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3-2016

Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement

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Juli/August/September 3/<strong>2016</strong> Jahrgang 10<br />

D 71589 18386<br />

F<br />

Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion<br />

Fadenkreuz-Generator für die Bildverarbeitung<br />

EVT, Seite 24<br />

RTI-Gießharze<br />

für extreme<br />

Belastungen<br />

Rampf, Seite 51<br />

Das Plus an Wärmeleitung<br />

CMC, Seite 52<br />

Hochtemperaturschutz<br />

und ESD-Konformität<br />

Steier, Seite 31


Editorial<br />

Zuverlässigkeit – die sichere Währung<br />

der Elektronik-Produktion<br />

Dipl.-Oec. Jana Yatsuk<br />

Market Manager<br />

Electronics & Energy<br />

Weiss Umwelttechnik GmbH<br />

Unsere Zukunft ist digital: Visionen wie Internet der Dinge, das vernetze Auto, Eye-<br />

Tracking und Wearables sind bereits heute ein fester Bestandteil unseres Lebens.<br />

Wir bedienen die Waschmaschine und die Heizung von unterwegs, die Jalousien an<br />

den Fenstern schließen und öffnen sich automatisch – je nach Sonneneinstrahlung und<br />

Windverhältnissen. Auch die industrielle Fertigung bleibt von der Digitalisierung nicht<br />

verschont: Industrie 4.0 und 3D-Druck krempeln derzeit die Produktion in vielen Bereichen<br />

um.<br />

Ohne die Elektronikkomponenten wie Sensoren, Optoelektronikbauteilen, Prozessoren<br />

und Konnektoren wäre die Digitalisierung kaum möglich: Erst deren Zusammenspiel<br />

versetzt uns in die Lage der immer weitreichenderen Datenerfassung und -verarbeitung.<br />

Diese Komponenten selbst unterliegen einem tiefgreifenden Wandel, Miniaturisierung<br />

schreitet unaufhaltsam voran. Die einzelnen Bausteine werden immer kleiner und<br />

leistungsfähiger, ihre Lebenszyklen immer kürzer. Gleichzeitig verändert die Anwendung<br />

innovativer Druckverfahren Produkte und Produktionsprozesse grundlegend. Glaubt man<br />

den Trendforschern, so steht die Mikrochip-Ära kurz vor ihrem Untergang.<br />

So der so: Je umfassender die virtuelle in unsere reale Welt eingreift, umso höher sind<br />

die Anforderungen an die Zuverlässigkeit elektronischer Komponenten und der auf ihnen<br />

basierenden Systeme. Ein Ausfall wie der Beinahe-Flugzeugabsturz wegen vereister<br />

Sensoren vor nicht allzu langer Zeit kann katastrophale Folgen haben. Im Ernstfall<br />

untergräbt er nicht nur massiv den Glauben an die Technologie und verlangsamt deren<br />

Durchsetzung, sondern kostet ganz real Menschenleben. Deswegen müssen einzelne<br />

Bausteine, aber auch ganze Systeme unter allen Bedingungen und jederzeit sicher<br />

funktionieren: bei Hitze, Kälte und abruptem Temperaturwechsel, bei hoher Luftfeuchtigkeit<br />

und direktem Kontakt mit Wasser, bei Erschütterung und in staubigen Umgebungen.<br />

Solchen Anforderungen sind nur Komponenten und Systeme gewachsen, die unter<br />

optimalen Bedingungen nach dem neuesten Stand der Technik gefertigt werden und in<br />

den entsprechenden Tests ihre dauerhafte, zuverlässige Einsatzfähigkeit unter Beweis<br />

stellen konnten. Dafür müssen die bestehenden Normen und Qualitätsstandards zeitnah<br />

weiterentwickelt und auf die neuen Technologien ausgeweitet, neue Testverfahren wenn<br />

nötig etabliert werden. Forschung und Industrie stehen gemeinsam in der Pflicht, diese<br />

Anpassungen stärker voranzutreiben.<br />

Mit steigenden Anforderungen an die Einsatzmöglichkeiten steigt auch der Bedarf an<br />

100%iger Qualitätskontrolle. Diese muss in den Prozess integrierbar sein, eine umfassende<br />

Rückverfolgbarkeit erlauben und ein sofortiges Eingreifen bei Abweichungen ermöglichen.<br />

Immer kürzer werdende Produktlebenszyklen verlangen eine höhere Präzision und<br />

schnellere Auswertung der Testergebnisse: Messdaten alleine und das Wissen um<br />

ein stattgefundenes Ereignis reichen nicht länger. Eine kombinierte Auswertung von<br />

Messdaten und Bildern kann hier wertvolle Erkenntnisse liefern.<br />

In der globalisierten Produktion müssen die Testergebnisse allen Prozessbeteiligten<br />

jederzeit zur Verfügung stehen und von überall her abrufbar sein. So spielen Vernetzung<br />

und Webfähigkeit, aber auch Benutzerfreundlichkeit eine zunehmend entscheidende<br />

Rolle. Die autonome Einzellösung, wie sie derzeit in Forschungs- und Entwicklungslabors<br />

noch häufig eingesetzt wird, wird in der F&E und der Qualitätssicherung von morgen ein<br />

Auslaufmodell sein.<br />

Dipl.-Oec. Jana Yatsuk<br />

3/<strong>2016</strong><br />

3


Inhalt<br />

Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion<br />

• Herausgeber und Verlag:<br />

beam-Verlag<br />

Krummbogen 14<br />

35039 Marburg<br />

Tel.: 06421/9614-0,<br />

Fax: 06421/9614-23<br />

www.beam-verlag.de<br />

Qualitätssicherung/Messtechnik:<br />

Messen, Testen, Qualität sichern<br />

Sensorik, Messtechnik und Qualitätssicherung<br />

entwickeln sich lt. AMA-Verband positiv. Der<br />

überwiegend mittelständisch geprägte Bereich hat im<br />

vergangenen Jahr neue Ingenieursstellen geschaffen.<br />

Mit unserem kleinen Lexikon behalten Sie den<br />

Überblick über das komplexe Fachgebiet 18<br />

• Redaktion:<br />

Ing. Frank Sichla<br />

Dipl.-Ing. Reinhard Birchel<br />

electronic-fab@beam-verlag.de<br />

• Anzeigenverwaltung:<br />

beam-Verlag<br />

Myrjam Weide<br />

m.weide@beam-verlag.de<br />

Tel.: 06421/9614-16, Fax: -23<br />

Frank Wege<br />

frank.wege@beam-verlag.de<br />

Tel.: 06421/9614-25, Fax: -23<br />

• Erscheinungsweise:<br />

4 Hefte jährlich<br />

• Satz und Reproduktionen:<br />

beam-Verlag<br />

• Druck + Auslieferung:<br />

Brühlsche Universitätsdruckerei<br />

Hinweis:<br />

Der beam-Verlag übernimmt, trotz sorgsamer<br />

Prüfung der Texte durch die Redaktion, keine<br />

Haftung für deren inhaltliche Richtigkeit.<br />

Handels- und Gebrauchs namen, sowie Warenbezeichnungen<br />

und dergleichen werden<br />

in der Zeitschrift ohne Kennzeichnungen<br />

verwendet. Dies berechtigt nicht zu der Annahme,<br />

dass diese Namen im Sinne der Warenzeichen-<br />

und Markenschutzgesetzgebung<br />

als frei zu betrachten sind und von jedermann<br />

ohne Kennzeichnung verwendet werden<br />

dürfen.<br />

Rubriken<br />

Editorial .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Inhalt.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Aus Forschung und Technik.. . . . . . . . . . 6<br />

Software .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8/47<br />

Produktion.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Materialien.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14/51<br />

Qualitätssicherung/Messtechnik.. . . . . 18<br />

Rund um die Leiterplatte.. . . . . . . . . . . . 28<br />

Mechanische Komponenten.. . . . . . . . . 33<br />

Löt- und Verbindungstechnik. . . . . . . . 34<br />

Speicherprogrammierung.. . . . . . . . . . . 37<br />

Lasertechnik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Dienstleister.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Produktionsausstattung. . . . . . . . . . . . . 46<br />

Aktuelles.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Rund um die Leiterplatte:<br />

Innovatives Nutzentrennen<br />

Seit dem Bau der ersten Leiterplatten Nutzentrennmaschine im Jahre 1989 werden<br />

bei Systemtechnik Hölzer Nutzentrenn- und Greifertechniken sowie der Leiterplatten-<br />

Vorrichtungsbau und die Tray Loader für die INT4646 in Kronberg bei Frankfurt/Main<br />

weiterentwickelt. 28<br />

Dienstleister:<br />

Simultaneous Engineering:<br />

Projektmanagement in Zeiten von<br />

Industrie 4.0<br />

Die Komplexität von Produktentwicklungen<br />

nimmt stetig zu, denn mit Umsetzung des<br />

Industrie-4.0-Gedankens in die Praxis werden<br />

einzelne Komponenten immer intelligenter,<br />

unter anderem, um die vertikale Integration<br />

zu optimieren. Beim Simultaneous<br />

Engineering werden Arbeitsabläufe, die traditionell<br />

nacheinander stattfinden, vermehrt<br />

parallel bearbeitet. 41<br />

Lasertechnik:<br />

Anwendungsorientierte<br />

Systemlösungen im<br />

Brennpunkt des Interesses<br />

Auf der diesjährigen LASYS, der internationalen<br />

Fachmesse für Systemlösungen in<br />

der Lasermaterialbearbeitung in Stuttgart,<br />

stellte Rofin wieder anwendungsorientierte<br />

Systemlösungen in den Mittelpunkt. 38<br />

4 3/<strong>2016</strong>


Inhalt<br />

Fachartikel<br />

Aus Forschung und Technik:<br />

So werden die thermischen Eigenschaften von<br />

Mikroelektronik-Geräten sichtbar<br />

Mikroelektronische Geräte der nächsten Generation werden ihre<br />

Leistungsmöglichkeiten nur dann voll ausschöpfen können, wenn die<br />

thermophysikalischen Eigenschaften der verwendeten Materialien<br />

noch besser erforscht sind 6<br />

Materialien:<br />

Geringer Platzbedarf - hohe Verformung<br />

Form-in-Place-Technik im Vergleich zu herkömmlichen vorgeformten<br />

Dichtungen für Abschirm- und Dichtungslösungen 14<br />

Software:<br />

Informationstransparenz in der gesamten Fertigung<br />

Fertigungstransparenz ist eine Grundvoraussetzung, wenn man<br />

zu den besten Herstellern zählen möchte. Diese haben einfachen<br />

und sofortigen Einblick in Produkt-, Prozess-, Qualitäts-, Test- und<br />

Materialinformationen des gesamten Fertigungsprozesses. 8<br />

Produktion:<br />

Sicher Entfeuchten in der<br />

Elektronikfertigung<br />

Bei der Fertigung elektronischer<br />

Baugruppen und Verarbeitung<br />

von Bauteilen muss es nicht<br />

immer so trocken sein, aber<br />

bei bestimmten Prozessen<br />

eine geringe Feuchte der<br />

Prozessluft von großem Vorteil<br />

und daher unabdingbar für die<br />

Langlebigkeit und Funktionalität<br />

von Flachbaugruppen. 12<br />

Qualitätssicherung:<br />

Piezoantriebe im echtzeitfähigen Autofokus-System<br />

Konventionelle Mikroskopie kann mit der Geschwindigkeit aktueller<br />

Automatisierungstechnik nicht Schritt halten. Neue Hochdurchsatz-<br />

Mikroskopiesysteme nutzen darum Piezoaktoren als Antriebe in ihren<br />

echtzeitfähigen Autofokus-Systemen 16<br />

3/<strong>2016</strong><br />

5


Aus Forschung und Technik<br />

So werden die thermischen Eigenschaften von<br />

Mikroelektronik-Geräten sichtbar<br />

Mikroelektronische Geräte der nächsten Generation werden ihre Leistungsmöglichkeiten nur dann voll<br />

ausschöpfen können, wenn die thermophysikalischen Eigenschaften der verwendeten Materialien noch besser<br />

erforscht sind<br />

Bei der Entwicklung von Elektronik-<br />

und Mikroelektronik-Geräten<br />

ist die Erfassung von transienten<br />

thermischen Daten unerlässlich,<br />

um die ordnungsgemäße<br />

Funktion eines bestimmten Bauteils<br />

oder Geräts überprüfen zu können.<br />

Darüber hinaus wird die Leistung von<br />

Mikroelektronik-Geräten der nächsten<br />

Generation von einem besseren<br />

Verständnis der thermophysikalischen<br />

Eigenschaften der verschiedenen<br />

Materialien abhängen, die in<br />

der Mikroelektronik-Industrie zum<br />

Einsatz kommen. An der US-amerikanischen<br />

University of Texas at<br />

Arlington erforscht das Team von<br />

Dr. Ankur Jain, der das dortige<br />

Mikro-Thermophysiklabor leitet,<br />

eine Vielzahl von Themen, die mit<br />

dem Wärmetransport auf der Mikroebene<br />

im Zusammenhang stehen.<br />

Dabei setzt das Labor zahlreiche<br />

moderne Geräte und Instrumente<br />

ein, zu denen auch Wärmebildkameras<br />

von Flir Systems gehören.<br />

So wird getestet<br />

Bei einem typischen Testexperiment<br />

werden auf einem Substrat<br />

aufgebrachte Mikro-Heizdrähte mit<br />

einer Stromversorgungsquelle verbunden.<br />

Dann wird das Gerät mittels<br />

Joulescher Wärme (Stromwärme)<br />

erwärmt. Dadurch entwickelt sich<br />

das Temperaturfeld des Substrats<br />

als eine Zeitfunktion.<br />

In den letzten Jahrzehnten war<br />

die Miniaturisierung ein entscheidender<br />

Entwicklungsfaktor für die<br />

Mikro elektronik-Industrie. Kleinere<br />

Geräte machen höhere Arbeitsgeschwindigkeiten<br />

und kompaktere<br />

Autoren<br />

Joachim Sarfels<br />

Flir Systems GmbH,<br />

Sales Manager Science<br />

Frank Liebelt<br />

freier Journalist, Frankfurt<br />

Die Flir A6703sc eignet sich optimal u.a. zum Erfassen von Hochgeschwindigkeits-Wärmeereignissen<br />

Systeme möglich. Der in der Nanotechnologie<br />

und Dünnfilmverarbeitung<br />

erzielte Fortschritt wird zunehmend<br />

auch in anderen technologischen<br />

Bereichen, wie Photovoltaikzellen,<br />

thermo elektrischen Materialien<br />

und mikro-elektromechanischen<br />

Systemen (MEMS), genutzt.<br />

Die thermischen Eigenschaften<br />

dieser Materialien und Geräte besitzen<br />

oftmals eine entscheidende<br />

Bedeutung für die kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung derartiger Techniksysteme.<br />

Dennoch bestehen<br />

hinsichtlich des Wärmetransports<br />

in diesen Systemen immer noch<br />

zahlreiche offene Fragen. Und um<br />

jede dieser Fragen effizient beantworten<br />

zu können, muss man den<br />

Wärmetransport in diesen Materialien<br />

auf der Mikroebene bis ins<br />

Detail verstehen.<br />

Wärmeverteilung in 3D-ICs<br />

Dr. Ankur Jain leitet das Mikro-<br />

Thermophysiklabor, in dem er und<br />

seine Studenten Forschungsarbeiten<br />

zum Wärmetransport auf<br />

der Mikro-Ebene, zu Energiegewinnungs-Systemen,<br />

zum Wärmemanagement<br />

bei Halbleitern, zur<br />

Biowärme-Übertragung und anderen<br />

zugehörigen Themen ausführen.<br />

Die Wärmeverteilung in dreidimensional<br />

integrierten Schaltkreisen (3D-<br />

ICs) stellt nach wie vor eine bedeutende<br />

technologische Herausforderung<br />

dar und hat trotz der enormen<br />

Anzahl von wissenschaftlichen Studien,<br />

die in den letzten ein bis zwei<br />

Jahrzehnten zu diesem Thema ausgeführt<br />

wurden, bislang eine umfassende<br />

Einführung dieser Technologie<br />

verhindert. Deshalb führen die<br />

Forscher im Mikro-Thermophysiklabor<br />

Experimente durch, mit denen<br />

sie die wichtigsten thermischen<br />

Eigenschaften von 3D-ICs messen<br />

und analytische Modelle entwickeln<br />

können, um den gesamten<br />

Wärmetransportprozess zu verstehen,<br />

der in einem 3D-integrierten<br />

Schaltkreis stattfindet.<br />

Messung von Temperaturfeldern<br />

Dünnschichtmaterialien, wie<br />

Dünnfilm, sind seit ihrem Aufkommen<br />

ein unverzichtbarer Bestandteil<br />

von Mikroelektronik – viele Funktionen,<br />

die auf einem Chip ablaufen,<br />

wären ohne sie undenkbar. Um das<br />

thermische Verhalten von Dünn-<br />

Bei einem typischen Testexperiment werden auf einem Substrat aufgebrachte<br />

Mikro-Heizdrähte mit einer Stromversorgungsquelle verbunden.<br />

Dann wird das Gerät mittels Joulescher Wärme (Stromwärme)<br />

erwärmt. Dadurch entwickelt sich das Temperaturfeld des Substrats<br />

als eine Zeitfunktion<br />

6 3/<strong>2016</strong>


Aus Forschung und Technik<br />

Dr. Ankur Jain: „Die ResearchIR-Software von FLIR hat die Zusammenarbeit<br />

deutlich verbessert – und zwar nicht nur in unserem Team, sondern<br />

auch zwischen uns und anderen Teams.“<br />

3/<strong>2016</strong><br />

schichtmaterialien genau verstehen<br />

zu können, müssen wir dazu<br />

in der Lage sein, die thermischen<br />

Eigenschaften mit der sich entwickelnden<br />

Mikrostruktur und -morphologie,<br />

die wiederum mit dem<br />

Depositionsverfahren zusammenhängt,<br />

miteinander in Bezug zu<br />

bringen. Dadurch sollte es möglich<br />

sein, Eigenschaften wie die Leitfähigkeit,<br />

das Kompressionsmodul,<br />

die Stärke und thermische Grenzwiderstände<br />

zu ermitteln.<br />

Dr. Ankur Jain: „Wir interessieren<br />

uns besonders für die zeitliche<br />

Entwicklung eines Temperaturfelds<br />

bei einem Mikrogerät. Indem wir die<br />

thermischen Eigenschaften des Substrats<br />

messen, versuchen wir, die<br />

grundlegenden Eigenschaften der<br />

Wärmeübertragung auf der Mikroebene<br />

zu verstehen. Die ResearchIR-Software<br />

von Flir hat geholfen,<br />

dieses Verständnis deutlich<br />

zu verbessern.“<br />

Bei Elektronik entsteht Wärme<br />

oftmals als unerwünschter Nebeneffekt<br />

der eigentlichen Gerätefunktion.<br />

Deshalb ist es wichtig, das transiente<br />

thermische Phänomen bei<br />

Dünnschichtmaterialien komplett zu<br />

verstehen. „Wenn wir herausfinden,<br />

wie der Wärmefluss in einem Mikrosystem<br />

abläuft, können wir Überhitzungsprobleme<br />

effizient minimieren.<br />

Das hilft uns dabei, bessere<br />

Mikrosysteme zu entwickeln<br />

und fundiertere Entscheidungen<br />

bei der Materialauswahl zu treffen.<br />

Beispielsweise haben wir eine Vergleichsstudie<br />

zu den Wärmetransporteigenschaften<br />

der verschiedenen<br />

Dünnschichtmaterialien ausgeführt.“<br />

Dr. Ankur Jain erklärt weiter:<br />

„Bei einem typischen Testexperiment<br />

verbinden wir auf einem Substrat<br />

liegende Mikro-Heizdrähte mit<br />

einer Stromversorgungsquelle, dann<br />

legen wir eine sehr geringe elektrische<br />

Spannung an, und das Gerät<br />

wird mittels Stromwärme erwärmt.<br />

Dadurch entwickelt sich das Temperaturfeld<br />

des Substrats als eine<br />

Zeitfunktion.“<br />

Geeignete Wärmebildkameras<br />

Um die Temperatur von Mikroelektronik-Geräten<br />

zu messen,<br />

hat das Team von Dr. Ankur Jain<br />

bereits zahlreiche verschiedene<br />

technische Hilfsmittel, wie Thermoelemente,<br />

verwendet. Eine der größten<br />

Herausforderungen bei dieser<br />

Technik ist jedoch, dass Thermoelemente<br />

Temperaturwerte immer<br />

nur an einem einzigen Punkt messen<br />

können. Deshalb entschloss<br />

sich Dr. Jain dazu, Wärmebildkameras<br />

von Flir einzusetzen, um<br />

einen vollständigen visuellen Eindruck<br />

vom gesamten Temperaturfeld<br />

zu gewinnen.<br />

Die Flir A6703sc wurde speziell<br />

für Anwendungen wie Elektronikinspektionen,<br />

medizinische Thermografie,<br />

Fertigungsüberwachung und<br />

zerstörungsfreie Materialprüfung<br />

entwickelt. Die Kamera eignet sich<br />

optimal zum Erfassen von Hochgeschwindigkeits-Wärmeereignissen<br />

und sich schnell bewegenden Zielen.<br />

Dank kurzer Belichtungszeiten<br />

Dr. Ankur Jain: „Wir interessieren uns besonders für die zeitliche Entwicklung<br />

eines Temperaturfelds bei einem Mikrogerät. Indem wir die<br />

thermischen Eigenschaften des Substrats messen, versuchen wir, die<br />

grundlegenden Eigenschaften der Wärmeübertragung auf der Mikroebene<br />

zu verstehen.“<br />

kann der Benutzer die Bewegung<br />

„einfrieren“ und präzise Temperaturmessungen<br />

vornehmen. Die Bildausgabe<br />

der Kamera lässt sich im<br />

Teilbildformat (Windowing) auf eine<br />

Bildrate von 480 fps erhöhen, um<br />

auch schnellere thermische Ereignisse<br />

präzise zu beschreiben und<br />

sicherzustellen, dass während einer<br />

Überprüfung keine wichtigen Daten<br />

verloren gehen.<br />

„Bei den Geräten, die uns interessieren,<br />

treten die thermischen<br />

Phänomene, die wir messen wollen,<br />

besonders schnell und spontan<br />

auf. Deshalb benötigen wir aussagekräftige<br />

Daten für den gesamten<br />

Messbereich und nicht nur für einzelne<br />

Messpunkte“, sagt Dr. Ankur<br />

Jain. „Die A6703sc hat uns dabei<br />

geholfen, denn sie liefert besonders<br />

feine Detailmesswerte.”<br />

Thermoanalyse-Software<br />

Das Team von Dr. Ankur Jain<br />

verwendet zusätzlich die Analysesoftware<br />

Flir ResearchIR für Forschungs-<br />

und Wissenschaftsanwendungen.<br />

ResearchIR ist eine leistungsfähige<br />

und benutzerfreundliche<br />

Thermoanalyse-Software zur<br />

Steuerung und Kontrolle von Kamerasystemen,<br />

zur Hochgeschwindigkeits-Datenaufzeichnung<br />

sowie zur<br />

Analyse und Berichterstattung von<br />

Echtzeit- und Wiedergabedaten.<br />

„Die ResearchIR-Software hat<br />

sich als überaus nützlich erwiesen,<br />

insbesondere ihre Möglichkeit, die<br />

aufgenommenen Wärmebilder zu<br />

speichern und anschließend zur<br />

weiteren Analyse auf mehrere PCs<br />

zu übertragen“, so Dr. Jain.<br />

Hinweis: Die Bilder zeigen eventuell<br />

nicht die tatsächliche Auflösung<br />

der Kamera, sondern dienen nur<br />

zur Veranschaulichung.<br />

Flir Systems GmbH<br />

www.flir.com<br />

Dr. Ankur Jain: „Indem wir die<br />

thermischen Eigenschaften des<br />

Substrats messen, versuchen wir,<br />

die grundlegenden Eigenschaften<br />

der Wärmeübertragung auf der<br />

Mikroebene zu verstehen<br />

7


Software<br />

Informationstransparenz in der gesamten<br />

Fertigung<br />

Wenn es nicht sichtbar ist, kann es<br />

nicht gemessen werden und wenn<br />

es nicht gemessen werden kann,<br />

kann es nicht verbessert werden.<br />

Dies ist die Grundphilosophie vieler<br />

erfolgreicher Hersteller auf der<br />

ganzen Welt. „Manu facturing Excellence“<br />

kann nur durch Transparenz<br />

der Fertigungsprozesse entstehen.<br />

Fertigungstransparenz ist eine<br />

Grundvoraussetzung, wenn man<br />

zu den besten Herstellern zählen<br />

möchte. Diese haben einfachen und<br />

sofortigen Einblick in Produkt-, Prozess-,<br />

Qualitäts-, Test- und Materialinformationen<br />

des gesamten Fertigungsprozesses.<br />

Die Vorteile eines<br />

solchen Einblicks sind auch anderen<br />

Fertigungsbetrieben bekannt<br />

und dennoch erreichen viele dieses<br />

Ziel nur schwer. Dieses White Paper<br />

identifiziert die Grundelemente der<br />

Informationstransparenz und untersucht<br />

die unterschiedlichen technischen<br />

Ansätze zur Erreichung<br />

einer solchen transparenten Fertigung.<br />

Schließlich werden die wirtschaftlichen<br />

Auswirkungen der<br />

unterschiedlichen Ansätze verglichen.<br />

Autor<br />

Jason Spera, CEO von Aegis<br />

Software<br />

Bild 1: Individuelle Berichte geben den Nutzern zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Daten<br />

Fertigungsdaten müssen<br />

eindeutig, präzise und zeitnah<br />

verfügbar sein<br />

Qualitäts- und Performance-<br />

Daten stehen bei jedem erfolgreichen<br />

Fertigungsprozess im Mittelpunkt,<br />

daher ist es wichtig, dass alle<br />

Systeme und Vorgänge in der Fertigung<br />

Informationen auf eine sinnvolle<br />

Art und Weise messen, sammeln<br />

und aufbereiten. Alle Daten<br />

müssen miteinander verbunden<br />

werden: vom eingehenden Material<br />

über Material-Management,<br />

Produktion, Test, Qualitätskontrolle,<br />

Verpackung und den Weg bis zum<br />

Versand und sogar bis hin zu After-<br />

Market-Dienstleistungen.<br />

Die Debatte über Transparenz<br />

beschränkt sich oft auf die Prozesse<br />

innerhalb der Fabrikmauern, aber<br />

der größte Nutzen wird mit einem<br />

ganzheitlichen Ansatz zur Transparenz<br />

der gesamten Wertschöpfungskette<br />

erreicht. Tatsächlich sind<br />

Disziplinen wie Six Sigma, Industrie<br />

4.0, die papierlose Fabrik oder<br />

Lean-Techniken am erfolgreichsten,<br />

wenn sie entlang der gesamten Lieferkette<br />

angewandt werden.<br />

Sammeln und Speichern von<br />

Daten<br />

Die grundlegenden Anforderungen<br />

sind also das Sammeln und<br />

Speichern von Daten, die jedoch<br />

weitgehend wertlos sind, wenn sie<br />

weder Verbesserung noch Korrekturmaßnahmen<br />

oder Manufacturing<br />

Excellence ermöglichen. Der erklärte<br />

Nutzen entsteht nur, wenn die Daten<br />

korrekt analysiert und den richtigen<br />

Personen in geeigneter Weise und<br />

zum richtigen Zeitpunkt angezeigt<br />

werden. Die korrekten Daten zeitnah<br />

der richtigen Person in einer<br />

Weise präsentieren, die es ermöglicht,<br />

optimal handeln zu können –<br />

das ist die beste Formel zur Etablierung<br />

einer nachhaltigen „Operational<br />

Excellence“.<br />

Überall besteht Bedarf an<br />

aktuellen und präzisen Daten<br />

Die Redensart „Ich kann den Wald<br />

vor lauter Bäumen nicht sehen“ trifft<br />

zu, wenn Fertigungsdaten in einem<br />

unorganisierten Format womöglich<br />

der falschen Zielgruppe zur<br />

Verfügung gestellt werden. Qualitäts-<br />

und Performance-Daten können<br />

nur optimal genutzt werden,<br />

wenn man sie so darstellen kann,<br />

dass eine Analyse und Interpretation<br />

für den Anwender in der Fertigung<br />

möglich ist. Dies bedeutet<br />

nicht, alle Daten mit einer großen<br />

Anzahl von Leistungsindikatoren<br />

oder Messwerten an nur eine Person<br />

zu liefern. Vielmehr ist es erforderlich,<br />

die Daten so bereitzustellen,<br />

dass jeder Mitarbeiter optimale<br />

Ergebnisse erzielen kann. Für den<br />

Bediener an der Fertigungslinie<br />

sollten die Daten kompakt sein und<br />

lediglich Elemente wie Maschinenleistung,<br />

Betriebszeit oder Materialmangel<br />

beinhalten. Ein Qualitätsingenieur<br />

benötigt beispielhaft Informationen<br />

über die Leistung eines<br />

bestimmten Produkts im Test, um<br />

mögliche Gründe für Fehler zu analysieren.<br />

Der Produktionsplaner<br />

hingegen braucht Einsicht in ganz<br />

andere Daten, um besser planen<br />

zu können und Was-wäre-wenn-<br />

Szenarien bei geänderten Losgrößen<br />

oder bei Störungen in der Lieferkette<br />

zu erstellen.<br />

Über die gesamte Organisation<br />

hinweg – von der Fertigung bis zur<br />

Unternehmensleitung – besteht<br />

Bedarf an aktuellen und präzisen<br />

8 3/<strong>2016</strong>


Software<br />

Bild 2: Echtzeit-Dashboards werden in einer einfachen Drag-and-Drop-Umgebung erstellt, ganz ohne SQL- oder Programmierkenntnisse<br />

Daten. Die Daten, die dem Bediener<br />

helfen, die Rüstzeiten des Produktionsprozesses<br />

zu beschleunigen,<br />

beinhalten auch Daten, die es der<br />

Unternehmensleitung ermöglichen,<br />

in die richtigen Betriebsanlagen zu<br />

investieren oder Outsourcing-Entscheidungen<br />

zu treffen. Die transparente<br />

Fertigung ist eine unternehmensweite<br />

Strategie mit unternehmensweitem<br />

Wert.<br />

Nachdem der klare und unbestreitbare<br />

Wert der datentransparenten<br />

Fertigung festgestellt wurde,<br />

stellt sich die Frage was nötig ist,<br />

um Informationen transparent und<br />

für das Unternehmen nützlich zu<br />

machen.<br />

Benötigte Daten sind Funktionsund<br />

Personen abhängig<br />

Die Arten von Daten die erforderlich<br />

sind, um eine Fertigung transparent<br />

zu machen, hängen direkt mit<br />

den Aktivitäten und Funktionen von<br />

den Personen zusammen, die diese<br />

Informationen in ihrem Arbeitsprozess<br />

benötigen. Es werden entweder<br />

Echtzeit- oder historische Daten<br />

benötigt. Diese werden dem Benutzer<br />

in verschiedenen Formaten geliefert,<br />

z.B. Dashboards, Analysen,<br />

Berichte und jüngst auch mobile<br />

Anwendungen für den Zugriff von<br />

unterwegs.<br />

Echtzeit-Informationen auf dem<br />

Dashboard<br />

Echtzeit-Informationen werden<br />

am häufigsten über Dashboards<br />

dargestellt. Produktionstechniker<br />

oder Linien-Manager verwenden<br />

diese Art der Datendarstellung, um<br />

die Leistung der Fertigungslinie zu<br />

erkennen und gegebenenfalls zu<br />

verbessern. Die Fertigungsdaten<br />

müssen unverzüglich zur Verfügung<br />

stehen, denn jede Verzögerung<br />

kann Maschinenstillstände<br />

bedeuten und hat damit weitreichende<br />

Folgen für die gesamte<br />

Produktion. Datenverzögerungen<br />

können auch zu Qualitätsproblemen<br />

und Kostenerhöhungen führen,<br />

da sich der Anteil an fehlerhaften<br />

Baugruppen erhöhen kann, während<br />

Korrekturmaßnahmen ergriffen<br />

werden. Die Daten werden am<br />

besten in einer aussagekräftigen<br />

Grafik dargestellt. Zusätzlich können<br />

Grafiken mit starken visuellen<br />

und auch akustischen Signalen<br />

angereichert werden, sobald ein<br />

potenzielles Problem aufzutreten<br />

droht. Damit ist die Notwendigkeit für<br />

sofort verfügbare Daten offensichtlich:<br />

Je schneller die Benachrichtigung,<br />

desto schneller die Reaktion<br />

zur Fehlervermeidung oder -beseitigung.<br />

Historische Daten sind für<br />

die Arbeitsbereiche Produktionskontrolle,<br />

Entwicklung und Qualitätsdatenmanagement<br />

erforderlich und<br />

bieten die Möglichkeit der Überwachung,<br />

Analyse und Anpassung der<br />

Produktion basierend auf dem Vergleich<br />

von aktuellen und historischen<br />

Daten. An dieser Stelle kommt die<br />

Rückverfolgbarkeit ins Spiel. Historische<br />

Qualitäts- und Performance-<br />

Daten zurückverfolgen zu können,<br />

ist ein wesentlicher Grundstein eines<br />

jeden Manu facturing-Excellence-<br />

Systems, um für ein Produktionsunternehmen<br />

einen Mehrwert, Kostensenkungen<br />

und Risikominderung zu<br />

ermöglichen. Das Wort „historisch“<br />

umfasst hierbei alles Geschehene.<br />

Wenn es nicht in Echtzeit ist, ist es<br />

historisch. Historische Daten können<br />

auf unterschiedliche Art und Weise<br />

übertragen und dargestellt werden.<br />

Geeignete Berichte und detaillierte<br />

Analysen sind die Grundlagen eines<br />

jeden transparenten Systems. Die<br />

darin enthaltenen Details sind unerlässlich<br />

sowohl für Entscheidungen<br />

bzgl. Produktauswahl, Geschäftsund<br />

Marktplanung als auch für<br />

die ganze Bandbreite der Supply-<br />

Chain-Entscheidungen, wie Lieferantenauswahl,<br />

Logistik-Programmierung<br />

und Fulfillment-Lösungen.<br />

Heute sind die Methoden der<br />

Datenbereitstellung ein kritischer<br />

Faktor für Unternehmen. Die Mitarbeiter<br />

sind mobil und müssen dementsprechend<br />

auch mobilen Zugang<br />

zu den Daten haben. Der Einsatz<br />

von Smartphones und Tablets ist<br />

sprunghaft gestiegen und die Mitarbeiter<br />

nutzen zusätzlich auch ihre<br />

persönlichen Geräte am Arbeitsplatz.<br />

Daher muss jedes System<br />

zur Datentransparenz die Daten<br />

unbedingt auch über Anwendungen<br />

auf Smartphone und Tablet sichtbar<br />

machen.<br />

Die richtigen Daten auswählen<br />

und darstellen<br />

Wissen ist Macht und die Macht,<br />

die erforderlichen Informationen<br />

und deren Darstellungsweise<br />

auszuwählen, sollte in die Hände<br />

derer gelegt werden, die diese<br />

Daten auch nutzen. Viele Unternehmen<br />

machen es sich einfach<br />

und beauftragen die IT-Abteilung<br />

damit, verschiedene Dashboards<br />

– und damit eine Art Universallösung<br />

– zu entwickeln. Dies ist zum<br />

einen eine zusätzliche Aufgabe für<br />

IT-Teams, die in den meisten Fällen<br />

ohnehin überlastet sind. Noch gravierender<br />

ist allerdings, dass eine<br />

solche interne IT-Lösung nicht die<br />

maßgeschneiderten Informationen<br />

liefert, die z.B. in der Produktion<br />

benötigt werden. Die Dashboards<br />

3/<strong>2016</strong><br />

9


Software<br />

Bild 3: Echtzeit-Informationen werden am häufigsten über Dashboards<br />

dargestellt<br />

von den Personen erstellen zu lassen,<br />

die Nutzen daraus ziehen, ist<br />

der einzige Weg die Mitarbeiter zu<br />

befähigen und sicherzustellen, dass<br />

sie genau das bekommen, was sie<br />

für ihre Arbeit benötigen. Lösungen<br />

sind genau dann am besten, wenn<br />

dem Benutzer die Verantwortung<br />

für das Design der Dashboards<br />

gegeben wird.<br />

Die denkbar schlechteste Lösung<br />

bieten Systeme, bei denen die Verantwortung<br />

für die Konfiguration<br />

einem Systemintegrator oder unabhängigen<br />

Anbieter überlassen wird.<br />

Flexibilität ist besonders auch in der<br />

Anfangsphase wichtig. Dashboards<br />

und Konfigurationen dürfen nicht<br />

starr sein, sondern müssen ständig<br />

weiterentwickelt und verbessert<br />

werden können. Heute können ganz<br />

andere Daten benötigt werden als<br />

morgen. Außerdem wird nicht jedes<br />

Dashboard gleich beim ersten Mal<br />

optimal sein. Die Benutzer müssen<br />

ihr System auch im Laufe der Zeit<br />

noch anpassen können.<br />

Konfigurierbare Dashboards<br />

sind ein wesentliches Merkmal<br />

eines erfolgreichen Systems und<br />

stehen im Mittelpunkt der transparenten<br />

Fertigung. Die Konfiguration<br />

sollte so einfach funktionieren<br />

wie Drag & Drop: Einfach ein<br />

Element in die Arbeitsfläche ziehen<br />

und dann festlegen, von wo<br />

es seine Daten beziehen soll und<br />

wie sie genau angezeigt werden<br />

sollen. Das muss ohne Input vom<br />

IT-Team und in jedem Fall ohne<br />

Kodierung, SQL- oder IT-Wissen<br />

möglich sein, ansonsten kann die<br />

Datenpräsentation nicht mit dem<br />

Unternehmen und den vom Team<br />

benötigten Anforderungen Schritt<br />

halten. Nicht alle Dashboards müssen<br />

Echtzeit-Informationen abbilden.<br />

Einige müssen vielleicht nur<br />

stündlich, täglich oder sogar nur<br />

wöchentlich aktualisiert werden.<br />

In der Regel drucken Fertigungen<br />

Diagramme mit den monatlichen<br />

Qualitäts- und Produktionsdaten<br />

aus und hängen sie an eine Pinnwand<br />

oder an ein schwarzes Brett<br />

in der Fertigung. Eine moderne<br />

transparente Fertigung verwendet<br />

stattdessen Bildschirme, auf<br />

denen sich aussagekräftige Analysen<br />

regelmäßig aktualisieren.<br />

Diese visualisierten Daten sind<br />

im Wesentlichen ein Hybrid zwischen<br />

einem Echtzeit-Dashboard<br />

und einem Bericht, der Informationen<br />

liefert, die in einem vorbestimmten<br />

Zeittakt aktualisiert<br />

werden.<br />

Einfache Konfiguration<br />

Berichte und Analysen sollten<br />

bei Erstellung und Änderung die<br />

gleiche Flexibilität aufweisen und<br />

ganz einfach von einem Benutzer<br />

konfiguriert werden. Anderenfalls<br />

wird jeder neue Bericht und jede<br />

geringfügige Änderung an einem<br />

vorhandenen Bericht teuer und zeitaufwändig.<br />

Nur mit einem Berichtssystem,<br />

das Data Mining über eine<br />

grafische Oberfläche und die Datenabfrage<br />

durch visuelle Interpretation<br />

mit Diagrammen und Datensätzen<br />

ermöglicht, kann man den sich<br />

ständig ändernden Anforderungen<br />

an Datenanalysen in einer wirklich<br />

transparenten Fertigung gerecht<br />

werden. Natürlich sollten wenn<br />

nötig individuelle Datenabfragen<br />

möglich sein. Das sollte aber nicht<br />

der einzige Weg sein. Eine flexible<br />

Berichterstattung ist äußerst wertvoll,<br />

wenn Teams zusammenkommen<br />

um ein bestimmtes Problem zu<br />

beheben – die Informationstransparenz<br />

ermöglicht bei Bedarf einen<br />

noch tieferen Einblick in bestimmte<br />

Zusammenhänge.<br />

Automatische Bereitstellung<br />

von Berichten<br />

Neben Berichten, die auf Abruf<br />

oder bei Bedarf erzeugt werden,<br />

sollte das moderne Datensystem<br />

regelmäßig Berichte automatisch<br />

bereitstellen. Oft benötigen Mitarbeiter<br />

diese Daten dringend, scheuen<br />

aber die Zeit, sich in ein System einzuloggen<br />

und einen Bericht zu erstellen<br />

bzw. abzurufen. Das moderne<br />

Informationssystem sollte automatisch<br />

erzeugte Berichte regelmäßig<br />

an die Personen senden,<br />

die sie benötigen. Diese automatisch<br />

erzeugten Berichte können<br />

für eine einzelne Arbeitsschicht,<br />

täglich, wöchentlich oder sogar<br />

monatlich generiert werden und<br />

heben wichtige Daten und Trends<br />

hervor, die zielgerichtete Entscheidungen<br />

ermöglichen.<br />

Die Benutzer-Konfiguration der<br />

Datenanalysen und Flexibilität bei<br />

der Berichtserstellung muss unabhängig<br />

von der Art des verwendeten<br />

Geräts gewährleistet sein.<br />

Auch auf mobilen Geräten müssen<br />

die gleichen Daten angezeigt<br />

werden und die gleiche Anpassbarkeit<br />

möglich sein. Damit die Mitarbeiter<br />

unterwegs auf die entsprechenden<br />

Daten zugreifen und bei<br />

Notfällen schnell handeln können,<br />

müssen Dashboards gleichermaßen<br />

für Smartphone bzw. Tablet, Desktop<br />

oder für ein Shop-Floor-basiertes<br />

Display erstellt werden können.<br />

Reporting-Tools für große<br />

Datenmengen<br />

Neben der Tatsache, dass Mitarbeiter<br />

mobil sind, muss ein globales<br />

Dateninformations system berücksichtigen,<br />

dass Produktionen über<br />

eine einzelne Fertigung oder einen<br />

einzigen Standort hinausgehen. Mit<br />

Unternehmen und Lieferketten, die<br />

zunehmend global agieren, müssen<br />

Reporting-Tools die Möglichkeit bieten,<br />

dass Gruppen von Mitarbeitern<br />

auf große Datenmengen über mehrere<br />

Anlagen in verschiedenen geografischen<br />

Regionen Zugriff haben.<br />

Gegebenenfalls muss sogar über<br />

mehrere Fremdfirmen hinweg eine<br />

Datenanalyse möglich sein, sofern<br />

ein Informationssystem mit einer<br />

teilweisen oder vollständigen Auslagerung<br />

der Produkte, Prozesse<br />

und Daten realisiert wurde.<br />

Kollaborative Datenerhebung<br />

kann in einem Team-Meeting<br />

äußerst wertvoll sein, um die Ursache<br />

eines bisher nicht vollständig<br />

gelösten Problems zu erkennen.<br />

Statische Berichte oder Excel-Tabellen<br />

allein sind selten schlüssig. Ein<br />

tiefer Einblick in Echtzeit-Daten klärt<br />

hingegen Ursachen und führt zielgerichtet<br />

zu Lösungen.<br />

Zwei Lösungen, zwei Ergebnisse<br />

Wenn es um den Erwerb einer<br />

Lösung geht, die die transparente<br />

Fertigung beinhaltet, lassen sich<br />

zwei gegensätzliche Lösungsansätze<br />

unterscheiden: die kundenspezifische<br />

Lösung und die Bereitstellung<br />

einer Lösung, die den Nutzer<br />

selbst in die Lage zur Datenbe-<br />

Bild 4: Mobile Anwendungen ermöglichen den Benutzern die Abfrage<br />

von Tracebility-, WIP- und Qualitätsdaten von jedem beliebigen Ort aus<br />

10 3/<strong>2016</strong>


Software<br />

Bild 5: Historische Daten müssen übersichtlich und intuitiv aufbereitet sein, so dass jeder kleinere Änderungen an den Analysen durchführen<br />

kann<br />

reitstellung, -analyse und -optimierung<br />

versetzt.<br />

Der kundenspezifische Ansatz<br />

erscheint auf den ersten Blick vielleicht<br />

attraktiv, da verschiedene<br />

Lösungen für einzelne Dashboards<br />

oder Berichte bei der Inbetriebnahme<br />

des Systems für alle möglichen<br />

Ereignisse bereitgestellt werden.<br />

Diese Lösung ist jedoch langfristig<br />

am starrsten und erfordert die<br />

meiste Neuprogrammierung seitens<br />

der IT, entweder vom Integrator oder<br />

dem Systemanbieter.<br />

Der Nutzer agiert selbst<br />

Das alternative Lösungskonzept<br />

der anwendereigenen Handlungskompetenz<br />

hingegen befähigt die<br />

Mitarbeiter, ihre eigenen Outputs<br />

und Dashboards zu erstellen, was<br />

viel mehr zum Erfolg des Systems<br />

beiträgt als die kundenspezifische<br />

Variante. Erstens ist kein detailliertes<br />

Pflichtenheft erforderlich, das später<br />

ohne Abweichung umgesetzt werden<br />

muss und dabei viel Zeit- und Ressourcenaufwand<br />

beansprucht. Ein<br />

solches Pflichten- oder Lastenheft<br />

kann lediglich die Anforderungen an<br />

die Lösung aus seiner Augenblickssicht<br />

widerspiegeln, egal wie detailliert<br />

und umfassend es ist. Zweitens<br />

führt die Handlungskompetenz derjenigen,<br />

die das System und die<br />

Ergebnisse auch nutzen, zu einer<br />

wesentlich höheren Akzeptanz des<br />

Systems. Diese kompetenten Nutzer<br />

haben jeweils ihre eigenen relevanten<br />

Informationen auf ihrer eigenen<br />

Plattform und demzufolge auch<br />

ein Eigeninteresse am erfolgreichen<br />

Einsatz des Systems. Drittens verändert<br />

sich damit das System so<br />

dynamisch wie Ihr Unternehmen<br />

oder die Produktion sich ändert, je<br />

nachdem wie es das Geschäftsumfeld<br />

oder die Kundennachfrage<br />

erfordert.<br />

Bei der Auswahl einer der beiden<br />

genannten Lösungen sollten die<br />

Inbetriebnahme kosten unbedingt<br />

mit in Erwägung gezogen werden.<br />

Eine maßgeschneiderte Lösung<br />

mag auf ersten Blick vielleicht das<br />

beste Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

bieten, aber sie führt ohne Zweifel<br />

zu endlosen Folgekosten für<br />

zusätzliche Anpassungen und spätere<br />

Systemaktualisierungen. Damit<br />

ergeben sich zusätzliche erhebliche<br />

Zeitverluste und Flexibilitätseinbußen<br />

beim Unternehmen, die später<br />

weit über den anfänglichen niedrigen<br />

Grund kosten einer kundenspezifischen<br />

Lösung liegen.<br />

Fazit<br />

Transparenz, Rückverfolgbarkeit,<br />

Sichtbarkeit, Dynamik und die Fähigkeit,<br />

Daten so abzurufen und zu liefern,<br />

dass sie eine schnelle Antwort<br />

auf jede Frage ermöglichen – das<br />

unterscheidet in unserer heutigen<br />

Zeit erfolgreiche Unternehmen von<br />

ihren Wettbewerbern.<br />

Der Lösungsansatz mit völlig<br />

transparenten Produktionsinformationen<br />

hat einen positiven Einfluss<br />

auf das Unternehmen, der<br />

die Kosten der Erstinvestition um<br />

ein Vielfaches übertrifft. Die in diesem<br />

Ansatz stärker selbst eingebundenen<br />

Mitarbeiter sind eher dazu<br />

bereit, mehr Eigeninitiative bei der<br />

Lösung von Herausforderungen im<br />

Unternehmen und für den Kunden<br />

zu zeigen. Sie sind proaktiver und<br />

setzen sich für Verbesserungen von<br />

Prozessen durch Eigeninitiative ein.<br />

Das führt zur Erhöhung der Produktivität,<br />

Reduzierung von Ausschuss<br />

und zu Kostensenkungen.<br />

Sichtbarkeit und Transparenz der<br />

Produktionsdaten sind auch für den<br />

Kunden äußerst wichtig. Die Fähigkeit,<br />

die Kundenbindung zu wahren<br />

und auszubauen hängt direkt damit<br />

zusammen, wie ein Lieferant eingeschätzt<br />

wird: ob offen und ehrlich,<br />

ob flexibel und agil und ob schnell<br />

in der Reaktion auf Bedürfnisse.<br />

Die Wahl des richtigen Lösungsansatzes<br />

und -systems zur transparenten<br />

Visualisierung der Produktionsdaten<br />

kann für den Erfolg<br />

eines Unternehmens und dessen<br />

Fähigkeit, seinen Markt zu bedienen,<br />

ausschlaggebend sein.<br />

• Aegis Software<br />

infode@aiscorp.com<br />

www.aiscorp.com<br />

3/<strong>2016</strong><br />

11


Trockene Luft - Fluch oder Segen?<br />

Produktion<br />

Sicher Entfeuchten in der Elektronikfertigung<br />

In 4053 m Höhe auf einem antarktischen<br />

Plateau namens Ridge<br />

A liegt einer der nicht nur stillsten<br />

und kältesten, sondern auch der<br />

trockensten Flecken auf unserer<br />

Erde. Aber es gibt noch weitere<br />

„natürliche“ sehr trockene Orte auf<br />

unserer Erdoberfläche, wie etwa in<br />

Piado/Chile, wo es zum ersten Mal<br />

nach einer längeren Unterbrechung<br />

von 91 Jahren im Jahre 1936 wieder<br />

regnete.<br />

Bei der Fertigung elektronischer<br />

Baugruppen und Verarbeitung von<br />

Bauteilen muss es nicht immer so<br />

trocken sein, aber dennoch ist bei<br />

bestimmten Prozessen eine geringe<br />

Feuchte der Prozessluft von großem<br />

Vorteil und daher unabdingbar für<br />

die Langlebigkeit und Funktionalität<br />

von Flachbaugruppen.<br />

Die angestrebte Trockenheit der<br />

notwendigen Prozessluft in der Elektronikfertigung<br />

muss aus zwei unterschiedlichen<br />

Richtungen betrachtet<br />

werden. Während des Fertigungsprozesses<br />

spielt die Luftfeuchte eine<br />

eher untergeordnete Rolle. Baugruppen<br />

werden je nach Bearbeitungs-<br />

Station mal höherer, mal geringerer<br />

Luftfeuchte ausgesetzt.<br />

Während der Lagerung – vor<br />

allem der Langzeitlagerung elektronischer<br />

Komponenten und Leiterplatten<br />

– stellt die Luftfeuchtigkeit<br />

jedoch die größte Gefahr dar.<br />

Sie beeinflusst unmittelbar zwei<br />

Risiken: Oxidation und Diffusion<br />

der zum Teil sehr hochwertigen<br />

Flachbaugruppen und Leiterplatten.<br />

Baugruppen, die beispielsweise<br />

für die Automobilindustrie oder Luftund<br />

Raumfahrt produziert werden,<br />

sind in vielen Fällen mit einer Schutzlackierung<br />

(Conformal Coating)<br />

überzogen. Der Schutzlack schützt<br />

Komponenten und Leiterbahnen<br />

Bild 1: Baugruppe ohne Schutzlackierung<br />

vor Korrosion und Oxidation. Was<br />

ist jedoch mit den Baugruppen, die<br />

ohne „schützende Hülle“ oder nur in<br />

Teilen mit Schutzlackierungen produziert<br />

werden (Bild 1)?<br />

Ein weiteres immer häufiger anzutreffendes<br />

Phänomen in der Elektronikfertigung,<br />

hervorgerufen durch<br />

die Halbleiterindustrie, ist der sogenannte<br />

Last Buy. Das bedeutet,<br />

dass einzelne Bauteile oder komplette<br />

Baugruppen für eine zukünftige<br />

Verfügbarkeit langfristig gelagert<br />

werden müssen – teilweise über<br />

eine Dauer von mehr als zehn Jahren.<br />

Den stärksten negativen Einfluss<br />

auf die Langzeitlagerung hat<br />

dabei die Luftfeuchtigkeit, denn Bauelemente<br />

und Leiterplatten sind bei<br />

auftretender Oxidation häufig nicht<br />

mehr lötbar.<br />

Die Luftfeuchtigkeit bedingt ebenfalls<br />

die Diffusion: Das Eindringen<br />

von Wasserdampf und Luftschadstoffen<br />

in die innere Struktur von<br />

Bauteilen oder -gruppen kann in diesem<br />

Fall sogar soweit führen, dass<br />

sich Leiterzüge und Isolierschichten<br />

langfristig zersetzen (Bild 2).<br />

Häufig anzutreffende Lösungen<br />

sind Trockenschränke oder Feuchtigkeitsbeutel.<br />

Trockenschränke punkten<br />

mit dauerhaft konstanten Luftfeuchteregelungen<br />

und auch optimal<br />

eingestellten Temperaturen. Allerdings<br />

sind die Beschaffungskosten<br />

meist recht hoch, zudem bieten sie<br />

beschränkte Kapazitäten. Feuchtigkeitsschutzbeutel<br />

bedürfen der<br />

Herstellung eines Vakuums und<br />

müssen mit Stickstoff geflutet werden.<br />

In diesem Fall wird auch nur<br />

die Oxidation der Metalloberflächen<br />

für kurze Zeit verhindert.<br />

Für Produzenten großer Mengen<br />

an Baugruppen sind beide Lösungen<br />

eher impraktikabel. Es bedarf also<br />

einer aufbereiteten trockenen Luft<br />

bei der Lagerung bestückter Leiterplatten<br />

und Bauelementen. Nur<br />

so können Hersteller eine optimale<br />

und sichere Qualität für die Weiterverarbeitung<br />

und den Verbraucher<br />

gewährleisten.<br />

Sorptive Prozesse zur Lufttrocknung<br />

kommen ins Blickfeld: Um<br />

eine trockene Luft in Lagerhallen<br />

zu erzeugen, reichen in den meisten<br />

Fällen konventionelle Methoden<br />

wie die Kondensation des Wasserdampfes<br />

an Kühlregistern bzw.<br />

Wärmetauschern nicht mehr aus.<br />

Um den Restfeuchtegehalt der Luft<br />

auf ein Minimum zu reduzieren sind<br />

somit sorptive Prozesse notwendig.<br />

Abhängig von Metall und Legierung<br />

liegt die kritische Grenze bei<br />

ca. 40% relativer Feuchte. Darüber<br />

findet zunehmend eine Oxidation mit<br />

atmosphärischem Sauerstoff statt.<br />

In diesen Bereichen der Prozess-<br />

Autoren<br />

Dipl.-Ing. Frank Schimmelmann<br />

Division-Manager Prozesslufttrocknung<br />

bei der ULT AG<br />

Stefan Meißner<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

und Marketing bei der<br />

ULT AG<br />

Bild 2: Lagerung elektronischer Baugruppen – Oxidation unerwünscht<br />

(Quelle: BVS Industrie-Elektronik GmbH)<br />

12 3/<strong>2016</strong>


Produktion<br />

sowie technische Molekularsiebe.<br />

Es gibt aber auch noch andere<br />

weniger gängige Trocknungsmittel,<br />

die je nach Anwendung und<br />

Eigenschaften des zu trocknenden<br />

Gases ihre Anwendung in anderen<br />

Bereichen finden: Calciumsulfat,<br />

Kaliumcarbonat und Aluminiumoxid.<br />

Diese können allerdings relativ<br />

schwer wieder regeneriert werden.<br />

Da Silikagel in Bezug auf die<br />

Entzugsleistung der Wassermoleküle<br />

aus der Prozessluft und auf<br />

die Regenerierbarkeit mit Wärme<br />

(Desorption) durchaus gute physikalische<br />

reversible Eigenschaften<br />

besitzt, wird diese Variante meist<br />

auch effektiv und zielführend eingesetzt.<br />

ULT AG<br />

www.ult.de<br />

Bild 3: Beispiel eines Prozessluft-Trocknungsprozesses, basierend auf<br />

Sorptionsverfahren<br />

Trocknen und Filtern der Umgebungsluft<br />

lufttrocknung besteht derzeit keine<br />

große Auswahl an Anlagen, die in<br />

der Lage sind, sehr niedrige Restfeuchtegehalte<br />

für Trocknungsprozesse<br />

zu erreichen.<br />

Als besonders wirkungsvoll hat<br />

sich hier die Verwendung von Rotationsentfeuchtern<br />

erwiesen. Dabei<br />

wird der feuchte Luftstrom durch ein<br />

rotierendes mit Adsorptionsmittel<br />

beschichtetes Sorptionsrad geleitet<br />

und somit getrocknet. Auf der<br />

Gegenseite wird das Rad regeneriert,<br />

um das kontinuierliche Aufbereiten<br />

der zu trocknenden Luft oder<br />

Prozessgase effektiv zu gewährleisten.<br />

Die Wassermoleküle in der angesaugten<br />

Luft werden zudem gleichzeitig<br />

mittels Desorption kontinuierlich<br />

durch Wärme aus dem Adsorptionsmittel<br />

herausgetrieben und folglich<br />

als Adsorbat in einem separaten<br />

Luftstrom aus der Anlage in die<br />

Außenatmosphäre geführt.<br />

Durch Erweiterung der Anlagentechnik,<br />

beispielsweise mit Vor- und<br />

Nachkühlermodulen, können Taupunkte<br />

bis zu -65 °C und somit<br />

eine relative Prozessluftfeuchte von<br />

0,05% erreicht werden. Diese enorm<br />

niedrigen Taupunktanforderungen<br />

werden zur Lagerung elektronischer<br />

Güter nicht unbedingt gefordert – es<br />

sei denn, es wurden spezielle Materialien<br />

verwendet, die nur unter diesen<br />

Bedingungen gelagert werden<br />

dürfen (Bild 3). Luft ist ein Gasgemisch.<br />

Eines dieser Gase ist Wasserdampf.<br />

Die Menge an Wasserdampf,<br />

die in der Luft enthalten<br />

sein kann, ist allerdings begrenzt.<br />

Je wärmer die Luft ist, desto höher<br />

der Anteil des Wasserdampfes.<br />

Die relative Luftfeuchtigkeit gibt<br />

an, wie viel Prozent des maximalen<br />

Wasserdampfgehaltes die Prozessluft<br />

enthält. Da der maximale<br />

Wasserdampfgehalt mit steigender<br />

Temperatur ansteigt, fällt die relative<br />

Luftfeuchtigkeit mit steigender<br />

Temperatur und umgekehrt.<br />

Die Taupunkttemperatur wird<br />

als die Temperatur definiert, bei<br />

der die Luft mit einem maximalen<br />

Wasserdampfgehalt in der Prozessluft<br />

– 100% relative Luftfeuchtigkeit<br />

– gesättigt ist. Sie ist die Temperatur,<br />

die bei konstantem Druck<br />

unterschritten werden muss, um<br />

Wasserdampf zu kondensieren.<br />

Die Taupunkttemperatur ist somit<br />

eine von der aktuellen Temperatur<br />

unabhängige Größe. Aus Temperatur<br />

und relativer Luftfeuchte bzw.<br />

Taupunkttemperatur lässt sich auch<br />

der absolute Feuchtegehalt der Luft<br />

in Gramm Wasserdampf pro Kubikmeter<br />

ausrechnen.<br />

Als technische Adsorptionsmittel<br />

dienen hochaktive hygroskopische,<br />

d.h. physikalisch wasserbindende<br />

technische Adsorptionsmittel, z.B.<br />

Kieselgel (Silikagel, SiO 2 ), Zeolithe<br />

Eine seit kurzem verfügbare<br />

Lösung für extrem trockene<br />

Umgebungsluft stellt das System<br />

ULT Dry-Tec der ULT AG dar<br />

(Bild 4). Das neuartige modulare<br />

Systemkonzept ermöglicht das<br />

Erreichen von Taupunkttemperaturen<br />

bis zu -65 °C.<br />

Zur ULT-Dry-Tec-Produktmodulserie<br />

gehören das Sorptionsmodul<br />

ULT Dry-Tec, welches<br />

für Adsorption und Desorption<br />

innerhalb des Systems eingesetzt<br />

wird, das Vorkühlermodul<br />

ULT Cool-Tec V und das Nachkühlermodul<br />

ULT Cool-Tec N.<br />

Die Vor- und Nachkühlermodule<br />

können optional mit unterschiedlichen<br />

Filterelementen entsprechender<br />

Filterklassen (G, M oder<br />

F bzw. auch H) ausgerüstet werden.<br />

Damit erreicht der komplette<br />

Trocknungsprozess die geforderte<br />

niedrige relative Feuchte,<br />

und auch der Prozessluftstrom<br />

am Ein- oder Austritt der Modulanlage<br />

bleibt so nahezu partikelfrei.<br />

Dies hat positiven Einfluss<br />

auf das Verhindern von Diffusionsprozessen.<br />

Mittels eines optimierten<br />

Luftführungskonzeptes durch<br />

das Innere der Trocknungsmodule<br />

ist ein effizienter Betrieb<br />

mit äußerst geringen internen<br />

Druckverlusten möglich.<br />

Zu dem modularen Entfeuchtungskonzept<br />

gehören ebenso<br />

regelbare Ventilatoren für den<br />

Prozessluftstrom und den Regenerationsluftstrom.<br />

Optional steht<br />

eine integrierte Wärmerückgewinnung<br />

innerhalb des Desorptionskreislaufes<br />

des Regenerationsvolumenstroms<br />

zur Verfügung.<br />

3/<strong>2016</strong><br />

13


Materialien<br />

Geringer Platzbedarf - hohe Verformung<br />

Form-in-Place-Technik im Vergleich zu herkömmlichen vorgeformten Dichtungen für Abschirm- und<br />

Dichtungslösungen<br />

Soll eine hochwertige und kostengünstige<br />

Abdichtung und EMI-<br />

Abschirmung zum Einsatz kommen,<br />

wählen immer mehr Elektronikhersteller<br />

FIP-Dichtungen (Formin-Place)<br />

anstelle herkömmlicher<br />

vorgeformter Komponenten. Ein<br />

umfangreiches Angebot an Materialien<br />

steht heute zur Verfügung und<br />

bietet Entwicklern mehr Auswahl hinsichtlich<br />

der Materialeigenschaften<br />

und Leistungsfähigkeit. Damit lassen<br />

sich unterschiedlichste Applikationsanforderungen<br />

erfüllen. FIP-<br />

Dichtungen können zudem in platzbeschränkten<br />

Bereichen eingesetzt<br />

werden, die nur begrenzte Befestigungsmöglichkeiten<br />

bieten.<br />

Autoren<br />

Gerard Young<br />

Applications Engineering<br />

Team Leader,<br />

Parker Hannifin,<br />

Chomerics Division Europe<br />

Inline-Dispenser sorgen für hohe Genauigkeit, Effizienz und<br />

Zuverlässigkeit<br />

Geringer Platzbedarf<br />

Der geringe Platzbedarf dieser<br />

dispensierten Dichtungen und ihre<br />

hohe Verformungsfähigkeit erlauben<br />

den Einsatz an Orten, an denen<br />

herkömmliche Dichtungen in Fugen<br />

nicht möglich sind. Um die Zuverlässigkeit<br />

und EMV-Konformität neuester<br />

Elektronik zu gewährleisten<br />

(vor allem bei HF-Komponenten),<br />

benötigen Entwickler eine Abdichtung<br />

gegenüber den Umgebungsbedingungen<br />

sowie eine elektromagnetische<br />

Abschirmung. Von Mobiltelefonen<br />

bis hin zu hochleistungsfähigen<br />

industriellen, militärischen<br />

und medizintechnischen Einrichtungen<br />

muss alles geschützt werden.<br />

Abdichtungen oder Abschirmdichtungen<br />

sind erforderlich, wenn<br />

verschiedene Teile des Gehäuses<br />

aufeinandertreffen. Bei einem<br />

beschränkten Platzangebot sollten<br />

daher FIP-Dichtungen berücksichtigt<br />

werden.<br />

Der Hauptvorteil ist, dass die Hersteller<br />

auf die Lieferzeiten herkömmlicher<br />

vorgeformter Dichtungen verzichten<br />

können, da FIP-Dichtungen<br />

zum Zeitpunkt der Fertigung erstellt<br />

werden – meist mit einem standardgemäßen,<br />

softwaregesteuerten<br />

Inline-Dispenser. Damit erübrigen<br />

sich teure, maßgeschneiderte Werkzeuge<br />

oder Arbeitsaufwand, um die<br />

Dichtung vor der Endmontage manuell<br />

einzupassen. Geringere Materialkosten<br />

und höhere Flexibilität bei<br />

kleineren Designänderungen sowie<br />

ein schnelleres Prototyping sind weitere<br />

Vorteile beim Einsatz von FIP-<br />

Dichtungen. Ist jedoch die Dichtung<br />

oder das Gehäuse beschädigt, muss<br />

ein vollständiger Ersatz erfolgen. Bei<br />

herkömmlichen Dichtungslösungen<br />

muss nur die Abdichtung ausgetauscht<br />

werden. In Anwendungen,<br />

in denen das Gehäuse regelmäßig<br />

geöffnet wird, sind FIP-Dichtungen<br />

daher weniger empfehlenswert.<br />

Schätzungen weisen bis zu<br />

60% geringere Anschaffungs- und<br />

Betriebskosten aus, wenn eine FIP-<br />

Dichtung anstelle einer kundenspezifischen<br />

vorgeformten Dichtung zum<br />

Einsatz kommt. Auch die Logistik<br />

vereinfacht sich, da keine Unmengen<br />

an SKUs (Stock-Keeping Units)<br />

für einzelne Dichtungen mehr vorgehalten<br />

werden müssen. Es muss<br />

auch keine Lieferung der richtigen<br />

Menge und Art von Dichtung für die<br />

Fertigungslinie mehr organisiert werden.<br />

Allerdings muss in Dispenser-<br />

Anlagen investiert werden oder die<br />

Gehäuse werden über Drittanbieter<br />

geliefert, bei denen der Dispensiervorgang<br />

durchgeführt wird. Bei herkömmlichen<br />

Dichtungen sind diese<br />

Maßnahmen nicht erforderlich.<br />

Hochleistungsfähigen Elastomere<br />

Die hochleistungsfähigen Elastomere,<br />

auf denen neueste FIP-<br />

Dichtungen basieren, sind für eine<br />

präzise und kontrollierte Dosierung<br />

ausgelegt und sorgen für die<br />

erforderlichen Abschirm-/Abdichtungseigenschaften.<br />

Diese Elastomere<br />

bieten eine hohe Scherfestigkeit<br />

auf zahlreichen Gehäusesubstraten,<br />

einschließlich Edelstahl,<br />

Gusslegierungen und metallisiertem<br />

Kunststoff.<br />

Die Materialien lassen sich genau<br />

dosieren, sodass eine Querschnittshöhen-Toleranz<br />

von 0,1 mm und eine<br />

Positionsgenauigkeit von 0,05 mm<br />

möglich ist – sofern eine ordnungsgemäße<br />

und optimierte Dispensierung<br />

erfolgt. Ein weiterer Vorteil ist,<br />

dass kleine Querschnitte und ein<br />

Aufbringen auf komplexen Geometrien<br />

möglich sind. Dichtungen<br />

können mit nur 0,76 mm Dicke auf<br />

Gehäusewände oder Flansche aufgebracht<br />

werden – ohne mechanische<br />

Haltemerkmale wie Fugen<br />

oder Kraftschluss. Dies kann wertvollen<br />

Platz auf der Leiterplatte<br />

einsparen, womit Entwickler die<br />

Baugröße ihres Produkts verringern<br />

können. Eine Vielzahl von Materialien<br />

steht zur Verfügung. Materialien<br />

mit geringer Verformung eignen<br />

sich ideal für Gehäuse mit geringer<br />

Steifigkeit.<br />

Verlässt man sich bei der Abschirmung<br />

jedoch einzig und allein auf<br />

die Dichtung, kann nicht immer<br />

das optimale Ergebnis erzielt werden.<br />

Dann ist ausreichend Metallzu-Metall-Kontakt<br />

zwischen dem<br />

Gehäuse erforderlich – genauso<br />

wie in Designs mit Fugen und herkömmlichen<br />

Dichtungen.<br />

Moderne Prozesse erzeugen/dispensieren<br />

Dichtungen mit minimalen<br />

Zipfeln und sauberen Wulstenden.<br />

Fast jeder Dichtungs-Dispensierverlauf<br />

(Strahl) ist möglich, auch<br />

auf schrägen oder unebenen Oberflächen:<br />

der Dispenser verfügt über<br />

drei Achsen. In Anwendungen mit<br />

Gehäusen, die mehrere Kammern<br />

aufweisen, kann eine Abschirmung<br />

auf der T-Verbindung zwischen den<br />

Kammerteilen und dem Außenrand<br />

angebracht werden. Damit bleibt die<br />

hohe EMI-Abschirmung erhalten.<br />

Dieser Ansatz gleicht dem, wie er<br />

durch kundenspezifisch geformte<br />

Dichtungen möglich ist.<br />

Chomerics’ CHO-FORM-Serie<br />

leitfähiger Form-in-Place-Elastomere<br />

ist in Zusammensetzungen<br />

14 3/<strong>2016</strong>


Materialien<br />

Perfekte Verbindungen ergeben sich, wenn Gehäuse mit mehreren Kammern abgedichtet werden<br />

erhältlich, die bei Raumtemperatur<br />

oder bei erhöhter Temperatur aushärten.<br />

Sie kommen immer häufiger<br />

zum Einsatz, wenn eine Abdichtung<br />

gegen Umgebungseinflüsse sowie<br />

eine EMI-Abschirmung in platzbeschränkten<br />

Anwendungen erforderlich<br />

ist. Gerade wenn das Platzangebot<br />

beschränkt ist, sind FIP-Dichtungen<br />

gegenüber geformten oder<br />

extrudierten Lösungen zu bevorzugen,<br />

da diese mehr Platz einnehmen.<br />

Abschirmung von mehr als 70 dB<br />

Für Entwickler, die eine Abschirmung<br />

von mehr als 70 dB benötigen,<br />

stehen Materialien mit Silber-Kupfer-Füllpartikeln<br />

als erste Wahl zur<br />

Verfügung. Auch kostengünstigere<br />

Nickel-Graphit-Filler werden angeboten,<br />

die eine EMI-Abschirmung<br />

von mehr als 65 dB garantieren.<br />

Materialien mit Nickel-Aluminium-<br />

Filler sorgen für eine geringere galvanische<br />

Korrosion, wenn sie mit<br />

chromatiertem Aluminium verbunden<br />

werden. Sie eignen sich damit<br />

für zahlreiche Außenanwendungen.<br />

Für hochleistungsfähige Anwendungen<br />

eignen sich Materialien wie<br />

Chomerics’ CHOFORM 5560. Sie<br />

bieten eine hohe Widerstandsfestigkeit<br />

gegen Korrosion und eignen<br />

sich sogar für Umgebungen, in<br />

denen Salznebel oder Salzsprühanlagen<br />

vorhanden sind. Ein fortschrittlicher<br />

Nickel-Aluminium-Filler sorgt<br />

hier für eine EMI-Abschirmung von<br />

mehr als 90 dB. Die Langlebigkeit<br />

und Leistungsfähigkeit dieser Dichtungen<br />

lässt sich durch Zugabe einer<br />

nicht-leitfähigen ParPHorm-Dichtung<br />

außerhalb der leitfähigen Dichtung<br />

weiter erhöhen, wenn zusätzlicher<br />

Schutz erforderlich und genügend<br />

Platz vorhanden ist. Das gleiche<br />

Ergebnis lässt sich mit herkömmlichen<br />

Dichtungen oder Coextrusionen<br />

erzielen – sie nehmen aber<br />

mehr Platz ein.<br />

Für Projekte, die nur eine einfache<br />

Abdichtung benötigen, stehen nichtleitende<br />

Produkte wie Chomerics’<br />

ParPHorm zur Verfügung. Diese<br />

Materialien bieten hohe Beständigkeit<br />

gegenüber Flüssigkeiten, eine<br />

hohe Substrathaftung, geringe Härte<br />

und ausgezeichnete Verformungseigenschaften.<br />

Leitfaden<br />

Die Wahl des besten Materials<br />

für die jeweilige Anwendung und<br />

die korrekte Programmierung des<br />

Dispensers sind entscheidend,<br />

um einen kontrollierten, reproduzierbaren<br />

Prozess für das Aufbringen<br />

und Formen der Dichtung zu<br />

garantieren. Chomerics hat einen<br />

Leitfaden für seine CHOFORMund<br />

ParPHorm-Produkte veröffentlicht,<br />

der zusammen mit der Hilfe bei<br />

der Materialauswahl eine nützliche<br />

Designanleitung bietet. Darin werden<br />

das optimale Gehäusedesign,<br />

das Dichtungsstrahlprofil und der<br />

optimale Prozess zum Aufbringen<br />

des Materials beschrieben.<br />

Form-in-Place-Dichtungen sind<br />

zunehmend die erste Wahl in<br />

Anwendungen mit beschränktem<br />

Platzangebot, die eine EMI-Abschirmung<br />

und Abdichtung gegen Umgebungseinflüsse<br />

erfordern. Wenn<br />

auch die Stückkosten geringer ausfallen<br />

sollen, eine einfachere Logistik<br />

und eine durchgehend automatisierte<br />

Fertigung erfolgen soll,<br />

sind FIP-Dichtungen eindeutig die<br />

erste Wahl.<br />

Chomerics Europe<br />

www.chomerics.com<br />

Umfassende Hilfe steht zur Verfügung, um das Aufbringen bzw. den Dispensierprozess für ein<br />

Gehäusedesign zu optimieren<br />

3/<strong>2016</strong><br />

15


Qualitätssicherung/Messtechnik<br />

Piezoantriebe im echtzeitfähigen Autofokus-System<br />

Hochgeschwindigkeits-Mikroskopie zur<br />

Qualitätskontrolle<br />

Konventionelle Mikroskopie kann mit der Geschwindigkeit aktueller Automatisierungstechnik nicht Schritt halten.<br />

Neue Hochdurchsatz-Mikroskopiesysteme nutzen darum Piezoaktoren als Antriebe in ihren echtzeitfähigen<br />

Autofokus-Systemen<br />

Bild 1: Bei großen Wafern (links) oder Mikrotiterplatten (rechts) dauerten mikroskopische Aufnahmeprozesse bei hohen Vergrößerungen oft zu<br />

lange. Dank neuer Hochgeschwindigkeits-Mikroskope hat sich das nun geändert (Bild: Fraunhofer IPT)<br />

Viele großflächige Objekte müssen<br />

zur Qualitätskontrolle auf winzige<br />

Details hin untersucht werden,<br />

die nur unter dem Mikroskop erkennbar<br />

sind. In der Halbleiter- und Elektronikfertigung<br />

ist der Bedarf an<br />

mikroskopischen Prüfverfahren,<br />

aufgrund des hohen Miniaturisierungsgrads,<br />

besonders groß. Ähnliche<br />

Anforderungen stellen aber<br />

auch andere Bereiche, z.B. Biotechnologie<br />

oder Pharmazie, beispielsweise<br />

beim Screening von<br />

Proben in Mikrotiterplatten. Konventionelle<br />

Mikroskopieverfahren können<br />

hier jedoch – vor allem wenn<br />

hohe Auflösung gefordert ist – nicht<br />

mit der Geschwindigkeit der heute<br />

Autoren<br />

Dipl.-Ing. Dipl.-<br />

Wirt.-Ing. Friedrich Schenk<br />

Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter Fraunhofer IPT<br />

Dipl.-Phys. Steffen Arnold<br />

Leiter „Markt und Produkte“<br />

bei PI<br />

Ellen-Christine Reiff, M.A.<br />

Redaktionsbüro Stutensee<br />

üblichen Automatisierungstechnik<br />

Schritt halten. Dank neuer Hochdurchsatz-Mikroskopiesysteme<br />

hat sich das nun geändert. Piezoaktoren<br />

als Antriebe in ihren echtzeitfähigen<br />

Autofokus-Systemen<br />

spielen dabei eine Schlüsselrolle.<br />

Das Problem<br />

kennt man sowohl in der Elektronik-<br />

und Halbleiterfertigung als auch<br />

in Biotechnologie oder Pharmazie:<br />

Bei großflächigen Proben, wie Platinen<br />

und Mikrotiterplatten, dauern<br />

mikroskopische Aufnahmeprozesse<br />

bei hohen Vergrößerungen oft sehr<br />

lange, denn bis zu mehrere Zehntausend<br />

Einzelaufnahmen müssen<br />

erstellt und ausgewertet werden,<br />

wobei der Probentisch das Objekt<br />

für jede Einzelaufnahme exakt<br />

positionieren muss. Aus Zeitgründen<br />

verzichten viele dann auf eine<br />

100-%-Prüfung und geben sich mit<br />

Stichprobentests zufrieden, prüfen<br />

also nur an einigen ausgewählten<br />

Stellen (Bild 1 a und b).<br />

Jetzt hat das Fraunhofer-Institut<br />

für Produktionstechnologie IPT<br />

einen neuen Aufnahmeprozess<br />

entwickelt, mit dem großflächige<br />

Objekte in Sekundenschnelle mikroskopiert<br />

werden können (Bild 2 und<br />

3). Erstmals wird so eine mikroskopische<br />

100-%-Prüfung im industriellen<br />

Umfeld möglich.<br />

Bild 2: Hochdurchsatz-Mikroskopiesystem: Großflächige Objekte<br />

können in Sekundenschnelle mikroskopiert werden. Erstmals ist so<br />

eine mikroskopische 100-% -Prüfung im industriellen Umfeld möglich<br />

(Bild: Fraunhofer IPT)<br />

16 3/<strong>2016</strong>


Bild 3: Prinzipieller Aufbau des modular aufgebauten Hochgeschwindigkeits-Mikroskops (Bild: Fraunhofer IPT)<br />

Messen On-the-Fly<br />

für hohe Bildraten wird dadurch<br />

ermöglicht. Dabei bewegt der Tisch<br />

das Objekt im Gegensatz zum herkömmlichen<br />

„Stop-and-Go“-Betrieb<br />

kontinuierlich mit konstanter Verfahrgeschwindigkeit<br />

während der Aufnahme.<br />

Die Probe kann dadurch<br />

mit sehr hohen Bildraten – je nach<br />

Kamera mit mehr als 100 fps – digitalisiert<br />

werden. Da das Objekt<br />

dabei nur extrem kurz mit einem<br />

Blitz beleuchtet ist, ist die Aufnahme<br />

zudem frei von Bewegungsunschärfe.<br />

Der zeitoptimierte Scanprozess<br />

ist mit einem echtzeitfähigen Datenhandling<br />

und Bildverarbeitungsschritten<br />

kombiniert. Selbst rechenintensive<br />

Aufgaben, wie Stitching-<br />

Prozesse, laufen nahezu ohne Verzögerung<br />

ab. Einzelaufnahmen<br />

lassen sich nahtlos zum Gesamtbild<br />

zusammenfügen, während die<br />

Messung läuft. Das ist natürlich vor<br />

allem der hohen Rechenleistung des<br />

Systems und der ausgereiften Software<br />

zu verdanken, aber auch der<br />

eingesetzten Hardware.<br />

Es gilt, während des kontinuierlichen<br />

Scannens den Fokus entsprechend<br />

nachzuregeln. Denn die Oberflächentopologie<br />

überschreitet die<br />

Schärfentiefe eines Objektives bei<br />

weitem, sei es in der Biotechnologie<br />

aufgrund der Unebenheiten der<br />

spritzgegossenen Kunststoff-Mikrotiterplatten<br />

oder in der Elektronikfertigung<br />

bei unterschiedlich hohen<br />

Bauteilen auf der Platine oder Verkippungen<br />

des gesamten Wafers.<br />

Die Oberfläche kann nur dann scharf<br />

abgebildet werden, wenn der Fokus<br />

rechtzeitig nachgeregelt wird. Für<br />

mikroskopische Aufnahmen aus der<br />

Bewegung ist also eine echtzeitfähige<br />

Autofokusfunktion erforderlich;<br />

der Fokus muss präzise und dynamisch<br />

in Richtung der optischen<br />

Achse justiert werden.<br />

Piezobasierte Antriebssysteme<br />

übernehmen diese Aufgabe. Mit<br />

einem Stellweg von bis zu etwa<br />

500 µm sind sie für die Autofokusanwendungen<br />

gut geeignet, wobei<br />

sie Schrittmotoren im Hinblick auf<br />

Genauigkeit und vor allem Dynamik<br />

deutlich überlegen sind. Darüber<br />

hinaus haben Piezoantriebe<br />

aber noch eine ganze Reihe weiterer<br />

Eigenschaften, von denen die<br />

Mikroskopie profitiert: Piezoelektrische<br />

Materialien wandeln elektrische<br />

Energie direkt in mechanische<br />

um und umgekehrt. Für die<br />

Positionierung von Bedeutung ist die<br />

Bewegung, die entsteht, wenn eine<br />

elektrische Spannung an ein piezoelektrisches<br />

Material angelegt wird.<br />

Aktoren, die auf diesem Piezoeffekt<br />

basieren, bewegen sich mit Auflösungen<br />

im Sub-Nanometerbereich<br />

bei hoher Dynamik und mit Scanfrequenzen<br />

bis zu mehreren hundert<br />

Hertz. Da die Bewegung auf kristallinen<br />

Effekten beruht, gibt es keine<br />

rotierenden oder reibenden Teile;<br />

Piezoaktoren sind dadurch praktisch<br />

wartungs- und verschleißfrei.<br />

Die PIFOC-Z-Antriebe<br />

von Physik Instrumente (PI),<br />

die das Fraunhofer IPT in seinen<br />

Hochgeschwindigkeits-Mikroskopen<br />

einsetzt, bieten für solche<br />

Anwendungen die besten Voraussetzungen.<br />

Sie können sehr klein<br />

und steif gebaut werden (Bild 5).<br />

Dadurch reagieren sie mit kurzen<br />

Ansprechzeiten und positionieren<br />

durch die gute Führung auch bei<br />

verhältnismäßig großen Verfahrwegen<br />

bis 500 µm sehr präzise.<br />

Die spielfreie und hochgenaue<br />

Festkörperführung sorgt für eine<br />

hohe Fokusstabilität. Fein positioniert<br />

werden kann so im Bereich<br />

unter einem Nanometer. Die Anforderungen<br />

an die Genauigkeit sind<br />

für Piezosysteme in der beschriebenen<br />

Anwendung jedoch eher<br />

mäßig, da lediglich genauer positioniert<br />

werden muss als die Schärfentiefe<br />

des Objektivs. Wichtig sind<br />

allerdings die Wiederholgenauigkeit<br />

und die kurze Einschwingzeit von<br />

weniger als 10 ms. Somit verhindert<br />

der Piezoantrieb, dass das Objekt<br />

bei hohen Scan-Geschwindigkeiten<br />

aus dem Fokus läuft.<br />

Zusammen mit Direktmetrologie,<br />

kapazitativen Sensoren und Digitalcontrollern<br />

erreichen die Piezoantriebe<br />

höchste Linearitäten mit<br />

maximal 0,06 % Abweichung. Die<br />

kapazitiven Sensoren messen direkt<br />

und berührungslos den bewegten<br />

Teil der Mechanik. Weder Reibung<br />

noch Hysterese beeinträchtigen die<br />

Messung. Die Objektivposition lässt<br />

sich genau dem jeweiligen Einzelbild<br />

zuordnen.<br />

Einfache Integration<br />

ist trotz all dieser Vorzüge möglich.<br />

Das IPT nutzt zur Ansteuerung<br />

einen Digital-Controller E-709 mit<br />

Linearisierungsalgorithmen, der einfach<br />

über eine analoge Schnittstelle<br />

an das Gesamtsystem angebunden<br />

werden kann. Auch die Antriebe<br />

selbst ließen sich mit ihrem Schnellverschlussadapter<br />

gut integrieren.<br />

Nach dem Einschrauben des Adapters<br />

in den Revolver wird der Antrieb<br />

darin in der gewünschten Ausrichtung<br />

befestigt. Da der Objektivpositionierer<br />

selbst nicht gedreht werden<br />

muss, ist die Kabelführung unproblematisch.<br />

Für Anwendungen, in<br />

denen ein besonders großer freier<br />

optischer Durchgang erforderlich<br />

ist, gibt es eine Variante mit 29 mm<br />

freier Apertur im Gewindeeinsatz.<br />

Der Mikroskopie unter industriellen<br />

Bedingungen erschließen sich damit<br />

völlig neue Möglichkeiten; Piezoantriebe<br />

haben dazu beigetragen.<br />

PI GmbH & Co. KG<br />

info@pi.ws, www.pi.ws<br />

Bild 4: Die PIFOC-Z-Antriebe können sehr klein und verwindungsfrei<br />

gebaut werden. Sie reagieren mit kurzen Ansprechzeiten und positionieren<br />

durch die gute Führung auch bei verhältnismäßig großen<br />

Verfahrwegen bis 100 oder sogar 400 µm sehr genau (Bild: PI)<br />

3/<strong>2016</strong><br />

17


Qualitätssicherung/Messtechnik<br />

Messen, Testen, Qualität sichern<br />

Sensorik, Messtechnik und Qualitätssicherung entwickeln sich lt. AMA-Verband positiv. Der überwiegend<br />

mittelständisch geprägte Bereich hat im vergangenen Jahr neue Ingenieursstellen geschaffen.<br />

Mit unserem kleinen Lexikon behalten Sie den Überblick über das komplexe Fachgebiet<br />

Automatische Röntgeninspektion<br />

(Automated X-Ray Inspection,<br />

AXI)<br />

Automatisches Profilierungssystem<br />

(Automated Profiling<br />

System, APS)<br />

AOI-Applikationsschema (Quelle: Axiomtek)<br />

Automatische Inspektion<br />

Unter diesem Oberbegriff werden<br />

Automatische Optische Inspektion<br />

(AOI), Automatische Röntgeninspektion<br />

(Automated X-Ray Inspection,<br />

AXI) und Lotpasteninspektion<br />

(Soldering Paste Inspection, SPI)<br />

zusammengefasst.<br />

Automatische Optische Inspektion<br />

(AOI)<br />

Diese Testverfahren ist schnell<br />

und schaltet menschliche Schwächen<br />

aus. Es nutzt Systeme, die mittels<br />

Bildverarbeitung Fehler finden<br />

und melden. Diese Vision-Systeme<br />

sind in der gesamten industriellen<br />

Produktion anzutreffen (z.B. bei<br />

Leiterplattenherstellung, Baugruppen-<br />

und Geräteproduktion). Zur<br />

Bildaufnahme eignen sich Scanner<br />

oder Kameras. Ein Scanner<br />

muss nur einmal über eine Leiterplatte<br />

fahren, Kameras haben einen<br />

begrenzten Sichtbereich und werden<br />

darum mittels XY-Verfahr einheit<br />

programmgesteuert über die Leiterplatte<br />

bewegt. Eingegeben werden<br />

die CAD-Daten der Platine,<br />

damit die Maschine weiß, an welcher<br />

Position sich welches Bauteil<br />

befinden muss und damit sie die<br />

Bauteile erkennt. Kamerasysteme<br />

gibt es in Form einer Kamera, die<br />

von oben auf die Platine schaut,<br />

AXI-System xi3400 von Nordson<br />

als mehrere Kameras, die alle von<br />

oben auf die Platine gerichtet sind<br />

und als Systeme mit zusätzlichen<br />

schräg angebrachten Kameras.<br />

Zentrale Aufgaben innerhalb der<br />

AOI sind die Erstellung und Abarbeitung<br />

des Prüfprogramms sowie<br />

die Bildauswertung. AOI-Systeme<br />

eignen sich hervorragend für die<br />

Serienfertigung, da sie taktgleich<br />

mit der Fertigungslinie arbeiten.<br />

Dies ist eine Variante der AOI<br />

zur Kontrolle bestückter Leiterplatten.<br />

Hier werden auch innere Bauteilstrukturen<br />

sichtbar. Das macht<br />

immer dann Sinn, wenn die Verbindungen<br />

zur Leiterplatte optisch nicht<br />

vollständig erfassbar sind, wie bei<br />

einigen Chipgehäusen. Die AXI kann<br />

aber auch offene Verbindungen,<br />

Kurzschlüsse, ungenügende Lötmenge,<br />

zu viel Lot, fehlende Teile,<br />

verdrehte Bauteile etc. aufdecken.<br />

Man unterscheidet zwischen 2D-,<br />

2,5D- und 3D-Röntgeninspektion.<br />

Elektronische Baugruppen und<br />

damit ihre Herstellung werden<br />

zunehmend komplexer. Aktuelle<br />

und zukünftige Produktionssysteme<br />

müssen sehr hohe Anforderungen<br />

in der Produktion erfüllen,<br />

um die Qualität zu gewährleisten.<br />

Das automatisches Profiling<br />

ist eine Möglichkeit, dieses Ziel zu<br />

erreichen. Etwa thermische Profiling-Systeme<br />

definieren optimale<br />

Temperaturverläufe für den Lötprozess<br />

und haben in der Elektronikfertigung<br />

zu deutlichen Verbesserungen<br />

geführt.<br />

Bildauswertung<br />

Die Bilder werden daraufhin untersucht,<br />

ob das abgebildete Bauteil<br />

ordnungsgemäß bestückt und gelötet<br />

wurde. Beim Bitmap-Vergleich<br />

werden die aktuellen Bilder mit Bildern<br />

von guten Bauteilen verglichen.<br />

Beim Vektorvergleich wird versucht,<br />

das Bauteil anhand von Hell-Dunkel-<br />

Übergängen zu lokalisieren. Dieser<br />

Vergleich informiert über einen<br />

eventuellen Versatz oder eine Verdrehung<br />

und lässt sich auch für die<br />

Pins anwenden. Zur Lötstellenkontrolle<br />

dienen hingegen Grauwertanalysen:<br />

In einem Fenster am Ende<br />

des Pins wird der mittlere Grauwert<br />

der Lötstelle gemessen.<br />

Bitmap-Vergleich<br />

s. (digitale) Bildverarbeitung<br />

Schema des Boundary-Scan Testings nach IEEE Std. 1149.1<br />

(Quelle: Altera)<br />

18 3/<strong>2016</strong>


Qualitätssicherung/Messtechnik<br />

Typisches Szenario beim FPT (Quelle: Flying Test Solutions)<br />

Boundary-Scan-Test (BST)<br />

Der BST benötigt eine hierfür<br />

vorbereitete Baugruppe, mindestens<br />

ein IC muss „boundary-scanfähig”<br />

sein. Allgemein spricht man<br />

dabei von Design-for-Test(ability).<br />

Dies steht für eine IC-Designtechnik,<br />

welche verschiedene Testfunktionen<br />

gleich in das Hardwaredesign<br />

einbindet. Damit wird es erst<br />

möglich oder zumindest leichter,<br />

das (teils) fertige Produkt zu testen.<br />

Es wird zunächst die Core-Logik<br />

der Boundary-Scan-ICs mithilfe<br />

der I/O-Blocks logisch abgetrennt.<br />

Anschließend schiebt das Test gerät<br />

eine serielle Prüfsequenz durch die<br />

I/O-Blocks, wobei die Antworten in<br />

die Sequenz ergänzt werden. Parallel<br />

zum Design lässt sich die Fehlerabdeckung<br />

anhand von automatischen<br />

Netzlisten analysieren.<br />

Bestückungs- und Lötfehler werden<br />

schnell erkannt. Das beschleunigt<br />

die Inbetriebnahme von Prototypen.<br />

Die Kosten sind vergleichsweise<br />

gering.<br />

Design-for-Test(ability)<br />

s. Boundary-Scan-Test<br />

Elektrische/elektronische Tests<br />

Diese Prüfungen checken die<br />

elektrischen Parameter einer Baugruppe<br />

oder Platine. Dazu sind<br />

Kontaktierungen erforderlich. Der<br />

Anschluss der Messeingänge<br />

bewirkt grundsätzlich einen Messfehler,<br />

was jedoch speziell bei der<br />

Qualitätssicherung nicht stören<br />

muss, da es hier genügt, die Einhaltung<br />

einer Vorgabe zu prüfen. Die<br />

Verfahren unterscheiden sich teilweise<br />

enorm, am bekannteste sind:<br />

• In-Circuit-Test<br />

• Boundary-Scan-Test<br />

3/<strong>2016</strong><br />

• Flying-Probe-Test<br />

• Funktionstest<br />

EMV-Test/Prüfung<br />

Testverfahren zur elektromagnetischen<br />

Verträglichkeit. Dabei sind<br />

sowohl Robustheits- und Abschirmungs-Vorgaben<br />

bezüglich externer<br />

Störungen als auch Vorgaben<br />

(Grenzwerte) bezüglich eigener<br />

Störabstrahlungen zu kontrollieren.<br />

False Call<br />

So bezeichnet man ein falsche<br />

Fehlermeldung, das System meldet<br />

einen Pseudofehler. Das Problem<br />

besteht besonders bei früherer<br />

AOI-Technik.<br />

Fehlerarten<br />

Fehler können defekte, falsche<br />

oder falsch platzierte Bauelemente<br />

oder falsche/fehlende Verbindungen<br />

sein. Die wichtigsten<br />

Fehlerarten sind:<br />

• Bauteil intern oder äußerlich defekt<br />

• Anschluss fehlt, ist verbogen<br />

oder gehoben<br />

• falsches oder verkehrt gelegtes<br />

Bauteil<br />

• zu wenig Zinn an der Lötstelle<br />

• Lötstelle mit Grabsteineffekt<br />

• Benetzungsfehler<br />

• Brücke, Kurzschluss<br />

• „Black Pad”<br />

• Haarriss im Leiterzug<br />

• fehlende Durchkontaktierung<br />

Flying-Probe-Test (FPT)<br />

Hier geht es um die Ermittlung<br />

von Baugruppenparametern unter<br />

Betriebsspannung. Im Gegensatz<br />

zum klassischen ICT werden die<br />

Netze sequentiell kontaktiert. Ein<br />

Portalroboters platziert bis zu vier<br />

Nadeln von oben und zwei Nadeln<br />

von unten über der Baugruppe, um<br />

dann das Pad zu kontaktieren. Die<br />

Genauigkeit ist dabei sehr hoch. Der<br />

herausragende Vorteil gegenüber<br />

dem ICT ist die extrem hohe Flexibilität,<br />

verbunden mit einer Kostenersparnis<br />

beim Adapter und der Möglichkeit,<br />

das Prüfprogramm jederzeit<br />

an geänderte Layouts anpassen<br />

zu können.<br />

Funktionstest<br />

Dieser Test ist immer individuell<br />

für eine Baugruppe entwickelt. Die<br />

Testumgebung muss für diese geeignet<br />

sein. Schnittstellen und eventuelle<br />

Messpunkte werden baugruppenspezifisch<br />

mit dem Funktionstestplatz<br />

verbunden. Der Aufwand<br />

lohnt, denn einzig der Funktionstest<br />

kann die Funktion des Prüflings<br />

nachweisen. Ein Funktionstest<br />

in der Entwicklung zielt in Richtung<br />

Bemusterung/Run-in-Prüfung, ein<br />

Funktionstest in der Produktion zielen<br />

in Richtung Screening/Warenausgangstest.<br />

Funktionstests erfolgen<br />

nach verbindlichen Parametern<br />

oft über den gesamten Produktionsprozess.<br />

Grauwertanalyse<br />

s. (digitale) Bildverarbeitung<br />

In-Circuit-Test (ICT)<br />

Der ICT stellt die Prüfung der elektrischen<br />

Parameter einer bestückten<br />

Baugruppe oder der Verbindungen<br />

einer Leiterplatte in den Vordergrund.<br />

Es geht darum, möglicht<br />

viele Punkte gleichzeitig zu kontaktieren,<br />

die elektrischen Größen<br />

zu erfassen, zu digitalisieren<br />

und einem Testrechner zuzuführen.<br />

Die Prüfung erfolgt mit oder<br />

ohne Betriebsspannung. Hierbei<br />

wird die Platine über einen speziellen<br />

Prüfadapter kontaktiert. Verbreitet<br />

sind Federstift- und Starrnadeladapter<br />

(Nadelkissenadapter).<br />

Das ICT-System kann analoge<br />

Parameter (ohne Betriebsspannung:<br />

Widerstand, Kapazität, Isolation,<br />

mit Betriebsspannung: Signalspannungen<br />

und ströme, Rückwirkungen,<br />

elektrische Stabilität) mit<br />

verschiedenen Messverfahren (wie<br />

Zweidraht- oder Vierdrahtmessung)<br />

ermitteln. Für digitale Tests werden<br />

definierte Prüfsignale eingespeist<br />

und deren Auswirkungen gemessen,<br />

z.B. mit einem Logikanalysator.<br />

Der Vorteil des ICT liegt in der sehr<br />

kurzen Taktzeit.<br />

Infrarot-Spektroskopie<br />

Dieses Prüfverfahren bewerte<br />

die technische Sauberkeit von Bauteilen<br />

und Platinen gezielter als<br />

andere Verfahren. Öl-, Fett- und<br />

Restschmutzfilme lassen sich exakt<br />

nachweisen, auf A4-großen Oberflächen<br />

bis etwa 10 µg. Umweltproblematische<br />

Chemikalien können entfallen.<br />

Das einfachste bekannte Interferometer<br />

ist das nach Michelson.<br />

Inline-Testsysteme<br />

Bei Inline-Systemen transportiert<br />

ein Förderband die Leiterplatten.<br />

IPC-A-610D<br />

Der amerikanische Fachverband<br />

IPC hat 2005 die Norm IPC-A-610<br />

Acceptability of Electronics Assem-<br />

Typische In-Circuit-Testmethode mit Testpunkt und fixierter Test Probe<br />

(Quelle: Besttest)<br />

19


Qualitätssicherung/Messtechnik<br />

Dieses Testgerät von Brucker Alpha arbeitet mithilfe der<br />

IR-Spektroskopie.<br />

blies völlig überarbeitet und mit Bleifrei-Aspekten<br />

versehen. Beschrieben<br />

werden die visuellen Abnahmekriterien<br />

für qualitätsgerechte Lötverbindungen<br />

und Baugruppen. Wertvoll<br />

machen das Dokument Übersetzungen<br />

und viele Fotos, Prinzipdarstellungen,<br />

mikroskopische Aufnahmen<br />

und Schliffdarstellungen sowie<br />

Parametertabellen. Daher wird die<br />

Norm zunehmend weltweit eingesetzt.<br />

Betreffs bleifreier Prozesse<br />

kommt ihr eine besondere Bedeutung<br />

zu. Diese „Bilderbuch-Norm”<br />

im Vielfarbendruck hat nunmehr<br />

fast 400 Seiten. IPC-A-610D ist<br />

das Nachschlage- und Referenzwerk<br />

für die Qualitätssicherung in<br />

der Baugruppenfertigung.<br />

Lotpasteninspektion (Soldering<br />

Paste Inspection, SPI)<br />

Ein Großteil der Fehler ist auf<br />

den Lotpastendruck zurückzuführen.<br />

Ein SPI-System vermisst exakt<br />

die aufgetragene Lotpaste. Der Lotpastenauftrag<br />

wird nach den Kriterien<br />

Form, Höhe, Fläche, Brücken,<br />

Volumen, XY-Versatz und Coplanarität<br />

in möglichst hoher Geschwindigkeit<br />

inspiziert. Dazu dient in der<br />

Typisches Szenario bei der MOI<br />

(Quelle: Straschu)<br />

Zwei mögliche Lötfehler (Quelle: Ortakelektronik)<br />

Regel ein 3D-Messkopf, da dieser<br />

Schattenfreiheit garantiert.<br />

Lötfehler<br />

Lötfehler sind die am häufigsten<br />

auftretenden Verbindungsfehler.<br />

Die meisten Lötfehler sind:<br />

• Kurzschluss oder Unterbrechung<br />

• übermäßiges oder unzureichendes<br />

Lötzinn<br />

• kalte Lötstelle infolge Vibration<br />

• Gaseinschlüsse (Lunker oder<br />

Voids)<br />

• Lötperlen<br />

• Lötrückstände<br />

Manuelle Sichtkontrolle (Manual<br />

Optical Inspection, MOI)<br />

Das Mikroskop gehört hier zur<br />

Grundausrüstung, nicht nur wegen<br />

der Vergrößerung, sondern weil es<br />

auch mit Winkeloptiken die Betrachtung<br />

um das Bauteil herum ermöglicht.<br />

Die MOI ist einfach, wird jedoch<br />

aus Zeit- und Kostengründen meist<br />

nur stichprobenartig eingesetzt.<br />

Fest etabliert ist sie als Nachkontrolle<br />

der bei einem Inspektionsautomaten<br />

durchgefallenen Baugruppen.<br />

Ihr großes Plus: Nur sie bewältigt<br />

die vollständige Lötstellenanalyse<br />

gemäß IPC-A-610D, s. dort.<br />

Multifunktionales Testgerät<br />

Sicherheitsstandards treiben den<br />

Einsatz multifunktionaler Testgeräte<br />

voran. Sie dienen beispielsweise<br />

der Schutzerde-Prüfung oder der<br />

Leckstrom-Prüfung.<br />

Oberflächen-Messtechnik<br />

(Surface Inspection, SI)<br />

Oberflächen-Messgeräte bieten<br />

vielseitige Automationsmöglichkeiten,<br />

sind teilweise inline-fähig<br />

und lassen sich flexibel in produktionsbezogene<br />

Regelkreise einbinden.<br />

Inbesondere im Bereich Qualitätssicherung<br />

und Prozesskontrolle<br />

ermöglichen sie eine optimale<br />

Kombination aus Auflösung<br />

und Geschwindigkeit. Zudem sind<br />

sie auf nahezu allen Oberflächen<br />

einsetzbar.<br />

Optische Sichtkontrolle/<br />

Inspektion<br />

Die wichtigsten optischen Testverfahren<br />

sind Automatische Optische<br />

Inspektion (AOI) und X-Ray (Röntgeninspektion).<br />

Sie dienen u.a. der<br />

Lage- und Verbindungsüberprüfung<br />

und der Schliffbildanalyse.<br />

Prüfadapter<br />

Baugruppen während oder nach<br />

der Fertigung zu prüfen, gelingt nur<br />

über Prüfadapter. Diese zeigen sich<br />

in sehr vielfältiger Gestalt und können<br />

z.B. manuell, pneumatisch oder<br />

vakuumbetrieben sein. So kennt man<br />

Prüf- und Programmieradapter, beidseitige<br />

Prüfadapter für kleinste Baugruppen,<br />

Tandemadapter oder universell<br />

justierbare Adapter.<br />

Prüfprogramm<br />

Für die Prüfprogrammerstellung<br />

existiert kein Standard. Im Grunde<br />

wird der Prüfling mit einer Referenz<br />

(„Gut”-Muster, „Golden Board”) verglichen,<br />

die tatsächlich existiert oder<br />

lediglich definiert und dokumentiert<br />

ist. wurde. Der Baugruppenfertiger<br />

entwirft einen Testplan und<br />

setzt darin Testschwerpunkte. Zur<br />

Abarbeitung des Prüfprogramms<br />

wird der Testplan Punkt für Punkt<br />

ausgeführt.<br />

PXI<br />

PXI steht für PCI eXtensions for<br />

Instrumentation und hat sich als flexible<br />

Plattform auch im Bereich Test<br />

und Qualitätssicherung bewährt. Die<br />

Prinzip der Oberflächen-Messtechnik (Quelle: Taymer)<br />

Plattform ist mit mehreren anderen<br />

kompatibel.<br />

Qualitätsmanagement<br />

Gesamtkonzept der Qualitätssicherung.<br />

Es setzt schon lange vor<br />

der Prüfung fertiger Baugruppen<br />

ein. Denn nur ein optimales Leiterplattenlayout<br />

ermöglicht eine optimale<br />

Bestückung und somit die bestmögliche<br />

Funktionssicherheit. Aus<br />

drei Gründen wächst die Bedeutung<br />

20 3/<strong>2016</strong>


Qualitätssicherung/Messtechnik<br />

Pneumatischer Testadapter (Quelle: Reinhardt-Testysteme)<br />

der Qualitätssicherung: weil Elektronikprodukte<br />

immer komplexer<br />

werden, weil die Miniaturisierung<br />

noch voranschreitet und weil immer<br />

höhere Frequenzen und Datenraten<br />

immer anspruchsvollere Verbindungen<br />

verlangen.<br />

Stand-alone-Testgeräte<br />

Bei Stand-alone-Geräten wird<br />

eine Leiterplatte von Hand eingeführt<br />

und nach der Inspektion wieder<br />

entnommen.<br />

Testabdeckung<br />

Dividiert man die Summe der mit<br />

einem Verfahren überprüfbaren Fehler<br />

durch die Anzahl der möglichen<br />

Fehler, erhält man die Testabdeckung.<br />

Man drückt sie in Prozent<br />

aus. Für die populären Verfahren<br />

erhält man folgende Werte der<br />

Testabdeckung:<br />

• MOI 75%<br />

• direkte AOI 70%<br />

• AXI 68%<br />

• In-Circuit-Test 64%<br />

• Boundary-Scan-Test 1%!<br />

• Flying-Probe-Test 64%<br />

• Funktionstest 68%<br />

3/<strong>2016</strong><br />

Opticon BasicLine X30<br />

Stand-alone AOI-System mit<br />

erhöhter Zuverlässigkeit<br />

durch Schrägblickinspektion<br />

(Quelle: EFB, Elektronische<br />

Fertigungsstätten<br />

Blankenfelde)<br />

Teststrategie<br />

Das erklärte Ziel jeder Teststrategie<br />

sollte die Durchgängigkeit der<br />

Werkzeuge von der Entwicklung bis<br />

zur Produktion sein. Um den gesamten<br />

Testablauf optimal zu gestalten,<br />

muss man analysieren, welche Fehler<br />

mit welcher Häufigkeit auftreten<br />

können. Diese Wahrscheinlichkeit<br />

ist sowohl von der Qualität der<br />

Bauteile als auch von deren Anzahl<br />

abhängig. Fehlerarten sind so zu<br />

definieren, dass man sie als „gut<br />

testbar” und „nicht testbar” einordnen<br />

kann. Ein gewisser Datenbestand<br />

ist also unabdinglich. Nur so<br />

lässt sich bestimmen, welche Fehler<br />

auftreten können. Hierzu gehören<br />

mögliche Bauteilfehler, Bestückungsfehler<br />

und Lötfehler.<br />

Testverfahren<br />

Da es viele Fehlermöglichkeiten<br />

gibt, mussten auch viele Testverfahren<br />

entwickelt werden. Prinzipiell<br />

unterscheidet man zwischen<br />

der optischen Sichtkontrolle/Inspektion<br />

und elektrischen/elektronischen<br />

Testverfahren.<br />

Vektorvergleich<br />

s. (digitale) Bildverarbeitung<br />

X-Ray (Röntgeninspektion)<br />

Testverfahren Röntgenprüfverfahren<br />

Zwei-in-eins-Funktionalität<br />

Es ist oft sinnvoll, Testverfahren<br />

zu kombinieren. Denn kein Verfahren<br />

gewährleistet eine Testabdeckung<br />

von 100%. So findet man z.B. die<br />

automatische optische Inspektion<br />

und die Röntgenprüfung im Verbund,<br />

was Kosten spart und die<br />

Effizienz erhöht. AOI und AXI werden<br />

also kombiniert.<br />

2D-Röntgeninspektion<br />

Bei der 2D-Röntgeninspektion<br />

verzichtet man auf die Information<br />

über die Höhenausdehnung. Überlagerte<br />

Bauteile (z.B. bei doppelseitiger<br />

Bestückung) sind daher nicht<br />

prüfbar. Hinzu kommen weitere Einschränkungen.<br />

2,5D-Röntgeninspektion<br />

Wegen der Einschränkung bei der<br />

2D-Röntgeninspektion hat sich die<br />

2,5D-Röntgeninspektion als konventionelle<br />

Technologie etabliert. Überlagerte<br />

Lötstellen (z.B. auf Ober- und<br />

Das hochauflösende optische 3D-Messsystem Infinite Focus misst<br />

mikrostrukturierte Oberflächen und Mikrobauteile<br />

Unterseite der Baugruppe) werden<br />

hier durch eine Schrägdurchstrahlung<br />

in den Projektionen optisch<br />

getrennt. Von Nachteil sind der sehr<br />

hohe Programmieraufwand bei doppelseitig<br />

bestückten Baugruppen<br />

und die lange Prüfzeit.<br />

3D-Röntgeninspektion<br />

Bei der 3D-Inspektion wird die<br />

Baugruppe aus verschiedenen<br />

Winkeln durchstrahlt. So ist die<br />

Rekonstruktion einzelner Schichten<br />

möglich. Das erschließt vielfältige<br />

Anwendungsgebiete (s. Kasten).<br />

Die sichere Prüfung doppelseitig<br />

bestückter Baugruppen ist nun<br />

ebenso möglich wie die Rekonstruktion<br />

beliebiger Schichten. Und<br />

durch Nutzung einer einheitlichen<br />

Bibliothek gelingt eine schnelle und<br />

komfortable Prüfprogrammerstellung.<br />

Es verwundert nicht, dass die<br />

3D-Röntgeninspektion sich immer<br />

mehr durchsetzt (s. Kasten).<br />

Bildverarbeitung nimmt Fahrt auf<br />

Die digitale Bildverarbeitung entwickelt<br />

sich mit rasanter Geschwindigkeit<br />

zu einer Schlüsseltechnologie<br />

für die Produktionsautomatisierung.<br />

Neue Technologien und<br />

große Leistungssteigerungen bei<br />

Hard- und Software ermöglichen<br />

immer neue Anwendungsbereiche,<br />

die vor einigen Jahren nicht hätten<br />

realisiert werden können. Die Bildverarbeitungssysteme<br />

prüfen, steuern,<br />

identifizieren und ermöglichen<br />

z.B. die Rückverfolgbarkeit von Produkten.<br />

Die Auflösung der Kameras<br />

wird immer höher, die Aufnahmefrequenz<br />

schneller. Neue Schnittstellen<br />

vereinfachen die Integration in<br />

die Produktionsanlagen.<br />

Einsatzmöglichkeiten der<br />

3D-Röntgeninspektion<br />

• Inline-Fertigung<br />

• doppelseitig bestückte Baugruppen<br />

• qualitative Inspektion aller Lötstellen<br />

• Prüfung auf Bauteilanwesenheit,<br />

Versatz, Kurzschlüsse<br />

• Vermessung von Lufteinschlüssen<br />

in unterschiedlichen<br />

Schichten<br />

• Prüfung komplexer Baugruppen<br />

mit überlagerten Lötebenen<br />

und Kühlkörpern<br />

• Bestimmung des Zinndurchstiegs<br />

in THT-Lötstellen<br />

FS<br />

21


Qualitätssicherung/Messtechnik<br />

Automatisiert prüfen in der Klein- und<br />

Mittelserienfertigung<br />

Das FG-Elektronik-Service-Interface (FGSI) stellt eine integrierte Prüf- und Serviceplattform für elektronische<br />

Baugruppen dar. Sie besteht aus einem Softwareframework mit Datenbankanbindung sowie standardisierten<br />

Hardwarekomponenten, die den einfachen Aufbau projektspezifischer Prüfadapter ermöglichen<br />

FG-ELEKTRONIK GmbH<br />

kontakt@fg-elektronik.de<br />

www.fg-elektronik.de<br />

Per USB-Schnittstelle wird die<br />

Baugruppe an eine Master PC Software<br />

angebunden, der Master PC<br />

steuert den kompletten Prüf ablauf.<br />

Das dazu notwendige Programm<br />

wird mit einer einfachen Scriptsprache<br />

aus einzelnen Prüfschritten<br />

aufgebaut. Das FGSI kann hierbei<br />

direkt auf die Prozessor- und<br />

RAM-Daten zugreifen, sie auslesen<br />

und diese im Einzelfall auch<br />

verändern. Mit klaren Vorteilen für<br />

den Anwender:<br />

• Senkung der Prüfkosten durch<br />

Automatisierung des Ablaufs<br />

• Senkung der Kosten für Prüfadapter<br />

durch Einsatz eines standardisierten<br />

Baukastensystems<br />

• Steigerung der Prüfungsqualität<br />

durch Zwangsführung und automatisierte<br />

Dokumentation<br />

Prüfung mit hohem Aufwand –<br />

die Herausforderung<br />

Elektronische Baugruppen und<br />

Geräte werden im Allgemeinen zu<br />

100% geprüft. Im Rahmen der Prüfung<br />

werden Funktionen getestet,<br />

Spannungen und Ströme gemessen<br />

und ggf. abgeglichen. Auch die Programmierung<br />

von Mikroprozessoren<br />

erfolgt häufig im Verlauf dieser Prozesse.<br />

Können in der Großserienfertigung<br />

Geräte im Herstellungsprozess<br />

inline in entsprechenden<br />

Testautomaten geprüft werden, so<br />

geschieht dies in der Klein- und Mittelserienfertigung<br />

häufig im Nachgang<br />

zum eigentlichen Herstellprozess<br />

der Baugruppen in Prüfadaptern<br />

unterschiedlicher Ausführung.<br />

Diese Prüfungen sind häufig gekennzeichnet<br />

durch<br />

• aufwendige Unikate als Prüfadapter,<br />

• hohe Personalbindung durch Prüfablauf<br />

mit vielen manuellen Bedienschritten<br />

und<br />

• häufig selektive und manuelle<br />

Dokumentation.<br />

Prüfung unkompliziert, effizient,<br />

qualitätssicher<br />

Die FGSI-Testplattform bietet<br />

unter Kosten- und Qualitätsaspekten<br />

eine Alternative. Per USB<br />

werden der baugruppenspezifische<br />

Testadapter und der Prüfling mit der<br />

FGSI-Master-Software auf dem PC<br />

verbunden. Über eine Scriptsprache<br />

wird der Prüfablauf aus vordefinierten<br />

Prüfschritten auf dem<br />

Master-PC zusammengestellt. Die<br />

entsprechende Funktionalität wird im<br />

Prüfablauf dann automatisch ausgeführt.<br />

Dabei steuert der Master<br />

PC den Prüfablauf im Testadapter<br />

sowie den Zugriff auf die entsprechenden<br />

Mess- und Vergleichswerte<br />

im Prüfling. Das FGSI nutzt dabei<br />

auch den Prozessor des Prüflings<br />

zur Ausgabe und Validierung der<br />

Messwerte.<br />

Im Ablauf werden relevante, durch<br />

den Nutzer frei wählbare Messwerte<br />

in der Prüfdatenbank automatisch<br />

gespeichert. Nachgelagerte Auswertungstools<br />

sowie die Integration<br />

in das FG-eigene Traceability-<br />

System ermöglichen die Analyse und<br />

Dokumentation der Gerätehistorie.<br />

Der kurze Weg zu den Daten<br />

Das FGSI findet darüber hinaus<br />

als Gesamtkonzept Anwendung in<br />

den Bereichen Service und interne<br />

Kommunikation von Prozessor zu<br />

Prozessor. Service-Mitarbeiter können<br />

Messwerte, Zustands- oder Fehlerdaten<br />

aus der Baugruppe über die<br />

USB-Schnittstelle des PCs direkt<br />

auslesen und einer weiteren Verarbeitung<br />

zuführen.<br />

Damit bildet das FGSI die ideale<br />

Basis, um kundenspezifische Analyse-<br />

und Service-Software für den<br />

Einsatz im Feld anzubinden.<br />

Die Möglichkeit, direkt auf Prozessor-<br />

und RAM-Daten zuzugreifen,<br />

diese auszulesen und im Einzelfall<br />

auch zu verändern, kann<br />

zudem in der internen Kommunikation<br />

zwischen zwei oder mehr<br />

Prozessoren genutzt werden, die<br />

gleichberechtigt sind oder in einer<br />

Master-Slave-Beziehung stehen<br />

können. ◄<br />

22 3/<strong>2016</strong>


Qualitätssicherung/Messtechnik<br />

Genaue Messergebnisse in der endoskopischen<br />

Sichtprüfung<br />

In der endoskopischen Sichtprüfung dienen Messsysteme dazu, aufgefundene Defekte beurteilen und messen<br />

zu können. Eine korrekte Messung ist Voraussetzung, um zu entscheiden, ob ein Defekt innerhalb definierter<br />

Toleranzen liegt, ob eine Überwachung von Schäden oder auch eine sofortige Behebung des Defekts angezeigt<br />

ist. So lässt sich ein Betriebsausfall vorhersagen und eine angemessene Wartung frühzeitig einplanen, um eine<br />

sichere Verfügbarkeit der zu inspizierenden Bauteile zu gewährleisten<br />

Berechnung eines Spaltmaßes zwischen zwei Ebenen (hier grün und<br />

blau dargestellt)<br />

Karl Storz Industrial<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.karlstorz.com<br />

3/<strong>2016</strong><br />

Bedingung für einen effektiven<br />

Inspektionsvorgang ist die hohe<br />

optische Leistungsfähigkeit des<br />

Systems mit klaren und scharfen Bildern.<br />

Das Videoendoskop muss über<br />

eine präzise Steuerung der Spitze<br />

und einen hochwertigen Bildsensor<br />

in Kombination mit regelbarer<br />

Lichtintensität verfügen, um eine<br />

genaue Fehlerdetektion und -beurteilung<br />

zu liefern. Bildschirmgröße<br />

und Maßstab des Live-Bildes haben<br />

großen Einfluss auf visuelle Ermüdung<br />

und Ergonomie des Anwenders<br />

und somit auf Effektivität und<br />

Qualität der Inspektion.<br />

„See&Measure“<br />

Karl Storz überzeugt bereits seit<br />

über zehn Jahren mit dem patentierten<br />

Laser-Messverfahren Multipoint<br />

in Sachen Schnelligkeit, Präzision<br />

und Messgenauigkeit während<br />

endoskopischer Inspektionen.<br />

Mit seinem 4,4-mm-Mess-Videoendoskop<br />

ist Karl Storz der einzige<br />

Hersteller, der ein so kleines<br />

„See&Measure“-Videoendoskop<br />

anbieten kann. Das „See&Measure“-<br />

Konzept ermöglicht schnelle Messergebnisse<br />

und Abbildungen im<br />

Originalmaßstab und macht dabei<br />

den Wechsel zu einem separaten<br />

Messaufsatz überflüssig, was<br />

zu einer deutlichen Verbesserung<br />

des Arbeitsablaufs beiträgt.<br />

Zudem bietet Karl Storz eines der<br />

dünnsten distalen Enden im Bereich<br />

„See&Measure“-Videoendoskope.<br />

Die Multipoint-Technologie setzt<br />

ein 3D-Lasersystem mit 49 Laserpunkten<br />

ein, die es der Kamera mit<br />

Unterstützung der Software ermöglicht,<br />

die Oberflächenstruktur des<br />

Objekts zu erkennen. Die laserbasierte<br />

Multipoint-Messtechnologie<br />

ermöglicht sehr präzise, zertifizierte<br />

Messergebnisse in jeder Position<br />

und auf unterschiedlichen Oberflächen.<br />

Dabei kann eine gleichbleibend<br />

hohe Messgenauigkeit bis zu<br />

einem Abstand von 80 mm gewährleistet<br />

werden.<br />

Multipoint 3.0<br />

Mit der optimierten Messsoftware<br />

Multipoint 3.0 setzt man nun verstärkt<br />

auf dreidimensionale Tiefenmessverfahren.<br />

Eine automatische<br />

3D-Ebenenerkennung unterstützt<br />

den Anwender bei der Bedienung<br />

und führt zu einer unkomplizierten<br />

und raschen Messung. Bis zu acht<br />

verschiedene Messarten sind mit<br />

der Multipoint-3.0-Messsoftware<br />

möglich. Zu den bereits bestehenden<br />

Tiefen-, Höhen-, Längen-,<br />

Flächen- und Line-to-Point-Messungen<br />

wurden 3D-Flächen-, Tip-<br />

Curl- sowie Blade-Clearance-Messungen<br />

hinzugefügt. Damit lassen<br />

sich Spalt- und Winkelmaße optimal<br />

vermessen.<br />

Da die Lage des Mess-Videoendoskops<br />

im Objekt nicht immer<br />

eindeutig bestimmbar ist, ist es<br />

wichtig, eine Eindeutigkeit der Messung<br />

zu gewährleisten. Multipoint<br />

3.0 garantiert eine präzise Messgenauigkeit<br />

für Bereiche des maximalen<br />

Messabstands, aber auch<br />

bei extremen Schräglagen von bis<br />

zu 30° des Videoendoskops. Des<br />

Weiteren können exakte Messergebnisse<br />

selbst unter starker Vibration<br />

und unter stark verschmutzten<br />

Umgebungsbedingungen erzielt<br />

werden. Für den Anwender bedeutet<br />

dies eine Vereinfachung seiner<br />

Arbeitsabläufe und gewährt eine<br />

höhere Prozesssicherheit. ◄<br />

Multipoint 3.0 mit automatischer Punkteerkennung und Ebenenbestimmung<br />

23


Qualitätssicherung/Messtechnik<br />

Fadenkreuz-Generator für die Bildverarbeitung<br />

Dieser Schritt kann auch von EVT<br />

durchgeführt werden, sodass der<br />

Anwender den Einlernmodus gar<br />

nicht bedienen muss. Wird der Einlernmodus<br />

von EVT vorkonfektioniert,<br />

sieht der Anwender nur den<br />

Betriebsmodus.<br />

• Betriebsmodus<br />

Dieser Modus kann bildschirmfüllend<br />

dargestellt werden. Alternativ<br />

kann das EVT-Logo im Hintergrundbild<br />

durch ein Kundenlogo ersetzt<br />

werden. Das System startet automatisch<br />

und zeigt das Livebild an<br />

dem Overlay an, so wie im Screenshot<br />

zu sehen. Ebenfalls läßt sich ein<br />

„Start“- und ein „Stopp“-Button einrichten,<br />

mit dem der Anwender das<br />

Livebild ein- und ausschalten kann.<br />

Im unten zu sehenden konkreten<br />

Beispiel wurde ein Dinolite-Mikroskop<br />

verwendet. Der Fadenkreuzbefehl<br />

läuft hierbei wahlweise auf dem<br />

Laptop/PC oder auf dem Fadenkreuz-Generator.<br />

EVT Eye Vision Technology<br />

GmbH<br />

www.evt-web.com<br />

EVT bietet eine neue Komplettlösung<br />

mit dem Fadenkreuz-Generator.<br />

Dieser ist verfügbar als Mini-<br />

PC mit einer Softwarefunktion, die<br />

ein Fadenkreuz als Overlay in das<br />

Livebild einblendet. Über die Schnittstellen<br />

des Fadenkreuz-Generators<br />

lassen sich sowohl USB- als auch<br />

GigE-Kameras anschließen. Für<br />

den Anwender kann ein Betriebsmodus<br />

erstellt werden, mit welchem<br />

er nur noch auf „Start“ und „Stopp“<br />

klicken muss, um das Fadenkreuz<br />

im Livebild zu sehen.<br />

Das Fadenkreuz wird häufig verwendet,<br />

um Bauteile bei der Stichprobenprüfung<br />

exakt ausrichten zu<br />

können, oder auch um die Position<br />

zu vermessen. Darüber hinaus gibt<br />

es die Fadenkreuzfunktion auch<br />

als neuen Befehl in der EyeVision<br />

Software; diese kann mit handelsüblichen<br />

PCs oder Laptops verwendet<br />

werden.<br />

Dabei gibt es zwei Modi:<br />

• Einlernmodus (Setup Modus)<br />

Hier kann der Anwender alles<br />

für sein Prüfprogramm selbst<br />

konfigurieren, in diesem Fall das<br />

Fadenkreuz-Overlay einstellen.<br />

DIMM-Sockel mit Universal-JTAG-Hardware einfacher testen<br />

JTAG Technologies, ein Spezialist für Lösungen<br />

zum Testen von Leiterplatten (PCBA) auf<br />

Basis von JTAG- und IEEE 1149.x Standards,<br />

kündigt eine neue Familie von Hardware-Adaptern<br />

an, die speziell für das Testen von verschiedenen<br />

DIMM- und SODIMM-Sockeln<br />

(unterschiedliche Größen und Typen) unter<br />

Verwendung eines JTAG/Boundary-Scan-<br />

Controllers und der zugehöriger Software<br />

entwickelt wurde.<br />

Die Prüfung von DIMM-Speichersockeln<br />

mit JTAG/Boundary-Scan-Systemen hat die<br />

Test- und Fertigungsingenieure schon immer<br />

vor Herausforderungen gestellt. Selbst wenn<br />

es möglich war, mit Boundary-Scan-kompatiblen<br />

Zugriffsbauteilen Schreib- und Lesevorgänge<br />

am Prüfling (Unit under Test, UUT) zu<br />

erzeugen, konnte die Initialisierung fehlschlagen,<br />

so dass nur wenig Diagnoseinformationen<br />

bereitgestellt wurden. Außerdem konnte<br />

nach wie vor nicht geklärt werden, ob eventuelle<br />

Fehler auf das DMM-Modul selbst oder<br />

auf den Sockel zurückzuführen waren. Mit dem<br />

neuen JT 2127-Flex-System von JTAG Technologies<br />

ist es möglich, eine exakte Dia gnose<br />

von einer bekanntermaßen intakten Testschnittstelle<br />

zu erhalten, so dass sich Kunden vergewissern<br />

können, ob ihr Sockel korrekt verlötet<br />

ist (oder nicht).<br />

Das JT 2127-Flex-System besteht aus<br />

zwei Grundelementen, einem High-Speed<br />

Multi-Channel-IO-Modul (JT 2127/DMU) und<br />

einem Personality-Adapter für den gewählten<br />

DIMM-Typ (JT 2127-Flex xxx). Die Kombination<br />

aus DMU und Flex-Adapter ermöglicht<br />

das Senden von Testsignalen zu und von dem<br />

Boundary-Scan-Quellgerät am Prüfling und<br />

damit eine gründliche Überprüfung auf unterbrochene<br />

Pins und Kurzschlüsse. Zusätzlich<br />

können auch die Spannungen an den Stromversorgungs-Pins<br />

des DIMM-Sockel gemessen<br />

werden. Derzeit unterstützte DIMM-Typen<br />

sind xxx = 204-3, 244-mi3, 260-4 und 288-<br />

4. Dank der Modularität dieses Testsystems<br />

können auf Anfrage auch andere DIMM-Formate<br />

schnell unterstützt werden.<br />

Software-Unterstützung für Testentwicklungen<br />

wird über die ProVision Entwickler-Tool-<br />

Suite von JTAG Technologies zur Verfügung<br />

gestellt, die mit einer umfassenden Reihe an<br />

Support-Dateien für das neue System ausgeliefert<br />

wird. Abgeschlossene DIMM-Sockel-<br />

Testanwendungen können bei Bedarf auch<br />

auf sämtlichen PIP-Runtime-Software-Modulen<br />

und Symphony-Systemen laufen.<br />

JTAG<br />

www.jtag.com<br />

24 3/<strong>2016</strong>


Qualitätssicherung/Messtechnik<br />

Komplettlösungen zum Test elektrischer<br />

Baugruppen<br />

Göpel electronic<br />

www.goepel.com<br />

Wartungsarmes und schnelles<br />

Röntgensystem<br />

Anlässlich der Messe SMT Hybrid<br />

Packaging <strong>2016</strong> stellte Göpel electronic<br />

die neuste Version des weltweit<br />

bewährten Röntgeninspektionssystems<br />

X Line·3D vor. Die neue<br />

Geräteserie 300 ist eine bahnbrechende<br />

Komplettlösung zur automatischen<br />

Inspektion doppelseitig<br />

bestückter Baugruppen in Kombination<br />

von 3D AXI und AOI. Wesentliche<br />

mechanische Neuerungen und<br />

eine Überarbeitung der Systemsoftware<br />

erhöhen die Prüfgeschwindigkeit<br />

für noch höhere Taktraten<br />

bei noch geringerer Wartungsanfälligkeit.<br />

In die Röntgensysteme der<br />

X Line·3D Serie 300 wurde ein<br />

grundlegend überarbeitetes Achssystem<br />

integriert. Dadurch wurden die<br />

mechanischen Voraussetzungen für<br />

eine erhöhte Geschwindigkeit und<br />

noch schnellere Bildaufnahmezeiten<br />

geschaffen. Weiterhin wurden elektrische<br />

und mechanische Komponenten<br />

noch weiter vereinheitlicht<br />

und vereinfacht, was einen noch<br />

besseren und schnelleren Zugriff<br />

im Wartungsfall ermöglicht.<br />

Neben den mechanischen Veränderungen<br />

flossen auch zahlreiche<br />

Neuerungen der Software<br />

in die Serie 300 ein. So ermöglicht<br />

beispielsweise der intelligente<br />

2D-Modus eine Prüfung<br />

einseitig bestückter Baugruppen<br />

ohne die typische Verzerrung der<br />

Röntgenbilder. Auf diese Weise ist<br />

eine einheitliche Bauteilprüfung an<br />

jeder Stelle des Bildfeldes möglich.<br />

Kunden eines 3D-Systems können<br />

die Option auf Wunsch aktivieren.<br />

Bei Neuanschaffung eines reinen<br />

2D-Systems ist ein Upgrade auf<br />

dreidimensionale Inspektion für<br />

doppelseitig bestückte Baugruppen<br />

im Nachgang möglich.<br />

Die Systemsoftware Pilot AXI verfügt<br />

in ihrer neuesten Version über<br />

ein verbessertes Offline- Programmierkonzept.<br />

Alle für die Prüfprogrammerstellung<br />

notwendigen AXIund<br />

AOI-Daten werden einmalig am<br />

System aufgenommen. Durch eine<br />

neue Debug-Statistik können Prüfprogramme<br />

noch schneller und effizienter<br />

erstellt und debugged werden.<br />

Neue Algorithmen in der Software<br />

des X Line·3D bieten verbesserte<br />

Erkennung von Lotperlen<br />

sowie Head-in-Pillow-Fehlern<br />

unter BGAs. ◄<br />

Boundary Scan in Flying-Probe-Tester integriert<br />

Die Flying-Probe-Tester (FPT)<br />

der Pilot 4D Linie von Seica sind<br />

ab sofort mit einer Boundary-<br />

Scan-Option von Göpel electronic<br />

verfügbar. Beide Prüfverfahren<br />

bieten zusammen eine kostenund<br />

zeiteffiziente Plattform zum<br />

Test elektrischer Baugruppen in<br />

der Produktion. Durch die Integration<br />

der Boundary Scan Software<br />

System Cascon in den FPT<br />

Pilot 4D profitiert der Kunde von<br />

den Vorteilen und Fähigkeiten<br />

beider Prüfverfahren. Gegenüber<br />

den Einzelverfahren kann<br />

mithilfe des interaktiven Tests die<br />

gesamte Testabdeckung deutlich<br />

erhöht werden. Gleichzeitig können<br />

die Fahrwege der Probes im<br />

reinen Flying-Probe-Test reduziert<br />

werden, indem Testschritte,<br />

die bereits durch Boundary Scan<br />

abgedeckt werden, übersprungen<br />

bzw. entfernt werden. Die komplette<br />

Lösung wurde auf ein komfortables<br />

Zusammenspiel beider<br />

Systeme optimiert. So wurde bei<br />

der Auswahl der Hardwarekomponenten<br />

auf kompatible und empfohlene<br />

Schnittstellen geachtet.<br />

Das notwendige Hardware-<br />

Paket besteht aus einem USB/LAN<br />

Boundary Scan Controller, einem<br />

TAP-Transceiver, sowie einem I/O-<br />

Modul, welches mithilfe eines vorkonfigurierten<br />

Steckers mit den<br />

verfahrbaren Probes verbunden<br />

wird. Dieser Aufbau kann problemlos<br />

in bestehende Systeme integriert<br />

werden. Durch die Kombination<br />

der Software beider Systeme<br />

können interaktive Tests erstellt<br />

werden, die dem Anwender noch<br />

höhere Prüftiefe und detailliertere<br />

Diagnose bieten.<br />

Göpel electronic<br />

www.goepel.com<br />

3/<strong>2016</strong><br />

25


Qualitätssicherung/Messtechnik<br />

Inspektionssystem für die Halbleiterindustrie<br />

Die NanoFocus AG, Entwickler<br />

und Hersteller optischer 3D-Oberflächenmesstechnik,<br />

präsentierte im<br />

Rahmen des IS-Test Workshops in<br />

München das neue Messsystem<br />

µsprint hp-opc 3000 für die optische<br />

Inspektion von Probe Cards. Es<br />

ermöglicht einen innovativen und<br />

zukunftsweisenden Prozessschritt<br />

in der Wafer-Produktion. Der Prozess<br />

ist speziell auf die Bedürfnisse<br />

von Wafertest-Standorten mit<br />

einer Vielzahl verschiedener Probe<br />

Cards sowie einen großvolumigen<br />

Durchsatz ausgelegt. Eine Pilotanlage<br />

befindet sich bereits bei einem<br />

namhaften Hersteller von Halbleiterelementen<br />

im Einsatz.<br />

Probe Cards sind spezielle Testvorrichtungen,<br />

die bei einem standardmäßigen<br />

Funktionstest von<br />

Wafern am Ende der sogenannten<br />

Frontend-Prozesse, also nach<br />

vollständiger Herstellung der funktionalen<br />

Strukturen der elektronischen<br />

Elemente auf einem Wafer,<br />

zum Einsatz kommen. Die Aufgabe<br />

des µsprint-hp-opc-3000-Systems<br />

ist die Sicherstellung von unversehrten<br />

Wafern nach dem Testvorgang,<br />

die Reduzierung von Yield<br />

Verlusten sowie die zeitliche und<br />

zahlenmäßige Minimierung aufwendiger<br />

Instandhaltungszyklen,<br />

welche Probe Cards regelmäßig<br />

durchlaufen.<br />

Da Wafer nach der vollständigen<br />

Herstellung der funktionalen Strukturen<br />

den bedeutendsten Teil der<br />

Wertschöpfung bereits durchlaufen<br />

haben, stellen Beschädigungen während<br />

des Testvorgangs einen erheblichen<br />

wirtschaftlichen Schaden dar.<br />

Zudem können während des Tests<br />

von Wafern Schäden durch fehlerhafte<br />

Probe Cards entstehen. Solche<br />

fehlerhaften Probe Cards können<br />

zwar zu einem korrekten Ergebnis<br />

des funktionalen Tests führen,<br />

jedoch einen Wafer dabei unbemerkt<br />

derart schädigen, dass dieser<br />

nicht mehr verwendungsfähig<br />

ist. Solche Vorkommnisse bedeuten<br />

zum einen wirtschaftliche Schäden<br />

durch Rückholaktionen und zum<br />

anderen eine minimierte Qualitätswahrnehmung<br />

der gelieferten Produkte<br />

auf Kundenseite. Die Verkürzung<br />

beziehungsweise die Präzisierung<br />

von Reparaturzyklen durch<br />

den Einsatz von µsprint hp-opc<br />

3000 leisten darüber hinaus einen<br />

wichtigen Beitrag zur Reduzierung<br />

operativer Kosten beim Einsatz von<br />

Probe Cards.<br />

Das System µsprint hp-opc 3000<br />

ist ein prozessfähiges Kapazitätstool.<br />

Es kann über eine SECS/GEM<br />

Kommunikationsschnittstelle in Prozessleitsysteme<br />

integriert werden<br />

und folgt allen notwendigen und<br />

gängigen Standards, die in Frontend-Wafertest-Standorten<br />

erforderlich<br />

sind.<br />

NanoFocus AG<br />

www.nanofocus.de<br />

Berührungslos messen in der industriellen Qualitätssicherung<br />

Das Industrie-Vibrometer<br />

IVS-400 misst berührungslos den<br />

Körperschall und die akustische<br />

Signatur von Bauteilen und liefert<br />

damit Informationen über die<br />

Ferti gungsqualität beziehungsweise<br />

über die Einhaltung von<br />

Geräuschgrenzwerten. Durch Einbindung<br />

des Vibrometers in den<br />

Produktionsprozess wird eine fertigungsintegrierte<br />

Echtzeit-Qualitätskontrolle<br />

der Bauteile mit<br />

einer schnellen und sicheren Gut/<br />

Schlecht-Unterscheidung möglich.<br />

Das IVS-400 hilft damit, nachhaltig<br />

die Produktqualität zu sichern,<br />

Pseudo-Ausschussraten zu reduzieren<br />

und somit die Wirtschaftlichkeit<br />

des Fertigungsprozesses<br />

zu steigern.<br />

Industrie-Vibrometer von Polytec<br />

bieten die bewährten Vorteile<br />

berührungsloser Schwingungsmesstechnik<br />

in robuster Ausführung<br />

und in einer kompakten Baueinheit.<br />

Dank modernster digitaler<br />

DESPEC-Technologie gewährleistet<br />

das IVS-400 Industrie-<br />

Vibrometer optimale Messergebnisse<br />

auf allen Oberflächen unabhängig<br />

vom Hintergrundgeräusch.<br />

Der berührungslos arbeitende<br />

Sensor weist keinen Verschleiß<br />

auf und kommt ohne Zustellmechanik<br />

oder Schallisolierung<br />

aus. Das schnelle Messprinzip<br />

macht dabei sehr kurze Taktzeiten<br />

möglich. Somit ist er der optimale<br />

Sensor für die prozessintegrierte<br />

akustische Güteprüfung im Frequenzbereich<br />

bis 22 kHz.<br />

Polytec GmbH<br />

www.polytec.de<br />

26 3/<strong>2016</strong>


Connecting Global Competence<br />

Planet e:<br />

Where the<br />

future begins.<br />

Elektronik von morgen.<br />

Schon heute.<br />

Tickets & Registrierung:<br />

electronica.de/tickets<br />

Weltleitmesse für Komponenten, Systeme und<br />

Anwendungen der Elektronik<br />

Messe München I 8.–11. November <strong>2016</strong> I electronica.de


Rund um die Leiterplatte<br />

Innovatives Nutzentrennen<br />

Seit dem Bau der ersten Leiterplatten Nutzentrennmaschine im Jahre 1989 werden bei Systemtechnik Hölzer<br />

Nutzentrenn- und Greifertechniken sowie der Leiterplatten-Vorrichtungsbau und die Tray Loader für die INT4646<br />

in Kronberg bei Frankfurt/Main weiterentwickelt.<br />

INT4646D mit Be- und Entlademodulen<br />

Auch die Fertigung und der<br />

Zusammenbau nahezu aller Einzelkomponenten<br />

vom Messlaser über<br />

die hochpräzisen Linearachsen bis<br />

zum fertigen Nutzentrenner erfolgt<br />

in Kronberg. Dort entsteht Qualität<br />

„Made in Germany“.<br />

Der kompakte Inline-<br />

Nutzentrenner<br />

der Serie INT4646 wurde speziell<br />

für stressarmes Nutzentrennen<br />

hoher Volumen und Produktvarianz<br />

entwickelt. Neben den kompakten<br />

Maßen von 1000 mm Breite x<br />

1850 mm Tiefe x 1750 mm Höhe<br />

wurde besonders auf Qualtität und<br />

Leistung geachtet. Ein schwingungsarmes<br />

Stahl-Schweißgestell, präzise<br />

Linearmotortechnologie mit einem<br />

hochauflösenden Messsystem<br />

und die Verwendung hochwertiger<br />

Werkzeuge garantieren eine lange<br />

Lebensdauer.<br />

Mit diesem Nutzentrenner kann<br />

eine maximale Leiterplattengröße<br />

von 460 x 460 mm bei allen Leiterplattendicken<br />

verarbeitet werden.<br />

Die Beladung des Nutzens erfolgt<br />

über ein integriertes, breitenverstellbares<br />

Einlaufband oder aus einem<br />

Magazin, welches in die Einlaufposition<br />

platziert und mit einem flexiblen<br />

Einzugsgreifer auf die Leiterplatten-<br />

Nutzenvorrichtung abgelegt wird.<br />

Abhängig vom Produktionsprozess<br />

erfolgt die Nutzen-Fixierung<br />

mit Sitftspanntechnik und/<br />

oder Vakuumsauger. Je nach Kundenanforderung<br />

wird der Trennprozess<br />

mit einem Scheiben- oder<br />

Schaftwerkzeug von oben oder von<br />

unten, aber auch mit einem Mix aus<br />

beiden Trennverfahren (automatische<br />

Umschaltung), durchgeführt.<br />

Dabei werden hohe Wiederhol- und<br />

Trenngenauigkeiten erzielt. Für ein<br />

nahezu staubfreies Ergebnis kann<br />

die standardisierte Nachreinigung<br />

durch individuelle Staubsaug- und<br />

Absaug system ergänzt werden.<br />

Für Kundenprojekte, für die der<br />

Materialstress beim Brechen erlaubt<br />

ist, bietet Systemtechnik Hölzer<br />

28 3/<strong>2016</strong>


Rund um die Leiterplatte<br />

Der semiautomatische Nutzentrenner LOW4233<br />

auch das automatisierte Stanzen<br />

von Nutzen an. Hier profitieren die<br />

Kunden von der langjährigen Erfahrung<br />

beim Bau von Stanzwerkzeugen<br />

für die Lebensmittelindustrie.<br />

Der semiautomatische<br />

Nutzentrenner<br />

LOW4233 bietet eine kurze Prozesszeit<br />

mit schnellem und komfortablem<br />

Produktwechsel für Leiterplattenformate<br />

bis zu 520 x 480 mm.<br />

Ausgelegt für mittlere bis hohe Produktvolumen,<br />

passt er sich dabei<br />

perfekt individuellen Kundenanforderungen<br />

an. So können mehrfach<br />

bestückte und unterschiedliche Leiterplattentypen<br />

schnell, stress- und<br />

staubarm getrennt werden.<br />

In der Serienausstattung verfügt<br />

der Nutzentrenner über hochdynamische<br />

Linearmotorachsen, ein<br />

Parallel-Shuttle, Säge- oder Fräsmodul<br />

mit Fräserlängenabarbeitung,<br />

3/<strong>2016</strong><br />

ein bildgestütztes Teach-in-Kamerasystem<br />

sowie bereits zwei einfach<br />

belegte Leiterplatten-Vorrichtungen.<br />

Der Trennprozess erfolgt von<br />

oben, während die Leiterplatte vom<br />

X/Y-Koordinatentisch geführt wird.<br />

Zum einfachen Programmieren des<br />

Trennvorgangs kann die Maschine<br />

mit dem neuen DXF-Konverter zum<br />

automatisierten Umsetzen von Leiterplattenzeichnungen<br />

in lauffähige<br />

DIN-Programme ausgestattet<br />

werden.<br />

Weiter lässt sich die Maschine<br />

auch mit dem Kamera-Vision-Modul<br />

mit Teach-in-Funktion, Lagekorrektur,<br />

Barcode, Strichcode oder<br />

2D-Code-Erkennung, sowie Objekt-,<br />

Farb- und Vorrichtungserkennung<br />

ausstatten.<br />

Der schnelle semiautomatische<br />

Nutzentrenner<br />

LOW7050 bietet eine sehr kurze<br />

Prozesszeit mit schnellem und komfortablem<br />

Produktwechsel. Ausgelegt<br />

für hohe Produktvolumen, arbeitet<br />

die LOW7050 daher optional mit<br />

Doppelkopf parallel an einer großen<br />

oder zwei parallel im Träger arretierten<br />

Leiterplatten.<br />

Entwickelt wurde die LOW7050<br />

2015 speziell für die Leuchtenindustrie<br />

(LED), bewährt sich aber immer<br />

dann, wenn sehr große Stückzahlen<br />

zu fräsen oder zu sägen sind oder<br />

wenn bis zu 700 x 500 mm Arbeitsbereich<br />

benötigt werden.<br />

In der Serienausstattung verfügt<br />

der Nutzentrenner über hochdynamische<br />

Linearmotorachsen, ein<br />

Parallel-Shuttle, Säge- oder Fräsmodul,<br />

ein bildgestütztes Teach-in-<br />

Kamera system sowie bereits zwei<br />

einfach belegte Leiterplatten-Vorrichtungen.<br />

Der Trennprozess erfolgt<br />

von oben, um die Handlingzeiten<br />

zu verringern. Die Nutzen werden<br />

vom Y-Koordinatentisch geführt, die<br />

Trennköpfe bewegen sich unabhängig<br />

auf der X-Achse.<br />

Zum einfachen Programmieren<br />

des Trennvorgangs kann die<br />

Maschine mit dem neuen DXF-Konverter<br />

zum automatisierten Umsetzen<br />

von Leiterplattenzeichnungen<br />

in lauffähige DIN-Programme ausgestattet<br />

werden.<br />

Wie bewährt, kann die Maschine<br />

auch mit dem Kamera-Vision-Modul<br />

mit Teach-in-Funktion, Lagekorrektur,<br />

Barcode, Strichcode oder<br />

2D-Code-Erkennung sowie Objekt-,<br />

Farb- und Vorrichtungserkennung<br />

ausgestattet werden.<br />

Der semiautomatische<br />

Nutzentrenner LOW Mini<br />

ermöglicht den Einstieg in das<br />

Nutzentrennen. Er ist eine kompakte<br />

Tischversion mit einer Standfläche<br />

von 800 x 800 mm und einer Höhe<br />

von 620 mm. Optional ist ein Unterbautisch<br />

aus massivem Stahlrohr lieferbar,<br />

der es den Linearmotorachsen<br />

der LOW Mini erlaubt, ihre Ach-<br />

Der kompakte<br />

Tischnutzentrenner<br />

LOW Mini<br />

29


Rund um die Leiterplatte<br />

gängigen massiven Alu-Vorrichtungen<br />

sowie dem Magnetsystem<br />

oder dem Ausfräsen von Kunststoffkörpern<br />

überlegen.<br />

Die Innovation zum vergleichbaren<br />

Magnetsystem ist, dass auf<br />

die Magnete verzichtet werden kann.<br />

Der Arbeitsschritt des Setzens der<br />

Magnete und die räumlichen Einschränkungen<br />

durch die größeren<br />

Magnetfüße entfällt. Die beim<br />

Magnetsystem für größere Serien<br />

notwendige – ebenfalls zu bohrende<br />

– Arretierplatte wird somit als antistatische<br />

Grundplatte zum zentralen<br />

Zentrierelement für die Stahlstifte.<br />

Mit dieser Entwicklung bleibt das<br />

Kronberger Traditionsunternehmen<br />

seinem Anspruch an Kundenfreundlichkeit,<br />

Individualität und Innovation<br />

treu. Auch in Zukunft will das<br />

Unternehmen auf persönliche Nähe<br />

zu den Kunden setzen und steuert<br />

seinen Vertrieb in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz weiter<br />

über die Zentrale.<br />

Für die Erstellung von Leiterplatten-Vorrichtungen hat Systemtechnik Hölzer ein spezielles<br />

PIN-Vakuumsystem entwickelt<br />

Systemtechnik Hölzer<br />

www.hoelzer.de<br />

sen mit maximaler Geschwindigkeit<br />

zu bewegen.<br />

Mittlere Fertigungsvolumen können<br />

schnell und staubarm getrennt<br />

werden. Die LOW Mini ist in zwei<br />

Varianten erhältlich. Standard ist ein<br />

Arbeitsbereich von 320 x 580 mm<br />

für die Version mit einer Schublade.<br />

Für zeitsparendes Be- und Entladen<br />

während des Fräsens gibt es<br />

die Option mit Zweifachbeladung<br />

und 320 x 280 mm Arbeitsbereich.<br />

Schnell und wirtschaftlich werden<br />

hiermit alle Leiterplattenmaterialien<br />

mit Reststeganbindung bis zu einer<br />

Größe von 320 x 580 mm getrennt.<br />

Speziell für den Einsatz als<br />

Prototypenmaschine ist auch die<br />

bewährte Pin-Vakuum-Vorrichtung<br />

zum schnellen Erstellen von Nutzenträgern<br />

zusammen mit dem neuen<br />

DXF-Konverter erhältlich.<br />

Das bewährte<br />

Pin-Vakuum-System<br />

wurde mit dem Fokus auf innovative<br />

Verfahren zur Erstellung von<br />

Leiterplatten-Vorrichtungen entwickelt.<br />

Schließlich erfordern kürzer<br />

werdende Entwicklungszeiträume<br />

und steigende Produktvielfalt immer<br />

flexiblere und kosteneffizientere<br />

Verfahren.<br />

Das PIN-Vakuum-System ermöglicht<br />

es zusammen mit dem DXF-<br />

Konverter, schnell aus einer DXF-<br />

Zeichnung ein lauffähiges DIN-<br />

Maschinenprogramm am Arbeitsplatz<br />

zu erstellen. Ebenso können<br />

die Aufnahmebohrungen für<br />

die Stahlstifte mit dem DXF-Konverter<br />

schnell durch „Anklicken“ in<br />

der Zeichnung programmiert und<br />

nachfolgend vom Nutzentrenner<br />

gebohrt werden.<br />

Zum Erstellen des Trägers werden<br />

die Stahlstifte in die entsprechenden<br />

Bohrungen eingesteckt<br />

und arretiert. Ein Verschieben oder<br />

Verstellen der Stiftpositionen ist<br />

damit ausgeschlossen. Die Bohrvorrichtung<br />

wird dann durch eine<br />

speziell entwickelte Vakuumvorrichtung<br />

ersetzt. In Kombination<br />

mit der belegten Grundplatte stellt<br />

sie nun den Werkstückträger dar.<br />

Stifte, Werkstückträgerplatte und<br />

Programme zur Erstellung sind wiederverwendbar.<br />

Mit der Anschaffung der Bohrvorrichtung<br />

und Aufnahme ist es<br />

möglich, in Zukunft noch schneller<br />

auf neue Produkte zu reagieren.<br />

Das flexible Pin-Vakuum-System<br />

ist in punkto Zeitersparnis, Flexibilität<br />

und Anschaffungskosten den<br />

Eine Gelegenheit, das Unternehmen persönlich kennen zu lernen und<br />

seine Leiterplattenprobe zu trennen, bietet sich jedem Interessenten<br />

immer im Rahmen eines Besuches in Kronberg, wie Verkaufsleiter<br />

Frank Ritter empfiehlt<br />

30 3/<strong>2016</strong>


Rund um die Leiterplatte<br />

Hochtemperaturschutz und ESD-Konformität<br />

220 °C, treten in bleifreien Lötprozessen bis zu<br />

270 °C. auf. Sowohl auf Bauteile als auch Leiterplatten<br />

kommen daher höhere thermische<br />

Belastungen zu, die zu irreparablen Schäden<br />

an Durchkontaktierungen und Innenlagenanbindungen<br />

führen können.<br />

Daher muss ein bestmöglicher Schutz vor<br />

hohen Temperaturen für die Leiterplatte, die<br />

einzelnen Bauteile als auch für die Durchkontaktierungen<br />

im Produktionsprozess erzielt werden.<br />

Die Max Steier GmbH & Co. KG zertifiziert<br />

nach DIN 9001:2008 und ISO/TS 16949:2009<br />

und liefert passgenaue, selbstklebende Klebepunkte,<br />

die einen optimalen Schutz vor hohen<br />

Temperaturen während des Lötprozesses ermöglichen<br />

und sich nach dem Prozess rückstandsfrei<br />

entfernen lassen.<br />

Nicht nur hohe Temperaturen können Funktionsschäden<br />

hervorrufen, sondern auch elektrostatische<br />

Aufladungen (ESD, Electrostatic<br />

Discharge) der Materialien, die am Verarbeitungsprozessen<br />

beteiligt sind. Je kleiner das Bauteil,<br />

desto geringer ist die Verträglichkeit gegenüber<br />

eines Spannungsimpulses durch elektrostatische<br />

Entladungen. Um auch hier ein Maximum<br />

an Verarbeitungssicherheit zu ermöglichen,<br />

bietet Max Steier verschiedene ESD-gerechte<br />

Selbstklebeprodukte für den Bestückungsprozess,<br />

u.a. Gurtverbinder, Gurteinfädler und<br />

Gurtverschließer. Mit Einsatz dieser Produkte<br />

werden statische Aufladungen und damit mögliche<br />

zerstörende Entladungsprozesse an Bauteilen<br />

weitestgehend vermieden.<br />

Elektronische Bauteile werden zunehmend<br />

in Produkten eingesetzt, die mehr und mehr<br />

Bereiche des täglichen Lebens berühren. Unabhängig<br />

davon, ob aus den Branchenbereichen<br />

Automobil, Maschinenbau, Unterhaltungselektronik,<br />

Kommunikationstechnik, Mess- und<br />

Regeltechnik – ganz selbstverständlich steigt<br />

damit auch die Erwartung der kaufenden Kunden<br />

nach höchster Qualität. Und das gerade<br />

in Bereichen, die sich direkt auf das Wohl des<br />

Einzelnen auswirken, z.B. in der Medizintechnik.<br />

Ebenso selbstverständlich steht hierbei die<br />

Produktsicherheit im Fokus, sowohl die sofortige<br />

als auch die Langzeitfunktionalität betreffend.<br />

Fortschreitende Miniaturisierung<br />

Mit der fortschreitenden Miniaturisierung<br />

sowohl elektronischer Bauteile als auch deren<br />

Träger (Leiterplatten) steigen auch die Anforderungen<br />

an die Qualität der Produktionsprozesse.<br />

Des Weiteren ist zu berücksichtigen, dass<br />

Umweltvorschriften stringenter werden, um so<br />

Belastungen für die Umwelt trotz steigenden<br />

Einsatzes elektronischer Geräte so gering wie<br />

möglich zu halten.<br />

Der Übergang zu bleifreien Lötprozessen<br />

geht einher mit deutlich erhöhten Löttemperaturen.<br />

Lagen diese ursprünglich bei bis zu<br />

Das Agilis Tray Magazin (ATM) ist<br />

das neuste Familienmitglied der smarten<br />

und benutzerfreundlichen Agilis-Feeder.<br />

Das kompakte und verstellbare ATM ist in<br />

der Lage, bis zu acht JEDEC Trays zu verarbeiten.<br />

Er ist die richtige Wahl für diese Anzahl<br />

von Trays im Low-to-Medium-Bereich. Das<br />

ATM hat alle Features, die für Agilis-Anwender<br />

bereits selbstverständlich sind: einfache<br />

Offline-Vorbereitung der Teile, einzigartiger ID<br />

Chip, welcher Verwechslungen vermeidet, und<br />

intuitives Bedienerpanel zur schnellen Wiederauffüllung.<br />

Kombiniert mit dem Agilis-Smart-<br />

Bin-System, welches papierloses Rüsten und<br />

Rüstwechselanweisungen für Tape- und nun<br />

auch Stangenbauteilen ermöglicht, ergibt<br />

sich für die Branche eine Materialmanagement-Lösung<br />

zu niedrigsten Umrüstkosten.<br />

Mycronic GmbH<br />

www.mycronic.com<br />

Max Steier GmbH & Co. KG<br />

www.steier.de<br />

Neuentwicklung der Agilis-Feeder-Technologie<br />

3/<strong>2016</strong><br />

31


Rund um die Leiterplatte<br />

Innovative Schnellspannschablone für<br />

QuattroFlex-Rahmen<br />

• Die Niederhalterleisten und Rändelschrauben/Klemmhebel<br />

der<br />

QuattroFlex-II Rahmen entfallen<br />

und werden nicht mehr benötigt<br />

• Schnellstes Einlegen in den Rahmen<br />

auch ohne Ladestation<br />

• Die Venturidüse des QuattroFlex<br />

Rahmens kann optional mit einem<br />

Rückschlagventil aufgerüstet werden.<br />

Die Schablone bleibt so über<br />

einen gewissen Zeitraum auch<br />

ohne Druckluft gespannt<br />

Aktuell wird die Schablone in der<br />

Version 565 x 565 mm für Rahmen<br />

der Größe 584 x 566 mm<br />

angeboten.<br />

„Das Feedback von Kunden und<br />

Inter essenten auf der SMT Messe<br />

war hervorragend. Bei entsprechender<br />

Nachfrage können wir<br />

uns gut vorstellen, BECsnap-QF<br />

auch im Rechteckformat, ausgelegt<br />

für den Einsatz in einem größeren<br />

Rahmen, anzubieten“, erklärt<br />

Claudia Müller, Vertrieb.<br />

Becktronic GmbH<br />

www.becktronic.de<br />

Nach Einführung der Schablone<br />

BECsnap für VectorGuard präsentierte<br />

die Becktronic GmbH auf der<br />

diesjährigen SMT Hybrid Packaging<br />

die bewährte BECsnap-Schablone<br />

nun auch für den Einsatz in QuattroFlex-Rahmen<br />

bzw. baugleichen<br />

Stencilman- und TensoFrame-<br />

Rahmen.<br />

Die Schablone BECsnap-QF<br />

ist ähnlich VectorGuard mit einem<br />

Aluminiumprofil eingefasst und bietet<br />

dadurch gegenüber einer klassischen<br />

Randlochung eine Vielzahl<br />

von Vorteilen.<br />

Vorteile der BECsnap<br />

• Verletzungsgefahr durch scharfe<br />

Kanten eliminiert<br />

• Erhöhte Stabilität der Schablone<br />

• Keine Beschädigungen oder Knicke<br />

in der Schablone durch die<br />

Handhabung<br />

• Optimale Spannung mit bis zu<br />

9 bar möglich<br />

• Auch dünne Schablonen ≤ 100µm<br />

lassen sich problemlos spannen,<br />

kein Ausreißen des Schablonenrandes<br />

Kompakter Bestückungsautomat<br />

180 Feeder-Spuren auf gerade<br />

einmal einem Quadratmeter<br />

Standfläche – der neue Bestückungsautomat<br />

Fox der Essemtec<br />

AG ist optimal geeignet für<br />

den Einsatz in engen Produktionshallen<br />

und passt auch durch<br />

normale Türen.<br />

Obwohl der Fox nur 88 cm lang<br />

und 109 cm breit ist, kann das<br />

Platzwunder Leiterplatten bis 406<br />

x 305 mm verarbeiten. Dabei werden<br />

Komponenten von 0201 bis<br />

33 x 80 mm mit einer Leistung von<br />

4500 Komponenten pro Stunde<br />

(IPC 8950A) platziert. Zudem kann<br />

der Fox mit einem Dispenser für<br />

Kleber oder Lotpaste ausgestattet<br />

werden, womit sich auch mühelos<br />

2.5D-Baugruppen fertigen lassen.<br />

Bei der Entwicklung des Fox<br />

wurde besonders darauf geachtet,<br />

dass der Produktwechsel<br />

auf dieser kompakten Maschine<br />

schnell und einfach möglich ist.<br />

Die hohe Feeder-Anzahl sorgt<br />

dafür, dass viele unterschiedliche<br />

Komponenten direkt verfügbar<br />

sind. Das rasche, intuitive<br />

Einlernen von Komponenten und<br />

Einlesen von CAD-Daten wird<br />

durch die bewährte und durchdachte<br />

ePlace-Software ermöglicht.<br />

Linearmotoren und Mineralguss<br />

machen den Fox extrem stabil,<br />

wartungsarm und langlebig.<br />

Essemtec AG<br />

cav@essemtec.com<br />

www.essemtec.com<br />

32 3/<strong>2016</strong>


Mechanische Komponenten<br />

SMD-Kühlkörper für<br />

die automatische<br />

Bestückung<br />

Kompakte Niedrigprofil-SMD-Kühlkörper speziell<br />

für die gängigsten Halbleitergehäuse in Tape-Reel-<br />

Verpackung für automatische Platinenbestückung<br />

Eines für alles –<br />

Das T-SCOPE Videoendoskopie-System,<br />

portabel oder stationär<br />

Die Niedrigprofil-SMD-Kühlkörper von CTX zeichnen sich durch ihre<br />

abgespreizten Flügelflächen und ihre geringe Bauhöhe aus<br />

SMD-Bauteile für die Bestückung<br />

von Leiterplatten bestehen<br />

immer häufiger nicht mehr nur aus<br />

einer Logikschaltung, sondern enthalten<br />

zunehmend auch Ansteuerungen<br />

und Leistungsteile. Entsprechend<br />

viel Wärme entwickeln sie im<br />

Betrieb. Um die Funktionsfähigkeit<br />

der SMD-Bauteile und damit der Platine<br />

zu erhalten, muss diese Wärme<br />

schnellst möglich abgeführt werden.<br />

Die kompakten Niedrigprofil-<br />

SMD-Kühlkörper aus dem Standard-<br />

Portfolio von CTX sind speziell auf<br />

die Anforderungen der gängigen<br />

Halbleitergehäuse-Bauformen<br />

D-PAK (TO-252), D²PAK (TO-263)<br />

und D³PAK (TO-268) zugeschnitten.<br />

CTX liefert sie in Tape&Reel-<br />

Verpackung für die automatische<br />

Bestückung der Platine oder auf<br />

Wunsch als Schüttgut für die manuelle<br />

Montage.<br />

Ideale Lösung<br />

Eine ideale Lösung sind gestanzte<br />

Niedrigprofil-SMD-Kühlkörper<br />

mit abgespreizten Flügelflächen.<br />

Dank ihrer geringen Bauhöhe eignen<br />

sie sich besonders für die gängigen<br />

kompakten Halbleitergehäuse<br />

D-PAK (TO-252), D²PAK (TO-263)<br />

und D³PAK (TO-268). Die Flügelflächen<br />

sorgen für eine große Oberfläche<br />

und damit für eine effektive<br />

Abführung der entstehenden Verlustleistung.<br />

Automatische Bestückung<br />

Kühlkörper für SMD-Bauteile wirken<br />

durch indirekte Kühlung. Sie<br />

werden nicht auf das zu kühlende<br />

Bauteil, sondern wie das SMD-<br />

Bauteil selbst, direkt auf die Kupferfläche<br />

der Leiterplatte gelötet.<br />

Diese indirekte Kühlung hat einen<br />

großen Vorteil für den Prozess der<br />

Leiterplattenbestückung, denn die<br />

als Tape&Reel verpackten SMD-<br />

Kühlkörper können ebenso wie die<br />

SMD-Bauteile automatisch verarbeitet<br />

werden.<br />

Neben den Niedrigprofil-SMD-<br />

Kühlkörpern bietet CTX ein breites<br />

Portfolio an weiteren Standard-<br />

SMD-Kühlkörpern in diversen Formen<br />

sowie auf Wunsch auch in<br />

anwendungsspezifischen Ausführungen<br />

an.<br />

CTX Thermal Solutions GmbH<br />

info@ctx.eu, www.ctx.eu<br />

3/<strong>2016</strong> 33<br />

KARL STORZ GmbH & Co. KG,<br />

Mittelstraße 8, 78532 Tuttlingen/Germany<br />

www.karlstorz.com


Löt- und Verbindungstechnik<br />

Dampfphasenvakuum-Lötanlage mit<br />

Inline-System und Doppelspurtransport<br />

Die Asscon Systemtechnik Elektronik<br />

GmbH präsentierte auf der<br />

SMT/Hybrid/Packaging ihr aktuelles<br />

Produktportfolio an Vakuum-<br />

Lötanlagen, die auf modernsten<br />

patentierten Löttechnologien basieren<br />

und höchste Lötqualität bieten.<br />

Dazu gehören die Modelle VP800<br />

vacuum, VP6000 und VP7000.<br />

Highlight ist das neue Multivakuum-Inline-Lötsystem<br />

VP7000<br />

mit Doppelspurtransport.<br />

Die VP7000 ist eine werkstückträgerlose<br />

Anlage für das Dampfphasenvakuum-Löten.<br />

Das System eignet<br />

sich für die lunkerfreie Serienfertigung<br />

hochkomplexer Baugruppen<br />

inklusiv 3D-MID im Dauerbetrieb<br />

(24/7) mit Void-Raten unter<br />

einem Prozent ebenso wie für die<br />

Kleinserienproduktion mit höchsten<br />

Qualitätsansprüchen. Das Besondere<br />

an der neuen Doppelspurtransport-Anlage<br />

ist der im Vergleich zur<br />

Einfachspurtransport-Variante um<br />

65% höhere Durchsatz. Gegenüber<br />

klassischen Konvektions-Lötmaschinen<br />

ist die elektrische Anschlussleistung<br />

mit 25 kW/h um das Zweibis<br />

Dreifache niedriger. Der durchschnittliche<br />

Stromverbrauch liegt<br />

bei 5,5 kW und ist damit 150% bis<br />

200% geringer.<br />

Weitere Vorteile<br />

Die VP7000 Doppelspurtransport<br />

verarbeitet Baugruppen<br />

mit Abmessungen (L x B) bis zu<br />

620 x 450 mm bei Einfachspurtransport<br />

bzw. 620 x 260 mm bei<br />

Doppelspurtransport. Weitere Vorteile<br />

sind symmetrische und asymmetrische<br />

Transportbänder, die<br />

zusätzliche Kühlung, insbesondere<br />

bei massiven Produkten, und keine<br />

Ausfallzeiten bei Produktwechsel.<br />

Zudem sorgt das Stiftkettentransportsystem<br />

für hohen Durchsatz.<br />

Da das Vakuum bei Bedarf deaktiviert<br />

werden kann, lässt sich das<br />

System auch als Standard-Inline-<br />

Dampfphasensys tem verwenden.<br />

Asscon GmbH<br />

www.asscon.de<br />

150.000 Dots pro Stunde, 3D-Dispensapplikationen und Vieles mehr<br />

auf gerade einmal einem Quadratmeter Standfläche – die neue Spider<br />

der Essemtec AG ist ein wahres Kraftpaket.<br />

Trotz geringer Abmassen (88 cm lang und 109 cm breit) vereint sie<br />

hohe Funktionalität und Flexibilität. Funktional zum Einen, weil neben<br />

der Durchführung von Highspeed-Anwendungen mit bis zu 150.000 Dots<br />

pro Stunde und technisch anspruchsvollen 3D-Dispens anwendungen<br />

auch ein ausgesprochen breites Prozessspektrum von Lotpasten jetten<br />

bis FC Underfill abgebildet werden kann. Flexibel zum Anderen, weil<br />

Ventile dank eines durchdachten Wechselkonzepts schnell ausgetauscht<br />

werden können und die Spider kompatibel mit Jet-, Schrauben-,<br />

und Zeit/Druck-Ventilen ist.<br />

Wegen ihres geringen Platzbedarfs kann die Spider leicht in engen<br />

Produktionshallen eingesetzt werden, ihr kurzes Längenmaß ermöglicht<br />

sogar den Transport durch Standardtüren. Linearmotoren und Mineralguss<br />

machen die Spider extrem stabil, wartungsarm und langlebig.<br />

Essemtec AG<br />

www.essemtec.com<br />

Kompakter Highspeed-Jetter und Dispenser<br />

34 3/<strong>2016</strong>


Löt- und Verbindungstechnik<br />

Oberflächenbehandlung mit dem Plasmastift<br />

Bauteile oder Baugruppen in weiteren Schritten<br />

beschichtet, verklebt oder vergossen werden<br />

sollen, kann es zu Verbindungsschwierigkeiten<br />

der einzelnen Materialien kommen. Denn<br />

unterschiedliche Materialien haben unterschiedliche<br />

Oberflächenspannungen.<br />

Mit dem handlichen PlasmaPen PP 1011 werden<br />

bei Atomsphärendruck Oberflächen aktiviert,<br />

gereinigt und dekontaminiert. Das mobile<br />

Basisgerät wird mit Argongas betrieben, kann<br />

aber durch einfachen Wechsel des Elektrodenkopfes<br />

auch Molekulargase, wie Stickstoff, oder<br />

Druckluft einsetzen. Die Oberflächenmodifizierung<br />

wird durch die Plasmaaktivierung punktgenau<br />

und selektiv genau dort erreicht, wo nötig.<br />

Daraus resultiert eine optimierte Benetzbarkeit<br />

der bearbeiteten Oberflächen. Weiter ermöglicht<br />

der PlasmaPen PP 1011 eine Behandlung<br />

von komplizierten Oberflächenstrukturen,<br />

wie schmalen Spalten, Kapillaren oder feinsten<br />

Bohrungen.<br />

Plasma ist in vielen Industriebranchen eine<br />

Querschnittstechnologie. Aber auch in vielen wissenschaftlichen<br />

Laboren ist Plasma ein unverzichtbares<br />

Werkzeug zur Oberflächenbehandlung.<br />

Plasmatechnologie kommt überall dort<br />

zum Einsatz, wo Qualität, Produktivität; Langlebigkeit;<br />

Nachhaltigkeit, Präzision und Flexibilität<br />

wichtig sind.<br />

Vorteile des PlasmaPen PP 1011:<br />

Die Werner Wirth GmbH ist seit mehr als 40<br />

Jahren auf Verbindungstechnik und Komponentenschutz<br />

spezialisiert. Das Planungs- und Entwicklungsteam<br />

bietet integrierte Lösungen, die<br />

für neue Denkansätze sorgen und innovative<br />

Produkte ermöglichen. So beschäftigt man sich<br />

mit der Oberflächenbehandlung mittels Atmosphärendruckplasma.<br />

Fakt ist, dass immer mehr Materialien mit<br />

unterschiedlichen Oberflächeneingenschaften<br />

miteinander verbunden werden müssen, Kunststoffe,<br />

Metalle, Glas usw., die eigentlich gar<br />

nicht verbunden werden können. Wo immer<br />

• kompakt und mobil<br />

• einfache Handhabung<br />

• großes Anwendungsspektrum<br />

• Oberflächenaktivierung<br />

• feinste Oberflächenreinigung<br />

• Dekontamination<br />

• Behandlung von temperaturempfindlichen<br />

Materialien<br />

• komplizierte Oberflächen und schwierig erreichbare<br />

Areale möglich<br />

• kleinflächige Anwendung<br />

• Betrieb mit Edel- oder Molekulargasen<br />

• einfache Prozessintegration<br />

Werner Wirth GmbH<br />

www.wernerwirth.de<br />

LED-Belichtungssystem für den industriellen Einsatz<br />

Das neue ilumCURE industrial ist ein USBgesteuertes<br />

LED-Belichtungssystem zum reproduzierbaren<br />

Aushärten von UV-Klebstoffen mit<br />

hoher Intensität bei einer Wellenlänge von 365<br />

bis 440 nm. In automatisierten Fertigungsprozessen<br />

werden bis zu 127 ilumCURE-Geräte<br />

individuell von einem PC aus angesteuert, um<br />

punktförmige oder flächige Belichtungen mit<br />

einstellbarer Intensität und variabler zeitlicher<br />

Dauer durchzuführen.<br />

Die Betriebszustände der Geräte lassen<br />

sich aus der Ferne überwachen, um Unregelmäßigkeiten<br />

in der automatisierten Produktion<br />

zu erkennen. Reproduzierbare Aushärtevorgänge<br />

werden mit einer controllergesteuerten<br />

LED-Strom-Messung und der<br />

Erkennung von Übertemperaturen sichergestellt.<br />

Die Langlebigkeit der Geräte wird durch<br />

ein robustes Aluminiumgehäuse, ein optimales<br />

Wärmemanagement und einen elektronischen<br />

Überspannungsschutz gewährleistet.<br />

Die Geräte der ilumCURE-industrial-Serie<br />

sind durch das erhältliche Zubehör in hohem<br />

Maße an bestehende Produktionsumgebungen<br />

anpassbar. Das bereitgestellte Software Development<br />

Kit ermöglicht die unkomplizierte Integration<br />

der Geräteansteuerung in prozessspezifischen<br />

Automatisierungsprogramme.<br />

IMM Photonics GmbH<br />

www.imm-photonics.de<br />

3/<strong>2016</strong><br />

35


Löt- und Verbindungstechnik<br />

Nicht nur flexibel, sondern auch vollautomatisch<br />

Die konsequent auf ein Wechselkopfprinzip<br />

hin entwickelte 56er<br />

Serie erlaubt einen Bondkopfwechsel<br />

in unter 2 Minuten<br />

Diese Produktionslösung bietet alle Features eines vollautomatischen Produktionsequipments.<br />

Dazu kommen Pull- und Schertestköpfe für alle angebotenen Bondverfahren<br />

F&S BONDTEC<br />

Semiconductor GmbH<br />

http://www.fsbondtec.at<br />

Flexibilität muss nicht zwingend<br />

bedeuten, Abstriche in anderen<br />

Bereichen hinzunehmen. Die 56er<br />

Serie ist eine vollwertige Produktionslösung,<br />

die es mit jedem Vollautomaten<br />

hinsichtlich Programmierbarkeit<br />

und Ablaufsteuerung aufnehmen<br />

kann. Neben einem intuitiv<br />

zu bedienenden Single-Bond-<br />

Modus zum Setzen von Einzelbonds<br />

(manuell oder automatisch),<br />

sind Multi-Wire- und Repair-Modus<br />

verfügbar. Während der Multi-Wire<br />

Modus für das Bonden von kompletten<br />

Bauelementen (auch in Matrix-<br />

Anordnung) genutzt wird, erlaubt<br />

der Repair-Modus eine temporäre<br />

Verschiebung von Bondstellen und<br />

Parameteranpassung, ohne das<br />

Ursprungsprogramm zu verändern.<br />

Programmierbar<br />

Alle Bondparameter sind programmierbar<br />

für beliebig viele Bonds oder<br />

Bumps, inklusive Bondkraftrampen<br />

und Ultraschall-Burst zur Unterstützung<br />

der Reinigungsphase im Bondprozess.<br />

Programmierte Drähte werden<br />

schematisch auf dem Bildschirm<br />

angezeigt, können per Maus einzeln<br />

oder gruppiert ausgewählt werden<br />

und lassen sich sogar live im Kamerabild<br />

in Ihrer Position feinjustieren.<br />

Zahlreiche programmierbare Loopformen<br />

mit grafischer Anzeige zu<br />

den Auswirkungen der teils komplexen<br />

Parameter erleichtern die<br />

Loopgestaltung erheblich. In Verbindung<br />

mit dem an jeder Stelle<br />

im automatischen Bondablauf einschaltbaren<br />

Step-Modus wird für<br />

jeden Anwender nachvollziehbar,<br />

was die Maschine an welcher Stelle<br />

tut und welche Auswirkungen Parametereinstellungen<br />

haben.<br />

Damit findet jeder Anwender eine<br />

optimale Arbeitsstrategie Die neben<br />

manueller Justierung ebenfalls verfügbare<br />

automatische Bilderkennung<br />

und Justage wurde komplett überarbeitet<br />

und durch eine leistungsfähige<br />

Asoss Vision Software ersetzt.<br />

Jeder Bondkopf enthält eine Miniatur-Farbkamera<br />

mit angepasster<br />

Optik für die jeweils optimale Vergrößerung<br />

– immer fix und fertig<br />

ausgerichtet zur Positionierung<br />

des Bondwerkzeugs (Kamera-Offset)<br />

für schnellstmöglichen Kopfwechsel.<br />

◄<br />

36 3/<strong>2016</strong>


Speicherprogrammierung<br />

Programmiertechnologie<br />

Data I/O erhält weitere Awards<br />

in Asien<br />

Auf der Messe NEPCON Shanghai Ende April <strong>2016</strong> erhielt Data I/O für seine<br />

Programmiertechnologie LumenX den SMT China Vision Award sowie den<br />

EMAsia Innovation Award in der Kategorie Programmierung<br />

NEU & EINZIGARTIG:<br />

Unsere Serie 58<br />

Perfekt für Klein- und Mittelserien<br />

1 Draht pro Sekunde<br />

Wechselbare Bondköpfe für alle<br />

Drahtbondverfahren<br />

Desktop-Bonder mit der Qualität<br />

eines automatischen Drahtbonders<br />

Vertreter des Magazins SMT China übergaben<br />

im Rahmen einer feierlichen Zeremonie auf der<br />

diesjährigen NEPCON in Shanghai den Award<br />

für die neue Programmiertechnologie LumenX<br />

an Data I/O Corp.<br />

SMT China<br />

Die Fachzeitschrift lobt diesen Preis seit 2007<br />

jährlich für innovative SMT-Technologie aus,<br />

die Chinas Elektronikindustrie wachsen lässt.<br />

Außerdem wurde der EMAsia Innovation Award<br />

an Mitarbeiter von Data I/O China übergeben.<br />

Erstmals in 2006 aufgelegt, zeichnet dieses<br />

Programm in den asiatischen Märkten innovative<br />

Produktexzellenz für höchste Qualität und<br />

Technologiefortschritt aus.<br />

Das ist in Folge bereits der dritte und vierte<br />

Preis für die revolutionäre Technologie LumenX.<br />

„Wir sind hocherfreut darüber, dass unsere<br />

LumenX-Programmierplattform auch in Asien<br />

mehrfach ausgezeichnet wurde”, sagte Ching Ma,<br />

General Manager bei Data I/O China. „LumenX<br />

liefert mit beeindruckender Geschwindigkeit<br />

und höchster Datensicherheit genau das, was<br />

unsere Kunden fordern: Die kostengünstige und<br />

leistungsstarke Programmierung der neue sten<br />

Generation von besonders großen High-Density-Modulen<br />

wie embedded Multimediakarten<br />

(eMMC).”<br />

Data I/O Corp.<br />

www.data-io.de<br />

F&S BONDTEC GmbH<br />

Industriezeile 49a<br />

A-5280 Braunau am Inn, Austria<br />

T: +43.7722.67052.8270<br />

F: +43.7722.67052.8272<br />

Mail: info@fsbondtec.at<br />

www.fsbondtec.at<br />

3/<strong>2016</strong> 37


Lasertechnik<br />

Anwendungsorientierte Systemlösungen im<br />

Brennpunkt des Interesses<br />

das Präzisionsschneiden von Glas<br />

und Saphir mit Ultrakurzpulslasern<br />

vorzustellen“, kommentiert Thomas<br />

Merk, CEO & Präsident von ROFIN.<br />

Innovative Lasertechnologie für<br />

neue Anwendungsfelder<br />

Mit CO 2 -, Faserlasern, Festkörperlasern,<br />

Ultrakurzpulslasern oder<br />

Dioden lasern bietet Rofin ein breites<br />

Portfolio an Lasern und damit alle<br />

entscheidenden Schlüsseltechnologien<br />

für die industrielle Lasermaterialbearbeitung<br />

an. Das Spektrum<br />

reicht von industrieüblichen Laserstrahlquellen<br />

bis hin zu kompakten<br />

Systemlösungen. Die Anwendungsgebiete<br />

von Rofin-Lasern sind so<br />

vielfältig wie die Produkte. Laser von<br />

Rofin produzieren im Automobil- und<br />

Flugzeugbau, in der Elektronik- und<br />

Halbleiterfertigung, im Maschinenbau,<br />

in der Medizintechnik, in der<br />

Photovoltaik, in der Verpackungsoder<br />

Kunststofftechnik, im Werkzeug-<br />

und Formenbau aber auch<br />

in der Schmuckindustrie. Ob beim<br />

Einsatz von Hochleistungs lasern<br />

in rauen Industrieumgebungen,<br />

filigranen Laseranwendungen im<br />

μm-Bereich oder Lasermarkierungen<br />

auf unterschiedlichsten Materialien<br />

– ROFIN deckt alle Kundenanforderungen<br />

im Bereich der Lasertechnologie<br />

optimal ab<br />

Lasermarkier-Tischsystem für die<br />

industrielle Serienproduktion<br />

Mit dem EasyMark bietet Rofin<br />

ein äußerst kompaktes Tischsystem<br />

zum Lasermarkieren und -gravieren<br />

sowie zum Schneiden dünner<br />

Bleche. Das Einsatzfeld reicht<br />

dabei von der Einzelproduktion mit<br />

manueller Beladung bis zur automatischen<br />

Produktion kleinerer<br />

und mittlerer Serien. Für beide Einsatzbereiche<br />

gibt es nun hilfreiche<br />

Zusatzausstattungen.<br />

Mit der optionalen AutoLock-Funktion<br />

lässt sich die Türe während des<br />

Markierprozesses verriegeln. Unbeabsichtigte<br />

Unterbrechungen, etwa<br />

durch versehentliches Eingreifen<br />

eines Bedieners werden so zuverlässig<br />

verhindert. Dies ist insbesondere<br />

bei sicherheitsrelevanten<br />

Beschriftungsvorgängen, wie dem<br />

Aufbringen von Produktident- oder<br />

Sicherheitscodes, unverzichtbar. In<br />

der Losfertigung von Produkten, z.B.<br />

für die Medizintechnik, die Automo-<br />

Der flexible Laserarbeitsplatz MPS Compact<br />

Seit mehr als 40 Jahren legt Rofin<br />

bei der Weiterentwicklung der Lasertechnologie<br />

stets den Fokus auf<br />

die Anwendung und bietet weltweit<br />

eines der umfassendsten Produktportfolios<br />

für die ganze Bandbreite<br />

der industriellen Lasermaterialbearbeitung.<br />

Auf der diesjährigen<br />

LASYS, der internationalen Fachmesse<br />

für Systemlösungen in der<br />

Lasermaterialbearbeitung in Stuttgart,<br />

stellte Rofin wieder anwendungsorientierte<br />

Systemlösungen<br />

in den Mittelpunkt.<br />

Einfach und unkompliziert<br />

Mit dem erstmals vorgestellten<br />

Handschweißlaser Performance<br />

Unlimited präsentierte man, wie einfach<br />

und unkompliziert lange oder<br />

sperrige Teile, wie sie beispielsweise<br />

bei der Herstellung von chirurgischen<br />

Instrumenten bzw. Endoskopen<br />

zu finden sind, geschweißt werden<br />

können. Daneben zeigte Rofin<br />

das Präzisionsschweißen von Mikrokonturen<br />

an seinem flexiblen Laserarbeitsplatz,<br />

dem MPS Compact, mit<br />

dem Langpuls-Faserlaser StarFiber<br />

P. An der Laserarbeitsstation CombiLine<br />

Basic konnten Messebesucher<br />

das Laserbeschriften von<br />

Freiformoberflächen live erleben.<br />

Eine Auswahl an Laserstrahlquellen<br />

über die ganze Breite der Technologien<br />

– angefangen bei Pikosekunden-<br />

und Femtosekundenlasern,<br />

über Sealed-off-CO 2 -Laser<br />

niedriger Leistung sowie Diodenlaser<br />

und Hochleistungsfaserlaser<br />

– rundeten das Angebot an Laserlösungen<br />

ab.<br />

„Wir freuen uns darauf, auch<br />

in diesem Jahr in Stuttgart mit<br />

unseren Kunden und Anwendern<br />

ins Gespräch zu kommen und ihnen<br />

unsere Produktneuheiten sowie<br />

unsere Anwendungslösungen wie<br />

Laserarbeitsstation CombiLine Basic<br />

38 3/<strong>2016</strong>


EasyMark mit Autolock-Funktion<br />

Funktionsweise der TTL-Kamera<br />

bil- oder Luftfahrtindustrie kann ein<br />

unvollständiger Beschriftungsschritt<br />

sonst zum Verlust der gesamten<br />

Charge führen.<br />

Die optionale mini-SPS-Schnittstelle<br />

erweitert die Möglichkeiten zur<br />

Integration des EasyMarks in automatisierte<br />

Fertigungslinien. Ergänzend<br />

zum passiven Standardinterface<br />

stellt die Mini-SPS Schnittstelle<br />

aktiv Signale zur engeren Integration<br />

in automatisierte Fertigungsprozesse,<br />

etwa zur Teileerkennung,<br />

bereit.<br />

Wertvolle Werkstücke und insbesondere<br />

Unikate dulden keinen<br />

Fehlversuch beim Beschriften,<br />

Ersatz ist teuer oder gänzlich<br />

unmöglich. Hier hilft die SmartView<br />

Option, indem sie ein Realbild des<br />

eingelegten Werkstücks einblendet.<br />

So kann das Gravurlayout bis auf<br />

ca. 30 µm genau ausgerichtet werden.<br />

Sind die Anforderungen an die<br />

Genauigkeit noch höher, steht eine<br />

Präzisionskamerabeobachtung via<br />

TTL Kamera „Through-the-Lense“<br />

für die hochpräzise Positionierung<br />

bis auf 1 µm zur Verfügung.<br />

Die neuen Zusatzoptionen erweitern<br />

das Einsatzfeld von Rofins<br />

EasyMark deutlich. Das Lasermarkiersystem<br />

eignet sich so auch für<br />

branchenspezifische Anwendungen<br />

mit besonderen Anforderungen.<br />

Rofin-Baasel Lasertechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.rofin.de<br />

Neuer Laser-Ablenkkopf mit volldigitaler Regelung ist schnell und genau<br />

Mit dem neusten Modell der<br />

Superscan-Reihe eröffnet Raylase<br />

neue Möglichkeiten in der<br />

Laser-Materialbearbeitung. Bei<br />

einem Arbeitsabstand von nur<br />

250 mm führt der Superscan V<br />

einen Laserstrahl mit bis zu 14 m/s<br />

durch das Bearbeitungsfeld und<br />

erreicht dank leichter Spiegelsubstrate,<br />

starker Galvanometer und<br />

einer neuen Endstufentechnologie<br />

enorme Beschleunigungen für<br />

scharfe Ecken. Dabei verbraucht<br />

er deutlich weniger Leistung als<br />

vergleichbare Modelle, bleibt damit<br />

erstaunlich kühl und reduziert so<br />

die wärmbedingte Drift.<br />

Die volldigitale Regelungselektronik<br />

bietet eine ausgezeichnete<br />

Dynamik und kontinuierliche<br />

Überwachung der Spiegelposition<br />

sowie deren Geschwindigkeit und<br />

Temperatur. Je nach eingesetztem<br />

Protokoll (SL2-100 oder XY2-<br />

100) kann der Superscan V seine<br />

Spiegel mit bis zu 20 Bit Auflösung<br />

positionieren, dies entspricht<br />

einem Winkel von 0,76 µrad. Die<br />

mittlere Wiederholgenauigkeit liegt<br />

zudem unter 0,4 µrad. Durch die<br />

enorme Beschleunigung und Maximalgeschwindigkeit<br />

der digitalen<br />

Galvanometer kann der Superscan<br />

V sogar Laserjobs mit scharfen<br />

Ecken extrem schnell, genau und<br />

präzise ausführen.<br />

Die neue SP-ICE-3-Steuerkarte<br />

von Raylase ist für die digitale<br />

Ansteuerung des Superscan<br />

V ideal geeignet. In dieser Kombination<br />

wird die Entwicklung selbst<br />

komplexer Lasersysteme mit variantenreichen<br />

Laserjobs oder Marking-and-Processing-on-the-Fly<br />

maßgeblich vereinfacht.<br />

Die Objektive und die leichtgewichtigen<br />

SiC-Scan-Spiegel sind<br />

für alle gängigen Lasertypen, Leistungsdichten,<br />

Brennweiten, Bearbeitungsfelder<br />

und Wellenlängen<br />

von 355 bis 10.600 nm erhältlich.<br />

Aktuell ist der Superscan V mit<br />

einer Eingangsapertur von 15 m<br />

erhältlich. Versionen mit 10 mm<br />

und weiteren Aperturen folgen in<br />

Kürze. Wie alle Superscan-Ablenkeinheiten<br />

besitzt auch dieser<br />

Scankopf Anschlüsse für Luft- und<br />

Wasserkühlung. Gern stellen die<br />

technischen Berater von Raylase<br />

die ideale Konfiguration für spezielle<br />

Anwendungen zusammen<br />

und entwickeln bei Bedarf eine<br />

maßgeschneiderte Lösung.<br />

Der Superscan V<br />

ist die richtige Wahl für verschiedenste<br />

Highend-Anwendungen<br />

der Laser-Materialbearbeitung,<br />

in denen höchste Genauigkeit<br />

gefordert ist. Diese wird durch<br />

die digitale Regelung der Spiegelpositionen<br />

jederzeit sichergestellt.<br />

Besonders Anwendungen<br />

wie das Markieren, Beschriften,<br />

Schweißen, Bohren oder Strukturieren<br />

von Halbleiter-Wafern,<br />

medizinischen Produkten und<br />

Sicherheitsmerkmalen von Dokumenten<br />

und Chipkarten profitieren<br />

von der Präzision und Geschwindigkeit<br />

des Superscan V.<br />

Raylase AG<br />

info@raylase.de<br />

www.raylase.de


Dienstleister<br />

BGA-Bestückung und Fertigung<br />

hochintegrierter Boards<br />

Elektronische Baugruppen werden ständig komplexer;<br />

immer mehr Funktionen gilt es auf immer<br />

weniger Platz unterzubringen. Hoch integrierte<br />

Platinen-Boards mit BGA-Bauteilen (Ball Grid<br />

Array) und verdeckten Anschlüssen an der Unterseite<br />

stellen die Elektronikfertigung und Qualitätsprüfung<br />

allerdings vor besondere Herausforderungen.<br />

Zudem sind Schnelligkeit beim Prototyping<br />

und reibungslose Abläufe gefragt, da für<br />

den Erfolg eines Elektronikprodukts oft eine möglichst<br />

rasche Markteinführung entscheidend ist.<br />

Der EMS-Dienstleister beflex electronic beweist<br />

sich hier als kompetenter und verlässlicher Partner<br />

– von der schnellen Prototypenfertigung bis<br />

zur Kleinserie.<br />

Ein Beispiel dafür liefert eine Baugruppe für eine<br />

Hochfrequenzanwendung, bestehend aus zwei<br />

uBGAs (ultrafine Ball Grid Arrays) mit 0,3-mm-<br />

Pitch und einem Balldurchmesser von jeweils 0,1<br />

mm. An der Bauteilunterseite befinden sich 63<br />

verdeckte Anschlüsse auf einer Fläche von 2,2<br />

auf 2,8 mm. Die HF-Platine besteht aus Rogers-<br />

Material. Für die Fertigung einer solchen Baugruppe<br />

reicht ein moderner Bestückungsautomat<br />

allein nicht aus, denn auch der Pastendruck, die<br />

Bestückungs genauigkeit, der Lötprozess und die<br />

Qualitätskontrolle müssen darauf ausgerichtet sein.<br />

Dabei ist der Pastendruck eine besondere Herausforderung:<br />

Für hohe Präzision sind hochwertige<br />

elektro polierte Stufenschablonen und eine hundertprozentige<br />

Pasteninspektion unerlässlich, z.B.,<br />

um bei kleinen, leichten Bauteilen den sogenannten<br />

Grabsteineffekt auszuschließen, der sich auch<br />

mit optischen Prüfverfahren nur schlecht erkennen<br />

lässt. Durch die bei beflex electronic üblichen<br />

Produktionsprozesse kann sich der Kunde hier auf<br />

hohe Qualität, flexible Abwicklung und erfreulich<br />

kurze Lieferzeiten verlassen.<br />

beflex electronic GmbH<br />

quickinfo@beflex.de<br />

www.beflex.de<br />

Viele Entwickler kennen das Problem komplizierterer<br />

Baugruppen in immer komplexeren<br />

Anlagen. Wie findet man eine einfache und<br />

Farbige Leiterplatten<br />

logische Unterscheidung? Eine Lösung gibt<br />

es bei Contag mit der Einrichtung von farbig<br />

unterschiedlichen Leiterplatten. Die Idee kam<br />

aus der Marketing-Abteilung bei einer Neufertigung<br />

des Schmetterlings CONny, des<br />

Markenzeichens von Contag. Sie sollten für<br />

besondere Anlässe farbig gestaltet sein. Einige<br />

Kunden haben die Idee sofort aufgegriffen<br />

und für besondere Entwicklungen Leiterplatten<br />

in besonderen Farben bestellt. „Sogar in<br />

Pink hatten wir bereits Aufträge“, hört man<br />

aus der Fertigung. Daher hat man eine ganze<br />

Reihe unterschiedlicher Farben ins Programm<br />

genommen. Hierbei orientiert man sich nicht<br />

an den üblichen Farbtabellen, sondern an<br />

dem, was auf den unterschiedlichen Materialien<br />

bestmöglich wirkt. Sogar bunte Leiterplatten<br />

werden produziert! Ab sofort können<br />

Kunden bei der Contag die Farb reihen anfragen.<br />

Die Lieferzeit wird dadurch nicht eingeschränkt.<br />

Die Contag AG erhofft sich mit der<br />

Aufnahme der Farbreihen eine Vereinfachung<br />

für die Entwickler bei der Zuordnung von komplexen<br />

Baugruppen.<br />

Contag AG<br />

www.contag.de<br />

40 3/<strong>2016</strong>


Dienstleister<br />

Simultaneous Engineering:<br />

Projektmanagement in Zeiten von Industrie 4.0<br />

Bild 1: Bei Industrie 4.0 denkt man gewöhnlich an die intelligente Fabrik, die Vernetzung einzelner<br />

Fertigungslinien, die vertikale Integration von der Fertigung bis hinauf ins oberste Management<br />

Die Komplexität von Produktentwicklungen<br />

nimmt stetig zu, denn<br />

mit Umsetzung des Industrie-4.0-<br />

Gedankens in die Praxis werden<br />

einzelne Komponenten immer intelligenter,<br />

unter anderem, um die vertikale<br />

Integration zu optimieren. In<br />

der Elektronikfertigung zum Beispiel<br />

entstehen kaum noch Komponenten<br />

ohne eingebaute „Intelligenz“.<br />

Gleichzeitig sollen sich die<br />

Entwicklungszeiten verkürzen. Beim<br />

Simultaneous Engineering werden<br />

Arbeitsabläufe, die traditionell nacheinander<br />

stattfinden, vermehrt parallel<br />

bearbeitet. Das heißt auch: Während<br />

eine elektronische Komponente<br />

noch im Entwicklungsstadium<br />

steckt, starten bereits Konstruktion<br />

und Entwicklung ihrer Fertigungslinie.<br />

Das stellt immense Herausforderungen<br />

ans Projektmanagement,<br />

aber auch das notwendige<br />

Knowhow verlagert sich.<br />

Bei Industrie 4.0 denkt man<br />

gewöhnlich an die intelligente Fabrik,<br />

die Vernetzung einzelner Fertigungslinien,<br />

die vertikale Integration von<br />

der Fertigung bis hinauf ins oberste<br />

Management und Ähnliches<br />

(Bild 1). In der Praxis setzt Industrie<br />

4.0 aber oft früher an als gemeinhin<br />

angenommen, also nicht erst,<br />

wenn die Fertigungsanlage steht,<br />

sondern bereits in deren Entwicklung.<br />

Das spürt die Firma Engmatec<br />

aus Radolfzell immer wieder.<br />

Das Unternehmen hat sich spezialisiert<br />

auf Entwicklung und Bau von<br />

Autorinnen<br />

Sabine Vormbaum<br />

Marketing Engmatec GmbH<br />

Dipl.-Ing. (FH) Nora Crocoll<br />

Redaktionsbüro Stutensee<br />

Bild 2: Engmatec hat sich auf Entwicklung und Bau von Prüfgeräten und Montageanlagen spezialisiert,<br />

überwiegend für elektronische Baugruppen und Produkte<br />

3/<strong>2016</strong><br />

41


Dienstleister<br />

Bild 4: Ein auf die individuellen Ansprüche angepasstes ERP-System<br />

hilft dabei, alle Schritte eines Projektes genau abzubilden<br />

Prüfgeräten und Montageanlagen,<br />

überwiegend für elektronische Baugruppen<br />

und Produkte, und gehört<br />

europaweit zu den größten Anbietern<br />

in diesem Bereich. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />

ist die Kombination<br />

von automatischen oder manuellen<br />

Montageprozessen mit integrierter<br />

End-of-Line-Prüftechnik.<br />

Die Prüftechnik gibt es als komplette<br />

Systemlinien oder auch als<br />

einzelne Systembausteine und<br />

Prüfgeräte. Durch den modularen<br />

Aufbau der Linien können Seriengeräte<br />

flexibel kombiniert und so<br />

kundenspezifische Lösungen realisiert<br />

werden.<br />

Chancen und Risiken<br />

Anders als zunächst gedacht, hat<br />

das Thema Industrie 4.0 starken Einfluss<br />

auf das Unternehmen, denn<br />

es setzt nicht erst bei der produzierenden<br />

Industrie an, sondern beeinflusst<br />

das Zusammenspiel zwischen<br />

Bild 3: Michael Kaltenbach,<br />

Vertriebsleiter bei Engmatec:<br />

„Industrie 4.0 setzt aus meiner<br />

Sicht früher an als viele<br />

glauben. Sie hat Einfluss<br />

auf Fertigungslinien von<br />

Produkten und das gesamte<br />

Projektmanagement“<br />

Entwicklern von Elektronikkomponenten<br />

und Herstellern von Fertigungslinien<br />

sowie Prüfgeräten. Das<br />

gilt speziell auch im Zusammenhang<br />

mit „Zukunftsthemen“ wie Elektromobilität,<br />

Fahrerassistenzsystemen,<br />

LED-Technologie oder bei Kommunikationssystemen.<br />

In der Elektronikfertigung muss<br />

sich Simultaneous Engineering oft<br />

nicht nur im eigenen Unternehmen<br />

umsetzen lassen, sondern es wird<br />

auch noch eine Abstimmung mit<br />

einem oder gar mehreren externen<br />

Dienstleistern notwendig. Während<br />

beispielsweise Unternehmen A noch<br />

eine neue Komponente entwickelt,<br />

arbeitet Unternehmen B bereits an<br />

der Planung und Konstruktion einer<br />

Fertigungslinie. „Diese Vorgehensweise<br />

birgt Chancen und natürlich<br />

auch Risiken“, weiß Michael Kaltenbach<br />

(Bild 3), Vertriebsleiter bei Engmatec.<br />

„Einerseits können wir bereits<br />

bei der Produktentwicklung beratend<br />

zur Seite stehen und darauf hinweisen,<br />

wenn sich bestimmte Produkteigenschaften<br />

in der Fertigungslinie<br />

nicht oder nur mit hohem Aufwand<br />

produzieren lassen. Andererseits<br />

müssen beide Seiten Änderungen<br />

frühzeitig und zuverlässig kommunizieren,<br />

damit es nicht zu bösen<br />

Überraschungen kommt.“<br />

Gute Organisation – das A und O<br />

Ein gutes Projektmanagement ist<br />

daher der Schlüssel zum Erfolg. Die<br />

Radolfzeller setzen hier auf ein an<br />

ihre individuellen Ansprüche angepasstes<br />

ERP-System, in dem sich<br />

alle Schritte eines Projektes genau<br />

abbilden lassen (Bild 4). So kann<br />

man jederzeit sehen, wo ein Projekt<br />

genau steht, wer woran arbeitet,<br />

welche Schritte abgeschlossen<br />

sind, welche als nächstes anstehen,<br />

welche Komponenten von Seiten<br />

des Einkaufs noch beschafft werden<br />

müssen usw. Selbstverständlich<br />

lässt sich ein Projekt damit auch<br />

aus wirtschaftlicher Sicht überwachen,<br />

damit die Kosten nicht aus<br />

dem Ruder laufen. Ebenso wichtig<br />

ist natürlich das eigentliche Projektteam,<br />

bestehend aus einem Projektleiter,<br />

Konstrukteuren und Software-<br />

Ingenieuren. Es wird bereits in der<br />

Angebotsphase zusammengestellt<br />

und später ggf. um zusätzliche Kollegen<br />

erweitert.<br />

Zuverlässige Dokumentation und<br />

Kommunikation<br />

Damit an der Schnittstelle zum<br />

Komponentenhersteller alles reibungslos<br />

abläuft, ist zudem eine<br />

gute Dokumentation und Kommunikation<br />

notwendig. Hierbei helfen<br />

sogenannte Reports. Die Projektleiter<br />

von Auftraggeber und Kunden<br />

stimmen sich dabei in regelmäßigen<br />

Webmeetings ab. (Bild 5). Je<br />

nachdem nehmen auch weitere Mitarbeiter<br />

aus den einzelnen Unternehmen<br />

teil. Hier wird der Projektstand<br />

ebenso besprochen wie die<br />

anstehenden Tasks und eventuelle<br />

Änderungen. Gleichzeitig wird der<br />

aktuelle Stand konsequent dokumentiert.<br />

„Auf einem FTP Server<br />

stellen wir dem jeweiligen Kunden<br />

hierzu alle notwendigen Dokumente<br />

zur Verfügung“, berichtet Kaltenbach.<br />

„In der Regel nutzen wir dazu<br />

das jeweilige Kunden-System, weil<br />

gerade für große Unternehmen das<br />

Thema Sicherheit beim Übertragen<br />

kritischer Daten eine entscheidende<br />

Rolle spielt.“<br />

Dank der guten Organisation können<br />

die Radolfzeller so bis zu drei<br />

Großprojekte und diverse kleinere<br />

zuverlässig parallel bearbeiten.<br />

Knowhow-Verschiebung<br />

Dass die Zusammenarbeit zwischen<br />

Komponentenbauer und Hersteller<br />

der Fertigungslinie bereits bei<br />

der Produktentwicklung beginnt, hat<br />

Einfluss auf die geforderten Kompetenzen.<br />

Kaltenbach erklärt: „Viele<br />

unserer Kunden arbeiten schon<br />

seit Jahren mit uns zusammen und<br />

sehen uns als strategische Partner.<br />

So ist es nicht verwunderlich, dass<br />

sie im Laufe der Produktentwicklung<br />

auch gerne unsere Einschätzung<br />

hören wollen. Wir beobachten, dass<br />

wir uns dadurch immer wieder sehr<br />

anwendungsspezifisches Knowhow<br />

aneignen müssen, das wir bisher in<br />

dieser Tiefe nicht hatten.“<br />

Durch das Thema Industrie 4.0<br />

gewinnen zudem die Eigenintelligenz<br />

einzelner Komponenten und<br />

die Software zunehmend an Bedeutung.<br />

Die Radolfzeller haben daher<br />

in den letzten Jahren vermehrt Softwareentwickler<br />

eingestellt. Aber<br />

auch bei Projektierung und Konstruktion<br />

wurden weitere Stellen<br />

geschaffen. Damit ist man nicht nur<br />

aktuellen Kundenanfragen gewachsen,<br />

sondern auch für das erwartete<br />

Wachstum bestens aufgestellt.<br />

Anbindung an das<br />

Prozessleitsystem<br />

Im Zuge von intelligenter Produktion<br />

wird vermehrt die Anbindung<br />

Bild 5: In regelmäßigen Webmeetings werden jeweils der aktuelle<br />

Stand und weitere Schritte abgestimmt<br />

42 3/<strong>2016</strong> 42


Dienstleister<br />

PCB-Prototypen &<br />

kleine Serien<br />

Bild 6: Traceability spielt in der Elektronikfertigung eine wichtige Rolle<br />

einzelner Fertigungskomponenten<br />

an ein übergeordnetes Prozessleitsystem<br />

gefordert. Engmatec bietet<br />

daher die entsprechenden Schnittstellen<br />

an. Kaltenbach führt aus:<br />

„In der Elektronikfertigung spielt<br />

Traceability, also Rückverfolgbarkeit<br />

einzelner Produkte und zugehöriger<br />

Produktionsschritte, eine<br />

zentrale Rolle. Durch die Anbindung<br />

ans PLS können wir diese Informationen<br />

ablegen, und zwar sowohl<br />

im Leitsystem als auch im Produkt<br />

selbst, wenn dort ohnehin ein Logikbaustein<br />

verbaut ist (Bild 6).“<br />

Im Zuge der Individualisierung von<br />

Produkten bis hin zur viel zitierten<br />

Losgröße „1“ ist die Anbindung an<br />

ein Prozessleitsystem ebenfalls entscheidend.<br />

In Großserien der Elektronikfertigung<br />

sind die Unterschiede<br />

meist nicht so sehr auf mechanischer<br />

Seite zu finden, sondern werden<br />

vermehrt über Software gelöst. Auf<br />

welche Komponenten welche Softwarevariante<br />

aufgespielt wird, lässt<br />

sich dank Anbindung ans Leitsystem<br />

dann bestens verwalten.<br />

Verfügbarkeit<br />

einer Anlage<br />

Gleichzeitig ist aus wirtschaftlicher<br />

Sicht natürlich die Verfügbarkeit<br />

einer Anlage interessant.<br />

Auch hierfür bieten die Radolfzeller<br />

entsprechende Analysetools,<br />

mit deren Hilfe sich via Schnittstelle<br />

im jeweiligen Leitsystem des Kunden<br />

die Gesamtverfügbarkeit einer<br />

Anlage auswerten lässt.<br />

3/<strong>2016</strong><br />

Kurze Reaktionszeiten<br />

Schnell auf Kundenwünsche reagieren<br />

zu können, hat aber nicht nur<br />

im Zusammenhang von Simultaneous<br />

Engineering Bedeutung. Eine<br />

hohe Fertigungstiefe im eigenen<br />

Haus kann in vielen Fällen Entwicklungs-<br />

und Produktionszeiten verkürzen.<br />

So kann man schneller auf<br />

eventuelle Änderungen reagieren,<br />

hat kürzere Kommunikationswege<br />

und ist unabhängiger von externen<br />

Zulieferern. Daher decken die<br />

Experten für den Bau von Montageanlagen<br />

das gesamte Spektrum<br />

ab: Konstruktion, Elektroplanung,<br />

Fertigung diverser Einzelteile,<br />

Montage, Elektrotechnik und Softwareentwicklung<br />

werden im eigenen<br />

Haus erledigt. Und schließlich<br />

gehört zu einem guten Produkt<br />

heute fast schon selbstverständlich<br />

ein guter Service gerade auch im<br />

Aftersales-Bereich.<br />

„Selbstverständlich unterstützen<br />

wir unsere Kunden nicht nur bei der<br />

effizienten Abwicklung von Automatisierungsprojekten<br />

in Zeitalter von<br />

Industrie 4.0, sondern stehen ihnen<br />

auch mit einem zuverlässigen Service-Team<br />

zur Seite. Weil ein großer<br />

Anteil unsrer Anlagen letzten Endes<br />

weltweit im Einsatz ist, haben wir<br />

auch deshalb unsere internationale<br />

Präsenz ausgebaut“, so Kaltenbach<br />

abschließend.<br />

Engmatec GmbH<br />

www.engmatec.de.<br />

Pünktlich oder kostenlos<br />

in allen Eilservices<br />

www.pcb-pool.com<br />

Gratis<br />

Edelstahl SMD-Schablone bei<br />

jeder Prototyp-Bestellung inklusive<br />

PCB-POOL ® ist eine eingetragene Marke der<br />

43


Dienstleister<br />

Qualitätsanspruch im Fokus<br />

Automatischer Nutzenfräser<br />

erhöht die Fertigungsqualität<br />

Der Dienstleister für die Fertigung<br />

elektronischer und mechatronischer<br />

Baugruppen bebro electronic nimmt<br />

seinen hohen Qualitätsanspruch<br />

ernst: Auch am Standort Horní<br />

Suchá bei Ostrava in der Tschechischen<br />

Republik hat er die Fertigung<br />

mit einem automatischen Nutzenfräser<br />

aus dem Hause Schunk<br />

ausgestattet (Bild). Die hier gefertigten<br />

Baugruppen werden jetzt ebenfalls<br />

schnell, schonend und ohne<br />

Fehlerpotential getrennt, selbst<br />

wenn Bauteile nahe am Platinenrand<br />

platziert sind.<br />

Bei der Fertigung müssen Leiterplatten<br />

meist in einem Nutzenrand<br />

durch die Produktionslinien transportiert<br />

werden, z.B. weil sie klein,<br />

nicht rechteckig geformt oder bis<br />

an den Rand bestückt sind. Häufig<br />

wird dieser Nutzenrand an vorgesehenen<br />

Bruchstellen manuell<br />

entfernt, z.B. mit einer Zange oder<br />

durch Trennen mit einem Schlagbzw.<br />

Rollmesser. Auch bei größtem<br />

Geschick können dabei Mikrorisse<br />

in der mehrlagigen Struktur der Leiterplatte<br />

oder in Bauteilen nahe der<br />

Trennstelle entstehen. Mögliche Folgen<br />

sind Sofort- und Frühausfälle<br />

oder spätere Fehlfunktionen und<br />

kürzere Lebensdauer.<br />

Der automatische Nutzenfräser<br />

dagegen arbeitet feinfühlig entlang<br />

einer schmalen Trennlinie. Die dafür<br />

notwendigen Daten übernimmt das<br />

System aus den von der bebro-<br />

Layout abteilung erstellten CAD-<br />

Files. Der Schaftfräser wird kontinuierlich<br />

überwacht und bei zu geringem<br />

Durchmesser oder Bruch automatisch<br />

gewechselt. Eine leistungsstarke<br />

Absauganlage entfernt Frässtaub<br />

und Späne; diese können also<br />

die Leiterplatten nicht mehr verunreinigen.<br />

Für hohen Durchsatz sorgt<br />

ein Wechselnest. Damit kann während<br />

der Bearbeitung eines Nutzens<br />

der vorherige entnommen<br />

und der nächste bereits bestückt<br />

werden. Zukünftig will bebro electronic<br />

auch die Option des Stufenfräsens<br />

nutzen. Dabei wird die Leiterplatte<br />

im Nutzen partiell dünner<br />

gefräst und kann später beim Einbau<br />

ins Gehäuse an dieser Stelle<br />

gebogen werden.<br />

Fertigung elektronischer und<br />

mechatronischer Bauteile<br />

zertifiziert<br />

Der Nutzen einer Zertifizierung ist<br />

eindeutig: Ein Unternehmen beweist<br />

damit bestehenden und potentiellen<br />

Neukunden, dass es die Normenforderungen<br />

ernst nimmt. Werden diese<br />

im Unternehmensalltag dann auch<br />

wirklich gelebt, regelmäßig überprüft<br />

und optimiert, können sich Kunden<br />

hier gut aufgehoben fühlen. Die<br />

bebro electronic in Frickenhausen<br />

liefert hierfür ein gutes Beispiel. In<br />

einem „Zertifizierungsmarathon“ ließ<br />

sich der Dienstleister für die Fertigung<br />

elektronischer und mechatronischer<br />

Baugruppen zur Verifizierung<br />

seines hohen Qualitätsanspruchs<br />

von der Deutschen Gesellschaft zur<br />

Zertifizierung von Managementsystemen<br />

(DQS), der DQS MED (Medizintechnik)<br />

und der ZELM ex (Prüfung<br />

und Zertifizierung für Explosionsschutz)<br />

auditieren.<br />

Jetzt liegen die aktuellen Zertifikate<br />

vor, und zwar für die Qualitätsmanagement-Norm<br />

DIN EN<br />

ISO 9001, für die ISO/TS 16949,<br />

die als globaler Standard in der<br />

Automobilindustrie gilt, für die EN<br />

ISO 13485, die Design und Herstellung<br />

medizintechnischer Produkte<br />

regelt, sowie für die ATEX/<br />

DIN EN ISO 80079 bzw. ATEX/<br />

IECex, also für Geräte, die in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen eingesetzt<br />

werden.<br />

bebro electronic GmbH<br />

info@bebro.de<br />

www.bebro.de<br />

Fügetechnik als Systemkonstruktion der Zukunft<br />

Eher sparsam ging die EMS-Branche bislang<br />

mit der sogenannten Fügetechnik um,<br />

wenn Klebstoffe vornehmlich beim Fixieren<br />

von Bauteilen auf Leiterplatten zum Einsatz<br />

kamen. Inzwischen trägt der Gedanke unter den<br />

Fertigern von Hightech-Elektronik charmante<br />

Züge beim Einsatz von Dispenser-Automaten.<br />

Der E2MS-Dientleister bebro electronic zeigt,<br />

wie man als Auftragsfertiger nicht nur Leiterplatten<br />

bestückt, sondern mehr daraus macht.<br />

Die Überlegungen gingen dahin, mit gleichzeitiger<br />

Fertigung der Gehäuse den Kunden von<br />

einer kostentreibenden Inhouse-Montage zu<br />

befreien. Anders als in bisherigen technischen<br />

Epochen sind nunmehr Verbundtechniken mit<br />

unterschiedlichsten Materialien gefragt. Wie<br />

sicher etwa bei einem Notebook die Verarbeitungstechnik<br />

sein muss, aber auch wie groß<br />

das Vertrauen in die Technik bereits ist, belegen<br />

Beispiele aus der Bahntechnik, mit multimateriellen<br />

Klebetechniken in der Flugzeugindustrie<br />

oder Arbeiten für die Medizintechnik.<br />

Fest steht: Die Klebetechnik ist eine fachliche<br />

Herausforderung und für Kunden ein<br />

kostensparender Prozess. Und ein Thema<br />

mit wachsender Bedeutung, wie an den neuen<br />

Vorgaben bei der Verarbeitung auf Basis IOS<br />

9001 bzw. als Novelle der DIN 2304 zu sehen.<br />

bebro electronic GmbH<br />

44 3/<strong>2016</strong>


Dienstleister<br />

Der neue Online-Kalkulator ist noch effektiver<br />

und schneller<br />

Prototypen und Leiterplatten über das Online-Portal: plangenau, punktgenau und preisgenau<br />

Zeit ist Geld<br />

Schnelligkeit im Design-Prozess kann heute<br />

entscheidend sein. Das Online-Tool ermöglicht<br />

dabei einen Zeitgewinn bei der Auftragsabwicklung.<br />

Die Kunden können die Lieferzeit auswählen:<br />

Normalerweise rechnet man für die Produktion<br />

einer Leiterplatte mit 2 Lagen 5 Arbeitstage,<br />

bei 4 - 6 Lagen 6. Soll es schneller gehen, wird<br />

ein Eilzuschlag erhoben. Neu ist, dass der Aufschlag<br />

nun prozentual berechnet wird, anstatt<br />

eine Pauschale aufzuschlagen. Der Kunde profitiert<br />

dabei von einem Preisvorteil. Wie sich der<br />

Preis des Auftrages bei den unterschiedlichen<br />

Lieferzeiten ändert, können die Nutzer des Kalkulationstools<br />

sofort sehen.<br />

Die eingegebenen Daten können in der Produktion<br />

direkt verarbeitet werden oder fließen in<br />

die weitere Planung beim Leiterplattenhersteller<br />

ein. Der Kunde erhält umgehend eine Versandbenachrichtigung<br />

per E-Mail mit seinen Daten<br />

zur Sendeverfolgung.<br />

Becker & Müller Schaltungsdruck hat sein<br />

Kalkulationstool überarbeitet und dabei den<br />

Bedürfnissen seiner Kunden angepasst. Planung,<br />

Kalkulation und Abwicklung von Projekten werden<br />

so wesentlich vereinfacht. Die Oberfläche<br />

ist selbsterklärend und intuitiv gestaltet. Zuerst<br />

wählt der Kunde den Leiterplattentyp aus. Alle<br />

Parameter, die für die Konfiguration dieses Auftrages<br />

benötigt werden, sind auswählbar. Der<br />

Anwender kann keinen wichtigen Aspekt vergessen.<br />

Die Erklärung zum Ausfüllen des Formulars<br />

befindet sich themenspezifisch auf der<br />

linken Seite der Homepage. Und am Ende der<br />

Eingabe sieht der Kunde direkt den Preis seines<br />

avisierten Auftrages.<br />

Die Vorteile des Online-Konfigurators liegen<br />

im Kleinserienbereich. Auftragsstückzahlen<br />

können von einem Stück, z. B. im Prototyping,<br />

bis hin zur Kleinserie definiert werden. Limitiert<br />

werden die Online-Aufträge über die Fläche<br />

des Gesamtauftrages. Die maximal mögliche<br />

Fläche reicht bei kleinen Leiterplatten für<br />

ein Auftragslos von bis zu 300 Stück. Größere<br />

Aufträge werden aus wirtschaftlichen Gründen<br />

weiterhin auf dem klassischen Weg im direkten<br />

Kontakt abgewickelt.<br />

Neue Möglichkeiten<br />

Im Portfolio stehen dabei ≥0,2-mm-Bohrungen<br />

bei 100 µm und ≥0,25 mm bei 125 µm,<br />

sowie verschiedene Oberflächen wie z. B. bei<br />

35 µm Endkupferdicke HAL bleifrei oder chemisch<br />

Zinn und bei 70 µm HAL bleifrei zur Verfügung.<br />

Bei den technischen Möglichkeiten profitieren<br />

die Kunden von dem neuen Direktbelichter,<br />

neuen Technologien und der Prozessoptimierung.<br />

Extrem feine Layouts, Leiterbahn/<br />

Abstände können nun auch in 150 µm, 125 µm<br />

und 100 µm gefertigt werden. Bei einseitigen<br />

Leiterplatten sind 35 und 70 µm möglich. Lötabdeckmasken<br />

können jetzt im PCB-Mix ausgewählt<br />

werden. Kürzere Rüstzeiten, ein schnellerer<br />

Fertigungsprozess, höhere Qualität und<br />

Flexi bilität durch schnellere Produkt wechsel sind<br />

alles Vorteile, die die neuen Prozesse sowie der<br />

Direktbelichter bieten.<br />

Xaver Müller, einer der beiden Geschäftsführer<br />

des Unternehmens, freut sich über die<br />

gelungene Kombination aus Online-Kommunikation<br />

und moderner Produktion. „Zuerst haben<br />

wir die Produktion modernisiert und die Prozesse<br />

noch weiter optimiert. Danach haben wir<br />

mit der Online-Kommunikationsstrategie neue<br />

Tools geschaffen, die diesen technischen Fortschritt<br />

den Kunden zugänglich machen. Neben<br />

dem Online-Portal, Twitter, Youtube und Facebook<br />

werden auch die klassischen Wege der<br />

Kommunikation angeboten. Das persönliche<br />

Gespräch und der Kontakt mit dem Kunden<br />

sind uns nach wie vor sehr wichtig und können<br />

durch modernste Kommunikationstechniken<br />

nicht ersetzt werden.“<br />

Becker & Müller Schaltungsdruck GmbH<br />

www.becker-mueller.de<br />

Dienstleistungsangebot mit Flying-Probe-Tests<br />

Die productware GmbH, ein auf Low/Middle-<br />

Volume/High-Mix spezialisiertes Electronic-<br />

Manufacturing-Services-Unternehmen, erweitert<br />

ihr Dienstleistungsangebot im Bereich<br />

Test und bietet nun die zusätzliche Möglichkeit,<br />

Flying-Probe-Tests/Kombinationstests<br />

als reine Dienstleistung zu beauftragen. Das<br />

Unternehmen verwendet hierfür das Flying-<br />

Probe-Testsystem SPEA 4060, mit dem es<br />

die Qualität von produzierten Leiterplatten<br />

schnell und zuverlässig ohne den kosten- und<br />

zeitaufwendigen Schritt einer Prüfadapterfertigung<br />

kontrollieren kann. Mit dem Flying-<br />

Probe-Testsystem SPEA 4060 ist die gleichzeitige<br />

In-Circuit-Prüfung der Ober- und Unterseite<br />

einer Baugruppe im Format bis zu 604<br />

x 610 mm flexibel möglich. Das System verfügt<br />

über vier hochpräzise Testnadeln, mit<br />

denen es die Messpunkte auf der zu testenden<br />

Leiterplatte kontaktiert und elektrische<br />

Tests durchführt.<br />

productware GmbH<br />

www.productware.de<br />

3/<strong>2016</strong><br />

45


Produktionsausstattung<br />

Sichere Handhabung von Platinen und Bauteilen<br />

Wer kennt das nicht: Beim Löten auf einer Platine oder an einem externen Bauteil sind zwei Hände oft nicht<br />

ausreichend. Mit dem neuen PCBGrip-System bietet Alldaq nun eine pfiffige Lösung an, die Nutzer beim<br />

Bestücken, Löten und Prüfen unterstützt<br />

Basierend auf dem OpenBeam-<br />

Profil gibt es eine Vielzahl an<br />

festen und gefederten Halterungen<br />

aus hochwertigem Edelstahl und<br />

eloxiertem Aluminium, um die zu<br />

bestückende Platine sicher in der<br />

Vorrichtung zu befestigen. Komponenten<br />

können nun mittels Halter<br />

exakt platziert und gesichert werden,<br />

um den manuellen Lötvorgang<br />

zu unterstützen. Dabei kann die<br />

gesamte Konstruktion geschwenkt<br />

werden, um bedrahtete Bauelemente<br />

auf der einen Seite zu fixieren<br />

und auf der anderen Seite zu<br />

löten. SMD-Teile werden aus einem<br />

schrägen Winkel fixiert, um ausreichend<br />

Platz zum Löten zu lassen.<br />

Auch das Prüfen von Schaltungen<br />

wird durch das System erleichtert.<br />

Prüfspitzen unterschiedlicher Art<br />

werden mittels der gefederten Halter<br />

sicher auf den zu testenden oder<br />

zu versorgenden Pins fixiert. Die<br />

Hände sind nun frei, um das Prüfgerät<br />

oder den PC für die Messung<br />

einzurichten und zu bedienen.<br />

Selbst ganze Baugruppen können<br />

sicher gehalten werden, um<br />

filigrane Verdrahtungen zwischen<br />

verschiedenen Platinen herzustellen.<br />

Neben Platinen können natürlich<br />

auch andere Objekte wie Kabel,<br />

ICs und Bauteile aller Art positioniert<br />

werden, um sie zu löten oder<br />

zu testen. Kits in unterschiedlichen<br />

Ausbaustufen sind bei Alldaq ebenso<br />

erhältlich wie eine Auswahl an passendem<br />

Zubehör. Durch die Modularität<br />

kann der Anwender weitere Halter<br />

und anderes Zubehör sogar mit<br />

einem 3D-Drucker selbst herstellen.<br />

Weitere Informationen:<br />

shop.alldaq.com/Montagehilfen<br />

Allnet GmbH, Alldaq<br />

info@alldaq.com<br />

www.alldaq.com<br />

Mobiles Absaug- und Filtergerät für Lötrauch in neuem Design<br />

Neuvorstellung auf der SMT Hybrid<br />

Packaging <strong>2016</strong>: Mit dem LRA 160 wurde das<br />

erste Absaug- und Filtersystem für Lötrauch<br />

in das neue Geräte-Design der ULT AG überführt.<br />

Das Gerät zum Beseitigen von Flussmittelresten,<br />

Gasen und Dämpfen wurde<br />

optisch überarbeitet und bietet zudem ein<br />

vereinfachtes Filterhandling. Die optimale<br />

Filterkombination im LRA 160 erhöht die Filtrationseffizienz<br />

und sorgt für längere Filterstandzeiten,<br />

was mittelfristig zu Kosteneinsparungen<br />

führt. Durch seine extrem leise<br />

Arbeitsweise ist das System für Einsätze<br />

an (wechselnden) Handarbeitsplätzen prädestiniert.<br />

Um die Erfassungseffizienz zu<br />

erhöhen, kann das neue Gerät mit entsprechenden<br />

Absaugarmen betrieben werden.<br />

Dabei sind sowohl der Einsatz von Absaugarmen<br />

der Typen System 50 und System 75<br />

der Firma Alsident als auch Schlauchmontagen<br />

(50, 75, 50/50) möglich. Über eine D-Sub-<br />

Schnittstelle kann das LRA 160 zusätzlich mit<br />

externen Systemen für einen automatisierten<br />

Betrieb verbunden werden. Die Absaug- und<br />

Filteranlagen der ULT AG dienen zur Beseitigung<br />

luftgetragener Gefahrstoffe, die bei<br />

Lötarbeiten aller Art entstehen. Die Systeme<br />

beseitigen kleinste Partikel und Emissionen<br />

sowohl bei automatisierten und teilautomatisierten<br />

Lötprozessen als auch bei Lötaufgaben<br />

an Handarbeitsplätzen.<br />

Die Luftreinhaltungssysteme erreichen sehr<br />

hohe Abscheide- und somit Filtergrade bei der<br />

Schadstoffbeseitigung durch den Einsatz effizienter<br />

Filtermedien. Neben der umfangreichen<br />

Palette an schlüsselfertigen Systemen bietet<br />

die ULT AG anwenderspezifische Lösungen<br />

für zahlreiche Einsatzfälle an.<br />

ULT AG<br />

ult@ult.de<br />

www.ult.de<br />

46 3/<strong>2016</strong>


Software<br />

Extrem agile Fertigungsprozesse durch<br />

eindeutigen Identitätsnachweis sichern<br />

Das Software-Unternehmen<br />

camLine hat sich auf die Entwicklung<br />

von Manufacturing-Excellence-<br />

Lösungen spezialisiert und gibt die<br />

neue Version 5.5 seines Rezeptverwaltungssystems<br />

LineWorks RM<br />

bekannt. Dabei handelt es sich um<br />

eine vernetzte, IT-basierte Infrastrukturlösung<br />

für die Fertigung<br />

mit der eindeutigen Identifikation<br />

der gesamten Herstellvorgänge.<br />

Spezielle Herausforderung<br />

Während sich verkaufsfähige<br />

Produkte und Maschinen zur Herstellung<br />

eindeutig registrieren lassen,<br />

ist für die Fertigung die Erfassung<br />

der Identität von ganzen Prozessen<br />

und deren Veränderungen<br />

eine spezielle Herausforderung. Sie<br />

kann weitreichende Konsequenzen<br />

für die Wettbewerbsfähigkeit haben.<br />

Das Management von Prozessveränderungen<br />

und die Rückverfolgbarkeit<br />

von Geschäftsvorgängen<br />

bietet beachtenswertes Potential<br />

zur Senkung der Herstellkosten.<br />

Hohe Integritätsanforderungen<br />

Das Konzept für ein System zur<br />

Rezeptverwaltung hat sich, speziell<br />

in der Halbleiterindustri aufgrund<br />

hoher Integritätsanforderungen<br />

etabliert. Dennoch beruht<br />

die vorliegende Software-Lösung<br />

auf einem standardisierten, branchenunabhängigen<br />

Prozessmodell.<br />

In naher Zukunft werden Systeme<br />

benötigt, um die Vielzahl und die<br />

durch Industrie 4.0 rasant anwachsende<br />

Zahl an Rezepten sicher im<br />

Griff zu halten. In der digitalen Fertigung<br />

werden explizite „Produkt“-<br />

Definitionen in Form von eindeutigen<br />

„Prozess“-Identitäten benötigt.<br />

Rezeptverwaltungssystem<br />

Das Rezeptverwaltungssystem<br />

schafft den gewünschten Ausgleich<br />

zwischen der Entscheidungskompetenz<br />

dezentraler Fertigungseinheiten<br />

mit lokal vorhandenen Rezepten<br />

einerseits und den zentralen Zieldefinitionen<br />

im Sinne eines integrativen,<br />

ganzheitlichen Herstellvorgangs<br />

für verkäufliche Produkte<br />

andererseits. Der ständige „Change“<br />

in den Lebenszyklen der Prozesse<br />

wird durch strukturierte Definitionen,<br />

die gelenkte Freigabe und den in der<br />

Produktion exakt terminierten Startzeitpunkt<br />

aller Rezepte gestärkt, um<br />

die geforderte Integrität zu erzielen.<br />

Dabei ist der Schutz der Intellectual-Property-Rechte<br />

außerordentlich<br />

wichtig.<br />

Geschütztes Know-how<br />

Unter Rezepten versteht man<br />

Dateien, die für gewünschte Einzelprozesse<br />

von den Fertigungsanlagen<br />

(oder auch cyber-physikalischen<br />

Systemen) benötigt werden<br />

und üblicherweise lokal vorliegen.<br />

In Rezepten verbirgt sich<br />

geschütztes und konzentriertes<br />

Know-how der Anlagenhersteller in<br />

Form von umfassenden Konfigurationsdaten<br />

oder -anweisungen. In<br />

Produktionslinien fallen Visualisierung<br />

und Realisation von Rezepten<br />

ausgesprochen heterogen aus, was<br />

eine besondere Herausforderung<br />

für den Fertigungsbetrieb bedeutet.<br />

Mithilfe eines Rezeptverwaltungssystems<br />

ist das sichere Handling<br />

flexibler Fertigungsprozesse standardisiert<br />

und machbar. Die Knowhow<br />

getriebene Weiterentwicklung<br />

wird aktiv unterstützt, was wesentliche<br />

Voraussetzung für lernende<br />

Organisationen ist.<br />

Release 5.5<br />

Das neue Release 5.5 von Line-<br />

Works RM präsentiert sich mit der<br />

Fortentwicklung von Validierungsregeln,<br />

die eng mit Rezepten verknüpft<br />

sind. Mithilfe logischer Ausdrücke<br />

lassen sich Entscheidungsregeln<br />

zu Rezepten formulieren, die<br />

Engineering Know-how abbilden,<br />

Veränderungen kontrollieren und<br />

der Organisation zur Verfügung<br />

stehen. Darüber hinaus ermöglicht<br />

das Software-Update das kontrollierte<br />

und effiziente Rollout von<br />

Parameteränderungen über zigtausende<br />

betroffene Rezepte. Nachfolgende,<br />

einzelne Validierungs zyklen<br />

stellen sicher, dass die initiierten<br />

Veränderungen auch tatsächlich<br />

im Rahmen der gewünschten Vorgaben<br />

bleiben. Neben vielen weiteren<br />

Verbesserungen in Bezug auf<br />

Funktion und Visualisierung bietet<br />

LineWorks RM Version 5.5 neue<br />

Features, mit deren Hilfe man die<br />

Implementierungszeit deutlich senken<br />

kann.<br />

camLine GmbH<br />

www.camline.com<br />

3/<strong>2016</strong> 47


Software<br />

Der schnelle Weg zum Angebot<br />

Im hart umkämpften Markt der EMS-Dienstleister ist eine schnelle und exakte Angebotserstellung ein nachhaltiger<br />

Wettbewerbsvorteil. Neben dem sicheren Import der Kundendaten zählt dabei das Zuordnen der richtigen<br />

Sachnummer aus der eigenen Artikeldatenbank zu den ersten Herausforderungen. Die praxisbezogene Softwarelösung<br />

der Firma Lebert kann die Wirtschaftlichkeit dieses Prozesses signifikant steigern.<br />

Autorin<br />

Anne Lebert<br />

Marketing & Support<br />

der LEBERT Software<br />

Engineering<br />

Arbeitsvorbereitung und Einkauf<br />

haben in der Angebotsphase einen<br />

schwierigen Spagat zu schaffen.<br />

Einerseits müssen die Angebote auf<br />

der Grundlage der Kunden-Stückliste<br />

möglichst schnell erstellt werden.<br />

Andererseits sind das Aufbereiten<br />

der Stückliste, das Zuordnen<br />

der firmeneigenen Sachnummer<br />

und das Validieren des Datensatzes<br />

zeitaufwendige Tätigkeiten.<br />

Häufig sehen die Kunden die Aufbereitung<br />

ihrer proprietären Datenformate<br />

auch bereits als Teil der<br />

Dienstleistung an.<br />

Diese Arbeiten kosten Zeit und<br />

Geld. Kommt es nicht zum anschließenden<br />

Auftrag, war diese Investition<br />

zudem völlig umsonst. In dieser<br />

Phase ist es also wichtig, möglichst<br />

schnell und sicher zum Ziel<br />

zu kommen.<br />

Was sind die Probleme?<br />

Für die Layout-Daten einer Leiterplatine<br />

gibt es keine Norm. Die<br />

BoM-Liste kann in einem beliebigen<br />

Datei-Format mit einem beliebigen<br />

Aufbau eintreffen. Zudem werden<br />

häufig auch unterschiedliche<br />

Schreibweisen und Einheiten der<br />

einzelnen Größen verwendet.<br />

Diese Kunden-Stückliste muss<br />

nun für die eigene Verwendung aufbereitet<br />

und die Sachnummern aus<br />

dem firmeneigenen Artikelstamm<br />

zugeordnet werden. Erst mit dieser<br />

Grundlage ist eine Kalkulation<br />

überhaupt möglich.<br />

Spätestens im Auftragsfall muss<br />

auch eine intensive Validierung der<br />

Daten durchgeführt werden. Das<br />

Überprüfen der Vollständigkeit der<br />

Daten erfolgt mit einem Abgleich<br />

zwischen der Koordinatendatei,<br />

der BoM-Liste und dem Bestückplan.<br />

Unstimmigkeiten müssen mit<br />

dem Kunden geklärt werden. Unter<br />

Umständen werden Korrekturen<br />

anhand einer geänderten BoM-<br />

Liste übermittelt.<br />

Diese Änderungen müssen<br />

erkannt, überprüft und in den bestehenden<br />

Datensatz eingepflegt werden.<br />

Eventuell sind auch die Sachnummern<br />

für geänderte Bauteile zu<br />

aktualisieren. In manchen Fällen<br />

sind sogar mehrere Änderungsdatensätze<br />

notwendig, bis alle Rückfragen<br />

geklärt sind. Markiert der<br />

Kunde diese Änderungen nicht<br />

deutlich, gleicht das Auffinden aller<br />

Anpassungen der Suche nach einer<br />

Nadel im Heuhaufen.<br />

Der gesamte Prozess kann sehr<br />

zeitaufwendig und langwierig sein,<br />

48 3/<strong>2016</strong>


Software<br />

bis ein korrekter Datensatz für die<br />

Produktion zur Verfügung steht.<br />

Diese Überprüfungen sind allerdings<br />

auch absolut notwendig, um im späteren<br />

Produktionsablauf keine Überraschungen<br />

zu erleben, die den Fertigungsablauf<br />

behindern könnten.<br />

Ein ausschließlich an der Praxis<br />

orientiertes Lösungskonzept<br />

für diese Anforderungen bietet die<br />

LEBERT Software Engineering<br />

aus Hanau mit Ihrer Software EFA<br />

SmartSuite. Das modular aufgebaute<br />

Gesamtkonzept bietet gezielt<br />

Lösungen entlang des gesamten<br />

Fertigungsprozesses. Die Anwendung<br />

EFA Processing ist für die<br />

Verwendung in der Arbeitsvorbereitung<br />

konzipiert und unterstützt die<br />

hier notwendigen Arbeitsschritte.<br />

Mit EFA ERP erfolgt eine Anbindung<br />

an die Artikeldatenbank des<br />

ERP-Systems.<br />

Kanzlerin Merkel<br />

begutachtet EFA<br />

Inspection an dem EFA<br />

Picture Touch Inline<br />

Gerät<br />

(v.l.: Fabian Adler, CEO<br />

Joe Kaeser, Kanzlerin<br />

Angela Merkel, vorne<br />

links: Prof. Dr. Karl-<br />

Heinz Büttner)<br />

Ausschnitt aus dem Siemens<br />

Youtube-Film zu<br />

dem Besuch der Kanzlerin<br />

im Elektronikwerk<br />

Amberg im Februar 2015<br />

Schnelles Einlesen von<br />

Kunden-Daten mit EFA<br />

Das Prinzip ist denkbar einfach:<br />

die Kundendaten werden in EFA<br />

zu einem einzigen Projekt zusammengefasst.<br />

Jede ergänzende oder<br />

geänderte Liste wird zusätzlich in<br />

dieses Projekt integriert. Dabei lässt<br />

sich in jedem Schritt der Bearbeitung<br />

eine Vielzahl an innovativen<br />

Funktionen anwenden.<br />

In der Angebotsphase wird lediglich<br />

die BoM-Liste integriert. Format<br />

und Aufbau dieser BoM-Listen sind<br />

nahezu unerheblich für das Einlesen.<br />

Auch „exotische“ Listen können in<br />

EFA schnell und einfach bearbeitet<br />

werden. Die Funktionen sind gezielt<br />

auf die spezifischen Anforderungen<br />

von BoM-Listen ausgerichtet.<br />

Sachnummernzuordnung mit<br />

intelligenter Suche<br />

Über das EFA ERP Modul kann<br />

nun direkt aus der eingelesenen<br />

Kunden-Stückliste auf dem eigenen<br />

Artikelstamm nach der richtigen<br />

Sachnummer gesucht werden.<br />

Die Bauteilbeschreibung entnimmt<br />

EFA dabei automatisch der BoM-<br />

Liste und interpretiert die einzelnen<br />

Werte passend zu dem gesuchten<br />

Bauteil. Die Reihenfolge der einzelnen<br />

Angaben innerhalb der Bauteilbeschreibung<br />

spielt dabei ebenso<br />

wenig eine Rolle, wie die Schreibweise<br />

oder Einheit der jeweiligen<br />

Größen. Mit der automatischen<br />

Interpretation – sowohl der Kunden-Stückliste<br />

als auch des eigenen<br />

Artikelstamms – kann die Sachnummernzuordnung<br />

in einem Bruchteil<br />

der derzeit notwendigen Zeit erfolgen.<br />

Die Zeiteinsparung beträgt hier<br />

mindestens 50% - Anwender sprechen<br />

sogar von bis zu 80% Zeiteinsparung.<br />

„Aufbereitung der Stückliste<br />

und Suchen der richtigen Sachnummer<br />

- früher habe ich dafür 2<br />

Stunden benötigt. Mit EFA ist die<br />

Arbeit in nur 15 Minuten erledigt!“<br />

Änderungen der BoM-Listen<br />

sichtbar machen<br />

Übersendet der Kunde eine überarbeitete<br />

BoM-Liste, so lässt sich<br />

diese in das bestehende EFA Projekt<br />

integrieren. Unterschiede zu der<br />

vorherigen Stückliste werden farbig<br />

hervorgehoben und sind damit ohne<br />

Suchen sofort sichtbar. „Mit den<br />

farbigen Markierungen der Stücklistenänderungen<br />

habe ich immer<br />

einen guten Überblick, was mein<br />

Kunde verändert hat.“, so das Fazit<br />

der Anwender.<br />

Haben die erfolgten Änderungen<br />

auch Auswirkungen auf die zugeordnete<br />

Sachnummer, so weist EFA<br />

ERP darauf hin, welche Bauteile<br />

überprüft oder erneut zugeordnet<br />

werden müssen.<br />

Im Auftragsfall wird das bestehende<br />

EFA Projekt um die Koordinatendatei<br />

und den Bestückplan<br />

erweitert. Zusätzlich können jeder<br />

Zeit weitere geänderte BoM-Listen<br />

integriert werden. Ein Abgleich zwischen<br />

Koordinatendaten und Stückliste<br />

erfolgt automatisiert. EFA weist<br />

z.B. auf fehlende Daten hin, so dass<br />

im Anschluss mit dem Kunden Rücksprache<br />

gehalten werden kann.<br />

Über unterschiedliche Anzeigemöglichkeiten<br />

kann ein Abgleich<br />

zwischen dem Bestückplan und<br />

den Daten durchgeführt werden.<br />

So lassen sich Bauteile der gleichen<br />

Sachnummer oder der gleichen<br />

Bauform in einer Übersicht<br />

zusammen darstellen. Ein falsch<br />

hinterlegter Drehwinkel ist in dieser<br />

Übersicht auf einen Blick erkennbar.<br />

Ebenso können schnell und einfach<br />

falsche Bauformen, fehlende Bauteile<br />

oder andere Auffälligkeiten der<br />

Zeichnung erkannt werden.<br />

Datenaufbereitung für die<br />

Fertigung<br />

Die validierten und korrigierten<br />

Daten lassen sich gezielt für die<br />

Fertigung exportieren. Dabei bietet<br />

das EFA Projekt eine zentrale,<br />

standardisierte Schnittstelle zur Produktion,<br />

die alle Fertigungsschritte<br />

mit dem gleichen aktuellen Datensatz<br />

versorgen kann. Die Kundendaten<br />

müssen damit nur einmalig<br />

bearbeitet werden und auch Änderungen<br />

sind nur an einer Stelle, in<br />

dem EFA Projekt, zu integrieren.<br />

Der EFA Viewer ermöglicht es, dass<br />

von jedem Arbeitsplatz in der Produktion<br />

aus das EFA Projekt angezeigt<br />

werden kann.<br />

Mit speziellen Anwendungen für<br />

die Fertigung lassen sich zusätzlich<br />

mit dem bestehenden EFA Projekt<br />

semi-automatische Inspektionen<br />

durchführen. Erstmuster- und Kleinserien<br />

können so mit der Augmented<br />

Reality Inspection (kurz ARI)<br />

schnell und einfach überprüft werden.<br />

Neben einer Zeiteinsparung<br />

von bis zu 85% ermöglicht diese<br />

Inspektionsart zudem eine signifikante<br />

Steigerung der Prüfqualität.<br />

Davon konnte sich bereits Frau<br />

Merkel überzeugen. Sie besuchte<br />

die Besten des Industrie 4.0 Awards<br />

und nahm so das ARI-System bei<br />

Ihrem Besuch der Firma Siemens im<br />

Standort Amberg in Augenschein.<br />

Der Anwender im Zentrum der<br />

Softwareentwicklung<br />

EFA SmartSuite ist eine anwenderfreundliche<br />

Softwarelösung, die<br />

aus der Praxis für die Praxis konzipiert<br />

wurde. Die Entwicklung der<br />

Softwarelösung EFA SmartSuite<br />

orientiert sich an den Erfahrungen<br />

und Wünschen der Anwender und<br />

stellt diese in den Mittelpunkt des<br />

Software-Konzeptes. So ist aus einzelnen<br />

Anwendungen die Gesamt-<br />

Lösung EFA SmartSuite erwachsen,<br />

die den gesamten Fertigungsprozesses<br />

eines EMS-Anbieters von<br />

der Angebotsphase über die Arbeitsvorbereitung<br />

bis hin zur Fertigung<br />

nachhaltig unterstützen kann.<br />

LEBERT Software Engineering<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.lse.cc<br />

3/<strong>2016</strong><br />

49


Software<br />

Fluch und Segen –<br />

Kapitalbindung in der Elektronikfertigung<br />

Die Perzeptron GmbH präsentierte auf dem EMS Tag <strong>2016</strong> ihre innovative Software-Lösung MiG für ein effizientes<br />

und transparentes Materialmanagement in der Elektronikfertigung. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf<br />

die Reduzierung der Kapitalbindung durch hohe Lagerbestände gelegt<br />

„Die Wahrnehmung vieler EMS-Dienstleister<br />

zeigt, dass trotz hoher Lagerbestände eine oftmals<br />

schlechte Lieferperformance besteht“, erklärt<br />

Markus Renner, Geschäftsführer der Perzeptron<br />

GmbH. Häufig stelle sich heraus, dass die unausgereiften<br />

Prozesse in der Materialwirtschaft der<br />

Grund für die schlechte Liefer performance sind.<br />

„Dabei können Lieferverzögerungen aufgrund von<br />

Materialengpässen, zu langen Liege- und Lieferzeiten<br />

und zu hohen Lagerbeständen durch<br />

leistungsfähigere Prozesse reduziert werden“,<br />

bestätigt Renner. Gerade diese hohen Lagerbestände<br />

führen zu einer massiven Kapitalbildung<br />

bei vielen EMS-Unternehmen. Daher entwickelte<br />

die Perzeptron GmbH die Software-<br />

Lösung MiG – Materialwirtschaft im Gleichgewicht,<br />

die ein Werkzeug zur Produktionsplanung<br />

und Steuerung der Material wirtschaft ist<br />

und welche speziell auf die Anforderungen der<br />

Elektronikindustrie zugeschnitten wurde.<br />

Als eigenständiger Zusatz kann MiG an bestehende<br />

ERP-Systeme angebunden werden. Die<br />

Software umfasst u.a. die Funktionen Lieferübersicht,<br />

Fertigungsübersicht, Engpassbetrachtung<br />

und Bestandsoptimierung. MiG kann dabei in<br />

unterschiedlichsten Abteilungen innerhalb eines<br />

Unternehmens eingesetzt werden. So unterstützt<br />

die Software den Einkauf, die Produktionsplanung,<br />

den Vertrieb und die Geschäftsführung<br />

und präsentiert die richtigen Informationen zum<br />

richtigen Zeitpunkt. Die Software reduziert die<br />

Laufzeit von Aufträgen und sichert somit die<br />

Lieferfähigkeit, indem sie frühzeitig Engpässe<br />

identifiziert. Dabei sorgt MiG für ein ausgeglichenes<br />

Material- und Auftragsmanagement, bei<br />

dem Lieferfähigkeit und Kapitalbindung kontinuierlich<br />

ausbalanciert werden. Durch die die hohe<br />

Transparenz und Systematik aller materialwirtschaftlichen<br />

Daten verbessert MiG die internen<br />

Prozesse nachhaltig.<br />

„Viele Produktionsverantwortliche kennen diese<br />

Situation, dass erst kurz vor dem Fertigungsstart<br />

fehlende Bauteile entdeckt werden. Der Lagerbestand<br />

ist dagegen viel zu hoch. Somit kann<br />

man schlussfolgern, dass die „falschen“ Bauteile<br />

im Lager liegen, was zu der schon angesprochenen<br />

Kapitalbindung führt. Mit unserem<br />

Vortag am Würzburger EMS-Tag wollen wir auf<br />

diese Problematik aufmerksam machen und<br />

Lösungen aufzeigen, wie Material engpässe und<br />

lange Liegezeiten vermieden werden können, wie<br />

Liefertermine eingehalten und zu hohe Lagerbestände<br />

reduziert werden und wie schlussendlich<br />

auch die Kapitalbindung reduziert werden<br />

kann“, führt Renner aus.<br />

Perzeptron GmbH<br />

www.perzeptron.de<br />

Neuartige Software-Lösung für die Elektronikfertigung<br />

E-MAPPS steht für Electronic<br />

Manufacturing Automated Production<br />

Planning and Sequence.<br />

Es handelt sich hierbei um ein<br />

neues umfassendes Programm für<br />

die Arbeitsvorbereitung und Fertigung.<br />

Es unterstützt alle Unternehmen<br />

der Elektronikbranche wirksam<br />

in der Aufbereitung von elektronischen<br />

Unterlagen. Das zeitliche<br />

Einsparpotential beträgt bis<br />

zu 80%.Es ist in der Lage Bestückungspläne,<br />

Stücklisten und<br />

Positionsdaten in diversen Formaten<br />

einzulesen und zu verarbeiten.<br />

Die Bauteile werden automatisch<br />

grafisch in den Bestückungsplänen<br />

angezeigt. Über ODBC<br />

kann eine Verbindung mit dem<br />

Warenwirtschaftssystem hergestellt<br />

werden. Falls keine Positionsdaten<br />

(Pick&Place) vorhanden<br />

sind, lassen sich diese im System<br />

erzeugen. Für die Fertigung selbst<br />

steht das Modul E-MAPPS-View<br />

zu Verfügung, in dem die aufbereiteten<br />

Daten, wie zum Beispiel<br />

die einzelnen Bestückpositionen<br />

abgearbeitet werden können. Die<br />

Daten können mit E-MAPPS-View<br />

nicht geändert werden und sind<br />

so vor unbefugten Änderungen<br />

sicher. Die Bedienung ist sowohl<br />

per Touchscreen als auch mit den<br />

üblichen Eingabegeräten möglich.<br />

kortec Industrieelektronik<br />

GmbH & Co. KG<br />

info@kortec.de<br />

www.kortec.de<br />

50 3/<strong>2016</strong>


Materialien<br />

Elektrogießharze widerstehen extrem hohen<br />

Temperaturen<br />

Starter im gleichen Zeitraum für<br />

weniger als 50 Stunden“, so Jean-<br />

Michel Pouillaude, Key Technology<br />

Manager Elektrogießharze bei<br />

Rampf Polymer Solutions.<br />

Die Haupteigenschaften, die bei<br />

diesen Tests untersucht werden,<br />

sind die Durchschlagfestigkeit und<br />

die Zugfestigkeit:<br />

Die Durchschlagsfestigkeit (in<br />

kV/mm) gibt die Festigkeit von Isolierwerkstoffen<br />

gegen Hochspannung<br />

an. Gemessen wird die elektrische<br />

Spannung, welche an dem<br />

Material höchstens herrschen darf,<br />

ohne dass es zu einem Spannungsdurchschlag<br />

(Lichtbogen oder Funkenschlag)<br />

kommt. Die Durchschlagsfestigkeit<br />

ist somit eine Kenngröße<br />

für die elektrische Isolierfähigkeit<br />

eines Stoffs. In der Grafik werden<br />

die Testergebnisse des Gießharzes<br />

RAKU-PUR 21-2350 von<br />

Rampf Polymer Solutions gezeigt.<br />

Das Produkt bleibt über lange Zeit<br />

und bei hoher Temperatur stabil,<br />

die Durchschlagsfestigkeit ändert<br />

sich nur minimal. Unterhalb einer<br />

Durchschlagsfestigkeit von rund<br />

10 kV/mm würde die Leistungsfähigkeit<br />

des Gießharzes deutlich<br />

abnehmen.<br />

Die Zugfestigkeit misst die Spannung,<br />

bei dem ein Werkstück (Probenkörper)<br />

mit einem bestimmten<br />

Querschnitt versagt, wenn es auf<br />

Zug belastet wird. Die Zugfestigkeit<br />

wird im Zugversuch aus der maximal<br />

erreichten Zugkraft bezogen<br />

auf den ursprünglichen Querschnitt<br />

der (genormten) Probe errechnet.<br />

Die Dimension der Zugfestigkeit ist<br />

Kraft pro Fläche und wird in N/mm²<br />

gemessen.<br />

Rampf Polymer Solutions<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.rampf-gruppe.de<br />

Aufgrund ihrer hohen thermischen<br />

Belastbarkeit erhalten RTI-Elektrogießharze<br />

auch bei extremen Bedingungen<br />

ihre mechanischen und elektrischen<br />

Eigenschaften – und somit<br />

die Leistungsfähigkeit des elektrischen/elektronischen<br />

Systems.<br />

Der relative Temperaturindex<br />

(RTI) nach UL 746 B ist ein Maß für<br />

die thermische Alterungsbeständigkeit<br />

von Polymeren. Die Dauertemperaturbeständigkeit<br />

eines Materials<br />

lässt sich bestimmen, indem man<br />

die Veränderung seiner mechanischen<br />

und elektrischen Eigenschaften<br />

bezogen auf den vorbestimmten<br />

Wert misst.<br />

Hierzu lässt man Proben eines<br />

Werkstoffes mit bekanntem RTI<br />

(Control) im direkten Vergleich mit<br />

3/<strong>2016</strong><br />

einem Werkstoff, dessen RTI<br />

noch unbekannt ist (Candidate),<br />

bei mindestens vier<br />

unterschiedlichen Temperaturen<br />

über dem zu erwartenden<br />

RTI altern. Ist der Alterungsverlauf<br />

des Candidate-<br />

Werkstoff ähnlich dem Control-Werkstoff,<br />

erhält der Candidate-Werkstoff<br />

denselben<br />

oder gegebenenfalls einen<br />

höheren und damit besseren Temperaturindex<br />

RTI.<br />

Die Auswertung des RTI erfolgt<br />

nach der häufig für Alterungsprozesse<br />

angewandten Gleichung von<br />

Arrhenius: Wenn alle Prüftemperaturen<br />

auf 50% des Ausgangswertes<br />

abgefallen sind (aber spätestens<br />

nach 10.000 h), wird auf 100.000 h<br />

extrapoliert (Control- und Candidate-Werkstoff).<br />

„Um die Ergebnisse besser einordnen<br />

zu können, sollte die Extrapolationszeit<br />

mit der Realität der Verwendung<br />

verglichen werden. Eine<br />

Kaffeemühle läuft insgesamt etwa<br />

50 Stunden in einem Zeitraum von<br />

20 Jahren. Eine Lichtmaschine wird<br />

im Laufe ihrer Anwendungszeit für<br />

etwa 3.000 Stunden genutzt, der<br />

- kompakte Tischmaschine -<br />

- Linearmotortechnologie -<br />

Nutzentrenner LOW MINI<br />

Arbeitsbereich 2x 320x280mm<br />

kombinierbar zu 1x 320x580mm<br />

• Wenig Platzbedarf<br />

• Flexibles Handling<br />

• Hochfrequenzspindel<br />

• Made in Germany<br />

ab € 21.000,00<br />

www.hoelzer.de<br />

06173 / 9249-0<br />

51


Materialien<br />

Wärmeleitmaterialien für die Elektronik<br />

Das Wärmemanagement in der Elektronik und Elektrotechnik nimmt heutzutage bei der Entwicklung neuer,<br />

leistungsfähigerer und kompakterer Produkte einen immer größeren Raum ein. Mehr und mehr Funktionen<br />

werden elektrisch realisiert.<br />

1.000 °C<br />

700 °C<br />

400 °C<br />

100 °C<br />

Bach Resistor Ceramics GmbH<br />

VOLLKERAMISCHE HOCHLEISTUNGS-<br />

HEIZELEMENTE AUS SILIZIUMNITRID<br />

FULLY CERAMIC HIGH PERFORMANCE<br />

HEATING ELEMENTS MADE OF SILICON NITRIDE<br />

Miniaturheizer<br />

mit Vakuumrillen<br />

und Ansaugbohrung<br />

BACH Resistor Ceramics GmbH<br />

Buchenweg 2, 16356 Seefeld, Germany<br />

Phone +49 (0)33398 696 59 01<br />

Fax +49 (0)33398 696 59 04<br />

Mail info@bachrc.de<br />

Unsere Produkte<br />

> Heizplatten, Heizschienen,<br />

Heizmesser, Heizpatronen,<br />

Glühzünder, Heizringe, Toolheizer<br />

für Halbleiter ausrüstungen<br />

Our products<br />

> hotplates, heated rails, heated<br />

knifes, cartridge heaters, glow<br />

igniters, heating rings, tool<br />

heaters for semiconductor<br />

equipment<br />

HIGH PERFORMANCE CERAMIC<br />

EXTREMELY HIGH STRENGTH<br />

RAPID PRECISE HEATING<br />

OUTSTANDING DURABILITY<br />

www.bachrc.de<br />

Beispiele dafür sind Aktoren beim<br />

Drive-by-Wire, die stufenlose Leistungsregelung<br />

von Antriebsaggregaten<br />

durch Frequenzumrichter oder<br />

ressourcenschonende Beleuchtungen<br />

mittels Leistungs-LEDs.<br />

Die bei dem Einsatz großer elektrischer<br />

Leistungen entstehende<br />

Verlustwärme muss effizient und<br />

rasch abgeführt werden – durch<br />

Wärmeleitmaterialien.<br />

Kapton von DuPont ist eine<br />

bekannte, etablierte Hochleistungsfolie<br />

für Isolationszwecke. Das<br />

Basismaterial Polyimid vereinigt<br />

einige hervorragende Eigenschaften<br />

in sich. Kapton kann im Temperaturbereich<br />

von nahe dem absoluten<br />

Nullpunkt (-273 °C) bis etwa +350<br />

°C dauerhaft einsetzen werden. Es<br />

ist beständig gegen viele Chemikalien<br />

und hat im gesamten Temperaturbereich<br />

eine hohe mechanische<br />

Festigkeit. Kapton besitzt außerdem<br />

eine hervorragende Spannungsfestigkeit<br />

auch bei über 300<br />

°C und wird in engen Toleranzen<br />

gefertigt. Etliche Spezialvarianten<br />

sind auf dem Markt, die durch Veränderungen<br />

der optischen, elektrischen,<br />

chemischen oder mechanischen<br />

Eigenschaften eine Anpassung<br />

an die Erfordernisse des Kunden<br />

ermöglichen.<br />

Die wärmeleitende Version<br />

Kapton MT ist ein seit 1988 gut<br />

bekanntes Produkt in der Elektrotechnik.<br />

Diese Variante von Kapton<br />

löste damals vor allem die zerbrechlichen<br />

Glimmerplättchen ab,<br />

die zusammen mit Wärmeleitpaste<br />

als wärmeleitende Isolation eingesetzt<br />

wurden. Die dünne Folie hat<br />

den Vorteil, nicht zerbrechlich und<br />

wesentlich unkritischer in der Handhabung<br />

zu sein.<br />

Bereits seit einigen Jahren<br />

wünscht sich die Elektrobranche<br />

und Elektronikindustrie eine verbesserte<br />

Version der Kapton-MT-Folie,<br />

die sich als spannungsfeste Isolation<br />

zwischen Leistungstransistoren und<br />

Kühlkörpern bestens bewährt hat.<br />

DuPont hat darauf reagiert und nun<br />

eine doppelt so gut wärmeleitende<br />

Variante von Kapton MT (0,42 W/<br />

mK) entwickelt: Kapton MT+ mit 0,9<br />

W/mK. Dabei ist es gelungen, positive<br />

Eigenschaften der Kapton-MT-<br />

Folie zu erhalten:<br />

• chemische Beständigkeit: sehr gut<br />

• Flexibilität: vergleichbar<br />

• gut stanzbar und bedingt 3D-formbar<br />

• mechanische Festigkeit: nur<br />

geringfügig geringer<br />

• thermische Beständigkeit: gleich<br />

gut<br />

• Spannungsfestigkeit: nur geringfügig<br />

geringer<br />

• erheblich bessere Beständigkeit<br />

gegenüber Teilentladungen<br />

Die Folien können in den Stärken<br />

0,025, 0,0375 und 0,05 mm (1, 1,5<br />

und 2 mil) geliefert werden. Sie entsprechen<br />

in ihrer Zusammensetzung<br />

den Anforderungen der Richtlinie<br />

2011/65/EU (RoHS). Die CMC Klebetechnik<br />

veredelt Kapton MT+ zum<br />

Beispiel mit einem hochwertigen (bei<br />

Bedarf wärmeleitenden) Acrylatkleber<br />

für die vereinfachte Vormontage.<br />

Oder mit Wärme leitwachs, um eine<br />

bessere thermische Anbindung an<br />

die verschiedenen Oberflächen im<br />

Wärmepfad zu erreichen. Kundenspezifisch<br />

können Stanzteile oder<br />

Rollen aus dem Material hergestellt<br />

werden, zum Beispiel für eine wärmeleitende<br />

Isolation in LED-Leisten<br />

oder als galvanische Trennung unter<br />

Siliziumkarbid-Transistoren.<br />

Der große Vorteil von Kapton MT+<br />

ist die verbesserte Wärmeleitfähigkeit<br />

in Verbindung mit der geringen<br />

Materialstärke. Dadurch kann<br />

der Wärmestrom auf sehr kurzem<br />

Wege durch die Isolation dringen.<br />

Da die CMC Klebetechnik selbst<br />

Beschichter ist, sind Anpassungen<br />

an die Kundenbedürfnisse möglich.<br />

So werden für Hochtemperaturanwendungen<br />

(>180 °C) sogenannte<br />

Polysiloxan-Kleber eingesetzt.<br />

Diese lassen sich auch bei<br />

den von modernen SiC-Transistoren<br />

erreichten Betriebstemperaturen<br />

dauerhaft einsetzen. Ebenso kann<br />

die Schichtstärke zwischen etwa 10<br />

und 80 µm variiert werden. Natürlich<br />

kann Kapton MT+ auch beidseitig<br />

veredelt (klebend, Wärmeleitwachs)<br />

und bereits passend zur<br />

Anwendung gestanzt als Formteil<br />

angeboten werden. So profitieren<br />

kundenspezifisch kleine Elektronikbauteile<br />

genauso wie z.B. flächige<br />

LED-Leuchten.<br />

CMC Klebetechnik GmbH<br />

www.cmc-tim.de<br />

52 3/<strong>2016</strong>


Aktuelles<br />

SMT Hybrid Packaging als führende<br />

Branchenplattform bestätigt<br />

Besucher und Aussteller nutzten Europas führende Fachmesse für Systemintegration in der Mikroelektronik als<br />

lebendige Networking Plattform.<br />

Verteilung der Aussteller nach Ländern (insgesamt)<br />

Konzept<br />

Die SMT Hybrid Packaging ist<br />

Europas führende Veranstaltung<br />

für Systemintegration in der Mikroelektronik.<br />

Die internationale Fachmesse<br />

wird von einem renommierten<br />

Kongress, Tutorials und Workshops<br />

begleitet. Seit nun fast 30 Jahren<br />

ist sie fest in Europa etabliert und<br />

betrachtet als einzige Veranstaltung<br />

in Europa die Systemintegration in<br />

der Mikroelektronik mit einem ganzheitlichen<br />

Ansatz. Sie zeigt von der<br />

Idee über die Entwicklung bis hin<br />

zur Fertigung alle technischen Prozesse<br />

bei der Herstellung elektronischer<br />

Baugruppen.<br />

Themenschwerpunkte<br />

• Systementwicklung<br />

• Fertigungsplanung<br />

• Materialien und Bauelemente<br />

• Fertigungsequipment<br />

• Zuverlässigkeit und Test<br />

• Software<br />

• Dienstleistung und Beratung<br />

An den drei Messetagen kamen<br />

rund 15.000 Fachbesucher nach<br />

Nürnberg und informierten sich bei<br />

420 ausstellenden und 36 vertretenen<br />

Unternehmen über die neuesten<br />

Trends, Entwicklungen und<br />

Innovationen. Der parallel stattfindende<br />

Kongress bot den 225 Teilnehmern<br />

ein abwechslungsreiches<br />

und hochkarätiges Programm.<br />

Einige Stimmen<br />

„Qualität vor Quantität- kompetente<br />

Entscheidungsträger treffen wir<br />

vor allem auf der SMT in Nürnberg.“<br />

Ulf Jepsen, Photocad<br />

„Wir hatten einen sehr positiven<br />

Eindruck von der diesjährigen SMT.<br />

Die Messe war gut organisiert und<br />

besucht. Wir konnten viele Fachgespräche<br />

führen, sowie interessante<br />

neue Kontakte, national und<br />

international knüpfen. Eine erfolgreiche<br />

Messe für Nordson EFD.“<br />

Felicitas Stübing, Nordson EFD<br />

„Wir konnten viele neue Kontakte<br />

auf einem hohen Niveau verzeichnen.<br />

Insgesamt hat die diesjährige<br />

SMT unsere Erwartungenmehr<br />

als erfüllt.“<br />

Malte Borges<br />

LPKF Laser & Electronics AG<br />

SMT 2017:<br />

Die SMT Hybrid<br />

Packaging 2017 findet<br />

vom 16. bis 18.5.2017 im<br />

Messezentrum Nürnberg<br />

statt.<br />

Informationen sind unter<br />

www.smthybridpackaging.de<br />

oder beim Veranstalter<br />

Mesago Messe Frankfurt<br />

über smt@mesago.com<br />

erhältlich<br />

Verteilung der Besucher nach Interessengebiet<br />

Verteilung nach Beteiligung an Beschaffungsentscheidungen<br />

3/<strong>2016</strong><br />

53


Aktuelles<br />

Intelligente Herstellung zuverlässiger<br />

Kupferbondverbindungen<br />

Im Rahmen eines Workshops wurden an der Universität Paderborn die Ergebnisse des dreijährigen Forschungsprojektes<br />

„Intelligente Herstellung zuverlässiger Kupferbondverbindungen“ im Rahmen des Spitzenclusters<br />

it´s OWL vorgestellt.<br />

Rechts: Dr.-Ing. Hans J. Hesse,<br />

Hesse GmbH spricht über das<br />

Ultraschall-Drahtbonden (oben)<br />

in der Halbleiterindustrie<br />

Hesse GmbH<br />

www.hesse-mechatronics.com<br />

Ziel des Forschungsprojekts<br />

war die Entwicklung von selbstoptimierenden<br />

Verfahren, um auch<br />

unter variablen Produktionsbedingungen<br />

zuverlässige Kupferbondverbindungen<br />

herstellen zu können.<br />

Im Abschluss-Workshop präsentierten<br />

die Projektpartner Hesse<br />

GmbH, Infineon Technologies AG<br />

und der Lehrstuhl für Mechatronik<br />

V.l.: Prof. Dr.-Ing. habil. Walter Sextro, Lehrstuhl für Mechatronik und<br />

Dynamik, Universität Paderborn, Dr. rer. nat. Felix Reinhart, Institut<br />

für Kognition und Robotik – CoR-Lab, Uni Bielefeld, Dr.-Ing. Michael<br />

Brökelmann, Hesse GmbH, Dipl.-Wirt.-Ing. Simon Althoff, Dipl.-Ing.<br />

Tobias Meyer, M. Sc. Andreas Unger, Lehrstuhl für Mechatronik und<br />

Dynamik, Uni Paderborn, Dr.-Ing. Hans J. Hesse, Hesse GmbH, Dipl.-<br />

Wirt.-Ing. Arno Kühn, Clustermanagement, Dr.-Ing. Paul Armbruster,<br />

Projektträger Karlsruhe PTKA, Dipl.-Ing. (FH) Florian Alexander<br />

Biermann, Infineon Technologies AG<br />

und Dynamik der Universität Paderborn<br />

die Ergebnisse und gaben Einblicke<br />

in die entwickelten Systeme.<br />

Neben den Projektpartnern waren<br />

zahlreiche Teilnehmer aus Industrie,<br />

Forschung und Entwicklung<br />

vertreten.<br />

Hintergrund: In Maschinen und<br />

Fahrzeugen werden Strom und<br />

Spannung durch Leistungshalbleiter-Module<br />

gesteuert. Die elektrische<br />

Kontaktierung im Modul erfolgt unter<br />

anderem über Aluminiumdrähte, die<br />

als Bondverbindungen bezeichnet<br />

werden. Kupfer bietet im Vergleich<br />

zu Aluminium eine höhere Leitfähigkeit,<br />

Festigkeit und Haltbarkeit. Es ist<br />

jedoch schwerer zu verarbeiten und<br />

empfindlicher gegenüber Schwankungen<br />

in den Produktionsbedingungen.<br />

Daher soll die Maschine<br />

sich eigenständig an veränderte<br />

äußere Bedingungen anpassen<br />

und Prozessziele, wie Bondqualität<br />

oder Verschleißverhalten, optimal<br />

erreichen. Leistungshalbleiter-<br />

Module werden hierdurch leistungsfähiger,<br />

effizienter, kompakter und<br />

haltbarer.<br />

Modellbasiertes System zur<br />

selbstoptimierten Steuerung<br />

Im Innovationsprojekt entwickelte<br />

die Hesse GmbH zusammen mit<br />

der Infineon Technologies AG und<br />

dem Lehrstuhl für Mechatronik und<br />

Dynamik der Universität Paderborn<br />

ein modellbasiertes System zur<br />

selbstoptimierten Steuerung einer<br />

Bondmaschine. Über eine spezielle<br />

Schnittstelle wurde das System<br />

in die Lage versetzt, prozessrelevante<br />

Maschinendaten direkt einzulesen<br />

und gleichzeitig die Maschinenparameter<br />

zur Laufzeit aktiv zu verändern.<br />

Hierbei wird der aktuelle<br />

Zustand im Sinne eines Condition<br />

Monitoring ermittelt und anhand der<br />

modellgestützten Selbstoptimierung<br />

der optimale Betriebszustand ermittelt<br />

und eingestellt.<br />

In der Abschlussveranstaltung<br />

präsentierten die Experten der<br />

beteiligten Projektpartner die entwickelten<br />

Teilsysteme und deren<br />

Zusammenwirken sowie wichtige<br />

Projektergebnisse. Hierzu gehören<br />

unter anderem die Modellierung<br />

des Ultraschallsystems, der<br />

Einsatz eines datengetriebenen<br />

Lernverfahrens zur Modellierung<br />

des Ultraschall-Erweichungseffekts<br />

sowie ein Verschleißmodell für das<br />

Bondwerkzeug. ◄<br />

54 3/<strong>2016</strong>

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