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Stadtmagazin Cloppenburg Ausgabe 14

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Junge Politiker im Blick<br />

17<br />

band der Julis 2006 mit der Unterstützung<br />

des FDP-Kreisverbandes, meines Kreisverbandsbetreuers<br />

im Landesvorstand und einer<br />

Handvoll interessierter Leute reaktiviert.<br />

Jetzt habe ich den Kreisverband an zwei tolle,<br />

motivierte Jungs übergeben. Felix und Brian<br />

machen das wirklich gut (Anm. der Red.:<br />

eigene Beiträge) und nach zehn Jahren ist es<br />

auch irgendwann mal gut gewesen.<br />

<strong>Stadtmagazin</strong>: Was habt ihr verändern wollen?<br />

Caroline Covolo: Grundsätzlich möchte man<br />

die Politik für die eigene Generation mit gestalten.<br />

Jugendliche und junge Erwachsene<br />

werden in der Politik (egal auf welcher Ebene)<br />

oft vergessen.<br />

<strong>Stadtmagazin</strong>: Was habt ihr erreicht?<br />

Caroline Covolo: Wir haben uns im Kreisverband<br />

der FDP beim Erstellen von Wahlprogrammen<br />

und auch im Landesverband der<br />

Jungen Liberalen programmatisch eingebracht<br />

und Akzente für Politik gesetzt, die die<br />

jungen Leute nicht vergisst.<br />

<strong>Stadtmagazin</strong>: Auf welcher Ebene arbeiten<br />

die Julis auch auf Kreis- und Landtagsebene<br />

zusammen? Zu welchen Zwecken? Wie ist /<br />

war das Verhältnis zur FDP in der Stadt / im<br />

Kreis / im Landtag?<br />

Caroline Covolo: Auf Kreisebene wird im Moment<br />

natürlich der Kommunalwahlkampf<br />

vorbereitet. Wir setzen uns zusammen und<br />

schauen, wo die Probleme liegen und überlegen,<br />

was man dagegen tun kann. Auf Landesebene<br />

steht im Herbst wieder ein Landeskongress<br />

(das höchste Beschlussgremium der<br />

Landes-Julis) an. Da werden wir uns sicherlich<br />

inhaltlich einbringen. Die Arbeit mit der<br />

Landtagsfraktion in Hannover und mit dem<br />

Landesvorstand der Partei ist klasse.<br />

Innerhalb des Verbandes kann man Mehrheiten<br />

für Anträge organisieren und der Juli-Landesverband<br />

hat ein Antragsrecht auf<br />

Parteitagen der FDP. So können wir unsere eigenen<br />

Positionen in das Parteiprogramm mit<br />

einbringen und somit über die Fraktion auch<br />

in den Landtag.<br />

Das Verhältnis ist sehr gut. Alle – alt und<br />

jung – profitieren gegenseitig voneinander.<br />

Im Kreisvorstand der FDP sind die beiden<br />

Juli-Kreisvorsitzenden auch mit Stimmrecht<br />

kooptiert.<br />

<strong>Stadtmagazin</strong>: Wie ist das Verhältnis zu anderen<br />

politischen / parteiischen Organisationen?<br />

Caroline Covolo: Man kann mit allen gut reden.<br />

Natürlich streitet man sich inhaltlich weil<br />

man einfach andere Positionen vertritt. Aber<br />

im Grunde genommen sind wir doch alle nur<br />

junge Leute, die etwas für unsere Generation<br />

bewegen wollen. Und vieles kann man auch<br />

nur gemeinsam erreichen. Ein Alleingang<br />

hilft da nicht viel.<br />

<strong>Stadtmagazin</strong>: Wie funktioniert eure Vernetzung?<br />

Caroline Covolo: Wir tauschen uns mittlerweile<br />

nicht nur durch direkte Treffen, sondern<br />

immer mehr über Facebook und Whats-<br />

App, sowie E-Mails aus.<br />

<strong>Stadtmagazin</strong>: Was ist aus den Julis in Stadt<br />

und Kreis <strong>Cloppenburg</strong> geworden, nachdem<br />

die FDP in den letzten Jahren quasi unsichtbar<br />

war?<br />

Caroline Covolo: Nur weil die Partei aus dem<br />

Bundestag geflogen ist, sind wir ja nicht unsichtbar.<br />

Die Arbeit im kommunal- und landespolitischen<br />

Bereich ging und geht stets<br />

weiter. So auch bei den Julis.<br />

<strong>Stadtmagazin</strong>: Wie hast du dich politisch in<br />

dieser Krise verhalten?<br />

Caroline Covolo: Ich habe weitergemacht.<br />

Man muss, weil man ja keine Bundestagsfraktion<br />

mehr hat, dafür auf kommunaler Ebene<br />

und auch im Landtag noch mehr arbeiten,<br />

damit man weiterhin wahrgenommen wird.<br />

Den Kopf in den Sand zu stecken kam für uns<br />

nicht in Frage.<br />

<strong>Stadtmagazin</strong>: Wie hast Du diesen Zustand<br />

wahrgenommen?<br />

Caroline Covolo: Die Wähler haben die Partei<br />

in der Zeit nach 2009 ganz schön abgestraft.<br />

In großen Teilen auch zu Recht. Auch ich war<br />

nicht immer mit dem Handeln der Bundestagsfraktion<br />

einverstanden. Das ist aber ganz<br />

normal. Man kann eben nicht alles gut finden,<br />

nur weil man in der gleichen Partei ist.<br />

Leider war für uns der Bundestrend auch<br />

bei der vergangenen Kommunalwahl 2011<br />

deutlich spürbar. Da kann man vor Ort noch<br />

so gute Arbeit machen, der Bundestrend<br />

macht sich leider auch vor Ort bei denen bemerkbar,<br />

die eigentlich nichts dafür können.<br />

<strong>Stadtmagazin</strong>: Inwieweit haben dich diese<br />

"Zeiten der politischen Bedeutungslosigkeit"<br />

geprägt?<br />

Oder hast du / habt ihr weiter gearbeitet?<br />

Wenn ja, woran und wie?<br />

Caroline Covolo: Ich würde es nicht Bedeutungslosigkeit<br />

nennen. Ich bin generell ziemlich<br />

pragmatisch. Ja, es tat innerlich weh, dass<br />

die Partei aus dem Bundestag geflogen ist,<br />

aber vielleicht war es auch ganz gut so. So<br />

hatte man die Möglichkeit, sich komplett neu<br />

aufzustellen.<br />

Ich habe es als Ansporn gesehen, mich<br />

noch mehr ins Zeug zu legen. So auch viele<br />

meiner FDP-Kollegen.<br />

Wir sind als FDP-Kreisverband mittlerweile<br />

auch auf Landesparteitagen wesentlich aktiver,<br />

haben jetzt zum ersten Mal seit Bestehen<br />

des Verbandes ein Mitglied im Landesvorstand<br />

der Partei und hängen uns für die Kommunalwahlen<br />

richtig rein.<br />

<strong>Stadtmagazin</strong>: Bist du immer noch Juli oder<br />

FDP Mitglied? Wird da ein Unterschied gemacht?<br />

Caroline Covolo: Beides Ja :) Die Jungen Liberalen<br />

sind ein eingetragener Verein und<br />

die Mitgliedschaft ist völlig unabhängig zu einer<br />

Mitgliedschaft in der FDP.<br />

Aber die Partei profitiert immer von einem<br />

guten Jugendverband (und die Julis sind der<br />

beste politische Jugendverband der Welt ;-) ).<br />

<strong>Stadtmagazin</strong>: Welches politische Vorbild<br />

hattest / hast du?<br />

Caroline Covolo: Ich habe keines. Es gibt Politiker,<br />

die ich ganz gut finde, aber niemanden,<br />

den ich mir als Vorbild nehmen würde.<br />

<strong>Stadtmagazin</strong>: Wie lautet deine politische<br />

und wie deine private Philosophie?<br />

Caroline Covolo: Ich bin der Auffassung, dass<br />

jeder nach seiner eigenen Fasson glücklich<br />

werden soll. Ich weiß doch selbst viel besser,<br />

was gut für mich ist, als jeder andere oder<br />

als der Staat. Die eigene Freiheit endet da, wo<br />

die Freiheit anderer anfängt – also so lange<br />

man niemand anderem schadet oder andere<br />

durch sein Handeln in ihrer persönlichen Freiheit<br />

einschränkt, sollen die Leute doch leben,<br />

wie sie selbst es wollen. Dabei spielt es keine<br />

Rolle, ob ich etwas gut finde oder nicht. Nur<br />

weil ich etwas für mich nicht gut finde, darf<br />

ich es noch lange nicht anderen verbieten.<br />

<strong>Stadtmagazin</strong>: So kriegen wir natürlich die<br />

Kurve ganz leicht zum CSD, den du im Clop-

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