OEKORPOFIT 2010 Brosch.:Layout 1 - Ökoprofit Hannover
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4 ÖKOPROFIT<br />
ÖKOPROFIT® HANNOVER – ein Beitrag zur Agenda 21<br />
Kooperation zwischen Kommune und<br />
Wirtschaft<br />
ÖKOPROFIT ist ein Kooperationsprojekt zwischen den<br />
Kommunen, der Landeshauptstadt <strong>Hannover</strong> und Region<br />
<strong>Hannover</strong> und den dort ansässigen Betrieben, das sich inzwischen<br />
weltweit einen Namen gemacht hat. ÖKOPRO-<br />
FIT® steht für ÖKOlogisches PROjekt Für Integrierte UmweltTechnik.<br />
In der Stadt <strong>Hannover</strong> wurde es im Rahmen<br />
der lokalen Agenda 21 im Jahre 1999 eingeführt.<br />
Umweltschutz aus Eigennutz<br />
Im Jahre 2000 begann die erste Runde ÖKOPROFIT®<br />
<strong>Hannover</strong> mit elf Betrieben. Inzwischen sind 121 Betriebe<br />
bei ÖKOPROFIT® beteiligt, von denen fast alle als ÖKO-<br />
PROFIT-Betriebe ausgezeichnet werden konnten. So beweist<br />
dieses Projekt, dass Ökologie und Ökonomie wirklich<br />
miteinander vereinbar sind, um in den Betrieben dem<br />
gemeinsamen Leitziel der Nachhaltigkeit<br />
– dem Kernziel der Agenda 21 – näher<br />
zu kommen. Als erste Stadt in Norddeutschland<br />
folgte die Landeshauptstadt<br />
Niedersachsens damit dem Vorschlag<br />
der lokalen Agenda 21 – Arbeitsgruppe<br />
„Arbeit“, ein „geeignetes Beratungssystem einzuführen,<br />
um eine ökologische Optimierung von Unternehmen und<br />
Organisationen in <strong>Hannover</strong>“ zu erreichen. Seit 2005 beteiligt<br />
sich auch die Region <strong>Hannover</strong> an ÖKOPROFIT.<br />
Mit Netzwerkarbeit zu betrieblicher<br />
Innovation und Nachhaltigkeit<br />
In der Stadt und der Region <strong>Hannover</strong> ist das Projekt ÖKOPROFIT inzwischen<br />
zu einer etablierten Innovations- und Kommunikationsplattform<br />
für die Beteiligten in Betrieben und Verwaltungen geworden.<br />
Die Einsteigerrunde begann im März 2009, der Klub folgte im<br />
April 2009. Nach erfolgreichem Abschluss des Jahresprogramms haben<br />
auch die diesjährigen Einsteiger die Chance zum Klub dazu zu stoßen.<br />
In beiden Gruppen finden sich die Betriebe dann in erster Linie<br />
durch die gemeinsamen Workshops zu einem intensiveren<br />
Austausch über sinnvolle Optimierungen in ihren<br />
unterschiedlichen Produktions- und Betriebsabläufen<br />
zusammen.<br />
Bei der Beratung und Begutachtung in den Betrieben<br />
stößt ÖKOPROFIT betriebsinterne Kommunikationsund<br />
Netzwerkprozesse an, durch die eine konkrete<br />
Identifikation von Verbesserungsmaßnahmen und<br />
deren nachhaltige Implementierung überhaupt erst ermöglicht werden.<br />
Damit daraus jeweils eine betriebsweite Praxis und Akzeptanz<br />
erwächst, entwickeln die Betriebe häufig neue externe Netzwerke und<br />
öffentlichkeitswirksame Aktivitäten. Solche Aktivitäten und Zusammenarbeiten<br />
informieren und motivieren die Beschäftigten. Gleichzeitig<br />
wird das betriebliche Handeln durch die Zusammenarbeit mit<br />
externen Partnern auch in einen größeren nationalen oder sogar globalen<br />
Zusammenhang gestellt. Ökologische und soziale Zusammenhänge<br />
werden so für alle Beteiligten erfahrbar.<br />
Auf jeder Stufe sind es die Netzwerke, die neue Prozesse verstetigen,<br />
neue Ideen implementieren und den Anstoß zur Verbesserung kontinuierlich<br />
wach halten. Nicht ohne Grund legen die ehemaligen Teilnehmer<br />
so einen großen Wert darauf, auch nach der intensiven Arbeits-<br />
und Beteiligungsphase im Einsteigerjahr durch die Mitgliedschaft<br />
im ÖKOPROFIT-Klub Teil dieses neuen Netzwerks zu bleiben.<br />
Die Stadtwerke <strong>Hannover</strong>, die üstra AG, die Volkswagen AG Nutzfahrzeuge,<br />
die Columbian Carbon Deutschland GmbH und RICOH<br />
Agenda 21 und die Millenniumentwicklungsziele<br />
Das Abschlussdokument von Rio, das Aktionsprogramm<br />
„Agenda 21“ fordert in 40 Kapiteln dazu auf,<br />
konkrete Maßnahmen auch im Interesse der nachfolgenden<br />
Generationen zu ergreifen, um die „Verbesserung<br />
des Lebensstandards aller Menschen, einen<br />
größeren Schutz und eine bessere Bewirtschaftung der Ökosysteme<br />
und eine gesicherte, gedeihlichere Zukunft zu gewährleisten“ (Präambel).<br />
Die Agenda 21 von Rio gibt umfassende Handlungsempfehlungen,<br />
deren Umsetzung für eine nachhaltige soziale, ökologische,<br />
und ökonomische Entwicklung im 21. Jahrhundert unabdingbar ist.<br />
Dienen sie doch dem Ausgleich zwischen dem Schutz der Umwelt<br />
und der Befriedigung der Grundbedürfnisse der Menschen, und zwar<br />
unabhängig von Hautfarbe, Nation und Geschlecht. Im Jahr 2000 haben<br />
die Vereinten Nationen die Agenda 21 aufgegriffen und für die<br />
dringendsten Aufgabenfelder acht Ziele, die so gen. Millenniumziele<br />
(MDGs) festgelegt. Zu den Zielen gehören die Bekämpfung extremer<br />
Armut und Hunger, Gleichberechtigung, Verwirklichung der Grundschulbildung,<br />
Senkung von Kindersterblichkeit und Verbesserung der<br />
Gesundheit von Müttern, Bekämpfung von AIDS/HIV, Malaria und anderen<br />
Krankheiten, Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit sowie<br />
der Aufbau weltweiter Partnerschaft. In <strong>Hannover</strong> hat sich unter der<br />
Koordination des Agenda 21-Büros ein großes Aktionsbündnis aus<br />
sehr unterschiedlichen Organisationen gebildet. Gemeinsam schließen<br />
sie sich der UN-Millenniumkampagne an,<br />
die dazu beitragen soll, durch konkrete Aktionen<br />
und Informationen die Ziele der Öffentlichkeit<br />
näher zu bringen.<br />
DEUTSCHLAND GmbH sind als bereits zertifizierte Betriebe nach<br />
EMAS bzw. ISO 14001 dazu gestoßen, um sich dem Netzwerk anzuschließen.<br />
Diese Vernetzung und der von externen Beratern moderierte<br />
Erfahrungsaustausch hat für die Betriebe einen Wert weit über<br />
den konkreten, praktischen Nutzen des ÖKOPROFIT-Einsteigerprogramms<br />
hinaus. ÖKOPROFIT in der Region <strong>Hannover</strong> erfüllt in bester<br />
Weise Ziele der Agenda 21 und die Anforderung der UN-Dekade zur<br />
Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. ÖKOPROFIT ist mittlerweile<br />
ein wichtiger Baustein zur nachhaltigen Entwicklung in der Landeshauptstadt<br />
und in der Region <strong>Hannover</strong> geworden.<br />
ÖKOPROFIT <strong>Hannover</strong><br />
Gemeinsame Workshops und individuelle<br />
Beratung der Betriebe<br />
ÖKOPROFIT besteht aus mehreren Modulen, von denen in der aktuellen<br />
Runde (2009/<strong>2010</strong>) das Einsteiger-Programm (Basisprogramm)<br />
und der ÖKOPROFIT-Klub durchgeführt wurden.<br />
Allen Modulen gemeinsam ist, dass regelmäßige gemeinsame Workshops<br />
mit Fachvorträgen, Erläuterung der praxisnahen Arbeitsmaterialien<br />
und Zeit für den Erfahrungsaustausch mit der individuellen Beratung<br />
der teilnehmenden Betriebe vor Ort verzahnt werden. Erfahrene<br />
UmweltberaterInnen bzw. Ingenieure der Unternehmen<br />
Wessling und Arqum besuchten die Unternehmen während des Programms<br />
regelmäßig zu halbtägigen Einzelberatungen, um sie bei<br />
der Bestandsaufnahme, Schwachstellenanalyse und Entwicklung von<br />
Verbesserungsmaßnahmen im Rahmen des Umweltprogramms zu unterstützen.<br />
So erhielten die Betriebe zum Teil erstmalig einen Überblick<br />
über ihre umweltrelevanten Daten und gewannen an Rechtssicherheit,<br />
indem mit der BeraterIn die Einhaltung von Grenzwerten,<br />
rechtlichen Vorschriften und Handlungspflichten geprüft wurde.