Ansichten… Kirchen- - Pfarrei St. Vinzenz Kitzingen
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Jahresbrief 2008 Katholische <strong>Pfarrei</strong>engemeinschaft <strong>Kitzingen</strong><br />
Vorwort der Diözesanleitung wird uns etwas dem Weg dorthin. Das gelobte Land<br />
übergestülpt, sozusagen eine Brücke erreichen wir aber in dieser Welt nie-<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
ohne den dazugehörigen Weg, wäre mals, es liegt immer noch vor uns.<br />
unseres Jahresbriefes!<br />
es schlimm.<br />
Gottes Verheißung: Der neue Himmel<br />
Als neuer Pfarrer von <strong>St</strong>. Johannes Oft erkennt man aber am Anfang und die neue Erde.<br />
in <strong>Kitzingen</strong> grüße ich Sie in den eines Weges noch nicht, welche Kur- Wir werden in den nächsten Mona-<br />
Gemeinden unserer zukünftigen Pfarven, welche Höhen und Tiefen auf ten die Kooperationsvereinbarung,<br />
reiengemeinschaft sehr herzlich. dem Weg liegen werden. Oft muss der also die verbindliche Regelung unseres<br />
Sicher haben Sie in der Zeitung schon Weg, die <strong>St</strong>raße erst noch gebahnt Zusammenwachsens als <strong>Pfarrei</strong>enge-<br />
so manches über meine Person gele- werden. Dabei kommt es auf den meinschaft, erarbeiten. Wichtiger aber<br />
noch als alle Pläne und Verträge<br />
ist die feste Überzeugung:<br />
Wir sind gemeinsam<br />
Kirche und Gottes Volk. Wir<br />
sind gemeinsam ein Teil der<br />
großen römisch-katholischen<br />
Weltkirche. Eine<br />
Konfession, die „<strong>Kitzingen</strong>-<br />
Katholisch“ oder „Siedlungs-<br />
Katholisch“ oder „Marktbreit-Katholisch“<br />
heißt, ist<br />
mir nicht bekannt!<br />
Lassen Sie uns also nicht<br />
nur Brücken ohne <strong>St</strong>raßen<br />
bauen, sondern Wege zueinander.<br />
In meinem Primizspruch,<br />
also der Losung über<br />
meinem ganzen priesterlichen<br />
Wirken habe ich es<br />
so zusammengefasst:<br />
sen. So möchte ich mich Ihnen heute<br />
nicht nochmals vorstellen, vielmehr<br />
Ihnen eine Spur legen, wie wir den<br />
Weg zur <strong>Pfarrei</strong>engemeinschaft weiter<br />
beschreiten können. Denn dies ist<br />
sicher eine der ersten Aufgaben, die<br />
sich Ihnen zusammen mit mir stellen<br />
wird.<br />
Ich weiß um die Ängste vieler<br />
Christen mit der bangen Frage: Welche<br />
Bedeutung wird unsere Ortsgemeinde<br />
noch haben, wenn es einmal<br />
eine große <strong>Pfarrei</strong>engemeinschaft mit<br />
über 12 000 Katholiken gibt? Wird<br />
Seelsorge nicht unmöglich, und die<br />
Seelsorger fahren nur noch von Ort zu<br />
Ort? Wird es nicht „Gleiche und<br />
Gleichere“ geben und ein Ort versuchen,<br />
den anderen zu dominieren?<br />
Ich habe ein Bild ausgesucht, das<br />
unsere gegenwärtige Situation gut<br />
zum Ausdruck bringt: Eine Brücke mitten<br />
in einem leeren Feld, um die Brücke<br />
ist keine <strong>St</strong>raße zu erkennen.<br />
Wenn <strong>Pfarrei</strong>engemeinschaft heißen<br />
würde: Von oben, vom Bischof oder<br />
Untergrund an. Wir kennen alle <strong>St</strong>raßen,<br />
die schnell und oberflächlich<br />
gebaut wurden. Schlaglöcher und<br />
schnelle <strong>St</strong>raßenschäden sind die<br />
unweigerlichen Folgen. Wir wollen den<br />
Weg zur <strong>Pfarrei</strong>engemeinschaft überlegt<br />
und ohne blinden Aktionismus<br />
gehen. Wichtig sind vertrauensbildende<br />
Maßnahmen, wichtig ist auch, dass<br />
nicht jeder Ort nach seinen Ideen einfach<br />
darauf losbaut, in der Hoffnung<br />
bei der Brücke anzukommen, sondern<br />
wir uns vielmehr über einen gangbaren<br />
Fahrplan verständigen.<br />
Der Weg des Volkes Gottes im<br />
alten Israel kannte auch die <strong>St</strong>recke<br />
durch die Wüste. Ins gelobte Land fanden<br />
die Juden nicht sofort, unterwegs<br />
gab es manchen Ärger, manchen<br />
<strong>St</strong>reit, manches Murren. Das gelobte<br />
Land aber haben sie immer ersehnt,<br />
so wie wir uns nach einem aufrichtigen<br />
Miteinander hier im Kitzinger<br />
Raum sehnen. Die <strong>Pfarrei</strong>engemeinschaft<br />
ist nicht das gelobte Land, sie<br />
ist vielmehr die Brücke und <strong>St</strong>raße auf<br />
<strong>Kirchen</strong>-Ansichten 3<br />
Viele Wege –<br />
Christus der Weg<br />
Ich hoffe, Ihnen als künftiger leitender<br />
Priester der <strong>Pfarrei</strong>engemeinschaft<br />
auf vielen Wegen zu begegnen,<br />
mit Ihnen Wege zu bauen und zu planen<br />
und dabei niemals das Ziel aus<br />
den Augen zu verlieren.<br />
Das Ziel heißt nicht <strong>Pfarrei</strong>engemeinschaft,<br />
sondern Wege zum Reich<br />
Gottes.<br />
Ein neues, modernes <strong>Kirchen</strong>lied<br />
drückt es so aus:<br />
„Aufrecht stehen, weiter gehen,<br />
weiter in ein neues Land“.<br />
Auf die Fürsprache unserer Ortsheiligen<br />
segne uns dazu der allmächtige<br />
Gott<br />
Der Vater<br />
†<br />
Der Sohn<br />
†<br />
Der Heilige Geist<br />
†<br />
Amen