann,<br />
Dr. Katharina Uhlir, Stephan Smolek (Atominstitut<br />
der österreichischen Universitäten), Di Bernhard<br />
Großmayer, in Kooperation mit dem Atominstitut der<br />
Österreichischen Universitäten und der internationalen<br />
Atomenergiebehörde (iAeA), Laboratorien Seibersdorf;<br />
Finanzierung: FWF, Projekt nr. L430-n19)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
22.–25.3. München, Doerner institut, cHAriSMA –<br />
cultural Heritage Advanced research infrastructures:<br />
Synergy for a Multidisciplinary Approach to conservation/<br />
restoration, Workshop on Lake Pigment Preparation<br />
7.4. <strong>Wien</strong>, Hotel Fleming‘s, Tagung Das Grüne<br />
<strong>Museum</strong> – Effizienz und Nachhaltigkeit in Museen<br />
26.4. Survey of the use of radiation based analytical<br />
techniques for studying museum objects at the<br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, Vienna, Berlin, BAM<br />
Headquarters, TECHNART <strong>2011</strong> – Non-destructive and<br />
microanalytical techniques in art and cultural heritage<br />
(26.–29.4.)<br />
26.–29.4. First applications of the newly developed<br />
microanalysis XRF spectrometer (PART) at the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>, Vienna, Berlin, BAM Headquarters,<br />
TECHNART <strong>2011</strong> – Non-destructive and microanalytical<br />
techniques in art and cultural heritage, Posterpräsen-<br />
tation (gemeinsam mit B. Frühmann, c. Streli,<br />
P. Wobrauschek, B. Grossmayer, S. Smolek und<br />
G. Buzanich)<br />
19.–23.9. Lissabon, Lisbon congress center, ICOM-CC<br />
16th triennial conference: Cultural Heritage/Cultural<br />
Identity – The Role of Conservation<br />
7.12. First applications of a newly developed, portable,<br />
vacuum-chamber equipped XRF instrument, designed<br />
for the sophisticated needs of the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>, Vienna, Sharjah, American University of<br />
Sharjah, International Conference on the Use of X-ray<br />
(and related) Techniques in Arts and Cultural Heritage<br />
(7.–8.12.)<br />
8.12. Application of X-ray and neutron tomography<br />
to study antique Greek bronze coins with a high lead<br />
content, Sharjah, American University of Sharjah,<br />
International Conference on the Use of X-ray (and<br />
related) Techniques in Arts and Cultural Heritage<br />
(7.–8.12.)<br />
sonstIges<br />
8.8. Berlin, Geschäftsstelle icoM Deutschland,<br />
2. Sitzung zur Herausgabe des Leitfadens Vorbeugende<br />
Konservierung, icoM Deutschland<br />
12.–13.12. Berlin, rathgen-Forschungslabor,<br />
evaluierung des rathgen-Forschungslabors<br />
Dr. Václav PiTTHArD<br />
publIkatIonen<br />
Analytical characterisation of lacquer objects excavated<br />
from a Chu tomb in China, in: Journal of Archaeological<br />
Science 38, <strong>2011</strong>, 2667–2674 (gemeinsam mit S. Wei,<br />
V. Pintus, M. Schreiner und G. Song)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
19.–23.9. Lissabon, Lisbon congress center, ICOM-CC<br />
16th triennial conference: Cultural Heritage/Cultural<br />
Identity – The Role of Conservation<br />
26.9. New approaches in the GC-MS investigations in<br />
the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, Vienna, Linz, Johannes<br />
Kepler Universität Linz, 14th Austrian chemistry Days<br />
(26.–29.9.), Minisymposium Chemistry in Art and<br />
Cultural Heritage<br />
Di Sabine STAneK<br />
publIkatIonen<br />
<strong>Museum</strong>sobjekte im Detail betrachtet: Erste Erfahrungen<br />
bei der Anwendung eines digitalen 3D-Mikroskops<br />
im <strong>Museum</strong>sbereich an ausgewählten Beispielen des<br />
Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, in: Technologische<br />
Studien <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>. Konservierung –<br />
restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong>,<br />
11–41 (gemeinsam mit c. Schaaf-Fundneider und<br />
H. reitschuler)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
19.–23.9. Lissabon, Lisbon congress center, ICOM-CC<br />
16th triennial conference: Cultural Heritage/Cultural<br />
Identity – The Role of Conservation<br />
abteIlungen<br />
Dipl.-rest. christina ScHAAF-FUnDneiDer<br />
publIkatIonen<br />
Die „Kustodische Großreinigung unter RestauratorInnenaufsicht“.<br />
Präventiv-konservatorische Ensemblepflege in<br />
historischen Prunkräumen an den Beispielen der Kaiserappartements,<br />
des Sisi <strong>Museum</strong> und der Historischen<br />
Silberkammer in der <strong>Wien</strong>er Hofburg, in: Technologische<br />
Studien <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>. Konservierung –<br />
restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 7, 2010<br />
(erschienen <strong>2011</strong>), 72–85 (gemeinsam mit e. Hottenroth<br />
und o. Lichtscheidl)<br />
<strong>Museum</strong>sobjekte im Detail betrachtet: Erste Erfahrungen<br />
bei der Anwendung eines digitalen 3D-Mikroskops im<br />
<strong>Museum</strong>sbereich an ausgewählten Beispielen des<br />
Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, in: Technologische<br />
Studien <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>. Konservierung –<br />
restaurierung – Forschung – Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong>,<br />
11–41 (gemeinsam mit S. Stanek und H. reitschuler)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
7.4. <strong>Wien</strong>, Hotel Fleming’s, Tagung Das Grüne<br />
<strong>Museum</strong> – Effizienz und Nachhaltigkeit in Museen<br />
12.5. Benediktbeuern, Stift Benediktbeuern, Fraunhofer<br />
institut für Bauphysik iBP, Das Modulare Nullenergie-<br />
Depot/Neue Wege für Depot- und Archivbauten<br />
16.6. St. Pölten, Kulturdepot SZ Kunst, Symposium<br />
des Österreichischen restauratorenverbandes Das NÖ<br />
Kulturdepot – Planung, Übersiedelung und Betrieb<br />
lehrtätIgkeIt<br />
SS <strong>2011</strong> <strong>Wien</strong>, Hochschule für Angewandte Kunst,<br />
Fachbereich Konservierung/restaurierung, Vorlesung<br />
im rahmen der Veranstaltung Spezielle Untersuchungsmethoden<br />
in der Restaurierung – Strahlendiagnostik<br />
Dr. Bernadette FrÜHMAnn*<br />
publIkatIonen<br />
Die erste bimetallische Münze? Metallanalytische<br />
Untersuchungen an einem As des Kaisers Nero, in:<br />
Technologische Studien <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>.<br />
Konservierung – restaurierung – Forschung –<br />
Technologie, Bd. 8, <strong>2011</strong>, 82–89 (gemeinsam mit<br />
n. Schindel, B. Woytek und M. Grießer)<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
26.–29.4. First applications of the newly developed<br />
microanalysis XRF spectrometer (PART) at the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>, Vienna, Berlin, BAM Headquarters,<br />
TECHNART <strong>2011</strong> – Non-destructive and<br />
microanalytical techniques in art and cultural heritage,<br />
Posterpräsentation (gemeinsam mit M. Grießer,<br />
c. Streli, P. Wobrauschek, B. Grossmayer, S. Smolek<br />
und G. Buzanich)<br />
127
128<br />
buchhaltung und<br />
FInanzen<br />
Birgit WiSSiAK, B.A., Abteilungsleiterin<br />
eva FenZ<br />
Petra GrAniTZ<br />
Marcus KrAcHer<br />
ilona LeX (bis 1.2.; Pension)<br />
Astrid MÄHr<br />
romana MATZner<br />
Der Fokus der Tätigkeit der Abteilung Buchhaltung<br />
und Finanzen lag in der integrierung<br />
aller neu übernommenen Themenbereiche<br />
und der Grundlagenschaffung für einen<br />
neuen Webshop.<br />
eine besondere Herausforderung im Jahr <strong>2011</strong><br />
stellte die etablierung der online Spenden<br />
auf unserer Homepage dar. Diese konnte im<br />
Herbst erfolgreich in Betrieb genommen<br />
werden.<br />
in Zusammenarbeit mit der Abteilung iT<br />
wurden neue Software- und Hardwareelemente<br />
in Betrieb genommen, welche die<br />
Basis für den anhaltenden Fortschritt in allen<br />
Bereichen darstellen. Aufbauend auf dieser<br />
entwicklung konnte eine neue Kommunikationsplattform<br />
für die Kassen installiert werden.<br />
Diese neue Form des Datenaustausches<br />
zwischen den Kassen und der Buchhaltung<br />
bildet die Basis für die evaluierung der Anforderungen<br />
für einen neuen Webshop.<br />
controllIng und<br />
berIchtswesen<br />
Mag. Markus roBocH, Abteilungsleiter<br />
(bis 30.11.)<br />
Mag. (FH) Zsuzsanna PinTer, MAS, Abteilungsleiterin<br />
(ab 1.12.)<br />
Der Schwerpunkt der Tätigkeit der Abteilung<br />
controlling und Berichtswesen lag wie in<br />
den vergangenen Jahren in der erstellung des<br />
Budgets und in dessen unterjähriger Begleitung.<br />
Weiters war das interne und externe<br />
Berichtswesen eine der Hauptaufgaben der<br />
Abteilung controlling. Vor allem waren auch<br />
die Kostenkontrolle und die strategische<br />
Kostenbegleitung der Großbauprojekte neues<br />
Depot sowie Wiedereinrichtung der Kunstkammer<br />
Schwerpunkte im Jahr <strong>2011</strong>.<br />
wIssenschaFtlIche tätIgkeIt<br />
Mag. Markus roBocH<br />
Vorträge, teIlnahme an tagungen<br />
3.5. Kulturmanagement, <strong>Wien</strong>, Wirtschaftsuniversität,<br />
Alumni club<br />
13.5. Culture Management, Villingen-Schwenningen,<br />
Hochschule, MBA Programm<br />
16.5. Kulturmanagement, <strong>Wien</strong>, Haus der industrie,<br />
Austrian Senior experts Pool<br />
22.6. Live im Web: Treffpunkt Kulturmanagement<br />
lehrtätIgkeIt<br />
SS <strong>2011</strong> Controlling in Kulturbetrieben, innsbruck,<br />
Universität, Vorlesung<br />
proJektmanagement<br />
Mag. (FH) Zsuzsanna PinTer, MAS,<br />
Abteilungsleiterin<br />
Die Abteilung Projektmanagement hat im<br />
Jahr <strong>2011</strong> mehrere Projekte als Projektleitung<br />
und -organisation betreut. Diese<br />
Projekte betrafen zum Großteil interne<br />
organisationsänderungen in den Abteilungen<br />
<strong>Museum</strong>sshops und Buchhaltung und<br />
Finanzen sowie Grundlagenbegleitung verschiedener<br />
Softwareentwicklungsprojekte in<br />
diesen Abteilungen. Zudem konnte in Zusammenarbeit<br />
mit den Abteilungen informationstechnologie<br />
und Visuelle Medien<br />
beispielsweise die einrichtung einer online-<br />
Spendenplattform für die Spendenkampagne<br />
der Kunstkammer erarbeitet werden.<br />
ein weiterer Schwerpunkt der Abteilung lag<br />
in der Betreuung der wissenschaftlichen<br />
Sammlungen und Abteilungen bei der einreichung,<br />
Budgetbegleitung und Abrechnung<br />
diverser drittmittelfinanzierter Forschungsprojekte<br />
seitens externer Förderinstitutionen.<br />
Schließlich leitete die Abteilung das reisemanagement.<br />
es wurden in Zusammenarbeit<br />
mit der Abteilung Ausstellungsmanagement<br />
rund 200 Dienstreisen eigener<br />
Mitarbeiter sowie Kurierreisen externer Kuriere<br />
im Zuge von Leihgabenbegleitungen zu<br />
Sonderausstellungen an den Standorten des<br />
KHM mit MVK und ÖTM organisatorisch abgewickelt<br />
und gebucht.
gebäudemanagement<br />
ing. Gerhard SeiDL, Abteilungsleiter<br />
Andrea FiDLer<br />
museumstechnik, betriebselektrik, projekt kk<br />
ing. Bertrun KoS<br />
Maximilian PAVLoVicS<br />
carlos Gustavo ALiDi BernASconi (bis 31.10.)<br />
Manfred eiSeLT<br />
rene FÜHrer<br />
Jörg STeiner<br />
Johann TrÄXLer<br />
hochbau, Inventar, projekt depot<br />
ing. Stefan FLecK<br />
Kurt HoFer<br />
Mario ScHWeiGer<br />
Johann rUBner<br />
Peter PLAneGGer (bis 31.5.)<br />
Univ.-Ass. Dipl.-rest. Tanja KiMMeL<br />
Dipl.-rest. christina ScHAAF-FUnDneiDer<br />
hochbau, hauswerkstätten<br />
Jörg STArK<br />
Kurt ScHoPFHAUSer<br />
Alfred ScHoDL<br />
Walter ScHWeiGer<br />
Werner rAMHArTer<br />
Markus LenHArT<br />
Wolfgang WeiLAnD<br />
klimabeauftragte<br />
Di Angelika STePHAniDeS (ab 1.9.)<br />
technisches referat – haustechnik<br />
ing. Wolfgang eDer<br />
Bruno PLoner<br />
Franz cSAn<br />
serviceteam<br />
Thomas GAiSBerGer, Leiter<br />
Johannes cerMAK<br />
Zoltan FeHer<br />
Wolfgang FiALA<br />
Günter KoLLer<br />
rudolf KreUZ<br />
robert WALDBAUer<br />
Fuhrparkmanagement, reinigungen<br />
Stefan BrAiTH<br />
Gerda eGGer (bis 28.2.; Pension)<br />
Sigrid MoSer<br />
Güllü ÖZceLiK (ab 1.3.)<br />
Die Wahrnehmung der Tätigkeiten des Gebäudemanagements<br />
war <strong>2011</strong> vor allem<br />
durch die beiden Großprojekte „Wiedereinrichtung<br />
der Kunstkammer“ und „Zentraldepot“<br />
geprägt (siehe auch die Berichte<br />
u. a. auf S. 10 und 25).<br />
Unser Aufgabengebiet erstreckt sich aber<br />
auch auf zahlreiche weitere Projekte, die in<br />
Angriff genommen und abgewickelt wurden.<br />
Zu den Kernaufgaben eines Gebäudemanagements<br />
zählt dabei nicht nur das reine<br />
Projektmanagement, sondern auch die in<br />
ihrer Gesamtheit nicht einzeln zu nennenden<br />
instandhaltungs-, Wartungs- und Verwaltungsangelegenheiten,<br />
welche durch ihre<br />
unterschiedlichen Ausgestaltungen eine große,<br />
jedoch gern wahrgenommene Herausforderung<br />
darstellen. nicht zu vergessen<br />
sind die Leistungen der Hauswerkstätten<br />
und des Serviceteams – sei es im rahmen<br />
der Unterstützung bei Veranstaltungen, bei<br />
Transporten aller Art, bei Sonderausstellungsauf-<br />
und abbauten oder „nur“ bei der alltäglichen<br />
instandhaltung von inventar und<br />
Bausubstanz.<br />
ein Meilenstein war die Schaffung und Besetzung<br />
der neuen Stelle einer „Klimabeauftragten“.<br />
Das Ziel auf diesem Tätigkeitsfeld<br />
ist die entwicklung und Umsetzung von<br />
Konzepten zur Verbesserung der klimatischen<br />
Bedingungen in den Sammlungsbereichen,<br />
das erkennen von energieeinsparungspotentialen<br />
und daraus resultierend<br />
die erarbeitung von zukunftsorientierten<br />
Lösungsansätzen.<br />
proJekte<br />
abteIlungen 129<br />
• Umgestaltung des cafes in der Kuppelhalle:<br />
Herstellung einer zeitgemäßen technischen<br />
infrastruktur (elektro-Zu- und<br />
Verteilungsleitungen, Änderung des<br />
Lichtkonzeptes, netzwerk-Verkabelung,<br />
Wasser- und Abwasserleitungen, installation<br />
eines Fettabscheiders);<br />
• Lounge für die Freunde des KHM:<br />
Für die „<strong>Museum</strong>sfreunde“ wurde im<br />
2. Stock angrenzend an den Vortragsraum<br />
ein Lounge-Bereich eingerichtet;<br />
• Kinderatelier: Für museumspädagogische<br />
Zwecke wurde der ehemalige Medienraum<br />
im Garderobenbereich in einen<br />
Kreativraum umgebaut;<br />
• Umgestaltung Hauptkassa 1 im KHM:<br />
Der Arbeitsbereich wurde nach ergonomischen<br />
richtlinien umgebaut;<br />
• info- und Audioguide-Stand im Vestibül:<br />
neuherstellung der Möblierung und<br />
des Besucherinformations-Systems unter<br />
Berücksichtigung des optischen Gesamteindruckes<br />
im Vestibül;<br />
• Umbau des Fotoateliers: Umbau unter<br />
Zugrundelegung der Anforderungen an<br />
eine moderne Arbeitsplatzgestaltung;<br />
• Fertigstellung der Heizsteigleitungen<br />
vom Kellergeschoß bis ins Dachgeschoß<br />
zur Temperierung des Hochschlosses in<br />
Ambras;<br />
• Weiterführende Maßnahmen zum Projekt<br />
„Luftbrunnen“ in der neuen Burg.
130<br />
recht tIcketIng & tourIsmus<br />
Mag. Verena HoFer, MAS, Abteilungsleiterin,<br />
Stv. Kaufmännische Geschäftsführerin, Prokuristin<br />
Die diversen juristischen Belange des KHM<br />
mit MVK und ÖTM werden in der hausinternen<br />
rechtsabteilung konzentriert, um<br />
die optimale rechtliche Wahrnehmung der<br />
laufenden <strong>Museum</strong>saufgaben zu erreichen.<br />
Auch <strong>2011</strong> war Aufgabe der für die diversen<br />
juristischen Belange des KHM mit MVK und<br />
ÖTM eingerichteten rechtsabteilung die<br />
Konzeption abzuschließender rechtsgeschäfte<br />
und die juristische Unterstützung der Verträge<br />
der Wissenschaftlichen Anstalt. Dies betraf<br />
insbesondere die von der Wissenschaftlichen<br />
Anstalt abgeschlossenen Verträge im Bereich<br />
von Ausstellungs- und Marketingkooperationen,<br />
Sponsoring oder Schenkungen. Des<br />
Weiteren wurden der rechtsabteilung von<br />
den einzelnen Sammlungen und Abteilungen<br />
den aktuellen Geschäftsgang betreffende<br />
rechtsfragen zur Überprüfung vorgelegt.<br />
Mag. Verena HoFer, MAS, Abteilungsleiterin<br />
ticketing<br />
Martina KUSLiTS<br />
Sarah MÜLLer<br />
tourismus<br />
Mag. Markus KUSTATScHer<br />
Mag. Maria GATTrinGer<br />
Karin KULHAneK<br />
<strong>2011</strong> begleitete die Abteilung Ticketing &<br />
Tourismus das zweite Jahr der KHM-Jahreskarte<br />
seit ihrer einführung. Der erfolg der Jahreskarte<br />
ist weiterhin ungebremst: 23.000<br />
Kunst- und Kulturinteressierte kauften <strong>2011</strong><br />
eine Jahreskarte für sich selbst oder als Geschenk.<br />
Als kleines Dankeschön für ihre Treue<br />
schenkten wir unseren Jahreskartenbesitzerinnen<br />
den Besuch im Sommer, wir verlängerten<br />
beim Kauf der KHM-Jahreskarte deren<br />
Gültigkeit auf 14 Monate und verlosten die<br />
Teilnahme an einer besonderen Führung:<br />
im Juli und August öffneten wir das Kunsthistorische<br />
<strong>Museum</strong> montags erstmals nicht<br />
nur untertags. nach einbruch der Dunkelheit<br />
starteten wir wöchentlich in jeweils drei<br />
kleinen Gruppen zu einer entdeckungsreise<br />
durch das Kunsthistorische <strong>Museum</strong>, die bis<br />
über die Dächer <strong>Wien</strong>s führte. Wir zeigten<br />
das <strong>Museum</strong> in einem anderen Licht und<br />
gelangten dabei in sonst öffentlich nicht zugängliche<br />
Bereiche. Die Teilnahme konnte<br />
online auf unserer Homepage spielerisch gewonnen<br />
werden. insgesamt 600 Gewinner<br />
konnten an einer der exklusiven nachtführungen<br />
teilnehmen. Gleichzeitig gelang es<br />
uns, die Zahl der Jahreskartenverkäufe im<br />
Vergleich zu den Sommermonaten 2010<br />
um 44 % zu steigern.<br />
Die 2010 eingeführte Abfrage der Herkunft<br />
der Besucherinnen beim Ticketkauf an der<br />
Kasse ist ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung<br />
unserer Besucherstatistik. Sichtbar<br />
wurde dabei nicht zuletzt der erfolg der Jahreskarte,<br />
der sich auch in der hohen Besuchsfrequenz<br />
ihrer Besitzerinnen zeigte: 67 % der<br />
Jahreskartenbesitzer waren mehr als 3-mal,<br />
17 % waren gar als „heavy user“ über 10-mal<br />
in den Sammlungen und Ausstellungen.<br />
Die Herkunft unserer Besucher<br />
im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong><br />
Deutschland 10,7 % Österreich<br />
Japan 10,0 %<br />
27,3 %<br />
USA 6,6 %<br />
Italien 6,4 %<br />
Russland 5,6 %<br />
Frankreich 4,8 %<br />
Großbritannien 2,3 %<br />
China 0,9 %<br />
Schweiz 0,9 %<br />
Australien 0,7 %<br />
Die Herkunft unserer Besucher<br />
im <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />
Sonstige<br />
18,7 %<br />
keine Angabe<br />
5,2 %<br />
Deutschland 12,8 % Österreich<br />
Russland 7,2 %<br />
27,0 %<br />
USA 6,9 %<br />
Japan 6,0 %<br />
Italien 5,9 %<br />
Frankreich 5,9 %<br />
Großbritannien 1,8 %<br />
Schweiz 1,2 %<br />
China 0,7 %<br />
Australien 0,7 %<br />
Sonstige<br />
18,5 %<br />
keine Angabe<br />
4,5 %
Die Herkunft unserer Besucher<br />
im Österreichischen Theatermuseum<br />
Österreich 77,6 %<br />
keine Angabe<br />
1,9 %<br />
Sonstige 4,6 %<br />
Deutschland 9,1 %<br />
USA 1,5 %<br />
Frankreich 1,2 %<br />
Schweiz 1,0 %<br />
Großbritannien 1,0 %<br />
Japan 0,8 %<br />
Italien 0,4 %<br />
Australien 0,4 %<br />
Russland 0,3 %<br />
Die Herkunft der Jahreskarten-Besitzer<br />
Österreich 74,4 %<br />
keine Angabe<br />
4,9 %<br />
Sonstige 11,2 %<br />
Deutschland 4,0 %<br />
USA 1,3 %<br />
Frankreich 1,0 %<br />
Russland 0,8 %<br />
Japan 0,6 %<br />
Italien 0,6 %<br />
Großbritannien 0,5 %<br />
Schweiz 0,4 %<br />
China 0,2 %<br />
Schwerpunkt der Abteilung im Bereich b2b<br />
Tourismus waren <strong>2011</strong> die Fernmärkte russland,<br />
USA und Australien. in Kooperation<br />
mit dem <strong>Wien</strong>Tourismus und der Österreich<br />
Werbung konnten wir in diesen Märkten das<br />
KHM der Tourismusbranche vorstellen.<br />
Die Österreich Werbung präsentierte im<br />
oktober in new York den ersten „Austria<br />
Pop-Up Store“, in welchem sich Österreich<br />
als reisedestination zeigte. Das Kunst historische<br />
<strong>Museum</strong> hat die einladung von<br />
Michael Gigl, region Manager der ÖW für<br />
USA & Australien, sich im Pop-Up Store zu<br />
präsentieren, sofort angenommen und einen<br />
einblick in seine Gemäldegalerie gegeben.<br />
neben Kopien von Werken Parmigianinos<br />
und Velázquez’ zeigte eine Bilder-Leinwand<br />
Hauptwerke der Gemäldegalerie. Mittels Qrcodes<br />
konnten Smartphone-Besitzerinnen<br />
ihr Telefon als Audioguide nutzen und so<br />
direkt informationen über die Kunstwerke<br />
abfragen. neben zahlreichen Veranstaltungen<br />
im Austria Pop-Up Store präsentierte sich<br />
das KHM auch im rahmen des in new York,<br />
Los Angeles, Melbourne und Sidney stattfindenden<br />
Austria Unique Like You Travel<br />
Symposiums <strong>2011</strong> US-amerikanischen und<br />
australischen reiseveranstaltern und Agents.<br />
Wichtiger Partner ist die 4 und 5* Hotellerie.<br />
neben Kooperationen mit der Marriott<br />
abteIlungen<br />
Gruppe, dem Grand Hotel, Hotel imperial<br />
und Hotel Sacher wurde <strong>2011</strong> die Zusammenarbeit<br />
mit dem 4* Hotellerie-Zusammenschluss<br />
„<strong>Wien</strong>er Lebensfreude“ erfolgreich<br />
weitergeführt.<br />
ein Schwerpunkt des Verkaufs für den Herbst<br />
<strong>2011</strong> war die Ausstellung Wintermärchen<br />
mit dem Fokus auf österreichische Busreiseveranstalter<br />
sowie Veranstalter aus Deutschland<br />
und den nachbarländern Tschechien,<br />
Slowakei und Ungarn. Durch die gezielten<br />
Verkaufsmaßnahmen konnten die Vertragsumsätze<br />
von oktober bis Dezember um 26 %<br />
im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.<br />
Die Teilnahme an den wichtigen Tourismusmessen,<br />
wie der iTB in Berlin oder der TTG<br />
(italien) sowie dem eToA Workshop und<br />
dem World Travel Market in London, standen<br />
ebenso wie zahlreiche weitere Aktivitäten<br />
im b2b-Bereich bereits im Zeichen der<br />
Wiedereröffnung der Kunstkammer. in einer<br />
Kooperation mit den Tourismusverantwortlichen<br />
im Fitzwilliam <strong>Museum</strong> in cambridge<br />
wurde die dort erfolgreiche Ausstellung mit<br />
Kunstkammerobjekten Splendour & Power.<br />
Imperial Treasures from Vienna genutzt,<br />
um der englischen Tourismusbranche einen<br />
Ausblick auf die einzigartigkeit der neu eröffneten<br />
Kunstkammer zu geben.<br />
Geschäftsführer Dr. Paul Frey mit Michael Gigl bei<br />
der eröffnung des Pop-Up Stores in new York<br />
Foto: Austrian Tourist office / nathalie Schuelle<br />
131
132<br />
personalmanagement und besucherdIenst – organIsatIon und eInkauF<br />
Dr. André ALVArADo-DUPUY, Abteilungsleiter<br />
Personalmanagement und Besucherdienst, Prokurist<br />
Mag. (FH) eva STieGLer-WiLFerT, Abteilungsleiterin<br />
organisation und einkauf<br />
Monika BAUer<br />
Herbert HeUGL<br />
Andrea riScHer<br />
Bernd STiLLinG<br />
leitung besucherdienst<br />
Wolfgang ToBLer<br />
teamleitung und besucherdienst khm<br />
Josef DirnBerGer<br />
nusret DUceVic<br />
Andreas HrUZA<br />
Slawomir LUKASiK<br />
Barbara reiTer<br />
erich STeYrer<br />
Stefan AneSKA (bis 30.9.)<br />
Gertraude cerVinKA<br />
Hajrudin DUG<br />
Dr. Susanne GrÜneS<br />
Alexander HATZL<br />
Tatjana HATZL<br />
Harald HeLML<br />
christoph HicK<br />
Gerald HoLZer<br />
Malgorzata HÖPFLer<br />
Gerhard HYL<br />
robert KAinZ<br />
rainer KnAPeK<br />
Sabine KoLLer (ab 1.3.)<br />
Tamas KUSLiTS<br />
Mag. Karl LUX (ab 1.3.)<br />
Michael MAcH<br />
Michael MArTin<br />
cvijeta MiJic<br />
Adelheid MiKeS<br />
Michaela neiDL<br />
Michael oTTo<br />
Peter riePL<br />
Agnieszka TALAGA<br />
carina van de BiLT (bis 28.2.)<br />
Mag. Sylvia VoTAVA<br />
teamleitung und besucherdienst<br />
neue burg und mVk<br />
Admir DUceVic<br />
irene JoBST<br />
Hans rieGLer<br />
roman ScHÖBerLe<br />
Violetta AVAZniA<br />
Kurt BeinrÜcKer<br />
Lajos BerKi<br />
Herbert DeiSenBerGer<br />
Franz HÖLLerer<br />
Walter KoWALSKY<br />
Milina LeScHinSKY<br />
Fung-Hua Li (bis 31.8.; Pension)<br />
Delia orcASiTAS<br />
Markus ScHeUHAMMer<br />
Albert ScHWeLLA<br />
christian STeMProK<br />
rudolf ZieGLer<br />
teamleitung und besucherdienst<br />
schatzkammer und Ötm<br />
Harald JAnDrASiTS<br />
Günther PoScH<br />
Axel WeinUnDBroT<br />
erwin WUKiTSeViTS<br />
roland cZASKA<br />
eva-elisabeth FrÖLicH<br />
Monique HeLLMUTH-ScHirnHoFer<br />
claudia MATTeS<br />
ilse MoSSBÖcK<br />
Leopold STAnGL<br />
Susanne ZAPULA<br />
ingrid ZeLLner<br />
besucherdienst wagenburg<br />
elke BeinrÜcKer-STrADner<br />
robert MAHrHoFer<br />
robert MÖrTL (bis 28.2.)<br />
Andreas rÜHriG<br />
teamleitung und besucherdienst ambras<br />
oskar PLAnGGer<br />
Manfred BLAnK<br />
elia De ZorDo (bis 31.10.)<br />
Barbara FUcHS<br />
Sylvia GrÜnAUer (bis 31.10.)<br />
Bora GÜVener (bis 31.10.)<br />
raimund HiLBer (bis 31.10.)<br />
Wanda MoHiLoVA (bis 31.10.)<br />
Silvia SAiLer (bis 31.10.)<br />
norbert WÄGer (bis 31.10.)<br />
Adolf WoLcHoWe (bis 31.10.)<br />
Die Abteilungen Personalmanagement sowie<br />
organisation und einkauf sind für die<br />
Arbeitsfelder Personalwesen, Besucherdienst,<br />
zentraler einkauf, organisation und Moderation<br />
von Tagungen, Weiterentwicklung der<br />
intranetplattform und organisation des<br />
Aufsichtspools verantwortlich. Vor allem in<br />
den beiden zuletzt genannten Bereichen ist<br />
die Kooperation sehr intensiv.<br />
im Jahr <strong>2011</strong> stieg der Personalstand aufgrund<br />
der Großvorhaben Depotübersiedlung<br />
und neuaufstellung der Kunstkammer um<br />
ca. 2 %. Außergewöhnlich sind die Daten<br />
zur Situation der Arbeitnehmerinnen im KHM:<br />
Sie stellen die Mehrheit der Beschäftigten,<br />
und Frauen verdienen im KHM im Durchschnitt<br />
mehr als ihre männlichen Kollegen.<br />
wesentlIche entwIcklungen <strong>2011</strong><br />
• Weiterer Ausbau des intranets durch erstellung<br />
von Subseiten für den Besucherdienst,<br />
die iT-Abteilung und das Sicherheitsmanagement<br />
• einheitliche Disposition der Mitarbeiterinnen<br />
Besucherdienst, Shops, Kassen<br />
• Abschluss der neuorganisation des Besucherdienstes<br />
in Teamleitungen durch Bestimmung<br />
von Standortverantwortlichen<br />
für das Kunsthistorische <strong>Museum</strong>, für die<br />
neue Burg und das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />
sowie für die Schatzkammer und<br />
das Österreichische Theatermuseum<br />
leItproJekte <strong>2011</strong><br />
Dieses Projekt steht im Zentrum mehrjähriger<br />
Anstrengungen zur Verbesserung des guest<br />
service im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>. Bis zum<br />
Jahr <strong>2011</strong> erfolgte die Besucherinformation/<br />
Besucherbetreuung im <strong>Museum</strong> ausschließlich<br />
durch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />
des Vereins der Freunde des KHM. in<br />
mehrmonatiger Vorbereitungsarbeit wurde<br />
einerseits ein architektonisch und technisch<br />
überzeugender neuer informationsstand im<br />
KHM-Vestibül geschaffen und andererseits<br />
die Besucherbetreuung durch ehrenamtliche<br />
und Hauspersonal verbunden. Beide Partner<br />
bringen ihre jeweiligen Stärken ein. eine neuorganisation<br />
der Telefonvermittlung (v. a.<br />
außerhalb der Bürozeiten) und des Lost &<br />
Found-Prozesses begleitet die neue Arbeitsweise.<br />
Besonders stolz sind wir auf die lange überfällige<br />
Verknüpfung der Besucherinformation<br />
mit der <strong>Museum</strong>sdatenbank, die dem infostand<br />
einen Überblick über die objektveränderungen<br />
im Haus erlaubt. So können die<br />
Besucher besser über ausstellungs- oder<br />
restaurierungsbedingte Abwesenheiten von<br />
objekten und über den Zeitpunkt ihrer rückkehr<br />
in die Ausstellung informiert werden.
Mitarbeiteranzahl im Jahresdurchschnitt<br />
(in Vollzeitäquivalenten)<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500<br />
ImpulsproJekt <strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50<br />
400 Frauen 291 Männer<br />
Die Geschäftsführung des KHM und der<br />
Betriebsrat kamen <strong>2011</strong> überein, ein gemeinsames<br />
Projekt zur reduktion von Stress<br />
am Arbeitsplatz in Angriff zu nehmen. Das<br />
Projekt führte binnen weniger Monate zu<br />
beachtlichen ergebnissen wie z. B. der erstellung<br />
eines neu überarbeiteten Ausstellungsprozesses,<br />
der einführung einheitlicher<br />
Mitarbeitergespräche oder dem Start für<br />
die entwicklung neuer Job Descriptions und<br />
Bildungspläne.<br />
Kooperationspartner: Humanware GmbH,<br />
www.humanware.at<br />
38,4<br />
41,0<br />
39,5<br />
691 Dienstnehmer<br />
454,8<br />
446,6<br />
informationsstand für Besucherinnen im<br />
Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> – guest service<br />
Durchschnittsjahreseinkommen <strong>2011</strong><br />
abteIlungen<br />
20000 25000 30000 35000 40000 45000<br />
Angestellte 361,6<br />
Flexible<br />
Angestellte 48,4<br />
Frauen Männer<br />
Durchschnittsalter per 31.12.<strong>2011</strong> Mitarbeiterverteilung (in VZÄ)<br />
Vertragsbedienstete 26,8<br />
Beamte 18<br />
37.609<br />
Gesamt<br />
39.311<br />
38.475<br />
133
134<br />
shops und repro<br />
Mag. christoph PAiDAScH, Abteilungsleiter<br />
Waltraud ScHAAr<br />
Mag. constantia nicoLAiDoU<br />
Mag. Alexander cUrTiS (bis 30.11.)<br />
Walter HADen<br />
Liane MAreScH<br />
Ladislav nAGY<br />
carlos Gustavo roDriGUeZ<br />
Anna TScHiPPAn<br />
sales<br />
Walter AnABiTH<br />
Bettina ArTL (bis 30.6.)<br />
Mag. elisabeth BrAUnSHier (ab 1.6.)<br />
evelyn cArrASco-De DieTricH<br />
Agnes cSerVinKA<br />
Georg DieTricH<br />
Katharina DieTricH<br />
Günther eicHinGer<br />
Anna GUST<br />
Harald HABLe<br />
nataliya HenerALoVA<br />
ottilie HenHAPL<br />
christoph HinTerLeiTner<br />
Michael HinTerScHUSTer<br />
Gerhard HoFMAYr<br />
Gottfried JAMniG<br />
ewa KAPeLA<br />
Kinga KAPeLA<br />
Herbert KnAUreK<br />
richard KrUPBAUer<br />
Duc Dan LAM<br />
nadja LAniK (ab 1.10.)<br />
Gladys MAcHicAo-MenDeZ<br />
eva MALiK<br />
Jürgen MATZner<br />
elisabeth MoLnAr<br />
Sonja neUrUrer<br />
nikolaj PAHL<br />
Astrid PiScHinGer<br />
Andreas PrUner<br />
Marta rAJKoWSKA<br />
Mag. naim riKABi-SUKKAri (ab 1.4.)<br />
Yüksel SAri<br />
Alfred ScHMiDT<br />
David ScHreier<br />
Martina SeiTScHeK<br />
Mag. Arnold SiGL<br />
christine SKoPeK (bis 31.12.; Pension)<br />
Aleksandra STAniSLJeVic<br />
carina SULZ<br />
Wanda SZKWAreK<br />
Dhery evans Torrico<br />
Gordana WeiSS<br />
Andreas WieSinGer (bis 31.8.)<br />
Bettina WULZ<br />
Julia ZieGLer<br />
Sybille ZniDAric (bis 30.9.)<br />
repro<br />
ilse JUnG<br />
christine HUMMeL<br />
Florian KUGLer<br />
Der Umsatz der Shops im Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong> konnte <strong>2011</strong> gegenüber dem Vorjahr<br />
um über 9 % gesteigert werden. Dieser<br />
erfolg ist eine schöne Bestätigung für die im<br />
Jahre 2010 vorgenommene neugestaltung<br />
und Vergrößerung der Shops im Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong> sowie für das angebotene<br />
Sortiment. insbesondere der Buch- und<br />
Schmuckbereich konnten deutliche Zuwächse<br />
verzeichnen. Für die diversen Ausstellungen<br />
wurden verschiedenste neue<br />
Produkte entwickelt, wie etwa der Fächer<br />
„Jäger im Schnee“.<br />
neuer Shop im KHM<br />
Bild-Fächer „Jäger im Schnee“
Die Gewährleistung größtmöglicher Sicherheit<br />
für Gäste und Mitarbeiter sowie die<br />
objekte in unseren Häusern ist oberstes Ziel<br />
des Sicherheitsmanagements. Umfangreiche<br />
technische Anlagen müssen instand gehalten,<br />
gewartet und sinnvoll ergänzt werden.<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> war darüber hinaus durch<br />
eine umfassende Sicherheitsevaluierung in<br />
allen Häusern und die Konzeption der<br />
Sicherheits- und Brandschutztechnik des<br />
neuen Zentraldepots geprägt.<br />
räumungsübungen wurden erstmals auch<br />
während des Besucherbetriebes durchgeführt<br />
– eine kleine Unannehmlichkeit, die im<br />
ernstfall aber Leben retten kann.<br />
Das Sicherheitsmanagement legt besonderen<br />
Wert auf erfahrungsaustausch mit anderen<br />
Museen und der exekutive. Kontinuierliche<br />
Weiterbildung der Mitarbeiter und regelmäßige<br />
Trainingsübungen für den Sicherheitsdienst<br />
sind Grundlage unserer Arbeit.<br />
abteIlungen 135<br />
sIcherheItsmanagement InFormatIonstechnologIe<br />
Felia BrUGGer, Abteilungsleiterin<br />
Peter TAMPier<br />
brandschutz<br />
roman SiScHKA<br />
sicherheitstechnik<br />
elvir oSMAnoVic, Leiter<br />
Andreas rieDeL<br />
poststelle<br />
Hugo HAMPe<br />
Michael MoSer<br />
sicherheitsdienst<br />
Andreas HrUZA, Teamleiter<br />
Thomas BreiTScHinG<br />
Hector rodney coSTABiLe MonTeS De ocA<br />
Alfred DiABL<br />
Andreas FÖSSLeiTner<br />
Helmut GneiST (bis 28.2.; Pension)<br />
ernst HoFFMAnn<br />
Manfred HUBer<br />
Wolfgang HUBer<br />
Gerhard iFKoViTS<br />
Siegfried LAZAnSKY (ab 1.4.)<br />
christian MArceV<br />
Hans neUBerGer<br />
Gerhard nieDerMAYr<br />
Peter PLAneGGer (ab 1. 6.)<br />
christian PorUBSKY<br />
norbert PUnTiGAM<br />
roland ScHLAGer<br />
Wolfgang ScHMiD (bis 31.12.)<br />
Klaus STeFFe<br />
eduard THorWArTL<br />
Herwig WeicHSeLBAUMer<br />
robert WieSer<br />
christoph WoLF<br />
ing. Peter GreGorc, Abteilungsleiter<br />
Amade DArAJeW<br />
robert FAnTA<br />
Thomas GrAF<br />
ing. Bruno GUTierreZ cASTro<br />
Manuela KronLAcHner<br />
Thomas ScHnAiTT<br />
Stephan TeUScHL<br />
Lukas WieSer<br />
Zum breiten Aufgabenspektrum der Abteilung<br />
informationstechnologie gehört vor<br />
allem der Support der hauseigenen User,<br />
wobei der Servicedesk im Jahr <strong>2011</strong> mehr<br />
als 2000 Mal erfolgreich helfen konnte.<br />
neben der allgemeinen Unterstützung aller<br />
Sammlungen und Abteilungen wurde die<br />
infrastruktur für die erneuerung der Webseite<br />
und des Webshops geschaffen, ferner wurden<br />
die Medienplanung für die Kunstkammer<br />
und der Umbau des Vestibüls unterstützt<br />
sowie die Modernisierung unserer<br />
office- und Kommunikationsapplikationen,<br />
das Facebookspiel Nachts im KHM und die<br />
erneuerung der Telefonanlage umgesetzt.<br />
im neu errichteten Depot wurden die iT-infrastruktur<br />
geschaffen und der reibungslose<br />
Ablauf der Übersiedelung unterstützt. im<br />
gesamten Gebäude wurde WLAn zur Verfügung<br />
gestellt, um ein flexibles Arbeiten zu<br />
gewährleisten.<br />
ein weiterer Kernbereich der iT, die Datensicherheit,<br />
wurde nach dem im Jahr 2010<br />
durchgeführten Audit im Jahr <strong>2011</strong> mit einigen<br />
organisatorischen und technischen Maßnahmen<br />
auf den neuesten Stand gebracht.<br />
neben einem Austausch der Unternehmensfirewalls<br />
werden nun aktives Logreviewing<br />
und angepasste Kontrollmechanismen zur<br />
frühzeitigen erkennung von Unregelmäßigkeiten<br />
eingesetzt. Begleitet wurde dieser<br />
Prozess von der Ausarbeitung umfangreicher<br />
iT-Governance-Dokumente, die ab 2012 die<br />
Prozessgrundlage werden.
136 sammlung<br />
AUSSTeLLUnGen
kunsthIstorIsches museum<br />
schaurIg schÖn<br />
Ungeheuerliches in der Kunst (intermezzo 03)<br />
Misch- und Fabelwesen, Dämonen – wir alle kennen sie aus dem reich der Phantasie. Der<br />
unglaubliche erfolg moderner Mythen wie Harry Potter oder Der Herr der Ringe zeigt eindringlich,<br />
wie relevant und allgegenwärtig sie bis heute sind. Sie blicken jedoch alle auf eine oft<br />
jahrhundertealte Tradition zurück, ihre Bedeutung hat sich im Laufe der Jahrhunderte oder bei<br />
der Übernahme aus einem anderen Kulturkreis verändert und sie wurden durch das christentum<br />
umgedeutet – denn Mythen sind nicht auf eine Zivilisation oder geographisch definierte<br />
einheit begrenzt, sie wandern. Aber da sie tief in uns sitzende Bilder ausdrücken, sterben sie<br />
nicht, sondern verwandeln sich. So hat Antikes das Mittelalter in veränderter Form überdauert,<br />
vieles wurde in der renaissance wiederentdeckt und blieb so ein integraler Teil unserer europäischen<br />
Kultur.<br />
Die Ausstellung Schaurig schön ging diesen Veränderungen nach. Anhand von acht Beispielen –<br />
Sphinx, Greif, Phönix, einhorn, Medusa, Kentaur, Satyr und Drache – beschäftigte sie sich mit<br />
der Fähigkeit mythischer Gestalten, allgemeingültige Vorstellungen wie den Sieg des Guten<br />
über das Böse, die Bedrohung durch das Unbekannte, Unschuld und Triebhaftigkeit über die<br />
Jahrtausende zu verkörpern. Wie die ersten beiden Ausstellungen der reihe inTerMeZZo<br />
umfasste sie als dritte ebenfalls ausschließlich objekte aus den reichen Beständen des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s und stellte antike Vasen und Bronzen neben prunkvolle rüstungsteile<br />
der renaissance, eine Tapisserie, Musikinstrumente, elfenbeinschnitzereien und mittelalterliche<br />
Goldschmiedekunstwerke, zeigte altägyptische Sphingen neben einem barocken Teufelchen<br />
im Glas und kostbaren Werken des Buchdrucks. So stand Schönes neben Schaurigem, Bekanntes<br />
neben Unbekanntem und lud den Besucher ein zu einem neuen Blick auf große Kunst und<br />
auf – vielleicht nur scheinbar – vertraute mythische (Misch-)Wesen.<br />
ausstellungsdaten<br />
ausstellungen<br />
15. Februar bis 1. Mai <strong>2011</strong><br />
kunsthIstorIsches museum<br />
Hauptgebäude<br />
Maria Theresien-Platz<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
christian BeAUForT-SPonTin<br />
Gerlinde GrUBer<br />
Michaela HÜTTner<br />
Bettina KrATZMÜLLer<br />
Beatrix KriLLer-erDricH<br />
claudia KrYZA-GerScH<br />
Manuela LAUBenBerGer<br />
Agnes STiLLFrieD<br />
Klaus VonDroVec<br />
Karoline ZHUBer-oKroG<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Marianne HerGoVicH<br />
besucherInnen:<br />
91.423<br />
137
138<br />
kunsthIstorIsches museum<br />
ausstellungsdaten<br />
22. März bis 19. Juni <strong>2011</strong><br />
kunsthIstorIsches museum<br />
Hauptgebäude<br />
Maria Theresien-Platz<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
Giovanni cUrAToLA<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
christian HÖLZL<br />
Marianne HerGoVicH<br />
besucherInnen:<br />
114.515<br />
al-Fann<br />
Kunst der islamischen Welt aus der Sammlung al-Sabah, Kuwait<br />
Das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> präsentierte erstmals in <strong>Wien</strong> eine umfassende Schau über die<br />
Kunst der islamischen Welt. Ziel der Ausstellung war es, den Besuchern einen Überblick über<br />
1000 Jahre islamische Geschichte, über reichtum, Vielfalt und Verbreitung der islamischen<br />
Kultur zu vermitteln und ihre künstlerische entwicklung, die durch intensiven Austausch und<br />
respekt gegenüber anderen Kulturen geprägt ist, zu dokumentieren. Die gut 350 ausgewählten<br />
objekte, von denen fast ein Drittel hier erstmals gezeigt wurde, datieren aus der Zeit vom<br />
8. bis zum späten 18. Jahrhundert und entstanden in einem Kulturkreis, der sich von Spanien<br />
bis indien und china erstreckte. in der Ausstellung war eine Fülle an künstlerischen Gattungen<br />
und Materialien vertreten – Textilien und Metallarbeiten, Keramik und Glas, Miniaturen,<br />
illuminierte Koranhandschriften und elfenbeinarbeiten, Stein, Holz und Schmuck.<br />
Die Sammlung al-Sabah ist das Werk von Sheikh nasser al-Ahmad al-Jaber al-Sabah, dem Sohn<br />
des emirs von Kuwait, und seiner Frau Sheikha Hussah Sabah al-Salem al-Sabah, die sie 1983<br />
dem nationalmuseum von Kuwait als Dauerleihgabe zur Verfügung stellten.
Jan Fabre<br />
Die Jahre der Blauen Stunde<br />
Jan Fabre zeigte in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s eine Gruppe von etwa<br />
30 seiner Werke, welche zur Serie The Hour Blue (Die Blaue Stunde) gehören und fast alle<br />
zwischen 1986 und 1990 entstanden sind. Sie wurden oberhalb, unterhalb und manchmal<br />
auch an Stelle von Meisterwerken in der Gemäldegalerie platziert, um einen spannenden<br />
Dialog zwischen dem Zeitgenössischen und dem Historischen, dem Vergänglichen und dem<br />
ewigen zu initiieren. Zusätzlich waren wichtige Skulpturen des Künstlers in der eingangshalle<br />
und – vom Maria Theresien-Platz aus sichtbar – auf dem Dach des <strong>Museum</strong>s aufgestellt.<br />
Jan Fabre wurde am 14. Dezember 1958 in Antwerpen geboren. nach einem Studium am<br />
Antwerpener Stedelijk instituut voor Sierkunsten en Ambachten (Städtischen institut für angewandte<br />
Kunst) und an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten (Königlichen Akademie<br />
der Schönen Künste) schrieb er erste Stücke fürs Theater, schuf seine erste Serie von insekten-<br />
Zeichnungen und frühen Skulpturen und war als Performance-Künstler tätig. 1982 inszenierte<br />
er sein viel beachtetes achtstündiges Spektakel This is Theatre As It Was To Be Expected and<br />
Foreseen. nach der erfolgreichen Teilnahme an der 41. Biennale in Venedig 1984 und der<br />
Documenta 8 1987 (wo er seine früheste choreographie vorstellte) wurde Fabre 1992 der<br />
Flemish community Prize for Visual Art verliehen. in den 1990er Jahren widmete sich der Künstler<br />
der erforschung des menschlichen Körpers und seiner Transformation, wobei seine Faszination<br />
für insekten ihn im Jahr 2002 veranlasste, im Auftrag von Königin Paola von Belgien die gesamte<br />
Decke des Spiegelsaales im Königlichen Palast in Brüssel mit den Deckflügeln von Prachtkäfern<br />
auszukleiden. Fabre wurde 2004 Großoffizier des belgischen Kronenordens und 2007 Kommandeur<br />
des ordens Leopolds ii. Jan Fabre lebt und arbeitet weiterhin in Antwerpen.<br />
ausstellungsdaten<br />
4. Mai bis 28. August <strong>2011</strong><br />
kunsthIstorIsches museum<br />
Hauptgebäude<br />
Maria Theresien-Platz<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
Jan FABre<br />
Barbara De conincK<br />
Jasper SHArP<br />
Stefan ZeiSLer<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Andrea ScHÜrZ<br />
besucherInnen:<br />
151.963<br />
ausstellungen 139
140<br />
kunsthIstorIsches museum<br />
ausstellungsdaten<br />
31. Mai bis 4. September <strong>2011</strong><br />
kunsthIstorIsches museum<br />
Hauptgebäude<br />
Maria Theresien-Platz<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
16. September <strong>2011</strong> bis 15. Jänner 2012<br />
kunsthalle der hypo-kulturstIFtung<br />
München<br />
konzept:<br />
christof MeTZGer<br />
Karl ScHÜTZ<br />
ausstellungsorganIsatIon<br />
(wIen):<br />
Sandra Maria rUST<br />
ausstellungsorganIsatIon<br />
(mÜnchen):<br />
roger DieDeren<br />
Sandra Maria rUST<br />
besucherInnen:<br />
133.761 (<strong>Wien</strong>)<br />
145.000 (München; bis 15.1.2012)<br />
eine Ausstellung des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> und der Kunsthalle der<br />
Hypo-Kulturstiftung München<br />
dÜrer – cranach – holbeIn<br />
Die entdeckung des Menschen: Das deutsche Porträt um 1500<br />
Die Ausstellung unternahm das Wagnis, nach mehr als einem halben Jahrtausend den Spuren<br />
Albrecht Dürers und seiner berühmtesten Künstlerkollegen Lucas cranach d. Ä. und Hans<br />
Holbein d. J. nachzufolgen. Die frühe deutsche Porträtkunst war bislang noch nie in einer<br />
eigens ihr gewidmeten großen Publikumsausstellung thematisiert worden. Hochkarätige<br />
Kunstwerke ließen nachvollziehen, wie der Mensch um 1500 ins Zentrum des künstlerischen<br />
interesses rückte und Künstler zu entdeckern und erfindern des Bildes vom Menschen avancierten.<br />
Für diese einzigartige Präsentation ist es gelungen, den großartigen Bestand der Gemäldegalerie<br />
des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s, bereichert um exponate aus der Kunstkammer und<br />
anderen Sammlungen des Hauses, mit bedeutenden Meisterwerken zu vereinigen, die nur in<br />
den wichtigsten Sammlungen der ganzen Welt zu finden sind. Über 140 Hauptwerke der<br />
Kunst der Dürerzeit ermöglichten den Besucherinnen und Besuchern dadurch einen Dialog<br />
mit altdeutscher Kunst auf höchstem niveau.<br />
Lange Zeit haben die Schatten altniederländischer oder italienischer Porträtkunst den Blick auf<br />
die deutschen Beiträge zum Thema verdunkelt. Dabei gelangte gerade die deutsche Bildnismalerei<br />
– an der Spitze ihre größten exponenten: Albrecht Dürer, Lucas cranach d. Ä. und<br />
Hans Holbein d. J. – zu hoch bedeutenden und sehr eigenständigen künstlerischen Leistungen,<br />
deren besondere Stärke in der authentischen erfassung einer Person gepaart mit der<br />
subtilen psychologischen Durchdringung der Dargestellten liegt.<br />
Die ausgestellten Porträts vermittelten darüber hinaus einen einblick in die spätmittelalterliche<br />
und frühneuzeitliche Gesellschaft, da in ihnen die Dargestellten explizit in ihren gesellschaftlichen<br />
rollen begegnen.
ausstellungen 141
142<br />
kunsthIstorIsches museum<br />
ausstellungsdaten<br />
21. Juni bis 26. oktober <strong>2011</strong><br />
kunsthIstorIsches museum<br />
Hauptgebäude<br />
Maria Theresien-Platz<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
5. november <strong>2011</strong> bis 27. Mai 2012<br />
mÜnzkabInett der<br />
stadt wInterthur<br />
konzept:<br />
Michael ALrAM<br />
Klaus VonDroVec<br />
Ulrich WerZ<br />
Benedikt ZÄcH<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Marianne HerGoVicH (<strong>Wien</strong>)<br />
Silvia JennY (Winterthur)<br />
besucherInnen:<br />
150.878 (<strong>Wien</strong>)<br />
eine Ausstellung des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> und des Münzkabinetts<br />
und der Antikensammlung der Stadt<br />
Winterthur<br />
gÖtter, menschen und das geld der grIechen<br />
Die ersten Münzen entstanden gegen ende des 7. Jahrhunderts v. chr. im kleinasiatischen<br />
raum und verbreiteten sich explosionsartig in der gesamten griechischen Welt. rasch wurde<br />
auch erkannt, dass Münzen nicht nur ideale Voraussetzungen boten, um als Zahlungsmittel<br />
und Vermögensanlage zu dienen, sondern auch als nachrichtenträger und identitätsstifter<br />
eingesetzt werden konnten. Münzen wurden so zum ersten Massenkommunikationsmittel der<br />
Geschichte.<br />
Ziel der Ausstellung war es einerseits, den wirtschaftlichen Aspekt des Münzgelds in der<br />
griechischen Staatenwelt vom 7. Jahrhundert v. chr. bis zum Beginn des Hellenismus zur Zeit<br />
Alexanders des Großen (336 – 323 v. chr.) zu beleuchten; andererseits sollten dem Besucher<br />
die vielfältige Bildersprache der Münzen und ihre rolle als Kommunikationsmedium im<br />
politischen, kulturellen und religiösen Alltagsleben der Griechen vor Augen geführt werden.<br />
Die Sammlungen des Münzkabinetts des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s und des Münzkabinetts<br />
und der Antikensammlung der Stadt Winterthur ergänzen sich dabei in hervorragender Weise,<br />
denn sie beherbergen erlesene Meisterwerke der griechischen Münzkunst, die durch andere<br />
objekte der Kleinkunst aus der Antikensammlung des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s sowie aus<br />
der Winterthurer Sammlung ergänzt wurden.
„… alles Ist sehr schÖn ausgeFallen“ (kaIser Franz Joseph I.)<br />
120 Jahre <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />
Mit den Worten „… Alles ist sehr schön ausgefallen“ nahm Kaiser Franz Joseph i. vor<br />
120 Jahren, am 17. oktober 1891, die eröffnung des neuen k. k. kunsthistorischen Hofmuseums<br />
vor. Aus Anlass dieses Jubiläums hat das Archiv des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />
eine kleine Ausstellung von Dokumenten präsentiert, die in Zusammenhang mit der organisation<br />
und dem Ablauf der damaligen eröffnungsfeierlichkeiten stehen. neben objekten<br />
aus dem Archiv wurden Leihgaben aus der hauseigenen Bibliothek und dem Haus-, Hof- und<br />
Staatsarchiv gezeigt.<br />
Über den Tag der eröffnung sind wir dank ausführlicher <strong>Presse</strong>berichte sehr gut unterrichtet:<br />
Kaiser Franz Joseph i. geruhte um 11 Uhr vormittags in Begleitung mehrerer erzherzöge, der<br />
beiden Architekten und anderer Honoratioren im <strong>Museum</strong> einzutreffen. nach einem rundgang<br />
durch jede der Sammlungen, angeführt von den einzelnen Direktoren, erfolgte der eigentliche<br />
Festakt in der großen Kuppelhalle: Der Kaiser verlieh der Zufriedenheit mit „seinem“ neuen<br />
<strong>Museum</strong> Ausdruck und sprach den beteiligten Personen seinen Dank aus.<br />
Ziel der Ausstellung war es auch, die umfangreiche, der eröffnung vorangegangene organisation<br />
zu beleuchten: Bereits ab Juni 1891 begann die administrative Maschinerie des Kaiserhauses<br />
mit der Planung des Festaktes. neben der Aus arbeitung eines peniblen Protokolls für den<br />
Ablauf galt es vor allem, sämtliche Persönlichkeiten von rang und namen einzuladen. Hinzu<br />
kamen die ausführenden Künstler, Werkmeister und Bauführer.<br />
Als ort für die Ausstellung wurde das repräsentative Stiegenhaus des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s<br />
gewählt, wo dem Besucher der Bauherr auf Schritt und Tritt gegenwärtig ist. Zudem beruhte<br />
das Konzept auf der Verwendung originaler historischer Pultvitrinen, die zu beiden Seiten der<br />
monumentalen Theseus-Gruppe von Antonio canova aufgestellt waren.<br />
ausstellungsdaten<br />
ausstellungen 143<br />
18. oktober <strong>2011</strong> bis 8. Jänner 2012<br />
kunsthIstorIsches museum<br />
Hauptgebäude<br />
Maria Theresien-Platz<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
Johannes WeiSS<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Friederike HiLLeBrAnD<br />
besucherInnen:<br />
129.675 (bis 8.1.2012)
144<br />
kunsthIstorIsches museum<br />
ausstellungsdaten<br />
18. oktober <strong>2011</strong> bis 8. Jänner 2012<br />
kunsthIstorIsches museum<br />
Hauptgebäude<br />
Maria Theresien-Platz<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
ronald De LeeUW<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Ulrike BecKer<br />
Andrea ScHÜrZ<br />
besucherInnen:<br />
145.755 (bis 8.1.2012)<br />
eine Ausstellung des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> und des Kunsthaus<br />
Zürich<br />
wIntermärchen<br />
Winter-Darstellungen in der europäischen Kunst von Bruegel bis Beuys<br />
impressionistische Kunst, holländische Malerei und variantenreiche Landschaftsdarstellungen –<br />
das waren die ingredienzien der wenigen bisher veranstalteten Ausstellungen zum Thema<br />
„Winter“. Diese erfolgreiche Trias hat das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> in Kooperation mit dem<br />
Kunsthaus Zürich nun wesentlich erweitert. Über Genre- und Landesgrenzen hinweg präsentierte<br />
sich eine breit gefächerte Auswahl von 180 westeuropäischen Kunstwerken. in vier<br />
großen Sälen und neun Kabinetten wurde fulminant inszeniert. Die chronologische reihe der<br />
Werke reichte von 1450 bis in die Gegenwart. Großformatige Darstellungen der in eis und<br />
Schnee stecken gebliebenen napoleonischen Armee, versunken in not und elend, boten ein<br />
gleichsam modernes Äquivalent zu antiken Weltuntergangsszenarien. Am anderen ende des<br />
Darstellungsspektrums fanden sich stille ruhe und sorglos ausgelassene Stimmung: in der<br />
nähe schneebedeckter weiter ebenen beobachtete man auf zugefrorenen Gewässern die<br />
Freuden der eisläufer. im späten 18. Jahrhundert erlebte die Winterlandschaft ein künstlerisches<br />
revival, nachdem sie zuvor aus der Mode gekommen war.<br />
neben den schon genannten Themen fanden sich niederländische Monatsallegorien, Szenen<br />
winterlicher Feste und Bräuche oder auch Stillleben. Selbst Porträts passten ins Bild, gaben sie<br />
doch einblick in die jeweiligen Wintermoden.<br />
Diese Gemäldeauswahl konnte mit großformatigen Tapisserien und einem herrschaftlichen<br />
Karussellschlitten, aber auch mit Pokalen, filigranen Porzellanfiguren und kostbaren Steinschnittobjekten<br />
bereichert werden. Der Höhepunkt stammte jedoch aus dem Besitz des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s selbst: Pieter Bruegels d. Ä. Gemälde Jäger im Schnee ist das wohl berühmteste<br />
Winterbild der westlichen Kunstgeschichte.<br />
Zusätzlich waren Werke von Jacob van ruisdael, Hendrick Avercamp, Jan van Goyen, Aert van<br />
der neer, Peter Paul rubens, Jan Steen, Jacob Jordaens, William Turner, Francisco de Goya,<br />
caspar David Friedrich, Gustave courbet, Jean-François Millet, claude Monet, Alfred Sisley,<br />
camille Pissarro, Vincent van Gogh, Giovanni Segantini, edvard Munch, Joseph Beuys und<br />
Anselm Kiefer zu sehen.
ausstellungen 145
146<br />
kunsthIstorIsches museum<br />
ausstellungsdaten<br />
8. november <strong>2011</strong> bis 15. April 2012<br />
kunsthIstorIsches museum<br />
Hauptgebäude<br />
Maria Theresien-Platz<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
Schülerinnen der Modeschule Michelbeuern<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Gudrun HATVAGner<br />
besucherInnen:<br />
83.760 (bis 31.12.)<br />
eine Ausstellung des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s in Kooperation mit der Modeschule<br />
Michelbeuern/HLMW9<br />
renessenz<br />
Facetten der renaissance<br />
Das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> bot Schülerinnen der Modeschule Michelbeuern im rahmen<br />
einer Kooperation die Möglichkeit, neue Dienstuniformen für die Mitarbeiterinnen des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s zu kreieren. inspiriert von den Sammlungen des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s haben die Modeschülerinnen zudem eine eigene, umfassende Kollektion mit<br />
historischen Bezügen zur epoche der renaissance kreiert, die in der Ausstellung Renessenz –<br />
Facetten der Renaissance – der Titelbegriff ist eine Wortkreation aus renaissance und essenz –<br />
zu bewundern war.<br />
es entstand eine detaillierte Auseinandersetzung mit speziellen Bereichen der Bekleidung zur<br />
Zeit der renaissance: Kragenformen, Wams, rüstungen etc. Aber auch die Linienführung und<br />
die Materialien wurden im Designprozess berücksichtigt. Die Ausstellungsobjekte reflektieren<br />
dabei den einfluss humanistischen Denkens auf die rolle des individuums und dessen Kleidung.<br />
in zahlreichen Variationen wurde die Fülle und Ausdruckskraft gelebter Kreativität im textilen<br />
Bereich präsentiert, getragen vom Geist der renaissance und umgesetzt vom handwerklichen<br />
Können der Schülerinnen Michelbeuerns.
sammlung alter musIkInstrumente, neue burg<br />
„der hImmel hängt Voller geIgen“<br />
Die Violine in Biedermeier und romantik<br />
Die Violine und mit ihr die übrigen Mitglieder der Streichinstrumentenfamilie erfuhren im<br />
Verlauf des 19. Jahrhunderts in <strong>Wien</strong> einen steten Aufschwung. Das betraf gleichermaßen<br />
ihren Bau, die Spieltechnik, die entwicklung einer instrumentenspezifischen Literatur und ihre<br />
Stellung im Konzertleben. Dank der reichen Bestände der Sammlung alter Musikinstrumente<br />
und der Sammlungen der Gesellschaft der Musikfreunde in <strong>Wien</strong>, die als Kooperationspartner<br />
gewonnen werden konnte, gelang es, all diese Aspekte in einer umfassenden Ausstellung<br />
zusammenzufassen. Die exponate bestanden aus einer Fülle von instrumenten, die die entwicklung<br />
des Geigenbaus im <strong>Wien</strong> des 19. Jahrhunderts nachvollziehbar machten, sowie aus<br />
zahlreichen notenauto graphen, die sonst praktisch nie im original zu sehen sind: so etwa das<br />
nur fragmentarisch vor liegende Violinkonzert in c-Dur von Ludwig van Beethoven sowie<br />
dessen entwurfs-Partitur eines Streichquartetts und das Autograph eines Variationenwerks für<br />
Violoncello und Klavier. Streichquartette von Franz Schubert und Johannes Brahms waren<br />
ebenso zu sehen wie dessen Autograph des Doppelkonzerts für Violine, Violoncello und<br />
orchester. eine repräsentative Auswahl von Porträts von Musikerpersönlichkeiten, die sich als<br />
Komponisten oder instrumentalisten den Streichinstrumenten gewidmet hatten, rundete die<br />
Ausstellung ab.<br />
ausstellungsdaten<br />
ausstellungen 147<br />
14. April bis 25. September <strong>2011</strong><br />
kunsthIstorIsches museum<br />
sammlung alter musIkInstrumente<br />
neue Burg, Heldenplatz<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
rudolf HoPFner<br />
otto BiBA<br />
ingrid FUcHS<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Ulrike BecKer<br />
besucherInnen:<br />
18.653
148<br />
schloss ambras<br />
ausstellungsdaten<br />
7. April bis 31. Mai <strong>2011</strong><br />
kunsthIstorIsches museum<br />
sammlungen schloss ambras<br />
Schlossstraße 20<br />
6020 innsbruck<br />
konzept:<br />
Veronika SAnDBicHLer<br />
unter Mitarbeit von<br />
Margot rAUcH<br />
Katharina SeiDL<br />
Karin ZeLenY<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Veronika SAnDBicHLer<br />
besucherInnen:<br />
10.738<br />
trInkFest!<br />
Bacchus lädt ein<br />
Den Anlass für die Ausstellung bildete die jüngst erfolgte edition der sogenannten Ambraser<br />
Trinkbücher, die in den Jahren 1567 bis 1620 geführt wurden. Sie enthalten handschriftliche<br />
eintragungen der illustren Gäste, die erzherzog Ferdinand ii. mit einem besonderen ritual<br />
auf Schloss Ambras willkommen hieß: Männer wie Frauen erhielten bei ihrem Besuch einen<br />
Humpen Wein, den sie in einem Zug leeren mussten. nach bestandener Trinkprobe fanden sie<br />
Aufnahme in das Heiligtum des Weingottes Bacchus und trugen sich schließlich mit einem<br />
Sinnspruch ins Trinkbuch – ein Gästebuch der besonderen Art – ein. Der Umtrunk fand in einer<br />
geheimnisvollen, künstlich in den Fels gehauenen Höhle statt, der erstmals 1574 in einem<br />
reisebericht genannten und bis heute erhalten gebliebenen Bacchusgrotte im Schlosspark.<br />
Die Ausstellung gab anhand der drei originalen Trinkbücher einblick in den Brauch des Willkomms<br />
an den Fürstenhöfen der renaissance. Darüber hinaus wurden neben zahlreichen Leihgaben<br />
auch die für das ritual verwendeten Trinkgläser, die sich in der Ambraser Kunstkammer<br />
erhalten haben, und der vermutlich ebenfalls mit dem Brauch in Zusammenhang stehende<br />
Fangstuhl gezeigt.
all’antIca<br />
Götter & Helden auf Schloss Ambras<br />
Die Ausstellung mit dem Titel All’Antica („als ob es antik wäre“) befasste sich mit der Wiederaufnahme<br />
von Formengut und inhalten aus der römischen Antike. Der Zeitraum der Betrachtung<br />
erstreckte sich vom 15. bis ins 17. Jahrhundert und bezog sich dabei auf ein wichtiges<br />
von Habsburgern regiertes Fürstentum, die Grafschaft Tirol. im Mittelpunkt standen die vom<br />
Tiroler Landesfürsten erzherzog Ferdinand ii. begründeten Sammlungen auf Schloss Ambras<br />
mit Werken der Bildenden Künste, der Buchkunst, der Malerei, der Bildhauerei, der Literatur<br />
und der Kunst der Harnischschmiede. Doch nicht nur die Sammlungen dokumentieren die<br />
Auseinandersetzung des kunstsinnigen renaissancefürsten mit der Antike: ganze Bildgeschichten<br />
sind bis heute in den räumen des Schlosses erhalten geblieben, etwa die Arbeiten des Herkules<br />
im Spanischen Saal, die Sternbilder und Sternzeichen, die elemente und Planeten der Decke<br />
des ehemaligen Speisesaales oder der Triumphzug des Bacchus im innenhof des Hochschlosses.<br />
es sollte gezeigt werden, in welch hohem Ausmaß die Kultur und speziell die Kunst der römischen<br />
Antike nicht nur in italien, sondern auch in den Alpen exemplarischen Vorbildcharakter<br />
für Kultur und Kunstschaffen hatte.<br />
ausstellungsdaten<br />
ausstellungen 149<br />
23. Juni bis 25. September <strong>2011</strong><br />
kunsthIstorIsches museum<br />
sammlungen schloss ambras<br />
Schlossstraße 20<br />
6020 innsbruck<br />
konzept:<br />
Veronika SAnDBicHLer<br />
unter Mitarbeit von<br />
Wencke DeiTerS<br />
claudia KrYZA-GerScH<br />
Manuela LAUBenBerGer<br />
Karin ZeLenY<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Thomas KUSTer<br />
Margot rAUcH<br />
Veronika SAnDBicHLer<br />
Katharina SeiDL<br />
besucherInnen:<br />
49.810
150<br />
schloss ambras<br />
ausstellungsdaten<br />
28. September <strong>2011</strong> bis 29. Februar 2012<br />
kunsthIstorIsches museum<br />
sammlungen schloss ambras<br />
Schlossstraße 20<br />
6020 innsbruck<br />
konzept:<br />
Katharina SeiDL<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Katharina SeiDL<br />
besucherInnen:<br />
10.099 (bis 31.12.)<br />
das eIgene & das Fremde<br />
Das Kunsthistorische <strong>Museum</strong> ist mit seinen Sammlungen Schloss Ambras wie kaum ein<br />
anderes <strong>Museum</strong> dafür geeignet, sich dem Thema Das Eigene & das Fremde anzunähern. Die<br />
Sammlungen sind reich an „fremdländischen“ Kunstgegenständen, die im 15. Jahrhundert<br />
als diplomatische Geschenke und als Beutestücke kriegerischer Auseinandersetzungen in den<br />
Besitz des Habsburgers erzherzog Ferdinand ii. gelangten. Die in der Kunst- und Wunderkammer<br />
präsentierten objekte dokumentieren die sich auf alles „Fremde“ und exotische<br />
erstreckende Wissbegier und die Faszination durch das Außergewöhnliche. Diese Sammlungen<br />
auf Schloss Ambras bildeten den Ausgangspunkt für das Projekt Das Eigene & das Fremde.<br />
Seit Jänner <strong>2011</strong> haben Kinder, Jugendliche und erwachsene mit und ohne Zuwanderungsgeschichte<br />
bei Führungen und workshops in Schloss Ambras ihre eigenen reflexionen zum<br />
Thema in künstlerischen Arbeiten umgesetzt, darunter Bilder, Skulpturen, installationen und<br />
Texte. Die entstandenen Kunstwerke wurden in der Ausstellung präsentiert.
DIE ZErSTörunG DES TEMPElS In JEruSAlEM Von nIcolas poussIn<br />
ein Meisterwerk aus dem Kunsthistorischen <strong>Museum</strong> (Zu Gast in Ambras 01)<br />
Diese Ausstellung war einem einzigen, jedoch umso bedeutenderen Werk aus der Gemäldegalerie<br />
des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s in <strong>Wien</strong> gewidmet: Poussins großformatigem Bild<br />
Die Zerstörung des Tempels in Jerusalem durch Titus.<br />
es handelt sich um das einzige in Österreich verbliebene Gemälde dieses wohl bedeutendsten<br />
französischen Malers des 17. Jahrhunderts. Poussin (Villers/Les Andelys 1594 – 1665 rom) war<br />
im März 1624 als bereits erfahrener, 30-jähriger Künstler nach rom gekommen. Mit Hilfe des<br />
Dichters Giovan Battista Marino, den er schon in Paris kennen gelernt hatte, fand er Aufnahme<br />
in die gebildeten Kreise roms. er besuchte die Akademie des in rom erfolgreichen bolognesischen<br />
Malers Domenichino und entwickelte eine Freundschaft zu dem Gelehrten cassiano<br />
dal Pozzo. Von diesem könnte auch die Anregung zur Auseinandersetzung mit dem in der<br />
Malerei bis dahin kaum behandelten Thema der Zerstörung des Tempels in Jerusalem<br />
stammen.<br />
Der Maler spielte mit seiner Signatur auf dem Schild eines Soldaten auf den antiken Bildhauer<br />
Phidias an, der sich selbst am Schild der Athena Parthenos verewigte. Poussin war für seine<br />
überdurchschnittliche Bildung und glänzenden intellektuellen Fähigkeiten berühmt. Bei der<br />
Darstellung des Themas stützte er sich auf Texte des Flavius Josephus, eines römischen Historikers<br />
jüdischer Abstammung, der den jungen Titus auf dessen Strafexpedition nach Jerusalem<br />
begleitet hatte. Das Gemälde gelangte als ein diplomatisches Geschenk in die kaiserlichen<br />
Sammlungen. Als Überbringer fungierte Fürst eggenberg.<br />
ausstellungsdaten<br />
ausstellungen 151<br />
30. September bis 1. november <strong>2011</strong><br />
kunsthIstorIsches museum<br />
sammlungen schloss ambras<br />
Schlossstraße 20<br />
6020 innsbruck<br />
konzept:<br />
Veronika SAnDBicHLer<br />
Gudrun SWoBoDA<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Veronika SAnDBicHLer<br />
besucherInnen:<br />
5.777
152<br />
museum FÜr VÖlkerkunde<br />
ausstellungsdaten<br />
18. Februar bis 21. november <strong>2011</strong><br />
museum FÜr VÖlkerkunde<br />
neue Burg<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
Helmut oPLeTAL<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Marianne HerGoVicH<br />
besucherInnen:<br />
18.612<br />
dIe kultur der kulturreVolutIon<br />
Personenkult und politisches Design im china von Mao Zedong<br />
chinas „Kulturrevolution“ (1966–1976) hat Millionen Menschen im Land selbst und in der<br />
ganzen Welt fasziniert, aber auch viele in Angst und Schrecken versetzt. es war die Zeit der<br />
Massenaufmärsche, der roten Garden, eines beinahe religiösen Personenkults um den revolutionsführer<br />
Mao Zedong und des Strebens nach einer egalitären Gesellschaft. Aber es war<br />
auch eine Ära politischer Verfolgungen und der Zerstörung unschätzbarer Kulturgüter.<br />
Die Ausstellung Die Kultur der Kulturrevolution dokumentierte diese beiden widersprüchlichen<br />
Seiten und zeigte anhand einer ungewöhnlichen Sammlung von Alltagsobjekten und Zeitdokumenten<br />
die Durchdringung ganz chinas mit Parolen und Symbolen des Mao-Kultes, von<br />
den kleinen Abzeichen und der Mao-Bibel bis zu den mit vielfältigem Propagandadesign<br />
dekorierten Gebrauchsgegenständen. Die Schlagworte und die politische Symbolik dieser<br />
„Kulturrevolution“ wurden dargestellt und entschlüsselt, sodass diese wechselvolle Periode<br />
chinesischer Zeitgeschichte, die unmittelbar vor dem großen Wirtschaftsaufschwung und der<br />
Öffnung chinas zur Welt stand, plastisch und verständlich wurde. Die Zielsetzung der Ausstellung<br />
war es, den Blick zu schärfen für das Verhältnis zwischen Politik und Alltag, zwischen<br />
Mächtigen und einfachen Bürgern, zwischen Massenwahn und Verantwortung des einzelnen,<br />
zwischen Utopie und gesellschaftlicher realität – sei es in china oder anderswo.<br />
ein großer Teil der ausgestellten Stücke stammte aus der umfangreichen Sammlung des<br />
Kurators, des china-experten Helmut opletal, die das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde 2005 erworben<br />
hat und die durch weitere Sammlungen und Zukäufe sowie private Leihgaben ergänzt<br />
worden ist.
ausstellungen 153
154<br />
museum FÜr VÖlkerkunde<br />
ausstellungsdaten<br />
2. Februar bis 2. Mai <strong>2011</strong><br />
museum FÜr VÖlkerkunde<br />
neue Burg<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
Sri KUHnT-SAPToDeWo<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Sri KUHnT-SAPToDeWo<br />
besucherInnen:<br />
9.236<br />
eine Ausstellung des <strong>Museum</strong>s für<br />
Völkerkunde in Kooperation mit der<br />
Botschaft der republik indonesien<br />
balI<br />
Kunst im Wandel<br />
Über Jahrhunderte produzierten bildende Künstler auf Bali nur für lokale Fürsten und für<br />
den rituellen Bedarf innerhalb der Dorfgemeinschaft. in den 1920er Jahren begünstigte die<br />
ent deckung Balis als „Künstlerparadies“ die Verwandlung der insel in eine internationale<br />
Touristendestination. Die illustren Gäste der ersten Stunde – Künstler, Schauspieler, Anthropologen<br />
und begüterte Fernreisende – prägten das Bali-Bild späterer Generationen, nicht zuletzt,<br />
indem sie ein „Stück Bali“ zurück in ihr Ursprungsland brachten: Werke anonymer oder kaum<br />
über die Dorfgrenze bekannter Künstler, die aber mit raffinesse gestaltet und mit jener Magie<br />
versehen waren, welche den westlichen industrienationen abhanden gekommen war.<br />
Der steigende Bedarf an exotischen Souvenirs schuf rasch einen neuen Markt. eine der ersten<br />
Vertriebsstellen für balinesische Kunst dieser Gattung wurde im legendären „Bali Hotel“ in<br />
Denpasar von der Österreicherin Helene Potjewyd (1872–1947) eröffnet. Die von ihr angebotenen<br />
Kunstobjekte – Malereien und Schnitzereien der damals talentiertesten Künstler<br />
Balis – waren von außerordentlicher Qualität. eine Vielzahl davon wurde in der Ausstellung<br />
präsentiert.<br />
ein anderes Highlight waren die kürzlich am <strong>Museum</strong> für Völkerkunde, <strong>Wien</strong> wiederentdeckten<br />
lamak-Skizzen von Walter Spies. Lamak aus Palmblättern werden im Tempel aufgehängt und<br />
sind wenige Tage später dürres Material, das achtlos entsorgt wird. Die langwierige und<br />
komplizierte Herstellung eines lamak findet ihre erfüllung in einem einzigen Augenblick – im<br />
Moment der Präsenz der Ahnen. Danach hat der opferstreifen seine Aufgabe erfüllt und wird<br />
bedeutungslos. Kunst als Moment, als Möglichkeit der kurzen Berührung zwischen irdischer<br />
und himmlischer Sphäre, als ort der erneuerung des Kontraktes zwischen Menschen und<br />
Göttern, Lebenden und Verstorbenen, als ort der Segnung.<br />
Die Zeichnungen der lamak-ornamente von Walter Spies und diejenigen von i Gusti nyoman<br />
Lempad, der inzwischen weltbekannt geworden ist, verdeutlichen den gemeinsamen Dialog<br />
zwischen balinesischen und europäischen Künstlern der 1920er und 30er Jahre auf dem Weg<br />
in die Moderne.
was wIr sehen<br />
Bilder, Stimmen, repräsentation. Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika<br />
Die Ausstellung Was Wir Sehen setzte sich mit der verstörenden Geschichte historischer<br />
Ton- und Bilddokumente aus dem südlichen Afrika auseinander. im Zentrum stand das 1931<br />
von dem deutschen Künstler Hans Lichtenecker als „Archiv aussterbender rassen“ angelegte<br />
Körperarchiv von Afrikanerinnen und Afrikanern in namibia, dem ehemaligen (Deutsch-)<br />
Südwestafrika.<br />
Was Wir Sehen rückte das Sprechen jener Menschen in den Mittelpunkt, die innerhalb eines<br />
kolonialen Kontextes Gesichtsabformungen, Körpervermessungen, anthropometrisches Fotografieren<br />
und Stimmaufnahmen erdulden mussten. Auch Stimmen galten als anthropologisches<br />
Sammlungs- und Klassifizierungsgut und wurden von Lichtenecker auf Wachswalzen<br />
aufgezeichnet. Die afrikanischen Texte wurden erst kürzlich von der Kulturwissenschaftlerin<br />
Anette Hoffmann wiederentdeckt und konnten übersetzt werden. Was Afrikanerinnen und<br />
Afrikaner 1931 über das beklemmende Anthropometrie-Projekt und über ihr Leben in der<br />
südafrikanischen Kolonie mitteilten, erfahren wir erst heute.<br />
Die Ausstellung konstruierte einen fragilen raum von Bildern und Stimmen, Geschichten und<br />
Porträts, historischen Dokumenten und aktuellen Kunstwerken. Das koloniale Körperarchiv von<br />
Hans Lichtenecker wurde nicht nachgebildet. Vielmehr wurden seine audiovisuellen repräsentationspraktiken<br />
kritisch und mittels unterschiedlicher Ton- und Bildmedien beleuchtet.<br />
Die kritische Aufarbeitung von Lichteneckers Projekt dekonstruierte auf eindrückliche Weise die<br />
erniedrigende Praxis der Vermessung von Menschen im ehemaligen (Deutsch-)Südwestafrika<br />
seit dem späten 19. Jahrhundert, die auch in der österreichischen ethnographisch-anthropologischen<br />
Forschung ihren niederschlag fand. einer der Gründerväter der österreichischen<br />
Anthropologie, rudolf Pöch, sammelte im rahmen der Kalahari-expedition bereits 1907 Tonaufnahmen,<br />
Gipsabdrücke, menschliche Überreste und ethnographica, die heute zum Bestand<br />
des Phonogrammarchivs <strong>Wien</strong>, des naturhistorischen <strong>Museum</strong>s und des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde<br />
<strong>Wien</strong> zählen.<br />
ausstellungsdaten<br />
ausstellungen 155<br />
25. Mai bis 19. September <strong>2011</strong><br />
museum FÜr VÖlkerkunde<br />
neue Burg<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
Anette HoFFMAnn<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Julia BinTer<br />
Tina-Maria SeYFrieD<br />
besucherInnen:<br />
6.059<br />
eine Ausstellung des <strong>Museum</strong>s für<br />
Völkerkunde in Kooperation mit dem<br />
Zentrum Moderner orient und den<br />
Basler Afrika Bibliographien
156<br />
museum FÜr VÖlkerkunde<br />
ausstellungsdaten<br />
7. September <strong>2011</strong> bis 28. Mai 2012<br />
museum FÜr VÖlkerkunde<br />
neue Burg<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
Gerard VAn BUSSeL<br />
Axel STeinMAnn<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Marianne HerGoVicH<br />
besucherInnen:<br />
7.555 (bis 31.12.)<br />
wald / baum / mensch<br />
Die Generalversammlung der Vereinten nationen hat das Jahr <strong>2011</strong> zum „internationalen Jahr<br />
des Waldes“ erklärt. Mit der Ausstellung Wald / Baum / Mensch wollte das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />
die Aufmerksamkeit der Besucherinnen und Besucher auf die vielfältigen und kulturell<br />
bedingten Umgangsformen der Menschen mit Wald und Baum lenken. Anhand ausgewählter<br />
Themenfelder, die drei großen Bereichen („Der phantastische Wald“, „Der entzauberte Wald“<br />
und „Der geschundene Wald“) zugeordnet wurden, beleuchtete die Ausstellung aus kulturanthropologischer<br />
Sicht das einst vorhandene oder mittlerweile in Vergessenheit geratene<br />
enge Beziehungsgeflecht zwischen Menschen, Bäumen und Wäldern.<br />
ein Wald aus 4 Meter hohen, kalkweiß bemalten Pfählen mit übereinander aufgetürmten<br />
Ahnenfiguren der Asmat aus Südwest-neuguinea empfing die Besucher. Die Asmat sind davon<br />
überzeugt, dass ihre Vorfahren einst vom Urzeit-Heroen, dem „Windmann“, aus einem Baumstamm<br />
gefertigt und mit einer Trommel zum Leben erweckt wurden. Unweit dieser beschnitzten<br />
Mangrovenstämme standen ein riesiges hölzernes Tempeltor aus Myanmar, eine massive Ölpresse<br />
aus der oase Siwa in Ägypten, das rollenkostüm der Hexe Baba Yaga, der populärsten<br />
Gestalt der russischen und ostslawischen Märchen, sowie eine aus einem Baumstamm ausgehöhlte<br />
überdimensionale Schlitztrommel aus neuguinea, deren Klang Feinde und gefürchtete<br />
Geister abschrecken sollte. nach Gebrauch wurden auf den neuen Hebriden derartige Trommeln<br />
senkrecht nebeneinander aufgestellt, um damit bei ungebetenen „Gästen“ den eindruck<br />
eines undurchdringlichen „Waldes“ zu erwecken.<br />
Während in unseren Breiten die nachgeforsteten und artenarmen Wälder auf natürliche und<br />
menschliche einflüsse relativ robust reagieren, droht durch Übernutzung und fortschreitende<br />
Zerstörung der tropischen regenwälder und der subarktischen nadelwälder der Wald als<br />
naturressource großflächig verloren zu gehen. eine langfristige erhaltung der Wälder wird<br />
wohl nur gelingen, wenn die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse dieser und<br />
kommender Generationen in einklang gebracht werden.<br />
Das Abenteuer der Menschen nimmt mit den Wäldern ihren Anfang und findet wohl ohne sie<br />
auch ihr ende.
abenteuer wIssenschaFt<br />
etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika<br />
etta Becker-Donner (1911–1975) war von 1955 bis 1975 Direktorin des <strong>Wien</strong>er <strong>Museum</strong>s für<br />
Völkerkunde. Als erste (und lange Zeit einzige) Direktorin eines Bundesmuseums war sie eine<br />
markante Persönlichkeit in der österreichischen und internationalen <strong>Museum</strong>slandschaft und<br />
hat auf besondere Weise den Wiederaufbau und die neuausrichtung des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde<br />
nach den Kriegsjahren geprägt. ihre Weichenstellungen wirken bis heute nach. Als<br />
Feldforscherin, Wissenschaftlerin und <strong>Museum</strong>sdirektorin gelang es ihr hervorragend, die<br />
Medien zu begeistern, die ihr Wirken gerne unter dem Überbegriff „Abenteuer“ beschrieben.<br />
ihre Darstellung als heroische Pionierin, die im „wilden exotischen Urwald“ überlebte und sich<br />
später in der männlich dominierten Wissenschafts- und <strong>Museum</strong>swelt durchsetzte, konstruierte<br />
in der Öffentlichkeit ein Bild von ihr, das zu ihrer eigenen Bekanntheit, aber auch zu jener des<br />
<strong>Museum</strong>s und des Faches der ethnologie in Österreich beitrug. Andererseits warf dieses image<br />
der Abenteurerin einen Schatten auf ihre wissenschaftlichen und musealen errungenschaften,<br />
die bisher kaum gewürdigt wurden.<br />
Die Ausstellung fand anlässlich des 100. Geburtstags von etta Becker-Donner statt und rückte<br />
eine prägnante Auswahl ihrer Sammlungen aus Liberia, Brasilien und Mittelamerika aus den<br />
Beständen des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde ins Zentrum. in der gezeigten Auswahl bestachen<br />
die Masken und Figuren der Dan aus Liberia durch ihre ästhetische Ausdruckskraft. Die Alltagsgegenstände<br />
der Warí aus Brasilien stellen heute faszinierende historische Zeugnisse des erstkontaktes<br />
dar, die sowohl für die heutige Forschung als auch für die Warí selber einen hohen<br />
Stellenwert einnehmen. Die Beispiele aus dem Bereich der latein amerikanischen Volkskunst<br />
begeisterten durch ihre Lebendigkeit, ihre Spiritualität und ihre Verbundenheit mit der lokalen<br />
Festkultur.<br />
ausstellungsdaten<br />
ausstellungen 157<br />
16. november <strong>2011</strong> bis 19. März 2012<br />
museum FÜr VÖlkerkunde<br />
neue Burg<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
Barbara PLAnKenSTeiner<br />
Gerard VAn BUSSeL<br />
claudia AUGUSTAT<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Tina-Maria SeYFrieD<br />
besucherInnen:<br />
2.449 (bis 31.12.)
158<br />
ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />
ausstellungsdaten<br />
3. März bis 2. Mai <strong>2011</strong><br />
ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />
Lobkowitzplatz 2<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
edit KoVÁcS<br />
Dalma TÖrÖK<br />
csilla e. cSorBA<br />
Ágota LUKÁcS<br />
Julianna WerniTZer<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
christiane MÜHLeGGer-HenHAPeL<br />
Gertrud FiScHer<br />
besucherInnen:<br />
3.552<br />
eine Ausstellung des Österreichischen<br />
Theatermuseums in Kooperation mit<br />
dem Literaturmuseum Petőfi, Budapest<br />
mantel der träume<br />
Ungarische Schriftsteller erleben <strong>Wien</strong> 1873–1936<br />
Die Ausstellung war Teil der reihe „Schriftsteller mit Gepäck“, die das Literaturmuseum Petőfi<br />
in Budapest 2004 mit der Absicht startete, einen einblick in die Geschichte jener Beziehungen<br />
zu gewähren, die die ungarische literarische Kultur mit den großen geistigen Zentren europas<br />
unterhielt. Dem Projekt ging es also um Kontaktaufnahmen, Wirkungszusammenhänge und<br />
um das erleben der Heimat und der Fremde, um Zusammenspiel und Dissonanz von Lektüre-,<br />
reise- und Lebenserfahrungen. Dass <strong>Wien</strong> einen Meilenstein in dieser reihe bilden muss, lag<br />
auf der Hand, wenn man bedenkt, wie eng Geschichte und Kultur der beiden Städte seit Jahrhunderten<br />
miteinander verwoben sind. Der Umstand, dass Ungarn am 1. Jänner <strong>2011</strong> das<br />
erste Mal den eU-Vorsitz übernommen hat, beflügelte diese Unternehmung.
ungezähmte natur als schauplatz<br />
Bühnenbilder aus drei Jahrhunderten<br />
Die Landschaft war ein dominantes Thema in der Malerei vom 17. bis zum 19. Jahrhundert.<br />
Von claude Lorrain bis zu caspar David Friedrich deuteten die Maler das Verhältnis des<br />
Menschen zur natur immer wieder neu. Das Theater dramatisierte die von der Malerei vorgegebenen<br />
Sujets und erfand neue dazu. Diese in den raum der Bühne gestellten, begehbaren,<br />
sich im Bühnenlicht entwickelnden und vergehenden Bilder einer komprimierten Welt bildeten<br />
nicht nur die Folie des dramatischen Geschehens, sondern waren nicht selten auch der eigentliche<br />
Anlass des szenischen ereignisses. Finsterer Wald, wild bewegtes Meer und einöden<br />
waren auf der Bühne der renaissance und des Barock Schauplätze mythologischer ereignisse,<br />
der Begegnung des Menschen mit Göttern, Satyrn, nymphen und Ungeheuern. Die antikmythologische<br />
Thematik stand dabei stets im Dienst der Glorifikation hoher Herren.<br />
Ab dem 18. Jahrhundert wird die ungezähmte natur in ihrer Fremdheit und Gefährlichkeit – in<br />
ihrer elementaren Kraft, die den Menschen auf seine Grenzen verweist – zunehmend zum<br />
Sehnsuchtsort. Man entdeckt Wildnis und Meer in ihrer Dramatik als Mittel ästhetischen Genusses.<br />
Bekannte charakteristische Landschaften werden zu Schauplätzen, Wald und Gebirge<br />
zur Bühnenattraktion. es entsteht eine neue Typologie der Landschaft, die im Theater wie auf<br />
dem Tafelbild erhabene natur zelebriert. erst mit der Abkehr vom realismus und dem Durchbruch<br />
der Theaterreformbewegung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert setzt sich der<br />
subjektive Blick auf die Landschaft auch im Theater durch.<br />
Die Ausstellung im Österreichischen Theatermuseum versuchte nachzuzeichnen, wie oft<br />
und facettenreich die Phantasie der Theaterschaffenden in die wilde natur flüchtete, um eine<br />
Gegenwelt darzustellen.<br />
ausstellungen<br />
ausstellungsdaten<br />
26. Mai bis 26. September <strong>2011</strong><br />
ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />
Lobkowitzplatz 2<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
Vana GreiSeneGGer-GeorGiLA<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Gertrud FiScHer<br />
besucherInnen:<br />
5.881<br />
159
160<br />
ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />
ausstellungsdaten<br />
20. oktober <strong>2011</strong> bis 9. April 2012<br />
ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />
Lobkowitzplatz 2<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
Anette HAnDKe<br />
Andreas KUGLer<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Andreas KUGLer<br />
besucherInnen:<br />
4.754 (bis 31.12.)<br />
eine Ausstellung des Österreichischen<br />
Theatermuseums in Kooperation mit<br />
dem Kleist-<strong>Museum</strong>, Frankfurt (oder)<br />
heInrIch Von kleIst<br />
1777–1811<br />
Kleists ungewöhnlicher und ruheloser Lebensweg führte ihn durch ein ruheloses europa. er war<br />
als fast noch Kind schon offizier, als Student dann älter als die meisten seiner Kommilitonen,<br />
war reisender, vermeintlicher oder tatsächlicher Spion, Beamter, Kriegsgefangener, Herausgeber,<br />
politischer Propagandist, Boulevardjournalist, die Konventionen kenntnisreich nutzender<br />
nonkonformist – und vor allem ein Dichter, unter den merkwürdigsten und schwierigsten<br />
Bedingungen. im ringen um die unbedingte Verwirklichung des eigenen Anspruchs schuf<br />
Kleist in wenigen Jahren ein literarisches und journalistisches Werk, das 200 Jahre später<br />
moderner denn je ist.<br />
Die Biographen des 19. und 20. Jahrhunderts sahen Kleist vornehmlich als einen an der Zeit<br />
gescheiterten Dichter, dessen Leben sich folgerichtig auf ein tragisches ende hin bewegt<br />
hatte. Doch nicht das temporäre oder partielle Scheitern Kleists an sich selbst oder an den<br />
Umständen stand im Mittelpunkt der Ausstellung, sondern seine wichtigen und manchmal<br />
überraschenden entscheidungen. Sein Gedanke vom Lebensplan lässt sich so bis zu seinem<br />
spektakulären Freitod am 21. november 1811, dem Höhepunkt seiner Selbstinszenierung,<br />
weiter verfolgen.<br />
Als Leitmotiv der Ausstellung anlässlich des Kleistjahres <strong>2011</strong> dienen die Selbstäußerungen<br />
Kleists in seinen Briefen, in all ihrer Widersprüchlichkeit und Zerrissenheit. So entstand ein Bild<br />
des Dichters, das ergänzt wurde mit exkursen zu einigen seiner Dramen, zum Beispiel dem<br />
am 17. März 1810 im Theater an der <strong>Wien</strong> uraufgeführten Käthchen von Heilbronn, und mit<br />
Beispielen seiner journalistischen Tätigkeit als Herausgeber der ersten Boulevard- und Tageszeitung<br />
Berlins. Die gezeigten exponate reichten vom Autographen des Zerbrochnen Krugs,<br />
eines der wenigen überlieferten originalmanuskripte Kleists (eine Leihgabe der Staatsbibliothek<br />
zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz), über wertvolle Handschriften aus <strong>Wien</strong>er und<br />
Frankfurter Beständen bis zu den seltenen materiellen Spuren seines Lebens.
zauber des bunten schattens<br />
Das chinesische Schattentheater<br />
Das chinesische Schattenspiel hat eine Geschichte von ca. 1300 Jahren. Zunächst benützten<br />
buddhistische Mönche Papierfiguren, um Szenen aus dem Leben Buddhas zu zeigen. Das<br />
sahen die Geschichtenerzähler und bedienten sich dieses Mediums, um ihre Sagen und<br />
Legenden zu illustrieren. Da sich das Papier rasch abnützte, wurden die Schattenfiguren später<br />
aus Leder gefertigt. Das Österreichische institut für china- und Südostasienforschung besitzt<br />
tausende dieser Kunstwerke aus rinds-, esel- und Kamelleder sowie aus Karton und Plastik.<br />
etliche davon sind an die 200 Jahre alt und viele sind von berühmten Meistern hergestellt<br />
worden. neben den einzelnen Figuren gibt es große Bühnenbilder aus berühmten Stoffen wie<br />
Reise nach dem Westen, Die Weiße Schlange oder Die Frauengeneräle der Familie Yang. Außer<br />
diesen klassischen Stücken wurden auch Unikate von modernen Schattenspielen gezeigt,<br />
welche sich nur im Besitz des Österreichischen instituts für china- und Südostasienforschung<br />
befinden. Die im rahmen des china-Jahres <strong>2011</strong> gezeigte Schau präsentierte sämtliche Stile<br />
des chinesischen Schattentheaters und war von Vorführungen eines Schattentheaters aus<br />
changsha, Provinz Hunan, begleitet.<br />
ausstellungen<br />
ausstellungsdaten<br />
17. november <strong>2011</strong> bis 5. März 2012<br />
ÖsterreIchIsches theatermuseum<br />
Lobkowitzplatz 2<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
Gerd KAMinSKi<br />
Barbara KreiSSL<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Gertrud FiScHer<br />
Thomas TrABiTScH<br />
besucherInnen:<br />
3.037 (bis 31.12.)<br />
eine Ausstellung des Österreichischen<br />
Theatermuseums in Kooperation<br />
mit dem Österreichischen institut für<br />
china- und Südostasienforschung<br />
161
162<br />
schallaburg<br />
ausstellungsdaten<br />
26. März bis 6. november <strong>2011</strong><br />
schloss schallaburg, nÖ<br />
konzept:<br />
Matthias PFAFFenBicHLer<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Friederike HiLLeBrAnD<br />
besucherInnen:<br />
128.803<br />
VenedIg<br />
Seemacht, Kunst und Karneval<br />
in der Ausstellung Venedig. Seemacht, Kunst und Karneval sollte das Phänomen Venedig in<br />
seiner ganzen Bandbreite dargestellt werden; dabei galt es die verschiedensten Aspekte zu<br />
beleuchten, wobei der historische Bogen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert gespannt<br />
wurde.<br />
Die Ausstellung widmete sich dem Thema Kunst in all seinen Spielarten – von der Malerei,<br />
Skulptur und Architektur über das Theater, die oper und die instrumentalmusik bis hin zu<br />
Literatur und Film. Der Karneval und die Liebe wurden ebenso thematisiert wie historische<br />
ereignisse und entwicklungen oder das venezianische Kolonialreich in der Levante. Persönlichkeiten<br />
wie Marco Polo und Giacomo casanova fanden ihren Platz neben bedeutenden<br />
Politikern und Feldherrn sowie den Größen der venezianischen Kunst und Kultur wie etwa<br />
Tizian, canaletto, Palladio, Vivaldi oder Goldoni, um nur wenige zu nennen. Die Aufmerksamkeit<br />
galt darüber hinaus dem berühmten Glas aus Murano sowie den venezianischen Villen auf<br />
dem Festland. Das Bild Venedigs wäre jedoch unvollständig gewesen ohne eine Betrachtung<br />
der Lagune, jenem vom Meer abgetrennten Zwischenbereich von Wasser und Land, in dem die<br />
Stadt angesiedelt ist. Auch die Gefährdung Venedigs durch die häufigen Überschwemmungen<br />
wurde angesprochen.
groenIngemuseum brÜgge ausstellungen 163<br />
FÜrstlIch gesammelt<br />
Van eyck / Gossaert / Bruegel – Meisterwerke des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong><br />
im städtischen Groeningemuseum in Brügge, dem Wirkungsort von Jan van eyck, Hans<br />
Memling und Gerard David und damit eigentlich an der Wiege des neuzeitlichen Tafelbildes,<br />
war erstmals eine repräsentative Auswahl erlesener altniederländischer Tafelbilder der Gemäldegalerie<br />
des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s zu bewundern, die eine umfassende Würdigung dieser<br />
bedeutenden Teilsammlung im Medium einer eigenen Ausstellung ermöglichte. Die unmittelbare<br />
nachbarschaft jener erlesenen <strong>Wien</strong>er Kostbarkeiten mit den Brügger Hauptwerken der<br />
flämischen Primitiven bot dabei eine einzigartige chance, beide Sammlungen und die darin<br />
gegenwärtigen Meister in einem ganz neuen Licht zu sehen.<br />
Bereits der Übertitel der Ausstellung, Fürstlich gesammelt, weist darauf hin, dass sich in der Tat<br />
ein Großteil der in dieser Ausstellung gezeigten Gemälde der Blüte niederländischer Malerei<br />
habsburgischer Sammelleidenschaft verdankt. Die Mitglieder dieses Geschlechts erwarben<br />
sie während der 700 Jahre dauernden regentschaft Österreichs und großer Teile europas,<br />
darunter auch der niederlande. neben erzherzog ernst und Kaiser rudolf ii. war es erzherzog<br />
Leopold Wilhelm, der als Statthalter der niederlande in den Jahren 1647 bis 1656 eine hochkarätige<br />
Sammlung zusammenstellte, die bis heute das Kernstück der Gemäldegalerie des<br />
Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s bildet. in den folgenden Jahrhunderten wuchs der Bestand<br />
niederländischer Meister noch weiter mit Gemälden der Flamen jüngerer Generationen, die<br />
unter Maria Theresia angekauft wurden. Mit der Ausstellung kehrten über fünfzig Gemälde in<br />
das Land, zum Teil sogar an den ort ihrer entstehung zurück.<br />
ausstellungsdaten<br />
5. oktober <strong>2011</strong> bis 15. Jänner 2012<br />
groenIngemuseum, brÜgge<br />
konzept:<br />
Björn BLAUenSTeiner<br />
Till-Holger BorcHerT<br />
Sylvia Ferino-PAGDen<br />
Gerlinde GrUBer<br />
Sabine PÉnoT<br />
Manfred SeLLinK<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Till-Holger BorcHerT<br />
Sylvia Ferino-PAGDen<br />
Sabine HAAG<br />
Manfred SeLLinK<br />
besucherInnen:<br />
55.818 (bis 15.1.2012)<br />
eine Ausstellung des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s in Zusammenarbeit mit<br />
dem Groeningemuseum, Brügge
164<br />
lIebIeghaus skulpturensammlung FrankFurt/maIn<br />
ausstellungsdaten<br />
3. Februar bis 26. Juni <strong>2011</strong><br />
lIebIeghaus skulpturensammlung<br />
FrankFurt/maIn<br />
konzept:<br />
Sabine HAAG<br />
Maraike BÜcKLinG<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Katja HiLBiG<br />
Sven LUBinUS<br />
Doris PrADe<br />
besucherInnen:<br />
21.563<br />
eine Ausstellung des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> in Kooperation mit<br />
der Liebieghaus Skulpturensammlung,<br />
Frankfurt/Main<br />
elFenbeIn<br />
Barocke Pracht am <strong>Wien</strong>er Hof<br />
Die Ausstellung konzentrierte sich auf die Blütezeit der elfenbeinkunst im Barock und präsentierte<br />
rund 36 virtuose Schnitzereien, die das hohe Können der Künstler eindrucksvoll dokumentieren,<br />
darunter meisterlich gearbeitete Statuetten, Kannen, Pokale, Humpen und Schalen<br />
aus elfenbein, also Kunstkammerstücke ohne praktische Funktion. Zusätzlich zu den objekten<br />
aus der Kunstkammer des KHM stammten weitere hochkarätige Leihgaben aus der Sammlung<br />
reiner Winkler.<br />
Die kaiserliche residenzstadt <strong>Wien</strong> entwickelte sich zum bedeutendsten Zentrum der barocken<br />
elfenbeinkunst. ihre höchste Blüte erlebte sie hier zur Zeit des Fürsten Karl eusebius von<br />
Liechtenstein (reg. 1627 – 1684) und kurz darauf gefördert durch Kaiser Leopold i. (reg. 1658 –<br />
1705). Beide drechselten auch selbst. es entstand ein überaus fruchtbares Klima der gegenseitigen<br />
künstlerischen Beeinflussung. Zur fürstlichen repräsentation, zur Betonung des vorgetragenen<br />
Machtanspruchs, aber auch zur Demonstration der Kreditwürdigkeit gehörte unter<br />
anderem der Besitz äußerst kostspieliger elfenbeinwerke.<br />
Um 1688 wurde Matthias Steinl als kaiserlicher „Kammerbeinstecher“ angestellt. Seine elfenbeinstatuetten<br />
stellen Höhepunkte der barocken Kunst dar. er und rauchmiller übten maßgeblichen<br />
einfluss auf andere Künstler wie ignaz Bendl, ignaz elhafen und Jacob Auer aus, von<br />
denen bedeutende Werke in der Ausstellung zu sehen waren. Vertreten waren auch andere<br />
berühmte elfenbeinschnitzer des Barock wie Adam Lenckhardt und Johann caspar Schenck.
FIne arts museums san FrancIsco ausstellungen 165<br />
masters oF VenIce<br />
renaissance Painters of Passion and Power from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, Vienna<br />
Bei der Ausstellung Masters of Venice. Renaissance Painters of Passion and Power handelte es<br />
sich um eine weltweit einzigartige Schau, in der 50 Gemälde venezianischer Meister vorwiegend<br />
des 16. Jahrhunderts, darunter Werke von Tizian, Giorgione, Veronese, Tintoretto<br />
und Mantegna, aus der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>s in <strong>Wien</strong> präsentiert<br />
wurden. Diese prominenten Beispiele aus dem Œuvre der genannten Künstler stammen aus<br />
den Sammlungen von erzherzögen und Kaisern aus dem Hause Habsburg und zählen zu den<br />
berühmtesten Bildern im Bestand der Gemäldegalerie.<br />
Unter den Hauptwerken waren Tizians Danaë (aus den 1560er Jahren), Mantegnas Hl. Sebastian<br />
(1457/59) und vier kostbare Gemälde von Giorgione, so etwa Die drei Philosophen (um<br />
1508/09) und das Porträt einer jungen Frau (Laura) aus dem Jahre 1506. Weiters waren in der<br />
Ausstellung Werke von Palma, Bordone, Bassano und anderen zu sehen. Zusammen genommen<br />
ergaben diese Gemälde einen repräsentativen Überblick über die venezianische Malerei zur<br />
Zeit der renaissance und verdeutlichten die hohe Bedeutung dieser künstlerischen Ära.<br />
ausstellungsdaten<br />
29. oktober <strong>2011</strong> bis 12. Februar 2012<br />
FIne arts museums<br />
san FrancIsco<br />
konzept:<br />
Sylvia Ferino-PAGDen<br />
Lynn FeDerLe orr<br />
besucherInnen:<br />
130.000
166<br />
schmuckmuseum pForzheIm, kunstmuseum halle/saale, FItzwIllIam museum cambrIdge<br />
glanz der macht<br />
Kaiserliche Pretiosen aus der <strong>Wien</strong>er Kunstkammer<br />
splendour & power<br />
imperial Treasures from Vienna<br />
ausstellungsdaten<br />
3. Dezember 2010 bis 13. Februar <strong>2011</strong><br />
schmuckmuseum pForzheIm<br />
16. April bis 24. Juli <strong>2011</strong><br />
stIFtung morItzburg – kunstmuseum<br />
des landes sachsen-anhalt<br />
halle/saale<br />
15. August <strong>2011</strong> bis 15. Jänner 2012<br />
the FItzwIllIam museum<br />
cambrIdge<br />
konzept (pForzheIm):<br />
cornelie HoLZAcH<br />
Paulus rAiner<br />
konzept (halle/saale):<br />
Katja ScHneiDer<br />
Wolfgang BÜcHe<br />
Paulus rAiner<br />
konzept (cambrIdge):<br />
Victoria AVerY<br />
Paulus rAiner<br />
ausstellungsorganIsatIon<br />
(pForzheIm):<br />
Sabina ecKenFeLS<br />
ausstellungsorganIsatIon<br />
(halle/saale):<br />
Wolfgang BÜcHe<br />
Ulf DrÄGer<br />
ausstellungsorganIsatIon<br />
(cambrIdge):<br />
Thyrza SMiTH<br />
Helen STrUDWicK<br />
besucherInnen:<br />
12.000 (Pforzheim)<br />
12.800 (Halle/Saale)<br />
62.652 (cambridge; bis 15.1.2012)
lokschuppen rosenheIm natIonal museum lagos ausstellungen 167<br />
IndIaner<br />
Ureinwohner nordamerikas<br />
ausstellungsdaten<br />
8. April bis 6. november <strong>2011</strong><br />
lokschuppen<br />
rosenheIm<br />
konzept:<br />
christian FeeST<br />
besucherInnen:<br />
169.191<br />
aFrIcan lace<br />
A History of Trading, creativity and Fashion in nigeria<br />
ausstellungsdaten<br />
3. Juni <strong>2011</strong> bis 21. Jänner 2012<br />
natIonal museum<br />
lagos, nIgerIa<br />
konzept:<br />
Barbara PLAnKenSTeiner<br />
nath Mayo ADeDirAn<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Marianne HerGoVicH<br />
eine Ausstellung des <strong>Museum</strong>s für<br />
Völkerkunde – <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />
in Kooperation mit der national commission<br />
for <strong>Museum</strong>s and Monuments, nigeria
168 sammlung<br />
PUBLiKATionen
khm – mVk – Ötm publIkatIonen <strong>2011</strong><br />
ausstellungskataloge<br />
dürer – cranach – holbein.<br />
die entdeckung des menschen:<br />
das deutsche porträt um 1500.<br />
Hgg. Sabine Haag, christiane Lange,<br />
christof Metzger, Karl Schütz<br />
Hirmer Verlag: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 352 S.<br />
iSBn 978-3-7774-3781-1<br />
götter, menschen und das geld<br />
der griechen.<br />
Michael Alram, Klaus Vondrovec, Ulrich<br />
Werz, Benedikt Zäch, Hgg. Sabine Haag,<br />
nicole Kurmann<br />
KHM und Münzkabinett und Antikensammlung<br />
der Stadt Winterthur: <strong>Wien</strong><br />
und Winterthur <strong>2011</strong>, 160 S.<br />
iSBn 978-3-907047-07-1<br />
all’antica.<br />
götter & helden auf schloss ambras.<br />
Hg. Sabine Haag<br />
KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 256 S.<br />
iSBn 978-3-99020-006-3<br />
wintermärchen.<br />
winter-darstellungen in der europäischen<br />
kunst von bruegel bis beuys.<br />
Hgg. Sabine Haag, ronald de Leeuw,<br />
christoph Becker<br />
DuMont: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 432 S.<br />
iSBn 978-3-99020-008-7<br />
Jan Fabre. die Jahre der blauen<br />
stunde.<br />
Jan Fabre. the years of the hour<br />
blue.<br />
Hg. Sabine Haag<br />
christian Brandstätter Verlag: <strong>Wien</strong><br />
<strong>2011</strong>, 176 S.<br />
iSBn 978-3-85033-595-9<br />
das eigene & das Fremde.<br />
Hg. Sabine Haag<br />
KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 76 S.<br />
iSBn 978-3-99020-009-4<br />
schaurig schön.<br />
ungeheuerliches in der kunst.<br />
Hg. Sabine Haag<br />
intermezzo 03<br />
christian Brandstätter Verlag:<br />
<strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 136 S.<br />
iSBn 978-3-85033-544-7<br />
„der himmel hängt voller geigen“.<br />
die Violine in biedermeier und<br />
romantik.<br />
otto Biba, ingrid Fuchs, rudolf Hopfner,<br />
Hg. Sabine Haag<br />
edition Bochinsky in der PPVMeDien<br />
GmbH, Bergkirchen: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 168 S.<br />
iSBn 978-385-497-2020<br />
zu gast in ambras.<br />
die zerstörung des tempels in<br />
Jerusalem von nicolas poussin.<br />
Gudrun Swoboda, Hg. Sabine Haag<br />
KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 8 S.<br />
publIkatIonen<br />
al-Fann.<br />
kunst der islamischen welt aus<br />
der sammlung al-sabah, kuwait.<br />
Hg. Giovanni curatola<br />
Skira editore: Mailand <strong>2011</strong>, 336 S.<br />
iSBn 978-88-572-1038-4<br />
trinkfest!<br />
bacchus lädt ein.<br />
Hg. Sabine Haag<br />
KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 80 S.<br />
iSBn 978-3-99020-002-5<br />
die kultur der kulturrevolution.<br />
personenkult und politisches<br />
design im china von mao zedong.<br />
Hg. Helmut opletal<br />
KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 256 S.<br />
iSBn 978-94-616-1010-2<br />
169
170 khm – mVk – Ötm publIkatIonen <strong>2011</strong><br />
ausstellungskataloge<br />
wald / baum / mensch.<br />
Hg. Gerard van Bussel, Axel Steinmann<br />
KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 288 S.<br />
iSBn 978-3-99020-004-9<br />
welt der operette.<br />
glamour, stars und showbusiness.<br />
Hgg. Marie-Theres Arnbom, Kevin<br />
clarke, Thomas Trabitsch.<br />
christian Brandstätter Verlag:<br />
<strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 296 S.<br />
iSBn 978-3-85033-615-4 (Softcover)<br />
iSBn 978-3-85033-581-2 (Hardcover)<br />
elfenbein.<br />
barocke pracht am wiener hof.<br />
Hgg. Maraike Bückling und Sabine Haag<br />
Michael imhof Verlag: Frankfurt/Main<br />
<strong>2011</strong>, 256 S.<br />
iSBn 978-3-86568-639-8<br />
abenteuer wissenschaft.<br />
etta becker-donner in afrika und lateinamerika.<br />
Hgg. Barbara Plankensteiner, Gerard van Bussel,<br />
claudia Augustat<br />
KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 112 S.<br />
iSBn 978-3-99020-011-7<br />
Venedig.<br />
seemacht, kunst und karneval.<br />
Hgg. Schallaburg Kultur be triebsges.m.b.H.<br />
und KHM<br />
Schallaburg Kultur be triebsges.m.b.H. und<br />
KHM: <strong>2011</strong>, 336 S.<br />
iSBn 9-008895-00926-0<br />
masters of Venice.<br />
renaissance painters of passion and<br />
power from the kunsthistorisches<br />
museum, Vienna.<br />
Hgg. Sylvia Ferino-Pagden, Lynn Federle orr<br />
Prestel Verlag: San Francisco <strong>2011</strong>, 160 S.<br />
iSBn 978-3-7913-5168-1<br />
ungezähmte natur als schauplatz.<br />
bühnenbilder aus drei Jahrhunderten.<br />
Vana Greisenegger-Georgila<br />
christian Brandstätter Verlag:<br />
<strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 192 S.<br />
iSBn 978-3-85033-561-4<br />
Fürstlich gesammelt.<br />
Van eyck / gossaert / bruegel.<br />
meisterwerke des kunsthistorischen<br />
museums wien.<br />
Hgg. Sylvia Ferino-Pagden, Till-Holger<br />
Borchert, Manfred Sellink<br />
Lannoo: Tielt <strong>2011</strong>, 208 S. (auch in<br />
engl. Französ. und nl.)<br />
iSBn 978-90-209-6145-4<br />
splendour & power.<br />
Imperial treasures from Vienna.<br />
Paulus rainer, Hgg. Sabine Haag,<br />
cornelie Holzach, Katja Schneider<br />
The Fitzwilliam <strong>Museum</strong>,<br />
cambridge: <strong>2011</strong>, 224 S.<br />
iSBn 978-0-904454-96-3
perIodIsche publIkatIonen<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2010 kunsthistorisches museum<br />
mit mVk und Ötm.<br />
Hg. Sabine Haag, red. Franz Pichorner<br />
KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 256 S.<br />
iSBn 978-3-85497-201-3<br />
weItere publIkatIonen<br />
die zinken und der serpent der<br />
sammlung alter musikinstrumente.<br />
Beatrix Darmstädter unter Mitarbeit von<br />
Dietmar Salaberger und mit einem Beitrag<br />
von Bruce Dickey, Hg. Sabine Haag<br />
Sammlungskataloge des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s Band 7<br />
edition Bochinsky: <strong>Wien</strong> 2010, 248 S.<br />
iSBn 978-3-941532-08-3<br />
tafelfreuden in der kunst.<br />
Daniel Uchtmann, Hg. Sabine Haag<br />
christian Brandstätter Verlag:<br />
<strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 112 S. (auch in engl.)<br />
iSBn 978-3-85033-548-5<br />
technologische studien kunsthistorisches museum.<br />
konservierung – restaurierung – Forschung –<br />
technologie. band 7.<br />
red. Martina Grießer, Alfons Huber, elke oberthaler,<br />
Hg. Sabine Haag.<br />
KHM: <strong>Wien</strong> 2010 (erschienen <strong>2011</strong>), 152 S.<br />
iSBn 978-3-99020-000-1<br />
schaurig schön.<br />
allerlei Fabelwesen im kunsthistorischen museum.<br />
ein museumsbuch für junge leser.<br />
Texte rotraut Krall, Konrad Schlegel, Agnes Stillfried,<br />
Daniel Uchtmann, illustrationen Michaela noll,<br />
Hg. Sabine Haag<br />
christian Brandstätter Verlag: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 80 S.<br />
iSBn 978-3-85033-543-0<br />
blumenpracht in der kunst.<br />
Daniel Uchtmann, Hg. Sabine Haag<br />
christian Brandstätter Verlag:<br />
<strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 112 S. (auch in engl.)<br />
iSBn 978-3-85033-550-8<br />
publIkatIonen<br />
technologische studien kunsthistorisches museum.<br />
konservierung – restaurierung – Forschung –<br />
technologie. band 8.<br />
red. Martina Grießer, Alfons Huber, elke oberthaler,<br />
Hg. Sabine Haag.<br />
KHM: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 192 S.<br />
iSBn 978-3-99020-012-4<br />
holophusicon.<br />
the leverian museum.<br />
an eighteenth-century english Institution<br />
of science, curiosity, and art.<br />
Adrienne L. Kaeppler<br />
ZKF Publishers: <strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 308 S.<br />
iSBn 978-3-9811620-4-2<br />
liebespaare in der kunst.<br />
Daniel Uchtmann, Hg. Sabine Haag<br />
christian Brandstätter Verlag:<br />
<strong>Wien</strong> <strong>2011</strong>, 112 S. (auch in engl.)<br />
iSBn 978-3-85033-549-2<br />
171
172 sammlung<br />
DiVerSeS
VereIne<br />
VereIn der Freunde des<br />
kunsthIstorIschen museums<br />
unterstützung<br />
Der Verein der Freunde des KHM unterstützt<br />
− mithilfe seiner Mitgliedsbeiträge,<br />
durch Veranstaltungen und Unternehmungen<br />
selbst erwirtschafteter Mittel und auch<br />
Spenden − die Sammlungen sowie verschiedenste<br />
Aktivitäten des KHM. <strong>2011</strong> wurden<br />
u. a. für den <strong>Jahresbericht</strong>, für die Herausgabe<br />
von Büchern und für Vorträge finanzielle<br />
Mittel beigesteuert. Die im oktober 2010 und<br />
<strong>2011</strong> veranstalteten Fundraising Dinners zugunsten<br />
der Kunstkammer haben seitens des<br />
Vereins einen Gewinn von € 9.000,- erbracht.<br />
sonstige aktivitäten<br />
neben diesen unterstützenden Aufgaben,<br />
die von zentraler Bedeutung sind, gilt das<br />
Hauptaugenmerk der optimalen Betreuung<br />
der Vereinsmitglieder durch die organisation<br />
von reisen, Tagesfahrten, Führungen und<br />
Vorträgen. im Jahr <strong>2011</strong> fanden insge-<br />
samt 19 reisen und Wochenendfahrten<br />
statt, so u. a. Katalonien und Roussillon mit<br />
Dr. Matthias Pfaffenbichler, Augsburg mit<br />
Dr. christof Metzger und Südostengland mit<br />
Johannes Grumet. Hervorzuheben ist weiters<br />
Mag. Alessandra Arseni, die neue<br />
Generalsekretärin des Vereins<br />
das Seminar von Dr. otmar rychlik zum<br />
Thema Einführung in die moderne und zeitgenössische<br />
Kunst – am Beispiel Alter Meister.<br />
Der Verein hat aktuell ca. 3.800 Mitglieder.<br />
Diese haben freien eintritt in alle Sammlungen<br />
und Sonderausstellungen des KHM, des<br />
MVK, des ÖTM und auf Schloss Ambras<br />
bei innsbruck, sie genießen Vorteile beim<br />
einkauf in den Shops des KHM und können<br />
die Bibliothek benützen. Auch <strong>2011</strong> gab es<br />
wieder einen „Tag der Freunde“. Der Verein<br />
der Freunde des KHM ist im <strong>Museum</strong>sbereich<br />
weiterhin der größte Freundesverein<br />
in Österreich.<br />
Die ordentliche Generalversammlung des<br />
Vereins der Freunde des KHM mit einem<br />
anschließenden Festvortrag von Dr. Franz<br />
Kirchweger über Die Neueinrichtung der<br />
<strong>Wien</strong>er Kunstkammer: zur inhaltlichen Konzeption<br />
fand am 20. november <strong>2011</strong> im<br />
Bassano-Saal des KHM statt. Dabei wurde<br />
Frau Mag. Alessandra Arseni vorgestellt, die<br />
am 1. April <strong>2011</strong> in der nachfolge von Frau<br />
Dr. Johanna Schönburg-Hartenstein die Funktion<br />
der Generalsekretärin des Vereins übernommen<br />
hat. GD Haag bedankte sich bei<br />
den Damen am informationsstand des KHM,<br />
die sich so erfolgreich um Wünsche und Anregungen<br />
der Besucherinnen und Besucher<br />
kümmern.<br />
Die am informationsstand im KHM und im Büro des Vereins<br />
hilfreich tätigen Damen<br />
InternatIonal FrIends oF khm<br />
dIVerses<br />
Am 16. September 2010 fand in der new<br />
Yorker Anwaltskanzlei Harnik & Finkelstein<br />
die konstituierende Sitzung des neu gegründeten<br />
Freundesvereins statt. Bei dieser<br />
Sitzung wurde Dr. christiana Killian zur Generalsekretärin<br />
des Freundesvereins bestellt.<br />
Weitere Vorstandsmitglieder sind: Alice<br />
Knapp, renée Price, Stephen Harnik, Sabine<br />
Haag und Franz Pichorner.<br />
Die international Friends of the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong> Vienna mit Sitz in new York<br />
verfolgen das Ziel, gleichgesinnte Kunstinteressierte<br />
international zu vereinen, durch<br />
finanzielle Privatunterstützungen die Sammlungen<br />
des KHM angemessen zu bewahren<br />
sowie das Potenzial des Kunst historischen<br />
<strong>Museum</strong>s für die Zukunft weiter auszubauen.<br />
im Vereinsjahr <strong>2011</strong> konnten bereits zwei<br />
große Förderer für die Wiedereinrichtung<br />
der Kunstkammer gewonnen werden: Der<br />
frühere US-Botschafter in <strong>Wien</strong> Mr. W. L.<br />
Lyons Brown sowie Mr. und Mrs. David<br />
Humphreys haben namhafte Beträge für<br />
die renovierung von zwei Kunstkammerräumen<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Broschüre der international Friends of KHM<br />
173
174<br />
VereIne<br />
<strong>2011</strong> wurden zwei Vorstandssitzungen abgehalten:<br />
am 4.4.<strong>2011</strong> in der Kanzlei<br />
Harnik & Finkelstein in new York und am<br />
17.10.<strong>2011</strong> im Kunsthistorischen <strong>Museum</strong>.<br />
Die Abteilung Kommunikation und Marketing<br />
des KHM organisiert anlässlich der<br />
Wiedereröffnung der Kunstkammer ende<br />
2012 eine <strong>Wien</strong>-reise für die Mitglieder des<br />
internationalen Freundeskreises. neben der<br />
Teilnahme an den eröffnungsfeierlichkeiten<br />
im KHM sind Besuche von Privatsammlungen<br />
in <strong>Wien</strong> und niederösterreich und<br />
social events in Planung.<br />
erstes board meeting der international Friends<br />
of KHM in new York<br />
contemporary patrons<br />
<strong>2011</strong> wurde mit den contemporary Patrons<br />
ein neuer Unterstützerkreis ins Leben gerufen,<br />
welcher die mit 2012 beginnende<br />
Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe zu<br />
moderner und zeitgenössischer Kunst im<br />
KHM finanziell ermöglicht.<br />
Mit hohen erwartungen und viel Begeisterung<br />
setzt das Kunsthistorische <strong>Museum</strong><br />
derzeit Schritte in Hinblick auf eine langfristig<br />
angelegte Auseinandersetzung mit<br />
moderner und zeitgenössischer Kunst. Unter<br />
der Leitung des neuen Adjunct curators<br />
Jasper Sharp und mit Unterstützung dieser<br />
neuen Vereinigung von Förderern zeitgenössischer<br />
Kunst wird Anfang 2012 mit einer<br />
reihe von Unternehmungen begonnen, im<br />
Zuge derer Gespräche mit Künstlern und zur<br />
Kunst, verschiedene Besuchsprogramme und<br />
die Veranstaltung von Ausstellungen vorgesehen<br />
sind, für die auch wieder der Theseustempel<br />
im Volksgarten zur Verfügung steht.<br />
Monatlich stattfindende Künstlergespräche<br />
werden sich um das Verhältnis zwischen<br />
historischer und zeitgenössischer Kunst<br />
drehen und die einflüsse offenlegen, die<br />
auch für die heutige Kunstproduktion von<br />
grundlegender Bedeutung sind.<br />
Durch die erweiterung des Ausstellungsund<br />
Kunstvermittlungsprogramms des Kunsthistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s in die Gegenwart soll<br />
den Besuchern neues vor Augen geführt,<br />
Diskussionen eröffnet und das Verständnis<br />
für die bemerkenswerte Geschichte und die<br />
Sammlungen des Hauses vertieft werden.<br />
Der Theseustempel wird ab 2012 wieder für Ausstellungen<br />
zeitgenössischer Kunst genutzt werden.<br />
VereIn der Freunde der hoFJagd-<br />
und rÜstkammer<br />
Der von Dr. christian Beaufort-Spontin <strong>2011</strong><br />
ins Leben gerufene Verein der Freunde der<br />
Hofjagd- und rüstkammer bietet nicht nur<br />
eine Plattform für interessierte, sondern dient<br />
insbesondere der Unterstützung dieser bedeutenden<br />
Sammlung, die zu den weltbesten<br />
ihrer Art zählt. Um die großartige<br />
Jagdsammlung, die 500 Jahre Jagdgeschichte<br />
der Habsburger illustriert, wieder präsentieren<br />
zu können, werden Partner und Förderer<br />
gesucht. Darüber hinaus können zahlreiche<br />
objekte der Hofjagdkammer im rahmen von<br />
restaurierungspatenschaften zu neuem Glanz<br />
erweckt werden.<br />
Die mehr als 2000 objekte aus der Sammlung<br />
der Hofgewehrkammer schlagen den<br />
Bogen aus der Zeit Kaiser Friedrichs iii. bis<br />
zu Kaiser Franz Joseph i., die wie alle Habsburger<br />
passionierte Jäger waren. Glanzstücke<br />
europäischer Waffenkunst mit kunstreichen<br />
Details, spannende erinnerungsstücke an<br />
Jagd unfälle, kuriose Sonderanfertigungen für<br />
die kaiserlichen Schützen und technisch einzigartige<br />
Gebrauchsgeräte für die Hofjagden<br />
bieten ein vollständiges Bild des 500-jährigen<br />
kaiserlichen Jagdbetriebes. Die Wiedereröffnung<br />
der Dauerausstellung der kaiserlichen<br />
Jagdkammer in den Sälen der Hofjagd- und<br />
rüstkammer in der neuen Burg soll diesen<br />
hervorragenden Teil der kaiserlichen repräsentation<br />
endlich wieder ans Licht der<br />
Öffentlichkeit bringen.<br />
einblick in die geplante Dauerausstellung<br />
der kaiserlichen Jagdkammer
VereIn der Freunde der wagenburg<br />
im September 2007 wurde unter der ehrenpräsidentschaft<br />
von iD Fürstin Gloria von<br />
Thurn und Taxis der Verein der Freunde der<br />
Wagenburg gegründet. Ziel dieser Vereinigung<br />
ist es, die Sammlung in ihren vielfältigen<br />
Aufgaben ideell und materiell zu<br />
unterstützen und bei weiten Kreisen der Bevölkerung<br />
interesse für die faszinierende entwicklung<br />
der Geschichte der Mobilität, des<br />
Transports sowie des reitens und Fahrens<br />
zu wecken. Durch Ausstellungen, Vorträge,<br />
Symposien, Bildungsreisen und andere kulturelle<br />
Aktivitäten soll einerseits der hohe<br />
kulturelle Wert historischer Fahrzeuge sichtbar<br />
gemacht und andererseits die notwendigkeit<br />
ihrer erhaltung für künftige<br />
Generationen verdeutlicht werden.<br />
Mit Heide Senger-Weiss konnte eine ideale<br />
Präsidentin gewonnen werden. Als Managerin,<br />
die ein jahrhundertealtes Familienunternehmen<br />
erfolgreich ins Globalisierungszeitalter<br />
geführt hat, ist ihr die erforschung<br />
der Geschichte von Mobilität und Transport<br />
ebenso ein Anliegen wie die erhaltung<br />
historischer Fahrzeuge für künftige Generationen.<br />
Dr. Paul Frey, Dr. Monica Kurzel-runtscheiner,<br />
Dkfm. Heide Senger-Weiss und Paul Senger Weiss<br />
VereIn Freunde der VÖlkerkunde<br />
Der Verein Freunde der Völkerkunde leistete<br />
auch im Jahr <strong>2011</strong> mit der organisation und<br />
Finanzierung von Veranstaltungen wieder<br />
einen wesentlichen Beitrag zu den Aktivitäten<br />
im <strong>Museum</strong> für Völkerkunde. 839 Personen<br />
konnten bei insgesamt 28 Veranstaltungen<br />
willkommen geheißen werden. Mit zwölf Vor -<br />
trägen, vier ethnographischen Kabinetten,<br />
einer Filmvorführung, einer Buchpräsentation,<br />
acht Führungen und zwei Konzerten war der<br />
Verein österreichweit einer der aktivsten<br />
Veranstalter von populären ethnologischen<br />
Abenden.<br />
Die meisten Besucher kamen zur Präsentation<br />
des Buches Unsichtbare Welten – Mensch /<br />
Natur / Übernatur mit einem Vortrag von<br />
Bernd Brabec de Mori über Hexerei und<br />
Heilung im Westamazonischen Tiefland, gefolgt<br />
vom Vortrag Wissenschaft trifft Esoterik.<br />
Der Kalender der Maya von Harry Thomas<br />
und dem Konzert der „The Singers chamber<br />
choir: Smile from indonesia“.<br />
Der Mitgliederstand konnte annähernd gehalten<br />
werden, was aufgrund der noch immer<br />
größtenteils geschlossenen Schausammlungen<br />
als großer erfolg angesehen werden kann.<br />
Veranstaltungen (auswahl)<br />
23.2. Dr. Marie rodet, Vortrag: Sklaverei<br />
und Gedächtnis in Kayes (Mali, Westafrika)<br />
31.3. Lama ngala rig‘dzin Dorje, Vortrag:<br />
Woher kommt Guru Rinpoche (wirklich)?<br />
ethnographisches Kabinett mit Mag. christine Zackel: Die Karl Ludwig-<br />
Giesecke Sammlung des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde. Foto: John D. Marshall<br />
dIVerses<br />
27.4. Univ.-Prof. Dr. Susanne Weigelin-<br />
Schwiedrzik und Wolfgang M. Schwiedrzik,<br />
Filmvorführung: „… nicht der Rede wert.<br />
Die Ermordung der Lehrerin Bian Zhongyun“<br />
7.5. Mag. eveline Sigl, Vortrag gemeinsam<br />
mit der Gesellschaft zur Förderung der<br />
Textil-Kunst-Forschung: Textilien aus dem<br />
bolivianischen Andenhochland<br />
20.6. Dr. Helmut opletal, Ausstellungsführung:<br />
Die Kultur der Kulturrevolution –<br />
Personenkult und politisches Design im<br />
China von Mao Zedong<br />
22.6. Mag. christine Zackel, ethnographisches<br />
Kabinett: Die Karl Ludwig Giesecke-<br />
Sammlung des MVK <strong>Wien</strong><br />
8.10. Subhankar chatterjee, Konzert:<br />
Vocalist of Hindustani Classical and Semi<br />
Classical style<br />
20.10. Dr. Bettina Zorn, ethnographisches<br />
Kabinett: Tabu<br />
2.11. Gerard van Bussel, Ausstellungsführung:<br />
Wald / Baum / Mensch: Beispiele<br />
aus Nord-und Mittelamerika<br />
17.11. Dr. Gabriele Herzog-Schröder,<br />
Vortrag: Yanomami. Einblicke in Lebensweisen<br />
und Traditionen der Waldindianer<br />
vom Oberen Orinoko (Südvenezuela)<br />
23.11. Dr. Adrienne L. Kaeppler und<br />
Univ.-Prof. Dr. christian Feest, Buchpräsentation:<br />
Holophusicon. The Leverian<br />
<strong>Museum</strong>. An Eighteenth-Century English<br />
Institution of Science, Curiosity, and Art<br />
John D. Marshall, Mitglied des Vorstandes, hat<br />
in den letzten Jahren dem <strong>Museum</strong> mehr als<br />
80 Sammlungsgegenstände geschenkt. Hier ist<br />
er mit einer Helmmaske der Senufo abgebildet,<br />
die das <strong>Museum</strong> <strong>2011</strong> mit seiner Unterstützung<br />
erwerben konnte. Foto: christian Schicklgruber<br />
175
176<br />
symposIen – auswahl<br />
31.5.<br />
erInnerungen an dIe<br />
kultur reVolutIon und Ihre<br />
InternatIonalen auswIrkungen<br />
MVK<br />
im rahmen der Ausstellung Die Kultur der<br />
Kulturrevolution veranstaltete das <strong>Museum</strong><br />
für Völkerkunde gemeinsam mit dem<br />
institut für ostasienwissenschaften/Sinologie<br />
der Universität <strong>Wien</strong> eine Tagung zu den<br />
sehr unterschiedlichen erinnerungen an die<br />
chinesische „Kulturrevolution“ (1966–1976)<br />
und zu den Auswirkungen, die die Politik<br />
des revolutionsführers Mao Zedong damals<br />
im Land selbst, aber auch in europa hatte.<br />
Zum Auftakt debattierten am Vorabend der<br />
Tagung damalige österreichische Maoisten<br />
und „china-Freunde“ (u. a. der Schriftsteller<br />
robert Schindel) über verzerrte Wahrnehmungen<br />
und die hohe erwartung, die<br />
die chinesische revolution auch international<br />
ausgelöst hat. im Symposium selbst<br />
analysierten u. a. der <strong>Wien</strong>er Zeitgeschichtler<br />
Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz und expert(inn)en<br />
des instituts für ostasienwissenschaften,<br />
wie sehr die ereignisse der „Kul turrevo<br />
lution“ – Personenkult, politische Utopien,<br />
Masseninszenierungen, Machtkämpfe,<br />
aber auch die brutale Verfolgung von „Klassenfeinden“<br />
– die chinesische Gesellschaft<br />
bis heute spalten und belasten, sodass eine<br />
öffentliche Debatte und Aufarbeitung im<br />
Land nach wie vor schwer fällt.<br />
16.6.<br />
das alte ägypten In der<br />
reIselIteratur<br />
KHM, Vortragsraum<br />
im Zuge der erfolgreichen Kooperation mit<br />
dem wissenschaftlichen Verein „egypt &<br />
Austria“ wurde <strong>2011</strong> zusätzlich zu einer<br />
sechsteiligen Vortragsreihe ein „Study Day“<br />
zum Thema Das Alte Ägypten in der Reiseliteratur<br />
veranstaltet. Wissenschaftler aus<br />
dem in- und Ausland beschäftigten sich<br />
in insgesamt elf referaten mit folgenden<br />
Themenkreisen: reiseliteratur als Quelle für<br />
die Archäologie; Altägyptische Monumente<br />
als reiseziel; Altägyptische Monumente und<br />
die Bibel; Unterschiede in weiblicher und<br />
männlicher Betrachtungsweise.<br />
Den Festvortrag mit dem Titel „… a perfect<br />
feast to the eye“ – Frühe Forscher und Reisende<br />
in Assiut hielt Univ.-Prof. Dr. Jochem Kahl<br />
von der Freien Universität in Berlin.<br />
15.–17.9.<br />
wa(h)re „kultur“? kulturelles<br />
erbe, reVItalIsIerung und dIe<br />
renaIssance der Idee Von kultur<br />
MVK<br />
einen Höhepunkt unter den wissenschaftlichen<br />
Veranstaltungen des <strong>Museum</strong>s für<br />
Völkerkunde bildete die gemeinsam mit der<br />
Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde,<br />
dem institut für Kultur- und Sozialanthropologie<br />
der Universität <strong>Wien</strong> und dem institut<br />
für Sozialanthropologie der Österreichischen<br />
Akademie der Wissenschaften organisierte<br />
Tagung Wa(h)re „Kultur“? Kulturelles Erbe,<br />
Revitalisierung und die Renaissance der Idee<br />
von Kultur. es ging um die Auseinandersetzung<br />
mit dem Begriff der Kultur, wobei<br />
globale entwicklungen untersucht wurden.<br />
inwiefern wird der Kulturbegriff weltweit<br />
nicht nur für politische, sondern auch für<br />
kommerzielle Zwecke instrumentalisiert? Trifft<br />
die Behauptung zu, dass heute an die Stelle<br />
rassistischer Diskursformen die essentialisierung<br />
kultureller Differenzen getreten ist? ist<br />
der Kulturbegriff in einem wissenschaftlichen<br />
Sinn überhaupt noch brauchbar?<br />
Die Plenarien und Workshops, die an verschiedenen<br />
Standorten stattfanden, befassten<br />
sich mit dem Thema restitution sowie mit<br />
der „Verwa(h)rung und Verwandlung“ von<br />
objekten im Kontext der Globalisierung<br />
und griffen Fragenkomplexe auf, die in<br />
unserer heutigen Arbeit eine wichtige rolle<br />
spielen.
21.10.<br />
der phIlIppInIsche natIonalheld<br />
dr. José rIzal und seIne bezIehungen<br />
zu ÖsterreIch<br />
MVK, Vortragssaal<br />
in Kooperation mit der Philippinischen<br />
Botschaft veranstaltete das <strong>Museum</strong> für<br />
Völkerkunde ein Symposium über den philippinischen<br />
nationalhelden Dr. José rizal<br />
(1861–1896) und den altösterreichischen<br />
Philippinenforscher Prof. Ferdinand Blumentritt<br />
(1853–1913). Bei dieser Festveranstaltung<br />
anlässlich des 150. Geburtstags<br />
von José rizal wurden neben einer Filmvorführung,<br />
Musik und einer Buch-Präsentation<br />
auch zwei Vorträge gehalten: Die Politik der<br />
Gewaltlosigkeit bei Rizal und Mahatma<br />
Gandhi von Univ.-Prof. Dr. Bernhard Dahm<br />
und José Rizals „Zwillingsseele“ – der Philippinenforscher<br />
Ferdinand Blumentritt (1853–<br />
1913) von Dr. Johann Stockinger. Darüber<br />
hinaus kam es zu einer Schenkung von<br />
rizal-Büchern durch Vertreter der Familie<br />
Blumentritt an das <strong>Museum</strong>.<br />
16.11.<br />
restauratorInnen-Forum khm,<br />
mVk und Ötm<br />
MVK, Seminarraum<br />
im Herbst 2010 wurde – mit Unterstützung<br />
der Generaldirektorin – von den restauratoren,<br />
den Wissenschaftlern des naturwissenschaftlichen<br />
Labors, dem iPM- und der<br />
Klimabeauftragten von KHM, ÖTM und<br />
MVK das „restauratorinnen-Forum“ gegründet.<br />
Das organisationsteam besteht aus<br />
fünf Kolleginnen aus allen drei Museen:<br />
KHM – Mag. Petra Fuchs, Di Dr. Martina<br />
Grießer, Mag. Marianne novotny-Kargl;<br />
MVK – Sophie Fürnkranz; ÖTM – Mag. Mirjam<br />
Bazan-castaneda.<br />
Das Ziel dieses Forums ist ein in regelmäßigen<br />
Abständen und im organisierten rahmen<br />
erfolgender informations- und Wissensaustausch<br />
zu konservatorischen, restauratorischen<br />
und naturwissenschaftlichen Themen. Diese<br />
Treffen sollen die Kommunikation unter den<br />
Kollegen intensivieren und raum geben,<br />
um Themen in Bezug auf Arbeitsplatz, Arbeitsumfeld,<br />
Arbeitsschutz und Arbeitsrecht zu<br />
besprechen. Durch die verbesserte Transparenz<br />
der ressourcen der einzelnen Abteilungen<br />
können zum Vorteil aller Synergien entstehen<br />
und genutzt werden.<br />
Beim ersten „restauratorinnen-Forum“ am<br />
16. november <strong>2011</strong> wurden einzelne restaurierabteilungen<br />
samt Team und aktueller<br />
Projekte vorgestellt. Kollegen aus den unterschiedlichen<br />
Abteilungen berichteten von<br />
Tagungen und es wurde ein Seminar für<br />
Lederkonservierung und -restaurierung angekündigt.<br />
Weitere Themen waren: integrated<br />
Pest Management; Präventive Konservierung<br />
– Klima; Vorbereitungsarbeiten<br />
und Durchführung – Übersiedlung Zentraldepot.<br />
Die Abteilung <strong>Museum</strong> und Publikum<br />
machte ihr Projekt „Publikumsführungen<br />
durch restauratoren“ bekannt.<br />
dIVerses<br />
24.–26.11.<br />
„eIne sIchtbare geschIchte der<br />
kunst“. europäIsche museumskultur<br />
um 1800<br />
KHM, Bassanosaal<br />
in den Jahrzehnten von 1770 bis 1830 setzten<br />
sich in europa museologische Konzepte<br />
durch, die bis heute unsere Vorstellung<br />
vom (Kunst-)<strong>Museum</strong> bestimmen und sich<br />
zu einer weltweiten erfolgsgeschichte entwickelt<br />
haben. in der Gründungsepoche<br />
der öffentlichen Museen wurden fürstliche<br />
Sammlungen erstmals allgemein zugänglich<br />
und zu Bildungsinstitutionen transformiert,<br />
während gleichzeitig bürgerliche<br />
Kunstvereine zur Gründung neuer Museen<br />
beitrugen.<br />
Das von Dr. Gudrun Swoboda konzipierte<br />
und organisierte internationale Symposium<br />
beschäftigte sich mit den spezifischen institutionellen<br />
entstehungsbedingungen dieser<br />
frühen <strong>Museum</strong>sgründungen: Welche Faktoren<br />
waren für den Paradigmenwechsel<br />
bestimmend, der in den Jahrzehnten vor<br />
1800 dazu geführt hat, dass sich die traditionelle<br />
höfische Sammlung in ein modernes<br />
Kunstmuseum verwandeln konnte? inwiefern<br />
basierte dieser Umbruch auf einem sich<br />
wandelnden Begriff von Kunst und Kunstgeschichte?<br />
Wie wirkte er sich auf den<br />
<strong>Museum</strong>sgedanken, auf die Sammlungen<br />
und ihre neue Öffentlichkeit aus?<br />
im Mittelpunkt der Diskussionen stand die<br />
neuorganisation der kaiserlichen Gemäldegalerie<br />
in <strong>Wien</strong> um 1780, die mit der nach<br />
regionalen und chronologischen Kriterien<br />
geordneten Präsentationsform sowie der<br />
neuen allgemeinen Zugänglichkeit ein<br />
richtungweisendes historisches Beispiel bot,<br />
das im rahmen des Symposiums mit anderen<br />
exemplarischen <strong>Museum</strong>skonzeptionen<br />
der epoche konfrontiert wurde.<br />
Das Symposium war Teil des forMuse-Forschungsprojektes<br />
Zur Geburt der Kunstgeschichte<br />
aus dem Geist des <strong>Museum</strong>s.<br />
Transformationen der kaiserlichen Gemäldegalerie<br />
in <strong>Wien</strong> um 1800 (Forschung an<br />
Museen, unterstützt vom Österreichischen<br />
Bundesministerium für Wissenschaft und<br />
Forschung).<br />
177
178<br />
gesellschaFtlIches leben Im khm, mVk und Ötm<br />
eröffnung der Bali-Ausstellung im MVK<br />
Karl regensburger, GD Haag, Jan Fabre und GD christian Koeberl<br />
bei der eröffnung der Ausstellung Jan Fabre<br />
GD Haag und Gery Keszler beim empfang<br />
anlässlich der Ausstellung al-Fann<br />
Tanzvorführung bei der<br />
eröffnung der Bali-Ausstellung<br />
Jasper Sharp bei der eröffnung der<br />
Ausstellung Jan Fabre<br />
Lesung Michael Köhlmeier in der Kuppelhalle des KHM<br />
GD Haag und Daniel Spoerri bei der<br />
Ausstellungseröffnung Schaurig schön<br />
BP Dr. Heinz Fischer und Kurator Giovanni curatola bei der<br />
eröffnung der Ausstellung al-Fann<br />
Prof. Bernhard Hollemann übergibt fünf rubens-Paraphrasen<br />
an die Gemäldegalerie: v. l. Dr. rudolf novak,<br />
Prof. Dietmar Grieser, Dr. Ferino, Prof. Hollemann,<br />
Dr. Frey und Dr. Pichorner
eröffnung der Ausstellung Schaurig schön<br />
Margit Fischer und Sheikha Hussah al-Sabah<br />
bei der eröffnung der Ausstellung al-Fann<br />
Dr. Thomas Angyan bei der eröffnung der Ausstellung<br />
„Der Himmel hängt voller Geigen“<br />
Kurator Helmut opletal und Barbara coudenhove-Kalergi<br />
bei der eröffnung der Ausstellung Die Kultur der Kulturrevolution<br />
BP Dr. Heinz Fischer mit Gemahlin, Sheikha Hussah al-Sabah und<br />
Sheikh Ahmad Al-Abdullah Al-Ahmad Al-Sabah bei der eröffnung<br />
der Ausstellung al-Fann<br />
BM Schmied und GD Haag begrüßen den<br />
19.000sten Besucher unter 19 Jahren in der Wagenburg<br />
Jan Fabre und Sc Franz bei der eröffnung der<br />
Ausstellung Jan Fabre<br />
Minister Sheikh Ahmad Al-Abdullah Al-Ahmad Al-Sabah<br />
und Dr. Ursula Plassnik beim empfang anlässlich der<br />
Ausstellung al-Fann<br />
Philipp Blom eröffnet die<br />
Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein<br />
dIVerses<br />
179
180<br />
gesellschaFtlIches leben Im khm, mVk und Ötm<br />
Der deutsche Botschafter Hans Henning<br />
Blomeyer-Bartenstein bei der eröffnung der<br />
Ausstellung Dürer – Cranach – Holbein<br />
Tango-Workshop mit María casán und<br />
Pablo Ávila im MVK<br />
GD Haag und Dir. Tobias natter vom<br />
Leopold <strong>Museum</strong> bei der eröffnung der Ausstellung<br />
Wintermärchen<br />
Direktor Dr. Michael Alram bei der eröffnung der<br />
Ausstellung Götter, Menschen und das Geld der Griechen<br />
Dr. Gerhard Heiligenbrunner, GD Haag und<br />
Sc Gerhard Mannsberger anlässlich der<br />
Ausstellung Wald / Baum / Mensch<br />
Marionetten-Theater bei der eröffnung<br />
der Kleist-Ausstellung<br />
BM Schmied bei der eröffnung des<br />
neuen Depots in Himberg<br />
BP Dr. Heinz Fischer, GD Haag und Kurator<br />
ronald de Leeuw bei der eröffnung der Ausstellung<br />
Wintermärchen<br />
Sybille ebert-Schifferer präsentiert die<br />
caravaggio-Publikation des KHM
eröffnung des neuen Depots in Himberg<br />
Der niederländische Botschafter Alphons Hamer<br />
bei der eröffnung der Ausstellung Wintermärchen<br />
BM Schmied und GD Haag in der Gemäldegalerie<br />
eröffnung des neuen Depots in Himberg<br />
durch BM Schmied<br />
GD Haag und André Hebbelinck,<br />
Flämische repräsentanz <strong>Wien</strong>, bei der eröffnung<br />
der Ausstellung Wintermärchen<br />
eröffnung der Ausstellung<br />
Der Zauber des bunten Schattens mit einer<br />
Aufführung des Schattentheaters aus changsha<br />
dIVerses<br />
GD Haag, Jan Fabre und Jasper Sharp bei der<br />
Buchpräsentation des Ausstellungskatalogs Jan Fabre<br />
in der roten Bar des Volkstheaters<br />
Dr. elisabeth Leopold und GD Haag bei der<br />
eröffnung der Ausstellung Wintermärchen<br />
BP Dr. Heinz Fischer, GD Haag, der Präsident der<br />
Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas und<br />
Mag. Agnes Stillfried in der Schatzkammer<br />
181
182 sammlung<br />
MiTArBeiTerinnen UnD MiTArBeiTer
mItarbeIterInnen und mItarbeIter<br />
generaldIrektIon, wIssenschaFtlIche<br />
geschäFtsFÜhrung<br />
Dr. Sabine HAAG,<br />
Generaldirektorin, Wissenschaftliche<br />
Geschäftsführerin<br />
Dr. Franz PicHorner,<br />
Stv. Generaldirektor, Generalsekretär,<br />
Prokurist<br />
eva-Marie HArSDorF<br />
natascha Susanne GrAF<br />
kauFmännIsche<br />
geschäFtsFÜhrung<br />
Dr. Paul FreY,<br />
Kaufmännischer Geschäftsführer<br />
Mag. Verna HoFer, MAS,<br />
Stv. Kaufmännische Geschäftsführerin,<br />
Prokuristin<br />
Sonja SeLLinGer<br />
ägyptIsch-orIentalIsche<br />
sammlung<br />
Dr. regina HÖLZL, Direktorin<br />
Mag. Michaela HÜTTner<br />
Mag. Michael neUMAnn (ab 1.8.)<br />
Barbara PoroPATicH (bis 31.12.)<br />
Mag. Doris BAUer (bis 31.12.)<br />
Sabine MUcKenSTUrM<br />
restaurierung<br />
Mag. irene enGeLHArDT<br />
Mag. Michael LoAcKer<br />
Mag. Vanessa noVAK-TUcoM<br />
antIkensammlung<br />
Hr Dr. Alfred BernHArD-WALcHer,<br />
Direktor<br />
Dr. Manuela LAUBenBerGer<br />
Dr. Georg PLATTner<br />
Mag. Karoline ZHUBer-oKroG<br />
Barbara KoVAcS<br />
ruperta PicHLer<br />
Ar irene MÜHLBAcHer (Karenz)<br />
Birgit oSWALD (Karenz)<br />
Hr. Dr. Kurt GScHWAnTLer*<br />
Dr. Bettina KrATZMÜLLer*<br />
Dr. Ulrike MÜLLer-KASPAr*<br />
restaurierung<br />
Mag. Viktor FreiBerGer, Leiter<br />
Mag. Angelika KATHrein<br />
Mag. Michael LoAcKer<br />
Mag. Bettina VAK<br />
Alexander FreiBerGer*<br />
Mag. Brigitte ProLL*<br />
kunstkammer, weltlIche und<br />
geIstlIche schatzkammer<br />
Dr. Sabine HAAG, Direktorin<br />
Dr. Franz KircHWeGer,<br />
interimistischer Direktor (bis 30.9.)<br />
Mag. Paulus rAiner,<br />
interimistischer Direktor (ab 1.10.)<br />
Dr. claudia KrYZA-GerScH<br />
Dr. Thomas KUSTer (bis 31.6.)<br />
Dr. Katja ScHMiTZ-Von LeDeBUr<br />
* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />
Dr. Konrad Friedrich ScHLeGeL (ab 1.9.)<br />
Sieglinde KUnST<br />
Karin LYDTin<br />
restaurierung<br />
Mag. Helene HAnZer<br />
Mag. Johanna DieHL<br />
Dipl.-rest. Barbara GoLDMAnn<br />
Mag. Herbert reiTScHULer<br />
Mag. Petra SÜSZ<br />
Andrea AnToniUK<br />
Karin HAMMerScHMiD<br />
eva-Maria JerABeK<br />
Michaela KrATocHWiL<br />
Sabine SVec<br />
gemäldegalerIe<br />
Dr. Sylvia Ferino-PAGDen, Direktorin<br />
Dr. Gerlinde GrUBer<br />
Dr. Francesca DeL Torre ScHeUcH<br />
Dr. Guido MeSSLinG (ab 16.8.)<br />
Dr. Gudrun SWoBoDA<br />
Dr. Sabine PÉnoT (Karenz)<br />
Dr. Björn BLAUenSTeiner* (bis 31.7.)<br />
Dr. Wencke DeiTerS*<br />
Mag. nora FiScHer*<br />
Mag. Alice HoPPe-HArnoncoUrT*<br />
Dr. christof MeTZGer* (bis 31.7.)<br />
Dr. Kristine PATZ*<br />
Hr a. o. Univ.-Prof. Dr.<br />
Wolfgang ProHASKA*<br />
Hr Dr. Karl ScHÜTZ*<br />
Mag. elisabeth WoLFiK<br />
Mag. Petra FiScHer<br />
Anne cAMPMAn (bis 31.12.)<br />
christine SUrTMAnn<br />
restaurierung<br />
Hr Mag. elke oBerTHALer, Leiterin<br />
Mag. Monika STroLZ<br />
Dipl.-rest. (FH) eva GÖTZ<br />
Mag. Jutta HÖFLinGer<br />
Mag. ingrid HoPFner<br />
Mag. Michael oDLoZiL<br />
Mag. Georg PrAST (ab 1.2.)<br />
Mag. ina SLAMA<br />
Mag. Ute TÜcHLer<br />
Sonja KociAn<br />
Mag. Judith Kern (bis 31.7.)<br />
Mag. Matthias MÜLLer (bis 30.9.)<br />
rahmenwerkstatt<br />
Ar rudolf HLAVA<br />
Markus GeYer<br />
mÜnzkabInett<br />
Hr Univ.-Doz. Dr. Michael ALrAM,<br />
Direktor<br />
Dr. roswitha DenK<br />
Dr. Heinz WinTer<br />
Dr. Klaus VonDroVec<br />
Dr. Monika GrieBL (bis 31.12.)<br />
Dr. Susanna HeinZ (bis 31.10.)<br />
Mag. Andrea SPinKA<br />
Dr. Matthias PFiSTerer*<br />
elisabeth JUnG<br />
Andrea HAWLiK<br />
Kathrin SieGL*<br />
restaurierung<br />
rené TrAUM (Karenz bis 11.4.)<br />
Mag. Sabine iMP (bis 8.4.)<br />
sammlung alter<br />
musIkInstrumente<br />
Hr Dr. rudolf HoPFner, Direktor<br />
Dr. Beatrix DArMSTÄDTer, MAS<br />
Birgit ScHULTScHiK<br />
restaurierung<br />
or Univ.-Doz. Mag. Alfons HUBer<br />
Dipl.-rest. ina HoHeiSeL M. A.*<br />
hoFJagd- und rÜstkammer<br />
Dr. christian BeAUForT-SPonTin,<br />
Direktor<br />
Dr. Matthias PFAFFenBicHLer<br />
Dr. Stefan KrAUSe*<br />
Michaela GreGor<br />
restaurierung<br />
Mag. christa AnGerMAnn<br />
Foi Martina PoYer<br />
Mag. Petra FUcHS<br />
Mag. caridad nieTo-DÍAZ<br />
wagenburg und monturdepot<br />
Dr. Monica KUrZeL-rUnTScHeiner,<br />
Direktorin<br />
Dr. Mario DÖBerL<br />
Brigitte Martina WoLF<br />
nadja HAUMBerGer (bis 31.7.)<br />
restaurierung<br />
ernst GreGor<br />
Univ.-Ass. Dipl.-rest. Tanja KiMMeL<br />
Dipl.-rest. Michaela MoreLLi<br />
Mag. Marianne noVoTnY-KArGL<br />
Dipl.-rest. Daniela SAiLer<br />
schloss ambras<br />
Dr. Veronika SAnDBicHLer, Direktorin<br />
Mag. Margot rAUcH<br />
Dr. Katharina SeiDL<br />
Dr. Thomas KUSTer (ab 1.7.)<br />
evelyn TAUrer<br />
Franz-Peter HASZLWAnTer<br />
Günter HoFer<br />
Jutta BirneGGer (bis 31.10.)<br />
Sandra eLSLer (bis 31.10.)<br />
christine GAMPer (bis 31.12.)<br />
Birgit GASSner (bis 31.10.)<br />
claudia HiMMLer (bis 31.12.)<br />
Georg KrAUSe (bis 31.7.)<br />
Alexandra MAirHoFer (bis 31.10.)<br />
Wanda MoHiLoVA (bis 31.3.)<br />
carmen oBerBerGer (bis 31.12.)<br />
Helmuth ÖHLer (bis 31.12.)<br />
Martin reiner (bis 30.9.)<br />
Federica SPArPAGLiA (bis 30.10.)<br />
restaurierung<br />
Hannes ASTL<br />
mItarbeIterInnen und mItarbeIter<br />
bIblIothek<br />
Ar Beatrix KriLLer-erDricH, Direktorin<br />
roman KADerABeK<br />
Martina BecK<br />
Hannelore GUTTMAnn<br />
claudia MoSer*<br />
archIV<br />
Dr. Franz PicHorner,<br />
Direktor, Provenienzbeauftragter<br />
Dr. Johannes WeiSS<br />
Dr. elisabeth HASSMAnn<br />
Franz ScHULTScHiK<br />
MMag. Alexandra cArUSo<br />
Mag. ilse eicHBerGer<br />
Lisa FrAnK<br />
christina GScHieL<br />
Dr. Susanne HeHenBerGer<br />
Mag. Martina JÄGer<br />
Dr. Monika LÖScHer<br />
Mag. Ulrike niMeTH<br />
Mag. Anneliese ScHALLMeiner<br />
Mag. Anita STeLZL-GALLiAn<br />
museum FÜr VÖlkerkunde<br />
direktion<br />
Dr. Sabine HAAG, interimistische Leitung,<br />
vertreten durch<br />
Dr. Barbara PLAnKenSTeiner<br />
ADir. Michael BAMBerGer<br />
Astrid BÖHAcKer (ab 1.9.)<br />
rita MAier (Karenz ab 8.10.)<br />
elisabeth reicHer<br />
Mag. Stefan BAUer*<br />
Dr. Helmut oPLeTAL*<br />
afrika südlich der sahara<br />
Dr. Barbara PLAnKenSTeiner,<br />
stv. Direktorin<br />
MMag. Julia BinTer<br />
nordafrika, Vorder- und<br />
zentralasien, sibirien<br />
Dr. Axel STeinMAnn<br />
ostasien<br />
Dr. Bettina Zorn<br />
süd- und südostasien, himalaya<br />
Dr. christian ScHicKLGrUBer<br />
Insulares südostasien<br />
Dr. habil. Sri KUHnT-SAPToDeWo<br />
ozeanien und australien<br />
Hr Prof. Dr. Gabriele WeiSS<br />
nord- und mittelamerika<br />
Mag. Gerard VAn BUSSeL<br />
südamerika<br />
Dr. claudia AUGUSTAT<br />
Fotosammlung<br />
christine ZAcKeL, M.A.<br />
bibliothek<br />
Heinz GrATZer<br />
Wolfgang PriGLHoFer<br />
MMag. Maria SeiDL*<br />
183
184<br />
mItarbeIterInnen und mItarbeIter<br />
bestandsverwaltung<br />
Mag. Manfred KAUFMAnn<br />
reinhard MAUrer<br />
eva HAcKL<br />
archiv<br />
Mag. ildikó cAZAn-SiMÁnYi<br />
restaurierung und konservierung<br />
Mag. Gerhard-Florian rAiner<br />
Sonja FÜrnKrAnZ<br />
Mag. christiane JorDAn<br />
Dipl.-rest. (FH) Melanie Korn<br />
Hugo KrAMMer<br />
Mag. Susanne MenDeZ<br />
radmila MiLiVoJeVic<br />
Daniel orTner (bis 12.7.)<br />
Barbara PÖniGHAUS-MATUeLLA<br />
Julian SePPeLe (ab 16.8.)<br />
elisabeth STÖTZLer (bis 31.7.)<br />
Dipl.-rest. (FH) elisabeth TArAWneH<br />
Mag. roswitha ZoBL<br />
ausstellungsmanagement<br />
Tina-Maria SeYFrieD<br />
museum und publikum<br />
christine KAUFMAnn<br />
Andrea BAUer (ab 18.10.)<br />
Patrice GrUBer (bis 30.11.)<br />
Mirjam GUTScHe (ab 18.10.)<br />
eva HAHneKAMP (ab 18.10.)<br />
eva Maria HASLAUer (bis 30.9.)<br />
Hannah-Maria inDrAK (ab 15.9.)<br />
Mag. Sabine KUBALA (ab 1.9.)<br />
oliver MoiSeAnU (ab 18.10.)<br />
christian MoSer (ab 18.10.)<br />
Doris MoSer (ab 18.10.)<br />
Andreas reSL (ab 15.9.)<br />
ÖsterreIchIsches<br />
theatermuseum<br />
direktion<br />
Dr. Thomas TrABiTScH, Direktor<br />
Andreas KUGLer, stv. Direktor<br />
Ursula KLein<br />
Heinrich ScHWeiGer<br />
bühnenmodelle und kostüme<br />
Hr Dr. Ulrike DeMBSKi<br />
theatergrafik, plakate und programme<br />
Mag. Daniela FrAnKe<br />
MMag. Alexandra STeiner-STrAUSS<br />
Ar Gertrud FiScHer<br />
autographen und nachlässe<br />
Dr. christiane MÜHLeGGer-HenHAPeL<br />
Dr. Kurt iFKoViTS<br />
Dr. Lydia GrÖBL<br />
archiv, Figurentheater,<br />
Quisquilien und gemälde<br />
or Mag. Karin neUWirTH<br />
provenienzforschung<br />
Andreas KUGLer<br />
Mag. ilse eicHBerGer<br />
Mag. christina GScHieL<br />
Mag. Martina JÄGer<br />
* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />
Fotografische sammlung<br />
Foi Haris BALic<br />
christian WiTTMAnn<br />
handzeichnungen<br />
Dr. Vana GreiSeneGGer<br />
(bis 31.12.; Pension)<br />
MMag. Alexandra STeiner-STrAUSS<br />
bibliothek<br />
othmar BArnerT<br />
Mag. claudia MAYerHoFer<br />
restaurierung<br />
Mag. Mirjam BAZÁn cASTAneDA<br />
Anna FeMi-MeBAreK<br />
Mag. Kurt LiST<br />
Mag. nadja PoHn<br />
Mag. isabelle ZATScHeK<br />
museum und publikum<br />
Mag. Karin MÖrTL<br />
Katharina ScHoLZ-MAnKer<br />
Mag. christine GoBBi<br />
Mag. Stefanie VAn FeLTen<br />
Bettina HornUnG<br />
abteIlungen<br />
kommunikation und marketing<br />
nina AUinGer-SUTTerLÜTY, MAS,<br />
Abteilungsleiterin<br />
ruth STronDL, MAS<br />
Mag. Sarah AiSTLeiTner<br />
Dr. cäcilia BiScHoFF<br />
Mag. Julia GrAni (bis 31.12.)<br />
Mag. Gudrun HATVAGner<br />
edyta KoSTecKA (Karenz bis 24.11.)<br />
Mag. Angelika KronreiF<br />
Mag. Michaela MeTH-FiLL (Karenz)<br />
Mag. Anja PrieWe (ab 2.5.)<br />
sponsoring und events<br />
Mag. Martina TAiG, Abteilungsleiterin<br />
Mag. Alexander KiMMerL<br />
Maximilian KoHoUT<br />
Karin KULHAneK<br />
Jasmin TScHUGGUeL (Karenz)<br />
ausstellungsmanagement<br />
Dr. christian HÖLZL, Abteilungsleiter,<br />
Prokurist<br />
Mag. Ulrike BecKer<br />
Mag. Marianne HerGoVicH<br />
Mag. Friederike HiLLeBrAnD<br />
Dr. Sandra Maria rUST<br />
Mag. Andrea ScHÜrZ (ab 17.1.)<br />
Anita AnTonY<br />
museum und publikum –<br />
kunsthistorisches museum<br />
Mag. Andreas ZiMMerMAnn,<br />
Abteilungsleiter<br />
Mag. Barbara HerBST (ab 1.9.)<br />
Dr. rotraut KrALL<br />
Mag. ilona neUFFer-HoFFMAnn (ab 1.9.)<br />
Dr. Konrad Friedrich ScHLeGeL (bis 31.8.)<br />
Mag. Agnes STiLLFrieD<br />
Mag. Daniel UcHTMAnn<br />
Brigitta HocHLeiTner (bis 30.6.; Pension)<br />
Mag. Alessandra ArSeni<br />
Dominik BAnKLer<br />
Dr. Friederike ForST-BATTAGLiA<br />
Melanie GrAnDiTScH (ab 25.11.)<br />
Mag. Martina HAUScHKA<br />
nataliya HenerALoVA<br />
Mag. Gundula HicKiScH<br />
Mag. Michaela HUBer (bis 30.11.)<br />
Lisa JUen<br />
evelyn KLAMMer<br />
Wolfgang KoPF<br />
Manuel Kreiner<br />
roman LiST<br />
Mag. Veronika LUX<br />
Mag. Andrea MArBAcH<br />
Mag. Sabine niKoLAY<br />
Mag. Magdalena ÖLZAnT<br />
charlotte PerSoGLiA<br />
Alexander PirKer<br />
Dagmar PreinerSTorFer<br />
Mag. elisabeth riTTer<br />
eve SArGe<br />
Mag. Birgit ScHMiDT<br />
Mag. Julia STroMMer<br />
Mag. Fedora SZecHenYi<br />
Mag. elisa WAGner<br />
rolf <strong>Wien</strong>KÖTTer<br />
Audioguide<br />
Mag. natalie LeTTner<br />
Mag. Alexander SMiTH<br />
Andreas PrUner<br />
David ScHreier<br />
carina SULZ<br />
publikationswesen<br />
Dr. elisabeth HerrMAnn,<br />
Abteilungsleiterin<br />
Mag. Annette ScHÄFer<br />
Dr. Karin ZeLenY<br />
corporate design<br />
Stefan ZeiSLer, Abteilungsleiter<br />
Heidi Pein (bis 30.4.)<br />
Mag. Valerie KUMMer (bis 31.10.)<br />
Mag. Giulia TAMiAZZo (ab 10.10.)<br />
Visuelle medien<br />
Stefan ZeiSLer, Abteilungsleiter<br />
Heidi Pein (bis 30.4.)<br />
Mag. Valerie KUMMer (bis 31.10.)<br />
Mag. Giulia TAMiAZZo (ab 10.10.)<br />
Fotoatelier<br />
Sanela AnTic<br />
Michael AUMÜLLer<br />
Michael eDer<br />
Helmut JeHArT<br />
christian MenDeZ<br />
Margit reDL<br />
Thomas riTTer<br />
Alexander roSoLi<br />
Andreas ULDricH<br />
Grafik<br />
Angela HArTenSTein (bis 31.8.; Pension)<br />
Mag. Michaela noLL<br />
Johanna KoPP (ab 17.10.)<br />
TMS<br />
christina ABZieHer<br />
Mag. Peter KLoSer<br />
Neue Medien und Internet<br />
Thomas GreGorc<br />
Peter STeinAcHer (vormals PAMeGGer)<br />
Magdalena PFeiFer<br />
naturwissenschaftliches labor<br />
Dr. Martina GrieSSer, Abteilungsleiterin<br />
Dr. Václav PiTTHArD<br />
Di Sabine STAneK<br />
BSc. Marta AnGHeLone (bis 14.1.)<br />
Dipl.-rest. christina ScHAAF-FUnDneiDer<br />
regina FALLMAnn<br />
Dr. Katharina UHLir*<br />
Dr. Bernadette FrÜHMAnn* (bis 31.5.)<br />
buchhaltung und Finanzen<br />
Birgit WiSSiAK, B.A., Abteilungsleiterin<br />
eva FenZ<br />
Petra GrAniTZ<br />
Marcus KrAcHer<br />
ilona LeX (bis 1.2.; Pension)<br />
Astrid MÄHr<br />
romana MATZner<br />
controlling und berichtswesen<br />
Mag. Markus roBocH, Abteilungsleiter<br />
(bis 30.11.)<br />
Mag. (FH) Zsuzsanna PinTer, MAS,<br />
Abteilungsleiterin (ab 1.12.)<br />
projektmanagement<br />
Mag. (FH) Zsuzsanna PinTer, MAS,<br />
Abteilungsleiterin<br />
gebäudemanagement<br />
ing. Gerhard SeiDL, Abteilungsleiter<br />
Andrea FiDLer<br />
<strong>Museum</strong>stechnik, Betriebselektrik,<br />
Projekt KK<br />
ing. Bertrun KoS<br />
Maximilian PAVLoVicS<br />
carlos Gustavo ALiDi BernASconi<br />
(bis 31.10.)<br />
Manfred eiSeLT<br />
rene FÜHrer<br />
Jörg STeiner<br />
Johann TrÄXLer<br />
Hochbau, Inventar, Projekt Depot<br />
ing. Stefan FLecK<br />
Kurt HoFer<br />
Mario ScHWeiGer<br />
Johann rUBner<br />
Peter PLAneGGer (bis 31.5.)<br />
Univ.-Ass. Dipl.-rest. Tanja KiMMeL<br />
Dipl.-rest.<br />
christina ScHAAF-FUnDneiDer<br />
Hochbau, Hauswerkstätten<br />
Jörg STArK
Kurt ScHoPFHAUSer<br />
Alfred ScHoDL<br />
Walter ScHWeiGer<br />
Werner rAMHArTer<br />
Markus LenHArT<br />
Wolfgang WeiLAnD<br />
Klimabeauftragte<br />
Di Angelika STePHAniDeS (ab 1.9.)<br />
Technisches Referat – Haustechnik<br />
ing. Wolfgang eDer<br />
Bruno PLoner<br />
Franz cSAn<br />
Serviceteam<br />
Thomas GAiSBerGer, Leiter<br />
Johannes cerMAK<br />
Zoltan FeHer<br />
Wolfgang FiALA<br />
Günter KoLLer<br />
rudolf KreUZ<br />
robert WALDBAUer<br />
Fuhrparkmanagement, Reinigungen<br />
Stefan BrAiTH<br />
Gerda eGGer (bis 28.2.; Pension)<br />
Sigrid MoSer<br />
Güllü ÖZceLiK (ab 1.3.)<br />
recht<br />
Mag. Verena HoFer, MAS,<br />
Abteilungsleiterin, Stv. Kaufmännische<br />
Geschäftsführerin, Prokuristin<br />
ticketing & tourismus<br />
Mag. Verena HoFer, MAS,<br />
Abteilungsleiterin<br />
Ticketing<br />
Martina KUSLiTS<br />
Sarah MÜLLer<br />
Tourismus<br />
Mag. Markus KUSTATScHer<br />
Mag. Maria GATTrinGer<br />
Karin KULHAneK<br />
personalmanagement und<br />
besucherdienst – organisation<br />
und einkauf<br />
Dr. André ALVArADo-DUPUY,<br />
Abteilungsleiter Personalmanagement<br />
und Besucherdienst, Prokurist<br />
Mag. (FH) eva STieGLer-WiLFerT,<br />
Abteilungsleiterin organisation und<br />
einkauf<br />
Monika BAUer<br />
Herbert HeUGL<br />
Andrea riScHer<br />
Bernd STiLLinG<br />
Leitung Besucherdienst<br />
Wolfgang ToBLer<br />
Teamleitung und Besucherdienst KHM<br />
Josef DirnBerGer<br />
nusret DUceVic<br />
Andreas HrUZA<br />
Slawomir LUKASiK<br />
Barbara reiTer<br />
erich STeYrer<br />
Stefan AneSKA (bis 30.9.)<br />
Gertraude cerVinKA<br />
* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />
Hajrudin DUG<br />
Dr. Susanne GrÜneS<br />
Alexander HATZL<br />
Tatjana HATZL<br />
Harald HeLML<br />
christoph HicK<br />
Gerald HoLZer<br />
Malgorzata HÖPFLer<br />
Gerhard HYL<br />
robert KAinZ<br />
rainer KnAPeK<br />
Sabine KoLLer (ab 1.3.)<br />
Tamas KUSLiTS<br />
Mag. Karl LUX (ab 1.3.)<br />
Michael MAcH<br />
Michael MArTin<br />
cvijeta MiJic<br />
Adelheid MiKeS<br />
Michaela neiDL<br />
Michael oTTo<br />
Peter riePL<br />
Agnieszka TALAGA<br />
carina van de BiLT (bis 28.2.)<br />
Mag. Sylvia VoTAVA<br />
Teamleitung und Besucherdienst<br />
Neue Burg und MVK<br />
Admir DUceVic<br />
irene JoBST<br />
Hans rieGLer<br />
roman ScHÖBerLe<br />
Violetta AVAZniA<br />
Kurt BeinrÜcKer<br />
Lajos BerKi<br />
Herbert DeiSenBerGer<br />
Franz HÖLLerer<br />
Walter KoWALSKY<br />
Milina LeScHinSKY<br />
Fung-Hua Li (bis 31.8.; Pension)<br />
Delia orcASiTAS<br />
Markus ScHeUHAMMer<br />
Albert ScHWeLLA<br />
christian STeMProK<br />
rudolf ZieGLer<br />
Teamleitung und Besucherdienst<br />
Schatzkammer und ÖTM<br />
Harald JAnDrASiTS<br />
Günther PoScH<br />
Axel WeinUnDBroT<br />
erwin WUKiTSeViTS<br />
roland cZASKA<br />
eva-elisabeth FrÖLicH<br />
Monique HeLLMUTH-ScHirnHoFer<br />
claudia MATTeS<br />
ilse MoSSBÖcK<br />
Leopold STAnGL<br />
Susanne ZAPULA<br />
ingrid ZeLLner<br />
Besucherdienst Wagenburg<br />
elke BeinrÜcKer-STrADner<br />
robert MAHrHoFer<br />
robert MÖrTL (bis 28.2.)<br />
Andreas rÜHriG<br />
Teamleitung und Besucherdienst<br />
Ambras<br />
oskar PLAnGGer<br />
Manfred BLAnK<br />
elia De ZorDo (bis 31.10.)<br />
Barbara FUcHS<br />
Sylvia GrÜnAUer (bis 31.10.)<br />
Bora GÜVener (bis 31.10.)<br />
raimund HiLBer (bis 31.10.)<br />
Wanda MoHiLoVA (bis 31.10.)<br />
Silvia SAiLer (bis 31.10.)<br />
norbert WÄGer (bis 31.10.)<br />
Adolf WoLcHoWe (bis 31.10.)<br />
shops und repro<br />
Mag. christoph PAiDAScH,<br />
Abteilungsleiter<br />
Waltraud ScHAAr<br />
Mag. constantia nicoLAiDoU<br />
Mag. Alexander cUrTiS (bis 30.11.)<br />
Walter HADen<br />
Liane MAreScH<br />
Ladislav nAGY<br />
carlos Gustavo roDriGUeZ<br />
Anna TScHiPPAn<br />
Sales<br />
Walter AnABiTH<br />
Bettina ArTL (bis 30.6.)<br />
Mag. elisabeth BrAUnSHier (ab 1.6.)<br />
evelyn cArrASco-De DieTricH<br />
Agnes cSerVinKA<br />
Georg DieTricH<br />
Katharina DieTricH<br />
Günther eicHinGer<br />
Anna GUST<br />
Harald HABLe<br />
nataliya HenerALoVA<br />
ottilie HenHAPL<br />
christoph HinTerLeiTner<br />
Michael HinTerScHUSTer<br />
Gerhard HoFMAYr<br />
Gottfried JAMniG<br />
ewa KAPeLA<br />
Kinga KAPeLA<br />
Herbert KnAUreK<br />
richard KrUPBAUer<br />
Duc Dan LAM<br />
nadja LAniK (ab 1.10.)<br />
Gladys MAcHicAo-MenDeZ<br />
eva MALiK<br />
Jürgen MATZner<br />
elisabeth MoLnAr<br />
Sonja neUrUrer<br />
nikolaj PAHL<br />
Astrid PiScHinGer<br />
Andreas PrUner<br />
Marta rAJKoWSKA<br />
Mag. naim riKABi-SUKKAri (ab 1.4.)<br />
Yüksel SAri<br />
Alfred ScHMiDT<br />
David ScHreier<br />
Martina SeiTScHeK<br />
Mag. Arnold SiGL<br />
mItarbeIterInnen und mItarbeIter<br />
christine SKoPeK (bis 31.12.; Pension)<br />
Aleksandra STAniSLJeVic<br />
carina SULZ<br />
Wanda SZKWAreK<br />
Dhery evans Torrico<br />
Gordana WeiSS<br />
Andreas WieSinGer (bis 31.8.)<br />
Bettina WULZ<br />
Julia ZieGLer<br />
Sybille ZniDAric (bis 30.9.)<br />
Repro<br />
ilse JUnG<br />
christine HUMMeL<br />
Florian KUGLer<br />
sicherheitsmanagement<br />
Felia BrUGGer, Abteilungsleiterin<br />
Peter TAMPier<br />
Brandschutz<br />
roman SiScHKA<br />
Sicherheitstechnik<br />
elvir oSMAnoVic, Leiter<br />
Andreas rieDeL<br />
Poststelle<br />
Hugo HAMPe<br />
Michael MoSer<br />
Sicherheitsdienst<br />
Andreas HrUZA, Teamleiter<br />
Thomas BreiTScHinG<br />
Hector rodney<br />
coSTABiLe MonTeS De ocA<br />
Alfred DiABL<br />
Andreas FÖSSLeiTner<br />
Helmut GneiST (bis 28.2.; Pension)<br />
ernst HoFFMAnn<br />
Manfred HUBer<br />
Wolfgang HUBer<br />
Gerhard iFKoViTS<br />
Siegfried LAZAnSKY (ab 1.4.)<br />
christian MArceV<br />
Hans neUBerGer<br />
Gerhard nieDerMAYr<br />
Peter PLAneGGer (ab 1. 6.)<br />
christian PorUBSKY<br />
norbert PUnTiGAM<br />
roland ScHLAGer<br />
Wolfgang ScHMiD (bis 31.12.)<br />
Klaus STeFFe<br />
eduard THorWArTL<br />
Herwig WeicHSeLBAUMer<br />
robert WieSer<br />
christoph WoLF<br />
Informationstechnologie<br />
ing. Peter GreGorc, Abteilungsleiter<br />
Amade DArAJeW<br />
robert FAnTA<br />
Thomas GrAF<br />
ing. Bruno GUTierreZ cASTro<br />
Manuela KronLAcHner<br />
Thomas ScHnAiTT<br />
Stephan TeUScHL<br />
Lukas WieSer<br />
185
186 sammlung<br />
enGLiSH SUMMArY
khm, museum oF ethnology and austrIan theatre museum, <strong>2011</strong><br />
over the past year, despite the omnipresent international<br />
economic crisis and constrained budgets, more than 1.1<br />
million people visited the collections and attended the<br />
special exhibitions in our museums; the varied programme<br />
that we presented to our public was positively received.<br />
Besides the programme of exhibitions and related events,<br />
a major highlight of the past year was undoubtedly the<br />
opening of our new central depot on the outskirts of<br />
Vienna by the Federal Minister for education, Arts and<br />
culture, claudia Schmied. The construction and fittingout<br />
phase was short and the removal of items from the<br />
former depots occurred smoothly. For the coming decades<br />
the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> and its two affiliated<br />
museums have now created a perfectly equipped<br />
museum depot with satisfactory climatic and security<br />
technology.<br />
<strong>2011</strong> was again marked by very intensive construction<br />
work for the collection of Sculpture and Decorative Arts,<br />
which is to be re-opened after being closed for ten years.<br />
Here we are pleased to report great success in the sphere<br />
of fund-raising and the valuable financial support of our<br />
Association of Friends of the <strong>Museum</strong> in Vienna as well<br />
as the international Friends of the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>. All management forces of the museum were<br />
also involved in <strong>2011</strong> in evolving a major re-branding<br />
process, and important findings were made in several<br />
workshops as regards a new marketing strategy and the<br />
new positioning of the museums.<br />
By presenting a “Modern and contemporary Programme”<br />
the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> aims in future to organise<br />
discussions going beyond the museum’s own collections<br />
in exciting analyses with contemporary artists. one first<br />
major project in this context in <strong>2011</strong> was the presentation<br />
of work by the Belgian artist Jan Fabre in the<br />
Picture Gallery.<br />
The opening of a new creative atelier, varied educational<br />
projects and a diverse programme of events meant that<br />
in <strong>2011</strong> the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> was again able to<br />
meet its major core aim of educating and opening up<br />
new circles of visitors. All members of the public under<br />
19 years of age can enter the museum free of charge,<br />
a measure which, in this target group, led to further<br />
increases in the number of visitors. This showed that<br />
here a very important cultural and political step had<br />
been taken.<br />
kunsthIstorIsches museum<br />
notable activities<br />
egyptIan and near eastern collectIon<br />
general reVIsIon oF the InVentory<br />
The egyptian and near eastern collection owns a total of<br />
four inventories: the so-called main inventory (egyptian<br />
inventory), the Semitic inventory, the special inventory<br />
Sichem as well as the archaeological inventory (A-inventory).<br />
As part of a general revision of the inventories,<br />
work commenced on inspecting all inventories in the<br />
egyptian and near eastern collection, but of prime<br />
importance is the inspection of the main inventory and<br />
the archaeological inventory. The successful cooperation<br />
with the scientific association “egypt & Austria” continued<br />
in <strong>2011</strong>. in addition to a six-part series of lectures a study<br />
day on the subject of Ancient Egypt in Travel Literature<br />
was organised.<br />
collectIon oF greek and roman antIQuItIes<br />
concerning the research project Classical Portraits in<br />
Vienna, the main focus was on restoration, the written<br />
and visual documentation of the objects, and on fostering<br />
contacts with the cooperation partner, the Museo del<br />
Prado in Madrid. A further important aspect was the<br />
orientation as part of the international research activity<br />
on the central subject of the project, that is the history of<br />
the classical portrait after it had been found and the<br />
changes made to it until today.<br />
Among the sculptures which had been found in the first<br />
years of the Austrian excavations in ephesus (since 1895),<br />
there were several fragments of a marble frieze with<br />
erotic portrayals. The reliefs come from the scaenae frons,<br />
the rear stage wall of the theatre in ephesus. Work will be<br />
carried out on the frieze and documented in detail, taking<br />
into consideration the fragments that arrived in the<br />
British <strong>Museum</strong> during the 19th century.<br />
collectIon oF sculpture and decoratIVe<br />
arts (kunstkammer), secular and<br />
ecclesIastIcal treasurIes<br />
in <strong>2011</strong> work continued intensively on re-furbishing the<br />
collection of Sculpture and Decorative Arts. in cooperation<br />
with the H. G. Merz office of Architects (Stuttgart) plans<br />
were made for the location of all the objects foreseen for<br />
the new arrangement; the form of their presentation in<br />
the display cases and their didactic relation to each other<br />
were determined. Major aspects of the design of the<br />
exhibition, such as materials, use of colours, seating<br />
facilities, graphic design were elaborated, and samples<br />
made. in <strong>2011</strong> the planning of the display cases was completed.<br />
in addition an extensive concept was evolved for<br />
lighting the rooms and display cases.<br />
Studies continued intensively on the educational concept<br />
elaborated together with the office bogner.cc.<br />
As regards the restoration of objects, extensive conservational<br />
and restorative measures were taken in accordance<br />
with the existing plan.<br />
pIcture gallery<br />
in <strong>2011</strong> the opportunity was seized as part of a threeyear<br />
plan for re-designing the appearance of the gallery.<br />
one of the first aims was to remove the examples of old<br />
German painting from the constricted small corner room<br />
no. 17, originally intended as a provisional solution but<br />
which remained for almost twenty years. Dürer, cranach,<br />
Holbein and other old German masters are now to be<br />
found in Hall XV and the adjoining small room, where<br />
until now only Dutch paintings were on display. The Dutch<br />
schools of painting no longer occupy a large hall – indeed<br />
this does not correspond to their true character – but are on<br />
display in the small rooms between the two larger corner<br />
rooms which are devoted to rembrandt and Vermeer.<br />
in Hall Xii on the other hand a collection of Dutch, Flemish<br />
and German masters from the 16th and 17th centuries are<br />
presented close together and extending right up to the<br />
ceiling. By grouping the paintings together according to<br />
themes and with corresponding formal and decorative<br />
associations, the impression of “Baroque” abundance is<br />
further intensified.<br />
coIn cabInet<br />
Together with the numismatic commission of the<br />
Austrian Academy of Sciences (ÖAW) the coin cabinet<br />
has taken on the digitalisation and scientific classification<br />
summary<br />
of the 1,686 coins which were restored to the Kabul<br />
<strong>Museum</strong> after its destruction in 2003. For this purpose a<br />
special data bank was set up which essentially resembles<br />
that of the Viennese coin cabinet. A final introduction as<br />
to how the data bank functions was offered in the context<br />
of the academic exchange in Vienna, in which six<br />
curators from the Kabul <strong>Museum</strong> took part. in addition,<br />
preliminary preparations were made for an exhibition<br />
showing the monetary history of Afghanistan from the<br />
6 th century B.c. to the present.<br />
collectIon oF ancIent musIcal Instruments<br />
in the collection of ancient musical instruments<br />
christoph Bock, “piano tuner of both imperial and royal<br />
court theatres”, is documented merely by means of the<br />
spinet which is the youngest extant quilled instrument<br />
built in Vienna, and which was probably used for coaching<br />
purposes. in <strong>2011</strong> the spinet was carefully restored.<br />
After the sounding board had been removed, it was<br />
planed, cracks were closed up or cleaned, and loose ribs<br />
were re-glued with a new pre-tension. The dogleg jacks<br />
were fitted extremely precisely; as regards the new<br />
intonation most of the old quills were re-usable. With a<br />
pitch of a1 = 435 Hz and good tuning retention it became<br />
possible to play this continuo instrument again, which<br />
had been unplayable for decades because of climatic<br />
damage.<br />
collectIon oF arms and armour<br />
in the context of the research project on the etched<br />
decoration of German armour from the renaissance,<br />
special attention is given to the œuvre of the graphic<br />
artist from Augsburg Daniel Hopfer (1471–1536) as an<br />
etcher of armour. This field requires particularly detailed<br />
analysis as the great influence of Hopfer’s graphic art on<br />
south-German art makes it difficult to establish whether<br />
the artist carried out the work himself. in the context of<br />
the project a great number of ornamented armours were<br />
studied which are associated with Daniel Hopfer. The<br />
findings from this analysis led to many works being<br />
attributed to him or established as being clearly not by<br />
him, and they were also helpful for dating Hopfer’s<br />
graphic art.<br />
museum oF carrIages and department oF<br />
court unIForms<br />
on 19 June <strong>2011</strong> over 8000 people flocked during the<br />
open Day to the <strong>Museum</strong> of carriages. Besides summary<br />
guided tours and special tours, a full and exciting<br />
programme provided visitors with insights into the<br />
fascinating world of research in the museum and the<br />
opportunity to visit the restoration studios. carriage<br />
rides in the palace gardens and displays by lady horseriders<br />
sitting side-saddle allowed visitors to gain vivid<br />
impressions of the world of the horse and carriage. in<br />
front of the carriage <strong>Museum</strong> a festive marquee was set<br />
up where Maya Hakvoort, star of the musical Elisabeth,<br />
presented highlights; historian Brigitte Hamann spoke<br />
about the life circumstances of the empress, and carolin<br />
Maikler presented her book on elisabeth as a literary<br />
myth; the replica of “Sisi’s” (as elisabeth was known)<br />
wedding stole was also on display. As the crowning finale<br />
of the day Meinhard rüdenauer presented the world<br />
premiere of his “imperial carriage Music”. in addition to<br />
the broad variety of activities for adults there was also an<br />
extensive programme for children: pony rides and workshops<br />
on how to make crowns and carriages.<br />
187
188<br />
khm, museum oF ethnology and austrIan theatre museum, <strong>2011</strong><br />
ambras castle<br />
in addition to the annual exhibition programme, from<br />
January onwards a project entitled Das Eigene & das<br />
Fremde (“Familiar and Foreign”) was organised in<br />
Ambras castle involving children, young people and<br />
adults with or without a migration background. The<br />
Primary School in Hall, Unterer Stadtplatz, the BrG<br />
Adolf Pichler Platz, the BFi, the innsbruck refugee centre<br />
and the Ankyra Association participated. Topics such as<br />
foreignness, integration, cultural exchange etc. were<br />
studied and explored in the form of workshops and<br />
in direct analysis with the collections in Ambras<br />
(foreign/exotic objects in the collection of Sculpture and<br />
Decorative Arts; war-related items/spoils of war in the<br />
armoury). Artistic works created by the participants<br />
during the project were presented in an exhibition.<br />
lIbrary<br />
in cooperation with the Sonnberg prison the project<br />
“Sonnberg i“ was continued with the aim of supporting<br />
the re-socialisation of fringe groups by involving them in<br />
book-binding as well as simple conservation work. As<br />
part of the preparations for the Gustav Klimt exhibition<br />
in 2012, external restoration work was carried out on<br />
six of Gustav Klimt’s transfer sketches for the spandrel<br />
and intercolumniation pictures on the staircase of the<br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>.<br />
archIVes<br />
Besides dealing with current enquiries and the regular<br />
participation in the jours fixes of the commission for<br />
Provenience research, research related to Jan Vermeer<br />
van Delft’s The Artist’s Studio was brought to a close.<br />
The committee of the commission for Provenience<br />
research decided in its meeting on 18 March <strong>2011</strong> not<br />
to recommend returning the painting. A partial autopsy<br />
was made in the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>’s library of<br />
the books acquired between 1933 and 1945 so that a<br />
workshop report could be compiled. in April <strong>2011</strong> a<br />
presentation of facts concerning objects from the<br />
Valentine Springer collection and in December <strong>2011</strong> a<br />
supplementary dossier on objects from the Siegfried<br />
Fuchs collection was submitted to the commission for<br />
Provenience research. in the summer of <strong>2011</strong> the two<br />
researchers on provenience began to work on systematic<br />
provenience research in the collection of Sculpture and<br />
Decorative Arts.<br />
scIentIFIc laboratory<br />
in 2010 permission was given for the mobile XrF (X-ray<br />
fluorescence) spectrometer to go into service and so in<br />
<strong>2011</strong> studies were able to go ahead in full. After rapidly<br />
overcoming some fundamental problems in the analysis<br />
or in the evaluation of the spectres, the first quantitative<br />
analyses were possible. Attention was focused on the<br />
analysis of glass and enamel – materials which because<br />
of the high percentage of light elements (na – Si), whose<br />
signals are strongly absorbed in the air – are difficult to<br />
analyse as a whole. By using the vacuum chamber of the<br />
XrF spectrometer PArT ii (Portable Art Analyser) it is<br />
however possible, with the relevant reading times, to<br />
detect sodium, at least down to an na o percentage<br />
2<br />
of 13 %. Two X-ray tubes, molybdenum (Mo) and chromium<br />
(cr) are available for the analyses.<br />
museum oF ethnology<br />
in <strong>2011</strong> a decision was taken concerning the new<br />
appointment of a director for the <strong>Museum</strong> of ethnology<br />
from May 2012, thus paving the way for a new orientation<br />
of this important museum. The decision was made<br />
after it finally became clear that the <strong>Museum</strong> of Folklore<br />
had no intention of joining the <strong>Museum</strong> Group. on the<br />
basis of knowledge gained from the discussion process<br />
lasting several years concerning the <strong>Museum</strong> Neu, the<br />
complete re-furbishing of the public collection and a<br />
new positioning as regards content have highest priority<br />
here.<br />
in <strong>2011</strong> the <strong>Museum</strong> of ethnology also organised a series<br />
of outstanding exhibitions which were remarkable<br />
because they contained hardly any loans but primarily<br />
displayed the museum’s own objects. This again showed<br />
the impressive variety and richness of the collection.<br />
113 events of a very varied nature, ranging from guided<br />
tours by experts, lectures, discussions about objects,<br />
book presentations, as well as evenings of music and<br />
dance performances, and also several workshops were<br />
organised which in total were attended by almost<br />
5000 visitors. in December, in cooperation with the<br />
organisation Médecins sans Frontières, the touching multimedia<br />
installation Starved for Attention was presented.<br />
The education programme was also intensified in <strong>2011</strong>.<br />
in cooperation with the Department of the Didactics of<br />
Political education at the University of Vienna this included<br />
further education in the form of a workshop on the subject<br />
<strong>Museum</strong> as a place of learning, and in cooperation<br />
with icoM Austria, a lecture by the renowned educationalist<br />
George Hein.<br />
one of the highlights of the academic events organised<br />
during the year was the conference held in September,<br />
True ‘Culture’? Cultural Heritage, Re-vitalisation and the<br />
Renaissance of the Idea of Culture.<br />
The <strong>Museum</strong> of ethnology fosters increasingly intensively<br />
the international exchange with other museums and<br />
is committed to several projects subsidised by the eU,<br />
including RIME (international network of ethnographic<br />
museums), which deals with future perspectives of<br />
ethnology museums. Moreover, together with the<br />
colleagues from the Museo nazionale Preistorico<br />
etnografico Luigi Pigorini in rome, the Musée du quai<br />
Branly in Paris and the royal <strong>Museum</strong> of Africa in<br />
Tervuren, Belgium, another eU project was successfully<br />
started: ReadMe, in which the curators of the museums,<br />
including the active participation of representatives of<br />
migrant communities, critically analyse the inclusion of<br />
the subject of migration in ethnographic museum work.<br />
At the end of the year an eU-sponsored training<br />
programme (ICD – MUSE) was introduced, which is<br />
taken care of by the <strong>Museum</strong> of Foundational Works<br />
in Ankara and which is concerned with the expert<br />
exchange of information and transfer of knowledge<br />
between the partner museums in romania and Turkey as<br />
well as the <strong>Museum</strong> of ethnology.<br />
The cooperation with museums and communities in the<br />
countries of origin of the collections was continued.<br />
one highlight was the loan to the Te Papa Tongarewa<br />
<strong>Museum</strong> in new Zealand for an exhibition organised<br />
together with the Maori confederation Tainui Waka<br />
Alliance in the form of a historically valuable Maori<br />
chieftain head-dress. intensive progress was also made<br />
in the bi-national research and conservation project on<br />
the ancient Mexican feather headdress. on a trip to Brazil<br />
contacts with the Warí and Kanoê were intensified. cooperation<br />
with the nigerian museums was realised in<br />
support for the production of the African Lace exhibition<br />
in Lagos. Discussions on the shared cultural heritage<br />
in the context of the Benin art treasures were also<br />
continued this year in the Berlin <strong>Museum</strong> of ethnology.<br />
sub-saharan aFrIca<br />
Thanks to John D. Marshall’s generous support it was<br />
possible to purchase for the museum a Korobla helmet<br />
mask from the ivory coast. its zoomorphic shape – with<br />
the mouth of a crocodile, the tusks of a warthog, the<br />
ears of a hyena as well as the chameleon figure on the<br />
crown – refers to animals which play an important role in<br />
the myths surrounding the foundation of the Senufo.<br />
The Korobla type of mask was created to banish negative<br />
forces as a response to the social upheavals in the course<br />
of colonialism and the founding of the state in the<br />
densely populated northern part of ivory coast which is<br />
organised on a peasant structure.<br />
north aFrIca, mIddle east, central asIa<br />
and sIberIa<br />
in <strong>2011</strong> activity was focused on planning, designing and<br />
supervising the special exhibition Wald / Baum / Mensch.<br />
As a contribution to the “international Year of the<br />
Forest”, in three thematic axes (the forest of fantasy/the<br />
disenchanted forest/the maltreated forest) and by means<br />
of the objects on display, this exhibition aimed to<br />
approach the phenomenon of the forest and everything<br />
related to it.<br />
east asIa<br />
in 2010 the department of east Asia in the <strong>Museum</strong><br />
of ethnology received a collection from the legacy of<br />
eva Sock; she had inherited it from her uncle, Dr. Anton<br />
Walk (1901–1933), who spent the last years of his life<br />
in Shanghai.<br />
The collection comprises 21 objects, and the way they<br />
are compiled is typical for a collection created at the<br />
beginning of the 20th century. objects made of jade,<br />
varnish, cloisonné, porcelain and bronze are to be seen.<br />
Particularly outstanding is the food bowl fu from the<br />
Bronze Age, whose companion piece is in a museum in<br />
the Peoples’ republic of china.<br />
south and south-east asIa, hImalayas<br />
Work was carried out on the research project Mongolic<br />
Ethnographica of the Austrian Collector Hans Leder<br />
in European <strong>Museum</strong>s (in the context of the grant<br />
programme forMuse) financed by the Federal Ministry of<br />
Science and research. in connection with field research<br />
in nagaland, attempts were made on the basis of photos<br />
of objects from the naga collection of the museum<br />
to investigate their significance in the context of the<br />
traditional culture. During the course of this journey<br />
an extensive collection was set up about the cultural<br />
transformation of the naga.
Insular south-east asIa<br />
The <strong>Museum</strong> of ethnology owns about 600 objects from<br />
Helene Potjewyd’s collection. Details about her life were<br />
previously unknown and her collection was not well<br />
ordered. According to research carried out by Dr. Werner<br />
Kraus, vice-president of the Walter Spies Society, on<br />
behalf of the <strong>Museum</strong> of ethnology and the embassy<br />
of the republic of indonesia, it was possible to verify<br />
the identity of the collector and to portray her life as well<br />
as possible. The research results were reflected in the<br />
exhibition Balinese Art in Transition.<br />
oceanIa – australIa<br />
The six loans by the <strong>Museum</strong> of ethnology for the<br />
exhibition Tai Timu, Tai Pari, Tainui – Journey of a People<br />
in the Te Papa Tongarewa <strong>Museum</strong> come from the<br />
collection of the natural scientist Andreas reischek<br />
(1845–1902) from Upper Austria. He travelled to new<br />
Zealand to work for twelve years (1877–1889) as a<br />
natural scientist and taxidermist in various museums on<br />
the south and northern island. King Tawhiao gave him<br />
permission to travel to the Maori King country, at the<br />
time out of bounds for europeans, at the centre of the<br />
northern island of new Zealand, and to collect samples<br />
of natural history and ethnography.<br />
north and central amerIca<br />
one of the exhibitions in <strong>2011</strong> was dedicated to etta<br />
Becker-Donner. in 1962 she brought the first Kuna<br />
textiles, known under the term Molas, from the San Blas<br />
islands in Panama to Vienna. The collection was extended<br />
in the 20th century and also at the beginning of the<br />
21st century. The museum is thus able to present an<br />
insight into a textile tradition that is over 50 years old and<br />
which is very important in the life of the Kuna indians. it<br />
refers back to body painting and tattooing by the Kuna.<br />
south amerIca<br />
in <strong>2011</strong> attention focused on research on etta Becker-<br />
Donner’s expeditions to Brazil in 1954 and 1956. When<br />
the curator made a visit, the Wari were very interested in<br />
the photos that etta Becker-Donner had made in 1956,<br />
when she first made contact. The results and impressions<br />
from this journey made an impact not only on the<br />
exhibition Scholarship as Adventure. Etta Becker-Donner<br />
in Afrika and Latin America but they are also a further<br />
example of museum projects along the theme of Shared<br />
Cultural Heritage.<br />
photographIc collectIon<br />
A total of 1,889 glass slabs and glass slides were added<br />
to the existing photo collection. Among the newly<br />
inventoried items are photographs from the Fürer-<br />
Haimendorf collection (india; naga), from the Leon<br />
Balner collection (indonesia; Borneo) and from the<br />
richard oldenburg collection (Africa, cameroon).<br />
Moreover, part of the collection was scanned and thus<br />
made accessible for further academic processing.<br />
archIVes<br />
in <strong>2011</strong> provenience research concentrated on studies<br />
for a preliminary final report about the acquisitions from<br />
1933 to 2010. it was primarily a matter of evaluating<br />
the acquisitions in this period in the form of entries into<br />
the picture data bank of the TMS system. Furthermore,<br />
extensive dossiers on the Ludwig von Höhnel case as well<br />
as about the Friedrich Wolff-Knize collection were completed.<br />
lIbrary<br />
The collections of the public library cover all regional<br />
territories which are relevant to ethnology or to cultural<br />
and social anthropology. The contents of the library<br />
comprise not only “traditional” media such as books,<br />
journals, atlases etc, but also an increasing number of<br />
DVDs, videos, cD-roms and audio cassettes. in <strong>2011</strong> the<br />
library collection was extended by a total of 1,478 media<br />
in the form of purchases, exchange and donations.<br />
conserVatIon and restoratIon<br />
in <strong>2011</strong> the international project on the analysis and<br />
conservation of the Mexican feather head-dress was<br />
continued. Work started on the analysis and conservation<br />
of the great chinese varnished folding screen.<br />
the museum and the publIc<br />
A benefit event for Japan took place on 1 May with<br />
the personal support of the Japanese ambassador, His<br />
excellency iwatani Shigeo, and in cooperation with<br />
the institute of east-Asian Sciences of the University of<br />
Vienna, the Austrian-Japanese Society, ikebana international<br />
and the Japanese School in Vienna. The entire<br />
revenue from this event, which was attended by over<br />
700 persons, went directly to the inhabitants of the small<br />
town Futaba, who had to be evacuated from their town<br />
after the earthquake, tsunami and atomic catastrophe.<br />
austrIan theatre museum<br />
notable activities<br />
summary<br />
<strong>2011</strong> marked the 20th anniversary of the Austrian Theatre<br />
<strong>Museum</strong> which was opened on 26 october 1991 in the<br />
Palais Lobkowitz. Since then, through a great variety of<br />
activities, the museum has been able to consolidate its<br />
reputation as a place where Austrian and international<br />
theatre history is documented and where exhibitions<br />
and events take place that are much discussed at home<br />
and abroad. Despite the constrained financial situation<br />
it was again possible in <strong>2011</strong> to extend the museum’s<br />
collection by purchasing materials relevant to Austrian<br />
theatre history. However, the majority found their way<br />
into the museum as donations, and of these the legacy<br />
of the actress and stage director Hilde Weinberger,<br />
and also that of Helmut Schwarz, who was a dramatist,<br />
dramaturge and director of the Max reinhardt Seminar,<br />
deserve special mention.<br />
in <strong>2011</strong> cooperation continued successfully with the<br />
institutes of theatre, film and media sciences at the<br />
University of Vienna and at the University of cologne/<br />
Schloss Wahn, with the theatre museums in Ljubljana<br />
and Hanover, the museum of La Scala Milan, the Munich<br />
city <strong>Museum</strong>, the Macnay collection in San Antonio,<br />
Texas, as well as with the Bakrushin <strong>Museum</strong> in Moscow.<br />
The History <strong>Museum</strong> in Krakau appointed the directors<br />
of the Austrian Theatre <strong>Museum</strong> to their programme<br />
board in order to set up a theatre museum in Krakow.<br />
The friendly relations created by means of the cooperation<br />
with the History <strong>Museum</strong> in Krakow as well as with<br />
the Petőfi <strong>Museum</strong> of Literature in Budapest signify an<br />
important step in the constant efforts to give priority to<br />
mutual cultural ideas of a re-unified europe rather than<br />
to rigid nationalistic thinking.<br />
stage models and costumes<br />
At the centre of activities in <strong>2011</strong> for visitors to the<br />
museum were special guided tours and campaigns on<br />
specific themes related to the exhibition of costumes.<br />
closely related to the successful presentation of the<br />
museum’s own collection of costumes are the many<br />
donations of costumes and other items which can be<br />
regarded as outstanding.<br />
theatre-related graphIc art, posters and<br />
programmes<br />
The entry and digitalisation of the prints as well as the<br />
related printing plates from richard Teschner’s legacy<br />
have been completed. The invitations, theatre bills, repertoire<br />
lists and synopses concerning richard Teschner’s<br />
stage figures have also been entered; the digitalisation of<br />
the objects will soon be completed. An overall repertoire<br />
list of all documented performances was also made in<br />
the context of this documentation.<br />
autographs and estates<br />
Together with the Austrian Film Archives a small exhibition<br />
was mounted in the cultural Forum in Prague<br />
which was dedicated to the actress romy Schneider and<br />
her films.<br />
189
190<br />
khm, museum oF ethnology and austrIan theatre museum, <strong>2011</strong><br />
archIVes, puppet theatre, bagatelles and<br />
paIntIng<br />
Besides research on various new cases and the documentation<br />
of the reverse sides of paintings in the picture<br />
collection, the work of the archives concentrates on the<br />
objects in the collections of Mathilde and oskar Strnad,<br />
as well as those of eva Henriette and Margarethe<br />
Sonnenthal. in addition a data bank on the documentation,<br />
administration and exploration of provenience<br />
characteristics was evolved.<br />
photography collectIon<br />
Almost 10,000 photos were entered into the TMS.<br />
Approximately 6000 photos were digitalised.<br />
drawIngs<br />
The Art for Art costume workshops made a major<br />
donation comprising about 2000 costume figurines from<br />
the years 1960 to 2000 from the Viennese federal<br />
theatres; such valuable pieces as designs by Jean-Pierre<br />
Ponnelle or Achim Freyer were among them.<br />
lIbrary<br />
The project THEO – Theatre bill Online was carried<br />
out in the context of the university course Library and<br />
Information Studies (MSc) 2010/<strong>2011</strong>. The majority of<br />
the 19th-century theatre bills in the Austrian Theatre<br />
<strong>Museum</strong>’s library were checked for completeness and<br />
registered in an online data bank.<br />
restoratIon<br />
Besides supervising loans for exhibitions, the textile and<br />
paper restoration department was mainly preoccupied<br />
with preparations for moving items from the collection<br />
to the new depot.<br />
the museum and the publIc<br />
The diverse range of offers was enriched by two longerterm<br />
projects entitled Bretter, die die Welt bedeuten –<br />
selbst gestalten, and Über den eigenen Schatten springen<br />
organised in the context of the educational initiative<br />
“Arts education for Schools in Federal <strong>Museum</strong>s in<br />
<strong>2011</strong>”, sponsored by the Federal Ministry of education,<br />
Art and culture, with additional consultation by the<br />
organisation KulturKontakt Austria.<br />
exhIbItIons<br />
dürer – cranach – holbein<br />
The Discovery of Man: the German Portrait around 1500<br />
31 May to 4 September <strong>2011</strong><br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />
Main Building<br />
16 September <strong>2011</strong> to 15 January 2012<br />
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München<br />
After over five hundred years the exhibition ventured to<br />
follow the traces of Albrecht Dürer and his most famous<br />
artist colleagues Lucas cranach and Hans Holbein the<br />
Younger. The early German art of painting portraits had<br />
never before been the subject of a major public exhibition<br />
devoted specifically to that theme. outstanding<br />
works of art show how, around 1500, the human being<br />
shifted to the centre of artistic interest, and artists became<br />
discoverers and inventors of the human picture.<br />
For a long time old Dutch or italian portrait art overshadowed<br />
the view of the German contributions to the<br />
subject. Yet it was precisely German portrait painting,<br />
whose greatest exponents were Albrecht Dürer, Lucas<br />
cranach the elder, and Hans Holbein the Younger who<br />
made significant and very individual artistic achievements,<br />
whose particular strength lies in the authentic<br />
rendition of a person, coupled with the subtle psychological<br />
perception of the person portrayed. Moreover,<br />
the portraits on display conveyed an insight into late<br />
Mediaeval and early modern society as we encounter the<br />
depicted persons in their explicit social roles.<br />
winter tales<br />
Depictions of Winter in european Art from<br />
Brueghel to Beuys<br />
18 october <strong>2011</strong> to 8 January 2012<br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />
Main Building<br />
impressionist art, Dutch painting and a great variety of<br />
landscape depictions – these were the ingredients of the<br />
few exhibitions mounted so far on the theme of winter.<br />
These three successful components have now been considerably<br />
extended by the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> in<br />
cooperation with the Zurich Kunsthaus. Going beyond<br />
genre definitions and national borders a broad-ranging<br />
selection of 180 western european works of art were<br />
presented. The chronological sequence of the works<br />
extended from 1450 to the present. Besides depictions<br />
of need and misery in the winter, as well as carefree,<br />
exuberant scenes including pictures of ice-skaters on<br />
frozen lakes and rivers, the exhibition also showed Dutch<br />
allegories of the months, scenes of winter festivities and<br />
customs as well as still life paintings. even portraits were<br />
included as they gave an insight into the relevant winter<br />
fashion. The selection of paintings was further enhanced<br />
by large-scale tapestries and a grand carousel sleigh, and<br />
also with trophies, delicate china figures and precious<br />
stone-cut objects. However, the main highlight came<br />
from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>’s own possessions:<br />
the painting by Pieter Bruegel the elder entitled<br />
Hunters in the Snow is probably the most famous picture<br />
of winter in the western history of art.<br />
terribly beautiful<br />
Monstrosities in Art<br />
(intermezzo 03)<br />
15 February to 1 May <strong>2011</strong><br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />
Main Building<br />
al-Fann<br />
Art from the islamic civilisation from<br />
the al-Sabah collection, Kuwait<br />
22 March to 19 June <strong>2011</strong><br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />
Main Building<br />
Jan Fabre<br />
The Years of the Hour Blue<br />
4 May to 28 August <strong>2011</strong><br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />
Main Building<br />
gods, man and money in ancient greece<br />
21 June to 26 october <strong>2011</strong><br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />
Main Building<br />
5 november <strong>2011</strong> to 27 May 2012<br />
coin cabinet of the city of Winterthur<br />
“everything has turned out very nicely …”<br />
(emperor Franz Joseph)<br />
120 Years of the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />
18 october <strong>2011</strong> to 8 January 2012<br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />
Main Building<br />
renessenz<br />
Facets of the renaissance<br />
8 november <strong>2011</strong> to 15 April 2012<br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />
Main Building<br />
“heaven is Full of Violins”<br />
The Violin in the Biedermeier and romantic Periods<br />
14 April to 25 September <strong>2011</strong><br />
<strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />
neue Burg<br />
drink and be merry!<br />
Bacchus hosts a party<br />
7 April to 31 May <strong>2011</strong><br />
Ambras castle<br />
all’antica<br />
Gods & Heroes at Ambras castle<br />
23 June to 25 September <strong>2011</strong><br />
Ambras castle
Familiar & Foreign<br />
28 September to 29 February 2012<br />
Ambras castle<br />
guest presentation in ambras castle 01<br />
The Destruction of the Temple in Jerusalem<br />
by nicolas Poussin<br />
A masterpiece from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong><br />
30 September to 1 november <strong>2011</strong><br />
Ambras castle<br />
cultural aspects of the cultural revolution<br />
Personality cult and political design in<br />
Mao Tse-tung’s china<br />
18 February to 21 november <strong>2011</strong><br />
<strong>Museum</strong> of ethnology<br />
it proved interesting to take a look back over a few<br />
decades to a time when china was on the one hand<br />
isolated and preoccupied with itself, yet on the other<br />
hand already aroused attention throughout the world<br />
and unleashed heated debates. This period of the<br />
“cultural revolution”, the era of Mao Tse-tung, was<br />
what formed the starting point of current developments<br />
in china. Until today historians and politicians have not<br />
reached a unanimous verdict about these events. The<br />
exhibition in the <strong>Museum</strong> of ethnology aimed to make a<br />
contribution towards a better understanding of china in<br />
the 1960s and 1970s from today’s point of view and<br />
with our present-day knowledge. This analysis was of<br />
course made from a european perspective which is why<br />
it was a matter of presenting objects and documents<br />
from the period, decoding them and making them<br />
accessible and understandable for people who are interested<br />
not only in china but also in phenomena such<br />
as personality cult, mass movements, political utopias,<br />
everyday life, totalitarian propaganda and also the 1968<br />
movement in europe.<br />
The exhibition consisted primarily of items from collections<br />
which the <strong>Museum</strong> of ethnology has acquired and<br />
compiled in recent years, but also had some unusual<br />
loans from specialists and persons who experienced this<br />
period in china themselves.<br />
bali<br />
changing Art<br />
2 February to 2 May <strong>2011</strong><br />
<strong>Museum</strong> of ethnology<br />
what we see<br />
reconsidering an Anthropometrical collection from<br />
Southern Africa: images, Voices, and Versioning<br />
25 May to 19 September <strong>2011</strong><br />
<strong>Museum</strong> of ethnology<br />
locations in the wild<br />
Stage sets from three centuries<br />
26 May to 26 September <strong>2011</strong><br />
Austrian Theatre <strong>Museum</strong><br />
Forest / tree / man<br />
7 September <strong>2011</strong> to 28 May 2012<br />
<strong>Museum</strong> of ethnology<br />
scholarship as adventure<br />
etta Becker-Donner in Africa and Latin America<br />
16 november <strong>2011</strong> to 19 March 2012<br />
<strong>Museum</strong> of ethnology<br />
heinrich von kleist<br />
1777–1811<br />
20 october <strong>2011</strong> to 9 April 2012<br />
Austrian Theatre <strong>Museum</strong><br />
Kleist’s unusual and restless life led him through a restless<br />
europe. While still barely a child he was already an officer;<br />
as a student he was then older than most of his fellow<br />
students, he was a traveller, alleged or real spy, civil<br />
servant, prisoner of war, editor, political agitator, “tabloid”<br />
journalist, a non-conformist who knowingly used conventions<br />
– and above all he was a poet, in the most<br />
remarkable and most difficult conditions. in his struggle<br />
to achieve the unconditional realisation of his own<br />
standards Kleist created a literary and journalistic œuvre<br />
in a few years that now, 200 years later, is as modern as<br />
ever.<br />
19th- and 20th-century biographers saw Kleist primarily as<br />
a poet who failed because of the time in which he was<br />
living and whose life consequently had moved towards a<br />
tragic ending. nevertheless, it was not Kleist’s temporary<br />
or partial failure in himself or because of circumstances<br />
that was at the centre of the exhibition but his important<br />
and sometimes surprising decisions. His idea of a life<br />
plan can be followed up until his spectacular suicide on<br />
21 november 1811, the zenith of his self-portrayal. The<br />
leitmotif of the exhibition in Kleist Year <strong>2011</strong> was taken<br />
from Kleist’s own statements in his letters in all their<br />
contradictoriness and inner turmoil. An image was created<br />
of the poet that was complemented by digressions<br />
to some of his dramas, for instance to Käthchen von<br />
Heilbronn that was first performed on 17 March 1810 in<br />
the Theater an der <strong>Wien</strong>, and with examples of his<br />
journalistic activity as the editor of the first yellow press<br />
daily newspaper in Berlin. The exhibits on display included<br />
the autograph manuscript of Der Zerbrochene Krug, one<br />
of Kleist’s few extant original manuscripts (on loan from<br />
the Berlin State Library, Prussian cultural Heritage),<br />
valuable manuscripts from collections in Vienna and<br />
Frankfurt, and some of the rare material traces of his life.<br />
coat of dreams<br />
hungarian writers experience Vienna in<br />
the years 1873 to 1936<br />
3 March to 2 May <strong>2011</strong><br />
Austrian Theatre <strong>Museum</strong><br />
the charm of coloured shadows<br />
chinese shadow play<br />
17 november <strong>2011</strong> to 5 March 2012<br />
Austrian Theatre <strong>Museum</strong><br />
Venice<br />
maritime power, art and the carnival<br />
26 March to 6 november <strong>2011</strong><br />
Schallaburg castle, Lower Austria<br />
Imperial treasures<br />
summary<br />
Van eyck / Gossaert / Bruegel<br />
Masterpieces of the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong> Vienna<br />
5 october <strong>2011</strong> to 15 January 2012<br />
Groeningemuseum Bruges<br />
Ivory<br />
Baroque splendour at the Viennese court<br />
3 February to 26 June <strong>2011</strong><br />
Liebieghaus collection of Sculpture<br />
Frankfurt am Main<br />
masters of Venice<br />
renaissance Painters of Passion and Power<br />
from the <strong>Kunsthistorisches</strong> <strong>Museum</strong>, Vienna<br />
29 october <strong>2011</strong> to 12 February 2012<br />
Fine Arts <strong>Museum</strong>s, San Francisco<br />
splendour & power<br />
imperial Treasures from Vienna<br />
3 December 2010 to 13 February <strong>2011</strong><br />
Schmuckmuseum Pforzheim<br />
16 April to 24 July <strong>2011</strong><br />
Stiftung Moritzburg – Kunstmuseum des<br />
Landes Sachsen-Anhalt, Halle/Saale<br />
15 August <strong>2011</strong> to15 January 2012<br />
The Fitzwilliam <strong>Museum</strong>, cambridge<br />
Indians<br />
native inhabitants of north America<br />
8 April to 6 november <strong>2011</strong><br />
Lokschuppen, rosenheim<br />
african lace<br />
A History of Trading, creativity and Fashion in nigeria<br />
3 June <strong>2011</strong> to 21 January 2012<br />
national <strong>Museum</strong>, Lagos, nigeria<br />
publIcatIons<br />
in keeping with the reputation of the <strong>Kunsthistorisches</strong><br />
<strong>Museum</strong>, some 30 independent publications present an<br />
impressive range of research-intensive activity. These include<br />
exhibition catalogues, new titles in scholarly<br />
series, books for children, special publications and collection<br />
catalogues as well as countless scholarly essays,<br />
all of which are mentioned in the present Annual report.<br />
Special mention in this regard should be made of<br />
B. Darmstädter assisted by D. Salaberger and with an<br />
essay by Bruce Dickey Die Zinken und der Serpent der<br />
Sammlung alter Musikinstrumente (collection catalogues<br />
of the KHM, edited by S. Haag, Vol. 7). The periodic<br />
series of the technology studies of the KHM: Konservierung<br />
– Restaurierung – Forschung – Technologie with<br />
sum maries in english also contributes substantially to the<br />
scholarly reputation of the institution.<br />
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