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Stadtmagazin Cloppenburg Ausgabe 14

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28 Aktuelles<br />

Fortsetzung von Seite 26<br />

richt ist „movie time“ – jedoch mit Filmen,<br />

die nichts für sensible Gemüter sind. So bittet<br />

der Hauptkommissar auch alle Schüler hinaus<br />

zu gehen, wenn sie die Bilder nicht ertragen<br />

können.<br />

Bei dem ersten Film handelt es sich um irischen<br />

Werbespot, der zeigen soll, wie wichtig<br />

Sicherheitsgurte sind: Fünf lachende junge<br />

Menschen in einem Fahrzeug, sie wollen abbiegen<br />

und halten an. Der Fahrer des Wagens<br />

macht alles richtig, nur das entgegenkommende<br />

Auto leider nicht. Es bricht aus und<br />

rast frontal in den stehenden Pkw. Fatalerweise<br />

war einer der Mitfahrer nicht angeschnallt,<br />

ein Umstand der allen zum Verhängnis wird.<br />

Hilflos wird der junge Mann durch den Wagen<br />

geschleudert, prallt auf jeden seiner<br />

Mitfahrer. Der Film endet mit einem Fazit von<br />

vier Toten und einer Schwerverletzten. Bilder<br />

und Geräusche von zusammenprallenden<br />

Köpfen bleiben in jeder Erinnerung hängen.<br />

Der nächste Film läuft an, und es sind die<br />

Worte die einen dicken Kloß im Hals bilden:<br />

Ein junger Mann spült im Lokal eine Pille mit<br />

Alkohol hinunter. Kurz darauf überfährt er auf<br />

dem Parkplatz eine junge Frau die gerade ihrer<br />

Mutter per SMS mitteilt, dass sie nach Hause<br />

kommt. Waren am Ende des ersten Filmes<br />

noch fassungslose Ausrufe und Fragen zu hören<br />

herrscht nun betroffenes Schweigen.<br />

Im dritten und letzten Film geht es um Patienten<br />

im Koma: Ein junges Mädchen besucht<br />

ihren Freund, der liegt im nach einem schweren<br />

Unfall, verursacht durch Alkoholmissbrauch<br />

seit fünf Monaten im Koma. Die Mutter<br />

gibt die Hoffnung und damit ihren Sohn<br />

auf. Die Geräte werden abgestellt, während<br />

die Freundin versucht sich umzubringen. <br />

Während im Klassenzimmer des 10. Jahrgangs<br />

der Marienschule <strong>Cloppenburg</strong> alle<br />

um Fassung ringen, herrscht Totenstille. Die<br />

Bilder vermischen sich im Kopf und vereinzelt<br />

sieht man Taschentücher aufblitzen. Ein<br />

Schüler fragt mit belegter Stimme, ob er nach<br />

draußen gehen darf. <br />

Ja, darf er natürlich, doch als nächstes folgt<br />

die traurige, aber auch sehr mutige Geschichte<br />

der Michaela Meyer. Um sie erzählen, fährt<br />

die junge hübsche Frau in ihrem Rollstuhl in<br />

die Mitte der Klasse und berichtet von ihrem<br />

Unfall. Den sie 2001, nach Aussage der Ärzte<br />

mit „Überlebenschancen gleich Null“ überlebte.<br />

Michaela Meyer und ihre Mutter gaben<br />

nicht auf, sie und ihre Tochter kämpften um<br />

ihr Leben – und der Erfolg gab ihnen Recht. <br />

Dazu, wie schon bemerkt, im nächsten<br />

<strong>Stadtmagazin</strong> mehr und auch das wird kein<br />

leichter Tobak sein.<br />

Karin Niemöller

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