Pistenclub INSIDE Mai 2013

Text & Bilder: R. Gelhaus
Im Endeffekt haben wir es die Nacht bestimmt
20-mal ein und ausgebaut, um es möglichst
genau an den Käfig anpassen zu können
und trotzdem alle Lüftungseinrichtungen
beibehalten zu können.
Jetzt konnte schon fast der Motor gestartet
werden, wenn da nicht noch die große
Baustelle Kabelbaum gewesen wäre.
Nachdem ich einige Kabel durchgemessen
hatte, entschied ich mich dazu erst einmal
einen kompletten Schaltplan für einen
325i auszudrucken, um überhaupt einen
Überblick zu haben. Der Fehler ließ sich
schnell eingrenzen, der Anlasser bekam
kein Signal zum Drehen, also tat sich
auch nichts. Kabel gesucht, anhand der
Farbe gefunden und schon sprang der
Motor nach ein paar Umdrehungen an.
Dieses Gefühl, wenn zum ersten Mal der
Motor läuft, in einem Auto was schon so
viel Zeit gekostet hat, das macht wieder
richtig Spaß auf mehr. Man kann sagen,
es gibt einen richtigen Motivationsschub.
Man bekam immer mehr das Gefühl
von einem fertigen Auto. Jetzt ging
es langsam an die Voreinstellung des
Fahrwerks. Als erstes ging es auf die
Radlastwaage um das Fahrverhalten
möglichst gutmütig zu gestalten. Danach
an Spur, Sturz, Druck- und Zugstufe,
Stabihärte und auch Bremsverteilung, die
sich ja enorm verändert hat. Hier konnte
ich zum Teil auf meine Erfahrungen
im Chevrolet Cup zurückgreifen, denn
wir hatten sehr viel rumprobiert, bis
unsere Christine endlich schnell war.
Nach den ersten Probefahrten auf der
Straße sollte es endlich auf die Piste gehen,
aber irgendwie war dies in diesem Jahr, wie
uns auch, keinem Team vergönnt. Sehr
viele Veranstaltungen (u.a. Pistenclub)
wurden aufgrund des Wetters abgesagt,
So mussten wir auch ohne jeglichen
Test zur ersten Veranstaltung der DMV
BMW Challenge nach Hockenheim. Um
23 Uhr kamen wir an und mussten auch
nachts noch bei Eises-Kälte Startnummern
und Sponsor Aufkleber anbringen
um nächsten Tag starten zu können.
Schon im ersten Training konnte man
feststellen, dass unser Auto sehr neutral
auf der Straße liegt. Die Voreinstellung
des Fahrwerks passte also schon recht
gut. Allerdings fiel uns auch sehr schnell
auf, dass wir etwas nicht bedacht hatten.
Wir hatten keinen Catch Tank, somit
hatten wir auf der Geraden nach starken
Kurvenfahrten Aussetzer vom Motor.
Desweiteren war unser Differential auch
nicht in dem Zustand, wie wir es gedacht
hatten. Alles in allem konnte man für die
ersten paar Meter aber sehr zufrieden
sein. Für meinen Vater war es die erste
Fahrt auf der Rennstrecke und auch er
musste erst mal seine Erfahrung sammeln.
Ich sagte ihm: „Das Auto liegt sehr
neutral und ist leicht zu fahren“, was
allerdings bei ihm nicht zu traf, denn der
Tankgeber hatte sich gelöst und nun floss
Benzin aus dem Tank auf den Reifen,
wodurch er sein Training abbrechen und
voll auf den Renntag setzen musste.
Bis zu den Rennen am Sonntag hatten
wir zum Glück Zeit, das mit dem Tank
zu reparieren. Das Problem mit den
Aussetzern und der zu wenig sperrenden
Differentialsperre blieb, so konnten wir
nur im Mittelfeld unsere Erfahrungen
machen. Jetzt konnte auch mein Vater
seine Erfahrungen machen. Ich war
nervös, aber er meisterte die Situation
sehr gut und konnte nun meine Aussage
über das Fahrverhalten bestätigen.
Die ersten Erfahrungen sind nun
gemacht, jetzt geht es direkt an die
Verbesserung unseres BMW´s, damit
wir bei der nächsten Veranstaltung
weiter vorne mitfahren können.
Beste Grüße
Rudolf & Rainer Gelhaus
(Gelhaus Motorsport / Bad Driburg)
Kontakt: Rudolf@Gelhaus-online.de
Der Pistenclub e.V. bedankt
sich für diesen schönen Beitrag,
bei Rudolf & Rainer, mit einem
Gutschein für die kostenlose
Teilnahme an einem Pistenclub
Trackday ihrer Wahl.