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Ansichten… Kirchen- - Pfarrei St. Vinzenz Kitzingen

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Jahresbrief 2008 Katholische <strong>Pfarrei</strong>engemeinschaft <strong>Kitzingen</strong><br />

Marienfigur unterwegs war, nachts in<br />

seiner Herberge von Räubern überfallen.<br />

In seiner Not rief er Maria um<br />

Hilfe an und entging mit dem Bild<br />

sowie seiner gesamten Habe den Händen<br />

der Räuber. Aus Dankbarkeit ließ<br />

er die Marienfigur an dem Ort seiner<br />

Rettung und erbaute für sie eine hölzerne<br />

Kapelle. Hier feierten unsere<br />

Senioren eine Heilige Messe für die<br />

Verstorbenen aus ihrem Kreis. Nach<br />

einer <strong>St</strong>ärkung ging es weiter zur Bierstadt<br />

Kulmbach. Dort besichtigten sie<br />

die historische Altstadt mit Resten der<br />

alten <strong>St</strong>adtmauern, verwinkelten Gassen<br />

und Fachwerkhäusern.<br />

Seit einigen Monaten erleben wir<br />

in unseren Gemeinden einen schwarzen<br />

Priester: Pfarrer Blaise Okpanachi<br />

aus Nigeria.<br />

Seine Gottesdienste sind anders als<br />

wir es gewohnt sind: Lebendig, direkt,<br />

eine Art Zwiegespräch zwischen Priester<br />

und Gemeinde, mal singend, mal<br />

sprechend. Immer wieder werden Taizégesänge<br />

und Liedrufe in den Messritus<br />

verflochten; erst<br />

stutzt die Gemeinde,<br />

dann fällt sie zaghaft in<br />

die Wiederholungen<br />

ein. Am Schluss der<br />

Messfeier wird regelmäßig<br />

ein Dankeschön<br />

und ein Lob ausgesprochen:<br />

An die Ministranten<br />

und „den<br />

Herrn Seminaristen, die<br />

es wieder ganz gut<br />

gemacht haben“, und<br />

an die Messbesucher,<br />

die „auch ganz gut mitgesungen<br />

haben“. Ja,<br />

und dann wünscht er<br />

allen einen guten Tag oder Abend – je<br />

nachdem – und erwartet das „Danke<br />

gleichfalls!“ Dies aber ist bei uns absolut<br />

ungebräuchlich, und wir alle<br />

brauchten eine Zeit, um uns daran zu<br />

gewöhnen. Mittlerweile klappt es ganz<br />

ordentlich.<br />

Was das Erstaunliche ist: Alle Menschen<br />

verlassen das Gotteshaus<br />

lachend oder zumindest mit einem<br />

fröhlichen Gesicht.<br />

Rita Engert: Vielleicht, Pfarrer Blaise,<br />

Auch in <strong>St</strong>. <strong>Vinzenz</strong> und <strong>St</strong>. Georg,<br />

Hoheim, machten sich die Senioren<br />

auf Pilgerfahrt. Die Ziele waren Kloster<br />

Himmelspforten, der Marienweg in<br />

Ipthausen, Mariä Heimsuchung zu Eckartshausen<br />

und schließlich Rengersbrunn<br />

im Spessart.<br />

Auf den Heimwegen wurde immer<br />

gerne folgendes Gebet gesprochen:<br />

„Wir danken alle Gott dafür,<br />

dass er uns nicht vergisst.<br />

Wir danken ihm für diesen Tag<br />

und dass er weiter bei uns ist.<br />

Wir bitten, dass er uns<br />

Gesundheit schenke<br />

Interview durch Rita Engert mit Pfarrer Blaise<br />

hat Sie der liebe Gott zu uns geschickt,<br />

damit wir als Christen das Lachen neu<br />

lernen?<br />

Pfarrer Blaise: Das kann schon sein.<br />

Rita Engert: Feiern Christen in Afrika<br />

ihre Gottesdienste immer in der Art,<br />

wie Sie es bei uns tun? Oder geht es<br />

da noch viel lebhafter und ursprünglicher<br />

zu?<br />

Pfarrer Blaise: Vor allem die musikalische<br />

Gestaltung ist lebhafter. Klatschen,<br />

Trommeln und Tanzen sind<br />

üblich in der Kirche.<br />

Rita Engert: Denken Sie, dass sich in<br />

unseren deutschen Gemeinden etwas<br />

ändern sollte?<br />

Pfarrer Blaise: Man sollte vielleicht<br />

mehr auf die Interessen der Kinder,<br />

Jugendlichen und jungen Familien eingehen,<br />

um sie mehr für die Kirche zu<br />

<strong>Kirchen</strong>-Ansichten 13<br />

und unsre Schritte und Worte<br />

nur zum Guten lenke.“<br />

Damit auch künftig solch schöne<br />

Fahrten stattfinden können, wäre es<br />

wünschenswert, wenn sich noch einige<br />

Senioren aus den Nachbarpfarreien<br />

anschließen.<br />

Die Verantwortlichen der Seniorenarbeit<br />

in <strong>St</strong>. Johannes: Sieglinde Schraut,<br />

Annerose Hipskind und Eberhard<br />

Schlerf; in <strong>St</strong>. <strong>Vinzenz</strong>: Rosa Furkel, Rosi<br />

Seidl; in Sulzfeld: Isolde Müller, Helene<br />

Beck; in Hohenfeld: Irmengard Vogt; in<br />

Hoheim: Ingrid Gerber, Franziska Fratz;<br />

würden sich darüber sehr freuen!<br />

Pfr. Heinrich Skolucki<br />

begeistern, aber dabei auch die<br />

Älteren nicht vergessen. Es wäre auch<br />

schön, wenn das Sakrament der Beichte<br />

mehr angenomen würde und sich<br />

mehr junge Leute für geistliche Berufe<br />

entscheiden könnten.<br />

Rita Engert: Sie sprechen sehr gutes<br />

Deutsch. Wie lange sind Sie schon in<br />

Deutschland?<br />

Pfarrer Blaise: Seit zwei Jahren. Ich<br />

habe vier Monate einen Sprachkurs<br />

beim Goethe-Institut in Lagos- Nigeria<br />

besucht und vier Monate bei der Kolping-Akademie<br />

in Würzburg.<br />

Rita Engert: Warum leben Sie im<br />

Moment bei uns in Deutschland? Promovieren<br />

Sie oder machen Sie eine<br />

Zusatzausbildung?<br />

Pfarrer Blaise: Ich promoviere an<br />

der Uni Würzburg im Fach <strong>Kirchen</strong>geschichte.<br />

Rita Engert: Werden Sie in Ihre Heimat<br />

zurückkehren und wann wird das<br />

sein?<br />

Pfarrer Blaise: Ich weiss noch nicht,<br />

was in ein paar Jahren sein wird und<br />

was mein Bischof mit mir vor hat, wo<br />

ich gebraucht werde.<br />

Rita Engert: Pfarrer Blaise, wir<br />

bedanken uns für die Auskünfte und<br />

für Ihren priesterlichen Dienst in<br />

unseren Pfarrgemeinden. Wir wünschen<br />

Ihnen alles Gute und Gottes<br />

Segen für Ihr Leben und Wirken.

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