HannoRad 2016-2
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30 <strong>HannoRad</strong> 2 | <strong>2016</strong> | Hannover Aktuell<br />
Neues Blog:<br />
Hannover ist jetzt auch cyclechic<br />
Das Fahrrad boomt: Immer mehr Menschen<br />
fahren auf zwei Rädern durch<br />
die Stadt und auch immer mehr<br />
Menschen setzen sich für den<br />
Radverkehr ein. Seit Dezember<br />
vergangenen Jahres hat<br />
Hannover ein neues Fahrradblog.<br />
Hannovercyclechic<br />
heißt die Internetseite<br />
von Oliver Thiele und seinen<br />
Mitstreitern. Dort schreibt der<br />
46-jährige Lindener mehrmals in<br />
der Woche über den Radverkehr in Hannover,<br />
über Menschen auf dem Rad und die Vision<br />
einer lebenswerten Stadt. „Ich setze mich auf<br />
meiner Seite dafür ein, dass das Fahrrad als<br />
Alltagsverkehrsmittel stärker berücksichtigt<br />
wird“, sagt Thiele. Angelehnt ist der Name<br />
des Blogs an eine internationale Internet-<br />
Bewegung. In vielen Städten auf der ganzen<br />
Welt gibt es bereits einen cyclechic-Blog –<br />
nun hat auch Hannover einen.<br />
Die Ideen für seine Geschichten kommen<br />
dem Architekten – wie sollte es anders<br />
sein – natürlich im Sattel.<br />
„Ich fahre über zwölf Kilometer<br />
zur Arbeit. Auf dem<br />
Hinweg entwickele ich die<br />
Ideen und auf dem Rückweg<br />
bereite ich den Text<br />
im Kopf vor. Zu Hause setze<br />
ich mich dann an den Computer<br />
und schreibe es auf“,<br />
sagt der Radaktivist. Inzwischen<br />
wird seine Seite zunehmend bekannter. Die<br />
Leserzahlen steigen und es gibt auch zahlreiche<br />
Rückmeldungen sowie Kommentare.<br />
Der Familienvater hat eine ganz klare Vorstellung<br />
davon, wie seine fahrradfreundliche<br />
Stadt aussehen soll: „Dem zunehmenden<br />
Radverkehr sollte mehr Raum zu Verfügung<br />
gestellt werden. Wichtig ist mir auch, dass<br />
Radfahrende vom Fuß- und Autoverkehr getrennt<br />
werden. So gibt es weniger Konflikte<br />
untereinander. Das ist das Geheimrezept – die<br />
Niederlande und auch Kopenhagen machen<br />
es vor“, berichtet Thiele. Eine separierte und<br />
komfortable Radverkehrsinfrastruktur sorge<br />
dort dafür, dass sich jeder, ob Alt oder Jung,<br />
sicher fühlt und angenehm mit dem Fahrrad<br />
fortbewegen kann.<br />
Die Vorteile einer fahrradfreundlichen<br />
Stadt liegen für ihn auf der Hand: „Das wäre<br />
ein riesiger Imagegewinn für Hannover. Außerdem<br />
ist das auch für den Steuerzahler Gold<br />
wert. Radverkehrsinfrastruktur ist deutlich<br />
günstiger und wartungsärmer. Die öffentliche<br />
Hand spart Geld, wenn mehr Menschen<br />
auf dem Fahrrad unterwegs sind. Außerdem<br />
kommen bei freieren Straßen diejenigen, die<br />
auf das Auto angewiesen sind, wie zum Beispiel<br />
Handwerker, zügiger voran. Und last but<br />
not least: Der ÖPNV und Einsatzfahrzeuge<br />
erreichen ihr Ziel ebenfalls schneller.“<br />
https://hannovercyclechic.wordpress.com/<br />
Sascha Priesemann<br />
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