Ansichten… Kirchen- - Pfarrei St. Vinzenz Kitzingen
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Jahresbrief 2008 Katholische <strong>Pfarrei</strong>engemeinschaft <strong>Kitzingen</strong><br />
´mal nachgedacht ...<br />
Bildmeditation von Pfarrer Oliver Wirthmann<br />
Das Liebespaar hat sich einen<br />
ungewöhnlichen Platz gesucht: Eine<br />
<strong>Kirchen</strong>glocke. Wie lässt sich der Glaube,<br />
aus alter Zeit ererbt, hinüber tragen<br />
in die Moderne, in die Gegenwart,<br />
in die Gott uns ruft? Wo findet der<br />
Glaube heute Gehör? Der scheinbar<br />
alte Glaube und die neue Zeit ...<br />
Ein junges Paar auf einer Glocke.<br />
Wird die Glocke durch die Liebe zum<br />
Schwingen gebracht? Wir können fragen:<br />
Wo und wann kommt in unserem<br />
Leben etwas in Schwingung?<br />
Ein Mann geht an der Glocke und<br />
den jungen Leuten vorbei, ein Passant,<br />
mit Blumen in den Händen. Geht er zu<br />
einer Beerdigung? Zur Beerdigung seiner<br />
Träume von einem Leben, wie er<br />
es als junger Mann geträumt hat? Die<br />
Kirche im Hintergrund mit ihrer Fassade<br />
sieht im wahrsten Sinne des Wortes<br />
alt aus im Vergleich mit dem jungen<br />
Paar. Doch reicht es aus, die Kirche<br />
einfach neu zu streichen? Anzumalen?<br />
Wegzuschminken, was nicht mehr<br />
zeitgemäß erscheint? Oder brauchen<br />
wir als Kirche und als Christen eine<br />
neue Gestalt?<br />
Wie bewahren wir aber das Zentrale,<br />
das Wesentliche unserer Hoff-<br />
<strong>Kirchen</strong>-Ansichten 41<br />
nung: Jesus Christus?! Viele Menschen<br />
reden heute von Kategorien: Progressiv<br />
und konservativ, modern und altmodisch.<br />
Solche Begriffe gehen aber<br />
an der Kirche weit vorbei. Was wir<br />
brauchen sind Visionen! Wir brauchen<br />
eine neue Ahnung, wie wir uns unser<br />
Leben und unsere Zukunft vorstellen!<br />
Das Liebespaar hat Visionen, viele<br />
werden sich wohl zerschlagen, Glück<br />
für immer und jeden Augenblick gibt<br />
es nicht. Doch sie haben Visionen,<br />
sonst könnten sie nicht auf so engem<br />
Raum beisammen sitzen, selbst die<br />
harte Glocke genau als richtigen Platz<br />
empfinden.<br />
Gott möchte uns so ganz nahe<br />
kommen, das wollte Jesus uns nahe<br />
bringen. So nahe wie das Mädchen<br />
und der junge Mann. Kommen wir<br />
Gott heute noch nahe oder verwalten<br />
wir nur den alten Kult? Suchen wir die<br />
Nähe Gottes im Gebet, im täglichen<br />
intimen Sprechen mit ihm, oder gehen<br />
wir wie der Mann nur unseren eigenen<br />
Weg?<br />
Jesus bleibt bei uns, egal welche<br />
Visionen wir von der Kirche haben<br />
oder ob wir keine haben. Seine Vision<br />
vom Vater ist Wahrheit geworden, in<br />
seiner Auferstehung und seinem <strong>St</strong>erben.<br />
In dieser wahren Vision ist auch<br />
Platz für unsere kleine Idee und<br />
Ahnung von einem Leben, das zur<br />
Vollendung führt.<br />
Jesus selbst ist die Vision des<br />
neuen Menschen, der nicht vorbeigeht,<br />
wo Menschen sich in Liebe nahe<br />
kommen, wo unser Leben in Einklang<br />
kommt.<br />
Die Tage lassen keine Spur,<br />
die Liebe nur!