3-2016
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement
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Juli/August/September 3/<strong>2016</strong> Jahrgang 10<br />
D 71589 18386<br />
F<br />
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion<br />
Fadenkreuz-Generator für die Bildverarbeitung<br />
EVT, Seite 24<br />
RTI-Gießharze<br />
für extreme<br />
Belastungen<br />
Rampf, Seite 51<br />
Das Plus an Wärmeleitung<br />
CMC, Seite 52<br />
Hochtemperaturschutz<br />
und ESD-Konformität<br />
Steier, Seite 31
Editorial<br />
Zuverlässigkeit – die sichere Währung<br />
der Elektronik-Produktion<br />
Dipl.-Oec. Jana Yatsuk<br />
Market Manager<br />
Electronics & Energy<br />
Weiss Umwelttechnik GmbH<br />
Unsere Zukunft ist digital: Visionen wie Internet der Dinge, das vernetze Auto, Eye-<br />
Tracking und Wearables sind bereits heute ein fester Bestandteil unseres Lebens.<br />
Wir bedienen die Waschmaschine und die Heizung von unterwegs, die Jalousien an<br />
den Fenstern schließen und öffnen sich automatisch – je nach Sonneneinstrahlung und<br />
Windverhältnissen. Auch die industrielle Fertigung bleibt von der Digitalisierung nicht<br />
verschont: Industrie 4.0 und 3D-Druck krempeln derzeit die Produktion in vielen Bereichen<br />
um.<br />
Ohne die Elektronikkomponenten wie Sensoren, Optoelektronikbauteilen, Prozessoren<br />
und Konnektoren wäre die Digitalisierung kaum möglich: Erst deren Zusammenspiel<br />
versetzt uns in die Lage der immer weitreichenderen Datenerfassung und -verarbeitung.<br />
Diese Komponenten selbst unterliegen einem tiefgreifenden Wandel, Miniaturisierung<br />
schreitet unaufhaltsam voran. Die einzelnen Bausteine werden immer kleiner und<br />
leistungsfähiger, ihre Lebenszyklen immer kürzer. Gleichzeitig verändert die Anwendung<br />
innovativer Druckverfahren Produkte und Produktionsprozesse grundlegend. Glaubt man<br />
den Trendforschern, so steht die Mikrochip-Ära kurz vor ihrem Untergang.<br />
So der so: Je umfassender die virtuelle in unsere reale Welt eingreift, umso höher sind<br />
die Anforderungen an die Zuverlässigkeit elektronischer Komponenten und der auf ihnen<br />
basierenden Systeme. Ein Ausfall wie der Beinahe-Flugzeugabsturz wegen vereister<br />
Sensoren vor nicht allzu langer Zeit kann katastrophale Folgen haben. Im Ernstfall<br />
untergräbt er nicht nur massiv den Glauben an die Technologie und verlangsamt deren<br />
Durchsetzung, sondern kostet ganz real Menschenleben. Deswegen müssen einzelne<br />
Bausteine, aber auch ganze Systeme unter allen Bedingungen und jederzeit sicher<br />
funktionieren: bei Hitze, Kälte und abruptem Temperaturwechsel, bei hoher Luftfeuchtigkeit<br />
und direktem Kontakt mit Wasser, bei Erschütterung und in staubigen Umgebungen.<br />
Solchen Anforderungen sind nur Komponenten und Systeme gewachsen, die unter<br />
optimalen Bedingungen nach dem neuesten Stand der Technik gefertigt werden und in<br />
den entsprechenden Tests ihre dauerhafte, zuverlässige Einsatzfähigkeit unter Beweis<br />
stellen konnten. Dafür müssen die bestehenden Normen und Qualitätsstandards zeitnah<br />
weiterentwickelt und auf die neuen Technologien ausgeweitet, neue Testverfahren wenn<br />
nötig etabliert werden. Forschung und Industrie stehen gemeinsam in der Pflicht, diese<br />
Anpassungen stärker voranzutreiben.<br />
Mit steigenden Anforderungen an die Einsatzmöglichkeiten steigt auch der Bedarf an<br />
100%iger Qualitätskontrolle. Diese muss in den Prozess integrierbar sein, eine umfassende<br />
Rückverfolgbarkeit erlauben und ein sofortiges Eingreifen bei Abweichungen ermöglichen.<br />
Immer kürzer werdende Produktlebenszyklen verlangen eine höhere Präzision und<br />
schnellere Auswertung der Testergebnisse: Messdaten alleine und das Wissen um<br />
ein stattgefundenes Ereignis reichen nicht länger. Eine kombinierte Auswertung von<br />
Messdaten und Bildern kann hier wertvolle Erkenntnisse liefern.<br />
In der globalisierten Produktion müssen die Testergebnisse allen Prozessbeteiligten<br />
jederzeit zur Verfügung stehen und von überall her abrufbar sein. So spielen Vernetzung<br />
und Webfähigkeit, aber auch Benutzerfreundlichkeit eine zunehmend entscheidende<br />
Rolle. Die autonome Einzellösung, wie sie derzeit in Forschungs- und Entwicklungslabors<br />
noch häufig eingesetzt wird, wird in der F&E und der Qualitätssicherung von morgen ein<br />
Auslaufmodell sein.<br />
Dipl.-Oec. Jana Yatsuk<br />
3/<strong>2016</strong><br />
3
Inhalt<br />
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion<br />
• Herausgeber und Verlag:<br />
beam-Verlag<br />
Krummbogen 14<br />
35039 Marburg<br />
Tel.: 06421/9614-0,<br />
Fax: 06421/9614-23<br />
www.beam-verlag.de<br />
Qualitätssicherung/Messtechnik:<br />
Messen, Testen, Qualität sichern<br />
Sensorik, Messtechnik und Qualitätssicherung<br />
entwickeln sich lt. AMA-Verband positiv. Der<br />
überwiegend mittelständisch geprägte Bereich hat im<br />
vergangenen Jahr neue Ingenieursstellen geschaffen.<br />
Mit unserem kleinen Lexikon behalten Sie den<br />
Überblick über das komplexe Fachgebiet 18<br />
• Redaktion:<br />
Ing. Frank Sichla<br />
Dipl.-Ing. Reinhard Birchel<br />
electronic-fab@beam-verlag.de<br />
• Anzeigenverwaltung:<br />
beam-Verlag<br />
Myrjam Weide<br />
m.weide@beam-verlag.de<br />
Tel.: 06421/9614-16, Fax: -23<br />
Frank Wege<br />
frank.wege@beam-verlag.de<br />
Tel.: 06421/9614-25, Fax: -23<br />
• Erscheinungsweise:<br />
4 Hefte jährlich<br />
• Satz und Reproduktionen:<br />
beam-Verlag<br />
• Druck + Auslieferung:<br />
Brühlsche Universitätsdruckerei<br />
Hinweis:<br />
Der beam-Verlag übernimmt, trotz sorgsamer<br />
Prüfung der Texte durch die Redaktion, keine<br />
Haftung für deren inhaltliche Richtigkeit.<br />
Handels- und Gebrauchs namen, sowie Warenbezeichnungen<br />
und dergleichen werden<br />
in der Zeitschrift ohne Kennzeichnungen<br />
verwendet. Dies berechtigt nicht zu der Annahme,<br />
dass diese Namen im Sinne der Warenzeichen-<br />
und Markenschutzgesetzgebung<br />
als frei zu betrachten sind und von jedermann<br />
ohne Kennzeichnung verwendet werden<br />
dürfen.<br />
Rubriken<br />
Editorial .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Inhalt.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Aus Forschung und Technik.. . . . . . . . . . 6<br />
Software .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8/47<br />
Produktion.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Materialien.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14/51<br />
Qualitätssicherung/Messtechnik.. . . . . 18<br />
Rund um die Leiterplatte.. . . . . . . . . . . . 28<br />
Mechanische Komponenten.. . . . . . . . . 33<br />
Löt- und Verbindungstechnik. . . . . . . . 34<br />
Speicherprogrammierung.. . . . . . . . . . . 37<br />
Lasertechnik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Dienstleister.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
Produktionsausstattung. . . . . . . . . . . . . 46<br />
Aktuelles.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
Rund um die Leiterplatte:<br />
Innovatives Nutzentrennen<br />
Seit dem Bau der ersten Leiterplatten Nutzentrennmaschine im Jahre 1989 werden<br />
bei Systemtechnik Hölzer Nutzentrenn- und Greifertechniken sowie der Leiterplatten-<br />
Vorrichtungsbau und die Tray Loader für die INT4646 in Kronberg bei Frankfurt/Main<br />
weiterentwickelt. 28<br />
Dienstleister:<br />
Simultaneous Engineering:<br />
Projektmanagement in Zeiten von<br />
Industrie 4.0<br />
Die Komplexität von Produktentwicklungen<br />
nimmt stetig zu, denn mit Umsetzung des<br />
Industrie-4.0-Gedankens in die Praxis werden<br />
einzelne Komponenten immer intelligenter,<br />
unter anderem, um die vertikale Integration<br />
zu optimieren. Beim Simultaneous<br />
Engineering werden Arbeitsabläufe, die traditionell<br />
nacheinander stattfinden, vermehrt<br />
parallel bearbeitet. 41<br />
Lasertechnik:<br />
Anwendungsorientierte<br />
Systemlösungen im<br />
Brennpunkt des Interesses<br />
Auf der diesjährigen LASYS, der internationalen<br />
Fachmesse für Systemlösungen in<br />
der Lasermaterialbearbeitung in Stuttgart,<br />
stellte Rofin wieder anwendungsorientierte<br />
Systemlösungen in den Mittelpunkt. 38<br />
4 3/<strong>2016</strong>
Inhalt<br />
Fachartikel<br />
Aus Forschung und Technik:<br />
So werden die thermischen Eigenschaften von<br />
Mikroelektronik-Geräten sichtbar<br />
Mikroelektronische Geräte der nächsten Generation werden ihre<br />
Leistungsmöglichkeiten nur dann voll ausschöpfen können, wenn die<br />
thermophysikalischen Eigenschaften der verwendeten Materialien<br />
noch besser erforscht sind 6<br />
Materialien:<br />
Geringer Platzbedarf - hohe Verformung<br />
Form-in-Place-Technik im Vergleich zu herkömmlichen vorgeformten<br />
Dichtungen für Abschirm- und Dichtungslösungen 14<br />
Software:<br />
Informationstransparenz in der gesamten Fertigung<br />
Fertigungstransparenz ist eine Grundvoraussetzung, wenn man<br />
zu den besten Herstellern zählen möchte. Diese haben einfachen<br />
und sofortigen Einblick in Produkt-, Prozess-, Qualitäts-, Test- und<br />
Materialinformationen des gesamten Fertigungsprozesses. 8<br />
Produktion:<br />
Sicher Entfeuchten in der<br />
Elektronikfertigung<br />
Bei der Fertigung elektronischer<br />
Baugruppen und Verarbeitung<br />
von Bauteilen muss es nicht<br />
immer so trocken sein, aber<br />
bei bestimmten Prozessen<br />
eine geringe Feuchte der<br />
Prozessluft von großem Vorteil<br />
und daher unabdingbar für die<br />
Langlebigkeit und Funktionalität<br />
von Flachbaugruppen. 12<br />
Qualitätssicherung:<br />
Piezoantriebe im echtzeitfähigen Autofokus-System<br />
Konventionelle Mikroskopie kann mit der Geschwindigkeit aktueller<br />
Automatisierungstechnik nicht Schritt halten. Neue Hochdurchsatz-<br />
Mikroskopiesysteme nutzen darum Piezoaktoren als Antriebe in ihren<br />
echtzeitfähigen Autofokus-Systemen 16<br />
3/<strong>2016</strong><br />
5
Aus Forschung und Technik<br />
So werden die thermischen Eigenschaften von<br />
Mikroelektronik-Geräten sichtbar<br />
Mikroelektronische Geräte der nächsten Generation werden ihre Leistungsmöglichkeiten nur dann voll<br />
ausschöpfen können, wenn die thermophysikalischen Eigenschaften der verwendeten Materialien noch besser<br />
erforscht sind<br />
Bei der Entwicklung von Elektronik-<br />
und Mikroelektronik-Geräten<br />
ist die Erfassung von transienten<br />
thermischen Daten unerlässlich,<br />
um die ordnungsgemäße<br />
Funktion eines bestimmten Bauteils<br />
oder Geräts überprüfen zu können.<br />
Darüber hinaus wird die Leistung von<br />
Mikroelektronik-Geräten der nächsten<br />
Generation von einem besseren<br />
Verständnis der thermophysikalischen<br />
Eigenschaften der verschiedenen<br />
Materialien abhängen, die in<br />
der Mikroelektronik-Industrie zum<br />
Einsatz kommen. An der US-amerikanischen<br />
University of Texas at<br />
Arlington erforscht das Team von<br />
Dr. Ankur Jain, der das dortige<br />
Mikro-Thermophysiklabor leitet,<br />
eine Vielzahl von Themen, die mit<br />
dem Wärmetransport auf der Mikroebene<br />
im Zusammenhang stehen.<br />
Dabei setzt das Labor zahlreiche<br />
moderne Geräte und Instrumente<br />
ein, zu denen auch Wärmebildkameras<br />
von Flir Systems gehören.<br />
So wird getestet<br />
Bei einem typischen Testexperiment<br />
werden auf einem Substrat<br />
aufgebrachte Mikro-Heizdrähte mit<br />
einer Stromversorgungsquelle verbunden.<br />
Dann wird das Gerät mittels<br />
Joulescher Wärme (Stromwärme)<br />
erwärmt. Dadurch entwickelt sich<br />
das Temperaturfeld des Substrats<br />
als eine Zeitfunktion.<br />
In den letzten Jahrzehnten war<br />
die Miniaturisierung ein entscheidender<br />
Entwicklungsfaktor für die<br />
Mikro elektronik-Industrie. Kleinere<br />
Geräte machen höhere Arbeitsgeschwindigkeiten<br />
und kompaktere<br />
Autoren<br />
Joachim Sarfels<br />
Flir Systems GmbH,<br />
Sales Manager Science<br />
Frank Liebelt<br />
freier Journalist, Frankfurt<br />
Die Flir A6703sc eignet sich optimal u.a. zum Erfassen von Hochgeschwindigkeits-Wärmeereignissen<br />
Systeme möglich. Der in der Nanotechnologie<br />
und Dünnfilmverarbeitung<br />
erzielte Fortschritt wird zunehmend<br />
auch in anderen technologischen<br />
Bereichen, wie Photovoltaikzellen,<br />
thermo elektrischen Materialien<br />
und mikro-elektromechanischen<br />
Systemen (MEMS), genutzt.<br />
Die thermischen Eigenschaften<br />
dieser Materialien und Geräte besitzen<br />
oftmals eine entscheidende<br />
Bedeutung für die kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung derartiger Techniksysteme.<br />
Dennoch bestehen<br />
hinsichtlich des Wärmetransports<br />
in diesen Systemen immer noch<br />
zahlreiche offene Fragen. Und um<br />
jede dieser Fragen effizient beantworten<br />
zu können, muss man den<br />
Wärmetransport in diesen Materialien<br />
auf der Mikroebene bis ins<br />
Detail verstehen.<br />
Wärmeverteilung in 3D-ICs<br />
Dr. Ankur Jain leitet das Mikro-<br />
Thermophysiklabor, in dem er und<br />
seine Studenten Forschungsarbeiten<br />
zum Wärmetransport auf<br />
der Mikro-Ebene, zu Energiegewinnungs-Systemen,<br />
zum Wärmemanagement<br />
bei Halbleitern, zur<br />
Biowärme-Übertragung und anderen<br />
zugehörigen Themen ausführen.<br />
Die Wärmeverteilung in dreidimensional<br />
integrierten Schaltkreisen (3D-<br />
ICs) stellt nach wie vor eine bedeutende<br />
technologische Herausforderung<br />
dar und hat trotz der enormen<br />
Anzahl von wissenschaftlichen Studien,<br />
die in den letzten ein bis zwei<br />
Jahrzehnten zu diesem Thema ausgeführt<br />
wurden, bislang eine umfassende<br />
Einführung dieser Technologie<br />
verhindert. Deshalb führen die<br />
Forscher im Mikro-Thermophysiklabor<br />
Experimente durch, mit denen<br />
sie die wichtigsten thermischen<br />
Eigenschaften von 3D-ICs messen<br />
und analytische Modelle entwickeln<br />
können, um den gesamten<br />
Wärmetransportprozess zu verstehen,<br />
der in einem 3D-integrierten<br />
Schaltkreis stattfindet.<br />
Messung von Temperaturfeldern<br />
Dünnschichtmaterialien, wie<br />
Dünnfilm, sind seit ihrem Aufkommen<br />
ein unverzichtbarer Bestandteil<br />
von Mikroelektronik – viele Funktionen,<br />
die auf einem Chip ablaufen,<br />
wären ohne sie undenkbar. Um das<br />
thermische Verhalten von Dünn-<br />
Bei einem typischen Testexperiment werden auf einem Substrat aufgebrachte<br />
Mikro-Heizdrähte mit einer Stromversorgungsquelle verbunden.<br />
Dann wird das Gerät mittels Joulescher Wärme (Stromwärme)<br />
erwärmt. Dadurch entwickelt sich das Temperaturfeld des Substrats<br />
als eine Zeitfunktion<br />
6 3/<strong>2016</strong>
Aus Forschung und Technik<br />
Dr. Ankur Jain: „Die ResearchIR-Software von FLIR hat die Zusammenarbeit<br />
deutlich verbessert – und zwar nicht nur in unserem Team, sondern<br />
auch zwischen uns und anderen Teams.“<br />
3/<strong>2016</strong><br />
schichtmaterialien genau verstehen<br />
zu können, müssen wir dazu<br />
in der Lage sein, die thermischen<br />
Eigenschaften mit der sich entwickelnden<br />
Mikrostruktur und -morphologie,<br />
die wiederum mit dem<br />
Depositionsverfahren zusammenhängt,<br />
miteinander in Bezug zu<br />
bringen. Dadurch sollte es möglich<br />
sein, Eigenschaften wie die Leitfähigkeit,<br />
das Kompressionsmodul,<br />
die Stärke und thermische Grenzwiderstände<br />
zu ermitteln.<br />
Dr. Ankur Jain: „Wir interessieren<br />
uns besonders für die zeitliche<br />
Entwicklung eines Temperaturfelds<br />
bei einem Mikrogerät. Indem wir die<br />
thermischen Eigenschaften des Substrats<br />
messen, versuchen wir, die<br />
grundlegenden Eigenschaften der<br />
Wärmeübertragung auf der Mikroebene<br />
zu verstehen. Die ResearchIR-Software<br />
von Flir hat geholfen,<br />
dieses Verständnis deutlich<br />
zu verbessern.“<br />
Bei Elektronik entsteht Wärme<br />
oftmals als unerwünschter Nebeneffekt<br />
der eigentlichen Gerätefunktion.<br />
Deshalb ist es wichtig, das transiente<br />
thermische Phänomen bei<br />
Dünnschichtmaterialien komplett zu<br />
verstehen. „Wenn wir herausfinden,<br />
wie der Wärmefluss in einem Mikrosystem<br />
abläuft, können wir Überhitzungsprobleme<br />
effizient minimieren.<br />
Das hilft uns dabei, bessere<br />
Mikrosysteme zu entwickeln<br />
und fundiertere Entscheidungen<br />
bei der Materialauswahl zu treffen.<br />
Beispielsweise haben wir eine Vergleichsstudie<br />
zu den Wärmetransporteigenschaften<br />
der verschiedenen<br />
Dünnschichtmaterialien ausgeführt.“<br />
Dr. Ankur Jain erklärt weiter:<br />
„Bei einem typischen Testexperiment<br />
verbinden wir auf einem Substrat<br />
liegende Mikro-Heizdrähte mit<br />
einer Stromversorgungsquelle, dann<br />
legen wir eine sehr geringe elektrische<br />
Spannung an, und das Gerät<br />
wird mittels Stromwärme erwärmt.<br />
Dadurch entwickelt sich das Temperaturfeld<br />
des Substrats als eine<br />
Zeitfunktion.“<br />
Geeignete Wärmebildkameras<br />
Um die Temperatur von Mikroelektronik-Geräten<br />
zu messen,<br />
hat das Team von Dr. Ankur Jain<br />
bereits zahlreiche verschiedene<br />
technische Hilfsmittel, wie Thermoelemente,<br />
verwendet. Eine der größten<br />
Herausforderungen bei dieser<br />
Technik ist jedoch, dass Thermoelemente<br />
Temperaturwerte immer<br />
nur an einem einzigen Punkt messen<br />
können. Deshalb entschloss<br />
sich Dr. Jain dazu, Wärmebildkameras<br />
von Flir einzusetzen, um<br />
einen vollständigen visuellen Eindruck<br />
vom gesamten Temperaturfeld<br />
zu gewinnen.<br />
Die Flir A6703sc wurde speziell<br />
für Anwendungen wie Elektronikinspektionen,<br />
medizinische Thermografie,<br />
Fertigungsüberwachung und<br />
zerstörungsfreie Materialprüfung<br />
entwickelt. Die Kamera eignet sich<br />
optimal zum Erfassen von Hochgeschwindigkeits-Wärmeereignissen<br />
und sich schnell bewegenden Zielen.<br />
Dank kurzer Belichtungszeiten<br />
Dr. Ankur Jain: „Wir interessieren uns besonders für die zeitliche Entwicklung<br />
eines Temperaturfelds bei einem Mikrogerät. Indem wir die<br />
thermischen Eigenschaften des Substrats messen, versuchen wir, die<br />
grundlegenden Eigenschaften der Wärmeübertragung auf der Mikroebene<br />
zu verstehen.“<br />
kann der Benutzer die Bewegung<br />
„einfrieren“ und präzise Temperaturmessungen<br />
vornehmen. Die Bildausgabe<br />
der Kamera lässt sich im<br />
Teilbildformat (Windowing) auf eine<br />
Bildrate von 480 fps erhöhen, um<br />
auch schnellere thermische Ereignisse<br />
präzise zu beschreiben und<br />
sicherzustellen, dass während einer<br />
Überprüfung keine wichtigen Daten<br />
verloren gehen.<br />
„Bei den Geräten, die uns interessieren,<br />
treten die thermischen<br />
Phänomene, die wir messen wollen,<br />
besonders schnell und spontan<br />
auf. Deshalb benötigen wir aussagekräftige<br />
Daten für den gesamten<br />
Messbereich und nicht nur für einzelne<br />
Messpunkte“, sagt Dr. Ankur<br />
Jain. „Die A6703sc hat uns dabei<br />
geholfen, denn sie liefert besonders<br />
feine Detailmesswerte.”<br />
Thermoanalyse-Software<br />
Das Team von Dr. Ankur Jain<br />
verwendet zusätzlich die Analysesoftware<br />
Flir ResearchIR für Forschungs-<br />
und Wissenschaftsanwendungen.<br />
ResearchIR ist eine leistungsfähige<br />
und benutzerfreundliche<br />
Thermoanalyse-Software zur<br />
Steuerung und Kontrolle von Kamerasystemen,<br />
zur Hochgeschwindigkeits-Datenaufzeichnung<br />
sowie zur<br />
Analyse und Berichterstattung von<br />
Echtzeit- und Wiedergabedaten.<br />
„Die ResearchIR-Software hat<br />
sich als überaus nützlich erwiesen,<br />
insbesondere ihre Möglichkeit, die<br />
aufgenommenen Wärmebilder zu<br />
speichern und anschließend zur<br />
weiteren Analyse auf mehrere PCs<br />
zu übertragen“, so Dr. Jain.<br />
Hinweis: Die Bilder zeigen eventuell<br />
nicht die tatsächliche Auflösung<br />
der Kamera, sondern dienen nur<br />
zur Veranschaulichung.<br />
Flir Systems GmbH<br />
www.flir.com<br />
Dr. Ankur Jain: „Indem wir die<br />
thermischen Eigenschaften des<br />
Substrats messen, versuchen wir,<br />
die grundlegenden Eigenschaften<br />
der Wärmeübertragung auf der<br />
Mikroebene zu verstehen<br />
7
Software<br />
Informationstransparenz in der gesamten<br />
Fertigung<br />
Wenn es nicht sichtbar ist, kann es<br />
nicht gemessen werden und wenn<br />
es nicht gemessen werden kann,<br />
kann es nicht verbessert werden.<br />
Dies ist die Grundphilosophie vieler<br />
erfolgreicher Hersteller auf der<br />
ganzen Welt. „Manu facturing Excellence“<br />
kann nur durch Transparenz<br />
der Fertigungsprozesse entstehen.<br />
Fertigungstransparenz ist eine<br />
Grundvoraussetzung, wenn man<br />
zu den besten Herstellern zählen<br />
möchte. Diese haben einfachen und<br />
sofortigen Einblick in Produkt-, Prozess-,<br />
Qualitäts-, Test- und Materialinformationen<br />
des gesamten Fertigungsprozesses.<br />
Die Vorteile eines<br />
solchen Einblicks sind auch anderen<br />
Fertigungsbetrieben bekannt<br />
und dennoch erreichen viele dieses<br />
Ziel nur schwer. Dieses White Paper<br />
identifiziert die Grundelemente der<br />
Informationstransparenz und untersucht<br />
die unterschiedlichen technischen<br />
Ansätze zur Erreichung<br />
einer solchen transparenten Fertigung.<br />
Schließlich werden die wirtschaftlichen<br />
Auswirkungen der<br />
unterschiedlichen Ansätze verglichen.<br />
Autor<br />
Jason Spera, CEO von Aegis<br />
Software<br />
Bild 1: Individuelle Berichte geben den Nutzern zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Daten<br />
Fertigungsdaten müssen<br />
eindeutig, präzise und zeitnah<br />
verfügbar sein<br />
Qualitäts- und Performance-<br />
Daten stehen bei jedem erfolgreichen<br />
Fertigungsprozess im Mittelpunkt,<br />
daher ist es wichtig, dass alle<br />
Systeme und Vorgänge in der Fertigung<br />
Informationen auf eine sinnvolle<br />
Art und Weise messen, sammeln<br />
und aufbereiten. Alle Daten<br />
müssen miteinander verbunden<br />
werden: vom eingehenden Material<br />
über Material-Management,<br />
Produktion, Test, Qualitätskontrolle,<br />
Verpackung und den Weg bis zum<br />
Versand und sogar bis hin zu After-<br />
Market-Dienstleistungen.<br />
Die Debatte über Transparenz<br />
beschränkt sich oft auf die Prozesse<br />
innerhalb der Fabrikmauern, aber<br />
der größte Nutzen wird mit einem<br />
ganzheitlichen Ansatz zur Transparenz<br />
der gesamten Wertschöpfungskette<br />
erreicht. Tatsächlich sind<br />
Disziplinen wie Six Sigma, Industrie<br />
4.0, die papierlose Fabrik oder<br />
Lean-Techniken am erfolgreichsten,<br />
wenn sie entlang der gesamten Lieferkette<br />
angewandt werden.<br />
Sammeln und Speichern von<br />
Daten<br />
Die grundlegenden Anforderungen<br />
sind also das Sammeln und<br />
Speichern von Daten, die jedoch<br />
weitgehend wertlos sind, wenn sie<br />
weder Verbesserung noch Korrekturmaßnahmen<br />
oder Manufacturing<br />
Excellence ermöglichen. Der erklärte<br />
Nutzen entsteht nur, wenn die Daten<br />
korrekt analysiert und den richtigen<br />
Personen in geeigneter Weise und<br />
zum richtigen Zeitpunkt angezeigt<br />
werden. Die korrekten Daten zeitnah<br />
der richtigen Person in einer<br />
Weise präsentieren, die es ermöglicht,<br />
optimal handeln zu können –<br />
das ist die beste Formel zur Etablierung<br />
einer nachhaltigen „Operational<br />
Excellence“.<br />
Überall besteht Bedarf an<br />
aktuellen und präzisen Daten<br />
Die Redensart „Ich kann den Wald<br />
vor lauter Bäumen nicht sehen“ trifft<br />
zu, wenn Fertigungsdaten in einem<br />
unorganisierten Format womöglich<br />
der falschen Zielgruppe zur<br />
Verfügung gestellt werden. Qualitäts-<br />
und Performance-Daten können<br />
nur optimal genutzt werden,<br />
wenn man sie so darstellen kann,<br />
dass eine Analyse und Interpretation<br />
für den Anwender in der Fertigung<br />
möglich ist. Dies bedeutet<br />
nicht, alle Daten mit einer großen<br />
Anzahl von Leistungsindikatoren<br />
oder Messwerten an nur eine Person<br />
zu liefern. Vielmehr ist es erforderlich,<br />
die Daten so bereitzustellen,<br />
dass jeder Mitarbeiter optimale<br />
Ergebnisse erzielen kann. Für den<br />
Bediener an der Fertigungslinie<br />
sollten die Daten kompakt sein und<br />
lediglich Elemente wie Maschinenleistung,<br />
Betriebszeit oder Materialmangel<br />
beinhalten. Ein Qualitätsingenieur<br />
benötigt beispielhaft Informationen<br />
über die Leistung eines<br />
bestimmten Produkts im Test, um<br />
mögliche Gründe für Fehler zu analysieren.<br />
Der Produktionsplaner<br />
hingegen braucht Einsicht in ganz<br />
andere Daten, um besser planen<br />
zu können und Was-wäre-wenn-<br />
Szenarien bei geänderten Losgrößen<br />
oder bei Störungen in der Lieferkette<br />
zu erstellen.<br />
Über die gesamte Organisation<br />
hinweg – von der Fertigung bis zur<br />
Unternehmensleitung – besteht<br />
Bedarf an aktuellen und präzisen<br />
8 3/<strong>2016</strong>
Software<br />
Bild 2: Echtzeit-Dashboards werden in einer einfachen Drag-and-Drop-Umgebung erstellt, ganz ohne SQL- oder Programmierkenntnisse<br />
Daten. Die Daten, die dem Bediener<br />
helfen, die Rüstzeiten des Produktionsprozesses<br />
zu beschleunigen,<br />
beinhalten auch Daten, die es der<br />
Unternehmensleitung ermöglichen,<br />
in die richtigen Betriebsanlagen zu<br />
investieren oder Outsourcing-Entscheidungen<br />
zu treffen. Die transparente<br />
Fertigung ist eine unternehmensweite<br />
Strategie mit unternehmensweitem<br />
Wert.<br />
Nachdem der klare und unbestreitbare<br />
Wert der datentransparenten<br />
Fertigung festgestellt wurde,<br />
stellt sich die Frage was nötig ist,<br />
um Informationen transparent und<br />
für das Unternehmen nützlich zu<br />
machen.<br />
Benötigte Daten sind Funktionsund<br />
Personen abhängig<br />
Die Arten von Daten die erforderlich<br />
sind, um eine Fertigung transparent<br />
zu machen, hängen direkt mit<br />
den Aktivitäten und Funktionen von<br />
den Personen zusammen, die diese<br />
Informationen in ihrem Arbeitsprozess<br />
benötigen. Es werden entweder<br />
Echtzeit- oder historische Daten<br />
benötigt. Diese werden dem Benutzer<br />
in verschiedenen Formaten geliefert,<br />
z.B. Dashboards, Analysen,<br />
Berichte und jüngst auch mobile<br />
Anwendungen für den Zugriff von<br />
unterwegs.<br />
Echtzeit-Informationen auf dem<br />
Dashboard<br />
Echtzeit-Informationen werden<br />
am häufigsten über Dashboards<br />
dargestellt. Produktionstechniker<br />
oder Linien-Manager verwenden<br />
diese Art der Datendarstellung, um<br />
die Leistung der Fertigungslinie zu<br />
erkennen und gegebenenfalls zu<br />
verbessern. Die Fertigungsdaten<br />
müssen unverzüglich zur Verfügung<br />
stehen, denn jede Verzögerung<br />
kann Maschinenstillstände<br />
bedeuten und hat damit weitreichende<br />
Folgen für die gesamte<br />
Produktion. Datenverzögerungen<br />
können auch zu Qualitätsproblemen<br />
und Kostenerhöhungen führen,<br />
da sich der Anteil an fehlerhaften<br />
Baugruppen erhöhen kann, während<br />
Korrekturmaßnahmen ergriffen<br />
werden. Die Daten werden am<br />
besten in einer aussagekräftigen<br />
Grafik dargestellt. Zusätzlich können<br />
Grafiken mit starken visuellen<br />
und auch akustischen Signalen<br />
angereichert werden, sobald ein<br />
potenzielles Problem aufzutreten<br />
droht. Damit ist die Notwendigkeit für<br />
sofort verfügbare Daten offensichtlich:<br />
Je schneller die Benachrichtigung,<br />
desto schneller die Reaktion<br />
zur Fehlervermeidung oder -beseitigung.<br />
Historische Daten sind für<br />
die Arbeitsbereiche Produktionskontrolle,<br />
Entwicklung und Qualitätsdatenmanagement<br />
erforderlich und<br />
bieten die Möglichkeit der Überwachung,<br />
Analyse und Anpassung der<br />
Produktion basierend auf dem Vergleich<br />
von aktuellen und historischen<br />
Daten. An dieser Stelle kommt die<br />
Rückverfolgbarkeit ins Spiel. Historische<br />
Qualitäts- und Performance-<br />
Daten zurückverfolgen zu können,<br />
ist ein wesentlicher Grundstein eines<br />
jeden Manu facturing-Excellence-<br />
Systems, um für ein Produktionsunternehmen<br />
einen Mehrwert, Kostensenkungen<br />
und Risikominderung zu<br />
ermöglichen. Das Wort „historisch“<br />
umfasst hierbei alles Geschehene.<br />
Wenn es nicht in Echtzeit ist, ist es<br />
historisch. Historische Daten können<br />
auf unterschiedliche Art und Weise<br />
übertragen und dargestellt werden.<br />
Geeignete Berichte und detaillierte<br />
Analysen sind die Grundlagen eines<br />
jeden transparenten Systems. Die<br />
darin enthaltenen Details sind unerlässlich<br />
sowohl für Entscheidungen<br />
bzgl. Produktauswahl, Geschäftsund<br />
Marktplanung als auch für<br />
die ganze Bandbreite der Supply-<br />
Chain-Entscheidungen, wie Lieferantenauswahl,<br />
Logistik-Programmierung<br />
und Fulfillment-Lösungen.<br />
Heute sind die Methoden der<br />
Datenbereitstellung ein kritischer<br />
Faktor für Unternehmen. Die Mitarbeiter<br />
sind mobil und müssen dementsprechend<br />
auch mobilen Zugang<br />
zu den Daten haben. Der Einsatz<br />
von Smartphones und Tablets ist<br />
sprunghaft gestiegen und die Mitarbeiter<br />
nutzen zusätzlich auch ihre<br />
persönlichen Geräte am Arbeitsplatz.<br />
Daher muss jedes System<br />
zur Datentransparenz die Daten<br />
unbedingt auch über Anwendungen<br />
auf Smartphone und Tablet sichtbar<br />
machen.<br />
Die richtigen Daten auswählen<br />
und darstellen<br />
Wissen ist Macht und die Macht,<br />
die erforderlichen Informationen<br />
und deren Darstellungsweise<br />
auszuwählen, sollte in die Hände<br />
derer gelegt werden, die diese<br />
Daten auch nutzen. Viele Unternehmen<br />
machen es sich einfach<br />
und beauftragen die IT-Abteilung<br />
damit, verschiedene Dashboards<br />
– und damit eine Art Universallösung<br />
– zu entwickeln. Dies ist zum<br />
einen eine zusätzliche Aufgabe für<br />
IT-Teams, die in den meisten Fällen<br />
ohnehin überlastet sind. Noch gravierender<br />
ist allerdings, dass eine<br />
solche interne IT-Lösung nicht die<br />
maßgeschneiderten Informationen<br />
liefert, die z.B. in der Produktion<br />
benötigt werden. Die Dashboards<br />
3/<strong>2016</strong><br />
9
Software<br />
Bild 3: Echtzeit-Informationen werden am häufigsten über Dashboards<br />
dargestellt<br />
von den Personen erstellen zu lassen,<br />
die Nutzen daraus ziehen, ist<br />
der einzige Weg die Mitarbeiter zu<br />
befähigen und sicherzustellen, dass<br />
sie genau das bekommen, was sie<br />
für ihre Arbeit benötigen. Lösungen<br />
sind genau dann am besten, wenn<br />
dem Benutzer die Verantwortung<br />
für das Design der Dashboards<br />
gegeben wird.<br />
Die denkbar schlechteste Lösung<br />
bieten Systeme, bei denen die Verantwortung<br />
für die Konfiguration<br />
einem Systemintegrator oder unabhängigen<br />
Anbieter überlassen wird.<br />
Flexibilität ist besonders auch in der<br />
Anfangsphase wichtig. Dashboards<br />
und Konfigurationen dürfen nicht<br />
starr sein, sondern müssen ständig<br />
weiterentwickelt und verbessert<br />
werden können. Heute können ganz<br />
andere Daten benötigt werden als<br />
morgen. Außerdem wird nicht jedes<br />
Dashboard gleich beim ersten Mal<br />
optimal sein. Die Benutzer müssen<br />
ihr System auch im Laufe der Zeit<br />
noch anpassen können.<br />
Konfigurierbare Dashboards<br />
sind ein wesentliches Merkmal<br />
eines erfolgreichen Systems und<br />
stehen im Mittelpunkt der transparenten<br />
Fertigung. Die Konfiguration<br />
sollte so einfach funktionieren<br />
wie Drag & Drop: Einfach ein<br />
Element in die Arbeitsfläche ziehen<br />
und dann festlegen, von wo<br />
es seine Daten beziehen soll und<br />
wie sie genau angezeigt werden<br />
sollen. Das muss ohne Input vom<br />
IT-Team und in jedem Fall ohne<br />
Kodierung, SQL- oder IT-Wissen<br />
möglich sein, ansonsten kann die<br />
Datenpräsentation nicht mit dem<br />
Unternehmen und den vom Team<br />
benötigten Anforderungen Schritt<br />
halten. Nicht alle Dashboards müssen<br />
Echtzeit-Informationen abbilden.<br />
Einige müssen vielleicht nur<br />
stündlich, täglich oder sogar nur<br />
wöchentlich aktualisiert werden.<br />
In der Regel drucken Fertigungen<br />
Diagramme mit den monatlichen<br />
Qualitäts- und Produktionsdaten<br />
aus und hängen sie an eine Pinnwand<br />
oder an ein schwarzes Brett<br />
in der Fertigung. Eine moderne<br />
transparente Fertigung verwendet<br />
stattdessen Bildschirme, auf<br />
denen sich aussagekräftige Analysen<br />
regelmäßig aktualisieren.<br />
Diese visualisierten Daten sind<br />
im Wesentlichen ein Hybrid zwischen<br />
einem Echtzeit-Dashboard<br />
und einem Bericht, der Informationen<br />
liefert, die in einem vorbestimmten<br />
Zeittakt aktualisiert<br />
werden.<br />
Einfache Konfiguration<br />
Berichte und Analysen sollten<br />
bei Erstellung und Änderung die<br />
gleiche Flexibilität aufweisen und<br />
ganz einfach von einem Benutzer<br />
konfiguriert werden. Anderenfalls<br />
wird jeder neue Bericht und jede<br />
geringfügige Änderung an einem<br />
vorhandenen Bericht teuer und zeitaufwändig.<br />
Nur mit einem Berichtssystem,<br />
das Data Mining über eine<br />
grafische Oberfläche und die Datenabfrage<br />
durch visuelle Interpretation<br />
mit Diagrammen und Datensätzen<br />
ermöglicht, kann man den sich<br />
ständig ändernden Anforderungen<br />
an Datenanalysen in einer wirklich<br />
transparenten Fertigung gerecht<br />
werden. Natürlich sollten wenn<br />
nötig individuelle Datenabfragen<br />
möglich sein. Das sollte aber nicht<br />
der einzige Weg sein. Eine flexible<br />
Berichterstattung ist äußerst wertvoll,<br />
wenn Teams zusammenkommen<br />
um ein bestimmtes Problem zu<br />
beheben – die Informationstransparenz<br />
ermöglicht bei Bedarf einen<br />
noch tieferen Einblick in bestimmte<br />
Zusammenhänge.<br />
Automatische Bereitstellung<br />
von Berichten<br />
Neben Berichten, die auf Abruf<br />
oder bei Bedarf erzeugt werden,<br />
sollte das moderne Datensystem<br />
regelmäßig Berichte automatisch<br />
bereitstellen. Oft benötigen Mitarbeiter<br />
diese Daten dringend, scheuen<br />
aber die Zeit, sich in ein System einzuloggen<br />
und einen Bericht zu erstellen<br />
bzw. abzurufen. Das moderne<br />
Informationssystem sollte automatisch<br />
erzeugte Berichte regelmäßig<br />
an die Personen senden,<br />
die sie benötigen. Diese automatisch<br />
erzeugten Berichte können<br />
für eine einzelne Arbeitsschicht,<br />
täglich, wöchentlich oder sogar<br />
monatlich generiert werden und<br />
heben wichtige Daten und Trends<br />
hervor, die zielgerichtete Entscheidungen<br />
ermöglichen.<br />
Die Benutzer-Konfiguration der<br />
Datenanalysen und Flexibilität bei<br />
der Berichtserstellung muss unabhängig<br />
von der Art des verwendeten<br />
Geräts gewährleistet sein.<br />
Auch auf mobilen Geräten müssen<br />
die gleichen Daten angezeigt<br />
werden und die gleiche Anpassbarkeit<br />
möglich sein. Damit die Mitarbeiter<br />
unterwegs auf die entsprechenden<br />
Daten zugreifen und bei<br />
Notfällen schnell handeln können,<br />
müssen Dashboards gleichermaßen<br />
für Smartphone bzw. Tablet, Desktop<br />
oder für ein Shop-Floor-basiertes<br />
Display erstellt werden können.<br />
Reporting-Tools für große<br />
Datenmengen<br />
Neben der Tatsache, dass Mitarbeiter<br />
mobil sind, muss ein globales<br />
Dateninformations system berücksichtigen,<br />
dass Produktionen über<br />
eine einzelne Fertigung oder einen<br />
einzigen Standort hinausgehen. Mit<br />
Unternehmen und Lieferketten, die<br />
zunehmend global agieren, müssen<br />
Reporting-Tools die Möglichkeit bieten,<br />
dass Gruppen von Mitarbeitern<br />
auf große Datenmengen über mehrere<br />
Anlagen in verschiedenen geografischen<br />
Regionen Zugriff haben.<br />
Gegebenenfalls muss sogar über<br />
mehrere Fremdfirmen hinweg eine<br />
Datenanalyse möglich sein, sofern<br />
ein Informationssystem mit einer<br />
teilweisen oder vollständigen Auslagerung<br />
der Produkte, Prozesse<br />
und Daten realisiert wurde.<br />
Kollaborative Datenerhebung<br />
kann in einem Team-Meeting<br />
äußerst wertvoll sein, um die Ursache<br />
eines bisher nicht vollständig<br />
gelösten Problems zu erkennen.<br />
Statische Berichte oder Excel-Tabellen<br />
allein sind selten schlüssig. Ein<br />
tiefer Einblick in Echtzeit-Daten klärt<br />
hingegen Ursachen und führt zielgerichtet<br />
zu Lösungen.<br />
Zwei Lösungen, zwei Ergebnisse<br />
Wenn es um den Erwerb einer<br />
Lösung geht, die die transparente<br />
Fertigung beinhaltet, lassen sich<br />
zwei gegensätzliche Lösungsansätze<br />
unterscheiden: die kundenspezifische<br />
Lösung und die Bereitstellung<br />
einer Lösung, die den Nutzer<br />
selbst in die Lage zur Datenbe-<br />
Bild 4: Mobile Anwendungen ermöglichen den Benutzern die Abfrage<br />
von Tracebility-, WIP- und Qualitätsdaten von jedem beliebigen Ort aus<br />
10 3/<strong>2016</strong>
Software<br />
Bild 5: Historische Daten müssen übersichtlich und intuitiv aufbereitet sein, so dass jeder kleinere Änderungen an den Analysen durchführen<br />
kann<br />
reitstellung, -analyse und -optimierung<br />
versetzt.<br />
Der kundenspezifische Ansatz<br />
erscheint auf den ersten Blick vielleicht<br />
attraktiv, da verschiedene<br />
Lösungen für einzelne Dashboards<br />
oder Berichte bei der Inbetriebnahme<br />
des Systems für alle möglichen<br />
Ereignisse bereitgestellt werden.<br />
Diese Lösung ist jedoch langfristig<br />
am starrsten und erfordert die<br />
meiste Neuprogrammierung seitens<br />
der IT, entweder vom Integrator oder<br />
dem Systemanbieter.<br />
Der Nutzer agiert selbst<br />
Das alternative Lösungskonzept<br />
der anwendereigenen Handlungskompetenz<br />
hingegen befähigt die<br />
Mitarbeiter, ihre eigenen Outputs<br />
und Dashboards zu erstellen, was<br />
viel mehr zum Erfolg des Systems<br />
beiträgt als die kundenspezifische<br />
Variante. Erstens ist kein detailliertes<br />
Pflichtenheft erforderlich, das später<br />
ohne Abweichung umgesetzt werden<br />
muss und dabei viel Zeit- und Ressourcenaufwand<br />
beansprucht. Ein<br />
solches Pflichten- oder Lastenheft<br />
kann lediglich die Anforderungen an<br />
die Lösung aus seiner Augenblickssicht<br />
widerspiegeln, egal wie detailliert<br />
und umfassend es ist. Zweitens<br />
führt die Handlungskompetenz derjenigen,<br />
die das System und die<br />
Ergebnisse auch nutzen, zu einer<br />
wesentlich höheren Akzeptanz des<br />
Systems. Diese kompetenten Nutzer<br />
haben jeweils ihre eigenen relevanten<br />
Informationen auf ihrer eigenen<br />
Plattform und demzufolge auch<br />
ein Eigeninteresse am erfolgreichen<br />
Einsatz des Systems. Drittens verändert<br />
sich damit das System so<br />
dynamisch wie Ihr Unternehmen<br />
oder die Produktion sich ändert, je<br />
nachdem wie es das Geschäftsumfeld<br />
oder die Kundennachfrage<br />
erfordert.<br />
Bei der Auswahl einer der beiden<br />
genannten Lösungen sollten die<br />
Inbetriebnahme kosten unbedingt<br />
mit in Erwägung gezogen werden.<br />
Eine maßgeschneiderte Lösung<br />
mag auf ersten Blick vielleicht das<br />
beste Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
bieten, aber sie führt ohne Zweifel<br />
zu endlosen Folgekosten für<br />
zusätzliche Anpassungen und spätere<br />
Systemaktualisierungen. Damit<br />
ergeben sich zusätzliche erhebliche<br />
Zeitverluste und Flexibilitätseinbußen<br />
beim Unternehmen, die später<br />
weit über den anfänglichen niedrigen<br />
Grund kosten einer kundenspezifischen<br />
Lösung liegen.<br />
Fazit<br />
Transparenz, Rückverfolgbarkeit,<br />
Sichtbarkeit, Dynamik und die Fähigkeit,<br />
Daten so abzurufen und zu liefern,<br />
dass sie eine schnelle Antwort<br />
auf jede Frage ermöglichen – das<br />
unterscheidet in unserer heutigen<br />
Zeit erfolgreiche Unternehmen von<br />
ihren Wettbewerbern.<br />
Der Lösungsansatz mit völlig<br />
transparenten Produktionsinformationen<br />
hat einen positiven Einfluss<br />
auf das Unternehmen, der<br />
die Kosten der Erstinvestition um<br />
ein Vielfaches übertrifft. Die in diesem<br />
Ansatz stärker selbst eingebundenen<br />
Mitarbeiter sind eher dazu<br />
bereit, mehr Eigeninitiative bei der<br />
Lösung von Herausforderungen im<br />
Unternehmen und für den Kunden<br />
zu zeigen. Sie sind proaktiver und<br />
setzen sich für Verbesserungen von<br />
Prozessen durch Eigeninitiative ein.<br />
Das führt zur Erhöhung der Produktivität,<br />
Reduzierung von Ausschuss<br />
und zu Kostensenkungen.<br />
Sichtbarkeit und Transparenz der<br />
Produktionsdaten sind auch für den<br />
Kunden äußerst wichtig. Die Fähigkeit,<br />
die Kundenbindung zu wahren<br />
und auszubauen hängt direkt damit<br />
zusammen, wie ein Lieferant eingeschätzt<br />
wird: ob offen und ehrlich,<br />
ob flexibel und agil und ob schnell<br />
in der Reaktion auf Bedürfnisse.<br />
Die Wahl des richtigen Lösungsansatzes<br />
und -systems zur transparenten<br />
Visualisierung der Produktionsdaten<br />
kann für den Erfolg<br />
eines Unternehmens und dessen<br />
Fähigkeit, seinen Markt zu bedienen,<br />
ausschlaggebend sein.<br />
• Aegis Software<br />
infode@aiscorp.com<br />
www.aiscorp.com<br />
3/<strong>2016</strong><br />
11
Trockene Luft - Fluch oder Segen?<br />
Produktion<br />
Sicher Entfeuchten in der Elektronikfertigung<br />
In 4053 m Höhe auf einem antarktischen<br />
Plateau namens Ridge<br />
A liegt einer der nicht nur stillsten<br />
und kältesten, sondern auch der<br />
trockensten Flecken auf unserer<br />
Erde. Aber es gibt noch weitere<br />
„natürliche“ sehr trockene Orte auf<br />
unserer Erdoberfläche, wie etwa in<br />
Piado/Chile, wo es zum ersten Mal<br />
nach einer längeren Unterbrechung<br />
von 91 Jahren im Jahre 1936 wieder<br />
regnete.<br />
Bei der Fertigung elektronischer<br />
Baugruppen und Verarbeitung von<br />
Bauteilen muss es nicht immer so<br />
trocken sein, aber dennoch ist bei<br />
bestimmten Prozessen eine geringe<br />
Feuchte der Prozessluft von großem<br />
Vorteil und daher unabdingbar für<br />
die Langlebigkeit und Funktionalität<br />
von Flachbaugruppen.<br />
Die angestrebte Trockenheit der<br />
notwendigen Prozessluft in der Elektronikfertigung<br />
muss aus zwei unterschiedlichen<br />
Richtungen betrachtet<br />
werden. Während des Fertigungsprozesses<br />
spielt die Luftfeuchte eine<br />
eher untergeordnete Rolle. Baugruppen<br />
werden je nach Bearbeitungs-<br />
Station mal höherer, mal geringerer<br />
Luftfeuchte ausgesetzt.<br />
Während der Lagerung – vor<br />
allem der Langzeitlagerung elektronischer<br />
Komponenten und Leiterplatten<br />
– stellt die Luftfeuchtigkeit<br />
jedoch die größte Gefahr dar.<br />
Sie beeinflusst unmittelbar zwei<br />
Risiken: Oxidation und Diffusion<br />
der zum Teil sehr hochwertigen<br />
Flachbaugruppen und Leiterplatten.<br />
Baugruppen, die beispielsweise<br />
für die Automobilindustrie oder Luftund<br />
Raumfahrt produziert werden,<br />
sind in vielen Fällen mit einer Schutzlackierung<br />
(Conformal Coating)<br />
überzogen. Der Schutzlack schützt<br />
Komponenten und Leiterbahnen<br />
Bild 1: Baugruppe ohne Schutzlackierung<br />
vor Korrosion und Oxidation. Was<br />
ist jedoch mit den Baugruppen, die<br />
ohne „schützende Hülle“ oder nur in<br />
Teilen mit Schutzlackierungen produziert<br />
werden (Bild 1)?<br />
Ein weiteres immer häufiger anzutreffendes<br />
Phänomen in der Elektronikfertigung,<br />
hervorgerufen durch<br />
die Halbleiterindustrie, ist der sogenannte<br />
Last Buy. Das bedeutet,<br />
dass einzelne Bauteile oder komplette<br />
Baugruppen für eine zukünftige<br />
Verfügbarkeit langfristig gelagert<br />
werden müssen – teilweise über<br />
eine Dauer von mehr als zehn Jahren.<br />
Den stärksten negativen Einfluss<br />
auf die Langzeitlagerung hat<br />
dabei die Luftfeuchtigkeit, denn Bauelemente<br />
und Leiterplatten sind bei<br />
auftretender Oxidation häufig nicht<br />
mehr lötbar.<br />
Die Luftfeuchtigkeit bedingt ebenfalls<br />
die Diffusion: Das Eindringen<br />
von Wasserdampf und Luftschadstoffen<br />
in die innere Struktur von<br />
Bauteilen oder -gruppen kann in diesem<br />
Fall sogar soweit führen, dass<br />
sich Leiterzüge und Isolierschichten<br />
langfristig zersetzen (Bild 2).<br />
Häufig anzutreffende Lösungen<br />
sind Trockenschränke oder Feuchtigkeitsbeutel.<br />
Trockenschränke punkten<br />
mit dauerhaft konstanten Luftfeuchteregelungen<br />
und auch optimal<br />
eingestellten Temperaturen. Allerdings<br />
sind die Beschaffungskosten<br />
meist recht hoch, zudem bieten sie<br />
beschränkte Kapazitäten. Feuchtigkeitsschutzbeutel<br />
bedürfen der<br />
Herstellung eines Vakuums und<br />
müssen mit Stickstoff geflutet werden.<br />
In diesem Fall wird auch nur<br />
die Oxidation der Metalloberflächen<br />
für kurze Zeit verhindert.<br />
Für Produzenten großer Mengen<br />
an Baugruppen sind beide Lösungen<br />
eher impraktikabel. Es bedarf also<br />
einer aufbereiteten trockenen Luft<br />
bei der Lagerung bestückter Leiterplatten<br />
und Bauelementen. Nur<br />
so können Hersteller eine optimale<br />
und sichere Qualität für die Weiterverarbeitung<br />
und den Verbraucher<br />
gewährleisten.<br />
Sorptive Prozesse zur Lufttrocknung<br />
kommen ins Blickfeld: Um<br />
eine trockene Luft in Lagerhallen<br />
zu erzeugen, reichen in den meisten<br />
Fällen konventionelle Methoden<br />
wie die Kondensation des Wasserdampfes<br />
an Kühlregistern bzw.<br />
Wärmetauschern nicht mehr aus.<br />
Um den Restfeuchtegehalt der Luft<br />
auf ein Minimum zu reduzieren sind<br />
somit sorptive Prozesse notwendig.<br />
Abhängig von Metall und Legierung<br />
liegt die kritische Grenze bei<br />
ca. 40% relativer Feuchte. Darüber<br />
findet zunehmend eine Oxidation mit<br />
atmosphärischem Sauerstoff statt.<br />
In diesen Bereichen der Prozess-<br />
Autoren<br />
Dipl.-Ing. Frank Schimmelmann<br />
Division-Manager Prozesslufttrocknung<br />
bei der ULT AG<br />
Stefan Meißner<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
und Marketing bei der<br />
ULT AG<br />
Bild 2: Lagerung elektronischer Baugruppen – Oxidation unerwünscht<br />
(Quelle: BVS Industrie-Elektronik GmbH)<br />
12 3/<strong>2016</strong>
Produktion<br />
sowie technische Molekularsiebe.<br />
Es gibt aber auch noch andere<br />
weniger gängige Trocknungsmittel,<br />
die je nach Anwendung und<br />
Eigenschaften des zu trocknenden<br />
Gases ihre Anwendung in anderen<br />
Bereichen finden: Calciumsulfat,<br />
Kaliumcarbonat und Aluminiumoxid.<br />
Diese können allerdings relativ<br />
schwer wieder regeneriert werden.<br />
Da Silikagel in Bezug auf die<br />
Entzugsleistung der Wassermoleküle<br />
aus der Prozessluft und auf<br />
die Regenerierbarkeit mit Wärme<br />
(Desorption) durchaus gute physikalische<br />
reversible Eigenschaften<br />
besitzt, wird diese Variante meist<br />
auch effektiv und zielführend eingesetzt.<br />
ULT AG<br />
www.ult.de<br />
Bild 3: Beispiel eines Prozessluft-Trocknungsprozesses, basierend auf<br />
Sorptionsverfahren<br />
Trocknen und Filtern der Umgebungsluft<br />
lufttrocknung besteht derzeit keine<br />
große Auswahl an Anlagen, die in<br />
der Lage sind, sehr niedrige Restfeuchtegehalte<br />
für Trocknungsprozesse<br />
zu erreichen.<br />
Als besonders wirkungsvoll hat<br />
sich hier die Verwendung von Rotationsentfeuchtern<br />
erwiesen. Dabei<br />
wird der feuchte Luftstrom durch ein<br />
rotierendes mit Adsorptionsmittel<br />
beschichtetes Sorptionsrad geleitet<br />
und somit getrocknet. Auf der<br />
Gegenseite wird das Rad regeneriert,<br />
um das kontinuierliche Aufbereiten<br />
der zu trocknenden Luft oder<br />
Prozessgase effektiv zu gewährleisten.<br />
Die Wassermoleküle in der angesaugten<br />
Luft werden zudem gleichzeitig<br />
mittels Desorption kontinuierlich<br />
durch Wärme aus dem Adsorptionsmittel<br />
herausgetrieben und folglich<br />
als Adsorbat in einem separaten<br />
Luftstrom aus der Anlage in die<br />
Außenatmosphäre geführt.<br />
Durch Erweiterung der Anlagentechnik,<br />
beispielsweise mit Vor- und<br />
Nachkühlermodulen, können Taupunkte<br />
bis zu -65 °C und somit<br />
eine relative Prozessluftfeuchte von<br />
0,05% erreicht werden. Diese enorm<br />
niedrigen Taupunktanforderungen<br />
werden zur Lagerung elektronischer<br />
Güter nicht unbedingt gefordert – es<br />
sei denn, es wurden spezielle Materialien<br />
verwendet, die nur unter diesen<br />
Bedingungen gelagert werden<br />
dürfen (Bild 3). Luft ist ein Gasgemisch.<br />
Eines dieser Gase ist Wasserdampf.<br />
Die Menge an Wasserdampf,<br />
die in der Luft enthalten<br />
sein kann, ist allerdings begrenzt.<br />
Je wärmer die Luft ist, desto höher<br />
der Anteil des Wasserdampfes.<br />
Die relative Luftfeuchtigkeit gibt<br />
an, wie viel Prozent des maximalen<br />
Wasserdampfgehaltes die Prozessluft<br />
enthält. Da der maximale<br />
Wasserdampfgehalt mit steigender<br />
Temperatur ansteigt, fällt die relative<br />
Luftfeuchtigkeit mit steigender<br />
Temperatur und umgekehrt.<br />
Die Taupunkttemperatur wird<br />
als die Temperatur definiert, bei<br />
der die Luft mit einem maximalen<br />
Wasserdampfgehalt in der Prozessluft<br />
– 100% relative Luftfeuchtigkeit<br />
– gesättigt ist. Sie ist die Temperatur,<br />
die bei konstantem Druck<br />
unterschritten werden muss, um<br />
Wasserdampf zu kondensieren.<br />
Die Taupunkttemperatur ist somit<br />
eine von der aktuellen Temperatur<br />
unabhängige Größe. Aus Temperatur<br />
und relativer Luftfeuchte bzw.<br />
Taupunkttemperatur lässt sich auch<br />
der absolute Feuchtegehalt der Luft<br />
in Gramm Wasserdampf pro Kubikmeter<br />
ausrechnen.<br />
Als technische Adsorptionsmittel<br />
dienen hochaktive hygroskopische,<br />
d.h. physikalisch wasserbindende<br />
technische Adsorptionsmittel, z.B.<br />
Kieselgel (Silikagel, SiO 2 ), Zeolithe<br />
Eine seit kurzem verfügbare<br />
Lösung für extrem trockene<br />
Umgebungsluft stellt das System<br />
ULT Dry-Tec der ULT AG dar<br />
(Bild 4). Das neuartige modulare<br />
Systemkonzept ermöglicht das<br />
Erreichen von Taupunkttemperaturen<br />
bis zu -65 °C.<br />
Zur ULT-Dry-Tec-Produktmodulserie<br />
gehören das Sorptionsmodul<br />
ULT Dry-Tec, welches<br />
für Adsorption und Desorption<br />
innerhalb des Systems eingesetzt<br />
wird, das Vorkühlermodul<br />
ULT Cool-Tec V und das Nachkühlermodul<br />
ULT Cool-Tec N.<br />
Die Vor- und Nachkühlermodule<br />
können optional mit unterschiedlichen<br />
Filterelementen entsprechender<br />
Filterklassen (G, M oder<br />
F bzw. auch H) ausgerüstet werden.<br />
Damit erreicht der komplette<br />
Trocknungsprozess die geforderte<br />
niedrige relative Feuchte,<br />
und auch der Prozessluftstrom<br />
am Ein- oder Austritt der Modulanlage<br />
bleibt so nahezu partikelfrei.<br />
Dies hat positiven Einfluss<br />
auf das Verhindern von Diffusionsprozessen.<br />
Mittels eines optimierten<br />
Luftführungskonzeptes durch<br />
das Innere der Trocknungsmodule<br />
ist ein effizienter Betrieb<br />
mit äußerst geringen internen<br />
Druckverlusten möglich.<br />
Zu dem modularen Entfeuchtungskonzept<br />
gehören ebenso<br />
regelbare Ventilatoren für den<br />
Prozessluftstrom und den Regenerationsluftstrom.<br />
Optional steht<br />
eine integrierte Wärmerückgewinnung<br />
innerhalb des Desorptionskreislaufes<br />
des Regenerationsvolumenstroms<br />
zur Verfügung.<br />
3/<strong>2016</strong><br />
13
Materialien<br />
Geringer Platzbedarf - hohe Verformung<br />
Form-in-Place-Technik im Vergleich zu herkömmlichen vorgeformten Dichtungen für Abschirm- und<br />
Dichtungslösungen<br />
Soll eine hochwertige und kostengünstige<br />
Abdichtung und EMI-<br />
Abschirmung zum Einsatz kommen,<br />
wählen immer mehr Elektronikhersteller<br />
FIP-Dichtungen (Formin-Place)<br />
anstelle herkömmlicher<br />
vorgeformter Komponenten. Ein<br />
umfangreiches Angebot an Materialien<br />
steht heute zur Verfügung und<br />
bietet Entwicklern mehr Auswahl hinsichtlich<br />
der Materialeigenschaften<br />
und Leistungsfähigkeit. Damit lassen<br />
sich unterschiedlichste Applikationsanforderungen<br />
erfüllen. FIP-<br />
Dichtungen können zudem in platzbeschränkten<br />
Bereichen eingesetzt<br />
werden, die nur begrenzte Befestigungsmöglichkeiten<br />
bieten.<br />
Autoren<br />
Gerard Young<br />
Applications Engineering<br />
Team Leader,<br />
Parker Hannifin,<br />
Chomerics Division Europe<br />
Inline-Dispenser sorgen für hohe Genauigkeit, Effizienz und<br />
Zuverlässigkeit<br />
Geringer Platzbedarf<br />
Der geringe Platzbedarf dieser<br />
dispensierten Dichtungen und ihre<br />
hohe Verformungsfähigkeit erlauben<br />
den Einsatz an Orten, an denen<br />
herkömmliche Dichtungen in Fugen<br />
nicht möglich sind. Um die Zuverlässigkeit<br />
und EMV-Konformität neuester<br />
Elektronik zu gewährleisten<br />
(vor allem bei HF-Komponenten),<br />
benötigen Entwickler eine Abdichtung<br />
gegenüber den Umgebungsbedingungen<br />
sowie eine elektromagnetische<br />
Abschirmung. Von Mobiltelefonen<br />
bis hin zu hochleistungsfähigen<br />
industriellen, militärischen<br />
und medizintechnischen Einrichtungen<br />
muss alles geschützt werden.<br />
Abdichtungen oder Abschirmdichtungen<br />
sind erforderlich, wenn<br />
verschiedene Teile des Gehäuses<br />
aufeinandertreffen. Bei einem<br />
beschränkten Platzangebot sollten<br />
daher FIP-Dichtungen berücksichtigt<br />
werden.<br />
Der Hauptvorteil ist, dass die Hersteller<br />
auf die Lieferzeiten herkömmlicher<br />
vorgeformter Dichtungen verzichten<br />
können, da FIP-Dichtungen<br />
zum Zeitpunkt der Fertigung erstellt<br />
werden – meist mit einem standardgemäßen,<br />
softwaregesteuerten<br />
Inline-Dispenser. Damit erübrigen<br />
sich teure, maßgeschneiderte Werkzeuge<br />
oder Arbeitsaufwand, um die<br />
Dichtung vor der Endmontage manuell<br />
einzupassen. Geringere Materialkosten<br />
und höhere Flexibilität bei<br />
kleineren Designänderungen sowie<br />
ein schnelleres Prototyping sind weitere<br />
Vorteile beim Einsatz von FIP-<br />
Dichtungen. Ist jedoch die Dichtung<br />
oder das Gehäuse beschädigt, muss<br />
ein vollständiger Ersatz erfolgen. Bei<br />
herkömmlichen Dichtungslösungen<br />
muss nur die Abdichtung ausgetauscht<br />
werden. In Anwendungen,<br />
in denen das Gehäuse regelmäßig<br />
geöffnet wird, sind FIP-Dichtungen<br />
daher weniger empfehlenswert.<br />
Schätzungen weisen bis zu<br />
60% geringere Anschaffungs- und<br />
Betriebskosten aus, wenn eine FIP-<br />
Dichtung anstelle einer kundenspezifischen<br />
vorgeformten Dichtung zum<br />
Einsatz kommt. Auch die Logistik<br />
vereinfacht sich, da keine Unmengen<br />
an SKUs (Stock-Keeping Units)<br />
für einzelne Dichtungen mehr vorgehalten<br />
werden müssen. Es muss<br />
auch keine Lieferung der richtigen<br />
Menge und Art von Dichtung für die<br />
Fertigungslinie mehr organisiert werden.<br />
Allerdings muss in Dispenser-<br />
Anlagen investiert werden oder die<br />
Gehäuse werden über Drittanbieter<br />
geliefert, bei denen der Dispensiervorgang<br />
durchgeführt wird. Bei herkömmlichen<br />
Dichtungen sind diese<br />
Maßnahmen nicht erforderlich.<br />
Hochleistungsfähigen Elastomere<br />
Die hochleistungsfähigen Elastomere,<br />
auf denen neueste FIP-<br />
Dichtungen basieren, sind für eine<br />
präzise und kontrollierte Dosierung<br />
ausgelegt und sorgen für die<br />
erforderlichen Abschirm-/Abdichtungseigenschaften.<br />
Diese Elastomere<br />
bieten eine hohe Scherfestigkeit<br />
auf zahlreichen Gehäusesubstraten,<br />
einschließlich Edelstahl,<br />
Gusslegierungen und metallisiertem<br />
Kunststoff.<br />
Die Materialien lassen sich genau<br />
dosieren, sodass eine Querschnittshöhen-Toleranz<br />
von 0,1 mm und eine<br />
Positionsgenauigkeit von 0,05 mm<br />
möglich ist – sofern eine ordnungsgemäße<br />
und optimierte Dispensierung<br />
erfolgt. Ein weiterer Vorteil ist,<br />
dass kleine Querschnitte und ein<br />
Aufbringen auf komplexen Geometrien<br />
möglich sind. Dichtungen<br />
können mit nur 0,76 mm Dicke auf<br />
Gehäusewände oder Flansche aufgebracht<br />
werden – ohne mechanische<br />
Haltemerkmale wie Fugen<br />
oder Kraftschluss. Dies kann wertvollen<br />
Platz auf der Leiterplatte<br />
einsparen, womit Entwickler die<br />
Baugröße ihres Produkts verringern<br />
können. Eine Vielzahl von Materialien<br />
steht zur Verfügung. Materialien<br />
mit geringer Verformung eignen<br />
sich ideal für Gehäuse mit geringer<br />
Steifigkeit.<br />
Verlässt man sich bei der Abschirmung<br />
jedoch einzig und allein auf<br />
die Dichtung, kann nicht immer<br />
das optimale Ergebnis erzielt werden.<br />
Dann ist ausreichend Metallzu-Metall-Kontakt<br />
zwischen dem<br />
Gehäuse erforderlich – genauso<br />
wie in Designs mit Fugen und herkömmlichen<br />
Dichtungen.<br />
Moderne Prozesse erzeugen/dispensieren<br />
Dichtungen mit minimalen<br />
Zipfeln und sauberen Wulstenden.<br />
Fast jeder Dichtungs-Dispensierverlauf<br />
(Strahl) ist möglich, auch<br />
auf schrägen oder unebenen Oberflächen:<br />
der Dispenser verfügt über<br />
drei Achsen. In Anwendungen mit<br />
Gehäusen, die mehrere Kammern<br />
aufweisen, kann eine Abschirmung<br />
auf der T-Verbindung zwischen den<br />
Kammerteilen und dem Außenrand<br />
angebracht werden. Damit bleibt die<br />
hohe EMI-Abschirmung erhalten.<br />
Dieser Ansatz gleicht dem, wie er<br />
durch kundenspezifisch geformte<br />
Dichtungen möglich ist.<br />
Chomerics’ CHO-FORM-Serie<br />
leitfähiger Form-in-Place-Elastomere<br />
ist in Zusammensetzungen<br />
14 3/<strong>2016</strong>
Materialien<br />
Perfekte Verbindungen ergeben sich, wenn Gehäuse mit mehreren Kammern abgedichtet werden<br />
erhältlich, die bei Raumtemperatur<br />
oder bei erhöhter Temperatur aushärten.<br />
Sie kommen immer häufiger<br />
zum Einsatz, wenn eine Abdichtung<br />
gegen Umgebungseinflüsse sowie<br />
eine EMI-Abschirmung in platzbeschränkten<br />
Anwendungen erforderlich<br />
ist. Gerade wenn das Platzangebot<br />
beschränkt ist, sind FIP-Dichtungen<br />
gegenüber geformten oder<br />
extrudierten Lösungen zu bevorzugen,<br />
da diese mehr Platz einnehmen.<br />
Abschirmung von mehr als 70 dB<br />
Für Entwickler, die eine Abschirmung<br />
von mehr als 70 dB benötigen,<br />
stehen Materialien mit Silber-Kupfer-Füllpartikeln<br />
als erste Wahl zur<br />
Verfügung. Auch kostengünstigere<br />
Nickel-Graphit-Filler werden angeboten,<br />
die eine EMI-Abschirmung<br />
von mehr als 65 dB garantieren.<br />
Materialien mit Nickel-Aluminium-<br />
Filler sorgen für eine geringere galvanische<br />
Korrosion, wenn sie mit<br />
chromatiertem Aluminium verbunden<br />
werden. Sie eignen sich damit<br />
für zahlreiche Außenanwendungen.<br />
Für hochleistungsfähige Anwendungen<br />
eignen sich Materialien wie<br />
Chomerics’ CHOFORM 5560. Sie<br />
bieten eine hohe Widerstandsfestigkeit<br />
gegen Korrosion und eignen<br />
sich sogar für Umgebungen, in<br />
denen Salznebel oder Salzsprühanlagen<br />
vorhanden sind. Ein fortschrittlicher<br />
Nickel-Aluminium-Filler sorgt<br />
hier für eine EMI-Abschirmung von<br />
mehr als 90 dB. Die Langlebigkeit<br />
und Leistungsfähigkeit dieser Dichtungen<br />
lässt sich durch Zugabe einer<br />
nicht-leitfähigen ParPHorm-Dichtung<br />
außerhalb der leitfähigen Dichtung<br />
weiter erhöhen, wenn zusätzlicher<br />
Schutz erforderlich und genügend<br />
Platz vorhanden ist. Das gleiche<br />
Ergebnis lässt sich mit herkömmlichen<br />
Dichtungen oder Coextrusionen<br />
erzielen – sie nehmen aber<br />
mehr Platz ein.<br />
Für Projekte, die nur eine einfache<br />
Abdichtung benötigen, stehen nichtleitende<br />
Produkte wie Chomerics’<br />
ParPHorm zur Verfügung. Diese<br />
Materialien bieten hohe Beständigkeit<br />
gegenüber Flüssigkeiten, eine<br />
hohe Substrathaftung, geringe Härte<br />
und ausgezeichnete Verformungseigenschaften.<br />
Leitfaden<br />
Die Wahl des besten Materials<br />
für die jeweilige Anwendung und<br />
die korrekte Programmierung des<br />
Dispensers sind entscheidend,<br />
um einen kontrollierten, reproduzierbaren<br />
Prozess für das Aufbringen<br />
und Formen der Dichtung zu<br />
garantieren. Chomerics hat einen<br />
Leitfaden für seine CHOFORMund<br />
ParPHorm-Produkte veröffentlicht,<br />
der zusammen mit der Hilfe bei<br />
der Materialauswahl eine nützliche<br />
Designanleitung bietet. Darin werden<br />
das optimale Gehäusedesign,<br />
das Dichtungsstrahlprofil und der<br />
optimale Prozess zum Aufbringen<br />
des Materials beschrieben.<br />
Form-in-Place-Dichtungen sind<br />
zunehmend die erste Wahl in<br />
Anwendungen mit beschränktem<br />
Platzangebot, die eine EMI-Abschirmung<br />
und Abdichtung gegen Umgebungseinflüsse<br />
erfordern. Wenn<br />
auch die Stückkosten geringer ausfallen<br />
sollen, eine einfachere Logistik<br />
und eine durchgehend automatisierte<br />
Fertigung erfolgen soll,<br />
sind FIP-Dichtungen eindeutig die<br />
erste Wahl.<br />
Chomerics Europe<br />
www.chomerics.com<br />
Umfassende Hilfe steht zur Verfügung, um das Aufbringen bzw. den Dispensierprozess für ein<br />
Gehäusedesign zu optimieren<br />
3/<strong>2016</strong><br />
15
Qualitätssicherung/Messtechnik<br />
Piezoantriebe im echtzeitfähigen Autofokus-System<br />
Hochgeschwindigkeits-Mikroskopie zur<br />
Qualitätskontrolle<br />
Konventionelle Mikroskopie kann mit der Geschwindigkeit aktueller Automatisierungstechnik nicht Schritt halten.<br />
Neue Hochdurchsatz-Mikroskopiesysteme nutzen darum Piezoaktoren als Antriebe in ihren echtzeitfähigen<br />
Autofokus-Systemen<br />
Bild 1: Bei großen Wafern (links) oder Mikrotiterplatten (rechts) dauerten mikroskopische Aufnahmeprozesse bei hohen Vergrößerungen oft zu<br />
lange. Dank neuer Hochgeschwindigkeits-Mikroskope hat sich das nun geändert (Bild: Fraunhofer IPT)<br />
Viele großflächige Objekte müssen<br />
zur Qualitätskontrolle auf winzige<br />
Details hin untersucht werden,<br />
die nur unter dem Mikroskop erkennbar<br />
sind. In der Halbleiter- und Elektronikfertigung<br />
ist der Bedarf an<br />
mikroskopischen Prüfverfahren,<br />
aufgrund des hohen Miniaturisierungsgrads,<br />
besonders groß. Ähnliche<br />
Anforderungen stellen aber<br />
auch andere Bereiche, z.B. Biotechnologie<br />
oder Pharmazie, beispielsweise<br />
beim Screening von<br />
Proben in Mikrotiterplatten. Konventionelle<br />
Mikroskopieverfahren können<br />
hier jedoch – vor allem wenn<br />
hohe Auflösung gefordert ist – nicht<br />
mit der Geschwindigkeit der heute<br />
Autoren<br />
Dipl.-Ing. Dipl.-<br />
Wirt.-Ing. Friedrich Schenk<br />
Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter Fraunhofer IPT<br />
Dipl.-Phys. Steffen Arnold<br />
Leiter „Markt und Produkte“<br />
bei PI<br />
Ellen-Christine Reiff, M.A.<br />
Redaktionsbüro Stutensee<br />
üblichen Automatisierungstechnik<br />
Schritt halten. Dank neuer Hochdurchsatz-Mikroskopiesysteme<br />
hat sich das nun geändert. Piezoaktoren<br />
als Antriebe in ihren echtzeitfähigen<br />
Autofokus-Systemen<br />
spielen dabei eine Schlüsselrolle.<br />
Das Problem<br />
kennt man sowohl in der Elektronik-<br />
und Halbleiterfertigung als auch<br />
in Biotechnologie oder Pharmazie:<br />
Bei großflächigen Proben, wie Platinen<br />
und Mikrotiterplatten, dauern<br />
mikroskopische Aufnahmeprozesse<br />
bei hohen Vergrößerungen oft sehr<br />
lange, denn bis zu mehrere Zehntausend<br />
Einzelaufnahmen müssen<br />
erstellt und ausgewertet werden,<br />
wobei der Probentisch das Objekt<br />
für jede Einzelaufnahme exakt<br />
positionieren muss. Aus Zeitgründen<br />
verzichten viele dann auf eine<br />
100-%-Prüfung und geben sich mit<br />
Stichprobentests zufrieden, prüfen<br />
also nur an einigen ausgewählten<br />
Stellen (Bild 1 a und b).<br />
Jetzt hat das Fraunhofer-Institut<br />
für Produktionstechnologie IPT<br />
einen neuen Aufnahmeprozess<br />
entwickelt, mit dem großflächige<br />
Objekte in Sekundenschnelle mikroskopiert<br />
werden können (Bild 2 und<br />
3). Erstmals wird so eine mikroskopische<br />
100-%-Prüfung im industriellen<br />
Umfeld möglich.<br />
Bild 2: Hochdurchsatz-Mikroskopiesystem: Großflächige Objekte<br />
können in Sekundenschnelle mikroskopiert werden. Erstmals ist so<br />
eine mikroskopische 100-% -Prüfung im industriellen Umfeld möglich<br />
(Bild: Fraunhofer IPT)<br />
16 3/<strong>2016</strong>
Bild 3: Prinzipieller Aufbau des modular aufgebauten Hochgeschwindigkeits-Mikroskops (Bild: Fraunhofer IPT)<br />
Messen On-the-Fly<br />
für hohe Bildraten wird dadurch<br />
ermöglicht. Dabei bewegt der Tisch<br />
das Objekt im Gegensatz zum herkömmlichen<br />
„Stop-and-Go“-Betrieb<br />
kontinuierlich mit konstanter Verfahrgeschwindigkeit<br />
während der Aufnahme.<br />
Die Probe kann dadurch<br />
mit sehr hohen Bildraten – je nach<br />
Kamera mit mehr als 100 fps – digitalisiert<br />
werden. Da das Objekt<br />
dabei nur extrem kurz mit einem<br />
Blitz beleuchtet ist, ist die Aufnahme<br />
zudem frei von Bewegungsunschärfe.<br />
Der zeitoptimierte Scanprozess<br />
ist mit einem echtzeitfähigen Datenhandling<br />
und Bildverarbeitungsschritten<br />
kombiniert. Selbst rechenintensive<br />
Aufgaben, wie Stitching-<br />
Prozesse, laufen nahezu ohne Verzögerung<br />
ab. Einzelaufnahmen<br />
lassen sich nahtlos zum Gesamtbild<br />
zusammenfügen, während die<br />
Messung läuft. Das ist natürlich vor<br />
allem der hohen Rechenleistung des<br />
Systems und der ausgereiften Software<br />
zu verdanken, aber auch der<br />
eingesetzten Hardware.<br />
Es gilt, während des kontinuierlichen<br />
Scannens den Fokus entsprechend<br />
nachzuregeln. Denn die Oberflächentopologie<br />
überschreitet die<br />
Schärfentiefe eines Objektives bei<br />
weitem, sei es in der Biotechnologie<br />
aufgrund der Unebenheiten der<br />
spritzgegossenen Kunststoff-Mikrotiterplatten<br />
oder in der Elektronikfertigung<br />
bei unterschiedlich hohen<br />
Bauteilen auf der Platine oder Verkippungen<br />
des gesamten Wafers.<br />
Die Oberfläche kann nur dann scharf<br />
abgebildet werden, wenn der Fokus<br />
rechtzeitig nachgeregelt wird. Für<br />
mikroskopische Aufnahmen aus der<br />
Bewegung ist also eine echtzeitfähige<br />
Autofokusfunktion erforderlich;<br />
der Fokus muss präzise und dynamisch<br />
in Richtung der optischen<br />
Achse justiert werden.<br />
Piezobasierte Antriebssysteme<br />
übernehmen diese Aufgabe. Mit<br />
einem Stellweg von bis zu etwa<br />
500 µm sind sie für die Autofokusanwendungen<br />
gut geeignet, wobei<br />
sie Schrittmotoren im Hinblick auf<br />
Genauigkeit und vor allem Dynamik<br />
deutlich überlegen sind. Darüber<br />
hinaus haben Piezoantriebe<br />
aber noch eine ganze Reihe weiterer<br />
Eigenschaften, von denen die<br />
Mikroskopie profitiert: Piezoelektrische<br />
Materialien wandeln elektrische<br />
Energie direkt in mechanische<br />
um und umgekehrt. Für die<br />
Positionierung von Bedeutung ist die<br />
Bewegung, die entsteht, wenn eine<br />
elektrische Spannung an ein piezoelektrisches<br />
Material angelegt wird.<br />
Aktoren, die auf diesem Piezoeffekt<br />
basieren, bewegen sich mit Auflösungen<br />
im Sub-Nanometerbereich<br />
bei hoher Dynamik und mit Scanfrequenzen<br />
bis zu mehreren hundert<br />
Hertz. Da die Bewegung auf kristallinen<br />
Effekten beruht, gibt es keine<br />
rotierenden oder reibenden Teile;<br />
Piezoaktoren sind dadurch praktisch<br />
wartungs- und verschleißfrei.<br />
Die PIFOC-Z-Antriebe<br />
von Physik Instrumente (PI),<br />
die das Fraunhofer IPT in seinen<br />
Hochgeschwindigkeits-Mikroskopen<br />
einsetzt, bieten für solche<br />
Anwendungen die besten Voraussetzungen.<br />
Sie können sehr klein<br />
und steif gebaut werden (Bild 5).<br />
Dadurch reagieren sie mit kurzen<br />
Ansprechzeiten und positionieren<br />
durch die gute Führung auch bei<br />
verhältnismäßig großen Verfahrwegen<br />
bis 500 µm sehr präzise.<br />
Die spielfreie und hochgenaue<br />
Festkörperführung sorgt für eine<br />
hohe Fokusstabilität. Fein positioniert<br />
werden kann so im Bereich<br />
unter einem Nanometer. Die Anforderungen<br />
an die Genauigkeit sind<br />
für Piezosysteme in der beschriebenen<br />
Anwendung jedoch eher<br />
mäßig, da lediglich genauer positioniert<br />
werden muss als die Schärfentiefe<br />
des Objektivs. Wichtig sind<br />
allerdings die Wiederholgenauigkeit<br />
und die kurze Einschwingzeit von<br />
weniger als 10 ms. Somit verhindert<br />
der Piezoantrieb, dass das Objekt<br />
bei hohen Scan-Geschwindigkeiten<br />
aus dem Fokus läuft.<br />
Zusammen mit Direktmetrologie,<br />
kapazitativen Sensoren und Digitalcontrollern<br />
erreichen die Piezoantriebe<br />
höchste Linearitäten mit<br />
maximal 0,06 % Abweichung. Die<br />
kapazitiven Sensoren messen direkt<br />
und berührungslos den bewegten<br />
Teil der Mechanik. Weder Reibung<br />
noch Hysterese beeinträchtigen die<br />
Messung. Die Objektivposition lässt<br />
sich genau dem jeweiligen Einzelbild<br />
zuordnen.<br />
Einfache Integration<br />
ist trotz all dieser Vorzüge möglich.<br />
Das IPT nutzt zur Ansteuerung<br />
einen Digital-Controller E-709 mit<br />
Linearisierungsalgorithmen, der einfach<br />
über eine analoge Schnittstelle<br />
an das Gesamtsystem angebunden<br />
werden kann. Auch die Antriebe<br />
selbst ließen sich mit ihrem Schnellverschlussadapter<br />
gut integrieren.<br />
Nach dem Einschrauben des Adapters<br />
in den Revolver wird der Antrieb<br />
darin in der gewünschten Ausrichtung<br />
befestigt. Da der Objektivpositionierer<br />
selbst nicht gedreht werden<br />
muss, ist die Kabelführung unproblematisch.<br />
Für Anwendungen, in<br />
denen ein besonders großer freier<br />
optischer Durchgang erforderlich<br />
ist, gibt es eine Variante mit 29 mm<br />
freier Apertur im Gewindeeinsatz.<br />
Der Mikroskopie unter industriellen<br />
Bedingungen erschließen sich damit<br />
völlig neue Möglichkeiten; Piezoantriebe<br />
haben dazu beigetragen.<br />
PI GmbH & Co. KG<br />
info@pi.ws, www.pi.ws<br />
Bild 4: Die PIFOC-Z-Antriebe können sehr klein und verwindungsfrei<br />
gebaut werden. Sie reagieren mit kurzen Ansprechzeiten und positionieren<br />
durch die gute Führung auch bei verhältnismäßig großen<br />
Verfahrwegen bis 100 oder sogar 400 µm sehr genau (Bild: PI)<br />
3/<strong>2016</strong><br />
17
Qualitätssicherung/Messtechnik<br />
Messen, Testen, Qualität sichern<br />
Sensorik, Messtechnik und Qualitätssicherung entwickeln sich lt. AMA-Verband positiv. Der überwiegend<br />
mittelständisch geprägte Bereich hat im vergangenen Jahr neue Ingenieursstellen geschaffen.<br />
Mit unserem kleinen Lexikon behalten Sie den Überblick über das komplexe Fachgebiet<br />
Automatische Röntgeninspektion<br />
(Automated X-Ray Inspection,<br />
AXI)<br />
Automatisches Profilierungssystem<br />
(Automated Profiling<br />
System, APS)<br />
AOI-Applikationsschema (Quelle: Axiomtek)<br />
Automatische Inspektion<br />
Unter diesem Oberbegriff werden<br />
Automatische Optische Inspektion<br />
(AOI), Automatische Röntgeninspektion<br />
(Automated X-Ray Inspection,<br />
AXI) und Lotpasteninspektion<br />
(Soldering Paste Inspection, SPI)<br />
zusammengefasst.<br />
Automatische Optische Inspektion<br />
(AOI)<br />
Diese Testverfahren ist schnell<br />
und schaltet menschliche Schwächen<br />
aus. Es nutzt Systeme, die mittels<br />
Bildverarbeitung Fehler finden<br />
und melden. Diese Vision-Systeme<br />
sind in der gesamten industriellen<br />
Produktion anzutreffen (z.B. bei<br />
Leiterplattenherstellung, Baugruppen-<br />
und Geräteproduktion). Zur<br />
Bildaufnahme eignen sich Scanner<br />
oder Kameras. Ein Scanner<br />
muss nur einmal über eine Leiterplatte<br />
fahren, Kameras haben einen<br />
begrenzten Sichtbereich und werden<br />
darum mittels XY-Verfahr einheit<br />
programmgesteuert über die Leiterplatte<br />
bewegt. Eingegeben werden<br />
die CAD-Daten der Platine,<br />
damit die Maschine weiß, an welcher<br />
Position sich welches Bauteil<br />
befinden muss und damit sie die<br />
Bauteile erkennt. Kamerasysteme<br />
gibt es in Form einer Kamera, die<br />
von oben auf die Platine schaut,<br />
AXI-System xi3400 von Nordson<br />
als mehrere Kameras, die alle von<br />
oben auf die Platine gerichtet sind<br />
und als Systeme mit zusätzlichen<br />
schräg angebrachten Kameras.<br />
Zentrale Aufgaben innerhalb der<br />
AOI sind die Erstellung und Abarbeitung<br />
des Prüfprogramms sowie<br />
die Bildauswertung. AOI-Systeme<br />
eignen sich hervorragend für die<br />
Serienfertigung, da sie taktgleich<br />
mit der Fertigungslinie arbeiten.<br />
Dies ist eine Variante der AOI<br />
zur Kontrolle bestückter Leiterplatten.<br />
Hier werden auch innere Bauteilstrukturen<br />
sichtbar. Das macht<br />
immer dann Sinn, wenn die Verbindungen<br />
zur Leiterplatte optisch nicht<br />
vollständig erfassbar sind, wie bei<br />
einigen Chipgehäusen. Die AXI kann<br />
aber auch offene Verbindungen,<br />
Kurzschlüsse, ungenügende Lötmenge,<br />
zu viel Lot, fehlende Teile,<br />
verdrehte Bauteile etc. aufdecken.<br />
Man unterscheidet zwischen 2D-,<br />
2,5D- und 3D-Röntgeninspektion.<br />
Elektronische Baugruppen und<br />
damit ihre Herstellung werden<br />
zunehmend komplexer. Aktuelle<br />
und zukünftige Produktionssysteme<br />
müssen sehr hohe Anforderungen<br />
in der Produktion erfüllen,<br />
um die Qualität zu gewährleisten.<br />
Das automatisches Profiling<br />
ist eine Möglichkeit, dieses Ziel zu<br />
erreichen. Etwa thermische Profiling-Systeme<br />
definieren optimale<br />
Temperaturverläufe für den Lötprozess<br />
und haben in der Elektronikfertigung<br />
zu deutlichen Verbesserungen<br />
geführt.<br />
Bildauswertung<br />
Die Bilder werden daraufhin untersucht,<br />
ob das abgebildete Bauteil<br />
ordnungsgemäß bestückt und gelötet<br />
wurde. Beim Bitmap-Vergleich<br />
werden die aktuellen Bilder mit Bildern<br />
von guten Bauteilen verglichen.<br />
Beim Vektorvergleich wird versucht,<br />
das Bauteil anhand von Hell-Dunkel-<br />
Übergängen zu lokalisieren. Dieser<br />
Vergleich informiert über einen<br />
eventuellen Versatz oder eine Verdrehung<br />
und lässt sich auch für die<br />
Pins anwenden. Zur Lötstellenkontrolle<br />
dienen hingegen Grauwertanalysen:<br />
In einem Fenster am Ende<br />
des Pins wird der mittlere Grauwert<br />
der Lötstelle gemessen.<br />
Bitmap-Vergleich<br />
s. (digitale) Bildverarbeitung<br />
Schema des Boundary-Scan Testings nach IEEE Std. 1149.1<br />
(Quelle: Altera)<br />
18 3/<strong>2016</strong>
Qualitätssicherung/Messtechnik<br />
Typisches Szenario beim FPT (Quelle: Flying Test Solutions)<br />
Boundary-Scan-Test (BST)<br />
Der BST benötigt eine hierfür<br />
vorbereitete Baugruppe, mindestens<br />
ein IC muss „boundary-scanfähig”<br />
sein. Allgemein spricht man<br />
dabei von Design-for-Test(ability).<br />
Dies steht für eine IC-Designtechnik,<br />
welche verschiedene Testfunktionen<br />
gleich in das Hardwaredesign<br />
einbindet. Damit wird es erst<br />
möglich oder zumindest leichter,<br />
das (teils) fertige Produkt zu testen.<br />
Es wird zunächst die Core-Logik<br />
der Boundary-Scan-ICs mithilfe<br />
der I/O-Blocks logisch abgetrennt.<br />
Anschließend schiebt das Test gerät<br />
eine serielle Prüfsequenz durch die<br />
I/O-Blocks, wobei die Antworten in<br />
die Sequenz ergänzt werden. Parallel<br />
zum Design lässt sich die Fehlerabdeckung<br />
anhand von automatischen<br />
Netzlisten analysieren.<br />
Bestückungs- und Lötfehler werden<br />
schnell erkannt. Das beschleunigt<br />
die Inbetriebnahme von Prototypen.<br />
Die Kosten sind vergleichsweise<br />
gering.<br />
Design-for-Test(ability)<br />
s. Boundary-Scan-Test<br />
Elektrische/elektronische Tests<br />
Diese Prüfungen checken die<br />
elektrischen Parameter einer Baugruppe<br />
oder Platine. Dazu sind<br />
Kontaktierungen erforderlich. Der<br />
Anschluss der Messeingänge<br />
bewirkt grundsätzlich einen Messfehler,<br />
was jedoch speziell bei der<br />
Qualitätssicherung nicht stören<br />
muss, da es hier genügt, die Einhaltung<br />
einer Vorgabe zu prüfen. Die<br />
Verfahren unterscheiden sich teilweise<br />
enorm, am bekannteste sind:<br />
• In-Circuit-Test<br />
• Boundary-Scan-Test<br />
3/<strong>2016</strong><br />
• Flying-Probe-Test<br />
• Funktionstest<br />
EMV-Test/Prüfung<br />
Testverfahren zur elektromagnetischen<br />
Verträglichkeit. Dabei sind<br />
sowohl Robustheits- und Abschirmungs-Vorgaben<br />
bezüglich externer<br />
Störungen als auch Vorgaben<br />
(Grenzwerte) bezüglich eigener<br />
Störabstrahlungen zu kontrollieren.<br />
False Call<br />
So bezeichnet man ein falsche<br />
Fehlermeldung, das System meldet<br />
einen Pseudofehler. Das Problem<br />
besteht besonders bei früherer<br />
AOI-Technik.<br />
Fehlerarten<br />
Fehler können defekte, falsche<br />
oder falsch platzierte Bauelemente<br />
oder falsche/fehlende Verbindungen<br />
sein. Die wichtigsten<br />
Fehlerarten sind:<br />
• Bauteil intern oder äußerlich defekt<br />
• Anschluss fehlt, ist verbogen<br />
oder gehoben<br />
• falsches oder verkehrt gelegtes<br />
Bauteil<br />
• zu wenig Zinn an der Lötstelle<br />
• Lötstelle mit Grabsteineffekt<br />
• Benetzungsfehler<br />
• Brücke, Kurzschluss<br />
• „Black Pad”<br />
• Haarriss im Leiterzug<br />
• fehlende Durchkontaktierung<br />
Flying-Probe-Test (FPT)<br />
Hier geht es um die Ermittlung<br />
von Baugruppenparametern unter<br />
Betriebsspannung. Im Gegensatz<br />
zum klassischen ICT werden die<br />
Netze sequentiell kontaktiert. Ein<br />
Portalroboters platziert bis zu vier<br />
Nadeln von oben und zwei Nadeln<br />
von unten über der Baugruppe, um<br />
dann das Pad zu kontaktieren. Die<br />
Genauigkeit ist dabei sehr hoch. Der<br />
herausragende Vorteil gegenüber<br />
dem ICT ist die extrem hohe Flexibilität,<br />
verbunden mit einer Kostenersparnis<br />
beim Adapter und der Möglichkeit,<br />
das Prüfprogramm jederzeit<br />
an geänderte Layouts anpassen<br />
zu können.<br />
Funktionstest<br />
Dieser Test ist immer individuell<br />
für eine Baugruppe entwickelt. Die<br />
Testumgebung muss für diese geeignet<br />
sein. Schnittstellen und eventuelle<br />
Messpunkte werden baugruppenspezifisch<br />
mit dem Funktionstestplatz<br />
verbunden. Der Aufwand<br />
lohnt, denn einzig der Funktionstest<br />
kann die Funktion des Prüflings<br />
nachweisen. Ein Funktionstest<br />
in der Entwicklung zielt in Richtung<br />
Bemusterung/Run-in-Prüfung, ein<br />
Funktionstest in der Produktion zielen<br />
in Richtung Screening/Warenausgangstest.<br />
Funktionstests erfolgen<br />
nach verbindlichen Parametern<br />
oft über den gesamten Produktionsprozess.<br />
Grauwertanalyse<br />
s. (digitale) Bildverarbeitung<br />
In-Circuit-Test (ICT)<br />
Der ICT stellt die Prüfung der elektrischen<br />
Parameter einer bestückten<br />
Baugruppe oder der Verbindungen<br />
einer Leiterplatte in den Vordergrund.<br />
Es geht darum, möglicht<br />
viele Punkte gleichzeitig zu kontaktieren,<br />
die elektrischen Größen<br />
zu erfassen, zu digitalisieren<br />
und einem Testrechner zuzuführen.<br />
Die Prüfung erfolgt mit oder<br />
ohne Betriebsspannung. Hierbei<br />
wird die Platine über einen speziellen<br />
Prüfadapter kontaktiert. Verbreitet<br />
sind Federstift- und Starrnadeladapter<br />
(Nadelkissenadapter).<br />
Das ICT-System kann analoge<br />
Parameter (ohne Betriebsspannung:<br />
Widerstand, Kapazität, Isolation,<br />
mit Betriebsspannung: Signalspannungen<br />
und ströme, Rückwirkungen,<br />
elektrische Stabilität) mit<br />
verschiedenen Messverfahren (wie<br />
Zweidraht- oder Vierdrahtmessung)<br />
ermitteln. Für digitale Tests werden<br />
definierte Prüfsignale eingespeist<br />
und deren Auswirkungen gemessen,<br />
z.B. mit einem Logikanalysator.<br />
Der Vorteil des ICT liegt in der sehr<br />
kurzen Taktzeit.<br />
Infrarot-Spektroskopie<br />
Dieses Prüfverfahren bewerte<br />
die technische Sauberkeit von Bauteilen<br />
und Platinen gezielter als<br />
andere Verfahren. Öl-, Fett- und<br />
Restschmutzfilme lassen sich exakt<br />
nachweisen, auf A4-großen Oberflächen<br />
bis etwa 10 µg. Umweltproblematische<br />
Chemikalien können entfallen.<br />
Das einfachste bekannte Interferometer<br />
ist das nach Michelson.<br />
Inline-Testsysteme<br />
Bei Inline-Systemen transportiert<br />
ein Förderband die Leiterplatten.<br />
IPC-A-610D<br />
Der amerikanische Fachverband<br />
IPC hat 2005 die Norm IPC-A-610<br />
Acceptability of Electronics Assem-<br />
Typische In-Circuit-Testmethode mit Testpunkt und fixierter Test Probe<br />
(Quelle: Besttest)<br />
19
Qualitätssicherung/Messtechnik<br />
Dieses Testgerät von Brucker Alpha arbeitet mithilfe der<br />
IR-Spektroskopie.<br />
blies völlig überarbeitet und mit Bleifrei-Aspekten<br />
versehen. Beschrieben<br />
werden die visuellen Abnahmekriterien<br />
für qualitätsgerechte Lötverbindungen<br />
und Baugruppen. Wertvoll<br />
machen das Dokument Übersetzungen<br />
und viele Fotos, Prinzipdarstellungen,<br />
mikroskopische Aufnahmen<br />
und Schliffdarstellungen sowie<br />
Parametertabellen. Daher wird die<br />
Norm zunehmend weltweit eingesetzt.<br />
Betreffs bleifreier Prozesse<br />
kommt ihr eine besondere Bedeutung<br />
zu. Diese „Bilderbuch-Norm”<br />
im Vielfarbendruck hat nunmehr<br />
fast 400 Seiten. IPC-A-610D ist<br />
das Nachschlage- und Referenzwerk<br />
für die Qualitätssicherung in<br />
der Baugruppenfertigung.<br />
Lotpasteninspektion (Soldering<br />
Paste Inspection, SPI)<br />
Ein Großteil der Fehler ist auf<br />
den Lotpastendruck zurückzuführen.<br />
Ein SPI-System vermisst exakt<br />
die aufgetragene Lotpaste. Der Lotpastenauftrag<br />
wird nach den Kriterien<br />
Form, Höhe, Fläche, Brücken,<br />
Volumen, XY-Versatz und Coplanarität<br />
in möglichst hoher Geschwindigkeit<br />
inspiziert. Dazu dient in der<br />
Typisches Szenario bei der MOI<br />
(Quelle: Straschu)<br />
Zwei mögliche Lötfehler (Quelle: Ortakelektronik)<br />
Regel ein 3D-Messkopf, da dieser<br />
Schattenfreiheit garantiert.<br />
Lötfehler<br />
Lötfehler sind die am häufigsten<br />
auftretenden Verbindungsfehler.<br />
Die meisten Lötfehler sind:<br />
• Kurzschluss oder Unterbrechung<br />
• übermäßiges oder unzureichendes<br />
Lötzinn<br />
• kalte Lötstelle infolge Vibration<br />
• Gaseinschlüsse (Lunker oder<br />
Voids)<br />
• Lötperlen<br />
• Lötrückstände<br />
Manuelle Sichtkontrolle (Manual<br />
Optical Inspection, MOI)<br />
Das Mikroskop gehört hier zur<br />
Grundausrüstung, nicht nur wegen<br />
der Vergrößerung, sondern weil es<br />
auch mit Winkeloptiken die Betrachtung<br />
um das Bauteil herum ermöglicht.<br />
Die MOI ist einfach, wird jedoch<br />
aus Zeit- und Kostengründen meist<br />
nur stichprobenartig eingesetzt.<br />
Fest etabliert ist sie als Nachkontrolle<br />
der bei einem Inspektionsautomaten<br />
durchgefallenen Baugruppen.<br />
Ihr großes Plus: Nur sie bewältigt<br />
die vollständige Lötstellenanalyse<br />
gemäß IPC-A-610D, s. dort.<br />
Multifunktionales Testgerät<br />
Sicherheitsstandards treiben den<br />
Einsatz multifunktionaler Testgeräte<br />
voran. Sie dienen beispielsweise<br />
der Schutzerde-Prüfung oder der<br />
Leckstrom-Prüfung.<br />
Oberflächen-Messtechnik<br />
(Surface Inspection, SI)<br />
Oberflächen-Messgeräte bieten<br />
vielseitige Automationsmöglichkeiten,<br />
sind teilweise inline-fähig<br />
und lassen sich flexibel in produktionsbezogene<br />
Regelkreise einbinden.<br />
Inbesondere im Bereich Qualitätssicherung<br />
und Prozesskontrolle<br />
ermöglichen sie eine optimale<br />
Kombination aus Auflösung<br />
und Geschwindigkeit. Zudem sind<br />
sie auf nahezu allen Oberflächen<br />
einsetzbar.<br />
Optische Sichtkontrolle/<br />
Inspektion<br />
Die wichtigsten optischen Testverfahren<br />
sind Automatische Optische<br />
Inspektion (AOI) und X-Ray (Röntgeninspektion).<br />
Sie dienen u.a. der<br />
Lage- und Verbindungsüberprüfung<br />
und der Schliffbildanalyse.<br />
Prüfadapter<br />
Baugruppen während oder nach<br />
der Fertigung zu prüfen, gelingt nur<br />
über Prüfadapter. Diese zeigen sich<br />
in sehr vielfältiger Gestalt und können<br />
z.B. manuell, pneumatisch oder<br />
vakuumbetrieben sein. So kennt man<br />
Prüf- und Programmieradapter, beidseitige<br />
Prüfadapter für kleinste Baugruppen,<br />
Tandemadapter oder universell<br />
justierbare Adapter.<br />
Prüfprogramm<br />
Für die Prüfprogrammerstellung<br />
existiert kein Standard. Im Grunde<br />
wird der Prüfling mit einer Referenz<br />
(„Gut”-Muster, „Golden Board”) verglichen,<br />
die tatsächlich existiert oder<br />
lediglich definiert und dokumentiert<br />
ist. wurde. Der Baugruppenfertiger<br />
entwirft einen Testplan und<br />
setzt darin Testschwerpunkte. Zur<br />
Abarbeitung des Prüfprogramms<br />
wird der Testplan Punkt für Punkt<br />
ausgeführt.<br />
PXI<br />
PXI steht für PCI eXtensions for<br />
Instrumentation und hat sich als flexible<br />
Plattform auch im Bereich Test<br />
und Qualitätssicherung bewährt. Die<br />
Prinzip der Oberflächen-Messtechnik (Quelle: Taymer)<br />
Plattform ist mit mehreren anderen<br />
kompatibel.<br />
Qualitätsmanagement<br />
Gesamtkonzept der Qualitätssicherung.<br />
Es setzt schon lange vor<br />
der Prüfung fertiger Baugruppen<br />
ein. Denn nur ein optimales Leiterplattenlayout<br />
ermöglicht eine optimale<br />
Bestückung und somit die bestmögliche<br />
Funktionssicherheit. Aus<br />
drei Gründen wächst die Bedeutung<br />
20 3/<strong>2016</strong>
Qualitätssicherung/Messtechnik<br />
Pneumatischer Testadapter (Quelle: Reinhardt-Testysteme)<br />
der Qualitätssicherung: weil Elektronikprodukte<br />
immer komplexer<br />
werden, weil die Miniaturisierung<br />
noch voranschreitet und weil immer<br />
höhere Frequenzen und Datenraten<br />
immer anspruchsvollere Verbindungen<br />
verlangen.<br />
Stand-alone-Testgeräte<br />
Bei Stand-alone-Geräten wird<br />
eine Leiterplatte von Hand eingeführt<br />
und nach der Inspektion wieder<br />
entnommen.<br />
Testabdeckung<br />
Dividiert man die Summe der mit<br />
einem Verfahren überprüfbaren Fehler<br />
durch die Anzahl der möglichen<br />
Fehler, erhält man die Testabdeckung.<br />
Man drückt sie in Prozent<br />
aus. Für die populären Verfahren<br />
erhält man folgende Werte der<br />
Testabdeckung:<br />
• MOI 75%<br />
• direkte AOI 70%<br />
• AXI 68%<br />
• In-Circuit-Test 64%<br />
• Boundary-Scan-Test 1%!<br />
• Flying-Probe-Test 64%<br />
• Funktionstest 68%<br />
3/<strong>2016</strong><br />
Opticon BasicLine X30<br />
Stand-alone AOI-System mit<br />
erhöhter Zuverlässigkeit<br />
durch Schrägblickinspektion<br />
(Quelle: EFB, Elektronische<br />
Fertigungsstätten<br />
Blankenfelde)<br />
Teststrategie<br />
Das erklärte Ziel jeder Teststrategie<br />
sollte die Durchgängigkeit der<br />
Werkzeuge von der Entwicklung bis<br />
zur Produktion sein. Um den gesamten<br />
Testablauf optimal zu gestalten,<br />
muss man analysieren, welche Fehler<br />
mit welcher Häufigkeit auftreten<br />
können. Diese Wahrscheinlichkeit<br />
ist sowohl von der Qualität der<br />
Bauteile als auch von deren Anzahl<br />
abhängig. Fehlerarten sind so zu<br />
definieren, dass man sie als „gut<br />
testbar” und „nicht testbar” einordnen<br />
kann. Ein gewisser Datenbestand<br />
ist also unabdinglich. Nur so<br />
lässt sich bestimmen, welche Fehler<br />
auftreten können. Hierzu gehören<br />
mögliche Bauteilfehler, Bestückungsfehler<br />
und Lötfehler.<br />
Testverfahren<br />
Da es viele Fehlermöglichkeiten<br />
gibt, mussten auch viele Testverfahren<br />
entwickelt werden. Prinzipiell<br />
unterscheidet man zwischen<br />
der optischen Sichtkontrolle/Inspektion<br />
und elektrischen/elektronischen<br />
Testverfahren.<br />
Vektorvergleich<br />
s. (digitale) Bildverarbeitung<br />
X-Ray (Röntgeninspektion)<br />
Testverfahren Röntgenprüfverfahren<br />
Zwei-in-eins-Funktionalität<br />
Es ist oft sinnvoll, Testverfahren<br />
zu kombinieren. Denn kein Verfahren<br />
gewährleistet eine Testabdeckung<br />
von 100%. So findet man z.B. die<br />
automatische optische Inspektion<br />
und die Röntgenprüfung im Verbund,<br />
was Kosten spart und die<br />
Effizienz erhöht. AOI und AXI werden<br />
also kombiniert.<br />
2D-Röntgeninspektion<br />
Bei der 2D-Röntgeninspektion<br />
verzichtet man auf die Information<br />
über die Höhenausdehnung. Überlagerte<br />
Bauteile (z.B. bei doppelseitiger<br />
Bestückung) sind daher nicht<br />
prüfbar. Hinzu kommen weitere Einschränkungen.<br />
2,5D-Röntgeninspektion<br />
Wegen der Einschränkung bei der<br />
2D-Röntgeninspektion hat sich die<br />
2,5D-Röntgeninspektion als konventionelle<br />
Technologie etabliert. Überlagerte<br />
Lötstellen (z.B. auf Ober- und<br />
Das hochauflösende optische 3D-Messsystem Infinite Focus misst<br />
mikrostrukturierte Oberflächen und Mikrobauteile<br />
Unterseite der Baugruppe) werden<br />
hier durch eine Schrägdurchstrahlung<br />
in den Projektionen optisch<br />
getrennt. Von Nachteil sind der sehr<br />
hohe Programmieraufwand bei doppelseitig<br />
bestückten Baugruppen<br />
und die lange Prüfzeit.<br />
3D-Röntgeninspektion<br />
Bei der 3D-Inspektion wird die<br />
Baugruppe aus verschiedenen<br />
Winkeln durchstrahlt. So ist die<br />
Rekonstruktion einzelner Schichten<br />
möglich. Das erschließt vielfältige<br />
Anwendungsgebiete (s. Kasten).<br />
Die sichere Prüfung doppelseitig<br />
bestückter Baugruppen ist nun<br />
ebenso möglich wie die Rekonstruktion<br />
beliebiger Schichten. Und<br />
durch Nutzung einer einheitlichen<br />
Bibliothek gelingt eine schnelle und<br />
komfortable Prüfprogrammerstellung.<br />
Es verwundert nicht, dass die<br />
3D-Röntgeninspektion sich immer<br />
mehr durchsetzt (s. Kasten).<br />
Bildverarbeitung nimmt Fahrt auf<br />
Die digitale Bildverarbeitung entwickelt<br />
sich mit rasanter Geschwindigkeit<br />
zu einer Schlüsseltechnologie<br />
für die Produktionsautomatisierung.<br />
Neue Technologien und<br />
große Leistungssteigerungen bei<br />
Hard- und Software ermöglichen<br />
immer neue Anwendungsbereiche,<br />
die vor einigen Jahren nicht hätten<br />
realisiert werden können. Die Bildverarbeitungssysteme<br />
prüfen, steuern,<br />
identifizieren und ermöglichen<br />
z.B. die Rückverfolgbarkeit von Produkten.<br />
Die Auflösung der Kameras<br />
wird immer höher, die Aufnahmefrequenz<br />
schneller. Neue Schnittstellen<br />
vereinfachen die Integration in<br />
die Produktionsanlagen.<br />
Einsatzmöglichkeiten der<br />
3D-Röntgeninspektion<br />
• Inline-Fertigung<br />
• doppelseitig bestückte Baugruppen<br />
• qualitative Inspektion aller Lötstellen<br />
• Prüfung auf Bauteilanwesenheit,<br />
Versatz, Kurzschlüsse<br />
• Vermessung von Lufteinschlüssen<br />
in unterschiedlichen<br />
Schichten<br />
• Prüfung komplexer Baugruppen<br />
mit überlagerten Lötebenen<br />
und Kühlkörpern<br />
• Bestimmung des Zinndurchstiegs<br />
in THT-Lötstellen<br />
FS<br />
21
Qualitätssicherung/Messtechnik<br />
Automatisiert prüfen in der Klein- und<br />
Mittelserienfertigung<br />
Das FG-Elektronik-Service-Interface (FGSI) stellt eine integrierte Prüf- und Serviceplattform für elektronische<br />
Baugruppen dar. Sie besteht aus einem Softwareframework mit Datenbankanbindung sowie standardisierten<br />
Hardwarekomponenten, die den einfachen Aufbau projektspezifischer Prüfadapter ermöglichen<br />
FG-ELEKTRONIK GmbH<br />
kontakt@fg-elektronik.de<br />
www.fg-elektronik.de<br />
Per USB-Schnittstelle wird die<br />
Baugruppe an eine Master PC Software<br />
angebunden, der Master PC<br />
steuert den kompletten Prüf ablauf.<br />
Das dazu notwendige Programm<br />
wird mit einer einfachen Scriptsprache<br />
aus einzelnen Prüfschritten<br />
aufgebaut. Das FGSI kann hierbei<br />
direkt auf die Prozessor- und<br />
RAM-Daten zugreifen, sie auslesen<br />
und diese im Einzelfall auch<br />
verändern. Mit klaren Vorteilen für<br />
den Anwender:<br />
• Senkung der Prüfkosten durch<br />
Automatisierung des Ablaufs<br />
• Senkung der Kosten für Prüfadapter<br />
durch Einsatz eines standardisierten<br />
Baukastensystems<br />
• Steigerung der Prüfungsqualität<br />
durch Zwangsführung und automatisierte<br />
Dokumentation<br />
Prüfung mit hohem Aufwand –<br />
die Herausforderung<br />
Elektronische Baugruppen und<br />
Geräte werden im Allgemeinen zu<br />
100% geprüft. Im Rahmen der Prüfung<br />
werden Funktionen getestet,<br />
Spannungen und Ströme gemessen<br />
und ggf. abgeglichen. Auch die Programmierung<br />
von Mikroprozessoren<br />
erfolgt häufig im Verlauf dieser Prozesse.<br />
Können in der Großserienfertigung<br />
Geräte im Herstellungsprozess<br />
inline in entsprechenden<br />
Testautomaten geprüft werden, so<br />
geschieht dies in der Klein- und Mittelserienfertigung<br />
häufig im Nachgang<br />
zum eigentlichen Herstellprozess<br />
der Baugruppen in Prüfadaptern<br />
unterschiedlicher Ausführung.<br />
Diese Prüfungen sind häufig gekennzeichnet<br />
durch<br />
• aufwendige Unikate als Prüfadapter,<br />
• hohe Personalbindung durch Prüfablauf<br />
mit vielen manuellen Bedienschritten<br />
und<br />
• häufig selektive und manuelle<br />
Dokumentation.<br />
Prüfung unkompliziert, effizient,<br />
qualitätssicher<br />
Die FGSI-Testplattform bietet<br />
unter Kosten- und Qualitätsaspekten<br />
eine Alternative. Per USB<br />
werden der baugruppenspezifische<br />
Testadapter und der Prüfling mit der<br />
FGSI-Master-Software auf dem PC<br />
verbunden. Über eine Scriptsprache<br />
wird der Prüfablauf aus vordefinierten<br />
Prüfschritten auf dem<br />
Master-PC zusammengestellt. Die<br />
entsprechende Funktionalität wird im<br />
Prüfablauf dann automatisch ausgeführt.<br />
Dabei steuert der Master<br />
PC den Prüfablauf im Testadapter<br />
sowie den Zugriff auf die entsprechenden<br />
Mess- und Vergleichswerte<br />
im Prüfling. Das FGSI nutzt dabei<br />
auch den Prozessor des Prüflings<br />
zur Ausgabe und Validierung der<br />
Messwerte.<br />
Im Ablauf werden relevante, durch<br />
den Nutzer frei wählbare Messwerte<br />
in der Prüfdatenbank automatisch<br />
gespeichert. Nachgelagerte Auswertungstools<br />
sowie die Integration<br />
in das FG-eigene Traceability-<br />
System ermöglichen die Analyse und<br />
Dokumentation der Gerätehistorie.<br />
Der kurze Weg zu den Daten<br />
Das FGSI findet darüber hinaus<br />
als Gesamtkonzept Anwendung in<br />
den Bereichen Service und interne<br />
Kommunikation von Prozessor zu<br />
Prozessor. Service-Mitarbeiter können<br />
Messwerte, Zustands- oder Fehlerdaten<br />
aus der Baugruppe über die<br />
USB-Schnittstelle des PCs direkt<br />
auslesen und einer weiteren Verarbeitung<br />
zuführen.<br />
Damit bildet das FGSI die ideale<br />
Basis, um kundenspezifische Analyse-<br />
und Service-Software für den<br />
Einsatz im Feld anzubinden.<br />
Die Möglichkeit, direkt auf Prozessor-<br />
und RAM-Daten zuzugreifen,<br />
diese auszulesen und im Einzelfall<br />
auch zu verändern, kann<br />
zudem in der internen Kommunikation<br />
zwischen zwei oder mehr<br />
Prozessoren genutzt werden, die<br />
gleichberechtigt sind oder in einer<br />
Master-Slave-Beziehung stehen<br />
können. ◄<br />
22 3/<strong>2016</strong>
Qualitätssicherung/Messtechnik<br />
Genaue Messergebnisse in der endoskopischen<br />
Sichtprüfung<br />
In der endoskopischen Sichtprüfung dienen Messsysteme dazu, aufgefundene Defekte beurteilen und messen<br />
zu können. Eine korrekte Messung ist Voraussetzung, um zu entscheiden, ob ein Defekt innerhalb definierter<br />
Toleranzen liegt, ob eine Überwachung von Schäden oder auch eine sofortige Behebung des Defekts angezeigt<br />
ist. So lässt sich ein Betriebsausfall vorhersagen und eine angemessene Wartung frühzeitig einplanen, um eine<br />
sichere Verfügbarkeit der zu inspizierenden Bauteile zu gewährleisten<br />
Berechnung eines Spaltmaßes zwischen zwei Ebenen (hier grün und<br />
blau dargestellt)<br />
Karl Storz Industrial<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.karlstorz.com<br />
3/<strong>2016</strong><br />
Bedingung für einen effektiven<br />
Inspektionsvorgang ist die hohe<br />
optische Leistungsfähigkeit des<br />
Systems mit klaren und scharfen Bildern.<br />
Das Videoendoskop muss über<br />
eine präzise Steuerung der Spitze<br />
und einen hochwertigen Bildsensor<br />
in Kombination mit regelbarer<br />
Lichtintensität verfügen, um eine<br />
genaue Fehlerdetektion und -beurteilung<br />
zu liefern. Bildschirmgröße<br />
und Maßstab des Live-Bildes haben<br />
großen Einfluss auf visuelle Ermüdung<br />
und Ergonomie des Anwenders<br />
und somit auf Effektivität und<br />
Qualität der Inspektion.<br />
„See&Measure“<br />
Karl Storz überzeugt bereits seit<br />
über zehn Jahren mit dem patentierten<br />
Laser-Messverfahren Multipoint<br />
in Sachen Schnelligkeit, Präzision<br />
und Messgenauigkeit während<br />
endoskopischer Inspektionen.<br />
Mit seinem 4,4-mm-Mess-Videoendoskop<br />
ist Karl Storz der einzige<br />
Hersteller, der ein so kleines<br />
„See&Measure“-Videoendoskop<br />
anbieten kann. Das „See&Measure“-<br />
Konzept ermöglicht schnelle Messergebnisse<br />
und Abbildungen im<br />
Originalmaßstab und macht dabei<br />
den Wechsel zu einem separaten<br />
Messaufsatz überflüssig, was<br />
zu einer deutlichen Verbesserung<br />
des Arbeitsablaufs beiträgt.<br />
Zudem bietet Karl Storz eines der<br />
dünnsten distalen Enden im Bereich<br />
„See&Measure“-Videoendoskope.<br />
Die Multipoint-Technologie setzt<br />
ein 3D-Lasersystem mit 49 Laserpunkten<br />
ein, die es der Kamera mit<br />
Unterstützung der Software ermöglicht,<br />
die Oberflächenstruktur des<br />
Objekts zu erkennen. Die laserbasierte<br />
Multipoint-Messtechnologie<br />
ermöglicht sehr präzise, zertifizierte<br />
Messergebnisse in jeder Position<br />
und auf unterschiedlichen Oberflächen.<br />
Dabei kann eine gleichbleibend<br />
hohe Messgenauigkeit bis zu<br />
einem Abstand von 80 mm gewährleistet<br />
werden.<br />
Multipoint 3.0<br />
Mit der optimierten Messsoftware<br />
Multipoint 3.0 setzt man nun verstärkt<br />
auf dreidimensionale Tiefenmessverfahren.<br />
Eine automatische<br />
3D-Ebenenerkennung unterstützt<br />
den Anwender bei der Bedienung<br />
und führt zu einer unkomplizierten<br />
und raschen Messung. Bis zu acht<br />
verschiedene Messarten sind mit<br />
der Multipoint-3.0-Messsoftware<br />
möglich. Zu den bereits bestehenden<br />
Tiefen-, Höhen-, Längen-,<br />
Flächen- und Line-to-Point-Messungen<br />
wurden 3D-Flächen-, Tip-<br />
Curl- sowie Blade-Clearance-Messungen<br />
hinzugefügt. Damit lassen<br />
sich Spalt- und Winkelmaße optimal<br />
vermessen.<br />
Da die Lage des Mess-Videoendoskops<br />
im Objekt nicht immer<br />
eindeutig bestimmbar ist, ist es<br />
wichtig, eine Eindeutigkeit der Messung<br />
zu gewährleisten. Multipoint<br />
3.0 garantiert eine präzise Messgenauigkeit<br />
für Bereiche des maximalen<br />
Messabstands, aber auch<br />
bei extremen Schräglagen von bis<br />
zu 30° des Videoendoskops. Des<br />
Weiteren können exakte Messergebnisse<br />
selbst unter starker Vibration<br />
und unter stark verschmutzten<br />
Umgebungsbedingungen erzielt<br />
werden. Für den Anwender bedeutet<br />
dies eine Vereinfachung seiner<br />
Arbeitsabläufe und gewährt eine<br />
höhere Prozesssicherheit. ◄<br />
Multipoint 3.0 mit automatischer Punkteerkennung und Ebenenbestimmung<br />
23
Qualitätssicherung/Messtechnik<br />
Fadenkreuz-Generator für die Bildverarbeitung<br />
Dieser Schritt kann auch von EVT<br />
durchgeführt werden, sodass der<br />
Anwender den Einlernmodus gar<br />
nicht bedienen muss. Wird der Einlernmodus<br />
von EVT vorkonfektioniert,<br />
sieht der Anwender nur den<br />
Betriebsmodus.<br />
• Betriebsmodus<br />
Dieser Modus kann bildschirmfüllend<br />
dargestellt werden. Alternativ<br />
kann das EVT-Logo im Hintergrundbild<br />
durch ein Kundenlogo ersetzt<br />
werden. Das System startet automatisch<br />
und zeigt das Livebild an<br />
dem Overlay an, so wie im Screenshot<br />
zu sehen. Ebenfalls läßt sich ein<br />
„Start“- und ein „Stopp“-Button einrichten,<br />
mit dem der Anwender das<br />
Livebild ein- und ausschalten kann.<br />
Im unten zu sehenden konkreten<br />
Beispiel wurde ein Dinolite-Mikroskop<br />
verwendet. Der Fadenkreuzbefehl<br />
läuft hierbei wahlweise auf dem<br />
Laptop/PC oder auf dem Fadenkreuz-Generator.<br />
EVT Eye Vision Technology<br />
GmbH<br />
www.evt-web.com<br />
EVT bietet eine neue Komplettlösung<br />
mit dem Fadenkreuz-Generator.<br />
Dieser ist verfügbar als Mini-<br />
PC mit einer Softwarefunktion, die<br />
ein Fadenkreuz als Overlay in das<br />
Livebild einblendet. Über die Schnittstellen<br />
des Fadenkreuz-Generators<br />
lassen sich sowohl USB- als auch<br />
GigE-Kameras anschließen. Für<br />
den Anwender kann ein Betriebsmodus<br />
erstellt werden, mit welchem<br />
er nur noch auf „Start“ und „Stopp“<br />
klicken muss, um das Fadenkreuz<br />
im Livebild zu sehen.<br />
Das Fadenkreuz wird häufig verwendet,<br />
um Bauteile bei der Stichprobenprüfung<br />
exakt ausrichten zu<br />
können, oder auch um die Position<br />
zu vermessen. Darüber hinaus gibt<br />
es die Fadenkreuzfunktion auch<br />
als neuen Befehl in der EyeVision<br />
Software; diese kann mit handelsüblichen<br />
PCs oder Laptops verwendet<br />
werden.<br />
Dabei gibt es zwei Modi:<br />
• Einlernmodus (Setup Modus)<br />
Hier kann der Anwender alles<br />
für sein Prüfprogramm selbst<br />
konfigurieren, in diesem Fall das<br />
Fadenkreuz-Overlay einstellen.<br />
DIMM-Sockel mit Universal-JTAG-Hardware einfacher testen<br />
JTAG Technologies, ein Spezialist für Lösungen<br />
zum Testen von Leiterplatten (PCBA) auf<br />
Basis von JTAG- und IEEE 1149.x Standards,<br />
kündigt eine neue Familie von Hardware-Adaptern<br />
an, die speziell für das Testen von verschiedenen<br />
DIMM- und SODIMM-Sockeln<br />
(unterschiedliche Größen und Typen) unter<br />
Verwendung eines JTAG/Boundary-Scan-<br />
Controllers und der zugehöriger Software<br />
entwickelt wurde.<br />
Die Prüfung von DIMM-Speichersockeln<br />
mit JTAG/Boundary-Scan-Systemen hat die<br />
Test- und Fertigungsingenieure schon immer<br />
vor Herausforderungen gestellt. Selbst wenn<br />
es möglich war, mit Boundary-Scan-kompatiblen<br />
Zugriffsbauteilen Schreib- und Lesevorgänge<br />
am Prüfling (Unit under Test, UUT) zu<br />
erzeugen, konnte die Initialisierung fehlschlagen,<br />
so dass nur wenig Diagnoseinformationen<br />
bereitgestellt wurden. Außerdem konnte<br />
nach wie vor nicht geklärt werden, ob eventuelle<br />
Fehler auf das DMM-Modul selbst oder<br />
auf den Sockel zurückzuführen waren. Mit dem<br />
neuen JT 2127-Flex-System von JTAG Technologies<br />
ist es möglich, eine exakte Dia gnose<br />
von einer bekanntermaßen intakten Testschnittstelle<br />
zu erhalten, so dass sich Kunden vergewissern<br />
können, ob ihr Sockel korrekt verlötet<br />
ist (oder nicht).<br />
Das JT 2127-Flex-System besteht aus<br />
zwei Grundelementen, einem High-Speed<br />
Multi-Channel-IO-Modul (JT 2127/DMU) und<br />
einem Personality-Adapter für den gewählten<br />
DIMM-Typ (JT 2127-Flex xxx). Die Kombination<br />
aus DMU und Flex-Adapter ermöglicht<br />
das Senden von Testsignalen zu und von dem<br />
Boundary-Scan-Quellgerät am Prüfling und<br />
damit eine gründliche Überprüfung auf unterbrochene<br />
Pins und Kurzschlüsse. Zusätzlich<br />
können auch die Spannungen an den Stromversorgungs-Pins<br />
des DIMM-Sockel gemessen<br />
werden. Derzeit unterstützte DIMM-Typen<br />
sind xxx = 204-3, 244-mi3, 260-4 und 288-<br />
4. Dank der Modularität dieses Testsystems<br />
können auf Anfrage auch andere DIMM-Formate<br />
schnell unterstützt werden.<br />
Software-Unterstützung für Testentwicklungen<br />
wird über die ProVision Entwickler-Tool-<br />
Suite von JTAG Technologies zur Verfügung<br />
gestellt, die mit einer umfassenden Reihe an<br />
Support-Dateien für das neue System ausgeliefert<br />
wird. Abgeschlossene DIMM-Sockel-<br />
Testanwendungen können bei Bedarf auch<br />
auf sämtlichen PIP-Runtime-Software-Modulen<br />
und Symphony-Systemen laufen.<br />
JTAG<br />
www.jtag.com<br />
24 3/<strong>2016</strong>
Qualitätssicherung/Messtechnik<br />
Komplettlösungen zum Test elektrischer<br />
Baugruppen<br />
Göpel electronic<br />
www.goepel.com<br />
Wartungsarmes und schnelles<br />
Röntgensystem<br />
Anlässlich der Messe SMT Hybrid<br />
Packaging <strong>2016</strong> stellte Göpel electronic<br />
die neuste Version des weltweit<br />
bewährten Röntgeninspektionssystems<br />
X Line·3D vor. Die neue<br />
Geräteserie 300 ist eine bahnbrechende<br />
Komplettlösung zur automatischen<br />
Inspektion doppelseitig<br />
bestückter Baugruppen in Kombination<br />
von 3D AXI und AOI. Wesentliche<br />
mechanische Neuerungen und<br />
eine Überarbeitung der Systemsoftware<br />
erhöhen die Prüfgeschwindigkeit<br />
für noch höhere Taktraten<br />
bei noch geringerer Wartungsanfälligkeit.<br />
In die Röntgensysteme der<br />
X Line·3D Serie 300 wurde ein<br />
grundlegend überarbeitetes Achssystem<br />
integriert. Dadurch wurden die<br />
mechanischen Voraussetzungen für<br />
eine erhöhte Geschwindigkeit und<br />
noch schnellere Bildaufnahmezeiten<br />
geschaffen. Weiterhin wurden elektrische<br />
und mechanische Komponenten<br />
noch weiter vereinheitlicht<br />
und vereinfacht, was einen noch<br />
besseren und schnelleren Zugriff<br />
im Wartungsfall ermöglicht.<br />
Neben den mechanischen Veränderungen<br />
flossen auch zahlreiche<br />
Neuerungen der Software<br />
in die Serie 300 ein. So ermöglicht<br />
beispielsweise der intelligente<br />
2D-Modus eine Prüfung<br />
einseitig bestückter Baugruppen<br />
ohne die typische Verzerrung der<br />
Röntgenbilder. Auf diese Weise ist<br />
eine einheitliche Bauteilprüfung an<br />
jeder Stelle des Bildfeldes möglich.<br />
Kunden eines 3D-Systems können<br />
die Option auf Wunsch aktivieren.<br />
Bei Neuanschaffung eines reinen<br />
2D-Systems ist ein Upgrade auf<br />
dreidimensionale Inspektion für<br />
doppelseitig bestückte Baugruppen<br />
im Nachgang möglich.<br />
Die Systemsoftware Pilot AXI verfügt<br />
in ihrer neuesten Version über<br />
ein verbessertes Offline- Programmierkonzept.<br />
Alle für die Prüfprogrammerstellung<br />
notwendigen AXIund<br />
AOI-Daten werden einmalig am<br />
System aufgenommen. Durch eine<br />
neue Debug-Statistik können Prüfprogramme<br />
noch schneller und effizienter<br />
erstellt und debugged werden.<br />
Neue Algorithmen in der Software<br />
des X Line·3D bieten verbesserte<br />
Erkennung von Lotperlen<br />
sowie Head-in-Pillow-Fehlern<br />
unter BGAs. ◄<br />
Boundary Scan in Flying-Probe-Tester integriert<br />
Die Flying-Probe-Tester (FPT)<br />
der Pilot 4D Linie von Seica sind<br />
ab sofort mit einer Boundary-<br />
Scan-Option von Göpel electronic<br />
verfügbar. Beide Prüfverfahren<br />
bieten zusammen eine kostenund<br />
zeiteffiziente Plattform zum<br />
Test elektrischer Baugruppen in<br />
der Produktion. Durch die Integration<br />
der Boundary Scan Software<br />
System Cascon in den FPT<br />
Pilot 4D profitiert der Kunde von<br />
den Vorteilen und Fähigkeiten<br />
beider Prüfverfahren. Gegenüber<br />
den Einzelverfahren kann<br />
mithilfe des interaktiven Tests die<br />
gesamte Testabdeckung deutlich<br />
erhöht werden. Gleichzeitig können<br />
die Fahrwege der Probes im<br />
reinen Flying-Probe-Test reduziert<br />
werden, indem Testschritte,<br />
die bereits durch Boundary Scan<br />
abgedeckt werden, übersprungen<br />
bzw. entfernt werden. Die komplette<br />
Lösung wurde auf ein komfortables<br />
Zusammenspiel beider<br />
Systeme optimiert. So wurde bei<br />
der Auswahl der Hardwarekomponenten<br />
auf kompatible und empfohlene<br />
Schnittstellen geachtet.<br />
Das notwendige Hardware-<br />
Paket besteht aus einem USB/LAN<br />
Boundary Scan Controller, einem<br />
TAP-Transceiver, sowie einem I/O-<br />
Modul, welches mithilfe eines vorkonfigurierten<br />
Steckers mit den<br />
verfahrbaren Probes verbunden<br />
wird. Dieser Aufbau kann problemlos<br />
in bestehende Systeme integriert<br />
werden. Durch die Kombination<br />
der Software beider Systeme<br />
können interaktive Tests erstellt<br />
werden, die dem Anwender noch<br />
höhere Prüftiefe und detailliertere<br />
Diagnose bieten.<br />
Göpel electronic<br />
www.goepel.com<br />
3/<strong>2016</strong><br />
25
Qualitätssicherung/Messtechnik<br />
Inspektionssystem für die Halbleiterindustrie<br />
Die NanoFocus AG, Entwickler<br />
und Hersteller optischer 3D-Oberflächenmesstechnik,<br />
präsentierte im<br />
Rahmen des IS-Test Workshops in<br />
München das neue Messsystem<br />
µsprint hp-opc 3000 für die optische<br />
Inspektion von Probe Cards. Es<br />
ermöglicht einen innovativen und<br />
zukunftsweisenden Prozessschritt<br />
in der Wafer-Produktion. Der Prozess<br />
ist speziell auf die Bedürfnisse<br />
von Wafertest-Standorten mit<br />
einer Vielzahl verschiedener Probe<br />
Cards sowie einen großvolumigen<br />
Durchsatz ausgelegt. Eine Pilotanlage<br />
befindet sich bereits bei einem<br />
namhaften Hersteller von Halbleiterelementen<br />
im Einsatz.<br />
Probe Cards sind spezielle Testvorrichtungen,<br />
die bei einem standardmäßigen<br />
Funktionstest von<br />
Wafern am Ende der sogenannten<br />
Frontend-Prozesse, also nach<br />
vollständiger Herstellung der funktionalen<br />
Strukturen der elektronischen<br />
Elemente auf einem Wafer,<br />
zum Einsatz kommen. Die Aufgabe<br />
des µsprint-hp-opc-3000-Systems<br />
ist die Sicherstellung von unversehrten<br />
Wafern nach dem Testvorgang,<br />
die Reduzierung von Yield<br />
Verlusten sowie die zeitliche und<br />
zahlenmäßige Minimierung aufwendiger<br />
Instandhaltungszyklen,<br />
welche Probe Cards regelmäßig<br />
durchlaufen.<br />
Da Wafer nach der vollständigen<br />
Herstellung der funktionalen Strukturen<br />
den bedeutendsten Teil der<br />
Wertschöpfung bereits durchlaufen<br />
haben, stellen Beschädigungen während<br />
des Testvorgangs einen erheblichen<br />
wirtschaftlichen Schaden dar.<br />
Zudem können während des Tests<br />
von Wafern Schäden durch fehlerhafte<br />
Probe Cards entstehen. Solche<br />
fehlerhaften Probe Cards können<br />
zwar zu einem korrekten Ergebnis<br />
des funktionalen Tests führen,<br />
jedoch einen Wafer dabei unbemerkt<br />
derart schädigen, dass dieser<br />
nicht mehr verwendungsfähig<br />
ist. Solche Vorkommnisse bedeuten<br />
zum einen wirtschaftliche Schäden<br />
durch Rückholaktionen und zum<br />
anderen eine minimierte Qualitätswahrnehmung<br />
der gelieferten Produkte<br />
auf Kundenseite. Die Verkürzung<br />
beziehungsweise die Präzisierung<br />
von Reparaturzyklen durch<br />
den Einsatz von µsprint hp-opc<br />
3000 leisten darüber hinaus einen<br />
wichtigen Beitrag zur Reduzierung<br />
operativer Kosten beim Einsatz von<br />
Probe Cards.<br />
Das System µsprint hp-opc 3000<br />
ist ein prozessfähiges Kapazitätstool.<br />
Es kann über eine SECS/GEM<br />
Kommunikationsschnittstelle in Prozessleitsysteme<br />
integriert werden<br />
und folgt allen notwendigen und<br />
gängigen Standards, die in Frontend-Wafertest-Standorten<br />
erforderlich<br />
sind.<br />
NanoFocus AG<br />
www.nanofocus.de<br />
Berührungslos messen in der industriellen Qualitätssicherung<br />
Das Industrie-Vibrometer<br />
IVS-400 misst berührungslos den<br />
Körperschall und die akustische<br />
Signatur von Bauteilen und liefert<br />
damit Informationen über die<br />
Ferti gungsqualität beziehungsweise<br />
über die Einhaltung von<br />
Geräuschgrenzwerten. Durch Einbindung<br />
des Vibrometers in den<br />
Produktionsprozess wird eine fertigungsintegrierte<br />
Echtzeit-Qualitätskontrolle<br />
der Bauteile mit<br />
einer schnellen und sicheren Gut/<br />
Schlecht-Unterscheidung möglich.<br />
Das IVS-400 hilft damit, nachhaltig<br />
die Produktqualität zu sichern,<br />
Pseudo-Ausschussraten zu reduzieren<br />
und somit die Wirtschaftlichkeit<br />
des Fertigungsprozesses<br />
zu steigern.<br />
Industrie-Vibrometer von Polytec<br />
bieten die bewährten Vorteile<br />
berührungsloser Schwingungsmesstechnik<br />
in robuster Ausführung<br />
und in einer kompakten Baueinheit.<br />
Dank modernster digitaler<br />
DESPEC-Technologie gewährleistet<br />
das IVS-400 Industrie-<br />
Vibrometer optimale Messergebnisse<br />
auf allen Oberflächen unabhängig<br />
vom Hintergrundgeräusch.<br />
Der berührungslos arbeitende<br />
Sensor weist keinen Verschleiß<br />
auf und kommt ohne Zustellmechanik<br />
oder Schallisolierung<br />
aus. Das schnelle Messprinzip<br />
macht dabei sehr kurze Taktzeiten<br />
möglich. Somit ist er der optimale<br />
Sensor für die prozessintegrierte<br />
akustische Güteprüfung im Frequenzbereich<br />
bis 22 kHz.<br />
Polytec GmbH<br />
www.polytec.de<br />
26 3/<strong>2016</strong>
Connecting Global Competence<br />
Planet e:<br />
Where the<br />
future begins.<br />
Elektronik von morgen.<br />
Schon heute.<br />
Tickets & Registrierung:<br />
electronica.de/tickets<br />
Weltleitmesse für Komponenten, Systeme und<br />
Anwendungen der Elektronik<br />
Messe München I 8.–11. November <strong>2016</strong> I electronica.de
Rund um die Leiterplatte<br />
Innovatives Nutzentrennen<br />
Seit dem Bau der ersten Leiterplatten Nutzentrennmaschine im Jahre 1989 werden bei Systemtechnik Hölzer<br />
Nutzentrenn- und Greifertechniken sowie der Leiterplatten-Vorrichtungsbau und die Tray Loader für die INT4646<br />
in Kronberg bei Frankfurt/Main weiterentwickelt.<br />
INT4646D mit Be- und Entlademodulen<br />
Auch die Fertigung und der<br />
Zusammenbau nahezu aller Einzelkomponenten<br />
vom Messlaser über<br />
die hochpräzisen Linearachsen bis<br />
zum fertigen Nutzentrenner erfolgt<br />
in Kronberg. Dort entsteht Qualität<br />
„Made in Germany“.<br />
Der kompakte Inline-<br />
Nutzentrenner<br />
der Serie INT4646 wurde speziell<br />
für stressarmes Nutzentrennen<br />
hoher Volumen und Produktvarianz<br />
entwickelt. Neben den kompakten<br />
Maßen von 1000 mm Breite x<br />
1850 mm Tiefe x 1750 mm Höhe<br />
wurde besonders auf Qualtität und<br />
Leistung geachtet. Ein schwingungsarmes<br />
Stahl-Schweißgestell, präzise<br />
Linearmotortechnologie mit einem<br />
hochauflösenden Messsystem<br />
und die Verwendung hochwertiger<br />
Werkzeuge garantieren eine lange<br />
Lebensdauer.<br />
Mit diesem Nutzentrenner kann<br />
eine maximale Leiterplattengröße<br />
von 460 x 460 mm bei allen Leiterplattendicken<br />
verarbeitet werden.<br />
Die Beladung des Nutzens erfolgt<br />
über ein integriertes, breitenverstellbares<br />
Einlaufband oder aus einem<br />
Magazin, welches in die Einlaufposition<br />
platziert und mit einem flexiblen<br />
Einzugsgreifer auf die Leiterplatten-<br />
Nutzenvorrichtung abgelegt wird.<br />
Abhängig vom Produktionsprozess<br />
erfolgt die Nutzen-Fixierung<br />
mit Sitftspanntechnik und/<br />
oder Vakuumsauger. Je nach Kundenanforderung<br />
wird der Trennprozess<br />
mit einem Scheiben- oder<br />
Schaftwerkzeug von oben oder von<br />
unten, aber auch mit einem Mix aus<br />
beiden Trennverfahren (automatische<br />
Umschaltung), durchgeführt.<br />
Dabei werden hohe Wiederhol- und<br />
Trenngenauigkeiten erzielt. Für ein<br />
nahezu staubfreies Ergebnis kann<br />
die standardisierte Nachreinigung<br />
durch individuelle Staubsaug- und<br />
Absaug system ergänzt werden.<br />
Für Kundenprojekte, für die der<br />
Materialstress beim Brechen erlaubt<br />
ist, bietet Systemtechnik Hölzer<br />
28 3/<strong>2016</strong>
Rund um die Leiterplatte<br />
Der semiautomatische Nutzentrenner LOW4233<br />
auch das automatisierte Stanzen<br />
von Nutzen an. Hier profitieren die<br />
Kunden von der langjährigen Erfahrung<br />
beim Bau von Stanzwerkzeugen<br />
für die Lebensmittelindustrie.<br />
Der semiautomatische<br />
Nutzentrenner<br />
LOW4233 bietet eine kurze Prozesszeit<br />
mit schnellem und komfortablem<br />
Produktwechsel für Leiterplattenformate<br />
bis zu 520 x 480 mm.<br />
Ausgelegt für mittlere bis hohe Produktvolumen,<br />
passt er sich dabei<br />
perfekt individuellen Kundenanforderungen<br />
an. So können mehrfach<br />
bestückte und unterschiedliche Leiterplattentypen<br />
schnell, stress- und<br />
staubarm getrennt werden.<br />
In der Serienausstattung verfügt<br />
der Nutzentrenner über hochdynamische<br />
Linearmotorachsen, ein<br />
Parallel-Shuttle, Säge- oder Fräsmodul<br />
mit Fräserlängenabarbeitung,<br />
3/<strong>2016</strong><br />
ein bildgestütztes Teach-in-Kamerasystem<br />
sowie bereits zwei einfach<br />
belegte Leiterplatten-Vorrichtungen.<br />
Der Trennprozess erfolgt von<br />
oben, während die Leiterplatte vom<br />
X/Y-Koordinatentisch geführt wird.<br />
Zum einfachen Programmieren des<br />
Trennvorgangs kann die Maschine<br />
mit dem neuen DXF-Konverter zum<br />
automatisierten Umsetzen von Leiterplattenzeichnungen<br />
in lauffähige<br />
DIN-Programme ausgestattet<br />
werden.<br />
Weiter lässt sich die Maschine<br />
auch mit dem Kamera-Vision-Modul<br />
mit Teach-in-Funktion, Lagekorrektur,<br />
Barcode, Strichcode oder<br />
2D-Code-Erkennung, sowie Objekt-,<br />
Farb- und Vorrichtungserkennung<br />
ausstatten.<br />
Der schnelle semiautomatische<br />
Nutzentrenner<br />
LOW7050 bietet eine sehr kurze<br />
Prozesszeit mit schnellem und komfortablem<br />
Produktwechsel. Ausgelegt<br />
für hohe Produktvolumen, arbeitet<br />
die LOW7050 daher optional mit<br />
Doppelkopf parallel an einer großen<br />
oder zwei parallel im Träger arretierten<br />
Leiterplatten.<br />
Entwickelt wurde die LOW7050<br />
2015 speziell für die Leuchtenindustrie<br />
(LED), bewährt sich aber immer<br />
dann, wenn sehr große Stückzahlen<br />
zu fräsen oder zu sägen sind oder<br />
wenn bis zu 700 x 500 mm Arbeitsbereich<br />
benötigt werden.<br />
In der Serienausstattung verfügt<br />
der Nutzentrenner über hochdynamische<br />
Linearmotorachsen, ein<br />
Parallel-Shuttle, Säge- oder Fräsmodul,<br />
ein bildgestütztes Teach-in-<br />
Kamera system sowie bereits zwei<br />
einfach belegte Leiterplatten-Vorrichtungen.<br />
Der Trennprozess erfolgt<br />
von oben, um die Handlingzeiten<br />
zu verringern. Die Nutzen werden<br />
vom Y-Koordinatentisch geführt, die<br />
Trennköpfe bewegen sich unabhängig<br />
auf der X-Achse.<br />
Zum einfachen Programmieren<br />
des Trennvorgangs kann die<br />
Maschine mit dem neuen DXF-Konverter<br />
zum automatisierten Umsetzen<br />
von Leiterplattenzeichnungen<br />
in lauffähige DIN-Programme ausgestattet<br />
werden.<br />
Wie bewährt, kann die Maschine<br />
auch mit dem Kamera-Vision-Modul<br />
mit Teach-in-Funktion, Lagekorrektur,<br />
Barcode, Strichcode oder<br />
2D-Code-Erkennung sowie Objekt-,<br />
Farb- und Vorrichtungserkennung<br />
ausgestattet werden.<br />
Der semiautomatische<br />
Nutzentrenner LOW Mini<br />
ermöglicht den Einstieg in das<br />
Nutzentrennen. Er ist eine kompakte<br />
Tischversion mit einer Standfläche<br />
von 800 x 800 mm und einer Höhe<br />
von 620 mm. Optional ist ein Unterbautisch<br />
aus massivem Stahlrohr lieferbar,<br />
der es den Linearmotorachsen<br />
der LOW Mini erlaubt, ihre Ach-<br />
Der kompakte<br />
Tischnutzentrenner<br />
LOW Mini<br />
29
Rund um die Leiterplatte<br />
gängigen massiven Alu-Vorrichtungen<br />
sowie dem Magnetsystem<br />
oder dem Ausfräsen von Kunststoffkörpern<br />
überlegen.<br />
Die Innovation zum vergleichbaren<br />
Magnetsystem ist, dass auf<br />
die Magnete verzichtet werden kann.<br />
Der Arbeitsschritt des Setzens der<br />
Magnete und die räumlichen Einschränkungen<br />
durch die größeren<br />
Magnetfüße entfällt. Die beim<br />
Magnetsystem für größere Serien<br />
notwendige – ebenfalls zu bohrende<br />
– Arretierplatte wird somit als antistatische<br />
Grundplatte zum zentralen<br />
Zentrierelement für die Stahlstifte.<br />
Mit dieser Entwicklung bleibt das<br />
Kronberger Traditionsunternehmen<br />
seinem Anspruch an Kundenfreundlichkeit,<br />
Individualität und Innovation<br />
treu. Auch in Zukunft will das<br />
Unternehmen auf persönliche Nähe<br />
zu den Kunden setzen und steuert<br />
seinen Vertrieb in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz weiter<br />
über die Zentrale.<br />
Für die Erstellung von Leiterplatten-Vorrichtungen hat Systemtechnik Hölzer ein spezielles<br />
PIN-Vakuumsystem entwickelt<br />
Systemtechnik Hölzer<br />
www.hoelzer.de<br />
sen mit maximaler Geschwindigkeit<br />
zu bewegen.<br />
Mittlere Fertigungsvolumen können<br />
schnell und staubarm getrennt<br />
werden. Die LOW Mini ist in zwei<br />
Varianten erhältlich. Standard ist ein<br />
Arbeitsbereich von 320 x 580 mm<br />
für die Version mit einer Schublade.<br />
Für zeitsparendes Be- und Entladen<br />
während des Fräsens gibt es<br />
die Option mit Zweifachbeladung<br />
und 320 x 280 mm Arbeitsbereich.<br />
Schnell und wirtschaftlich werden<br />
hiermit alle Leiterplattenmaterialien<br />
mit Reststeganbindung bis zu einer<br />
Größe von 320 x 580 mm getrennt.<br />
Speziell für den Einsatz als<br />
Prototypenmaschine ist auch die<br />
bewährte Pin-Vakuum-Vorrichtung<br />
zum schnellen Erstellen von Nutzenträgern<br />
zusammen mit dem neuen<br />
DXF-Konverter erhältlich.<br />
Das bewährte<br />
Pin-Vakuum-System<br />
wurde mit dem Fokus auf innovative<br />
Verfahren zur Erstellung von<br />
Leiterplatten-Vorrichtungen entwickelt.<br />
Schließlich erfordern kürzer<br />
werdende Entwicklungszeiträume<br />
und steigende Produktvielfalt immer<br />
flexiblere und kosteneffizientere<br />
Verfahren.<br />
Das PIN-Vakuum-System ermöglicht<br />
es zusammen mit dem DXF-<br />
Konverter, schnell aus einer DXF-<br />
Zeichnung ein lauffähiges DIN-<br />
Maschinenprogramm am Arbeitsplatz<br />
zu erstellen. Ebenso können<br />
die Aufnahmebohrungen für<br />
die Stahlstifte mit dem DXF-Konverter<br />
schnell durch „Anklicken“ in<br />
der Zeichnung programmiert und<br />
nachfolgend vom Nutzentrenner<br />
gebohrt werden.<br />
Zum Erstellen des Trägers werden<br />
die Stahlstifte in die entsprechenden<br />
Bohrungen eingesteckt<br />
und arretiert. Ein Verschieben oder<br />
Verstellen der Stiftpositionen ist<br />
damit ausgeschlossen. Die Bohrvorrichtung<br />
wird dann durch eine<br />
speziell entwickelte Vakuumvorrichtung<br />
ersetzt. In Kombination<br />
mit der belegten Grundplatte stellt<br />
sie nun den Werkstückträger dar.<br />
Stifte, Werkstückträgerplatte und<br />
Programme zur Erstellung sind wiederverwendbar.<br />
Mit der Anschaffung der Bohrvorrichtung<br />
und Aufnahme ist es<br />
möglich, in Zukunft noch schneller<br />
auf neue Produkte zu reagieren.<br />
Das flexible Pin-Vakuum-System<br />
ist in punkto Zeitersparnis, Flexibilität<br />
und Anschaffungskosten den<br />
Eine Gelegenheit, das Unternehmen persönlich kennen zu lernen und<br />
seine Leiterplattenprobe zu trennen, bietet sich jedem Interessenten<br />
immer im Rahmen eines Besuches in Kronberg, wie Verkaufsleiter<br />
Frank Ritter empfiehlt<br />
30 3/<strong>2016</strong>
Rund um die Leiterplatte<br />
Hochtemperaturschutz und ESD-Konformität<br />
220 °C, treten in bleifreien Lötprozessen bis zu<br />
270 °C. auf. Sowohl auf Bauteile als auch Leiterplatten<br />
kommen daher höhere thermische<br />
Belastungen zu, die zu irreparablen Schäden<br />
an Durchkontaktierungen und Innenlagenanbindungen<br />
führen können.<br />
Daher muss ein bestmöglicher Schutz vor<br />
hohen Temperaturen für die Leiterplatte, die<br />
einzelnen Bauteile als auch für die Durchkontaktierungen<br />
im Produktionsprozess erzielt werden.<br />
Die Max Steier GmbH & Co. KG zertifiziert<br />
nach DIN 9001:2008 und ISO/TS 16949:2009<br />
und liefert passgenaue, selbstklebende Klebepunkte,<br />
die einen optimalen Schutz vor hohen<br />
Temperaturen während des Lötprozesses ermöglichen<br />
und sich nach dem Prozess rückstandsfrei<br />
entfernen lassen.<br />
Nicht nur hohe Temperaturen können Funktionsschäden<br />
hervorrufen, sondern auch elektrostatische<br />
Aufladungen (ESD, Electrostatic<br />
Discharge) der Materialien, die am Verarbeitungsprozessen<br />
beteiligt sind. Je kleiner das Bauteil,<br />
desto geringer ist die Verträglichkeit gegenüber<br />
eines Spannungsimpulses durch elektrostatische<br />
Entladungen. Um auch hier ein Maximum<br />
an Verarbeitungssicherheit zu ermöglichen,<br />
bietet Max Steier verschiedene ESD-gerechte<br />
Selbstklebeprodukte für den Bestückungsprozess,<br />
u.a. Gurtverbinder, Gurteinfädler und<br />
Gurtverschließer. Mit Einsatz dieser Produkte<br />
werden statische Aufladungen und damit mögliche<br />
zerstörende Entladungsprozesse an Bauteilen<br />
weitestgehend vermieden.<br />
Elektronische Bauteile werden zunehmend<br />
in Produkten eingesetzt, die mehr und mehr<br />
Bereiche des täglichen Lebens berühren. Unabhängig<br />
davon, ob aus den Branchenbereichen<br />
Automobil, Maschinenbau, Unterhaltungselektronik,<br />
Kommunikationstechnik, Mess- und<br />
Regeltechnik – ganz selbstverständlich steigt<br />
damit auch die Erwartung der kaufenden Kunden<br />
nach höchster Qualität. Und das gerade<br />
in Bereichen, die sich direkt auf das Wohl des<br />
Einzelnen auswirken, z.B. in der Medizintechnik.<br />
Ebenso selbstverständlich steht hierbei die<br />
Produktsicherheit im Fokus, sowohl die sofortige<br />
als auch die Langzeitfunktionalität betreffend.<br />
Fortschreitende Miniaturisierung<br />
Mit der fortschreitenden Miniaturisierung<br />
sowohl elektronischer Bauteile als auch deren<br />
Träger (Leiterplatten) steigen auch die Anforderungen<br />
an die Qualität der Produktionsprozesse.<br />
Des Weiteren ist zu berücksichtigen, dass<br />
Umweltvorschriften stringenter werden, um so<br />
Belastungen für die Umwelt trotz steigenden<br />
Einsatzes elektronischer Geräte so gering wie<br />
möglich zu halten.<br />
Der Übergang zu bleifreien Lötprozessen<br />
geht einher mit deutlich erhöhten Löttemperaturen.<br />
Lagen diese ursprünglich bei bis zu<br />
Das Agilis Tray Magazin (ATM) ist<br />
das neuste Familienmitglied der smarten<br />
und benutzerfreundlichen Agilis-Feeder.<br />
Das kompakte und verstellbare ATM ist in<br />
der Lage, bis zu acht JEDEC Trays zu verarbeiten.<br />
Er ist die richtige Wahl für diese Anzahl<br />
von Trays im Low-to-Medium-Bereich. Das<br />
ATM hat alle Features, die für Agilis-Anwender<br />
bereits selbstverständlich sind: einfache<br />
Offline-Vorbereitung der Teile, einzigartiger ID<br />
Chip, welcher Verwechslungen vermeidet, und<br />
intuitives Bedienerpanel zur schnellen Wiederauffüllung.<br />
Kombiniert mit dem Agilis-Smart-<br />
Bin-System, welches papierloses Rüsten und<br />
Rüstwechselanweisungen für Tape- und nun<br />
auch Stangenbauteilen ermöglicht, ergibt<br />
sich für die Branche eine Materialmanagement-Lösung<br />
zu niedrigsten Umrüstkosten.<br />
Mycronic GmbH<br />
www.mycronic.com<br />
Max Steier GmbH & Co. KG<br />
www.steier.de<br />
Neuentwicklung der Agilis-Feeder-Technologie<br />
3/<strong>2016</strong><br />
31
Rund um die Leiterplatte<br />
Innovative Schnellspannschablone für<br />
QuattroFlex-Rahmen<br />
• Die Niederhalterleisten und Rändelschrauben/Klemmhebel<br />
der<br />
QuattroFlex-II Rahmen entfallen<br />
und werden nicht mehr benötigt<br />
• Schnellstes Einlegen in den Rahmen<br />
auch ohne Ladestation<br />
• Die Venturidüse des QuattroFlex<br />
Rahmens kann optional mit einem<br />
Rückschlagventil aufgerüstet werden.<br />
Die Schablone bleibt so über<br />
einen gewissen Zeitraum auch<br />
ohne Druckluft gespannt<br />
Aktuell wird die Schablone in der<br />
Version 565 x 565 mm für Rahmen<br />
der Größe 584 x 566 mm<br />
angeboten.<br />
„Das Feedback von Kunden und<br />
Inter essenten auf der SMT Messe<br />
war hervorragend. Bei entsprechender<br />
Nachfrage können wir<br />
uns gut vorstellen, BECsnap-QF<br />
auch im Rechteckformat, ausgelegt<br />
für den Einsatz in einem größeren<br />
Rahmen, anzubieten“, erklärt<br />
Claudia Müller, Vertrieb.<br />
Becktronic GmbH<br />
www.becktronic.de<br />
Nach Einführung der Schablone<br />
BECsnap für VectorGuard präsentierte<br />
die Becktronic GmbH auf der<br />
diesjährigen SMT Hybrid Packaging<br />
die bewährte BECsnap-Schablone<br />
nun auch für den Einsatz in QuattroFlex-Rahmen<br />
bzw. baugleichen<br />
Stencilman- und TensoFrame-<br />
Rahmen.<br />
Die Schablone BECsnap-QF<br />
ist ähnlich VectorGuard mit einem<br />
Aluminiumprofil eingefasst und bietet<br />
dadurch gegenüber einer klassischen<br />
Randlochung eine Vielzahl<br />
von Vorteilen.<br />
Vorteile der BECsnap<br />
• Verletzungsgefahr durch scharfe<br />
Kanten eliminiert<br />
• Erhöhte Stabilität der Schablone<br />
• Keine Beschädigungen oder Knicke<br />
in der Schablone durch die<br />
Handhabung<br />
• Optimale Spannung mit bis zu<br />
9 bar möglich<br />
• Auch dünne Schablonen ≤ 100µm<br />
lassen sich problemlos spannen,<br />
kein Ausreißen des Schablonenrandes<br />
Kompakter Bestückungsautomat<br />
180 Feeder-Spuren auf gerade<br />
einmal einem Quadratmeter<br />
Standfläche – der neue Bestückungsautomat<br />
Fox der Essemtec<br />
AG ist optimal geeignet für<br />
den Einsatz in engen Produktionshallen<br />
und passt auch durch<br />
normale Türen.<br />
Obwohl der Fox nur 88 cm lang<br />
und 109 cm breit ist, kann das<br />
Platzwunder Leiterplatten bis 406<br />
x 305 mm verarbeiten. Dabei werden<br />
Komponenten von 0201 bis<br />
33 x 80 mm mit einer Leistung von<br />
4500 Komponenten pro Stunde<br />
(IPC 8950A) platziert. Zudem kann<br />
der Fox mit einem Dispenser für<br />
Kleber oder Lotpaste ausgestattet<br />
werden, womit sich auch mühelos<br />
2.5D-Baugruppen fertigen lassen.<br />
Bei der Entwicklung des Fox<br />
wurde besonders darauf geachtet,<br />
dass der Produktwechsel<br />
auf dieser kompakten Maschine<br />
schnell und einfach möglich ist.<br />
Die hohe Feeder-Anzahl sorgt<br />
dafür, dass viele unterschiedliche<br />
Komponenten direkt verfügbar<br />
sind. Das rasche, intuitive<br />
Einlernen von Komponenten und<br />
Einlesen von CAD-Daten wird<br />
durch die bewährte und durchdachte<br />
ePlace-Software ermöglicht.<br />
Linearmotoren und Mineralguss<br />
machen den Fox extrem stabil,<br />
wartungsarm und langlebig.<br />
Essemtec AG<br />
cav@essemtec.com<br />
www.essemtec.com<br />
32 3/<strong>2016</strong>
Mechanische Komponenten<br />
SMD-Kühlkörper für<br />
die automatische<br />
Bestückung<br />
Kompakte Niedrigprofil-SMD-Kühlkörper speziell<br />
für die gängigsten Halbleitergehäuse in Tape-Reel-<br />
Verpackung für automatische Platinenbestückung<br />
Eines für alles –<br />
Das T-SCOPE Videoendoskopie-System,<br />
portabel oder stationär<br />
Die Niedrigprofil-SMD-Kühlkörper von CTX zeichnen sich durch ihre<br />
abgespreizten Flügelflächen und ihre geringe Bauhöhe aus<br />
SMD-Bauteile für die Bestückung<br />
von Leiterplatten bestehen<br />
immer häufiger nicht mehr nur aus<br />
einer Logikschaltung, sondern enthalten<br />
zunehmend auch Ansteuerungen<br />
und Leistungsteile. Entsprechend<br />
viel Wärme entwickeln sie im<br />
Betrieb. Um die Funktionsfähigkeit<br />
der SMD-Bauteile und damit der Platine<br />
zu erhalten, muss diese Wärme<br />
schnellst möglich abgeführt werden.<br />
Die kompakten Niedrigprofil-<br />
SMD-Kühlkörper aus dem Standard-<br />
Portfolio von CTX sind speziell auf<br />
die Anforderungen der gängigen<br />
Halbleitergehäuse-Bauformen<br />
D-PAK (TO-252), D²PAK (TO-263)<br />
und D³PAK (TO-268) zugeschnitten.<br />
CTX liefert sie in Tape&Reel-<br />
Verpackung für die automatische<br />
Bestückung der Platine oder auf<br />
Wunsch als Schüttgut für die manuelle<br />
Montage.<br />
Ideale Lösung<br />
Eine ideale Lösung sind gestanzte<br />
Niedrigprofil-SMD-Kühlkörper<br />
mit abgespreizten Flügelflächen.<br />
Dank ihrer geringen Bauhöhe eignen<br />
sie sich besonders für die gängigen<br />
kompakten Halbleitergehäuse<br />
D-PAK (TO-252), D²PAK (TO-263)<br />
und D³PAK (TO-268). Die Flügelflächen<br />
sorgen für eine große Oberfläche<br />
und damit für eine effektive<br />
Abführung der entstehenden Verlustleistung.<br />
Automatische Bestückung<br />
Kühlkörper für SMD-Bauteile wirken<br />
durch indirekte Kühlung. Sie<br />
werden nicht auf das zu kühlende<br />
Bauteil, sondern wie das SMD-<br />
Bauteil selbst, direkt auf die Kupferfläche<br />
der Leiterplatte gelötet.<br />
Diese indirekte Kühlung hat einen<br />
großen Vorteil für den Prozess der<br />
Leiterplattenbestückung, denn die<br />
als Tape&Reel verpackten SMD-<br />
Kühlkörper können ebenso wie die<br />
SMD-Bauteile automatisch verarbeitet<br />
werden.<br />
Neben den Niedrigprofil-SMD-<br />
Kühlkörpern bietet CTX ein breites<br />
Portfolio an weiteren Standard-<br />
SMD-Kühlkörpern in diversen Formen<br />
sowie auf Wunsch auch in<br />
anwendungsspezifischen Ausführungen<br />
an.<br />
CTX Thermal Solutions GmbH<br />
info@ctx.eu, www.ctx.eu<br />
3/<strong>2016</strong> 33<br />
KARL STORZ GmbH & Co. KG,<br />
Mittelstraße 8, 78532 Tuttlingen/Germany<br />
www.karlstorz.com
Löt- und Verbindungstechnik<br />
Dampfphasenvakuum-Lötanlage mit<br />
Inline-System und Doppelspurtransport<br />
Die Asscon Systemtechnik Elektronik<br />
GmbH präsentierte auf der<br />
SMT/Hybrid/Packaging ihr aktuelles<br />
Produktportfolio an Vakuum-<br />
Lötanlagen, die auf modernsten<br />
patentierten Löttechnologien basieren<br />
und höchste Lötqualität bieten.<br />
Dazu gehören die Modelle VP800<br />
vacuum, VP6000 und VP7000.<br />
Highlight ist das neue Multivakuum-Inline-Lötsystem<br />
VP7000<br />
mit Doppelspurtransport.<br />
Die VP7000 ist eine werkstückträgerlose<br />
Anlage für das Dampfphasenvakuum-Löten.<br />
Das System eignet<br />
sich für die lunkerfreie Serienfertigung<br />
hochkomplexer Baugruppen<br />
inklusiv 3D-MID im Dauerbetrieb<br />
(24/7) mit Void-Raten unter<br />
einem Prozent ebenso wie für die<br />
Kleinserienproduktion mit höchsten<br />
Qualitätsansprüchen. Das Besondere<br />
an der neuen Doppelspurtransport-Anlage<br />
ist der im Vergleich zur<br />
Einfachspurtransport-Variante um<br />
65% höhere Durchsatz. Gegenüber<br />
klassischen Konvektions-Lötmaschinen<br />
ist die elektrische Anschlussleistung<br />
mit 25 kW/h um das Zweibis<br />
Dreifache niedriger. Der durchschnittliche<br />
Stromverbrauch liegt<br />
bei 5,5 kW und ist damit 150% bis<br />
200% geringer.<br />
Weitere Vorteile<br />
Die VP7000 Doppelspurtransport<br />
verarbeitet Baugruppen<br />
mit Abmessungen (L x B) bis zu<br />
620 x 450 mm bei Einfachspurtransport<br />
bzw. 620 x 260 mm bei<br />
Doppelspurtransport. Weitere Vorteile<br />
sind symmetrische und asymmetrische<br />
Transportbänder, die<br />
zusätzliche Kühlung, insbesondere<br />
bei massiven Produkten, und keine<br />
Ausfallzeiten bei Produktwechsel.<br />
Zudem sorgt das Stiftkettentransportsystem<br />
für hohen Durchsatz.<br />
Da das Vakuum bei Bedarf deaktiviert<br />
werden kann, lässt sich das<br />
System auch als Standard-Inline-<br />
Dampfphasensys tem verwenden.<br />
Asscon GmbH<br />
www.asscon.de<br />
150.000 Dots pro Stunde, 3D-Dispensapplikationen und Vieles mehr<br />
auf gerade einmal einem Quadratmeter Standfläche – die neue Spider<br />
der Essemtec AG ist ein wahres Kraftpaket.<br />
Trotz geringer Abmassen (88 cm lang und 109 cm breit) vereint sie<br />
hohe Funktionalität und Flexibilität. Funktional zum Einen, weil neben<br />
der Durchführung von Highspeed-Anwendungen mit bis zu 150.000 Dots<br />
pro Stunde und technisch anspruchsvollen 3D-Dispens anwendungen<br />
auch ein ausgesprochen breites Prozessspektrum von Lotpasten jetten<br />
bis FC Underfill abgebildet werden kann. Flexibel zum Anderen, weil<br />
Ventile dank eines durchdachten Wechselkonzepts schnell ausgetauscht<br />
werden können und die Spider kompatibel mit Jet-, Schrauben-,<br />
und Zeit/Druck-Ventilen ist.<br />
Wegen ihres geringen Platzbedarfs kann die Spider leicht in engen<br />
Produktionshallen eingesetzt werden, ihr kurzes Längenmaß ermöglicht<br />
sogar den Transport durch Standardtüren. Linearmotoren und Mineralguss<br />
machen die Spider extrem stabil, wartungsarm und langlebig.<br />
Essemtec AG<br />
www.essemtec.com<br />
Kompakter Highspeed-Jetter und Dispenser<br />
34 3/<strong>2016</strong>
Löt- und Verbindungstechnik<br />
Oberflächenbehandlung mit dem Plasmastift<br />
Bauteile oder Baugruppen in weiteren Schritten<br />
beschichtet, verklebt oder vergossen werden<br />
sollen, kann es zu Verbindungsschwierigkeiten<br />
der einzelnen Materialien kommen. Denn<br />
unterschiedliche Materialien haben unterschiedliche<br />
Oberflächenspannungen.<br />
Mit dem handlichen PlasmaPen PP 1011 werden<br />
bei Atomsphärendruck Oberflächen aktiviert,<br />
gereinigt und dekontaminiert. Das mobile<br />
Basisgerät wird mit Argongas betrieben, kann<br />
aber durch einfachen Wechsel des Elektrodenkopfes<br />
auch Molekulargase, wie Stickstoff, oder<br />
Druckluft einsetzen. Die Oberflächenmodifizierung<br />
wird durch die Plasmaaktivierung punktgenau<br />
und selektiv genau dort erreicht, wo nötig.<br />
Daraus resultiert eine optimierte Benetzbarkeit<br />
der bearbeiteten Oberflächen. Weiter ermöglicht<br />
der PlasmaPen PP 1011 eine Behandlung<br />
von komplizierten Oberflächenstrukturen,<br />
wie schmalen Spalten, Kapillaren oder feinsten<br />
Bohrungen.<br />
Plasma ist in vielen Industriebranchen eine<br />
Querschnittstechnologie. Aber auch in vielen wissenschaftlichen<br />
Laboren ist Plasma ein unverzichtbares<br />
Werkzeug zur Oberflächenbehandlung.<br />
Plasmatechnologie kommt überall dort<br />
zum Einsatz, wo Qualität, Produktivität; Langlebigkeit;<br />
Nachhaltigkeit, Präzision und Flexibilität<br />
wichtig sind.<br />
Vorteile des PlasmaPen PP 1011:<br />
Die Werner Wirth GmbH ist seit mehr als 40<br />
Jahren auf Verbindungstechnik und Komponentenschutz<br />
spezialisiert. Das Planungs- und Entwicklungsteam<br />
bietet integrierte Lösungen, die<br />
für neue Denkansätze sorgen und innovative<br />
Produkte ermöglichen. So beschäftigt man sich<br />
mit der Oberflächenbehandlung mittels Atmosphärendruckplasma.<br />
Fakt ist, dass immer mehr Materialien mit<br />
unterschiedlichen Oberflächeneingenschaften<br />
miteinander verbunden werden müssen, Kunststoffe,<br />
Metalle, Glas usw., die eigentlich gar<br />
nicht verbunden werden können. Wo immer<br />
• kompakt und mobil<br />
• einfache Handhabung<br />
• großes Anwendungsspektrum<br />
• Oberflächenaktivierung<br />
• feinste Oberflächenreinigung<br />
• Dekontamination<br />
• Behandlung von temperaturempfindlichen<br />
Materialien<br />
• komplizierte Oberflächen und schwierig erreichbare<br />
Areale möglich<br />
• kleinflächige Anwendung<br />
• Betrieb mit Edel- oder Molekulargasen<br />
• einfache Prozessintegration<br />
Werner Wirth GmbH<br />
www.wernerwirth.de<br />
LED-Belichtungssystem für den industriellen Einsatz<br />
Das neue ilumCURE industrial ist ein USBgesteuertes<br />
LED-Belichtungssystem zum reproduzierbaren<br />
Aushärten von UV-Klebstoffen mit<br />
hoher Intensität bei einer Wellenlänge von 365<br />
bis 440 nm. In automatisierten Fertigungsprozessen<br />
werden bis zu 127 ilumCURE-Geräte<br />
individuell von einem PC aus angesteuert, um<br />
punktförmige oder flächige Belichtungen mit<br />
einstellbarer Intensität und variabler zeitlicher<br />
Dauer durchzuführen.<br />
Die Betriebszustände der Geräte lassen<br />
sich aus der Ferne überwachen, um Unregelmäßigkeiten<br />
in der automatisierten Produktion<br />
zu erkennen. Reproduzierbare Aushärtevorgänge<br />
werden mit einer controllergesteuerten<br />
LED-Strom-Messung und der<br />
Erkennung von Übertemperaturen sichergestellt.<br />
Die Langlebigkeit der Geräte wird durch<br />
ein robustes Aluminiumgehäuse, ein optimales<br />
Wärmemanagement und einen elektronischen<br />
Überspannungsschutz gewährleistet.<br />
Die Geräte der ilumCURE-industrial-Serie<br />
sind durch das erhältliche Zubehör in hohem<br />
Maße an bestehende Produktionsumgebungen<br />
anpassbar. Das bereitgestellte Software Development<br />
Kit ermöglicht die unkomplizierte Integration<br />
der Geräteansteuerung in prozessspezifischen<br />
Automatisierungsprogramme.<br />
IMM Photonics GmbH<br />
www.imm-photonics.de<br />
3/<strong>2016</strong><br />
35
Löt- und Verbindungstechnik<br />
Nicht nur flexibel, sondern auch vollautomatisch<br />
Die konsequent auf ein Wechselkopfprinzip<br />
hin entwickelte 56er<br />
Serie erlaubt einen Bondkopfwechsel<br />
in unter 2 Minuten<br />
Diese Produktionslösung bietet alle Features eines vollautomatischen Produktionsequipments.<br />
Dazu kommen Pull- und Schertestköpfe für alle angebotenen Bondverfahren<br />
F&S BONDTEC<br />
Semiconductor GmbH<br />
http://www.fsbondtec.at<br />
Flexibilität muss nicht zwingend<br />
bedeuten, Abstriche in anderen<br />
Bereichen hinzunehmen. Die 56er<br />
Serie ist eine vollwertige Produktionslösung,<br />
die es mit jedem Vollautomaten<br />
hinsichtlich Programmierbarkeit<br />
und Ablaufsteuerung aufnehmen<br />
kann. Neben einem intuitiv<br />
zu bedienenden Single-Bond-<br />
Modus zum Setzen von Einzelbonds<br />
(manuell oder automatisch),<br />
sind Multi-Wire- und Repair-Modus<br />
verfügbar. Während der Multi-Wire<br />
Modus für das Bonden von kompletten<br />
Bauelementen (auch in Matrix-<br />
Anordnung) genutzt wird, erlaubt<br />
der Repair-Modus eine temporäre<br />
Verschiebung von Bondstellen und<br />
Parameteranpassung, ohne das<br />
Ursprungsprogramm zu verändern.<br />
Programmierbar<br />
Alle Bondparameter sind programmierbar<br />
für beliebig viele Bonds oder<br />
Bumps, inklusive Bondkraftrampen<br />
und Ultraschall-Burst zur Unterstützung<br />
der Reinigungsphase im Bondprozess.<br />
Programmierte Drähte werden<br />
schematisch auf dem Bildschirm<br />
angezeigt, können per Maus einzeln<br />
oder gruppiert ausgewählt werden<br />
und lassen sich sogar live im Kamerabild<br />
in Ihrer Position feinjustieren.<br />
Zahlreiche programmierbare Loopformen<br />
mit grafischer Anzeige zu<br />
den Auswirkungen der teils komplexen<br />
Parameter erleichtern die<br />
Loopgestaltung erheblich. In Verbindung<br />
mit dem an jeder Stelle<br />
im automatischen Bondablauf einschaltbaren<br />
Step-Modus wird für<br />
jeden Anwender nachvollziehbar,<br />
was die Maschine an welcher Stelle<br />
tut und welche Auswirkungen Parametereinstellungen<br />
haben.<br />
Damit findet jeder Anwender eine<br />
optimale Arbeitsstrategie Die neben<br />
manueller Justierung ebenfalls verfügbare<br />
automatische Bilderkennung<br />
und Justage wurde komplett überarbeitet<br />
und durch eine leistungsfähige<br />
Asoss Vision Software ersetzt.<br />
Jeder Bondkopf enthält eine Miniatur-Farbkamera<br />
mit angepasster<br />
Optik für die jeweils optimale Vergrößerung<br />
– immer fix und fertig<br />
ausgerichtet zur Positionierung<br />
des Bondwerkzeugs (Kamera-Offset)<br />
für schnellstmöglichen Kopfwechsel.<br />
◄<br />
36 3/<strong>2016</strong>
Speicherprogrammierung<br />
Programmiertechnologie<br />
Data I/O erhält weitere Awards<br />
in Asien<br />
Auf der Messe NEPCON Shanghai Ende April <strong>2016</strong> erhielt Data I/O für seine<br />
Programmiertechnologie LumenX den SMT China Vision Award sowie den<br />
EMAsia Innovation Award in der Kategorie Programmierung<br />
NEU & EINZIGARTIG:<br />
Unsere Serie 58<br />
Perfekt für Klein- und Mittelserien<br />
1 Draht pro Sekunde<br />
Wechselbare Bondköpfe für alle<br />
Drahtbondverfahren<br />
Desktop-Bonder mit der Qualität<br />
eines automatischen Drahtbonders<br />
Vertreter des Magazins SMT China übergaben<br />
im Rahmen einer feierlichen Zeremonie auf der<br />
diesjährigen NEPCON in Shanghai den Award<br />
für die neue Programmiertechnologie LumenX<br />
an Data I/O Corp.<br />
SMT China<br />
Die Fachzeitschrift lobt diesen Preis seit 2007<br />
jährlich für innovative SMT-Technologie aus,<br />
die Chinas Elektronikindustrie wachsen lässt.<br />
Außerdem wurde der EMAsia Innovation Award<br />
an Mitarbeiter von Data I/O China übergeben.<br />
Erstmals in 2006 aufgelegt, zeichnet dieses<br />
Programm in den asiatischen Märkten innovative<br />
Produktexzellenz für höchste Qualität und<br />
Technologiefortschritt aus.<br />
Das ist in Folge bereits der dritte und vierte<br />
Preis für die revolutionäre Technologie LumenX.<br />
„Wir sind hocherfreut darüber, dass unsere<br />
LumenX-Programmierplattform auch in Asien<br />
mehrfach ausgezeichnet wurde”, sagte Ching Ma,<br />
General Manager bei Data I/O China. „LumenX<br />
liefert mit beeindruckender Geschwindigkeit<br />
und höchster Datensicherheit genau das, was<br />
unsere Kunden fordern: Die kostengünstige und<br />
leistungsstarke Programmierung der neue sten<br />
Generation von besonders großen High-Density-Modulen<br />
wie embedded Multimediakarten<br />
(eMMC).”<br />
Data I/O Corp.<br />
www.data-io.de<br />
F&S BONDTEC GmbH<br />
Industriezeile 49a<br />
A-5280 Braunau am Inn, Austria<br />
T: +43.7722.67052.8270<br />
F: +43.7722.67052.8272<br />
Mail: info@fsbondtec.at<br />
www.fsbondtec.at<br />
3/<strong>2016</strong> 37
Lasertechnik<br />
Anwendungsorientierte Systemlösungen im<br />
Brennpunkt des Interesses<br />
das Präzisionsschneiden von Glas<br />
und Saphir mit Ultrakurzpulslasern<br />
vorzustellen“, kommentiert Thomas<br />
Merk, CEO & Präsident von ROFIN.<br />
Innovative Lasertechnologie für<br />
neue Anwendungsfelder<br />
Mit CO 2 -, Faserlasern, Festkörperlasern,<br />
Ultrakurzpulslasern oder<br />
Dioden lasern bietet Rofin ein breites<br />
Portfolio an Lasern und damit alle<br />
entscheidenden Schlüsseltechnologien<br />
für die industrielle Lasermaterialbearbeitung<br />
an. Das Spektrum<br />
reicht von industrieüblichen Laserstrahlquellen<br />
bis hin zu kompakten<br />
Systemlösungen. Die Anwendungsgebiete<br />
von Rofin-Lasern sind so<br />
vielfältig wie die Produkte. Laser von<br />
Rofin produzieren im Automobil- und<br />
Flugzeugbau, in der Elektronik- und<br />
Halbleiterfertigung, im Maschinenbau,<br />
in der Medizintechnik, in der<br />
Photovoltaik, in der Verpackungsoder<br />
Kunststofftechnik, im Werkzeug-<br />
und Formenbau aber auch<br />
in der Schmuckindustrie. Ob beim<br />
Einsatz von Hochleistungs lasern<br />
in rauen Industrieumgebungen,<br />
filigranen Laseranwendungen im<br />
μm-Bereich oder Lasermarkierungen<br />
auf unterschiedlichsten Materialien<br />
– ROFIN deckt alle Kundenanforderungen<br />
im Bereich der Lasertechnologie<br />
optimal ab<br />
Lasermarkier-Tischsystem für die<br />
industrielle Serienproduktion<br />
Mit dem EasyMark bietet Rofin<br />
ein äußerst kompaktes Tischsystem<br />
zum Lasermarkieren und -gravieren<br />
sowie zum Schneiden dünner<br />
Bleche. Das Einsatzfeld reicht<br />
dabei von der Einzelproduktion mit<br />
manueller Beladung bis zur automatischen<br />
Produktion kleinerer<br />
und mittlerer Serien. Für beide Einsatzbereiche<br />
gibt es nun hilfreiche<br />
Zusatzausstattungen.<br />
Mit der optionalen AutoLock-Funktion<br />
lässt sich die Türe während des<br />
Markierprozesses verriegeln. Unbeabsichtigte<br />
Unterbrechungen, etwa<br />
durch versehentliches Eingreifen<br />
eines Bedieners werden so zuverlässig<br />
verhindert. Dies ist insbesondere<br />
bei sicherheitsrelevanten<br />
Beschriftungsvorgängen, wie dem<br />
Aufbringen von Produktident- oder<br />
Sicherheitscodes, unverzichtbar. In<br />
der Losfertigung von Produkten, z.B.<br />
für die Medizintechnik, die Automo-<br />
Der flexible Laserarbeitsplatz MPS Compact<br />
Seit mehr als 40 Jahren legt Rofin<br />
bei der Weiterentwicklung der Lasertechnologie<br />
stets den Fokus auf<br />
die Anwendung und bietet weltweit<br />
eines der umfassendsten Produktportfolios<br />
für die ganze Bandbreite<br />
der industriellen Lasermaterialbearbeitung.<br />
Auf der diesjährigen<br />
LASYS, der internationalen Fachmesse<br />
für Systemlösungen in der<br />
Lasermaterialbearbeitung in Stuttgart,<br />
stellte Rofin wieder anwendungsorientierte<br />
Systemlösungen<br />
in den Mittelpunkt.<br />
Einfach und unkompliziert<br />
Mit dem erstmals vorgestellten<br />
Handschweißlaser Performance<br />
Unlimited präsentierte man, wie einfach<br />
und unkompliziert lange oder<br />
sperrige Teile, wie sie beispielsweise<br />
bei der Herstellung von chirurgischen<br />
Instrumenten bzw. Endoskopen<br />
zu finden sind, geschweißt werden<br />
können. Daneben zeigte Rofin<br />
das Präzisionsschweißen von Mikrokonturen<br />
an seinem flexiblen Laserarbeitsplatz,<br />
dem MPS Compact, mit<br />
dem Langpuls-Faserlaser StarFiber<br />
P. An der Laserarbeitsstation CombiLine<br />
Basic konnten Messebesucher<br />
das Laserbeschriften von<br />
Freiformoberflächen live erleben.<br />
Eine Auswahl an Laserstrahlquellen<br />
über die ganze Breite der Technologien<br />
– angefangen bei Pikosekunden-<br />
und Femtosekundenlasern,<br />
über Sealed-off-CO 2 -Laser<br />
niedriger Leistung sowie Diodenlaser<br />
und Hochleistungsfaserlaser<br />
– rundeten das Angebot an Laserlösungen<br />
ab.<br />
„Wir freuen uns darauf, auch<br />
in diesem Jahr in Stuttgart mit<br />
unseren Kunden und Anwendern<br />
ins Gespräch zu kommen und ihnen<br />
unsere Produktneuheiten sowie<br />
unsere Anwendungslösungen wie<br />
Laserarbeitsstation CombiLine Basic<br />
38 3/<strong>2016</strong>
EasyMark mit Autolock-Funktion<br />
Funktionsweise der TTL-Kamera<br />
bil- oder Luftfahrtindustrie kann ein<br />
unvollständiger Beschriftungsschritt<br />
sonst zum Verlust der gesamten<br />
Charge führen.<br />
Die optionale mini-SPS-Schnittstelle<br />
erweitert die Möglichkeiten zur<br />
Integration des EasyMarks in automatisierte<br />
Fertigungslinien. Ergänzend<br />
zum passiven Standardinterface<br />
stellt die Mini-SPS Schnittstelle<br />
aktiv Signale zur engeren Integration<br />
in automatisierte Fertigungsprozesse,<br />
etwa zur Teileerkennung,<br />
bereit.<br />
Wertvolle Werkstücke und insbesondere<br />
Unikate dulden keinen<br />
Fehlversuch beim Beschriften,<br />
Ersatz ist teuer oder gänzlich<br />
unmöglich. Hier hilft die SmartView<br />
Option, indem sie ein Realbild des<br />
eingelegten Werkstücks einblendet.<br />
So kann das Gravurlayout bis auf<br />
ca. 30 µm genau ausgerichtet werden.<br />
Sind die Anforderungen an die<br />
Genauigkeit noch höher, steht eine<br />
Präzisionskamerabeobachtung via<br />
TTL Kamera „Through-the-Lense“<br />
für die hochpräzise Positionierung<br />
bis auf 1 µm zur Verfügung.<br />
Die neuen Zusatzoptionen erweitern<br />
das Einsatzfeld von Rofins<br />
EasyMark deutlich. Das Lasermarkiersystem<br />
eignet sich so auch für<br />
branchenspezifische Anwendungen<br />
mit besonderen Anforderungen.<br />
Rofin-Baasel Lasertechnik<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.rofin.de<br />
Neuer Laser-Ablenkkopf mit volldigitaler Regelung ist schnell und genau<br />
Mit dem neusten Modell der<br />
Superscan-Reihe eröffnet Raylase<br />
neue Möglichkeiten in der<br />
Laser-Materialbearbeitung. Bei<br />
einem Arbeitsabstand von nur<br />
250 mm führt der Superscan V<br />
einen Laserstrahl mit bis zu 14 m/s<br />
durch das Bearbeitungsfeld und<br />
erreicht dank leichter Spiegelsubstrate,<br />
starker Galvanometer und<br />
einer neuen Endstufentechnologie<br />
enorme Beschleunigungen für<br />
scharfe Ecken. Dabei verbraucht<br />
er deutlich weniger Leistung als<br />
vergleichbare Modelle, bleibt damit<br />
erstaunlich kühl und reduziert so<br />
die wärmbedingte Drift.<br />
Die volldigitale Regelungselektronik<br />
bietet eine ausgezeichnete<br />
Dynamik und kontinuierliche<br />
Überwachung der Spiegelposition<br />
sowie deren Geschwindigkeit und<br />
Temperatur. Je nach eingesetztem<br />
Protokoll (SL2-100 oder XY2-<br />
100) kann der Superscan V seine<br />
Spiegel mit bis zu 20 Bit Auflösung<br />
positionieren, dies entspricht<br />
einem Winkel von 0,76 µrad. Die<br />
mittlere Wiederholgenauigkeit liegt<br />
zudem unter 0,4 µrad. Durch die<br />
enorme Beschleunigung und Maximalgeschwindigkeit<br />
der digitalen<br />
Galvanometer kann der Superscan<br />
V sogar Laserjobs mit scharfen<br />
Ecken extrem schnell, genau und<br />
präzise ausführen.<br />
Die neue SP-ICE-3-Steuerkarte<br />
von Raylase ist für die digitale<br />
Ansteuerung des Superscan<br />
V ideal geeignet. In dieser Kombination<br />
wird die Entwicklung selbst<br />
komplexer Lasersysteme mit variantenreichen<br />
Laserjobs oder Marking-and-Processing-on-the-Fly<br />
maßgeblich vereinfacht.<br />
Die Objektive und die leichtgewichtigen<br />
SiC-Scan-Spiegel sind<br />
für alle gängigen Lasertypen, Leistungsdichten,<br />
Brennweiten, Bearbeitungsfelder<br />
und Wellenlängen<br />
von 355 bis 10.600 nm erhältlich.<br />
Aktuell ist der Superscan V mit<br />
einer Eingangsapertur von 15 m<br />
erhältlich. Versionen mit 10 mm<br />
und weiteren Aperturen folgen in<br />
Kürze. Wie alle Superscan-Ablenkeinheiten<br />
besitzt auch dieser<br />
Scankopf Anschlüsse für Luft- und<br />
Wasserkühlung. Gern stellen die<br />
technischen Berater von Raylase<br />
die ideale Konfiguration für spezielle<br />
Anwendungen zusammen<br />
und entwickeln bei Bedarf eine<br />
maßgeschneiderte Lösung.<br />
Der Superscan V<br />
ist die richtige Wahl für verschiedenste<br />
Highend-Anwendungen<br />
der Laser-Materialbearbeitung,<br />
in denen höchste Genauigkeit<br />
gefordert ist. Diese wird durch<br />
die digitale Regelung der Spiegelpositionen<br />
jederzeit sichergestellt.<br />
Besonders Anwendungen<br />
wie das Markieren, Beschriften,<br />
Schweißen, Bohren oder Strukturieren<br />
von Halbleiter-Wafern,<br />
medizinischen Produkten und<br />
Sicherheitsmerkmalen von Dokumenten<br />
und Chipkarten profitieren<br />
von der Präzision und Geschwindigkeit<br />
des Superscan V.<br />
Raylase AG<br />
info@raylase.de<br />
www.raylase.de
Dienstleister<br />
BGA-Bestückung und Fertigung<br />
hochintegrierter Boards<br />
Elektronische Baugruppen werden ständig komplexer;<br />
immer mehr Funktionen gilt es auf immer<br />
weniger Platz unterzubringen. Hoch integrierte<br />
Platinen-Boards mit BGA-Bauteilen (Ball Grid<br />
Array) und verdeckten Anschlüssen an der Unterseite<br />
stellen die Elektronikfertigung und Qualitätsprüfung<br />
allerdings vor besondere Herausforderungen.<br />
Zudem sind Schnelligkeit beim Prototyping<br />
und reibungslose Abläufe gefragt, da für<br />
den Erfolg eines Elektronikprodukts oft eine möglichst<br />
rasche Markteinführung entscheidend ist.<br />
Der EMS-Dienstleister beflex electronic beweist<br />
sich hier als kompetenter und verlässlicher Partner<br />
– von der schnellen Prototypenfertigung bis<br />
zur Kleinserie.<br />
Ein Beispiel dafür liefert eine Baugruppe für eine<br />
Hochfrequenzanwendung, bestehend aus zwei<br />
uBGAs (ultrafine Ball Grid Arrays) mit 0,3-mm-<br />
Pitch und einem Balldurchmesser von jeweils 0,1<br />
mm. An der Bauteilunterseite befinden sich 63<br />
verdeckte Anschlüsse auf einer Fläche von 2,2<br />
auf 2,8 mm. Die HF-Platine besteht aus Rogers-<br />
Material. Für die Fertigung einer solchen Baugruppe<br />
reicht ein moderner Bestückungsautomat<br />
allein nicht aus, denn auch der Pastendruck, die<br />
Bestückungs genauigkeit, der Lötprozess und die<br />
Qualitätskontrolle müssen darauf ausgerichtet sein.<br />
Dabei ist der Pastendruck eine besondere Herausforderung:<br />
Für hohe Präzision sind hochwertige<br />
elektro polierte Stufenschablonen und eine hundertprozentige<br />
Pasteninspektion unerlässlich, z.B.,<br />
um bei kleinen, leichten Bauteilen den sogenannten<br />
Grabsteineffekt auszuschließen, der sich auch<br />
mit optischen Prüfverfahren nur schlecht erkennen<br />
lässt. Durch die bei beflex electronic üblichen<br />
Produktionsprozesse kann sich der Kunde hier auf<br />
hohe Qualität, flexible Abwicklung und erfreulich<br />
kurze Lieferzeiten verlassen.<br />
beflex electronic GmbH<br />
quickinfo@beflex.de<br />
www.beflex.de<br />
Viele Entwickler kennen das Problem komplizierterer<br />
Baugruppen in immer komplexeren<br />
Anlagen. Wie findet man eine einfache und<br />
Farbige Leiterplatten<br />
logische Unterscheidung? Eine Lösung gibt<br />
es bei Contag mit der Einrichtung von farbig<br />
unterschiedlichen Leiterplatten. Die Idee kam<br />
aus der Marketing-Abteilung bei einer Neufertigung<br />
des Schmetterlings CONny, des<br />
Markenzeichens von Contag. Sie sollten für<br />
besondere Anlässe farbig gestaltet sein. Einige<br />
Kunden haben die Idee sofort aufgegriffen<br />
und für besondere Entwicklungen Leiterplatten<br />
in besonderen Farben bestellt. „Sogar in<br />
Pink hatten wir bereits Aufträge“, hört man<br />
aus der Fertigung. Daher hat man eine ganze<br />
Reihe unterschiedlicher Farben ins Programm<br />
genommen. Hierbei orientiert man sich nicht<br />
an den üblichen Farbtabellen, sondern an<br />
dem, was auf den unterschiedlichen Materialien<br />
bestmöglich wirkt. Sogar bunte Leiterplatten<br />
werden produziert! Ab sofort können<br />
Kunden bei der Contag die Farb reihen anfragen.<br />
Die Lieferzeit wird dadurch nicht eingeschränkt.<br />
Die Contag AG erhofft sich mit der<br />
Aufnahme der Farbreihen eine Vereinfachung<br />
für die Entwickler bei der Zuordnung von komplexen<br />
Baugruppen.<br />
Contag AG<br />
www.contag.de<br />
40 3/<strong>2016</strong>
Dienstleister<br />
Simultaneous Engineering:<br />
Projektmanagement in Zeiten von Industrie 4.0<br />
Bild 1: Bei Industrie 4.0 denkt man gewöhnlich an die intelligente Fabrik, die Vernetzung einzelner<br />
Fertigungslinien, die vertikale Integration von der Fertigung bis hinauf ins oberste Management<br />
Die Komplexität von Produktentwicklungen<br />
nimmt stetig zu, denn<br />
mit Umsetzung des Industrie-4.0-<br />
Gedankens in die Praxis werden<br />
einzelne Komponenten immer intelligenter,<br />
unter anderem, um die vertikale<br />
Integration zu optimieren. In<br />
der Elektronikfertigung zum Beispiel<br />
entstehen kaum noch Komponenten<br />
ohne eingebaute „Intelligenz“.<br />
Gleichzeitig sollen sich die<br />
Entwicklungszeiten verkürzen. Beim<br />
Simultaneous Engineering werden<br />
Arbeitsabläufe, die traditionell nacheinander<br />
stattfinden, vermehrt parallel<br />
bearbeitet. Das heißt auch: Während<br />
eine elektronische Komponente<br />
noch im Entwicklungsstadium<br />
steckt, starten bereits Konstruktion<br />
und Entwicklung ihrer Fertigungslinie.<br />
Das stellt immense Herausforderungen<br />
ans Projektmanagement,<br />
aber auch das notwendige<br />
Knowhow verlagert sich.<br />
Bei Industrie 4.0 denkt man<br />
gewöhnlich an die intelligente Fabrik,<br />
die Vernetzung einzelner Fertigungslinien,<br />
die vertikale Integration von<br />
der Fertigung bis hinauf ins oberste<br />
Management und Ähnliches<br />
(Bild 1). In der Praxis setzt Industrie<br />
4.0 aber oft früher an als gemeinhin<br />
angenommen, also nicht erst,<br />
wenn die Fertigungsanlage steht,<br />
sondern bereits in deren Entwicklung.<br />
Das spürt die Firma Engmatec<br />
aus Radolfzell immer wieder.<br />
Das Unternehmen hat sich spezialisiert<br />
auf Entwicklung und Bau von<br />
Autorinnen<br />
Sabine Vormbaum<br />
Marketing Engmatec GmbH<br />
Dipl.-Ing. (FH) Nora Crocoll<br />
Redaktionsbüro Stutensee<br />
Bild 2: Engmatec hat sich auf Entwicklung und Bau von Prüfgeräten und Montageanlagen spezialisiert,<br />
überwiegend für elektronische Baugruppen und Produkte<br />
3/<strong>2016</strong><br />
41
Dienstleister<br />
Bild 4: Ein auf die individuellen Ansprüche angepasstes ERP-System<br />
hilft dabei, alle Schritte eines Projektes genau abzubilden<br />
Prüfgeräten und Montageanlagen,<br />
überwiegend für elektronische Baugruppen<br />
und Produkte, und gehört<br />
europaweit zu den größten Anbietern<br />
in diesem Bereich. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />
ist die Kombination<br />
von automatischen oder manuellen<br />
Montageprozessen mit integrierter<br />
End-of-Line-Prüftechnik.<br />
Die Prüftechnik gibt es als komplette<br />
Systemlinien oder auch als<br />
einzelne Systembausteine und<br />
Prüfgeräte. Durch den modularen<br />
Aufbau der Linien können Seriengeräte<br />
flexibel kombiniert und so<br />
kundenspezifische Lösungen realisiert<br />
werden.<br />
Chancen und Risiken<br />
Anders als zunächst gedacht, hat<br />
das Thema Industrie 4.0 starken Einfluss<br />
auf das Unternehmen, denn<br />
es setzt nicht erst bei der produzierenden<br />
Industrie an, sondern beeinflusst<br />
das Zusammenspiel zwischen<br />
Bild 3: Michael Kaltenbach,<br />
Vertriebsleiter bei Engmatec:<br />
„Industrie 4.0 setzt aus meiner<br />
Sicht früher an als viele<br />
glauben. Sie hat Einfluss<br />
auf Fertigungslinien von<br />
Produkten und das gesamte<br />
Projektmanagement“<br />
Entwicklern von Elektronikkomponenten<br />
und Herstellern von Fertigungslinien<br />
sowie Prüfgeräten. Das<br />
gilt speziell auch im Zusammenhang<br />
mit „Zukunftsthemen“ wie Elektromobilität,<br />
Fahrerassistenzsystemen,<br />
LED-Technologie oder bei Kommunikationssystemen.<br />
In der Elektronikfertigung muss<br />
sich Simultaneous Engineering oft<br />
nicht nur im eigenen Unternehmen<br />
umsetzen lassen, sondern es wird<br />
auch noch eine Abstimmung mit<br />
einem oder gar mehreren externen<br />
Dienstleistern notwendig. Während<br />
beispielsweise Unternehmen A noch<br />
eine neue Komponente entwickelt,<br />
arbeitet Unternehmen B bereits an<br />
der Planung und Konstruktion einer<br />
Fertigungslinie. „Diese Vorgehensweise<br />
birgt Chancen und natürlich<br />
auch Risiken“, weiß Michael Kaltenbach<br />
(Bild 3), Vertriebsleiter bei Engmatec.<br />
„Einerseits können wir bereits<br />
bei der Produktentwicklung beratend<br />
zur Seite stehen und darauf hinweisen,<br />
wenn sich bestimmte Produkteigenschaften<br />
in der Fertigungslinie<br />
nicht oder nur mit hohem Aufwand<br />
produzieren lassen. Andererseits<br />
müssen beide Seiten Änderungen<br />
frühzeitig und zuverlässig kommunizieren,<br />
damit es nicht zu bösen<br />
Überraschungen kommt.“<br />
Gute Organisation – das A und O<br />
Ein gutes Projektmanagement ist<br />
daher der Schlüssel zum Erfolg. Die<br />
Radolfzeller setzen hier auf ein an<br />
ihre individuellen Ansprüche angepasstes<br />
ERP-System, in dem sich<br />
alle Schritte eines Projektes genau<br />
abbilden lassen (Bild 4). So kann<br />
man jederzeit sehen, wo ein Projekt<br />
genau steht, wer woran arbeitet,<br />
welche Schritte abgeschlossen<br />
sind, welche als nächstes anstehen,<br />
welche Komponenten von Seiten<br />
des Einkaufs noch beschafft werden<br />
müssen usw. Selbstverständlich<br />
lässt sich ein Projekt damit auch<br />
aus wirtschaftlicher Sicht überwachen,<br />
damit die Kosten nicht aus<br />
dem Ruder laufen. Ebenso wichtig<br />
ist natürlich das eigentliche Projektteam,<br />
bestehend aus einem Projektleiter,<br />
Konstrukteuren und Software-<br />
Ingenieuren. Es wird bereits in der<br />
Angebotsphase zusammengestellt<br />
und später ggf. um zusätzliche Kollegen<br />
erweitert.<br />
Zuverlässige Dokumentation und<br />
Kommunikation<br />
Damit an der Schnittstelle zum<br />
Komponentenhersteller alles reibungslos<br />
abläuft, ist zudem eine<br />
gute Dokumentation und Kommunikation<br />
notwendig. Hierbei helfen<br />
sogenannte Reports. Die Projektleiter<br />
von Auftraggeber und Kunden<br />
stimmen sich dabei in regelmäßigen<br />
Webmeetings ab. (Bild 5). Je<br />
nachdem nehmen auch weitere Mitarbeiter<br />
aus den einzelnen Unternehmen<br />
teil. Hier wird der Projektstand<br />
ebenso besprochen wie die<br />
anstehenden Tasks und eventuelle<br />
Änderungen. Gleichzeitig wird der<br />
aktuelle Stand konsequent dokumentiert.<br />
„Auf einem FTP Server<br />
stellen wir dem jeweiligen Kunden<br />
hierzu alle notwendigen Dokumente<br />
zur Verfügung“, berichtet Kaltenbach.<br />
„In der Regel nutzen wir dazu<br />
das jeweilige Kunden-System, weil<br />
gerade für große Unternehmen das<br />
Thema Sicherheit beim Übertragen<br />
kritischer Daten eine entscheidende<br />
Rolle spielt.“<br />
Dank der guten Organisation können<br />
die Radolfzeller so bis zu drei<br />
Großprojekte und diverse kleinere<br />
zuverlässig parallel bearbeiten.<br />
Knowhow-Verschiebung<br />
Dass die Zusammenarbeit zwischen<br />
Komponentenbauer und Hersteller<br />
der Fertigungslinie bereits bei<br />
der Produktentwicklung beginnt, hat<br />
Einfluss auf die geforderten Kompetenzen.<br />
Kaltenbach erklärt: „Viele<br />
unserer Kunden arbeiten schon<br />
seit Jahren mit uns zusammen und<br />
sehen uns als strategische Partner.<br />
So ist es nicht verwunderlich, dass<br />
sie im Laufe der Produktentwicklung<br />
auch gerne unsere Einschätzung<br />
hören wollen. Wir beobachten, dass<br />
wir uns dadurch immer wieder sehr<br />
anwendungsspezifisches Knowhow<br />
aneignen müssen, das wir bisher in<br />
dieser Tiefe nicht hatten.“<br />
Durch das Thema Industrie 4.0<br />
gewinnen zudem die Eigenintelligenz<br />
einzelner Komponenten und<br />
die Software zunehmend an Bedeutung.<br />
Die Radolfzeller haben daher<br />
in den letzten Jahren vermehrt Softwareentwickler<br />
eingestellt. Aber<br />
auch bei Projektierung und Konstruktion<br />
wurden weitere Stellen<br />
geschaffen. Damit ist man nicht nur<br />
aktuellen Kundenanfragen gewachsen,<br />
sondern auch für das erwartete<br />
Wachstum bestens aufgestellt.<br />
Anbindung an das<br />
Prozessleitsystem<br />
Im Zuge von intelligenter Produktion<br />
wird vermehrt die Anbindung<br />
Bild 5: In regelmäßigen Webmeetings werden jeweils der aktuelle<br />
Stand und weitere Schritte abgestimmt<br />
42 3/<strong>2016</strong> 42
Dienstleister<br />
PCB-Prototypen &<br />
kleine Serien<br />
Bild 6: Traceability spielt in der Elektronikfertigung eine wichtige Rolle<br />
einzelner Fertigungskomponenten<br />
an ein übergeordnetes Prozessleitsystem<br />
gefordert. Engmatec bietet<br />
daher die entsprechenden Schnittstellen<br />
an. Kaltenbach führt aus:<br />
„In der Elektronikfertigung spielt<br />
Traceability, also Rückverfolgbarkeit<br />
einzelner Produkte und zugehöriger<br />
Produktionsschritte, eine<br />
zentrale Rolle. Durch die Anbindung<br />
ans PLS können wir diese Informationen<br />
ablegen, und zwar sowohl<br />
im Leitsystem als auch im Produkt<br />
selbst, wenn dort ohnehin ein Logikbaustein<br />
verbaut ist (Bild 6).“<br />
Im Zuge der Individualisierung von<br />
Produkten bis hin zur viel zitierten<br />
Losgröße „1“ ist die Anbindung an<br />
ein Prozessleitsystem ebenfalls entscheidend.<br />
In Großserien der Elektronikfertigung<br />
sind die Unterschiede<br />
meist nicht so sehr auf mechanischer<br />
Seite zu finden, sondern werden<br />
vermehrt über Software gelöst. Auf<br />
welche Komponenten welche Softwarevariante<br />
aufgespielt wird, lässt<br />
sich dank Anbindung ans Leitsystem<br />
dann bestens verwalten.<br />
Verfügbarkeit<br />
einer Anlage<br />
Gleichzeitig ist aus wirtschaftlicher<br />
Sicht natürlich die Verfügbarkeit<br />
einer Anlage interessant.<br />
Auch hierfür bieten die Radolfzeller<br />
entsprechende Analysetools,<br />
mit deren Hilfe sich via Schnittstelle<br />
im jeweiligen Leitsystem des Kunden<br />
die Gesamtverfügbarkeit einer<br />
Anlage auswerten lässt.<br />
3/<strong>2016</strong><br />
Kurze Reaktionszeiten<br />
Schnell auf Kundenwünsche reagieren<br />
zu können, hat aber nicht nur<br />
im Zusammenhang von Simultaneous<br />
Engineering Bedeutung. Eine<br />
hohe Fertigungstiefe im eigenen<br />
Haus kann in vielen Fällen Entwicklungs-<br />
und Produktionszeiten verkürzen.<br />
So kann man schneller auf<br />
eventuelle Änderungen reagieren,<br />
hat kürzere Kommunikationswege<br />
und ist unabhängiger von externen<br />
Zulieferern. Daher decken die<br />
Experten für den Bau von Montageanlagen<br />
das gesamte Spektrum<br />
ab: Konstruktion, Elektroplanung,<br />
Fertigung diverser Einzelteile,<br />
Montage, Elektrotechnik und Softwareentwicklung<br />
werden im eigenen<br />
Haus erledigt. Und schließlich<br />
gehört zu einem guten Produkt<br />
heute fast schon selbstverständlich<br />
ein guter Service gerade auch im<br />
Aftersales-Bereich.<br />
„Selbstverständlich unterstützen<br />
wir unsere Kunden nicht nur bei der<br />
effizienten Abwicklung von Automatisierungsprojekten<br />
in Zeitalter von<br />
Industrie 4.0, sondern stehen ihnen<br />
auch mit einem zuverlässigen Service-Team<br />
zur Seite. Weil ein großer<br />
Anteil unsrer Anlagen letzten Endes<br />
weltweit im Einsatz ist, haben wir<br />
auch deshalb unsere internationale<br />
Präsenz ausgebaut“, so Kaltenbach<br />
abschließend.<br />
Engmatec GmbH<br />
www.engmatec.de.<br />
Pünktlich oder kostenlos<br />
in allen Eilservices<br />
www.pcb-pool.com<br />
Gratis<br />
Edelstahl SMD-Schablone bei<br />
jeder Prototyp-Bestellung inklusive<br />
PCB-POOL ® ist eine eingetragene Marke der<br />
43
Dienstleister<br />
Qualitätsanspruch im Fokus<br />
Automatischer Nutzenfräser<br />
erhöht die Fertigungsqualität<br />
Der Dienstleister für die Fertigung<br />
elektronischer und mechatronischer<br />
Baugruppen bebro electronic nimmt<br />
seinen hohen Qualitätsanspruch<br />
ernst: Auch am Standort Horní<br />
Suchá bei Ostrava in der Tschechischen<br />
Republik hat er die Fertigung<br />
mit einem automatischen Nutzenfräser<br />
aus dem Hause Schunk<br />
ausgestattet (Bild). Die hier gefertigten<br />
Baugruppen werden jetzt ebenfalls<br />
schnell, schonend und ohne<br />
Fehlerpotential getrennt, selbst<br />
wenn Bauteile nahe am Platinenrand<br />
platziert sind.<br />
Bei der Fertigung müssen Leiterplatten<br />
meist in einem Nutzenrand<br />
durch die Produktionslinien transportiert<br />
werden, z.B. weil sie klein,<br />
nicht rechteckig geformt oder bis<br />
an den Rand bestückt sind. Häufig<br />
wird dieser Nutzenrand an vorgesehenen<br />
Bruchstellen manuell<br />
entfernt, z.B. mit einer Zange oder<br />
durch Trennen mit einem Schlagbzw.<br />
Rollmesser. Auch bei größtem<br />
Geschick können dabei Mikrorisse<br />
in der mehrlagigen Struktur der Leiterplatte<br />
oder in Bauteilen nahe der<br />
Trennstelle entstehen. Mögliche Folgen<br />
sind Sofort- und Frühausfälle<br />
oder spätere Fehlfunktionen und<br />
kürzere Lebensdauer.<br />
Der automatische Nutzenfräser<br />
dagegen arbeitet feinfühlig entlang<br />
einer schmalen Trennlinie. Die dafür<br />
notwendigen Daten übernimmt das<br />
System aus den von der bebro-<br />
Layout abteilung erstellten CAD-<br />
Files. Der Schaftfräser wird kontinuierlich<br />
überwacht und bei zu geringem<br />
Durchmesser oder Bruch automatisch<br />
gewechselt. Eine leistungsstarke<br />
Absauganlage entfernt Frässtaub<br />
und Späne; diese können also<br />
die Leiterplatten nicht mehr verunreinigen.<br />
Für hohen Durchsatz sorgt<br />
ein Wechselnest. Damit kann während<br />
der Bearbeitung eines Nutzens<br />
der vorherige entnommen<br />
und der nächste bereits bestückt<br />
werden. Zukünftig will bebro electronic<br />
auch die Option des Stufenfräsens<br />
nutzen. Dabei wird die Leiterplatte<br />
im Nutzen partiell dünner<br />
gefräst und kann später beim Einbau<br />
ins Gehäuse an dieser Stelle<br />
gebogen werden.<br />
Fertigung elektronischer und<br />
mechatronischer Bauteile<br />
zertifiziert<br />
Der Nutzen einer Zertifizierung ist<br />
eindeutig: Ein Unternehmen beweist<br />
damit bestehenden und potentiellen<br />
Neukunden, dass es die Normenforderungen<br />
ernst nimmt. Werden diese<br />
im Unternehmensalltag dann auch<br />
wirklich gelebt, regelmäßig überprüft<br />
und optimiert, können sich Kunden<br />
hier gut aufgehoben fühlen. Die<br />
bebro electronic in Frickenhausen<br />
liefert hierfür ein gutes Beispiel. In<br />
einem „Zertifizierungsmarathon“ ließ<br />
sich der Dienstleister für die Fertigung<br />
elektronischer und mechatronischer<br />
Baugruppen zur Verifizierung<br />
seines hohen Qualitätsanspruchs<br />
von der Deutschen Gesellschaft zur<br />
Zertifizierung von Managementsystemen<br />
(DQS), der DQS MED (Medizintechnik)<br />
und der ZELM ex (Prüfung<br />
und Zertifizierung für Explosionsschutz)<br />
auditieren.<br />
Jetzt liegen die aktuellen Zertifikate<br />
vor, und zwar für die Qualitätsmanagement-Norm<br />
DIN EN<br />
ISO 9001, für die ISO/TS 16949,<br />
die als globaler Standard in der<br />
Automobilindustrie gilt, für die EN<br />
ISO 13485, die Design und Herstellung<br />
medizintechnischer Produkte<br />
regelt, sowie für die ATEX/<br />
DIN EN ISO 80079 bzw. ATEX/<br />
IECex, also für Geräte, die in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen eingesetzt<br />
werden.<br />
bebro electronic GmbH<br />
info@bebro.de<br />
www.bebro.de<br />
Fügetechnik als Systemkonstruktion der Zukunft<br />
Eher sparsam ging die EMS-Branche bislang<br />
mit der sogenannten Fügetechnik um,<br />
wenn Klebstoffe vornehmlich beim Fixieren<br />
von Bauteilen auf Leiterplatten zum Einsatz<br />
kamen. Inzwischen trägt der Gedanke unter den<br />
Fertigern von Hightech-Elektronik charmante<br />
Züge beim Einsatz von Dispenser-Automaten.<br />
Der E2MS-Dientleister bebro electronic zeigt,<br />
wie man als Auftragsfertiger nicht nur Leiterplatten<br />
bestückt, sondern mehr daraus macht.<br />
Die Überlegungen gingen dahin, mit gleichzeitiger<br />
Fertigung der Gehäuse den Kunden von<br />
einer kostentreibenden Inhouse-Montage zu<br />
befreien. Anders als in bisherigen technischen<br />
Epochen sind nunmehr Verbundtechniken mit<br />
unterschiedlichsten Materialien gefragt. Wie<br />
sicher etwa bei einem Notebook die Verarbeitungstechnik<br />
sein muss, aber auch wie groß<br />
das Vertrauen in die Technik bereits ist, belegen<br />
Beispiele aus der Bahntechnik, mit multimateriellen<br />
Klebetechniken in der Flugzeugindustrie<br />
oder Arbeiten für die Medizintechnik.<br />
Fest steht: Die Klebetechnik ist eine fachliche<br />
Herausforderung und für Kunden ein<br />
kostensparender Prozess. Und ein Thema<br />
mit wachsender Bedeutung, wie an den neuen<br />
Vorgaben bei der Verarbeitung auf Basis IOS<br />
9001 bzw. als Novelle der DIN 2304 zu sehen.<br />
bebro electronic GmbH<br />
44 3/<strong>2016</strong>
Dienstleister<br />
Der neue Online-Kalkulator ist noch effektiver<br />
und schneller<br />
Prototypen und Leiterplatten über das Online-Portal: plangenau, punktgenau und preisgenau<br />
Zeit ist Geld<br />
Schnelligkeit im Design-Prozess kann heute<br />
entscheidend sein. Das Online-Tool ermöglicht<br />
dabei einen Zeitgewinn bei der Auftragsabwicklung.<br />
Die Kunden können die Lieferzeit auswählen:<br />
Normalerweise rechnet man für die Produktion<br />
einer Leiterplatte mit 2 Lagen 5 Arbeitstage,<br />
bei 4 - 6 Lagen 6. Soll es schneller gehen, wird<br />
ein Eilzuschlag erhoben. Neu ist, dass der Aufschlag<br />
nun prozentual berechnet wird, anstatt<br />
eine Pauschale aufzuschlagen. Der Kunde profitiert<br />
dabei von einem Preisvorteil. Wie sich der<br />
Preis des Auftrages bei den unterschiedlichen<br />
Lieferzeiten ändert, können die Nutzer des Kalkulationstools<br />
sofort sehen.<br />
Die eingegebenen Daten können in der Produktion<br />
direkt verarbeitet werden oder fließen in<br />
die weitere Planung beim Leiterplattenhersteller<br />
ein. Der Kunde erhält umgehend eine Versandbenachrichtigung<br />
per E-Mail mit seinen Daten<br />
zur Sendeverfolgung.<br />
Becker & Müller Schaltungsdruck hat sein<br />
Kalkulationstool überarbeitet und dabei den<br />
Bedürfnissen seiner Kunden angepasst. Planung,<br />
Kalkulation und Abwicklung von Projekten werden<br />
so wesentlich vereinfacht. Die Oberfläche<br />
ist selbsterklärend und intuitiv gestaltet. Zuerst<br />
wählt der Kunde den Leiterplattentyp aus. Alle<br />
Parameter, die für die Konfiguration dieses Auftrages<br />
benötigt werden, sind auswählbar. Der<br />
Anwender kann keinen wichtigen Aspekt vergessen.<br />
Die Erklärung zum Ausfüllen des Formulars<br />
befindet sich themenspezifisch auf der<br />
linken Seite der Homepage. Und am Ende der<br />
Eingabe sieht der Kunde direkt den Preis seines<br />
avisierten Auftrages.<br />
Die Vorteile des Online-Konfigurators liegen<br />
im Kleinserienbereich. Auftragsstückzahlen<br />
können von einem Stück, z. B. im Prototyping,<br />
bis hin zur Kleinserie definiert werden. Limitiert<br />
werden die Online-Aufträge über die Fläche<br />
des Gesamtauftrages. Die maximal mögliche<br />
Fläche reicht bei kleinen Leiterplatten für<br />
ein Auftragslos von bis zu 300 Stück. Größere<br />
Aufträge werden aus wirtschaftlichen Gründen<br />
weiterhin auf dem klassischen Weg im direkten<br />
Kontakt abgewickelt.<br />
Neue Möglichkeiten<br />
Im Portfolio stehen dabei ≥0,2-mm-Bohrungen<br />
bei 100 µm und ≥0,25 mm bei 125 µm,<br />
sowie verschiedene Oberflächen wie z. B. bei<br />
35 µm Endkupferdicke HAL bleifrei oder chemisch<br />
Zinn und bei 70 µm HAL bleifrei zur Verfügung.<br />
Bei den technischen Möglichkeiten profitieren<br />
die Kunden von dem neuen Direktbelichter,<br />
neuen Technologien und der Prozessoptimierung.<br />
Extrem feine Layouts, Leiterbahn/<br />
Abstände können nun auch in 150 µm, 125 µm<br />
und 100 µm gefertigt werden. Bei einseitigen<br />
Leiterplatten sind 35 und 70 µm möglich. Lötabdeckmasken<br />
können jetzt im PCB-Mix ausgewählt<br />
werden. Kürzere Rüstzeiten, ein schnellerer<br />
Fertigungsprozess, höhere Qualität und<br />
Flexi bilität durch schnellere Produkt wechsel sind<br />
alles Vorteile, die die neuen Prozesse sowie der<br />
Direktbelichter bieten.<br />
Xaver Müller, einer der beiden Geschäftsführer<br />
des Unternehmens, freut sich über die<br />
gelungene Kombination aus Online-Kommunikation<br />
und moderner Produktion. „Zuerst haben<br />
wir die Produktion modernisiert und die Prozesse<br />
noch weiter optimiert. Danach haben wir<br />
mit der Online-Kommunikationsstrategie neue<br />
Tools geschaffen, die diesen technischen Fortschritt<br />
den Kunden zugänglich machen. Neben<br />
dem Online-Portal, Twitter, Youtube und Facebook<br />
werden auch die klassischen Wege der<br />
Kommunikation angeboten. Das persönliche<br />
Gespräch und der Kontakt mit dem Kunden<br />
sind uns nach wie vor sehr wichtig und können<br />
durch modernste Kommunikationstechniken<br />
nicht ersetzt werden.“<br />
Becker & Müller Schaltungsdruck GmbH<br />
www.becker-mueller.de<br />
Dienstleistungsangebot mit Flying-Probe-Tests<br />
Die productware GmbH, ein auf Low/Middle-<br />
Volume/High-Mix spezialisiertes Electronic-<br />
Manufacturing-Services-Unternehmen, erweitert<br />
ihr Dienstleistungsangebot im Bereich<br />
Test und bietet nun die zusätzliche Möglichkeit,<br />
Flying-Probe-Tests/Kombinationstests<br />
als reine Dienstleistung zu beauftragen. Das<br />
Unternehmen verwendet hierfür das Flying-<br />
Probe-Testsystem SPEA 4060, mit dem es<br />
die Qualität von produzierten Leiterplatten<br />
schnell und zuverlässig ohne den kosten- und<br />
zeitaufwendigen Schritt einer Prüfadapterfertigung<br />
kontrollieren kann. Mit dem Flying-<br />
Probe-Testsystem SPEA 4060 ist die gleichzeitige<br />
In-Circuit-Prüfung der Ober- und Unterseite<br />
einer Baugruppe im Format bis zu 604<br />
x 610 mm flexibel möglich. Das System verfügt<br />
über vier hochpräzise Testnadeln, mit<br />
denen es die Messpunkte auf der zu testenden<br />
Leiterplatte kontaktiert und elektrische<br />
Tests durchführt.<br />
productware GmbH<br />
www.productware.de<br />
3/<strong>2016</strong><br />
45
Produktionsausstattung<br />
Sichere Handhabung von Platinen und Bauteilen<br />
Wer kennt das nicht: Beim Löten auf einer Platine oder an einem externen Bauteil sind zwei Hände oft nicht<br />
ausreichend. Mit dem neuen PCBGrip-System bietet Alldaq nun eine pfiffige Lösung an, die Nutzer beim<br />
Bestücken, Löten und Prüfen unterstützt<br />
Basierend auf dem OpenBeam-<br />
Profil gibt es eine Vielzahl an<br />
festen und gefederten Halterungen<br />
aus hochwertigem Edelstahl und<br />
eloxiertem Aluminium, um die zu<br />
bestückende Platine sicher in der<br />
Vorrichtung zu befestigen. Komponenten<br />
können nun mittels Halter<br />
exakt platziert und gesichert werden,<br />
um den manuellen Lötvorgang<br />
zu unterstützen. Dabei kann die<br />
gesamte Konstruktion geschwenkt<br />
werden, um bedrahtete Bauelemente<br />
auf der einen Seite zu fixieren<br />
und auf der anderen Seite zu<br />
löten. SMD-Teile werden aus einem<br />
schrägen Winkel fixiert, um ausreichend<br />
Platz zum Löten zu lassen.<br />
Auch das Prüfen von Schaltungen<br />
wird durch das System erleichtert.<br />
Prüfspitzen unterschiedlicher Art<br />
werden mittels der gefederten Halter<br />
sicher auf den zu testenden oder<br />
zu versorgenden Pins fixiert. Die<br />
Hände sind nun frei, um das Prüfgerät<br />
oder den PC für die Messung<br />
einzurichten und zu bedienen.<br />
Selbst ganze Baugruppen können<br />
sicher gehalten werden, um<br />
filigrane Verdrahtungen zwischen<br />
verschiedenen Platinen herzustellen.<br />
Neben Platinen können natürlich<br />
auch andere Objekte wie Kabel,<br />
ICs und Bauteile aller Art positioniert<br />
werden, um sie zu löten oder<br />
zu testen. Kits in unterschiedlichen<br />
Ausbaustufen sind bei Alldaq ebenso<br />
erhältlich wie eine Auswahl an passendem<br />
Zubehör. Durch die Modularität<br />
kann der Anwender weitere Halter<br />
und anderes Zubehör sogar mit<br />
einem 3D-Drucker selbst herstellen.<br />
Weitere Informationen:<br />
shop.alldaq.com/Montagehilfen<br />
Allnet GmbH, Alldaq<br />
info@alldaq.com<br />
www.alldaq.com<br />
Mobiles Absaug- und Filtergerät für Lötrauch in neuem Design<br />
Neuvorstellung auf der SMT Hybrid<br />
Packaging <strong>2016</strong>: Mit dem LRA 160 wurde das<br />
erste Absaug- und Filtersystem für Lötrauch<br />
in das neue Geräte-Design der ULT AG überführt.<br />
Das Gerät zum Beseitigen von Flussmittelresten,<br />
Gasen und Dämpfen wurde<br />
optisch überarbeitet und bietet zudem ein<br />
vereinfachtes Filterhandling. Die optimale<br />
Filterkombination im LRA 160 erhöht die Filtrationseffizienz<br />
und sorgt für längere Filterstandzeiten,<br />
was mittelfristig zu Kosteneinsparungen<br />
führt. Durch seine extrem leise<br />
Arbeitsweise ist das System für Einsätze<br />
an (wechselnden) Handarbeitsplätzen prädestiniert.<br />
Um die Erfassungseffizienz zu<br />
erhöhen, kann das neue Gerät mit entsprechenden<br />
Absaugarmen betrieben werden.<br />
Dabei sind sowohl der Einsatz von Absaugarmen<br />
der Typen System 50 und System 75<br />
der Firma Alsident als auch Schlauchmontagen<br />
(50, 75, 50/50) möglich. Über eine D-Sub-<br />
Schnittstelle kann das LRA 160 zusätzlich mit<br />
externen Systemen für einen automatisierten<br />
Betrieb verbunden werden. Die Absaug- und<br />
Filteranlagen der ULT AG dienen zur Beseitigung<br />
luftgetragener Gefahrstoffe, die bei<br />
Lötarbeiten aller Art entstehen. Die Systeme<br />
beseitigen kleinste Partikel und Emissionen<br />
sowohl bei automatisierten und teilautomatisierten<br />
Lötprozessen als auch bei Lötaufgaben<br />
an Handarbeitsplätzen.<br />
Die Luftreinhaltungssysteme erreichen sehr<br />
hohe Abscheide- und somit Filtergrade bei der<br />
Schadstoffbeseitigung durch den Einsatz effizienter<br />
Filtermedien. Neben der umfangreichen<br />
Palette an schlüsselfertigen Systemen bietet<br />
die ULT AG anwenderspezifische Lösungen<br />
für zahlreiche Einsatzfälle an.<br />
ULT AG<br />
ult@ult.de<br />
www.ult.de<br />
46 3/<strong>2016</strong>
Software<br />
Extrem agile Fertigungsprozesse durch<br />
eindeutigen Identitätsnachweis sichern<br />
Das Software-Unternehmen<br />
camLine hat sich auf die Entwicklung<br />
von Manufacturing-Excellence-<br />
Lösungen spezialisiert und gibt die<br />
neue Version 5.5 seines Rezeptverwaltungssystems<br />
LineWorks RM<br />
bekannt. Dabei handelt es sich um<br />
eine vernetzte, IT-basierte Infrastrukturlösung<br />
für die Fertigung<br />
mit der eindeutigen Identifikation<br />
der gesamten Herstellvorgänge.<br />
Spezielle Herausforderung<br />
Während sich verkaufsfähige<br />
Produkte und Maschinen zur Herstellung<br />
eindeutig registrieren lassen,<br />
ist für die Fertigung die Erfassung<br />
der Identität von ganzen Prozessen<br />
und deren Veränderungen<br />
eine spezielle Herausforderung. Sie<br />
kann weitreichende Konsequenzen<br />
für die Wettbewerbsfähigkeit haben.<br />
Das Management von Prozessveränderungen<br />
und die Rückverfolgbarkeit<br />
von Geschäftsvorgängen<br />
bietet beachtenswertes Potential<br />
zur Senkung der Herstellkosten.<br />
Hohe Integritätsanforderungen<br />
Das Konzept für ein System zur<br />
Rezeptverwaltung hat sich, speziell<br />
in der Halbleiterindustri aufgrund<br />
hoher Integritätsanforderungen<br />
etabliert. Dennoch beruht<br />
die vorliegende Software-Lösung<br />
auf einem standardisierten, branchenunabhängigen<br />
Prozessmodell.<br />
In naher Zukunft werden Systeme<br />
benötigt, um die Vielzahl und die<br />
durch Industrie 4.0 rasant anwachsende<br />
Zahl an Rezepten sicher im<br />
Griff zu halten. In der digitalen Fertigung<br />
werden explizite „Produkt“-<br />
Definitionen in Form von eindeutigen<br />
„Prozess“-Identitäten benötigt.<br />
Rezeptverwaltungssystem<br />
Das Rezeptverwaltungssystem<br />
schafft den gewünschten Ausgleich<br />
zwischen der Entscheidungskompetenz<br />
dezentraler Fertigungseinheiten<br />
mit lokal vorhandenen Rezepten<br />
einerseits und den zentralen Zieldefinitionen<br />
im Sinne eines integrativen,<br />
ganzheitlichen Herstellvorgangs<br />
für verkäufliche Produkte<br />
andererseits. Der ständige „Change“<br />
in den Lebenszyklen der Prozesse<br />
wird durch strukturierte Definitionen,<br />
die gelenkte Freigabe und den in der<br />
Produktion exakt terminierten Startzeitpunkt<br />
aller Rezepte gestärkt, um<br />
die geforderte Integrität zu erzielen.<br />
Dabei ist der Schutz der Intellectual-Property-Rechte<br />
außerordentlich<br />
wichtig.<br />
Geschütztes Know-how<br />
Unter Rezepten versteht man<br />
Dateien, die für gewünschte Einzelprozesse<br />
von den Fertigungsanlagen<br />
(oder auch cyber-physikalischen<br />
Systemen) benötigt werden<br />
und üblicherweise lokal vorliegen.<br />
In Rezepten verbirgt sich<br />
geschütztes und konzentriertes<br />
Know-how der Anlagenhersteller in<br />
Form von umfassenden Konfigurationsdaten<br />
oder -anweisungen. In<br />
Produktionslinien fallen Visualisierung<br />
und Realisation von Rezepten<br />
ausgesprochen heterogen aus, was<br />
eine besondere Herausforderung<br />
für den Fertigungsbetrieb bedeutet.<br />
Mithilfe eines Rezeptverwaltungssystems<br />
ist das sichere Handling<br />
flexibler Fertigungsprozesse standardisiert<br />
und machbar. Die Knowhow<br />
getriebene Weiterentwicklung<br />
wird aktiv unterstützt, was wesentliche<br />
Voraussetzung für lernende<br />
Organisationen ist.<br />
Release 5.5<br />
Das neue Release 5.5 von Line-<br />
Works RM präsentiert sich mit der<br />
Fortentwicklung von Validierungsregeln,<br />
die eng mit Rezepten verknüpft<br />
sind. Mithilfe logischer Ausdrücke<br />
lassen sich Entscheidungsregeln<br />
zu Rezepten formulieren, die<br />
Engineering Know-how abbilden,<br />
Veränderungen kontrollieren und<br />
der Organisation zur Verfügung<br />
stehen. Darüber hinaus ermöglicht<br />
das Software-Update das kontrollierte<br />
und effiziente Rollout von<br />
Parameteränderungen über zigtausende<br />
betroffene Rezepte. Nachfolgende,<br />
einzelne Validierungs zyklen<br />
stellen sicher, dass die initiierten<br />
Veränderungen auch tatsächlich<br />
im Rahmen der gewünschten Vorgaben<br />
bleiben. Neben vielen weiteren<br />
Verbesserungen in Bezug auf<br />
Funktion und Visualisierung bietet<br />
LineWorks RM Version 5.5 neue<br />
Features, mit deren Hilfe man die<br />
Implementierungszeit deutlich senken<br />
kann.<br />
camLine GmbH<br />
www.camline.com<br />
3/<strong>2016</strong> 47
Software<br />
Der schnelle Weg zum Angebot<br />
Im hart umkämpften Markt der EMS-Dienstleister ist eine schnelle und exakte Angebotserstellung ein nachhaltiger<br />
Wettbewerbsvorteil. Neben dem sicheren Import der Kundendaten zählt dabei das Zuordnen der richtigen<br />
Sachnummer aus der eigenen Artikeldatenbank zu den ersten Herausforderungen. Die praxisbezogene Softwarelösung<br />
der Firma Lebert kann die Wirtschaftlichkeit dieses Prozesses signifikant steigern.<br />
Autorin<br />
Anne Lebert<br />
Marketing & Support<br />
der LEBERT Software<br />
Engineering<br />
Arbeitsvorbereitung und Einkauf<br />
haben in der Angebotsphase einen<br />
schwierigen Spagat zu schaffen.<br />
Einerseits müssen die Angebote auf<br />
der Grundlage der Kunden-Stückliste<br />
möglichst schnell erstellt werden.<br />
Andererseits sind das Aufbereiten<br />
der Stückliste, das Zuordnen<br />
der firmeneigenen Sachnummer<br />
und das Validieren des Datensatzes<br />
zeitaufwendige Tätigkeiten.<br />
Häufig sehen die Kunden die Aufbereitung<br />
ihrer proprietären Datenformate<br />
auch bereits als Teil der<br />
Dienstleistung an.<br />
Diese Arbeiten kosten Zeit und<br />
Geld. Kommt es nicht zum anschließenden<br />
Auftrag, war diese Investition<br />
zudem völlig umsonst. In dieser<br />
Phase ist es also wichtig, möglichst<br />
schnell und sicher zum Ziel<br />
zu kommen.<br />
Was sind die Probleme?<br />
Für die Layout-Daten einer Leiterplatine<br />
gibt es keine Norm. Die<br />
BoM-Liste kann in einem beliebigen<br />
Datei-Format mit einem beliebigen<br />
Aufbau eintreffen. Zudem werden<br />
häufig auch unterschiedliche<br />
Schreibweisen und Einheiten der<br />
einzelnen Größen verwendet.<br />
Diese Kunden-Stückliste muss<br />
nun für die eigene Verwendung aufbereitet<br />
und die Sachnummern aus<br />
dem firmeneigenen Artikelstamm<br />
zugeordnet werden. Erst mit dieser<br />
Grundlage ist eine Kalkulation<br />
überhaupt möglich.<br />
Spätestens im Auftragsfall muss<br />
auch eine intensive Validierung der<br />
Daten durchgeführt werden. Das<br />
Überprüfen der Vollständigkeit der<br />
Daten erfolgt mit einem Abgleich<br />
zwischen der Koordinatendatei,<br />
der BoM-Liste und dem Bestückplan.<br />
Unstimmigkeiten müssen mit<br />
dem Kunden geklärt werden. Unter<br />
Umständen werden Korrekturen<br />
anhand einer geänderten BoM-<br />
Liste übermittelt.<br />
Diese Änderungen müssen<br />
erkannt, überprüft und in den bestehenden<br />
Datensatz eingepflegt werden.<br />
Eventuell sind auch die Sachnummern<br />
für geänderte Bauteile zu<br />
aktualisieren. In manchen Fällen<br />
sind sogar mehrere Änderungsdatensätze<br />
notwendig, bis alle Rückfragen<br />
geklärt sind. Markiert der<br />
Kunde diese Änderungen nicht<br />
deutlich, gleicht das Auffinden aller<br />
Anpassungen der Suche nach einer<br />
Nadel im Heuhaufen.<br />
Der gesamte Prozess kann sehr<br />
zeitaufwendig und langwierig sein,<br />
48 3/<strong>2016</strong>
Software<br />
bis ein korrekter Datensatz für die<br />
Produktion zur Verfügung steht.<br />
Diese Überprüfungen sind allerdings<br />
auch absolut notwendig, um im späteren<br />
Produktionsablauf keine Überraschungen<br />
zu erleben, die den Fertigungsablauf<br />
behindern könnten.<br />
Ein ausschließlich an der Praxis<br />
orientiertes Lösungskonzept<br />
für diese Anforderungen bietet die<br />
LEBERT Software Engineering<br />
aus Hanau mit Ihrer Software EFA<br />
SmartSuite. Das modular aufgebaute<br />
Gesamtkonzept bietet gezielt<br />
Lösungen entlang des gesamten<br />
Fertigungsprozesses. Die Anwendung<br />
EFA Processing ist für die<br />
Verwendung in der Arbeitsvorbereitung<br />
konzipiert und unterstützt die<br />
hier notwendigen Arbeitsschritte.<br />
Mit EFA ERP erfolgt eine Anbindung<br />
an die Artikeldatenbank des<br />
ERP-Systems.<br />
Kanzlerin Merkel<br />
begutachtet EFA<br />
Inspection an dem EFA<br />
Picture Touch Inline<br />
Gerät<br />
(v.l.: Fabian Adler, CEO<br />
Joe Kaeser, Kanzlerin<br />
Angela Merkel, vorne<br />
links: Prof. Dr. Karl-<br />
Heinz Büttner)<br />
Ausschnitt aus dem Siemens<br />
Youtube-Film zu<br />
dem Besuch der Kanzlerin<br />
im Elektronikwerk<br />
Amberg im Februar 2015<br />
Schnelles Einlesen von<br />
Kunden-Daten mit EFA<br />
Das Prinzip ist denkbar einfach:<br />
die Kundendaten werden in EFA<br />
zu einem einzigen Projekt zusammengefasst.<br />
Jede ergänzende oder<br />
geänderte Liste wird zusätzlich in<br />
dieses Projekt integriert. Dabei lässt<br />
sich in jedem Schritt der Bearbeitung<br />
eine Vielzahl an innovativen<br />
Funktionen anwenden.<br />
In der Angebotsphase wird lediglich<br />
die BoM-Liste integriert. Format<br />
und Aufbau dieser BoM-Listen sind<br />
nahezu unerheblich für das Einlesen.<br />
Auch „exotische“ Listen können in<br />
EFA schnell und einfach bearbeitet<br />
werden. Die Funktionen sind gezielt<br />
auf die spezifischen Anforderungen<br />
von BoM-Listen ausgerichtet.<br />
Sachnummernzuordnung mit<br />
intelligenter Suche<br />
Über das EFA ERP Modul kann<br />
nun direkt aus der eingelesenen<br />
Kunden-Stückliste auf dem eigenen<br />
Artikelstamm nach der richtigen<br />
Sachnummer gesucht werden.<br />
Die Bauteilbeschreibung entnimmt<br />
EFA dabei automatisch der BoM-<br />
Liste und interpretiert die einzelnen<br />
Werte passend zu dem gesuchten<br />
Bauteil. Die Reihenfolge der einzelnen<br />
Angaben innerhalb der Bauteilbeschreibung<br />
spielt dabei ebenso<br />
wenig eine Rolle, wie die Schreibweise<br />
oder Einheit der jeweiligen<br />
Größen. Mit der automatischen<br />
Interpretation – sowohl der Kunden-Stückliste<br />
als auch des eigenen<br />
Artikelstamms – kann die Sachnummernzuordnung<br />
in einem Bruchteil<br />
der derzeit notwendigen Zeit erfolgen.<br />
Die Zeiteinsparung beträgt hier<br />
mindestens 50% - Anwender sprechen<br />
sogar von bis zu 80% Zeiteinsparung.<br />
„Aufbereitung der Stückliste<br />
und Suchen der richtigen Sachnummer<br />
- früher habe ich dafür 2<br />
Stunden benötigt. Mit EFA ist die<br />
Arbeit in nur 15 Minuten erledigt!“<br />
Änderungen der BoM-Listen<br />
sichtbar machen<br />
Übersendet der Kunde eine überarbeitete<br />
BoM-Liste, so lässt sich<br />
diese in das bestehende EFA Projekt<br />
integrieren. Unterschiede zu der<br />
vorherigen Stückliste werden farbig<br />
hervorgehoben und sind damit ohne<br />
Suchen sofort sichtbar. „Mit den<br />
farbigen Markierungen der Stücklistenänderungen<br />
habe ich immer<br />
einen guten Überblick, was mein<br />
Kunde verändert hat.“, so das Fazit<br />
der Anwender.<br />
Haben die erfolgten Änderungen<br />
auch Auswirkungen auf die zugeordnete<br />
Sachnummer, so weist EFA<br />
ERP darauf hin, welche Bauteile<br />
überprüft oder erneut zugeordnet<br />
werden müssen.<br />
Im Auftragsfall wird das bestehende<br />
EFA Projekt um die Koordinatendatei<br />
und den Bestückplan<br />
erweitert. Zusätzlich können jeder<br />
Zeit weitere geänderte BoM-Listen<br />
integriert werden. Ein Abgleich zwischen<br />
Koordinatendaten und Stückliste<br />
erfolgt automatisiert. EFA weist<br />
z.B. auf fehlende Daten hin, so dass<br />
im Anschluss mit dem Kunden Rücksprache<br />
gehalten werden kann.<br />
Über unterschiedliche Anzeigemöglichkeiten<br />
kann ein Abgleich<br />
zwischen dem Bestückplan und<br />
den Daten durchgeführt werden.<br />
So lassen sich Bauteile der gleichen<br />
Sachnummer oder der gleichen<br />
Bauform in einer Übersicht<br />
zusammen darstellen. Ein falsch<br />
hinterlegter Drehwinkel ist in dieser<br />
Übersicht auf einen Blick erkennbar.<br />
Ebenso können schnell und einfach<br />
falsche Bauformen, fehlende Bauteile<br />
oder andere Auffälligkeiten der<br />
Zeichnung erkannt werden.<br />
Datenaufbereitung für die<br />
Fertigung<br />
Die validierten und korrigierten<br />
Daten lassen sich gezielt für die<br />
Fertigung exportieren. Dabei bietet<br />
das EFA Projekt eine zentrale,<br />
standardisierte Schnittstelle zur Produktion,<br />
die alle Fertigungsschritte<br />
mit dem gleichen aktuellen Datensatz<br />
versorgen kann. Die Kundendaten<br />
müssen damit nur einmalig<br />
bearbeitet werden und auch Änderungen<br />
sind nur an einer Stelle, in<br />
dem EFA Projekt, zu integrieren.<br />
Der EFA Viewer ermöglicht es, dass<br />
von jedem Arbeitsplatz in der Produktion<br />
aus das EFA Projekt angezeigt<br />
werden kann.<br />
Mit speziellen Anwendungen für<br />
die Fertigung lassen sich zusätzlich<br />
mit dem bestehenden EFA Projekt<br />
semi-automatische Inspektionen<br />
durchführen. Erstmuster- und Kleinserien<br />
können so mit der Augmented<br />
Reality Inspection (kurz ARI)<br />
schnell und einfach überprüft werden.<br />
Neben einer Zeiteinsparung<br />
von bis zu 85% ermöglicht diese<br />
Inspektionsart zudem eine signifikante<br />
Steigerung der Prüfqualität.<br />
Davon konnte sich bereits Frau<br />
Merkel überzeugen. Sie besuchte<br />
die Besten des Industrie 4.0 Awards<br />
und nahm so das ARI-System bei<br />
Ihrem Besuch der Firma Siemens im<br />
Standort Amberg in Augenschein.<br />
Der Anwender im Zentrum der<br />
Softwareentwicklung<br />
EFA SmartSuite ist eine anwenderfreundliche<br />
Softwarelösung, die<br />
aus der Praxis für die Praxis konzipiert<br />
wurde. Die Entwicklung der<br />
Softwarelösung EFA SmartSuite<br />
orientiert sich an den Erfahrungen<br />
und Wünschen der Anwender und<br />
stellt diese in den Mittelpunkt des<br />
Software-Konzeptes. So ist aus einzelnen<br />
Anwendungen die Gesamt-<br />
Lösung EFA SmartSuite erwachsen,<br />
die den gesamten Fertigungsprozesses<br />
eines EMS-Anbieters von<br />
der Angebotsphase über die Arbeitsvorbereitung<br />
bis hin zur Fertigung<br />
nachhaltig unterstützen kann.<br />
LEBERT Software Engineering<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.lse.cc<br />
3/<strong>2016</strong><br />
49
Software<br />
Fluch und Segen –<br />
Kapitalbindung in der Elektronikfertigung<br />
Die Perzeptron GmbH präsentierte auf dem EMS Tag <strong>2016</strong> ihre innovative Software-Lösung MiG für ein effizientes<br />
und transparentes Materialmanagement in der Elektronikfertigung. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf<br />
die Reduzierung der Kapitalbindung durch hohe Lagerbestände gelegt<br />
„Die Wahrnehmung vieler EMS-Dienstleister<br />
zeigt, dass trotz hoher Lagerbestände eine oftmals<br />
schlechte Lieferperformance besteht“, erklärt<br />
Markus Renner, Geschäftsführer der Perzeptron<br />
GmbH. Häufig stelle sich heraus, dass die unausgereiften<br />
Prozesse in der Materialwirtschaft der<br />
Grund für die schlechte Liefer performance sind.<br />
„Dabei können Lieferverzögerungen aufgrund von<br />
Materialengpässen, zu langen Liege- und Lieferzeiten<br />
und zu hohen Lagerbeständen durch<br />
leistungsfähigere Prozesse reduziert werden“,<br />
bestätigt Renner. Gerade diese hohen Lagerbestände<br />
führen zu einer massiven Kapitalbildung<br />
bei vielen EMS-Unternehmen. Daher entwickelte<br />
die Perzeptron GmbH die Software-<br />
Lösung MiG – Materialwirtschaft im Gleichgewicht,<br />
die ein Werkzeug zur Produktionsplanung<br />
und Steuerung der Material wirtschaft ist<br />
und welche speziell auf die Anforderungen der<br />
Elektronikindustrie zugeschnitten wurde.<br />
Als eigenständiger Zusatz kann MiG an bestehende<br />
ERP-Systeme angebunden werden. Die<br />
Software umfasst u.a. die Funktionen Lieferübersicht,<br />
Fertigungsübersicht, Engpassbetrachtung<br />
und Bestandsoptimierung. MiG kann dabei in<br />
unterschiedlichsten Abteilungen innerhalb eines<br />
Unternehmens eingesetzt werden. So unterstützt<br />
die Software den Einkauf, die Produktionsplanung,<br />
den Vertrieb und die Geschäftsführung<br />
und präsentiert die richtigen Informationen zum<br />
richtigen Zeitpunkt. Die Software reduziert die<br />
Laufzeit von Aufträgen und sichert somit die<br />
Lieferfähigkeit, indem sie frühzeitig Engpässe<br />
identifiziert. Dabei sorgt MiG für ein ausgeglichenes<br />
Material- und Auftragsmanagement, bei<br />
dem Lieferfähigkeit und Kapitalbindung kontinuierlich<br />
ausbalanciert werden. Durch die die hohe<br />
Transparenz und Systematik aller materialwirtschaftlichen<br />
Daten verbessert MiG die internen<br />
Prozesse nachhaltig.<br />
„Viele Produktionsverantwortliche kennen diese<br />
Situation, dass erst kurz vor dem Fertigungsstart<br />
fehlende Bauteile entdeckt werden. Der Lagerbestand<br />
ist dagegen viel zu hoch. Somit kann<br />
man schlussfolgern, dass die „falschen“ Bauteile<br />
im Lager liegen, was zu der schon angesprochenen<br />
Kapitalbindung führt. Mit unserem<br />
Vortag am Würzburger EMS-Tag wollen wir auf<br />
diese Problematik aufmerksam machen und<br />
Lösungen aufzeigen, wie Material engpässe und<br />
lange Liegezeiten vermieden werden können, wie<br />
Liefertermine eingehalten und zu hohe Lagerbestände<br />
reduziert werden und wie schlussendlich<br />
auch die Kapitalbindung reduziert werden<br />
kann“, führt Renner aus.<br />
Perzeptron GmbH<br />
www.perzeptron.de<br />
Neuartige Software-Lösung für die Elektronikfertigung<br />
E-MAPPS steht für Electronic<br />
Manufacturing Automated Production<br />
Planning and Sequence.<br />
Es handelt sich hierbei um ein<br />
neues umfassendes Programm für<br />
die Arbeitsvorbereitung und Fertigung.<br />
Es unterstützt alle Unternehmen<br />
der Elektronikbranche wirksam<br />
in der Aufbereitung von elektronischen<br />
Unterlagen. Das zeitliche<br />
Einsparpotential beträgt bis<br />
zu 80%.Es ist in der Lage Bestückungspläne,<br />
Stücklisten und<br />
Positionsdaten in diversen Formaten<br />
einzulesen und zu verarbeiten.<br />
Die Bauteile werden automatisch<br />
grafisch in den Bestückungsplänen<br />
angezeigt. Über ODBC<br />
kann eine Verbindung mit dem<br />
Warenwirtschaftssystem hergestellt<br />
werden. Falls keine Positionsdaten<br />
(Pick&Place) vorhanden<br />
sind, lassen sich diese im System<br />
erzeugen. Für die Fertigung selbst<br />
steht das Modul E-MAPPS-View<br />
zu Verfügung, in dem die aufbereiteten<br />
Daten, wie zum Beispiel<br />
die einzelnen Bestückpositionen<br />
abgearbeitet werden können. Die<br />
Daten können mit E-MAPPS-View<br />
nicht geändert werden und sind<br />
so vor unbefugten Änderungen<br />
sicher. Die Bedienung ist sowohl<br />
per Touchscreen als auch mit den<br />
üblichen Eingabegeräten möglich.<br />
kortec Industrieelektronik<br />
GmbH & Co. KG<br />
info@kortec.de<br />
www.kortec.de<br />
50 3/<strong>2016</strong>
Materialien<br />
Elektrogießharze widerstehen extrem hohen<br />
Temperaturen<br />
Starter im gleichen Zeitraum für<br />
weniger als 50 Stunden“, so Jean-<br />
Michel Pouillaude, Key Technology<br />
Manager Elektrogießharze bei<br />
Rampf Polymer Solutions.<br />
Die Haupteigenschaften, die bei<br />
diesen Tests untersucht werden,<br />
sind die Durchschlagfestigkeit und<br />
die Zugfestigkeit:<br />
Die Durchschlagsfestigkeit (in<br />
kV/mm) gibt die Festigkeit von Isolierwerkstoffen<br />
gegen Hochspannung<br />
an. Gemessen wird die elektrische<br />
Spannung, welche an dem<br />
Material höchstens herrschen darf,<br />
ohne dass es zu einem Spannungsdurchschlag<br />
(Lichtbogen oder Funkenschlag)<br />
kommt. Die Durchschlagsfestigkeit<br />
ist somit eine Kenngröße<br />
für die elektrische Isolierfähigkeit<br />
eines Stoffs. In der Grafik werden<br />
die Testergebnisse des Gießharzes<br />
RAKU-PUR 21-2350 von<br />
Rampf Polymer Solutions gezeigt.<br />
Das Produkt bleibt über lange Zeit<br />
und bei hoher Temperatur stabil,<br />
die Durchschlagsfestigkeit ändert<br />
sich nur minimal. Unterhalb einer<br />
Durchschlagsfestigkeit von rund<br />
10 kV/mm würde die Leistungsfähigkeit<br />
des Gießharzes deutlich<br />
abnehmen.<br />
Die Zugfestigkeit misst die Spannung,<br />
bei dem ein Werkstück (Probenkörper)<br />
mit einem bestimmten<br />
Querschnitt versagt, wenn es auf<br />
Zug belastet wird. Die Zugfestigkeit<br />
wird im Zugversuch aus der maximal<br />
erreichten Zugkraft bezogen<br />
auf den ursprünglichen Querschnitt<br />
der (genormten) Probe errechnet.<br />
Die Dimension der Zugfestigkeit ist<br />
Kraft pro Fläche und wird in N/mm²<br />
gemessen.<br />
Rampf Polymer Solutions<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.rampf-gruppe.de<br />
Aufgrund ihrer hohen thermischen<br />
Belastbarkeit erhalten RTI-Elektrogießharze<br />
auch bei extremen Bedingungen<br />
ihre mechanischen und elektrischen<br />
Eigenschaften – und somit<br />
die Leistungsfähigkeit des elektrischen/elektronischen<br />
Systems.<br />
Der relative Temperaturindex<br />
(RTI) nach UL 746 B ist ein Maß für<br />
die thermische Alterungsbeständigkeit<br />
von Polymeren. Die Dauertemperaturbeständigkeit<br />
eines Materials<br />
lässt sich bestimmen, indem man<br />
die Veränderung seiner mechanischen<br />
und elektrischen Eigenschaften<br />
bezogen auf den vorbestimmten<br />
Wert misst.<br />
Hierzu lässt man Proben eines<br />
Werkstoffes mit bekanntem RTI<br />
(Control) im direkten Vergleich mit<br />
3/<strong>2016</strong><br />
einem Werkstoff, dessen RTI<br />
noch unbekannt ist (Candidate),<br />
bei mindestens vier<br />
unterschiedlichen Temperaturen<br />
über dem zu erwartenden<br />
RTI altern. Ist der Alterungsverlauf<br />
des Candidate-<br />
Werkstoff ähnlich dem Control-Werkstoff,<br />
erhält der Candidate-Werkstoff<br />
denselben<br />
oder gegebenenfalls einen<br />
höheren und damit besseren Temperaturindex<br />
RTI.<br />
Die Auswertung des RTI erfolgt<br />
nach der häufig für Alterungsprozesse<br />
angewandten Gleichung von<br />
Arrhenius: Wenn alle Prüftemperaturen<br />
auf 50% des Ausgangswertes<br />
abgefallen sind (aber spätestens<br />
nach 10.000 h), wird auf 100.000 h<br />
extrapoliert (Control- und Candidate-Werkstoff).<br />
„Um die Ergebnisse besser einordnen<br />
zu können, sollte die Extrapolationszeit<br />
mit der Realität der Verwendung<br />
verglichen werden. Eine<br />
Kaffeemühle läuft insgesamt etwa<br />
50 Stunden in einem Zeitraum von<br />
20 Jahren. Eine Lichtmaschine wird<br />
im Laufe ihrer Anwendungszeit für<br />
etwa 3.000 Stunden genutzt, der<br />
- kompakte Tischmaschine -<br />
- Linearmotortechnologie -<br />
Nutzentrenner LOW MINI<br />
Arbeitsbereich 2x 320x280mm<br />
kombinierbar zu 1x 320x580mm<br />
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51
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Das Wärmemanagement in der Elektronik und Elektrotechnik nimmt heutzutage bei der Entwicklung neuer,<br />
leistungsfähigerer und kompakterer Produkte einen immer größeren Raum ein. Mehr und mehr Funktionen<br />
werden elektrisch realisiert.<br />
1.000 °C<br />
700 °C<br />
400 °C<br />
100 °C<br />
Bach Resistor Ceramics GmbH<br />
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Fax +49 (0)33398 696 59 04<br />
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Beispiele dafür sind Aktoren beim<br />
Drive-by-Wire, die stufenlose Leistungsregelung<br />
von Antriebsaggregaten<br />
durch Frequenzumrichter oder<br />
ressourcenschonende Beleuchtungen<br />
mittels Leistungs-LEDs.<br />
Die bei dem Einsatz großer elektrischer<br />
Leistungen entstehende<br />
Verlustwärme muss effizient und<br />
rasch abgeführt werden – durch<br />
Wärmeleitmaterialien.<br />
Kapton von DuPont ist eine<br />
bekannte, etablierte Hochleistungsfolie<br />
für Isolationszwecke. Das<br />
Basismaterial Polyimid vereinigt<br />
einige hervorragende Eigenschaften<br />
in sich. Kapton kann im Temperaturbereich<br />
von nahe dem absoluten<br />
Nullpunkt (-273 °C) bis etwa +350<br />
°C dauerhaft einsetzen werden. Es<br />
ist beständig gegen viele Chemikalien<br />
und hat im gesamten Temperaturbereich<br />
eine hohe mechanische<br />
Festigkeit. Kapton besitzt außerdem<br />
eine hervorragende Spannungsfestigkeit<br />
auch bei über 300<br />
°C und wird in engen Toleranzen<br />
gefertigt. Etliche Spezialvarianten<br />
sind auf dem Markt, die durch Veränderungen<br />
der optischen, elektrischen,<br />
chemischen oder mechanischen<br />
Eigenschaften eine Anpassung<br />
an die Erfordernisse des Kunden<br />
ermöglichen.<br />
Die wärmeleitende Version<br />
Kapton MT ist ein seit 1988 gut<br />
bekanntes Produkt in der Elektrotechnik.<br />
Diese Variante von Kapton<br />
löste damals vor allem die zerbrechlichen<br />
Glimmerplättchen ab,<br />
die zusammen mit Wärmeleitpaste<br />
als wärmeleitende Isolation eingesetzt<br />
wurden. Die dünne Folie hat<br />
den Vorteil, nicht zerbrechlich und<br />
wesentlich unkritischer in der Handhabung<br />
zu sein.<br />
Bereits seit einigen Jahren<br />
wünscht sich die Elektrobranche<br />
und Elektronikindustrie eine verbesserte<br />
Version der Kapton-MT-Folie,<br />
die sich als spannungsfeste Isolation<br />
zwischen Leistungstransistoren und<br />
Kühlkörpern bestens bewährt hat.<br />
DuPont hat darauf reagiert und nun<br />
eine doppelt so gut wärmeleitende<br />
Variante von Kapton MT (0,42 W/<br />
mK) entwickelt: Kapton MT+ mit 0,9<br />
W/mK. Dabei ist es gelungen, positive<br />
Eigenschaften der Kapton-MT-<br />
Folie zu erhalten:<br />
• chemische Beständigkeit: sehr gut<br />
• Flexibilität: vergleichbar<br />
• gut stanzbar und bedingt 3D-formbar<br />
• mechanische Festigkeit: nur<br />
geringfügig geringer<br />
• thermische Beständigkeit: gleich<br />
gut<br />
• Spannungsfestigkeit: nur geringfügig<br />
geringer<br />
• erheblich bessere Beständigkeit<br />
gegenüber Teilentladungen<br />
Die Folien können in den Stärken<br />
0,025, 0,0375 und 0,05 mm (1, 1,5<br />
und 2 mil) geliefert werden. Sie entsprechen<br />
in ihrer Zusammensetzung<br />
den Anforderungen der Richtlinie<br />
2011/65/EU (RoHS). Die CMC Klebetechnik<br />
veredelt Kapton MT+ zum<br />
Beispiel mit einem hochwertigen (bei<br />
Bedarf wärmeleitenden) Acrylatkleber<br />
für die vereinfachte Vormontage.<br />
Oder mit Wärme leitwachs, um eine<br />
bessere thermische Anbindung an<br />
die verschiedenen Oberflächen im<br />
Wärmepfad zu erreichen. Kundenspezifisch<br />
können Stanzteile oder<br />
Rollen aus dem Material hergestellt<br />
werden, zum Beispiel für eine wärmeleitende<br />
Isolation in LED-Leisten<br />
oder als galvanische Trennung unter<br />
Siliziumkarbid-Transistoren.<br />
Der große Vorteil von Kapton MT+<br />
ist die verbesserte Wärmeleitfähigkeit<br />
in Verbindung mit der geringen<br />
Materialstärke. Dadurch kann<br />
der Wärmestrom auf sehr kurzem<br />
Wege durch die Isolation dringen.<br />
Da die CMC Klebetechnik selbst<br />
Beschichter ist, sind Anpassungen<br />
an die Kundenbedürfnisse möglich.<br />
So werden für Hochtemperaturanwendungen<br />
(>180 °C) sogenannte<br />
Polysiloxan-Kleber eingesetzt.<br />
Diese lassen sich auch bei<br />
den von modernen SiC-Transistoren<br />
erreichten Betriebstemperaturen<br />
dauerhaft einsetzen. Ebenso kann<br />
die Schichtstärke zwischen etwa 10<br />
und 80 µm variiert werden. Natürlich<br />
kann Kapton MT+ auch beidseitig<br />
veredelt (klebend, Wärmeleitwachs)<br />
und bereits passend zur<br />
Anwendung gestanzt als Formteil<br />
angeboten werden. So profitieren<br />
kundenspezifisch kleine Elektronikbauteile<br />
genauso wie z.B. flächige<br />
LED-Leuchten.<br />
CMC Klebetechnik GmbH<br />
www.cmc-tim.de<br />
52 3/<strong>2016</strong>
Aktuelles<br />
SMT Hybrid Packaging als führende<br />
Branchenplattform bestätigt<br />
Besucher und Aussteller nutzten Europas führende Fachmesse für Systemintegration in der Mikroelektronik als<br />
lebendige Networking Plattform.<br />
Verteilung der Aussteller nach Ländern (insgesamt)<br />
Konzept<br />
Die SMT Hybrid Packaging ist<br />
Europas führende Veranstaltung<br />
für Systemintegration in der Mikroelektronik.<br />
Die internationale Fachmesse<br />
wird von einem renommierten<br />
Kongress, Tutorials und Workshops<br />
begleitet. Seit nun fast 30 Jahren<br />
ist sie fest in Europa etabliert und<br />
betrachtet als einzige Veranstaltung<br />
in Europa die Systemintegration in<br />
der Mikroelektronik mit einem ganzheitlichen<br />
Ansatz. Sie zeigt von der<br />
Idee über die Entwicklung bis hin<br />
zur Fertigung alle technischen Prozesse<br />
bei der Herstellung elektronischer<br />
Baugruppen.<br />
Themenschwerpunkte<br />
• Systementwicklung<br />
• Fertigungsplanung<br />
• Materialien und Bauelemente<br />
• Fertigungsequipment<br />
• Zuverlässigkeit und Test<br />
• Software<br />
• Dienstleistung und Beratung<br />
An den drei Messetagen kamen<br />
rund 15.000 Fachbesucher nach<br />
Nürnberg und informierten sich bei<br />
420 ausstellenden und 36 vertretenen<br />
Unternehmen über die neuesten<br />
Trends, Entwicklungen und<br />
Innovationen. Der parallel stattfindende<br />
Kongress bot den 225 Teilnehmern<br />
ein abwechslungsreiches<br />
und hochkarätiges Programm.<br />
Einige Stimmen<br />
„Qualität vor Quantität- kompetente<br />
Entscheidungsträger treffen wir<br />
vor allem auf der SMT in Nürnberg.“<br />
Ulf Jepsen, Photocad<br />
„Wir hatten einen sehr positiven<br />
Eindruck von der diesjährigen SMT.<br />
Die Messe war gut organisiert und<br />
besucht. Wir konnten viele Fachgespräche<br />
führen, sowie interessante<br />
neue Kontakte, national und<br />
international knüpfen. Eine erfolgreiche<br />
Messe für Nordson EFD.“<br />
Felicitas Stübing, Nordson EFD<br />
„Wir konnten viele neue Kontakte<br />
auf einem hohen Niveau verzeichnen.<br />
Insgesamt hat die diesjährige<br />
SMT unsere Erwartungenmehr<br />
als erfüllt.“<br />
Malte Borges<br />
LPKF Laser & Electronics AG<br />
SMT 2017:<br />
Die SMT Hybrid<br />
Packaging 2017 findet<br />
vom 16. bis 18.5.2017 im<br />
Messezentrum Nürnberg<br />
statt.<br />
Informationen sind unter<br />
www.smthybridpackaging.de<br />
oder beim Veranstalter<br />
Mesago Messe Frankfurt<br />
über smt@mesago.com<br />
erhältlich<br />
Verteilung der Besucher nach Interessengebiet<br />
Verteilung nach Beteiligung an Beschaffungsentscheidungen<br />
3/<strong>2016</strong><br />
53
Aktuelles<br />
Intelligente Herstellung zuverlässiger<br />
Kupferbondverbindungen<br />
Im Rahmen eines Workshops wurden an der Universität Paderborn die Ergebnisse des dreijährigen Forschungsprojektes<br />
„Intelligente Herstellung zuverlässiger Kupferbondverbindungen“ im Rahmen des Spitzenclusters<br />
it´s OWL vorgestellt.<br />
Rechts: Dr.-Ing. Hans J. Hesse,<br />
Hesse GmbH spricht über das<br />
Ultraschall-Drahtbonden (oben)<br />
in der Halbleiterindustrie<br />
Hesse GmbH<br />
www.hesse-mechatronics.com<br />
Ziel des Forschungsprojekts<br />
war die Entwicklung von selbstoptimierenden<br />
Verfahren, um auch<br />
unter variablen Produktionsbedingungen<br />
zuverlässige Kupferbondverbindungen<br />
herstellen zu können.<br />
Im Abschluss-Workshop präsentierten<br />
die Projektpartner Hesse<br />
GmbH, Infineon Technologies AG<br />
und der Lehrstuhl für Mechatronik<br />
V.l.: Prof. Dr.-Ing. habil. Walter Sextro, Lehrstuhl für Mechatronik und<br />
Dynamik, Universität Paderborn, Dr. rer. nat. Felix Reinhart, Institut<br />
für Kognition und Robotik – CoR-Lab, Uni Bielefeld, Dr.-Ing. Michael<br />
Brökelmann, Hesse GmbH, Dipl.-Wirt.-Ing. Simon Althoff, Dipl.-Ing.<br />
Tobias Meyer, M. Sc. Andreas Unger, Lehrstuhl für Mechatronik und<br />
Dynamik, Uni Paderborn, Dr.-Ing. Hans J. Hesse, Hesse GmbH, Dipl.-<br />
Wirt.-Ing. Arno Kühn, Clustermanagement, Dr.-Ing. Paul Armbruster,<br />
Projektträger Karlsruhe PTKA, Dipl.-Ing. (FH) Florian Alexander<br />
Biermann, Infineon Technologies AG<br />
und Dynamik der Universität Paderborn<br />
die Ergebnisse und gaben Einblicke<br />
in die entwickelten Systeme.<br />
Neben den Projektpartnern waren<br />
zahlreiche Teilnehmer aus Industrie,<br />
Forschung und Entwicklung<br />
vertreten.<br />
Hintergrund: In Maschinen und<br />
Fahrzeugen werden Strom und<br />
Spannung durch Leistungshalbleiter-Module<br />
gesteuert. Die elektrische<br />
Kontaktierung im Modul erfolgt unter<br />
anderem über Aluminiumdrähte, die<br />
als Bondverbindungen bezeichnet<br />
werden. Kupfer bietet im Vergleich<br />
zu Aluminium eine höhere Leitfähigkeit,<br />
Festigkeit und Haltbarkeit. Es ist<br />
jedoch schwerer zu verarbeiten und<br />
empfindlicher gegenüber Schwankungen<br />
in den Produktionsbedingungen.<br />
Daher soll die Maschine<br />
sich eigenständig an veränderte<br />
äußere Bedingungen anpassen<br />
und Prozessziele, wie Bondqualität<br />
oder Verschleißverhalten, optimal<br />
erreichen. Leistungshalbleiter-<br />
Module werden hierdurch leistungsfähiger,<br />
effizienter, kompakter und<br />
haltbarer.<br />
Modellbasiertes System zur<br />
selbstoptimierten Steuerung<br />
Im Innovationsprojekt entwickelte<br />
die Hesse GmbH zusammen mit<br />
der Infineon Technologies AG und<br />
dem Lehrstuhl für Mechatronik und<br />
Dynamik der Universität Paderborn<br />
ein modellbasiertes System zur<br />
selbstoptimierten Steuerung einer<br />
Bondmaschine. Über eine spezielle<br />
Schnittstelle wurde das System<br />
in die Lage versetzt, prozessrelevante<br />
Maschinendaten direkt einzulesen<br />
und gleichzeitig die Maschinenparameter<br />
zur Laufzeit aktiv zu verändern.<br />
Hierbei wird der aktuelle<br />
Zustand im Sinne eines Condition<br />
Monitoring ermittelt und anhand der<br />
modellgestützten Selbstoptimierung<br />
der optimale Betriebszustand ermittelt<br />
und eingestellt.<br />
In der Abschlussveranstaltung<br />
präsentierten die Experten der<br />
beteiligten Projektpartner die entwickelten<br />
Teilsysteme und deren<br />
Zusammenwirken sowie wichtige<br />
Projektergebnisse. Hierzu gehören<br />
unter anderem die Modellierung<br />
des Ultraschallsystems, der<br />
Einsatz eines datengetriebenen<br />
Lernverfahrens zur Modellierung<br />
des Ultraschall-Erweichungseffekts<br />
sowie ein Verschleißmodell für das<br />
Bondwerkzeug. ◄<br />
54 3/<strong>2016</strong>