WLZ 42 / Juli 2016

Leserservice
Aichberg: Historische Räume beherbergen materielle Zeitzeugen.
Ende Mai wurden zwei
neue Ausstellungen im
Wechselland eröffnet.
Beide beschäftigen sich mit
der Geschichte eines Ortes
in unterschiedlicher Weise.
Die Geschichte eines Hauses
Zeiträume 1616-2016
Die 7. Ausstellung von Sighard
Schreiner auf der Festenburg
stellt die wichtigsten Entwicklungen
seit dem 1.6.1616 in den Mittelpunkt,
dem Tag, an dem das
Stift Vorau die Burg und Herrschaft
Festenburg gekauft hat. Es
wird unter anderem von Johann
Cyriak Hackhofer erzählt, dem
Aichberg: Gebrauchsgegenstände
hinter Glas: Unter anderem
eine alte Nivea-Dose.
Festenburg: Lesen und entdecken - Erinnerungen an längst Vergangenes.
bedeutendsten Freskomaler der
Steiermark, der auch die Kirche
und die sechs Kapellen der
Festenburg als größtes geschlossenes
Werk gestaltet hat. Mit
dem Aufzeigen ehemaliger und
bestehender Betriebe im Raum
Festenburg wird zeitgleich gegen
die Vergessenheit gearbeitet.
Interessant die vielen Ausstellungsstücke,
darunter eine Kugelwaschmaschine
aus dem
Jahr 1913, eine Einhandschreibmaschine
aus 1910 oder Wasserrohre
aus Lärchenholz. Solche
wurden ab 1729 bei der
Burgwasserleitung verwendet.
Manches dient auch der Auflockerung:
so zeigt sich die Klimaerwärmung
anhand der Wäschetrends.
Für Herrn Schreiner ist
die Ausstellung ein Gang durch
die Geschichte der Burg und die
Welt von 1616 bis 2016.
was bleibt? gefundenes zur geschichte
eines schlosses
Cajetan Gril prägt als Besitzer
des Schlosses Aichberg einen
Teil der Geschichte des Schlosses
mit, wie es seine Vorgänger getan
haben. Mit seiner 21. Ausstellung
stellt er Objekte derer aus,
die vor ihm das Schloss bewohnt
haben. Die wichtigsten Einflüsse
stammen laut Herrn Gril aus
der Zeit der Stainpeiss, in deren
Besitz sich das Schloss etwa 400
Jahre lang befand. Damalige Alltagsgegenstände
finden sich in
einem Glasschrank wieder und
sind heute wertvolle Zeitzeugen.
Auch die Geschichte rund
um das Schloss spiegelt sich in
diesem Haus wieder: Zwischen
1914 und 1918 war das Schloss
Flüchtlingsquartier für galizische
Flüchtlinge und Lazarett, im
2. Weltkrieg Kommando-Zentrale
der deutschen Wehrmacht
und Kriegsgefangenenlager.
Auch damalige Kleidungsstücke
zeugen von dieser Vergangenheit.
Herr Gril beschreibt es sehr
passend in seinen Texten: „Das
Schloss sammelt Menschen“,
und weiter: „Es kann also auch
ohne mich weiter gehen. Man
darf das nicht persönlich nehmen“.
Über die Jahre wird diese
Ausstellung immer wieder ergänzt,
neu interpretiert und geschärft.
❏ Stefanie Schadler
28.5.-30.9.
2016
BURG FESTENBURG
8251 Festenburg 1
0664 / 375 88 88
www.festenburg.at
Zeiträume 1616-2016
Ausstellung Burg Festenburg
28. Mai bis 30. September 2016
Dienstag bis Samstag: 10-12 Uhr
und 14-16 Uhr
Sonn- und feiertags: 14-16 Uhr
8251 Bruck an der Lafnitz
Festenburg: Eine Einhandschreibmaschine
aus den USA
um 1910.
was bleibt? gefundenes zur
geschichte eines schlosses
Ausstellung Schloss Aichberg
29. Mai bis 23. Oktober 2016
Sonntags 10 - 18 Uhr
8234 Rohrbach an der Lafnitz
28 Wechselland Zeitung | Juli 2016